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Die
vorliegende Erfindung betrifft Pyrimidinderivate bzw. deren pharmazeutisch
annehmbare Salze bzw. in vivo hydrolysierbare Ester, die eine den
Zellzyklus inhibierende Wirkung haben und daher aufgrund ihrer antizellproliferativen
Wirkung (wie z.B. Antikrebswirkung) von Wert sind und sich deshalb
für Verfahren
zur Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers eignen.
Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Herstellung dieser
Pyrimidinderivate, pharmazeutische Zusammensetzungen, die sie enthalten,
und ihre Verwendung zur Herstellung von Medikamenten zur Verwendung
zum Hervorrufen einer Antizellproliferationswirkung in einem Warmblüter wie
dem Menschen.
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Im
Zellzyklus spielt eine als Cycline bezeichnete Gruppe intrazellulärer Proteine
eine zentrale Rolle. Die Synthese und der Abbau von Cyclinen wird
streng kontrolliert, so daß ihr
Expressionsniveau während
des Zellzyklus schwankt. Cycline binden sich an cyclinabhängige Serin-/Threoninkinasen
(CDKs), und diese Assoziation ist für CDK (wie CDK1, CDK2, CDK4
und/oder CDK6) in der Zelle entscheidend. Wenngleich man die genauen
Details davon, wie diese Faktoren kombiniert die CDK-Aktivität beeinflussen,
noch schlecht versteht, steht fest, daß das Verhältnis der beiden bestimmt,
ob die Zelle den Zellzyklus durchläuft oder nicht.
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Bei
der in der jüngeren
Zeit erfolgten Konvergenz in der Forschung mit Onkogenen und Tumorsuppressorgenen
wurde gefunden, daß es
sich bei der Regulation des Eintritts in den Zellzyklus um einen
Schlüsselpunkt
der Mitogenese in Tumoren handelt. Außerdem scheinen CDKs downstream
von einer Reihe von Onkogen-Signalpfaden aufzutreten. Bei der Disregulation
der CDK-Aktivität
durch Hochregulieren von Cyclinen und/oder Deletierung endogener
Inhibitoren scheint es sich um eine wichtige Achse zwischen mitogenen
Signalpfaden und der Proliferation von Tumorzellen zu handeln.
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Demgemäß wurde
festgestellt, daß Inhibitoren
von Zellzykluskinasen, insbesondere Inhibitoren von CDK2, CDK4 und/oder
CDK6 (die die S-Phase, die G1-S-Phase bzw. die G1-S-Phase regulieren),
als selektive Inhibitoren der Zellproliferation wie z.B. des Wachstums
von Krebszellen in Säugetieren
von Nutzen sein sollten.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß bestimmte
Pyrimidinverbindungen überraschenderweise
die Wirkungen von Zellzykluskinasen mit Selektivität für CDK2,
CDK4 und CDK6 hemmen und somit Antizellproliferationseigenschaften
haben. Es ist anzunehmen, daß solche
Eigenschaften bei der Behandlung von mit aberranten Zellzyklen und
aberranter Zellproliferation assoziierten Krankheiten wie Krebs (feste
Tumore und Leukämien),
fibroproliferativen und differenzierenden Erkrankungen, Psoriasis,
rheumatoider Arthritis, Karposi-Sarkom, Hämangioma, akuten und chronischen
Nephropathien, Atheroma, Atherosklerose, arterieller Restenose,
Autoimmunerkrankungen, akuter und chronischer Entzündung, Knochenkrankheiten
und Augenkrankheiten mit Proliferation der Gefäße in der Netzhaut von Nutzen
sein sollten.
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In
der WO 98/33798 werden 2-Anilinopyrimidinderivate mit CDK-hemmender
Wirkung offenbaut, denen unter anderem die 5-Cyanogruppe der vorliegenden
Verbindungen fehlt.
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Gegenstand
der Erfindung sind daher Verbindungen der Formel (I):
in welcher:
R
1 für
Halogen, Nitro, Cyano, Hydroxy, Amino, Carboxy, Carbamoyl, Mercapto,
C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl oder C
2-6-Alkinyl steht;
p für 0–4 steht;
wobei die Werte von R
1 gleich oder verschieden
sein können;
R
2 für
Sulfamoyl oder eine Gruppe B-E- steht; wobei
B ausgewählt ist
aus C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl,
C
2-6-Alkinyl,
C
3-8-Cycloalkyl, C
3-8-Cycloalkyl-C
1-6-alkyl, Phenyl, einer heterocyclischen
Gruppe, Phenyl-C
1-6-alkyl oder (heterocyclische Gruppe)-C
1-6-alkyl; wobei C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl, C
2-6-Alkinyl,
C
3-8-Cycloalkyl,
C
3-8-Cycloalkyl-C
1-6-alkyl,
Phenyl, die heterocyclische Gruppe, Phenyl-C
1-6-alkyl
bzw. (heterocyclische Gruppe)-C
1-6-alkyl
gegebenenfalls an Kohlenstoff durch ein oder mehrere D substituiert
sind; und wobei, wenn die heterocyclische Gruppe eine -NH-Einheit
enthält,
der Stickstoff gegebenenfalls durch eine Gruppe ausgewählt aus
G substituiert sein kann;
E für -C(O)-, -N(R
a)C(O)-,
-C(O)N(R
a)-, -S(O)
r-,
-SO
2N(R
a)- oder
-N(R
a)SO
2- steht;
wobei R
a für Wasserstoff oder gegebenenfalls
durch ein oder mehrere D substituiertes C
1-6-Alkyl
steht und r für
1–2 steht;
D
unabhängig
von den anderen Resten ausgewählt
ist aus Halogen, Nitro, Cyano, Hydroxy, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Amino, Carboxy, Carbamoyl, Mercapto, Sulfamoyl, C
1-6-Alkyl,
C
2-6-Alkenyl,
C
2-6-Alkinyl, C
1-6-Alkoxy,
C
1-6-Alkanoyl, C
1-6-Alkanoyloxy,
N-(C
1-6-Alkyl)amino, N,N-(C
1-6-Alkyl)
2amino,
C
1-6-Alkanoylamino, N-(C
1-6-Alkyl)carbamoyl,
N,N-(C
1-6-Alkyl)
2carbamoyl,
C
1-6-Alkyl-S(O)
a, wobei a für 0 bis 2 steht, C
1-6-Alkoxycarbonyl, N-(C
1-6-Alkyl)sulfamoyl und N,N-(C
1-6-Alkyl)
2sulfamoyl;
G ausgewählt ist aus C
1-4-Alkyl,
C
1-4-Alkanoyl, C
1-4-Alkylsulfonyl, C
1-4-Alkoxycarbonyl, Carbamoyl, N-(C
1-4-Alkyl)carbamoyl,
N,N-(C
1-4-Alkyl)carbamoyl, Benzyl, Benzyloxycarbonyl,
Benzoyl und Phenylsulfonyl; und
q für 0–2 steht; wobei die Werte von
R
2 gleich oder verschieden sein können; und
wobei p + q = 1–5;
mit der Maßgabe,
daß es
sich bei der Verbindung nicht um 2-(2,4-Dimethylanilino)-4-amino-5-cyanopyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-[2-(2-hydroxyethoxycarbonyl)anilino]pyrimidin
oder 4-Amino-5-cyano-2-[2-(methoxycarbonyl)anilino]pyrimidin
handelt; und deren pharmazeutisch annehmbare Salze und in vivo hydrolysierbare
Ester.
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In
der vorliegenden Beschreibung schließt der Ausdruck „Alkyl" sowohl geradkettige
als auch verzweigte Alkylgruppen ein, jedoch sind Verweise auf einzelne
Alkylgruppen wie „Propyl" ausschließlich für die geradkettige
Form spezifisch. So schließt
beispielsweise „C1-6-Alkyl" C1-4-Alkyl, C1-3-Alkyl,
Propyl, Isopropyl und tert.-Butyl ein. Verweise auf einzelne Alkylgruppen
wie „Propyl" sind jedoch ausschließlich für die geradkettige Form
spezifisch und Verweise auf einzelne verzweigte Alkylgruppen wie „Isopropyl" sind ausschließlich für die verzweigte
Form spezifisch. Eine ähnliche Übereinkunft
gilt für
andere Reste; so schließt
beispielsweise „Phenyl-C1-6-alkyl" Phenyl-C1-4-alkyl, Benzyl, 1-Phenylethyl und 2-Phenylethyl ein.
Der Ausdruck „Halogen" bezieht sich auf
Fluor, Chlor, Brom und Iod.
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Werden
gegebenenfalls vorhandene Substituenten aus „einer oder mehreren" Gruppen ausgewählt, so
ist dies so zu verstehen, daß diese
Definition den Fall, daß alle
Substituenten aus einer der angegebenen Gruppen ausgewählt sind,
und den Fall, daß die
Substituenten aus zwei oder mehr der angegebenen Gruppen ausgewählt sind,
einschließt.
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Bei
einer „heterocyclischen
Gruppe" handelt
es sich um einen gesättigten,
teilweise gesättigten
oder ungesättigten
mono- oder bicyclischen Ring mit 4–12 Atomen, von denen wenigstens
eines aus Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff ausgewählt ist,
wobei der Ring, wenn nicht anders angegeben, über Kohlenstoff oder Stickstoff
gebunden sein kann und wobei eine -CH2-Gruppe gegebenenfalls
durch -C(O)- ersetzt sein kann, ein Ringstickstoffatom gegebenenfalls
eine C1-6-Alkyl gruppe fragen und eine quaternäre verbindung
bilden kann und ein Ringstickstoffatom und/oder ein Ringschwefelatom
gegebenenfalls unter Bildung des N-Oxids b.z.w der S-Oxide oxidiert sein
kann. Beispiele und geeignete Werte für den Ausdruck „heterocyclische
Gruppe" sind Morpholino,
Piperidyl, Pyridyl, Pyranyl, Pyrrolyl, Isothiazolyl, Indolyl, Chinolyl,
Thienyl, 1,3-Benzodioxolyl, Thiadiazolyl, Piperazinyl, Thiazolidinyl,
Pyrrolidinyl, Thiomorpholino, Pyrrolinyl, Homopiperazinyl, 3,5-Dioxapiperidinyl,
Tetrahydropyranyl, Imidazolyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl,
Isoxazolyl, N-Methylpyrrolyl, 4-Pyridon, 1-Isochinolon, 2-Pyrrolidon
und 4-Thiazolidon, Pyridin-N-oxid
und Chinolin-N-oxid. Bei einer „heterocyclischen Gruppe" handelt es sich
vorzugsweise um einen gesättigten,
teilweise gesättigten
oder ungesättigten
mono- oder bicyclischen Ring mit 5 oder 6 Atomen, von denen wenigstens
eines aus Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff ausgewählt ist,
wobei der Ring, wenn nicht anders angegeben, über Kohlenstoff oder Stickstoff gebunden
sein kann und wobei eine -CH2-Gruppe gegebenenfalls
durch -C(O)- ersetzt sein kann und ein Ringschwefelatom gegebenenfalls
unter Bildung der S-Oxide
oxidiert sein kann. Bei einer „heterocyclischen
Gruppe" handelt
es sich besonders bevorzugt um Tetrahydrofuryl, Pyridyl, Pyrrolidinonyl,
Morpholino, Imidazolyl, Piperidinyl oder Pyrrolidinyl.
