-
Die
Erfindung bezieht sich auf Nucleosidderivate als Inhibitoren der
HCV-Replikon-RNA-Replikation. Insbesondere betrifft die Erfindung
die Verwendung von Purin- und Pyrimidinnucleosidderivativen als
Inhibitoren der Subgenom-Hepatitis-C-Virus-(HCV-)-RNA-Replikation.
-
Das
Hepatitis-C-Virus ist die führende
Ursache von chronisches Lebererkrankung weltweit. Die Patienten,
die mit HCV infiziert sind, sind hinsichtlich der Leberzirrhose
und späteren
Leberzellkarzinom gefährdet und
daher ist HCV die Hauptindikation für Lebertransplantationen. Derzeit
sind nur zwei zugelassene Therapien zur Behandlung der HCV-Infektion
verfügbar
(R. G. Gish, Sem. Liver. Dis., 1999, 19, 35). Diese sind die Interferon-α-Einzeltherapie
und kürzlich
die Kombinationstherapie des Nucleosidanalogons, Ribavirin (Virazole),
mit Interferon-α.
-
Viele
der Medikamente, die zur Behandlung von Virusinfektionen zugelassen
sind, sind Nucleoside oder Nucleosidanaloga, und die meisten dieser
Nucleosidanalogonmedikamente inhibieren die Virusreplikation, gefolgt
von Umwandlung zu entsprechenden Triphosphaten durch die Inhibierung
der Viruspolymeraseenzyme. Diese Umwandlung zu Triphosphat wird
gewöhnlich
durch zellulare Kinasen vermittelt und deshalb wird die direkte
Bewertung von Nucleosiden als Inhibitoren der HCV-Replikation nur
unter Verwendung eines Assays auf Zellbasis günstig durchgeführt. Für HCV mangelt
es an der Verfügbarkeit
eines echten Virusreplikationsassays auf Zellbasis oder Infektionstiermodells.
-
Das
Hepatitis-C-Virus gehört
zu der Familie der Flaviridae. Es ist ein RNA-Virus, wobei das RNA-Genom
ein großes
Polyprotein codiert, das nach dem Processing die notwendige Replikationsmaschinerie
erzeugt, um die Synthese der Nachkommen-RNA sicherzustellen. Es
wird angenommen, daß die
meisten der Nichtstrukturproteine, die durch das HCV-RNA-Genom codiert
werden, in die RNA-Replikation involviert sind. Lohmann et al. [V.
Lohmann et al., Science, 1999, 285, 110–113] beschrieb die Konstruktion
einer menschlichen Hepatomzellinie (Huh7-Zellinie), in die Subgenom-HCV-RNA-Moleküle eingeführt worden
sind und die eine Replikation mit hoher Wirksamkeit zeigen. Es wird
angenommen, daß der
Mechanismus der RNA-Replikation in diesen Zellinien identisch mit
der Replikation des Full-Length-HCV-RNA-Genoms
in infizierten Hepatozyten ist. Die Subgenom-HCV-cDNA-Klone, die
zur Isolation dieser Zellinien verwendet wurden, bildeten die Grundlage
für die
Entwicklung eines Assays auf Zellbasis zur Identifizierung von Nucleosidanalogoninhibitoren der
HCV-Replikation.
-
JP 07126282 offenbart 4'-Alkyl-substituierte
Thionucleosidderivate, die zur Behandlung von Heptatits-C-Virus-Infektionen
verwendet werden können.
-
Es
ist gezeigt worden, daß die
Verbindungen der Formel I Inhibitoren der Subgenom-Hepatitis-C-Virus-Replikation in einer
Hepatomzellinie sind. Diese Verbindungen sind als antivirale Medikamente
zur Behandlung von HCV-Infektionen bei Menschen wirksam.
-
Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen der Formel I
worin
R Wasserstoff
oder -[P(O)(OH)-O]
nH ist und n 1, 2 oder
3 ist;
R
1 C
1-12-Alkyl,
C
2-7-Alkenyl, C
2-7-Alkinyl,
Halogenalkyl, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Hydroxyalkyl, Alkoxyalkyl,
Alkoxy, Cyano, Azido, Hydroxyiminomethyl, Alkoxyiminomethyl, Halogen,
Alkylcarbonylamino, Alkylaminocarbonyl, Azidoalkyl, Aminomethyl,
Alkylaminomethyl, Dialkylaminomethyl oder Heterocyclyl ist;
R
2 Wasserstoff, Hydroxy, Amino, C
1-12-Alkyl,
Hydroxyalkyl, Alkoxy, Halogen, Cyano oder Azido ist;
R
3 und R
4 Wasserstoff,
Hydroxy, Alkoxy, Halogen oder Hydroxyalkyl sind, vorausgesetzt,
daß mindestens
einer von R
3 und R
4 Wasserstoff
ist; oder
R
3 und R
4 zusammen
=CH
2 oder =N-OH darstellen, oder
R
3 und R
4 beide Fluor
darstellen;
B einen 9-Purinylrest B1 der Formel
darstellt, worin
R
5 Wasserstoff, Hydroxy, C
1-12-Alkyl,
Alkoxy, Alkylthio, NHR
8, Halogen oder SH
ist;
R
6 Hydroxy, NHR
8,
NHOR
9, NHNR
8, -NHC(O)OR
9' oder
SH ist;
R
7 Wasserstoff, Hydroxy, C
1-12-Alkyl, Alkoxy, Alkylthio, NHR
8, Halogen, SH oder Cyano ist;
R
8 Wasserstoff, C
1-12-Alkyl,
Hydroxyalkyl, Arylcarbonyl oder Alkylcarbonyl ist;
R
9 Wasserstoff oder C
1-12-Alkyl
ist;
R
9' C
1-12-Alkyl ist; oder
B einen 1-Pyrimidylrest
B2 der Formel
darstellt, worin
Z O
oder S ist;
R
10 Hydroxy, NHR
8, NHOR
9, NHNR
8, -NHC(O)OR
9' oder SH ist;
R
11 Wasserstoff, Alkyl, Hydroxy, Hydroxyalkyl,
Alkoxyalkyl, Halogenalkyl oder Halogen ist;
R
8,
R
9 und R
9' wie oben definiert
sind;
und von pharmazeutisch akzeptablen Salzen davon;
zur
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Krankheiten, die
durch den Hepatitis-C-Virus (HCV) hervorgerufen werden.
-
Bei
den Verbindungen, worin R eine Phosphatgruppe -[P(O)(OH)-O]nH darstellt, ist n vorzugsweise 1.
-
Der
Ausdruck „Alkyl", wie hierin verwendet,
gibt einen geraden oder verzweigtkettigen Kohlenwasserstoffrest
an, der 1 bis 12 Kohlenstoffatome enthält. Vorzugsweise gibt der Ausdruck „Alkyl" einen geraden oder verzweigtkettigen
Kohlenwasserstoffrest an, der 1 bis 7 Kohlenstoffatome enthält. Am stärksten bevorzugt
sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl
oder Pentyl. Das Alkyl kann unsubstituiert oder substituiert sein.
Die Substituenten werden aus ein oder mehreren von Cycloalkyl, Nitro,
Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Alkylcarbonyl und Cycloalkylcarbonyl
ausgewählt.
-
Der
Ausdruck „Cycloalkyl", wie hierin verwendet,
gibt eine gegebenenfalls subsituierte Cycloalkylgruppe an, die 3
bis 7 Kohlenstoffatome enthält,
beispielsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl; Cyclopentyl, Cyclohexyl oder
Cycloheptyl.
-
Der
Ausdruck "Alkoxy", wie hierin verwendet,
gibt eine gegebenenfalls substituierte gerade oder verzweigtkettige
Alkyloxygruppe an, wobei der „Alkylteil" wie oben definiert
ist, wie Methoxy, Ethoxy, n-Propyloxy, i-Propyloxy, n-Butyloxy, i-Butyloxy, tert-Butyloxy,
Pentyloxy, Hexyloxy, Heptyloxy, einschließlich ihren Isomeren.
-
Der
Ausdruck „Alkoxyalkyl", wie hierin verwendet,
gibt eine Alkoxygruppe, wie oben definiert, an, die an eine Alkylgruppe,
wie oben definiert, gebunden ist. Beispiele sind Methoxymethyl,
Methoxyethyl, Methoxypropyl, Ethoxymethyl, Ethoxyethyl, Ethoxypropyl,
Propyloxypropyl, Methoxybutyl, Ethoxybutyl, Propyloxybutyl, Butyloxybutyl,
tert.-Butyloxybutyl, Methoxypentyl, Ethoxypentyl, Propyloxypentyl,
einschließlich
ihren Isomeren.
-
Der
Ausdruck „Alkenyl", wie hierin verwendet,
gibt einen unsubstituierten oder substituierten Kohlenwasserstoffrest
an, der 2 bis 7 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweist und eine oder zwei Olefindoppelbindungen, vorzugsweise
eine Olefindoppelbindung aufweist. Beispiele sind Vinyl, 1-Propenyl,
2-Propenyl (Allyl) oder 2-Butenyl (Crotyl).
-
Der
Ausdruck „Alkinyl", wie hierin verwendet,
gibt einen unsubstituierten oder substituierten Kohlenwasserstoffrest
an, der 2 bis 7 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweist und eine oder, wo möglich,
zwei Dreifachbindungen, vorzugsweise eine Dreifachbindung, aufweist.
Beispiele sind Ethinyl, 1-Propinyl, 2-Propinyl, 1-Butinyl, 2-Butinyl
oder 3-Butinyl.
-
Der
Ausdruck „Hydroxyalkyl", wie hierin verwendet,
gibt eine gerade oder verzweigtkettige Alkylgruppe, wie oben definiert,
an, wobei 1, 2, 3 oder mehrere Wasserstoffatome durch eine Hydroxygruppe
substituiert sind. Beispiele sind Hydroxymethyl, 1-Hydroxyethyl,
2-Hydroxyethyl, 1-Hydroxypropyl, 2-Hydroxypropyl, 3-Hydroxypropyl,
Hydroxyisopropyl, Hydroxybutyl.
-
Der
Ausdruck „Halogenalkyl", wie hierin verwendet,
gibt eine gerade oder verzweigtkettige Alkylgruppe, wie oben definiert,
an, wobei 1, 2, 3 oder mehrere Wasserstoffatome durch ein Halogen
substituiert sind. Beispiele sind 1-Fluormethyl, 1-Chlormethyl,
1-Brommethyl, 1-Idmethyl, Trifluormethyl, Trichlormethyl, Tribrommethyl,
Triiodmethyl, 1-Fhorethyl, 1-Chlorethyl, 1-Bromethyl, 1-Iodethyl,
2-Flurethyl, 2-Chlorethyl, 2-Bromethyl, 2-Iodethyl, 2,2-Dichlorethyl,
3-Brompropyl oder 2,2,2-Trifluorethyl.
-
Der
Ausdruck „Alkylthio", wie hierin verwendet,
gibt eine gerade oder verzweigtkettige (Alkyl)-S-Gruppe an, wobei
der „Alkylteil" wie oben definiert
ist. Beispiele sind Methylthio, Ethylthio, n-Propylthio, i-Propylthio, n-Butylthio,
i-Butylthio oder tert-Butylthio.
-
Der
Ausdruck „Aryl", wie hierin verwendet,
gibt ein gegebenenfalls substituiertes Phenyl und Naphthyl an (beispielsweise
1-Naphthyl, 2-Naphthyl oder 3-Naphthyl). Geeignete Substituenten
für Aryl
können
aus denen ausgewählt
werden, die für
Alkyl genannt werden, außerdem
sind jedoch Halogen, Hydroxy und gegebenenfalls substituiertes Alkyl,
Halogenalkyl, Alkenyl, Alkinyl und Aryloxy Substituenten, die zu
der Auswahl hinzukommen können.
-
Der
Ausdruck „Heterocyclyl", wie hierin verwendet,
gibt ein gegebenenfalls substituiertes gesättigtes, teilweise ungesättigtes
oder aromatisches, monocyclisches, bicyclisches oder tricyclisches
heterocyclisches System an, welches ein oder mehrere Heteroatome
enthält,
ausgewählt
aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, welches ebenso an eine
gegebenenfalls substituierte gesättigte,
teilweise ungesättigte
oder aromatische, monocyclische, carbocyclische oder heterocyclische
Verbindung anelliert sein kann.
-
Beispiele
von geeigneten heterocyclischen Verbindungen sind Oxazolyl, Isoxazolyl,
Furyl, Tetrahydrofuryl, 1,3-Dioxolanyl, Dihydropyranyl, 2-Thienyl,
3-Thienyl, Pyrazinyl, Isothiazolyl, Dihydrooxazolyl, Pyrimidinyl, Tetrazolyl,
1-Pyrrolidinyl, 2-Pyrrolidinyl, 3-Pyrrolidinyl, Pyrrolidinonyl,
(N-Oxid)-pyridinyl, 1-Pyrrolyl, 2-Pyrrolyl, Triazolyl beispielsweise
1,2,3-Triazolyl oder 1,2,4-Triazolyl, 1-Pyrazolyl, 2-Pyrazolyl,
4-Pyrazolyl, Piperidinyl, Morpholinyl (beispielsweise 4-Morpholinyl),
Thiomorpholinyl (beispielsweise 4-Thiomorpholinyl), Thiazolyl, Pyridinyl,
Dihydrothiazolyl, Imidazolidinyl, Pyrazolinyl, Piperazinyl, 1-Imidazolyl,
2-Iimidazolyl, 4-Imidazolyl, Thiadiazolyl beispielsweise 1,2,3-Thiadiazolyl,
4-Methylpiperazinyl, 4-Hydroxypiperidin-1-yl.
-
Geeignete
Substituenten für
Heterocyclyl können
aus denen ausgewählt
werden, die für
Alkyl genannt werden, außerdem
sind jedoch gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Alkinyl,
eine Oxogruppe (=O) oder Aminosulfonyl Substituenten, die zu der
Auswahl hinzukommen.
-
Der
Ausdruck „Acyl" („Alkylcarbonyl"), wie hierin verwendet,
gibt eine Gruppe der Formel C(=O)R an, worin R Wasserstoff, ein
unsubstituierter oder substituierter gerader oder verzweigtkettiger
Kohlenwasserstoffrest, der l bis 7 Kohlenstoffatome enthält, oder
eine Phenylgruppe ist. Am stärksten
bevorzugte Acylgruppen sind die, worin R Wasserstoff, ein unsubstituierter
geradkettiger oder verzweigter Kohlenwasserstoffrest, der 1 bis
4 Kohlenstoffatome enthält,
oder eine Phenylgruppe ist.
-
Der
Ausdruck Halogen steht für
Fluor, Chlor, Brom oder Iod, vorzugsweise Fluor, Chlor, Brom.
-
Innerhalb
der Erfindung stellt der Ausdruck „Z" O oder S, vorzugsweise O dar.
-
Bei
der bildlichen Darstellung der Verbindungen, die in dieser Anmeldung
angegeben werden, gibt eine dicke spitz zulaufende Linie (
)
einen Substituenten an, der über
der Ebene des Rings liegt, zu dem der asymmetrische Kohlenstoff
gehört,
und eine gepunktete Linie (
)
einen Substituenten an, der unter der Ebene des Rings liegt, zu
dem der asymmetrische Kohlenstoff gehört.
-
Die
Verbindungen der Formel I zeigen Stereoisomerie. Diese Verbindungen
können
irgendein Isomer der Verbindung der Formel I oder Gemische aus diesen
Isomeren sein. Die Verbindungen und Zwischenprodukte der vorliegenden
Erfindung mit ein oder mehreren asymmetrischen Kohlenstoffatomen
können
als racemische Gemische aus Stereoisomeren, die getrennt werden
können,
erhalten werden.
-
Die
Verbindungen der Formel I zeigen Tautomerie, was bedeutet, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen
als zwei oder mehrere chemische Verbindungen existieren können, die
zur leichten gegenseitigen Umwandlung fähig sind. In vielen Fällen bedeutet
dies nur der Austausch eines Wasserstoffatoms zwischen zwei anderen
Atomen, wobei eines davon eine kovalente Bindung bildet. Tautomere
Verbindungen existieren in einem beweglichen Gleichgewicht miteinander,
so daß Versuche,
die separaten Substanzen herzustellen, normalerweise zur Bildung
eines Gemisches führen,
das alle chemischen und physikalischen Eigenschaften zeigt, die
auf der Grundlage der Strukturen der Komponenten zu erwarten sind.
-
Der
bekannteste Typ an Tautomerie ist das Involvieren von Carbonyl-
oder Ketoverbindungen und ungesättigten
Hydroxylverbindungen oder Enolen. Die strukturelle Veränderung
ist die Verschiebung eines Wasserstoffatoms zwischen den Atomen
von Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Umlagerung von Bindungen.
Beispielsweise ist in vielen aliphatischen Aldehyden und Ketonen,
wie Acetaldehyd, die Ketoform die vorhenschende; in Phenolen ist
die Enolform die Hauptkomponente.
-
Verbindungen
der Formel I, die basisch sind, können pharmazeutisch akzeptable
Salze mit anorganischen Säuren,
wie Halogenwasserstoffsäuren
(beispielsweise Salzsäure
und Bromwasserstoffsäure),
Schwefelsäure,
Salpetersäure
und Phosphorsäure,
und mit organischen Säuren
(beispielsweise mit Essigsäure, Weinsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Äpfelsäure, Salicylsäure, Zitronensäure, Methansulfonsäure und
p-Toluolsulfonsäure)
bilden. Die Bildung und Isolation von diesen Salzen kann gemäß den Verfahren,
die in der Technik bekannt sind, durchgeführt werden.
-
Bevorzugt
ist die Verwendung von Verbindungen der Formel I, worin
R Wasserstoff
ist;
R1 C1-12-Alkyl,
C2-7-Alkenyl, C2-7-Alkinyl,
Halogenalkyl, Alkylcarbonyl, Alkoxy, Hydroxymethyl, Cyano, Azido,
Alkoxyiminomethyl, Alkylcarbonylamino, Alkylaminomethyl oder Dialkylaminomethyl
ist;
R2 Wasserstoff, Hydroxy, Alkoxy
oder Halogen ist;
R3 und R4 Wasserstoff,
Hydroxy, Alkoxy, Halogen oder Hydroxyalkyl sind, vorausgesetzt,
daß mindestens
einer von R3 und R4 Wasserstoff
ist; oder
R3 und R4 Fluor
darstellen;
B einen 9-Purinylrest B1 oder einen 1-Pyrimidylrest
B2, wie oben definiert, darstellt.
-
Beispiele
der bevorzugten Verbindungen werden nachstehend aufgelistet.
-
-
-
-
Eine
besonders bevorzugte Gruppe von Verbindungen zur Behandlung von
HCV sind die der Formel I-a
worin
R
1 C
1-12-Alkyl, C
2-7-Alkenyl,
C
2-7-Alkinyl, Halogenalkyl, Alkylcarbonyl,
Alkoxy, Hydroxymethyl, Cyano, Azido, Alkoxyiminomethyl, Alkylcarbonylamino,
Alkylaminomethyl oder Dialkylaminomethyl ist;
R
2 Wasserstoff,
Hydroxy, Alkoxy oder Halogen ist;
R
3 und
R
4 Wasserstoff, Hydroxy, Alkoxy, Halogen
oder Hydroxyalkyl sind, vorausgesetzt, daß mindestens einer von R
3 und R
4 Wasserstoff
ist; oder
R
3 und R
4 Fluor
darstellen;
und pharmazeutisch akzeptable Salze hiervon.
-
Beispiele
von diesen besonders bevorzugten Verbindungen werden nachstehend
aufgelistet.