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„C1-6-Alkanoyloxy" ist beispielsweise Acetoxy. Beispiele
für „C1-6-Alkoxycarbonyl" schließen C1-4-Alkoxycarbonyl,
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, n- und tert.-Butoxycarbonyl ein. Beispiele für „C1-6-Alkoxy" schließen Methoxy, Ethoxy und Propoxy
ein. Beispiele für „C1-6-Alkanoylamino" schließen Formamido, Acetamido und
Propionylamino ein. Beispiele für „C1-6-Alkyl-S(O)a,
wobei a für
0 bis 2 steht" schließen C1-4-Alkylsulfonyl, Methylthio, Ethylthio,
Methylsulfinyl, Ethylsulfinyl, Mesyl und Ethylsulfonyl ein. Beispiele
für „C1-6-Alkyl-S(O)r, wobei r für 1 bis 2 steht" schließen Methylsulfinyl,
Ethylsulfinyl, Mesyl und Ethylsulfonyl ein. Beispiele für „C1-6-Alkanoyl" schließen C1-4-Alkanoyl, Propionyl
und Acetyl ein. Beispiele für „N-C1-6-Alkylamino" schließen Methylamino
und Ethylamino ein. Beispiele für „N,N-(C1-6-Alkyl)2amino" schließen Di-N-methylamino, Di-(N-ethyl)amino
und N-Ethyl-N-methylamino
ein. Beispiele für „C2-6-Alkenyl" sind Vinyl, Allyl und 1-Propenyl. Beispiele
von „C2-6-Alkinyl" sind Ethinyl, 1-Propinyl
und 2-Propinyl. Beispiele für „N-(C1-6-Alkyl)sulfamoyl" sind N-(Methyl)sulfamoyl und N-(Ethyl)sulfamoyl.
Beispiele für „N-(C1-6-Alkyl)2sulfamoyl" sind N,N-(Dimethyl)sulfamoyl und N-(Methyl)-N-(ethyl)sulfamoyl.
Beispiele von „N-(C1-6-Alkyl)carbamoyl" sind N-(C1-4-Alkyl)carbamoyl, Methylaminocarbonyl
und Ethylaminocarbonyl. Beispiele für „N,N-(C1-6-Alkyl)2carbamoyl" sind N,N-(C1-4-Alkyl)2carbamoyl,
Dimethylaminocarbonyl und Methylethylaminocarbonyl. Beispiele für „C3-8-Cycloalkyl" sind Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopropyl
und Cyclohexyl. Beispiele für „(heterocyclische
Gruppe)-C1-6-alkyl" schließen Pyridylmethyl,
3-Morpholinopropyl und 2-Pyrimid-2-ylethyl ein. Beispiele für „C3-8- Cycloalkyl-C1-6-alkyl" sind
Cyclopropylethyl, Cyclobutylmethyl, 2-Cyclopropylpropyl und Cyclohexylethyl.
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Ein
geeignetes pharmazeutisch annehmbares Salz einer erfindungsgemäßen Verbindung
ist beispielsweise ein Säureadditionssalz
einer erfindungsgemäßen Verbindung,
die ausreichend basisch ist, beispielsweise ein Säureadditionssalz
mit beispielsweise einer anorganischen oder organischen Säure, zum
Beispiel Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Trifluoressigsäure,
Citronensäure oder
Maleinsäure.
Weiterhin ist ein geeignetes pharmazeutisch annehmbares Salz einer
erfindungsgemäßen Verbindung
das ausreichend azid ist, ein Alkalisalz, beispielsweise ein Natrium-
oder Kaliumsalz, ein Erdalkalisalz, beispielsweise ein Calcium-
oder Magnesiumsalz, ein Ammoniumsalz oder ein Salz mit einer organischen
Base, die ein physiologisch annehmbares Kation liefert, beispielsweise
ein Salz mit Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Piperidin,
Morpholin oder Tris-(2-hydroxyethyl)amin.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
in Form eines in vivo hydrolysierbaren Esters einer Verbindung der
Formel (I), der im Körper
des Menschen bzw. Tieres zu einer Verbindung der Formel (I) abgebaut wird,
verabreicht werden.
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Ein
in vivo hydrolysierbarer Ester einer Verbindung der Formel (I) mit
einer Carboxyl- oder Hydroxylgruppe ist beispielsweise ein pharmazeutisch
annehmbarer Ester, der im Köper
des Menschen oder eines Tieres zur Säure- bzw. Alkoholstammverbindung hydrolysiert
wird. Zu den geeigneten pharmazeutisch annehmbaren Estern für Carboxy
gehören
C1-6-Alkoxymethylester, beispielsweise Methoxymethyl,
C1-6-Alkanoyloxymethylester, beispielsweise
Pivaloyloxymethyl, Phthalidylester, C3-8-Cycloalkoxycarbonyloxy-C1-6-alkylester, beispielsweise 1-Cyclohexylcarbonyloxyethyl;
1,3-Dioxolen-2-onyl methylester, beispielsweise 5-Methyl-1,3-dioxolen-2-onylmethyl; und C1-6-Alkoxycarbonyloxyethylester, beispielsweise
1-Methoxycarbonyloxyethyl, die an einer beliebigen Carboxylgruppe
in den erfindungsgemäßen Verbindungen
gebildet werden können.
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Zu
den in vivo hydrolysierbaren Estern einer Verbindung der Formel
(I) mit einer Hydroxylgruppe gehören
anorganische Ester wie Phosphatester und α-Acyloxyalkylether und verwandte
Verbindungen, bei denen der Ester in vivo unter Freigabe der Hydroxyl-Ausgangsgruppe
hydrolysiert wird. α-Acyloxyalkylether schließen beispielsweise
Acetoxymethoxy und 2,2-Dimethylpropionyloxymethoxy ein. Eine Auswahl
von Gruppen, die mit Hydroxyl in vivo hydrolysierbare Ester bilden,
schließt
Alkanoyl, Benzoyl, Phenylacetyl und substituiertes Benzoyl, sowie
Phenylacetyl, Alkoxycarbonyl (was Alkylcarbonsäureester ergibt), Dialkylcarbamoyl und
N-(Dialkylaminoethyl)-N-alkylcarbamoyl
(was Carbamate ergibt), Dialkylaminoacetyl und Carboxyacetyl ein.
Substituenten an Benzoyl sind beispielsweise Morpholino und Piperazino,
die über
ein Ringstickstoffatom und eine Methylengruppe an die 3- oder 4-Stellung
des Benzoylrings gebunden sind.
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Einige
Verbindungen der Formel (I) können
chirale Zentren und/oder geometrische isomere Zentren (E- und Z-Isomere)
aufweisen, und es versteht sich, daß die Erfindung alle diese
optischen Isomere, Diastereoisomere und geometrischen Isomere mit
CDK-hemmender Wirkung umfaßt.
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Die
Erfindung betrifft alle möglichen
tautomeren Formen der Verbindungen der Formel (I) mit CDK-hemmender
Wirkung.
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Es
versteht sich weiterhin, daß bestimmte
Verbindungen der Formel (I) in solvatisierten sowie nicht solvatisierten
Formen wie beispielsweise hydratisierten Formen vorliegen können. Es
versteht sich, daß die
Erfindung alle solchen solvatisierten Formen mit CDK-hemmender Wirkung
umfaßt.
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Bevorzugte
Werte für
R1, R2, p und q
sind wie folgt. Diese Werte können
gegebenenfalls mit beliebigen der oben oder im folgenden definierten
Definitionen, Ansprüche
bzw. Ausführungsformen
verwendet werden.
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R1 steht vorzugsweise für Halogen oder C1-2-Alkyl.
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Besonders
bevorzugt steht R1 für Fluor, Chlor oder Methyl.
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R1 steht insbesondere für Fluor oder Chlor.
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Ganz
besonders steht R1 für Chlor.
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Vorzugsweise
befindet sich R1 meta oder para zur Aminogruppe
des Anilins in Formel (I).
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Besonders
bevorzugt befindet sich R1 meta zur Aminogruppe
des Anilins in Formel (I).
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p
steht vorzugsweise für
0–2; wobei
die Werte von R1 gleich oder verschieden
sein können.
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Besonders
bevorzugt steht p für
0 oder 1.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung steht p vorzugsweise für 0.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung steht p vorzugsweise für 1.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung steht p vorzugsweise für 2; wobei
die Werte von R1 gleich oder verschieden
sein können.
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R2 steht vorzugsweise für Sulfamoyl oder eine Gruppe
B-E-; wobei
B
ausgewählt
ist aus C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl,
C3-8-Cycloalkyl,
C3-8-Cycloalkyl-C1-6-alkyl,
Phenyl-C1-6-alkyl oder (heterocyclische Gruppe)-C1-6-alkyl; wobei C1-6-Alkyl,
C2-6-Alkenyl, C3-8-Cycloalkyl,
C3-8-Cycloalkyl-C1-6-alkyl, Phenyl-C1-6-alkyl
oder (heterocyclische Gruppe)-C1-6-alkyl
gegebenenfalls an Kohlenstoff durch ein oder mehrere D substituiert
sind; und wobei, wenn die heterocyclische Gruppe eine -NH-Einheit
enthält,
der Stickstoff gegebenenfalls durch eine Gruppe ausgewählt aus
G substituiert sein kann;
E für -N(Ra)SO2- steht; wobei Ra für Wasserstoff
steht;
D unabhängig
von den anderen Resten ausgewählt
ist aus Halogen, Hydroxy, C1-6-Alkoxy oder
N-(C1-6-Alkyl)amino,
N,N-(C1-6-Alkyl)2amino;
und
G für
C1-4-Alkyl steht.
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Besonders
bevorzugt steht R2 für Sulfamoyl oder eine Gruppe
B-E-; wobei
B gegebenenfalls durch D substituiert ist und ausgewählt ist
aus Ethyl, Propyl, Pentyl, Allyl, Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopropylmethyl,
Benzyl, Phenethyl, Tetrahydrofurylmethyl, Pyridylethyl, Pyrrolidinonylpropyl,
Morpholinopropyl, Imidazolylpropyl, Piperidinylethyl, Pyrrolidinylethyl
(gegebenenfalls am Ringstickstoff durch Methyl substituiert),
E
für -NHSO2- steht;
D unabhängig von den anderen Resten
ausgewählt
ist aus Fluor, Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy, Isopropylamino
und Dimethylamino.