-
-
-
-
-
-
Am
stärksten
bevorzugte Verbindungen zur Behandlung von HCV werden nachstehend
aufgelistet:
-
-
-
Die
Verbindungen der Formel I können
durch verschiedene Verfahren, die in der Technik der organischen
Chemie im allgemeinen und Nucleosidanalogonsynthese speziell bekannt
sind, hergestellt werden. Die Ausgangsmaterialien für die Synthesen
sind entweder ohne weiteres von kommerziellen Quellen erhältlich oder
sind bekannt oder können
selbst durch die allgemein bekannten Techniken hergestellt werden.
Allgemeine Überblicke über die
Herstellung von Nucleosidanaloga sind in den folgenden Veröffentlichungen
enthalten:
- A M Michelson „The Chemistry of Nucleosides
and Nudeotides" Academic
Press, New York 1963.
- L Goodman „Basic
Principles in Nucleic Acid Chemistry" Ed POPTs'O, Academic Press, New York 1974, Bd. 1,
Kapitel 2.
- „Synthetic
Procedures in Nucleic acid Chemistry" Ed W W Zorbach und R S Tipson, Wiley,
New York, 1973, Bd. 1 und 2.
-
Die
Synthese von carbocyclischen Nucleosiden ist von L Agrofoglio et
al., Tetrahedron, 1994, 50, 10611 besprochen worden.
-
Die
Strategien, die für
die Synthese von Verbindungen der Formel I verfügbar sind, umfassen:
- 1. Modifikation oder gegenseitige Umwandlung
von vorgeformten Nucleosiden; oder
- 2. Konstruktion der heterocyclischen Base nach der Glykosylierung;
oder
- 3. Kondensation eines geschützten
Furanosederivats mit einer Pyrimidin- (B2) oder Purinbase (B1).
-
Diese
Verfahren werden nachstehend weiter erläutert:
-
1. Modifikation oder gegenseitige
Umwandlung von vorgeformten Nucleosiden.
-
Diese
Verfahren umfassen einerseits die Modifikation des 9-Purinyl- oder
1-Pyrimidylrests oder andererseits die Modifikation der Kohlenhydrateinheit.
-
A. Modifikation der Purinyl-
oder Pyrimidyleinheit:
-
- a) Die Desaminierung von Aminopurin- oder Aminopyrimidinnucleosiden,
wie von J. R. Tittensor und R. T. Walker European Polymer J., 1968,
4, 39 und H. Hayatsu, Progress in Nucleic Acid Research and Molecular
Biology 1976, Bd. 16, S. 75, beschrieben.
- b) Die Umwandlung der 4-Hydroxygruppe von 4-Hydroxypyrimidinnucleosiden
zu einer Austrittsgruppe und Verschiebung mit nucleophilen Reagenzien.
Diese Austrittsgruppen umfassen Halogen, wie von J. Brokes und J.
Beranek, Col. Czech. Chem. Comm., 1974, 39. 3100 beschrieben, oder
1,2,4-Triazol, wie von K. J. Divakar und C. B. Reece, J. Chem. Soc.
Perkin Trans. I, 1982, 1171 beschrieben.
- c) 5-Substitution von Pyrimidinnucleosiden ist durch die Verwendung
von 5-Metalloderivaten, wie 5-Quecksilber
oder 5-Palladium, erreicht worden, wie beispielsweise von D. E.
Bergstrom und J. L. Ruth J. Amer. Chem. Soc., 1976, 98, 1587 beschrieben.
Die Einführung
von Fluor in die 5-Stellung von Pyrimidinnucleosiden kann mit Rea genzien,
wie Trifluormethylhypofluorit, erreicht werden, wie von M. J. Robins,
Ann New York Acad. Sci. 1975. 255, 104 beschrieben.
- d) Modifizierte Purinnucleoside können aus den entsprechenden
Purinnucleosidderivaten hergestellt werden, worin der 2-, 6- oder
8-Substituent eine geeignete Austrittsgruppe, wie Halogen oder Sulfonat
oder 1,3,4-Triazol ist. 6-substituierte
Purinnucleoside können
durch die Behandlung der entsprechenden 6-Halogenpurin- oder 6-(1,2,4-Triazol-4-yl)-purinnucleosidderivate
mit dem entsprechenden nucleophilen Reagens hergestellt werden,
wie von V. Nair und A. J. Fassbender Tetrahedron, 1993, 49, 2169
und von V. Samano, R. W. Miles und M. J. Robins, J. Am. Chem. Soc.,
1994, 116, 9331 beschrieben. Ebenso können 8-substituierte Purinnucleoside
durch die Behandlung des entsprechenden 8-Halogenpurinnucleosids
mit dem entsprechenden nucleophilen Reagens hergestellt werden,
wie von L. Tai-Shun, C. Jia-Chong, I. Kimiko und A. C. Sartorelli,
J. Med. Chem., 1985, 28, 1481; Nandanan et al., J. Med. Chem, 1999,
42, 1625; J. Jansons, Y. Maurinsh und M. Lidaks, Nucleosides Nucleotides,
1995, 14, 1709 beschrieben. Die Einführung eines 8-Cyanosubstituenten
kann durch Verschiebung unter Verwendung eines Metallcyanids erreicht werden,
wie von L-L. Gundersen, Acta. Chem. Scand. 1996, 50, 58 beschrieben.
2-Modifiziertes Purinnucleosid kann in einer ähnlichen Weise hergestellt
werden, wie von T. Steinbrecher, C. Wamelung, F. Oesch und A. Seidl,
Angew. Chem. Int. Ed. Engl., 1993, 32, 404 beschrieben.
- e) Wo der Substituent an der 2- oder 8-Stellung des Purinnucleosids über eine
Knhlenstoff-Kohlenstoff-Bindung,
beispielsweise Alkyl, verknüpft
ist, dann können
Metall-katalysierte Kreuzkopplungsverfahren verwendet werden, ausgehend
von dem entsprechenden 2- oder 8-halogensubstituierten Purinnucleosidanalogon,
wie von A. A. Van Aerschott, et al., J. Med. Chem, 1993, 36, 2938;
V. Nair und G. S. Buenger, J. Am. Chem. Soc., 1989, 111 (22), 8502;
C. Tu, C. Keane und B. E. Eaton Nucleosides Nucleotides, 1995, 14, 1631
beschrieben.
-
B. Modifikation der Kohlenhvdrateinheit:
-
Einführung von
Schutzgruppen, die mit der weiteren Chemie kompatibel sind:
- – Azid
kann an der 4'-Stellung
durch Behandlung des 4',5'-Didehydronucleosids
mit Iodazid eingeführt
werden, wie von H. Maag et al., J. Med. Chem, 1992, 35, 1440 veranschaulicht.
Ein Alkoxid kann an der 4'-Stellung
durch Behandlung des 4',5'-Didehydronucleosids
mit Iod eingeführt
werden, gefolgt von einem Alkohol und Blei(II)-carbonat wie von J. P. Verheyden und
J. G. Moffatt, J. Am. Chem. Soc., 1975, 97 (15), 4386 veranschaulicht.
Fluorid kann an der 4'-Stellung
durch Behandlung des 4',5'-Didehydronucleosids
mit Iod eingeführt
werden, gefolgt von Silber(I)-fluorid, wie von G. R. Owen et al.,
J. Org. Chem., 1976, 41 (8), 3010 oder A. Maguire et al., J. Chem.
Soc. Perkin Trans. 1, 1993, 1 (15), 1795 beschrieben. Eine 4'-Formylgruppe kann
eingeführt
und anschließend
in einen breiten Bereich an Substituenten umgewandelt werden, einschließlich 4'-Halogenalkyl, 4'-Ethinyl, 4'-Oximinomethyl und
4'-Cyano, ist aber
nicht darauf beschränkt,
wie von M. Nomura et al., J. Med. Chem, 1999, 42, 2901 veranschaulicht.
- – Die
Modifikation von entweder dem 2'-Hydroxysubstituenten
oder 3'-Hydroxysubstituenten
in dem Nucleosidanalogon ist möglich.
- – Die
Umwandlung des 3-Hydroxy zu einer Austrittsgruppe, wie Halogen,
durch die Umsetzung mit beispielsweise Triphenylphosphin und einem
Tetrahalogenalkan, wie beispielsweise von L. De Napoli et al., Nucleosides
Nucleotides, 1993, 12, 981 beschrieben, gefolgt von Reduktion, stellt
die 3-Deoxyzuckerderivate bereit, wie von D. G. Norman und C. B.
Reese, Synthesis 1983, 304 beschrieben.
- – Derivatisierung
der 3-Hydroxygruppe durch Umwandlung zu einer Triflatgruppe, gefolgt
von Reduktion unter Verwendung von Natriumborhydrid, wie von S.
A. Surzhykov et al., Nucleosides Nucleotides, 1994, 13 (10), 2283 beschrieben.
Die direkte Einführung
eines Fluorsubstituenten kann mit Fluorierungsmitteln, wie Diethylaminoschwefeltrifluorid,
erreicht werden, wie von P. Herdewijn, A. Van Aerschot und L. Kerremans,
Nucleosides Nucleotides, 1989, 8, 65 beschrieben.
- – Die
Umwandlung des Hydroxysubstituenten zu einer Austrittsgruppe, wie
Halogen oder Sulfonat, ermöglicht
ebenso den Austausch unter Verwendung der nucleophilen Reagenzien,
wie Tetrabutylammoniumfluorid, Lithiumazid oder Metallcyaniden,
wie von H. Hrebabecky, A. Holy und E. de Clercq, Collect. Czech. Chem.
Comm. 1990, 55, 1800; K. E. B. Parkes und K. Taylor, Tet. Lett.,
1988, 29, 2995; H. M. Pfundheller et al., Helv. Chim. Acta, 2000,
83, 128 veranschaulicht.
- – Die
Umsetzung von 2'-Ketonucleosiden
mit Fluorierungsmitteln, wie Diethylaminoschwefeltrifluorid, kann verwendet
werden, um 2',2'-Difluornucleoside
herzustellen, wie von D. Bergstrom, E. Romo und P. Shum Nudeosides
Nucleotides, 1987, 6, 53 beschrieben.
-
2. Konstruktion der heterocyclischen
Base nach der Glykosylierung.
-
- a) Die, die beispielsweise Furanosylaminderivate
nutzen, wie von N. J. Cusack, B. J. Hildick, D. H. Robinson, P.
W. Rugg und G. Shaw J. Chem. Soc. Perkin Trans., I 1973, 1720 oder
G. Shaw, R. N. Warrener, M. H. Maguire und R. K. Ralph, J. Chem.
Soc., 1958, 2294 beschrieben.
- b) Die, die beispielsweise Furanosylharnstoffe zur Pyrimidinnucleosidsynthese
nutzen, wie von J. Smejkal, J. Farkas, und F. Sorm, Coll. Czech.
Chem. Comm., 1966, 31, 291 beschrieben.
- c) die Herstellung von Purinnucleosiden aus Imidazolnuclensiden
wird von L. B. Townsend, Chem. Rev., 1967, 67. 533 besprochen.
-
3. Kondensation eines
geschützten
Furanosederivats mit einem Purin- oder Pyrimidinderivat.
-
Die
Kondensationsreaktion eines geschützten Furanosederivats mit
einem geeigneten Purin- oder Pyrimidinderivat kann unter Verwendung
von Standardverfahren durchgeführt
werden, einschließlich
der Verwendung eines Lewis-Säurekatalysators,
wie Quecksilberbromid oder Zinn(IV)-chlorid oder Trimethylsilyltrifluormethansulfonat,
in Lösungsmitteln,
wie Acetonitril, 1,2-Dichlorethan, Dichlormethan, Chloroform oder
Toluol, bei reduzierter, Umgebungs- oder erhöhter Temperatur. Beispiele
für die
Kondensationsreaktion einer geschützten Furanose:
- – mit
Schwermetallderivaten von Purin- oder Pyrimidinderivaten (beispielsweise
Chlorquecksilberderivate) werden von J Davoll und B. A. Lowry, J.
Am. Chem. Soc., 1951, 73, 1650; J. J. Fox, N. Yung, J. Davoll und G.
B. Brown, J. Am. Chem. Soc., 1956, 78, 2117 beschrieben;
- – mit
Alkoxypyrimidinen werden von K. A. Watanabe, D. H. Hollenberg und
J. J. Fox., Carbohydrates. Nucleosides and Nucleotides. 1974, 1,
1 beschrieben;
- – mit
Silylderivaten von Purinen oder Pyrimidinen werden von U. Niedballa
und H. Vorbruggen, J. Org. Chem, 1976, 41, 2084; U. Niedballa und
H. Vorbruggen, J. Org. Chem., 1974, 39, 3672, A. J. Hubbard, A. S.
Jones und R. T. Walker, Nucleic Acids Res., 1984, 12, 6827 beschrieben.
-
Außerdem
- – ist
die Fusion von voracylierten Zuckern mit Purinen unter Vakuum in
Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure von
T. Simadate, Y. Ishudo und T. Sato, Chem. Abs., 1962, 56, 11 692
und W. Pfleiderer, R. K. Robins, Chem. Ber. 1965, 98, 1511 beschrieben
worden;
- – sind
die Kondensationsreaktionen von K. A. Watanabe, D. H. Hollenberg
and J. J. Fox, Carbohydrates Nucleosides and Nucleotides, 1974,
1, 1 beschrieben worden.
-
Diese
Verfahren führten
oftmals zu Gemischen aus anomeren Nucleosidderivaten, die durch
allgemein bekannte Standardtechniken abgetrennt werden können, wie
Umkristallisierung, Säulenchromatographie,
Hochleistungsflüssigchromatographie
oder überkritische
Flüssigchromatographie.
-
Die
Purinderivate und Pyrimidinderivate für die obigen Kondensationsreaktionen
können
kommerziell erhalten werden oder können durch in der Technik bekannte
Verfahren hergestellt werden.
-
Die
Herstellung von Purinderivaten wird von G. Shaw in „Comprehensive
Heterocyclic Chemistry" Hrsg.
Pergamon Press Bd. 5 Kapitel 4.09, S. 499 und „Comprehensive Heterocyclic
Chemistry II" Hrsg.
Pergamon Press, Bd. 7, Kapitel 7.11, S. 397, besprochen.
-
Die
Herstellung von Pyrimidinderivaten wird von D. J. Brown in „The Chemistry
of Heterocyclic Compound – The
Pyrimidines" 1962
und Supplement 1,1970, Hrsg. John Wiley and Sons, New York, von
D. J. Brown in „Comprehensive
Heterocyclic Chemistry" Hrsg.
Pergamon Press Bd. 5 Kapitel 4.09, S. 499 und von K. Unheim und
T. Benneche in „Comprehensive
Heterocyclic Chemistry II" Hrsg.
Pergamon Press Bd. 6 Kapitel 6.02, S. 93, besprochen.
-
Furanosederivate
können
aus kommerziell erhältlichen
Kohlenhydratausgangsmaterialien, wie die D-Formen von Ribose, Arabinose,
Xylose oder Lyxose, hergestellt werden, gefolgt von der Einführung von Schutzgruppen,
die mit der Chemie kompatibel sind.
-
4-Substituierte
Furanosen mit dem Substituenten, der ein Kohlenstoff enthält, das
an die 4-Stellung der Furanose gebunden ist, beispielsweise Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Halogenalkyl, Acyl, Alkoxycarbonyl, Hydroxyalkyl,
Alkoxyalkyl, Cyano, Oximinomethyl, Alkoxyiminomethyl, Alkylaminocarbonyl
und Acyl, können
aus der entsprechenden 4-Formylfuranose hergestellt werden. Die
Herstellung einer solchen 4-Formylfuranose wird von H. Ohrui et
al., J. Med. Chem., 2000, 43, 5416 beschrieben. 4-Halogenalkylfuranosen
können
aus den entsprechenden 4-Hydroxymethylfuranosen
hergestellt werden (beispielsweise K. Kitano et al., Tetrahedron, 1997,
53 (39), 13315). 4-Methylfuranosen
können
durch das Verfahren hergestellt werden, das von T. Waga et al.,
Biosci. Biotech. Biochem. 1993, 19 (7), 408 beschrieben wird.
-
2,2-Difluorfuranosederivate
können
aus D-Glukose oder D-Mannose hergestellt werden, wie von R. Fernandez,
M. I. Mateu, R. Echarri und S. Castillon Tetrahedron, 1998, 54,
3523 beschrieben.
-
Die
vorgeformten Nucleosidderivate sind entweder kommerziell erhältlich oder
werden gemäß den oben
beschriebenen Verfahren synthetisiert.
-
Die
oben erläuterten
Verfahren werden nachstehend ausführlicher beschrieben:
-
Die
Verbindungen der Formel I, worin R
1 N
3 ist, R
2 und R
3 Hydroxy sind und B B2 ist, können gemäß dem Reaktionsschema
A hergestellt werden: Schema
A
worin Ac Acetyl ist, Bz Benzoyl ist und R
11 wie oben definiert ist.
-
Die
Verbindungen der Formel II können
unter Verwendung eines Gemisches aus Triphenylphosphin, Iod und
Pyridin iodiert werden, wie von H. Maag et al., J. Med. Chem., 1992,
35, 1440 veranschaulicht. Die Acetonidschutzgruppe kann durch die
Behandlung mit einer Säure,
beispielsweise Essigsäure,
entfernt werden, wie von J. P. Verheyden et al., J. Org. Chem.,
1970, 35 (7), 2319 beschreiben, um Nucleoside der Formel III zu
erhalten. Nach dem Schutz der 2'-
und 3'-Hydroxyle
mit Essigsäureanhydrid
und Pyridin ergaben die Beseitigung von Wasserstoffiodid mit beispielsweise
Silber(I)-fluorid in Pyridin und die Entfernung der Acetylschutzgruppen
mit methanolischem Ammoniak, wie von J. P. Verheyden et al., J.
Org. Chem., 1974, 39 (24), 3573 beschrieben, 4',5'-Didehydronucleoside
der Formel V. Die Addition von Iodazid an die Doppelbindung kann
durch die Behandlung von V mit einem Gemisch aus Iodchlorid und
Natriumazid in N,N-Dimethylformamid erreicht werden, wie von H.
Maag et al., J. Med. Chem., 1992, 35, 1440 beschrieben, um Nucleoside
der Formel VI zu erhalten. Der Schutz von Hydroxygruppen in VI kann
durch die Behandlung von VI mit Benzoylchlorid in Pyridin erreicht
werden, was Nucleoside der Formel VII ergab, die dann zu 5'-Benzoylnucleosiden der
Formel VIII durch die Behandlung mit meta-Chlorperbenzoesäure in Dichlormethan
umgewandelt werden kann, die dann mit einer Base, beispielsweise
Natriummethoxid, in Methanol entschützt werden kann, um Nucleoside
der Formel IX zu erhalten, wie insgesamt von H. Maag et al., J.
Med. Chem., 1992, 35, 1440 be schrieben. In dem Fall, wo B2 in der
Verbindung der Formel VIII Uracil oder 5'-substituiertes Uracil ist, kann nach dem
Schutz der 3'-Hydroxygruppe
mit Essigsäureanhydrid
und Pyridin die Umwandlung zu dem entsprechenden Cytidin der Formel
XII durch das Verfahren erreicht werden, das von A. D. Borthwick
et al., J. Med. Chem., 1990, 33 (1), 179 beschrieben wird, wobei
die Nucleoside der Formel X mit 4-Chlorphenyldichlorphosphat und Triazol
behandelt werden können,
um 4-Triazolylnucleoside der Formel XI zu erhalten, gefolgt von
der Behandlung von Nucleosiden XI mit wässerigem Ammoniak, was 5-substituierte
Cytidine der Formel XII ergab.