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R2 ist insbesondere ausgewählt aus Sulfamoyl, N-(Cyclopropylmethyl)sulfamoyl,
N-(Tetrahydrofur-2-ylmethyl) sulfamoyl, N-(2-Methoxyethyl)sulfamoyl,
N-(2-Pyrid-2-ylethyl)sulfamoyl,
N-(2-Piperidin-1-ylethyl)sulfamoyl, N-[2-(1-Methylpyrrolidin-2-yl)ethyl]sulfamoyl,
N-(2-Isopropylaminoethyl)sulfamoyl, N-(2,2,2-Trifluorethyl)sulfamoyl,
N-(3-Methoxypropyl)sulfamoyl, N-(3-Ethoxypropyl)sulfamoyl, N-(3-Isopropoxypropyl)sulfamoyl,
N-(3-Dimethylaminopropyl)sulfamoyl,
N-[3-(2-Oxopyrrolidin-1-yl)propyl]sulfamoyl, N-(3-Morpholinopropyl)sulfamoyl,
N-(3-Imidazol-1-ylpropyl)sulfamoyl, N-(3-Isopropylaminopropyl)sulfamoyl, N-(Propyl)sulfamoyl,
N-(Pentyl)sulfamoyl, N-(Allyl)sulfamoyl, N-(Cyclopropyl)sulfamoyl,
N-(Cyclobutyl)sulfamoyl, N-(3-Methoxybenzyl)sulfamoyl, N-(4-Fluorbenzyl)sulfamoyl,
N-(Phenethyl)sulfamoyl, N-(4-Hydroxyphenethyl)sulfamoyl und N-(4-Methoxyphenethyl)sulfamoyl.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung steht R2 vorzugsweise
für Sulfamoyl
oder eine Gruppe B-E-; wobei B ausgewählt ist aus C1-6-Alkyl,
C1-6-Alkenyl, C3-8-Cycloalkyl, C3-8-Cycloalky-C1-6-alkyl,
Phenyl-C1-6-alkyl oder (heterocyclische Gruppe)-C1-6-alkyl; wobei C1-6-Alkyl,
C2-6-Alkenyl, C3-8-Cycloalkyl,
C3-8-Cycloalkyl-C1-6-alkyl, Phenyl-C1-6-alkyl
oder (heterocyclische Gruppe)-C1-6-alkyl
gegebenenfalls an Kohlenstoff durch ein oder mehrere D substituiert
sind; und wobei, wenn die heterocyclische Gruppe eine -NH-Einheit
enthält,
der Stickstoff gegebenenfalls durch eine Gruppe ausgewählt aus
G substituiert sein kann;
E für -N(Ra)SO2- oder -N(Ra)C(O)-
steht; wobei Ra für Wasserstoff steht;
D
unabhängig
von den anderen Resten ausgewählt
ist aus Halogen, Hydroxy, C1-6-Alkoxy oder
N-(C1-6-Alkyl)amino,
N,N-(C1-6-Alkyl)2amino;
und
G für
C1-4-Alkyl steht.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung steht R2 besonders
bevorzugt für
Sulfamoyl oder eine Gruppe B-E; wobei
B gegebenenfalls durch
D substituiert ist und ausgewählt
ist aus Ethyl, Propyl, Pentyl, 2,2-Dimethylpropyl, Allyl, Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopropylmethyl, Benzyl, Phenethyl, Tetrahydrofurylmethyl,
Pyridylethyl, Pyrrolidinonylpropyl, Morpholinopropyl, Imidazolylpropyl,
Piperidinylethyl, Pyrrolidinylethyl (gegebenenfalls am Ringstickstoff
durch Methyl substituiert),
E für -NHSO2-
oder -N(Ra)C(O)- steht;
D unabhängig von
den anderen Resten ausgewählt
ist aus Fluor, Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy, Isopropylamino
und Dimethylamino.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung ist R2 insbesondere
ausgewählt
aus Sulfamoyl, N-(Cyclopropylmethyl)sulfamoyl, N-(Tetrahydrofur-2-ylmethyl)sulfamoyl,
N-(2-Methoxyethyl)sulfamoyl, N-(2-Pyrid-2-ylethyl)sulfamoyl, N-(2-Piperidin-1-ylethyl)sulfamoyl,
N-[2-(1-Methylpyrrolidin-2-yl)ethyl]sulfamoyl, N-(2-Isopropylaminoethyl)sulfamoyl,
N-(2,2,2-Trifluorethyl)sulfamoyl, N-(2-Dimethylaminoethyl)sulfamoyl, N-(3-Methoxypropyl)sulfamoyl,
N-(3-Ethoxypropyl)sulfamoyl, N-(3-Isopropoxypropyl)sulfamoyl, N-(3-Dimethylaminopropyl)sulfamoyl,
N-[3-(2-Oxopyrrolidin-1-yl)propyl]sulfamoyl, N-(3-Morpholinopropyl)sulfamoyl, N-(3-Imidazol-1-ylpropyl)sulfamoyl,
N-(3-Isopropylaminopropyl)sulfamoyl, N-(Propyl)sulfamoyl, N-(3-Hydroxy-2,2-dimethylpropyl)sulfamoyl,
N-(Pentyl)sulfamoyl, N-(Allyl)sulfamoyl,
N-(Cyclopropyl)sulfamoyl, N-(Cyclobutyl)sulfamoyl, N-(3-Methoxybenzyl)sulfamoyl,
N-(4-Fluorbenzyl)sulfamoyl,
N-(Phenethyl)sulfamoyl, N-(4-Hydroxyphenethyl)sulfamoyl,
N-(4-Methoxyphenethyl)sulfamoyl und N-(3-Imidazol-1-ylpropyl)carbamoyl.
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Vorzugsweise
befindet sich R2 meta oder para zur Aminogruppe
des Anilins in Formel (I).
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Besonders
bevorzugt befindet sich R2 para zur Aminogruppe
des Anilins in Formel (I).
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E
steht vorzugsweise für
-NHSO2-.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung steht E vorzugsweise für -NHSO2- oder -N(Ra)C(O)-.
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q
steht vorzugsweise für
0 oder 1.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung steht q vorzugsweise für 0.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung steht q vorzugsweise für 1.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung steht q vorzugsweise für 2; wobei
die Werte von R2 gleich oder verschieden
sein können.
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Vorzugsweise
p + q = 1 oder 2.
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Besonders
bevorzugt p + q = 1.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit eine wie oben gezeigte
Verbindung der Formel (I), wobei:
R1 für Halogen
oder C1-2-Alkyl steht;
p für 0–2 steht;
wobei die Werte von R1 gleich oder verschieden
sein können;
R2 für
Sulfamoyl oder eine Gruppe B-E- steht; wobei
B ausgewählt ist
aus C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl,
C3-8-Cycloalkyl,
C3-8-Cycloalkyl-C1-6-alkyl,
Phenyl-C1-6-alkyl oder (heterocyclische Gruppe)-C1-6-alkyl; wobei C1-6-Alkyl,
C2-6-Alkenyl, C3-8-Cycloalkyl,
C3-8-Cycloalkyl-C1-6-alkyl, Phenyl-C1-6-alkyl
oder (heterocyclische Gruppe)-C1-6-alkyl
gegebenenfalls an Kohlenstoff durch ein oder mehrere D substituiert
sind; und wobei, wenn die heterocyclische Gruppe eine -NH-Einheit
enthält,
der Stickstoff gegebenenfalls durch eine Gruppe ausgewählt aus
G substituiert sein kann;
E für -N(Ra)SO2- steht; wobei Ra für Wasserstoff
steht;
D unabhängig
von den anderen Resten ausgewählt
ist aus Halogen, Hydroxy, C1-6-Alkoxy und
N-(C1-6-Alkyl)amino,
N,N-(C1-6-Alkyl)2amino;
G
für C1-4-Alkyl steht; und
q für 0 oder
1 steht; and p + q = 1 oder 2;
und deren pharmazeutisch annehmbare
Salze und in vivo hydrolysierbare Ester bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit eine wie oben
gezeigte Verbindung der Formel (I), wobei:
R1 für Fluor,
Chlor oder Methyl steht;
p für 0 oder 1 steht;
R2 für
Sulfamoyl oder eine Gruppe B-E- steht; wobei
B gegebenenfalls
durch D substituiert ist und ausgewählt ist aus Ethyl, Propyl,
Pentyl, Allyl, Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopropylmethyl, Benzyl,
Phenethyl, Tetrahydrofurylmethyl, Pyridylethyl, Pyrrolidinonylpropyl,
Morpholinopropyl, Imidazolylpropyl, Piperidinylethyl, Pyrrolidinylethyl
(gegebenenfalls am Ringstickstoff durch Methyl substituiert),
E
für -NHSO2- steht;
D unabhängig von den anderen Resten
ausgewählt
ist aus Fluor, Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy, Isopropylamino
und Dimethylamino; und
q für
0 oder 1 steht; und p + q = 1 oder 2;
und deren pharmazeutisch
annehmbare Salze und in vivo hydrolysierbare Ester bereitgestellt.
-
Gemäß einem
zusätzlichen
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit eine wie oben gezeigte
Verbindung der Formel (I), wobei:
p für 0 steht;
R2 ausgewählt ist
aus Sulfamoyl, N-(Cyclopropylmethyl)sulfamoyl, N-(Tetrahydrofur-2-ylmethyl)sulfamoyl, N-(2-Methoxyethyl)sulfamoyl,
N-(2-Pyrid-2-ylethyl)sulfamoyl,
N-(2-Piperidin-1-ylethyl)sulfamoyl, N-[2-(1-Methylpyrrolidin-2-yl)ethyl]sulfamoyl,
N-(2-Isopropylaminoethyl)sulfamoyl, N-(2,2,2-Trifluorethyl)sulfamoyl, N-(3-Methoxypropyl)sulfamoyl,
N-(3-Ethoxypropyl)sulfamoyl, N-(3-Isopropoxypropyl)sulfamoyl, N-(3-Dimethylaminopropyl)sulfamoyl,
N-[3-(2-Oxopyrrolidin-1-yl)propyl]sulfamoyl, N-(3-Morpholinopropyl)sulfamoyl, N-(3-Imidazol-1-ylpropyl)sulfamoyl,
N-(3-Isopropylaminopropyl)sulfamoyl, N-(Propyl)sulfamoyl, N-(Pentyl)sulfamoyl,
N-(Allyl)sulfamoyl, N-(Cyclopropyl)sulfamoyl, N-(Cyclobutyl)sulfamoyl,
N-(3-Methoxybenzyl)sulfamoyl, N-(4-Fluorbenzyl)sulfamoyl,
N-(Phenethyl)sulfamoyl, N-(4-Hydroxyphenethyl)sulfamoyl und N-(4-Methoxyphenethyl)sulfamoyl;
und
q für
1 steht;
und deren pharmazeutisch annehmbare Salze und in vivo
hydrolysierbare Ester bereitgestellt.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung sind die Beispiele 1–27 und
deren pharmazeutisch annehmbare Salze und in vivo hydrolysierbare
Ester bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung sind die Beispiele 1–31 und
deren pharmazeutisch annehmbare Salze und in vivo hydrolysierbare
Ester bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung sind
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(2-methoxyethyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(tetrahydrofur-2-ylmethyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(4-fluorbenzyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(3-methoxypropyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(cyclopropyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-[4-(N-allylsulfamoyl)anilino]pyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-[4-(N-propylsulfamoyl)anilino]pyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(2-isopropylaminoethyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin;
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(3-isopropylaminopropyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin;
und
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(2-piperidinoethyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin;
und
deren pharmazeutisch annehmbare Salze und in vivo hydrolysierbare
Ester
bevorzugte Verbindungen der Formel (I).