-
Die
Verbindungen der Formel I, worin R1 -C≡CH, -CH=CHCl,
-CH=N-OH, -CN ist, R2 und R3 Hydroxy sind
und B B1 oder B2 ist, können
gemäß Reaktionsschema
B hergestellt werden.
-
-
Die
Verbindungen der Formel XIII können
mit tert-Butyldimethylsilylchlorid (TBSCl) und Imidazol silyliert
werden, um die Tri-tert-butyldimethylsilyl-Verbindungen der Formel
XIV zu erhalten. Der 5'-tert-Butyldimethylsilylether
kann unter Verwendung von 80%iger Essigsäure entschützt werden, um 5-Hydroxynucleoside
XV zu erhalten, die dann zu den 5'-Formylnucleosiden XVI unter Verwendung
eines Gemisches aus 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
(EDAC) und Dimethylsulfoxid (DMSO) in einem geeigneten Lösungsmittel,
beispielsweise Benzol, oxidiert werden können. Die Alkylierung von XVI
mit Formaldehyd und Natriumhydro xid ergibt die 4'-Hydroxymethyl-Verbindungen XVII, die
zu den 4'-Dihydroxymethyl-Verbindungen XVIII
reduziert werden können.
Die selektive Schützung
des Hydroxymethyls an der α-Seite
des Nucleosids mit Tritylchlorid in Pyridin ergibt die 4'-Trityl-Verbindungen
XIX, gefolgt vom Schutz des Hydroxymethyls an der β-Seite des
Nucleosids mit tert-Butyldimethylsilylchlorid (TBSCl) und Imidazol
ergibt Verbindungen der Formel XX. Die Entschützung der Tritylgruppe mit
Bromcatecholboran ergibt die 4'-Hydroxymethyl-Verbindung
XXI, die mit Trifluormethansulfonsäureanhydrid und Dimethylsulfoxid
oxidiert werden kann, um die 4'-Formyl-Verbindung
der Formel XXII zu erhalten.
-
Der
Aldehyd der Formel XXII kann als Ausgangsmaterial für einen
breiten Bereich an 4'-substituierten Nucleosiden
verwendet werden, wie in Schema C angegeben:
-
-
Die
Behandlung des Aldehyds XXII mit Hydroxylaminhydrochlorid und Pyridin
ergibt das 4'-Hydroxyimin
der Formel XXIII. Wasser wird aus der Verbindung XXIII entfernt,
um 4'-Cyano-Verbindungen
der Formel XXIV zu erhalten. Die Behandlung der 4'-Formyl-Verbindungen
der Formel XXII mit Chlormethylphosphoniumchlorid und Butyllithium
ergibt die 4'-(2-Chlorethenyl)-Verbindungen
XXVI. Die Behandlung der Verbindungen XXVI mit Butyllithium führt zur
Beseitigung von Hydrogenchlorid, um die 4'-Ethinyl-Verbindungen der Formel XXVII
zu erhalten.
-
Die
Entfernung der Silylschutzgruppen aus den Tri-tert-butyldimethylsilylchlorid-geschützten Verbindungen
XXIII, XXVII und XXIV können
mit einer Fluoridquelle, wie Ammoniumflourid in Methanol oder Tetrabutylammoniumfluorid,
absorbiert auf Siliciumdioxid, in Tetrahydrofuran durchgeführt werden,
um die jeweiligen 4'-substituierten
Nucleoside XXV, XXVIII und XXIX zu erhalten.
-
Geeignet
geschützte
4'-substituierte
Uridine (beispielsweise XXIV und XXVII) können zu den entsprechenden
4'-substituierten
Cytidinen gemäß dem Reaktionsschema
D umgewandelt werden.
-
-
Die
Tri-tert-butyldimethylsilyl-(TBS-)-geschützten Uridine der Formel XXX
können
mit Triisopropylbenzolsulfonylchlorid, Triethylamin und Dimethylaminopyridin
behandelt werden, um die 4-Triazolylnucleoside XXXI
zu erhalten. Die 4-Triazolyl-Verbindungen XXXI können zu den 4-Amino-Verbindungen
XXXII mit wässerigem
Ammoniak umgewandelt werden. Die Entschützung der Silylgruppen mit
einem Gemisch aus Methanol und Salzsäure in Dioxan ergibt die Cytidinderivate
XXXIII.
-
Die
Verbindungen der Formel I, worin R1 Alkoxy
ist, R2 und R3 Wasserstoff
sind und B ein 9-Purinylrest B1 oder ein 1-Pyrimidylrest B2 ist,
kann gemäß den Verfahren
hergestellt werden, die von J. P. Verheyden et al. US-Patent Nr.
3 910 885 beschrieben werden.
-
Die
Verbindungen der Formel I, worin R
1 Trifluormethyl,
Methyl oder Ethinyl ist, können,
wie in Reaktionsschema E angegeben, hergestellt werden: Schema
E
beispielsweise durch Verknüpfung des entsprechenden geschützten 4'-substituierten Ribofuranosids
XXXIV mit einer silylierten Base in Gegenwart einer Lewis-Säure, beispielsweise
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (TMSOTf) oder Zinntetrachlorid,
in einem geeigneten Lösungsmittel,
beispielsweise Acetonitril oder 1,2-Dichlorethan, um die Verbindung
der Formel XXXV zu erhalten. Die Schutzgruppen können durch die Behandlung von
XXXV mit einer Base, beispielsweise Natriummethoxid, in verträglichem
Lösungsmittel,
beispielsweise Methanol, entfernt werden, um die Verbindungen der
Formel XXXVI zu erhalten.
-
Die
Verfahren zur Monophosphorylierung von organischen Verbindungen,
einschließlich
Nucleosiden, ist von L A Slotin, Synthesis, 1977, 737 besprochen
worden. Kürzlich
sind andere Nucleosidphosphorylierungsverfahren beschrieben worden:
M Uchiyama et al J. Org. Chem., 1993, 58, 373; R Caputo et al.,
Synlett., 1997, 739 und M Taktakishvili und V Nair Tet. Lett. 2000,
41, 7173. Andere Verfahren zur Monophosphorylierung, die für Nucleoside
nützlich
sein können,
werden von C E McKenna und J Schmidhauser, J. Chem. Soc., Chem.
Commun., 1979,739 und J K Stowell und T S Widlanski Tet. Lett.,
1995, 1825 beschrieben. Die Synthese von Di- und Triphosphatderivaten
wird in K H Scheit, Nudeotide Analogues, 1980, Wiley Interscience
und von K Burgess und D Cook Chemical Reviews, 2000, 100, 2047 besprochen.
-
Die
folgenden Beispiele stellen Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der Formel I dar:
-
Beispiel
1 Herstellung
von Verbindung 1 gemäß dem Verfahren
der Schemen 1 und 1a Schema
1
-
1.1. Verbindung (i)
-
Die
Verbindung (i) wurde von Lancaster (Kat. Nr.: 206-647-7, CAS 362-43-6)
gekauft.
-
1.2. Verbindung (ii)
-
Triphenylphosphin
(1,57 g, 6,0 mmol) und Iod (1,52 g, 6,0 mmol) wurden zu der Verbindung
(i) (1,14 g, 4,0 mmol) in Dioxan (20 ml), enthaltend Pyridin (0,65
mmol, 8,0 mmol), zugegeben. Das Gemisch wurde über Nacht gerührt und
mit Methanol (1 ml) gequencht. Das Lösungsmittel wurde in Vakuum
eingedampft. Der Rest wurde in Ethylacetat (200 ml) gelöst, mit
Wasser (100 ml), 10% wässerigem
Natriumthiosulfat (100 ml), Salzlösung (100 ml) gewaschen und über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde durch Filtration
entfernt und das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft. Der Rest wurde
durch Flashchromatographie auf Kieselgel unter Elution mit 1 : 1
Ethylacetat/Benzin gereinigt, wodurch die Verbindung (ii) als farbloses Öl erhalten
wurde, das sich langsam zu einem farblosen wachsartigen Feststoff
(1,5 g) verfestigte, Massenspektrum (CI) m/z 395 [M + H]+.
-
1.3. Verbindung (iii)
-
Die
Verbindung (iii) wurde aus Verbindung (ii) hergestellt, wie von
J. P. Verheyden et al., J. Org. Chem., 1970, 35 (7), 2319 beschrieben.
-
1.4. Verbindung (iv)
-
Die
Verbindung (iv) wurde aus Verbindung (iii) hergestellt, wie von
J. P. Verheyden et al., J. Org. Chem., 1974, 39 (24), 3573 beschrieben.
-
1.5. Verbindung (v)
-
Die
Verbindung (v) wurde aus Verbindung (iv) hergestellt, wie von H.
Maag et al., J. Med. Chem., 1992, 35, 1440–1451 beschrieben.
-
1.6. Verbindung (vi)
-
Zu
einer Lösung
aus Verbindung (v) (482 mg, 0,80 mmol) in Dichlormethan, gesättigt mit
Wasser (10 ml), wurde 55%ige Metachlorperbenzoesäure (1,0 g, 4,95 mmol) zugegeben.
Das Gemisch wurde für
2 h gerührt.
Zusätzliche
Metachlorperbenzoesäure
(0,50 g) wurde zugegeben und das Gemisch wurde für weitere 3 h gerührt. Ethylacetat
(100 ml) wurde zugegeben und die Lösung mit 10%iger Natriummetabisulfitlösung (50 ml)
gewaschen, gefolgt von gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
(50 ml). Das Ethylacetat wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde durch Filtration
entfernt und das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft. Der Rest wurde
der Flashchromatographie unter Elution mit 1 : 1 Ethylacetat/Benzin
unterzogen, wodurch die Verbindung (vi) als farbloses Glas (200
mg) erhalten wurde; Massenspektrum (ESI) m/z 535 [M + H + CH3CN]+.