-
Bevorzugte
Aspekte der Erfindung betreffen die Verbindungen der Formel (I)
und deren pharmazeutisch annehmbare Salze.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes oder eines in vivo hydrolysierbaren Esters davon
bereitgestellt, bei dem man (wobei R1, R2, p und q, wenn nicht anders angegeben,
wie in Formel (I) definiert sind):
- a) ein Pyrimidin
der Formel (II): in welcher L für eine Abgangsgruppe
steht; mit einem Anilin der Formel (III): umsetzt;
- b) ein Pyrimidin der Formel (IV) in welcher L für eine Abgangsgruppe
steht; mit Ammoniak umsetzt; oder
- c) eine Verbindung der Formel (V) mit einer Verbindung der
Formel (VI): in welcher X für 0 oder
S steht und R3 für C1-6-Alkyl steht; umsetzt;
- d) eine Verbindung der Formel (V) mit einer Verbindung der Formel
(VII): umsetzt;
- e) wenn R2 für Sulfamoyl oder eine Gruppe
B-E- steht und E für
-NHSO2- steht; ein Pyrimidin der Formel (VIII): in welcher X für eine Abgangsgruppe
steht; mit einem Amin der Formel (IX): umsetzt;
- und anschließend
gegebenenfalls:
i) eine Verbindung der Formel (I) in eine andere
Verbindung der Formel (I) umwandelt;
ii) gegebenenfalls vorhandene
Schutzgruppen entfernt;
iii) ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder einen in vivo hydrolysierbaren Ester bildet.
-
L
steht für
eine Abgangsgruppe; geeignete Werte für L sind beispielsweise eine
Halogen- oder Sulfonyloxygruppe, beispielsweise eine Chlor-, Brom-,
Methansulfonyloxy- oder Toluol-4-sulfonyloxygruppe.
-
X
steht für
eine Abgangsgruppe; geeignete Werte für L sind beispielsweise eine
Halogengruppe, beispielsweise eine Fluor-, Chlor- oder Bromgruppe.
X steht vorzugsweise für
Fluor.
-
Spezifische
Reaktionsbedingungen für
die obigen Umsetzungen sind wie folgt.
-
a)
und b) Pyrimidine der Formel (II) und Aniline der Formel (III) und
Pyrimidine der Formel (IV) und Ammoniak können:
- i)
in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels,
beispielsweise eines Ketons wie Aceton oder eines Alkohols wie Ethanol
oder Butanol oder eines aromatischen Kohlenwasserstoffs wie Toluol
oder von N-Methylpyrrolidin,
gegebenenfalls in Gegenwart einer geeigneten Säure, beispielsweise einer anorganischen Säure wie
Salzsäure
oder Schwefelsäure
oder einer organischen Säure
wie Essigsäure
oder Ameisensäure
(oder einer geeigneten Lewis-Säure)
und bei einer Temperatur im Bereich von 0°C bis Rückflußtemperatur, vorzugsweise bei
Rückflußtemperatur;
oder
- ii) unter Standard-Buchwaldbedingungen (siehe beispielsweise
J. Am. Chem. Soc., 118, 7215; J. Am. Chem. Soc., 119, 8451; J. Org.
Chem., 62, 1568 und 6066), beispielsweise in Gegenwart von Palladiumacetat,
in einem geeigneten Lösungsmittel,
beispielsweise einem aromatischen Lösungsmittel wie Toluol, Benzol
oder Xylol, mit einer geeigneten Base, beispielsweise einer anorganischen
Base wie Caesiumcarbonat oder einer organischen Base wie Kalium-tert.-butanolat,
in Gegenwart eines geeigneten Liganden wie 2,2'-Bis-(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl, und
bei einer Temperatur im Bereich von 25 bis 80°C,
miteinander umgesetzt
werden.
-
Pyrimidine
der Formeln (II) und (IV) und Aniline der Formel (III) sind im Handel
erhältliche
Verbindungen oder aus der Literatur bekannt, oder sie können nach
im Stand der Technik bekannten Standardverfahren dargestellt werden.
-
c)
und d) Verbindungen der Formel (V) und Verbindungen der Formel (VI)
oder (VII) werden in einem geeigneten Lösungsmittel wie N-Methylpyrrolidinon
oder Butanol bei einer Temperatur im Bereich von 100–200°C, vorzugsweise
im Bereich von 150–170°C, miteinander
umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise in Gegenwart einer
geeigneten Base wie beispielsweise Natriummethanolat oder Kaliumcarbonat.
-
Verbindungen
der Formeln (V) und (VI) sind im Handel erhältliche Verbindungen oder aus
der Literatur bekannt, oder sie können nach im Stand der Technik
bekannten Standardverfahren dargestellt werden.
-
e)
Verbindungen der Formel (VIII) und Verbindungen der Formel (IX)
lassen sich in Gegenwart einer Base, beispielsweise einer anorganischen
Base wie Cäsiumcarbonat,
in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels
wie Toluol oder Tetrahydrofuran oder in Gegenwart einer organischen
Base wie einem Überschuß an (IX) und
bei einer Temperatur im Bereich von 25 bis 80°C miteinander umsetzen.
-
Verbindungen
der Formel (VIII), in denen X für
Fluor steht, lassen sich nach dem folgenden Schema darstellen.
-
-
Verbindungen
der Formeln (VIIIa) und (IX) sind im Handel erhältliche Verbindungen oder aus
der Literatur bekannt, oder sie können nach im Stand der Technik
bekannten Standardverfahren dargestellt werden.
-
Es
versteht sich, daß bestimmte
der verschiedenen Ringsubstituenten in den Verbindungen der vorliegenden
Erfindung durch Standardreaktionen der aromatischen Substitution
eingeführt
oder durch herkömmliche
Modifikationen funktioneller Gruppen erzeugt werden können, entweder
vor oder unmittelbar nach den oben erwähnten Verfahren, und als solche
fallen sie mit unter den Verfahrensaspekt der Erfindung. Zu diesen Reaktionen
und Modifikationen gehören
z.B. die Einführung
eines Substituenten durch aromatische Substitution, die Reduktion
von Substituenten, die Alkylierung von Substituenten und die Oxidation
von Substituenten. Die Reagentien und Reaktionsbedingungen für solche
Vorschriften sind im Stand der chemischen Technik gut bekannt. Besondere
Beispiele für
aromatische Substitutionsreaktionen schließen die Einführung einer
Nitrogruppe mit konzentrierter Salpetersäure, die Einführung einer
Acylgruppe, beispielsweise mit einem Acylhalogenid und Lewis-Säure (wie
Aluminiumtrichlorid) unter Friedel-Crafts-Bedingungen, die Einführung einer
Alkylgruppe mit einem Alkylhalogenid und Lewis-Säure (wie Aluminiumtrichlorid)
unter Friedel-Crafts-Bedingungen und die Einführung einer Halogengruppe ein.
Besondere Beispiele für
Modifikationen schließen
die Reduktion einer Nitrogruppe zu einer Aminogruppe, beispielsweise
durch katalytische Hydrierung mit einem Nickelkatalysator oder durch
Behandlung mit Eisen in Gegenwart von Salzsäure unter Erhitzen und die
Oxidation von Alkylthio zu Alkylsulfinyl oder Alkylsulfonyl ein.
-
Es
wird weiterhin einleuchten, daß es
bei einigen der hier erwähnten
Reaktionen erforderlich/wünschenswert
sein könnte,
empfindliche Gruppen in den Verbindungen zu schützen. Wann es erforderlich
bzw. wünschenswert
ist, zu schützen,
und für
das Schützen
geeignete Verfahren, sind dem Fachmann bekannt. Herkömmliche
Schutzgruppen können
in üblicher
Weise zur Anwendung gelangen (zur Erläuterung siehe T.W. Green, Protective Groups
in Organic Synthesis, John Wiley and Sons, 1991). Enthalten die
Reaktionspartner also Gruppen wie Amino, Carboxy oder Hydroxy, so
kann es wünschenswert
sein, die Gruppe in einigen der hier erwähnten Umsetzungen zu schützen.
-
Geeignete
Schutzgruppen für
eine Amino- oder Alkylaminogruppe sind beispielsweise eine Acylgruppe,
zum Beispiel eine Alkanoylgruppe wie Acetyl, eine Alkoxycarbonylgruppe,
beispielsweise eine Methoxycarbonyl-, Ethoxycarbonyl- oder tert.-Butoxycarbonylgruppe,
eine Arylmethoxycarbonylgruppe, beispielsweise Benzyloxycarbonyl,
oder eine Aroylgruppe, beispielsweise Benzoyl. Die Entschützungsbedingungen
für die oben
aufgeführten
Schutzgruppen hängen
natürlich
von der gewählten
Schutzgruppe ab. So kann man beispielsweise eine Acylgruppe wie
eine Alkanoyl- oder Alkoxycarbonylgruppe oder eine Aroylgruppe zum
Beispiel durch Hydrolyse mit einer geeigneten Base wie einem Alkalimetallhydroxid,
beispielsweise Lithium- oder Natriumhydroxid, abspalten. Alternativ
dazu kann man eine Acylgruppe wie eine tert.-Butoxycarbonylgruppe beispielsweise
durch Behandlung mit einer geeigneten Säure wie Salzsäure, Schwefelsäure oder
Phosphorsäure
oder Trifluoressigsäure
entfernen, und eine Arylmethoxycarbonylgruppe wie eine Benzyloxycarbonylgruppe
kann zum Beispiel durch Hydrierung an einem Katalysator wie Palladium
auf Aktivkohle oder durch Behandeln mit einer Lewissäure, beispielsweise
Bortris(trifluoracetat), abgespalten werden. Eine geeignete alternative
Schutzgruppe für
eine primäre
Aminogruppe ist beispielsweise eine Phthaloylgruppe, die sich durch
Behandeln mit einem Alkylamin, beispielsweise Dimethylaminopropylamin,
oder mit Hydrazin, entfernen läßt.
-
Eine
geeignete Schutzgruppe für
eine Hydroxygruppe ist beispielsweise eine Acylgruppe, zum Beispiel
eine Alkanoylgruppe wie Acetyl, eine Aroylgruppe wie zum Beispiel
Benzoyl, oder eine Arylmethylgruppe, zum Beispiel Benzyl. Die Entschützungsbedingungen
für die
oben aufgeführten
Schutzgruppen hängen
natürlich
von der gewählten
Schutzgruppe ab. So kann man beispielsweise eine Acylgruppe wie
eine Alkanoyl- oder eine Aroylgruppe zum Beispiel durch Hydrolyse
mit einer geeigneten Base wie einem Alkalimetallhydroxid, beispielsweise
Lithium- oder Natriumhydroxid, entfernen. Alternativ dazu kann eine
Arylmethylgruppe wie z.B. eine Benzylgruppe zum Beispiel durch Hydrierung
an einem Katalysator wie Palladium auf Aktivkohle abgespalten werden.