-
1.7. Verbindung (vii)
-
Zu
einer Lösung
aus Verbindung (vi) (170 mg, 0,35 mmol) in Methanol (2 ml) wurde
eine Lösung
aus Natriummethoxid in Methanol (0,5 M, 0,5 ml) zugegeben. Die Lösung wurde
für 2 h
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Lösung
wurde mit Ionenaustauschharz neutralisiert (Amberlite IRC 50(H+), Aldrich, Kar. Nr. 42, 883–3) und
für 10
min gerührt.
Das Harz wurde durch Filtration entfernt. Das Filtrat wurde im Vakuum
eingedampft und der Rest wurde der Flashchromatographie unter Elution
mit 1 : 1 Ethylaceat/Aceton unterzogen, wodurch ein farbloses Öl erhalten
wurde. Die Zerreibung mit Ethylacetat ergab die Verbindung (vii)
als farblosen Feststoff (35 mg); Massenspektrum (CI) m/z 286 [M
+ H]+.
-
Die
Umwandlung des Azidouridinderivats zu dem entsprechenden Azidocytidinderivat
(Verbindung 1) und ihrem Hydrochloridsalz wird in Schema 1a angegeben.
-
-
1.8. Verbindung (viii)
-
Zu
einer Lösung
von Verbindung (vi) (460 mg, 0,93 mmol) in Pyridin (3 ml) wurde
Essigsäureanhydrid (1
ml) zugegeben und das Gemisch wurde für 4 h gerührt. Ethylacetat (100 ml) wurde
zugegeben und das Gemisch wurde mit 2 N HCl (50 ml) gewaschen, gefolgt
von gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
(50 ml). Die Lösung
wurde über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde
durch Filtration entfernt und das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft.
Der Rest wurde der Flashchromatographie unter Elution mit 1 : 1
Ethylacetat/Benzin unterzogen, wodurch die Verbindung (viii) als
farbloser Gummi (350 mg) erhalten wurde; Massenspektrum (ESI) m/z
536 [M + H]+.
-
1.9. Verbindung 1
-
Zu
einer Lösung
aus Verbindung (viii) (1,5 g, 2,8 mmol) in Pyridin (20 ml) wurde
1,2,4-Triazol (0,97 g, 14 mmol) zugegeben. 4-Chlorphenyldichlorphosphat
(1,36 ml, 8,4 mmol) wurde dann tropfenweise unter Rühren zugegeben.
Das Gemisch wurde für
16 h gerührt.
Ethylacetat (300 ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde mit gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
(200 ml) gewaschen. Die Lösung
wurde über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde
durch Filtration entfernt und das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft.
Der Rest wurde der Flashchromatographie unter Elution mit 2 : 1
Ethylacetat/Benzin unterzogen, wodurch ein gelber Schaum (850 mg)
erhalten wurde. Der Schaum wurde mit Dioxan (8 ml) behandelt, gefolgt
von wässeriger
Ammoniaklösung
(16 ml) und für
16 h gerührt.
Das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft und der Rest wurde der Flashchromatographie
unter Elution mit 90 : 18 : 3 : 2 Dichlormethan/Methanol/Essigsäure/Wasser
unterzogen, wodurch die Verbindung 1 als hellgelbbrauner Schaum
(350 mg) erhalten wurde; Massenspektrum (FAB) m/z 285 [M + H]+.
-
1.10. Hydrochlorid von
Verbindung 1
-
Die
Verbindung 1 (0,40 g) wurde in Methanol gelöst und mit einer Lösung aus
Hydrogenchlorid in Ethylacetat behandelt. Das Produkt wurde als
mikrokristalliner Feststoff abgetrennt und wurde durch Filtration gesammelt
und im Vakuum getrocknet, wodurch das Hydrochloridsalz der Verbindung
1 (0,22 g) erhalten wurde; Massenspektrum (ESI) m/z 285 [M + H]+.
-
Beispiel
2 Herstellung
der Verbindung 2 gemäß dem Verfahren
von Schema 2
-
2.1. Verbindung (ix)
-
Die
Verbindung (ix) wurde aus Verbindung (xiv) hergestellt, siehe Beispiel
3, wie von M. Nomura et al., J. Med. Chem., 1999, 42, 2901–2908 beschrieben.
-
2.2. Verbindung (x)
-
Ein
Gemisch aus (ix) (600 mg, 0,98 mmol) und Hydroxylaminhydrochlorid
(140 mg, 1,95 mmol) in Pyridin wurde bei Raumtemperatur für 2 h gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde im Vakuum eingedampft und der Rest wurde
zwischen Ethylacetat (30 ml) und Wasser (30 ml) geteilt. Die Ethylacetatschicht
wurde abgetrennt und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde
durch Filtration entfernt und das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft,
wodurch die Verbindung (x) als weißer Schaum (615 mg) erhalten
wurde; Massenspektrum (ESI) m/z 630 [M + H]+.
-
2.3. Verbindung (xi)
-
Ein
Gemisch aus Verbindung (x) (550 mg, 0,87 mmol) und Natriumacetat
(720 mg, 5,25 mmol) wurde in Essigsäureanhydrid suspendiert, dann
bei 130°C
für 3 h
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde im Vakuum eingedampft und der
Rest zwischen Ethylacetat (30 ml) und gesättigtem Natriumbicarbonat (30
ml) geteilt. Die Ethylacetatschicht wurde abgetrennt und über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde durch Filtration
entfernt und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Der Rest wurde durch
Flashsäulenchromatographie
auf Kieselgel unter Elution mit 1 : 2 Diethylether/Hexan gereinigt.
Die Produkt-enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und im Vakuum
eingedampft, wodurch die Verbindung (xi) als farbloser Feststoff (285
mg) erhalten wurde. Massenspektrum (ESI) m/z 612 [M + H]+.
-
2.4. Verbindung (xii)
-
4-Chlorphenyl-dichlorphosphat
(160 μl,
0,98 mmol) wurde tropfenweise zu einer Lösung aus Verbindung (xi) (200
mg, 0,33 mmol) und 1,2,4-Triazol (115 mg, 1,63 mmol) in wasserfreiem
Pyridin (5 ml) zugegeben, dann bei Raumtemperatur für 16 h gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde im Vakuum eingedampft und der Rest zwischen
Ethylacetat (30 ml) und 2 M Salzsäure (30 ml) geteilt. Die Ethylacetatschicht
wurde abgetrennt, mit gesättigtem
Natriumbicarbonat (30 ml) gewaschen und über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde durch Filtration entfernt
und das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft. Der Rest wurde durch
Flashsäulenchromatographie
auf Kieselgel unter Elution mit 1 : 1 Diethylether/Hexan gereinigt,
gefolgt von 2 : 1 Diethylether/Hexan. Die Produktenthaltenden Fraktionen
wurden vereinigt und im Vakuum eingedampft, wodurch (xii) als cremartiger
Feststoff (65 mg) erhalten wurde. Massenspektrum (ESI) m/z 663 [M
+ H]+.
-
2.5. Verbindung (xiii)
-
Eine
Lösung
aus Verbindung (xii) (60 mg, 0,09 mmol) und wässerigem Ammoniak (2 ml) in
Acetonitril wurde bei Raumtemperatur für 16 h gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
im Vakuum eingedampft und der Rest zwischen Ethylacetat (10 ml)
und 2 M Salzsäure
(10 ml) geteilt. Die Ethylacetatschicht wurde abgetrennt und über Magnesiumsulfat
getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde durch Filtration entfernt
und im Vakuum eingedampft, wodurch die Verbindung (xiii) als hellgelber
Feststoff (45 mg) erhalten wurde; Massenspektrum (ESI) m/z 611 [M
+ H]+.
-
2.6. Verbindung 2
-
Tetrabutylammoniumfluorid
(1 M Lösung
in THF, 0,3 ml) wurde zu einer gerührten Lösung aus Verbindung (xiii)
(40 mg, 0,06 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran (10 ml) zugegeben
und bei Raumtemperatur für 2
h gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde durch Verdampfung im Vakuum entfernt. Der Rest wurde mit Pyridin
(1 ml) behandelt, gefolgt von Essigsäureanhydrid (0,3 ml) und für 4 h bei
Raumtemperatur gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde durch Verdampfen im Vakuum entfernt. Der Rest wurde mit Ethylacetat
(50 ml) behandelt und mit verdünnter
Salzsäure
(30 ml) gewaschen, gefolgt von einer 5%igen wässerigen Natriumbicarbonatlösung. Das Ethylacetat
wurde über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde
durch Filtration entfernt und das Filtrat im Vakuum eingedampft.
Der Rest wurde der Flashsäulenchromatographie
unter Elution mit Ethylacetat unterzogen, wodurch ein Öl erhalten
wurde. Das Öl
wurde in Methanol (1 ml) gelöst
und mit Natriummethoxid (0,5 M Lösung
in Methanol, 0,05 ml) behandelt und bei Raumtemperatur für 3 h stehengelassen.
Das Gemisch wurde mit Ionenaustauschharz (Amberlite IRC50 (H+)) neutralisiert. Das Harz wurde durch Filtration
entfernt und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Der Rest wurde in
Wasser gelöst
und gefriergetrocknet, wodurch die Verbindung 2 als amorpher Feststoff
(7 mg) erhalten wurde.
-
2.7. Das entsprechende
4'-Cyanouridin kann
durch die Entschützung
der Verbindung (xi) hergestellt werden.
-
Die
Entschützung
kann folgendermaßen
durchgeführt
werden:
Die Verbindung (xi) (50 mg, 82 μmol) wurde in Tetrahydrofuran
gelöst,
mit Tetrabutylammoniumfluorid auf Siliciumdioxid behandelt, dann
für 16
h bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde durch Hyflo Super Cel (Fluka, Kat. Nr.