-
Eine
geeignete Schutzgruppe für
eine Carboxygruppe ist beispielsweise eine Veresterungsgruppe, beispielsweise
eine Methyl- oder eine Ethylgruppe, die zum Beispiel durch Hydrolyse
mit einer Base wie Natriumhydroxid entfernt werden kann, oder beispielsweise
eine tert.-Butylgruppe,
die zum Beispiel durch Behandlung mit einer Säure, beispielsweise einer organischen
Säure wie
Trifluoressigsäure,
entfernt werden kann, oder beispielsweise eine Benzylgruppe, die
zum Beispiel durch Hydrierung an einem Katalysator wie Palladium
auf Aktivkohle entfernt werden kann.
-
Die
Schutzgruppen können
mit herkömmlichen,
im Stand der chemischen Technik gut bekannten Verfahren in einer
zweckmäßigen Stufe
der Synthese abgespalten werden.
-
Wie
oben ausgeführt,
haben die in der vorliegenden Erfindung definierten Verbindungen
antizellproliferative Wirkung wie z.B. Antikrebswirkung, wobei man
davon ausgeht, daß dies
in der CDK-hemmenden Wirkung der Verbindung begründet ist. Diese Eigenschaften
lassen sich beispielsweise unter Anwendung der unten erläuterten
Vorschrift untersuchen:
-
Assay
-
Es
wurden die folgenden Abkürzungen
verwendet:
HEPES steht für
N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N'-(2-ethansulfonsäure)
DTT
steht für
Dithiothreitol
PMSF steht für
Phenylmethylsulfonylfluorid
-
Die
Verbindungen wurden in einem in-vitro-Kinaseassay in Platten mit
96 Vertiefungen unter Anwendung des Scintillation Proximity Assay
(SPA – von
Amersham), bei dem der Einbau von [γ-33-P]-Adenosintriphosphat in
eine Testsubstanz (GST-Retinoblastomaprotein; GST-Rb) gemessen wird,
getestet. In jede der Vertiefungen wurde die zu testende Verbindung
(mit DMSO und Wasser auf die korrekten Konzentrationen verdünnt) gegeben,
und in die Kontrollvertiefungen wurde entweder Roscovitin als Inhibitor
oder DMSO als positive Kontrolle gegeben.
-
Jeweils
ungefähr
0,2 μl teilgereinigtes
CDK2/Cyclin-E-Enzym
(die Menge richtet sich nach der Enzymaktivität), verdünnt mit 25 μl Inkubationspuffer, wurde in
die Vertiefungen gegeben, gefolgt von 20 μl einer GST-Rb/ATP/ATP33-Mischung (mit 0,5 μg GST-Rb
und 0,2 μM
ATP und 0,14 μCi
[γ-33-P]-Adenosintriphosphat
im Inkubationspuffer), und die so erhaltene Mischung wurde sachte
geschüttelt
und dann 60 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert.
-
In
jede der Vertiefungen wurden dann 150 μl Stopplösung mit (0,8 mg/Vertiefung
Protein A-PVT SPA-Perle (Amersham)), 20 pM/Vertiefung Anti-Glutathiontransferase,
Kaninchen-IgG (von Molecular Probes), 61 mM EDTA und 50 mM HEPES
pH 7,5 mit 0,05% Natriumazid gegeben.
-
Die
Platten wurden mit Topseal-S versiegelt, zwei Stunden lang ruhen
gelassen und dann 5 Minuten lang bei 2500 U/min, 1124×g, zentrifugiert.
Die Platten wurden auf einem Topcount ausgewertet, jeweils 30 Sekunden
pro Vertiefung.
-
Der
zum Verdünnen
der Enzym- und Substratmischungen verwendete Inkubationspuffer enthielt
50 mM HEPES pH 7,5, 10 mM MnCl2, 1 mM DTT,
100 μM Natriumvanadat,
100 μM NaF,
10 mM Natriumglycerophosphat und Rinderserumalbumin (BSA) (Endkonzentration
1 mg/ml).
-
Testsubstrat
-
In
diesem Assay wurde lediglich ein Teil des Retinoblastomaproteins
(Science 1987 Mar13; 235 (4794): 1394 – 1399; Lee W.H., Bookstein
R., Hong F., Young L.J., Shew J.Y., Lee E.Y.) verwendet, kondensiert mit
einem GST-Tag. Mit den für
das Retinoblastomagen kodierenden Aminosäuren 379–928 (aus dem Retinoblastoma-Plasmid
ATCC pLRbRNL) wurde eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR) durchgeführt, und
die Sequenz wurde in den pGEX-2T-Fusionsvektor kloniert (Smith D.B.
und Johnson, K.S. Gene 67, 31 (1988); der einen tac-Promotor für induzierbare
Expression, ein internes lac Iq-Gen für die Verwendung
in einem E.coli-Wirt und
eine Kodierungsregion für
die Thrombinspaltung enthielt – von
Pharmacia Biotech), der zur Amplifizierung von Aminosäuren 792–928 verwendet
wurde. Diese Sequenz wiederum wurde in pGEX-2T kloniert.
-
Die
so erhaltene Retinoblastoma-Sequenz 792–928 wurde mittels Standardverfahren
zur induzierbaren Expression in E.Coli (BL21-(DE3)-pLysS-Zellen)
exprimiert und wie folgt gereinigt.
-
E.Coli-Paste
wurde in 10 ml/g NETN-Puffer (50 mM Tris pH 7,5, 120 mM NaCl, 1
mM EDTA, 0,5% v/v NP-40, 1 mM PMSF, 1 ug/ml Leupeptin, 1 ug/ml Aprotinin
und 1 ug/ml Pepstatin) resuspendiert und pro 100 ml Homogenat 2 × 45 Sekunden
ultraschallbehandelt. Nach dem Zentrifugieren wurde der Überstand
auf eine 10 ml Glutathion- Sepharose-Säule (Pharmacia
Biotech, Herts, Großbritannien)
aufgetragen und mit NETN-Puffer gewaschen. Nach dem Waschen mit
Kinase-Puffer (50 mM HEPES pH 7,5, 10 mM MgCl2, 1 mM DTT, 1 mM PMSF,
1 ug/ml Leupeptin, 1 ug/ml Aprotinin und 1 ug/ml Pepstatin) wurde
das Protein mit 50 mM reduziertem Glutathion in Kinase-Puffer eluiert. Die
GST-Rb(792-927) enthaltenden Fraktionen wurden gepoolt und über Nacht
gegen Kinase-Puffer
dialysiert. Das Endprodukt wurde mit Natriumdodecasulfat-(SDS-)PAGE
(Polyacrylamidgel) unter Verwendung von 8 bis 16% Tris-Glycin-Gelen
(Novex, San Diego, USA) analysiert.
-
CDK2 und Cyclin E
-
Die
offenen Leserahmen von CDK2 und Cyclin E wurden durch Reverse-Transkriptase-PCR
mit HeLa-Zellen und mRNA von aktivierten T-Zellen als Matrize isoliert
und in den Insektenexpressionsvektor pVL1393 (von Invitrogen 1995
Katalognummer: V1392-20) kloniert. CDK2 und Cyclin E wurden dann
[unter Anwendung der Virus-Baculogold
Standard-Koinfektionsmethode] dual im SF21-Insektenzellsystem (aus dem Eierstockgewebe
des Heerwurms gewonnene Spodoptera Frugiperda-Zellen – im Handel
erhältlich)
exprimiert.
-
Beispielhafte Produktion
von Cyclin E/CDK2
-
In
den folgenden Beispielen sind Einzelheiten der Produktion von Cyclin
E/CDK2 in SF21-Zellen (in TC100 + 10% FBS(TCS) + 0,2% Pluronic)
mit dualer Infektion MOI 3 für
die einzelnen Viren für
Cyclin E & CDK2
angegeben.
-
Mit
SF21-Zellen, die in einer Rollflaschenkultur auf 2,33 × 106 Zellen/ml herangezogen worden waren, wurden
10 × 500
ml Rollflaschen mit 0,2 × 10E6
Zellen/ml inokuliert. Die Rollflaschen wurden auf einem Rollständer bei
28°C inkubiert.
-
Nach
3 Tagen (72 Stunden) wurden die Zellen ausgezählt, wobei als Durchschnittswert
von 2 Flaschen 1,86 × 10E6
Zellen/ml (99% lebensfähig)
gefunden wurde. Die Kulturen wurden dann mit den dualen Viren mit einer
MOI von 3 für
die einzelnen Viren infiziert.
-
Die
Viren wurden vor der Zugabe zu den Kulturen miteinander gemischt,
und die Kulturen wurden wieder auf den 28°C warmen Rollständer gegeben.
-
2
Tage (48 Stunden) nach der Infektion wurden die 5 Liter Kultur geerntet.
Die Gesamtzellenzahl bei der Ernte betrug 1,58 × 10E6 Zellen/ml (99% lebensfähig). Die
Zellen wurden bei 4°C
30 Minuten lang bei 2500 U/min in einer Heraeus Omnifuge 2.0 RS
in Chargen von jeweils 250 ml zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen.
-
Gemeinsame
Teilaufreinigung von Cdk2 und Cyclin E Sf21-Zellen wurden in Lysepuffer
(50 mM Tris pH 8,2, 10 mM MgCl2, 1 mM DTT,
10 mM Glycerophosphat, 0,1 mM Natriumorthovanadat, 0,1 mM NaF, 1
mM PMSF, 1 ug/ml Leupeptin und 1 ug/ml Aprotinin) resuspendiert
und 2 Minuten lang in einem 10 ml-Dounce-Homogenisator homogenisiert.
Nach der Zentrifugation wurde der Überstand auf eine Poros HQ/M
1,4/100-Anionenaustauschersäule
(PE Biosystems, Hertford, Großbritannien)
aufgetragen. CDK2 und Cyclin E wurden zusammen am Anfang eines 0–1 M NaCl-Gradienten
(der in Lysepuffer ohne Proteaseinhibitoren gefahren wird) über 20 Säulenvolumina
eluiert. Die Koelution wurde durch Western-Blot sowohl mit Anti-CDK2-
als auch mit Anti-Cyclin-E-Antikörpern (Santa
Cruz Biotechnology, Californien, USA) kontrolliert.
-
Analog
dazu lassen sich Assays zur Untersuchung der Inhibierung von CDK4
und CDK6 entwickeln. CDK2 (EMBL- Zugangsnr.
X62071) kann zusammen mit Cyclin A oder Cyclin E (siehe EMBL-Zugangsnr. M73812)
verwendet werden; weitere Einzelheiten zu solchen Assays finden
sich in der internationalen PCT-Patentanmeldung WO 99/21845, in
den entsprechenden Abschnitten zur biochemischen und biologischen
Auswertung, die hiermit durch Bezugnahme vollständig miteinbezogen werden.
-
Die
pharmakologischen Eigenschaften der Verbindungen der Formel (I)
variieren zwar in Abhängigkeit von
der Struktur, jedoch läßt sich
im allgemeinen für
die Verbindungen der Formel (I) bei IC50-Konzentrationen bzw.
Dosen im Bereich von 250 μM
bis 1 nM Aktivität
nachweisen.
-
Ein
Test der CDK2-hemmenden Wirkung im obigen in-vitro-Assay ergab für Beispiel
21 einen IC50 von 0,033 μM und für Beispiel 23 einen IC50 von 0,017 μM.
-
Die
in vivo-Wirkung der Verbindungen der vorliegenden Erfindung läßt sich
durch Standardverfahren ermitteln, beispielsweise indem man die
Hemmung des Zellwachstums mißt
und die Zytotoxizität
abschätzt.
-
Die
Hemmung des Zellwachstums läßt sich
durch Anfärben
der Zellen mit Sulforhodamin B (SRB), einem Fluoreszenzfarbstoff,
der Proteine anfärbt,
messen, wodurch man die Menge an Protein (d.h. Zellen) in einer
Vertiefung abschätzen
kann (siehe Boyd, M. R. (1989) Status of the NCI preclinical antitumour
drug discovery screen. Prin. Prac Oncol 10: 1–12). Die Messung der Inhibierung
des Zellwachstums wird im einzelnen wie folgt durchgeführt:
Die
Zellen wurden in entsprechendem Medium in einem Volumen von 100
ml in Platten mit 96 Vertiefungen plattiert; bei dem Medium handelte
es sich um Dulbecco's
Modified Eagle Medium für
MCF-7, SK-UT-1B und SK-UT-1. Die Zellen wurden über Nacht anhaften gelassen,
dann wurden verschiedene Konzentrationen der Inhibitorverbindungen
mit einer Maximalkonzentration von 1% DMSO (v/v) zugesetzt. Eine
Kontrollplatte wurde getestet, wodurch man einen Wert für die Zellen
vor Zugabe der Verbindung erhielt. Die Zellen wurden drei Tage lang
bei 37°C
(5% CO2) inkubiert.
-
Nach
den drei Tagen wurde den Platten TCA in einer Endkonzentration von
16% (v/v) zugesetzt. Die Platten wurden dann 1 Stunde lang bei 4°C inkubiert,
worauf der Überstand
entfernt und die Platten mit Leitungswasser gewaschen wurden. Nach
dem Trocknen wurde bei 37°C
30 Minuten lang 100 ml SRB-Farbstoff (0,4% SRB in 1%iger Essigsäure) zugegeben. Überschüssiges SRB
wurde entfernt, und die Platten wurden mit 1%iger Essigsäure gewaschen.
Das proteingebundene SRB wurde in 10 mM Tris pH 7,5 solubilisiert
und 30 Minuten lang bei Raumtemperatur geschüttelt. Die ODs wurden bei 540
nm abgelesen, und die eine 50%ige Wachstumshemmung bewirkende Konzentration
an Inhibitor wurde aus einer semi-log-Auftragung der Inhibitorkonzentration
gegen die Extinktion bestimmt. Die Verbindungskonzentration, bei
der die optische Dichte unter dem beim Plattieren der Zellen zu
Beginn des Experiments erhaltenen Wert fällt, ergab den Toxizitätswert.
-
Typische
IC50-Werte für erfindungsgemäße Verbindungen
beim Testen im SRB-Assay liegen im Bereich von 1 mM bis 1 nM.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung,
enthaltend ein Pyrimidinderivat der Formel (I) oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz oder einen in vivo hydrolysierbaren Ester davon,
wie oben definiert, zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Träger bereitgestellt.
-
Die
Zusammensetzung kann in einer für
die orale Verabreichung geeigneten Form, beispielsweise als Tablette
oder Kapsel, in einer für
die parenterale Injektion (einschließlich intravenös, subkutan,
intramuskulär, intravasal
oder Infusion) geeigneten Form als sterile Lösung, Suspension oder Emulsion,
in einer für
die topische Verabreichung geeigneten Form als Salbe oder Creme
oder in einer für
die rektale Verabreichung geeigneten Form als Zäpfchen vorliegen.
-
Im
allgemeinen werden die obigen Zusammensetzungen auf herkömmliche
Weise unter Verwendung herkömmlicher
Hilfsstoffe dargestellt.
-
Die
Verbindung der Formel (I) wird einem Warmblüter normalerweise in einer
Einheitsdosis im Bereich von 5 bis 5000 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche des
Tiers verabreicht, d.h. ungefähr
0,1 bis 100 mg/kg, und hierdurch wird normalerweise eine therapeutisch
wirksame Dosis bereitgestellt. Eine Einheitsdosisform wie eine Tablette
oder Kapsel enthält
gewöhnlich
beispielsweise 1–250
mg an Wirkstoff. Vorzugsweise liegt die Tagesdosis im Bereich von
1–50 mg/kg.
Die Tagesdosis hängt
jedoch notwendigerweise vom behandelten Wirt, von dem jeweiligen
Verabreichungsweg und dem Schweregrad der behandelten Erkrankung
ab. Demgemäß wird die
optimale Dosierung von dem den betreffenden Patienten behandelnden
Arzt bestimmt.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verbindung
der Formel (I), oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder ein
in vivo hydrolysierbarer Ester davon, wie oben definiert, zur Verwendung
bei einem Verfahren zur therapeutischen Behandlung des Körpers eines
Tieres einschließlich
des Menschen bereitgestellt.
-
Es
wurde gefunden, daß es
sich bei den in der vorliegenden Erfindung definierten Verbindungen
bzw. deren pharmazeutisch annehmbaren Salzen oder in vivo hydrolysierbaren
Estern um wirksame Zellzyklusinhibitoren (antizellproliferative
Mittel) handelt, wobei angenommen wird, daß diese Eigenschaft auf ihre CDK-hemmenden
Eigenschaften zurückzuführen ist.
Demgemäß ist zu
erwarten, daß die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sich zur Behandlung von
Krankheiten bzw. medizinischen Leiden eignen, die ausschließlich oder
teilweise durch CDK-Enzyme vermittelt werden, d.h. die Verbindungen
können
dazu verwendet werden, in einem einer solchen Behandlung bedürftigen
Warmblüter
eine CDK-hemmende Wirkung hervorzurufen. Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung stellen somit ein Verfahren zur Behandlung der Proliferation
maligner Zellen bereit, das durch eine Hemmung von CDK-Enzymen charakterisiert
ist, d.h. die Verbindungen können
dazu verwendet werden, eine antiproliferative Wirkung hervorzurufen,
die ausschließlich oder
teilweise durch die Inhibierung von CDKs vermittelt wird. Es ist
zu erwarten, daß eine
solche erfindungsgemäße Verbindung
eine Vielzahl verschiedener Antikrebswirkungen hat, da CDKs für viele
häufig
vorkommende Humankarzinome wie Leukämie und Brust-, Lungen-, Kolon-,
Rektal-, Magen-, Prostata-, Blasen-, Bauchspeicheldrüsen- und
Eierstockkrebs mitverantwortlich gemacht werden. Es steht somit
zu erwarten, daß eine
erfindungsgemäße Verbindung
gegen diese Arten von Krebs wirksam sein sollte. Weiterhin ist zu
erwarten, daß eine
Verbindung der vorliegenden Erfindung gegen verschiedene Leukämien, lymphoide
maligne Tumore und feste Tumore wie Karzinome und Sarkome in Geweben
wie der Leber, den Nieren, der Prostata und der Bauchspeicheldrüse Wirkung
zeigen sollte. Insbesondere wird erwartet, daß solche erfindungsgemäßen Verbindungen
das Wachstum von primären
und rekursiven festen Tumoren wie beispielsweise des Kolons, der Brust,
der Prostata, der Lunge und der Haut in vorteilhafter Weise verlangsamen
sollten. Ganz besonders wird erwartet, daß solche erfindungsgemäßen Verbindungen
bzw. ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder ein in vivo hydrolysierbarer
Ester davon das Wachstum dieser primären und rekursiven festen Tumore,
die mit CDKs assoziiert sind, insbesondere von Tumoren, deren Wachstum
und Verbreitung in beträchtlichem
Maße von
CDKs abhängen,
einschließlich
beispielsweise bestimmter Tumore des Kolons, der Brust, der Prostata, der
Lunge, der Vulva und der Haut, hemmen.
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Weiterhin
steht zu erwarten, daß eine
Verbindung der vorliegenden Erfindung gegen andere Zellproliferationskrankheiten
bei einer Vielzahl verschiedener anderer Krankheitszustände, beispielsweise
bei Leukämien,
fibroproliferativen und differentiativen Erkrankungen, Psoriasis,
rheumatoider Arthritis, Kaposi-Sarkom, Hämangiom, akuten und chronischen
Nephropathien, Atheroma, Atherosklerose, arterieller Restenose,
Autoimmunerkrankungen, akuter und chronischer Entzündung, Knochenkrankheiten
und Augenkrankheiten mit Proliferation der Gefäße in der Netzhaut Wirkung
zeigen sollte.
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Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung wird somit eine Verbindung der Formel (I),
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder ein in vivo hydrolysierbarer
Ester davon, wie oben definiert, zur Verwendung als Medikament bereitgestellt;
sowie die Verwendung einer Verbindung der Formel (I), oder eines
pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines in vivo hydrolysierbaren
Esters davon, wie oben definiert, zur Herstellung eines Medikaments
zum Herbeiführen
einer den Zellzyklus inhibierenden (antizellproliferativen) Wirkung
bei einem Warmblüter
wie dem Menschen. Insbesondere wird durch Verhindern des Eintritts
in die S-Phase bzw. des Durchlaufens der S-Phase durch Hemmung von
CDK2, CDK4 und/oder CDK6, vor allem von CDK2, eine inhibierende
Wirkung hervorgerufen.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung wird eine Verbindung der Formel (I),
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder ein in vivo hydrolysierbarer
Ester davon, wie oben definiert, zur Herstellung eines Medikaments
zur Verwendung bei der Behandlung von Krebs (festen Tumoren und
Leukämien),
fibroproliferativen und differentiativen Erkrankungen, Psoriasis,
rheumatoider Arthritis, Kaposi-Sarkom, Hämangiom, akuten und chronischen
Nephropathien, Atherom, Atherosklerose, arterieller Restenose, Autoimmunerkrankungen,
akuten und chronischen Entzündungen,
Knochenkrankheiten und Augenkrankheiten mit Proliferation der Gefäße in der
Netzhaut, insbesondere der Behandlung von Krebs, bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal dieses Aspekts der Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung eines Medikaments mit einer den Zellzyklus inhibierenden
(antizellproliferativen) Wirkung bei einem warmblütigen Tier
wie dem Menschen bereitgestellt, das eine wirksame Menge einer wie
unmittelbar oben definierten Verbindung umfaßt. Insbesondere wird durch
die Hemmung von CDK2, CDK4 und/oder CDK6, vor allem von CDK2, eine
inhibierende Wirkung durch Verhinderung des Eintritts in die oder
des Durchlaufens der S-Phase hervorgerufen.