56678) filtriert, im Vakuum eingedampft, dann durch Flashsäulenchromatographie auf
Kieselgel unter Elution mit Dichlormethan/Methanol/Essigsäure/Wasser
(240 : 24 : 3 : 2), gefolgt von Dichlormethan/Methanol/Essigsäure/Wasser
(90 : 18 : 3 : 2) gereinigt. Die Produkt-enthaltenden Fraktionen
wurden vereinigt und eingedampft. Der Rest wurde in Methanol/Wasser
(5 : 1) gelöst,
mit Duolite C225 Ionenaustauschharz (H+-Form,
BDH, Kat. Nr. 56678) behandelt und für 15 min gerührt. Das
Harz wurde durch Filtration entfernt und das Filtrat im Vakuum auf
geringes Volumen eingedampft. Das Produkt wurde durch Filtration
gesammelt und im Vakuum getrocknet, wodurch 4'-Cyanouridin als weißer kristalliner Feststoff
(15 mg) erhalten wurde; Massenspektrum m/z (ESI) 270 [M + H]+.
-
Beispiel
3 Herstellung
von Verbindung 3 gemäß dem Verfahren
von Schema 3
-
3.1. Verbindung (xiv)
-
Diese
Verbindung wurde hergestellt, wie von M. Nomura et al., J. Med.
Chem., 1999, 42, 2901–2908 beschrieben.
-
3.2. Verbindung (xv)
-
Tritylchlorid
(3,2 g; 11,5 mmol) wurde zu einer Lösung aus Verbindung (xiv) (3,0
g, 6,0 mmol) in Pyridin (20 ml) zugegeben und bei Raumtemperatur
für 16
h gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum eingedampft und der Rest zwischen Ethylacetat (50
ml) und 2 M Salzsäure
(50 ml) getrennt. Die Ethylacetatschicht wurde abgetrennt, mit Salzlösung (50
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde
durch Filtration entfernt und das Filtrat im Vakuum eingedampft.
Das Rohmaterial wurde durch Flashchromatographie auf Kieselgel unter
Elution mit 2 : 1 Diethylether/Hexan gereinigt. Die Produkt-enthaltenden
Fraktionen wurden vereinigt und im Vakuum eingedampft, wodurch die
Verbindung (xv) als weißer
Feststoff (2,75 g) erhalten wurde; Massenspektrum (ESI) m/z 767
[M + H]+.
-
3.3. Verbindung (xvi)
-
tert-Butyldimethylsilylchlorid
(0,67 g, 4,4 mmol) und Imidazol (0,91 g, 13,3 mmol) wurde zu einer
gerührten
Lösung
aus Verbindung (xv) (2,75 g, 3,7 mmol) in Dimethylformamid (20 ml)
zugegeben. Die Reaktion wurde auf 45°C für 16 h erhitzt. Zusätzliches
tert-Butyldimethylsilylchlorid (0,67 g, 4,4 mmol) und Imidazol (0,91 g,
13,3 mmol) wurden zugegeben und das Gemisch wurde auf 60°C für 4 h erhitzt.
Das Lösungsmittel
wurde durch Verdampfung im Vakuum entfernt und der Rest wurde zwischen
Ethylacetat und Salzlösung
geteilt. Das Ethylacetat wurde abgetrennt und mit mehr Salzlösung gewaschen
und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde
durch Filtration entfernt und das Filtrat im Vakuum eingedampft.
Der restliche farblose Schaum wurde durch Flashsäulenchromatographie auf Kieselgel
unter Elution mit 1 : 2 Diethylether/Hexan gereinigt. Die Produkt-enthaltenden
Fraktionen wurden vereinigt und im Vakuum eingedampft, wodurch die
Verbindung (xvi) als weißer
Feststoff (3,1 g) erhalten wurde.
-
3.4. Verbindung (xvii)
-
Bromcatecholboran
(355 mg, 1,77 mmol) wurde zu einer gerührten Lösung aus Verbindung (xvi) (1,5 g,
1,77 mmol) in trockenem Dichlormethan (50 ml) unter Stickstoffatmosphäre bei 0°C zugegeben.
Die Reaktion wurde für
15 min gerührt,
mit Dichlormethan (50 ml) verdünnt,
dann mit gesättigtem
Natriumbicarbonat (100 ml) und Salzlösung (100 ml) gewaschen. Das
Dichlormethan wurde über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wurde
durch Filtration entfernt und das Filtrat im Vakuum eingedampft.
Der Rest wurde durch Flashsäulenchromatographie
auf Kieselgel unter Elution mit 1 : 1 Diethylether/Hexan gereinigt.
Die Produkt-enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und im Vakuum
eingedampft, wodurch die Verbindung (xvii) als weißer Feststoff
(930 mg) erhalten wurde.
-
3.5. Verbindung 3
-
Wurde
aus Verbindung (xvii) hergestellt, wie von M. Nomura et al., J.
Med. Chem., 1999, 42, 2901–2908
beschrieben.
-
Weitere
Verbindungen können
gemäß den Verfahren,
die in der Technik beschrieben sind, hergestellt werden, beispielsweise:
-
-
-
Zusätzliche
Verbindungen der Formel I können
analog zu den Verfahren, die in der nachstehend aufgelisteten Technik
beschrieben sind, hergestellt werden:
-
-
-
-
Das
folgende Assayverfahren zeigt die Fähigkeit der Verbindungen der
Formel I zur Inhibierung der HCV-RNA-Replikation
und deshalb ihre mögliche
Nützlichkeit
zur Behandlung von HCV-Infektionen.
-
Renilla-luciferase-Assay
-
Dieser
Assay basiert auf der Idee der Verwendung eines Reporters als einfache
Ablesung für
das intrazelluläre
HCV-Replikon-RNA-Niveau. Für
diesen Zweck wurde das Renilla-luciferase-Gen in den ersten offenen
Ableserahmen eines Replikonkonstrukts NK5.1 eingeführt (Krieger
et al., Virol. 75: 4614), direkt nach der IRES-Element-Sequenz (Eintrittsstelle
für Ribosom
innerhalb der mRNA), und mit dem Neomycinphosphotransferasegen (NPTII-Gen) über ein
selbstspaltendes Peptid 2A aus dem Maul- und Klauenseuche-Virus
fusioniert (Ryan & Drew,
EMBO Vol 13: 928–933).
Nach der in vitro-Transkription wurde die RNA zu menschlichen Hepatom-Huh7-Zellen
elektroporiert, und G418-resistente Kolonien wurden isoliert und
ausgebreitet. Es wurde gezeigt, daß die stabil ausgewählte Zellinie
2209–23
replikative HCV-Subgenom-RNA enthielt und die Aktivität von Renilla
luciferase, die durch das Replikon ausgedrückt wird, ihr RNA-Niveau in
den Zellen wiederspiegelt.
-
Für das Assayverfahren
wurden Renilla-Luciferase-HCV-Replikonzellen (2209–23), die
in Dulbecco's MEM
(GibcoBRL Kat Nr. 31966-021) mit 5% fetalem Kalbsserum (FKS, GibcoBRL
Kat. Nr. 10106-169) kultiviert wurden, auf einer 96-Lochplatte bei
5000 Zellen pro Loch plattiert und über Nacht inkubiert. 24 Stunden später wurden
unterschiedliche Verdünnungen
von chemischen Verbindungen in dem Wachstumsmedium zu den Zellen
zugegeben, die dann weiter bei 37°C
für drei
Tage inkubiert wurden. Der Assay wurde in zweifachen Platten durchgeführt, eine
in Deckweiß und
eine in transparent, um die Aktivität und Zytotoxizität einer
chemischen Verbindung parallel zu messen, um sicherzustellen, daß die gesehene
Aktivität
nicht aufgrund der Reduktion der Zellproliferation erfolgt.
-
Am
Ende der Inkubationszeit wurden die Zellen in weißen Platten
geerntet und die Luciferaseaktivität wurde unter Verwendung des
Dual-Luciferase-Reporterassaysystems gemessen (Promega Kat Nr. E1960). Alle
Reagenzien, die in dem folgenden Absatz beschrieben werden, wurden
in den Kit des Herstellers einbezogen, und man folgte den Anweisungen
des Herstellers zur Herstellung der Reagenzien. Kurz gesagt, die
Zellen wurden zweimal mit 200 μl
Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung
(pH 7,0) (PBS) pro Loch gewaschen und mit 25 μl von 1 × passiven Lysepuffer vor der
Inkubation bei Raumtemperatur für
20 min lysiert. Einhundert Mikroliter des LAR-II-Reagens wurden
zu jedem Loch zugegeben. Die Platte wurde dann in den LB-96V-Mikroplattenluminometer
(MicroLumatPlus, Berthold) gegeben, und 100 μl Stop & Glo-Reagens wurden in jedes Loch
durch die Maschine injiziert und das Signal unter Verwendung eines
2-Sekunden-Verzögerungs-10-Sekunden-Meßprogramms
gemessen. IC50, die Konzentration des Medikaments, das zur Verringerung
des Replikonniveaus um 50% in bezug auf den unbehandelten Zellkontrollwert
erforderlich ist, kann aus dem Diagramm der prozentualen Verringerung
der Luciferaseaktivität
gg. die Medikamentenkonzentration berechnet werden. Die Ergebnisse
werden nachstehend zusammengestellt.
-
Für den Zytotoxizitätsassay
wurde das WST-1-Reagens von Roche Diagnostic (Kat Nr. 1644807) verwendet.
Zehn Mikroliter des WST-1-Reagens wurden zu jedem Loch zugegeben,
einschließlich
den Löchern, die
die Medien allein als Blindwert enthalten. Die Zellen wurden für 1 bis
1,5 Stunden bei 37°C
inkubiert, und der OD-Wert wurde durch einen 96-Lochplatten-Leser
bei 450 nm gemessen (Referenzfilter bei 650 nm). Erneut kann CC50,
die Konzentration des Medikaments, das zur Verringerung der Zellproliferation
um 50% in bezug auf den unbehandelten Zellkontrollwert erforderlich
ist, aus dem Diagramm der prozentualen Verringerung des WST-1-Werts
gg. die Medikamentenkonzentration berechnet werden.
-
-
-
-
Wie
in der obigen Tabelle gezeigt, können
die Verbindungen der Formel I möglicherweise
als antivirale Medikamente zur Behandlung von HCV-Infektionen bei
Menschen wirksam sein.
-
Die
aktive Verbindung oder ihr Salz kann in Kombination mit einem anderen
antiviralen Mittel, wie Antihepatitismittel, einschließlich denen
von Formel I, verabreicht werden. Wenn die aktive Verbindung oder
ihr Salz in Kombination mit einem anderen antiviralen Mittel verabreicht
wird, kann die Aktivität über der
Elternverbindung erhöht
werden. Dies kann leicht durch Herstellen der Verbindung und Testen
ihrer Anti-HCV-Aktivität
gemäß dem hierin
beschriebenen Verfahren bewertet werden.
-
Die
Verabreichung der aktiven Verbindung kann von kontinuierlich (intravenöse Infusion)
bis mehreren oralen Verabreichungen pro Tag (beispielsweise Q. I.
D) reichen und kann orale, topische, parenterale, intramuskuläre, intravenöse, subkutane,
transdermale (die ein Durchdringungsverstärkungsmittel umfassen kann), bukkale
und Zäpfchenverabreichung
unter anderen Verabreichungsweisen umfassen.
-
Die
4'-substituierten
Nucleosidderivate sowie ihre pharmazeutisch nutzbaren Salze können als
Medikamente in Form von irgendeiner pharmazeutischen Formulierung
verwendet werden. Die pharmazeutische Formulierung kann enteral,
entweder oral, beispielsweise in Form von Tabletten, Tabletten in
Hüllenform,
Dragees, harten und weichen Gelatinekapseln, Lösungen, Emulsionen, Sirups
oder Suspensionen, oder rektal, beispielsweise in Form von Zäpfchen.
verabreicht werden. Sie können
ebenso parenteral (intramuskulär,
intravenös,
subkutan oder intrasternale Injektions- oder Infusionstechniken), beispielsweise
in Form von Injektionslösungen,
nasal, beispielsweise in Form von Nasensprays oder Inhalationsspray,
topisch und so weiter verabreicht werden.
-
Zur
Herstellung von pharmazeutischen Präparaten können die 4'-substituierten Nucleosidderivate sowie
ihre pharmazeutisch nutzbaren Salze mit einem therapeutisch inerten,
anorganischen oder organischen Trägerstoff zur Herstellung von
Tabletten, Tabletten in Hüllenform,
Dragees, harten und weichen Gelatinekapseln, Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen
formuliert werden.
-
Die
Verbindungen der Formel I können
in Beimischung mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger formuliert
werden. Beispielsweise können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
oral als pharmakologisch akzeptable Salze verabreicht werden. Da
die erfindungsgemäßen Verbindungen
meistens wasserlöslich
sind, können
sie intravenös
in physiologischer Kochsalzlösung
verabreicht werden (beispielsweise gepuffert auf einen pH von etwa
7.2 bis 7,5). Konventionelle Puffer, wie Phosphate, Bicarbonate
oder Zitrate, können
für diesen
Zweck verwendet werden. Natürlich
kann ein Fachmann die Formulierungen innerhalb der Lehren der Beschreibung
modifizieren, um zahlreiche Formulierungen für eine spezielle Verabreichungsweise
bereitzustellen, ohne die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen instabil
zu machen oder ihre therapeutische Wirkung zu gefährden. Insbesondere
kann die Modifikation der vorliegenden Verbindungen, sie beispielsweise
in Wasser oder anderen Vehikeln löslicher zu machen, leicht durch
geringe Modifikationen erreicht werden (Salzformulierung, Veresterung
usw.), die dem Fachmann allgemein bekannt sind. Es ist dem Fachmann
ebenso allgemein bekannt, die Verabreichungsweise und das Dosierungsregime
einer speziellen Verbindung zu modifizieren, um die Pharmakokinetiken
der vorliegenden Verbindungen hinsichtlich der maximalen vorteilhaften Wirkung
bei Patienten zu managen.
-
Für parenterale
Formulierungen wird der Träger
normalerweise steriles Wasser oder wässerige Natriumchloridlösung umfassen,
obwohl andere Bestandteile, einschließlich denen, die die Dispersion
unterstützen,
einbezogen werden können.
Natürlich
müssen,
wo steriles Wasser verwendet und steril gehalten werden soll, die
Zusammensetzungen und Träger
ebenso sterilisiert werden. Injizierbare Suspensionen können ebenso
hergestellt werden, wobei in dem Fall geeignete flüssige Träger, Suspendiermittel
und dergleichen eingesetzt werden können.
-
Geeignete
Trägerstoffe
für Tabletten,
Tabletten in Hüllenform,
Dragees und harte Gelatinekapseln sind beispielsweise Lactose, Maisstärke und
Derivate davon, Talk und Stearinsäure oder ihre Salze.
-
Wenn
gewünscht,
können
die Tabletten oder Kapseln durch Standardtechniken darmlöslich oder nachhaltig
wirkend sein.
-
Geeignete
Trägerstoffe
für weiche
Gelatinekapseln sind beispielsweise Pflanzenöle. Wachse, Fette, halbfeste
und flüssige
Polyole.
-
Geeignete
Trägerstoffe
für Injektionslösungen sind
beispielsweise Wasser, Kochsalzlösung,
Alkohole, Polyole, Glycerine oder Pflanzenöle.
-
Geeignete
Trägerstoffe
für Zäpfchen sind
beispielsweise natürliche
und gehärtete Öle, Wachse,
Fette, halbfeste oder flüssige
Polyole.
-
Geeignete
Trägerstoffe
für Lösungen und
Sirups zur enteralen Verwendung sind beispielsweise Wasser, Polyole,
Saccharose, Invertzucker und Glukose.
-
Die
pharmazeutischen Präparate
der vorliegenden Erfindung können
ebenso als nachhaltig wirkende Formulierungen oder andere geeignete
Formulierungen bereitgestellt werden.
-
Die
pharmazeutischen Präparate
können
ebenso Konservierungsmittel, Löslichmacher,
Stabilisatoren, Benetzungsmittel, Emulgatoren, Süßungsmittel, Farbmittel, Aromastoffe,
Salze zur Einstellung des osmotischen Drucks, Puffer, Maskierungsmittel
oder Antioxidationsmittel enthalten.
-
Die
pharmazeutischen Präparate
können
ebenso andere therapeutisch wirksame Mittel, die in der Technik
bekannt sind, enthalten.
-
Die
Dosierung kann innerhalb breiter Grenzen variieren und wird natürlich auf
die einzelnen Erfordernisse in jedem speziellen Fall eingestellt.
Zur oralen Verabreichung sollte eine tägliche Dosis zwischen 0.01 und
100 mg/kg Körpergewicht
pro Tag in der Einzeltherapie und/oder in der Kombinationstherapie
geeignet sein. Eine bevorzugte tägliche
Dosierung beträgt
zwischen 0,1 und 500 mg/kg Körpergewicht,
stärker
bevorzugt 0,1 und 100 mg/kg Körpergewicht
und am stärksten
bevorzugt 1,0 und 100 mg/kg Körpergewicht
pro Tag. Ein typisches Präparat
wird 5% bis 95% Wirkstoff (Gewicht/Gewicht) enthalten. Die tägliche Dosis
kann als eine Einzeldosis oder in geteilten Dosierungen, typischerweise
zwischen 1 und 5 Dosierungen pro Tag, verabreicht werden.
-
Die
Nucleosidderivate oder die Medikamente davon können in der Einzeltherapie
oder der Kombinationsthe rapie verwendet werden, d. h. die Behandlung
kann zusammen mit der Verabreichung von einer oder mehreren zusätzlichen
therapeutisch wirksamen Substanz(en), beispielsweise einem Immunsystemmodulator,
wie ein Interferon, Interleukin, Tumor-Nekrose-Faktor oder koloniestimulierender
Faktor; ein antivirales Mittel oder ein entzündungshemmendes Mittel erfolgen.
Wenn die Behandlung die Kombinationstherapie ist, kann diese Verabreichung
in bezug auf die der 4'-substituierten
Nucleosidderivate gleichzeitig oder aufeinanderfolgend erfolgen.
Die gleichzeitige Verabreichung, wie hierin verwendet, umfaßt daher
die gleichzeitige Verabreichung der Mittel oder zu unterschiedlichen
Zeiten.
-
Es
ist selbstverständlich,
daß eine
Bezugnahme auf eine Behandlung hierin die Prophylaxe sowie die Behandlung
von bestehenden Zuständen
umfasst, und daß die
Behandlung von Tieren die Behandlung von Menschen sowie anderen
Säugern
umfaßt.
Außerdem
umfaßt
die Behandlung einer Hepatitis-C-Virus-Infektion (HCV-Infektion),
wie hierin verwendet, ebenso die Behandlung oder Prophylaxe einer
Krankheit oder eines Zustandes, der mit der Hepatitis-C-Virus-Infektion
(HCV-Infektion) in Verbindung steht oder dadurch hervorgerufen wird,
oder der klinischen Symptome davon.
-
In
der vorliegenden Beschreibung bedeutet „umfaßt" „umfaßt oder
bestehend aus" und „umfassend" bedeutet „einschließlich oder
bestehend aus".
-
Die
in der vorhergehenden Beschreibung offenbarten Merkmale oder die
folgenden Ansprüche
oder die beiliegenden Zeichnungen, ausgedrückt in ihren speziellen Formen
oder hinsichtlich eines Mittels zur Durchführung der offenbarten Funktion,
oder ein Verfahren oder Prozeß zur
Erreichung des offenbarten Ergebnisses können, wenn geeignet, separat
oder in irgendeiner Kombination dieser Merkmale zur Realisierung
der Erfindung in ihren diversen Formen genutzt werden.