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Wie
oben angegeben hängt
die Größe der für die therapeutische
oder prophylaktische Behandlung einer bestimmten Zellproliferationskrankheit
erforderlichen Dosis vom behandelten Wirt, der Verabreichungsroute
und dem Schweregrad der behandelten Krankheit ab. In Betracht gezogen
wird eine Einheitsdosis im Bereich von beispielsweise 1–100 mg/kg,
vorzugsweise von 1–50
mg/kg.
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Die
hier definierte CDK-hemmende Aktivität kann als Einzeltherapie zur
Anwendung kommen oder zusätzlich
zur erfindungsgemäßen Verbindung
eine oder mehrere andere Substanzen und/oder Behandlungen umfassen.
Solche Kombinationsbehandlungen können durch die gleichzeitige,
sequentielle oder getrennte Verabreichung der einzelnen Komponenten
der Behandlung erfolgen. Auf dem Gebiet der medizinischen Onkologie
ist es eine normale Vorgehensweise, bei der Behandlung eines Krebspatienten
eine Kombination verschiedener Behandlungsformen anzuwenden. Bei
der/den anderen, zusätzlich
zu der oben definierten, den Zellzyklus inhibierenden Behandlung
erfolgenden Komponente(n) einer solchen Kombinationsbehandlung in der
medizinischen Onkologie kann es sich um einen operativen Eingriff,
eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie handeln. Eine solche
Chemotherapie kann drei Hauptkategorien therapeutischer Mittel umfassen:
- (i) andere den Zellzyklus inhibierende Mittel,
die auf die gleiche oder eine andere Weise wie die oben definierten
wirken;
- (ii) Cytostatika wie Antiöstrogene
(beispielsweise Tamoxifen, Toremifen, Raloxifen, Droloxifen, Iodoxyfen), Progestagene
(beispielsweise Megestrolacetat), Aromatasehemmer (beispielsweise
Anastrozol, Letrazol, Vorazol, Exemestan), Antiprogestagene, Antiandrogene
(beispielsweise Flutamid, Nilutamid, Bicalutamid, Cyproteronacetat),
Agonisten und Antagonisten von LHRH (beispielsweise Goserelinacetat,
Luprolid), Testosteron-5α-dihydroreduktasehemmer
(beispielsweise Finasterid), antiinvasive Mittel (beispielsweise
Metalloproteinaseinhibitoren wie Marimastat und Inhibitoren der
Rezeptorfunktion des Urokinaseplasminogenaktivators) und Inhibitoren
der Funktion von Wachstumsfaktoren (wobei zu diesen Wachstumsfaktoren
beispielsweise der Platelet Derived Growth Factor und der Hepatocyte
Growth Factor zählen
und wobei zu den Inhibitoren Antikörper gegen Wachtumsfaktoren,
Antikörper
gegen Wachstumsfaktorrezeptoren, Tyrosinkinase hemmer und Serin-/Threoninkinasehemmer
gehören);
und
- (iii) antiproliferative/antineoplastische Medikamente und Kombinationen
davon, wie sie in der medizinischen Onkologie zur Anwendung kommen,
wie Antimetaboliten (beispielsweise Antifolate wie Methotrexat, Fluorpyrimidine
wie 5-Fluoruracil-, Purin- und Adenosinanaloga, Cytosinarabinosid);
Antibiotika mit Antitumorwirkung (beispielsweise Anthracycline wie
Doxorubicin, Daunomycin, Epirubicin und Idarubicin, Mitomycin-C,
Dactinomycin, Mithramycin); Platinderivate (beispielsweise Cisplatin,
Carboplatin); Alkylierungsmittel (beispielsweise Stickstofflost,
Melphalan, Chlorambucil, Busulfan, Cyclophosphamid, Ifosfamid, Nitrosoharnstoffe,
Thiotepa); antimitotische Mittel (beispielsweise Vincaalkaloide
wie Vincristin und Taxoide wie Taxol, Taxoter); Topoisomerasehemmer
(beispielsweise Epipodophyllotoxine wie Etoposid und Teniposid,
Amsacrin, Topotecan). Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung wird ein pharmazeutisches Produkt bereitgestellt,
das eine Verbindung der Formel (I), wie oben definiert, und eine
zusätzliche
Substanz mit Antitumorwirkung wie oben definiert zur Kombinationsbehandlung
von Krebs enthält.
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Über ihre
Anwendung in der therapeutischen Medizin hinaus eignen sich die
Verbindungen der Formel (I) und deren pharmazeutisch annehmbare
Salze auch als pharmakologische Werkzeuge für die Entwicklung und Standardisierung
von in vitro- und in vivo-Testsystemen zur Untersuchung der Wirkungen
von Inhibitoren der Zellzyklusaktivität in Versuchstieren wie Katzen,
Hunden, Kaninchen, Affen, Ratten und Mäusen als Beitrag zu der Suche
nach neuen Therapeutika.
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Auf
die obigen anderen Merkmale hinsichtlich pharmazeutischer Zusammensetzung,
Verfahren, Methode, Verwendung und Medikamentenherstellung treffen
auch die hier beschriebenen alternativen und bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verbindungen
zu.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird nun durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele erläutert,
wobei, wenn nicht anders angegeben:
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- (i) Temperaturen in Grad Celsius (°C) angegeben
sind; die Arbeiten bei Raumtemperatur b.z.w. Umgebungstemperatur,
d.h. bei einer Temperatur im Bereich von 18–25°C vorgenommen wurden;
- (ii) organische Lösungen über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet wurden; Lösungsmittel bei reduziertem
Druck (600–4000
Pascal; 4,5–30
mmHg) an einem Rotationsverdampfer mit einer Badtemperatur von bis
zu 60°C
abgedampft wurden;
- (iii) Chromatographie Flashchromatographie an Kieselgel bedeutet;
Dünnschichtchromatographie
(DC) an Kieselgelplatten durchgeführt wurde;
- (iv) der Verlauf von Reaktionen im allgemeinen mittels DC kontrolliert
wurde und Reaktionszeiten lediglich zur Veranschaulichung angegeben
sind;
- (v) die Endprodukte zufriedenstellende Protonen-NMR-Spektren und/oder
Massenspektren lieferten;
- (vi) Ausbeuten nur zur Veranschaulichung angeführt sind
und nicht notwendigerweise die durch eine sorgfältige Verfahrensentwicklung
erzielbaren darstellen; Zubereitungen wiederholt wurden, wenn mehr
Material benötigt
wurde;
- (vii) die angeführten
NMR-Daten in der Form von delta-Werten
für die
wichtigsten diagnostischen Protonen sind und in part per million
(ppm) relativ zu Tetramethylsilan (TMS) als internem Standard bei
300 MHz, wenn nicht anders angegeben mit perdeuteriertem Dimethylsulfoxid
(DMSO-d6) als Lösungsmittel bestimmt wurden;
- (viii) chemische Symbole ihre normalen Bedeutungen haben; SI-Einheiten
und -Symbole verwendet werden;
- (ix) Lösungsmittelverhältnisse
als Volumenverhältnisse
- (v/v) angeführt
sind;
- (x) Massenspektren mit einer Elektronenenergie von 70 Elektronenvolt
im Chemische-Ionisations-Betrieb (CI) mit einer Direct-Exposure-Sonde
gemessen wurden; wo angegeben, die Ionisierung durch Elektronenstoß (EI),
Bombardierung mit schnellen Atomen (FAB) oder Elektrospray (ES)
erfolgte; die m/z-Werte angeführt
sind; im allgemeinen nur Ionen, die auf die Molekülmasse hinweisen,
aufgeführt
sind;
- (xi) wenn nicht anders angegeben, Verbindungen mit einem asymmetrisch
substituierten Kohlenstoff- und/oder Schwefelatom nicht racematgespalten
wurden;
- (xii) wenn eine Synthese als analog zu einer in einem früheren Beispiel
beschriebenen beschrieben ist, es sich bei den verwendeten Mengen
um die millimolaren Verhältnisse
handelt, die den in dem früheren
Beispiel verwendeten entsprechen;
- (xvi) die folgenden Abkürzungen
verwendet wurden:
NMP | 1-Methyl-2-pyrrolidinon
und |
DMSO | Dimethylsulfoxid. |
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Beispiel 1
-
4-Amino-5-cyano-2-(4-sulfamoylanilino)pyrymidin
-
Eine
Lösung
von 4-Amino-2-chlor-5-cyanopyrimidin (0,5 g, 3,24 mmol) and 4-Sulfamoylanilin
(0,58 g, 3,4 mmol) in NMP (2 ml) wurde 20 Stunden lang auf 80°C erhitzt.
Die Mischung wurde abkühlen
gelassen und mit Wasser verdünnt.
Der so erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen
und im Vakuum bei 60°C
getrocknet, wodurch man die Titelverbindung (889 mg, 95%) erhielt.
NMR: 7,08 (s, 2H), 7,60 (s, 2H), 7,67 (d, 2H), 7,95 (d, 2H), 8,40
(s, 1H), 10,03 (s, 1H); m/z 291 (MH)+.
-
Beispiel 2
-
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(3-dimethylaminopropyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin
-
3-Dimethylaminopropylamin
(3 ml) wurde zu 4-Amino-5-cyano-2-(4-fluorsulfonylanilino)pyrimidin
(Verfahren 1; 250 mg, 0,853 mmol) gegeben, und die Mischung wurde
45 Minuten lang auf 90°C
erhitzt und dann 18 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die
flüchtigen
Bestandteile wurden abgedampft und der Rückstand wurde durch Chromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von Essigsäureethylester/Hexan/Methanol
(50:50:0) mit auf (80:0:20) zunehmender Polarität als Laufmittel aufgereinigt.
Das Produkt wurde mit Ether und einigen Tropfen Methanol verrieben
und der so erhaltene Feststoff wurde abfiltriert, wodurch man die
Titelverbindung (176 mg, 55%) erhielt. NMR: 1,45 (t, 2H), 2,04 (s,
6H), 2,10 (t, 2H), 2,72 (t, 2H), 7,60 (s, 2H), 7,62 (d, 2H), 7,98
(d, 2H), 8,40 (s, 1H); m/z 376 (MH)+.
-
Beispiele 3–20
-
Gemäß der Vorschrift
von Beispiel 2 und unter Verwendung von 4-Amino-5-cyano-2-(4-fluorsulfonylanilino)pyrimidin
(Verfahren 1) und des entsprechenden Amins wurden die folgenden
Verbindungen dargestellt.
-
-
-
-
- 1 Die Reaktionsmischung wurde 2
Stunden lang auf 95°C
erhitzt
- 2 Als Laufmittel für die Chromatographie wurde
Essigsäureethylester/Hexan
(50:50) mit auf (100:0) zunehmender Polarität verwendet
-
Beispiel 21
-
4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(cyclobutyl)sulfamoyl]anilino}-pyrimidin
-
Cyclobutylamin
(2 ml) wurde zu 4-Amino-5-cyano-2-(4-fluorsulfonylanilino)pyrimidin (Verfahren
1; 250 mg, 0,853 mmol) gegeben, und die Mischung wurde 1 Stunde
lang auf 40°C
erhitzt und dann 18 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die
flüchtigen
Bestandteile wurden abgedampft und der Rückstand wurde durch Chromatographie
an Kieselgel unter Verwendung von Essigsäureethylester/Hexan (50:50)
als Laufmittel aufgereinigt. Das Produkt wurde mit Ether/Hexan verrieben
und der so erhaltene Feststoff wurde abfiltriert, wodurch man die
Titelverbindung (91 mg, 31%) erhielt. NMR: 1,41–1,50 (m, 2H); 1,62–1,78 (m,
2H); 1,82–1,90 (m,
2H); 3,59 (m, 1H); 7,60 (s, 2H); 7,62 (d, 2H); 7,98 (d, 2H); 8,40
(s, 1H); m/z: 345 (MH)+.
-
Beispiele 21–27
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Gemäß der Vorschrift
von Beispiel 21 und unter Verwendung von 4-Amino-5-cyano-2-(4-fluorsulfonylanilino)pyrimidin
(Verfahren 1) und des entsprechenden Amins wurden die folgenden
Verbindungen dargestellt.
-
-
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Beispiel 28
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4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(3-imidazol-1-ylpropyl)carbamoyl]anilino}pyrimidin
-
Eine
Lösung
von 4-Amino-2-chlor-5-cyanopyrimidin (200 mg, 1,3 mmol) und 4-[N-(3-Imidazol-1-ylpropyl)carbamoyl]anilin
(Verfahren 3; 633 mg, 2,6 mmol) in NMP (10 ml) wurde 48 Stunden
lang auf 120°C
erhitzt. Die Mischung wurde abkühlen
gelassen, mit Wasser verdünnt
und mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die organischen Extrakte wurden vereinigt und getrocknet,
das Lösungsmittel
abgedampft, der Rückstand
wurde mit Ether/Hexan verrieben und das Produkt wurde abfiltriert,
wodurch man die Titelverbindung (10 mg, 2%) erhielt. NMR: 1,92 (q,
2H), 3,20 (q, 2H), 4,00 (t, 2H), 6,87 (s, 1H), 7,19 (s, 1H), 7,55
(s, 2H), 7,62 (s, 1H), 7,86 (d, 2H), 8,32 (t, 1H), 8,38 (s, 1H),
9,90 (s, 1H); m/z 363 (MH)+.
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Beispiel 29
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4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(2-N,N-dimethylaminoethyl)sulfamoyl]anilino}pyrimidin
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2-Dimethylaminoethylamin
(2 ml) wurde zu 4-Amino-5-cyano-2-(4-fluorsulfonylanilino)pyrimidin
(Verfahren 1; 250 mg, 0,853 mmol) gegeben, und die Mischung wurde
2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die flüchtigen Bestandteile wurden
abgedampft und der Rückstand
wurde chromatographisch unter Verwendung von Essigsäureethylester/Hexan/Methanol
(50:50:0) mit auf (95:0:5) zunehmender Polarität als Laufmittel aufgereinigt.
Das Produkt wurde mit Ether verrieben und abfiltriert, wodurch man
die Titelverbindung (110 mg, 36%) erhielt. NMR: 2,05 (s, 6H), 2,20
(t, 2H), 2,78 (t, 2H), 7,68–7,70
(m, 3H), 7,98 (d, 2H), 8,40 (s, 1H); m/z 362 (MH)+.
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Beispiel 30
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4-Amino-5-cyano-2-{4-[N-(3-hydroxy-2,2-dimethylpropyl)-sulfamoyl]anilino}pyrimidin
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Eine
Lösung
von 4-Amino-2-chlor-5-cyanopyrimidin (150 mg, 0,97 mmol) und 4-[N-(3-Hydroxy-2,2-dimethylpropyl)sulfamoyl]anilin
(Verfahren 4; 274 mg, 1,07 mmol) in NMP (5 ml) wurde 24 Stunden
lang auf 120°C
erhitzt. Die Mischung wurde abkühlen
gelassen, mit Wasser verdünnt
und mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die organischen Extrakte wurden vereinigt und getrocknet,
das Lösungsmittel
wurde abgedampft, der Rückstand
wurde mit Ether verrieben und das Produkt wurde abfiltriert, wodurch
man die Titelverbindung (187 mg, 52%) erhielt. NMR: 0,72 (s, 6H),
2,52 (d, 2H), 3,08 (d, 2H), 4,40 (t, 1H), 7,19 (t, 1H), 7,60 (s,
1H), 7,64 (d, 2H), 7,96 (d, 2H), 8,40 (s, 1H); m/z 375 (M–H)–.
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Beispiel 31
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4-Amino-5-cyano-2-(3-chloranilino)pyrimidin
-
3-Chloranilin
(277 mg, 2,2 mmol) wurde gemäß der in
Beispiel 1 beschriebenen Vorschrift mit 4-Amino-2-chlor-5-cyanopyrimidin
(0,3 g, 2,0 mmol) behandelt, wodurch man die Titelverbindung (430
mg, 90%) erhielt. NMR: 7,00 (d, 1H), 7,28 (dd, 1H), 7,55 (s, 2H),
7,70 (d, 1H) 7,89 (s, 1H), 8,38 (s, 1H), 9,81 (s, 1H); m/z 246 (MH)+.
-
Darstellung
der Ausgangmaterialien
-
Die
Ausgangsmaterialien für
die obigen Beispiele sind entweder im Handel erhältlich oder durch Standardverfahren
leicht aus bekannten Materialien herstellbar. Durch die folgenden
Reaktionen beispielsweise wird die Darstellung einiger der in den
obigen Umsetzungen verwendeten Ausgangsmaterialien erläutert, jedoch
nicht eingeschränkt.
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Verfahren 1
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4-Amino-5-cyano-2-(4-fluorsulfonylanilino)pyrimidin
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Eine
Lösung
von 4-Amino-2-chlor-5-cyanopyrimidin (8,0 g, 52 mmol) und Sulfanilylfluorid
(9,07 g, 52 mmol) in NMP (155 ml) wurde 24 Stunden lang auf 120°C erhitzt.
Die Mischung wurde abkühlen
gelassen und mit Wasser verdünnt.
Der so erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen
und 2 Stunden lang im Vakuum bei 60°C getrocknet. Das Rohprodukt
wurde aus Essigsäureethylester/Hexan
umkristallisiert, wodurch man die Titelverbindung (5,45 g, 37%)
erhielt. NMR: 7,70 (s, 2H), 7,93 (d, 2H), 8,15 (d, 2H), 8,45 (s, 1H);
m/z: 292 (MH)+.
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Verfahren 2
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4-[N-(3-Imidazol-1-ylpropyl)carbamoyl]nitrobenzol
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Eine
Lösung
von 1-(3-Aminopropyl)imidazol (3,87 ml, 33 mmol) in Ethanol (65
ml) wurde zu 4-Nitrobenzoylchlorid (4,0 g, 22 mmol) gegeben, und
die Mischung wurde 24 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die
flüchtigen
Bestandteile wurden abgedampft, und der Rückstand wurde in Essigsäureethylester
gelöst,
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das Lösungsmittel wurde abgedampft,
der Rückstand
wurde mit Hexan verrieben und das Produkt wurde abfiltriert, wodurch
man die Titelverbindung (3,2 g, 55%) erhielt. NMR: 1,98 (t, 2H),
3,24 (q, 2H), 4,01 (t, 2H), 6,87 (s, 1H), 7,19 (s, 1H), 7,64 (s,
2H), 8,15 (d, 2H), 8,30 (d, 2H); 8,80 (t, 1H); m/z 275 (MH)+.
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Verfahren 3
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4-[N-(3-Imidazol-1-ylpropyl)carbamoyl]anilin
-
10%
Palladium-auf-Aktivkohle (500 mg) wurde zu einer Lösung von
in Ethanol (200 ml) und Essigsäureethylester
(50 ml) gelöstem
4-[N-(Imidazol-1-ylpropyl)carbamoyl]nitrobenzol (Verfahren 2; 3,0
g, 11 mmol) gegeben. Die Mischung wurde 2 Stunden lang unter Wasserstoff
gerührt,
der Katalysator wurde über
Diatomeenerde abfiltriert und das Filterbed wurde gründlich mit
Methanol gewaschen. Das Lösungsmittel
wurde vom Filtrat abgedampft, wodurch man die Titelverbindung (1,5
g, 57%) erhielt. NMR: 1,91 (t, 2H), 3,19 (q, 2H), 3,98 (t, 2H),
5,58 (s, 2H), 6,52 (d, 2H), 6,86 (s, 1H), 7,19 (s, 1H), 7,58 (d,
2H), 7,62 (s, 1H); 8,00 (t, 1H); m/z 245 (MH)+.
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Verfahren 4
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4-[N-(3-hydroxy-2,2-dimethylpropyl)sulfamoyl]anilin
-
Eine
Mischung von Sulfanilylfluorid (1 g, 5,7 mmol), 3-Amino-2,2-dimethylpropan-1-ol
(884 mg, 8,6 mmol) and Triethylamin (0,876 ml, 6,3 mmol) in Butan-1-ol
(20 ml) wurde 24 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die
flüchtigen
Bestandteile wurden abgedampft, und der Rückstand wurde durch Chromatographie
an Kieselgel aufgereinigt, wodurch man die Titelverbindung erhielt.
NMR: 0,72 (s, 6H), 2,52 (d, 2H), 3,08 (d, 2H), 4,40 (t, 1H), 7,19
(t, 1H), 7,60 (s, 1H), 7,64 (d, 2H), 7,96 (d, 2H), 8,40 (s, 1H),
m/z 259 (MH)+.
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Beispiel 32
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Im
folgenden werden repräsentative
pharmazeutische Dosierungsformen, die die Verbindung der Formel
(I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder einen in vivo
hydrolysierbaren Ester davon enthalten (im folgenden Verbindung
X) zur therapeutischen oder prophylaktischen Anwendung beim Menschen
erläutert:
-
-
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Anmerkung
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Die
obigen Formulierungen lassen sich durch im Stand der pharmazeutischen
Technik gut bekannte Vorschriften erhalten. Die Tabletten (a) – (c) können auf
herkömmliche
Weise magensaftresistent beschichtet werden, beispielsweise durch
einen Überzug
aus Celluloseacetatphthalat.