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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Amin-funktionellen
Polymers als ein rheologisches Modifiziermittel für nicht-wäßrige Anstrichmittel,
Tinten, gefüllte
hitzehärtbare
Harze, Gelbeschichtungen auf der Basis hitzehärtbarer Harze, Mahlgrundlagen,
Anstrichmittel und Druckfarben, gefüllte hitzehärtbare Harze und Gelbeschichtungen
auf der Basis hitzehärtbarer
Harze, die das Rheologiemodifiziermittel enthalten. Die Tinte schließt jene
ein, die entweder auf Schlag oder nicht auf Schlag druckt einschließlich des
Druckens von Tropfen auf Bedarf (DOD):
Beschichtungen auf Lösungsmittelbasis
haben eine Neigung, „durchzuhängen" oder abzulaufen,
wenn die Beschichtung auf geneigten oder teilweise vertikalen Oberflächen aufgebracht
wird. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Beschichtungsformulierungen
hohen Feststoffgehalt haben, was zunehmend wichtig mit dem Bedarf
wird, den Gehalt der Beschichtungen an flüchtigen organischen Verbindungen
(VOC) zu reduzieren. Somit gibt es einen klaren Bedarf an Rheologiemodifiziermitteln,
welche die Neigung von Beschichtungen durchzuhängen vermindern. Idealerweise
sollten solche Rheologiemodifiziermittel die Scherwirkung verdünnender
Eigenschaften auf der Beschichtung verleihen, wie hohe Viskosität unter
niedrigen Scherbedingungen, um das Durchhängen nach Aufbringung der Beschichtung
zu hemmen, und niedrige Viskosität
unter hohen Scherbedingungen, um einen Fluß und einen Verlauf der Beschichtung
während
der Aufbringung zu erlauben.
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Gelbeschichtungen
auf der Basis hitzehärtbarer
Harze und mit Füllstoff
versehene hitzehärtbare
Harze haben auch eine starke Tendenz durchzuhängen, wenn sie auf vertikalen
Oberflächen
aufgebracht werden und wenn sie beim Besprühen und bei der Aufbringung
von Hand verwendet werden. Typischerweise tritt diese Schwierigkeit
während
der Verwendung thixotroper Verbindungen auf, wie von Rauchkieselsäuren, doch macht
ihr ultrafeiner teilchenförmiger
Zustand sie schwierig zu handhaben bezüglich der Leichtigkeit einer
Einarbeitung in Rezepturen und andererseits bezüglich der extrem staubigen
Natur.
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Die
relativ hohe Dichte der meisten in Hitze-härtbaren Harzen verwendeten
Füllstoffe
bedeutet, daß diese
Füllstoffe
eine starke Tendenz zum Absetzen bei der Lagerung haben, selbst
bei ziemlich kurzen Zeiträumen,
so daß eine
ungleichmäßige Verteilung
von Füllstoff
zwischen den unterschiedlichen Höhen
in der Formulierung von selbst ein dichtes Sediment auf der Basis
des Behälters
verbleibt. Dieses Problem kann durch mechanische Einrichtungen (Rühren oder
Wälzen)
des Behälters
oder durch Einarbeitung eines geeigneten Mittels, das dazu beiträgt, einem
Absitzen der Formulierung zu widerstehen, angegangen werden. Idealerweise
sollten solche Antiabsitzmittel Schwerkraft verdünnende Verhalten zeigen.
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Die
US-3,979,441 beschreibt öllösliche Polymere
von N-3-Aminoalkylacrylamiden, wie N-(1,1-Dimethyl-3-dimethylamidopropyl)-acrylamid,
die durch Co-Polymerisation mit einem Monomer, wie einem Alkyl(meth)acrylat,
welches eine Alkylgruppe mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen enthält, erhalten
werden. Die Polymere werden als Viskositätsmodifiziermittel in Schmiermitteln
verwendet, doch ist ihre Verwendung in Anstrichmitteln weder beschrieben
noch ins Auge gefaßt.
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Die
US-5,312,863 beschreibt kationische Latexüberzüge, die man durch Polymerisieren
wenigstens eines ethylenisch ungesättigten Monomers bekommt, worin
wenigstens eines der Monomere eine kationische funktionelle Gruppe
enthält.
Vorzugsweise liegt die Konzentration des kationischen funktionellen
Monomers bei 0,5 bis 15 Gew.-% der gesamten verwendeten polymerisierbaren
Monomere, um das kationische Polymer herzustellen, und vorzugsweise
bei 1 bis 5 Gew.-%. Es gibt keine Beschreibung, daß solche
kationischen Polymere als ein Rheologiemodifiziermittel (nachfolgend „RM") in Anstrichmitteln
und Tinten auf der Basis nicht-wäßriger Systeme
verwendet werden können.
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In
jüngerer
Zeit beschreibt die US-5,098,479 ein Verfahren zur Herstellung eines
Kohlenwasserstoff-löslichen
Verdickungsmittels für
zinkhaltige Metallresinattinten, die das Reaktionsprodukt von
- a) bis zu 99 Gew.-% eines Alkyl- oder Cycloalkylesters
von (Meth)acrylsäure,
- b) bis zu 98 Gew.-% Styrol,
- c) 1 bis 40 Gew.-% eines aminhaltigen Monomers,
- d) bis zu 20 Gew.-% eines carboxylhaltigen Monomers und
- e) eine katalytische Menge eines freie Radikale ergebenden Polymerisationsinitiators
umfaßt.
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Diese
Verdickungsmittel wurden alle speziell für die Verwendung mit Metallresinaten
in Tiefdruckfarben entwickelt, und keines der spezifischen Verdickungsmittel
wird unter Verwendung von mehr als 15 Gew.-% aminhaltiger Monomere
hergestellt.
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Es
wurde nun gefunden, daß verbesserter
Widerstand gegen Durchhängen,
Ablaufen oder Absitzen erhalten werden kann, wenn das RM-Polymer
nicht weniger als 42 Gew.-% des Restes von einem aminhaltigen Monomer
enthält.
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Gemäß der Erfindung
bekommt man die Verwendung eines Amin-funktionellen Polymers einschließlich der
von Salzen hiervon als ein Rheologie modifizierendes Mittel für Anstrichmittel,
Tinten, mit Füllstoff
versehene hitzehärtbare
Harze und Gelbeschichtungsmittel auf Basis hitzehärtbarer
Harze, wodurch das Amin-funktionelle Polymer nicht weniger als 42
Gew.-% des Rests eines oder mehrerer aminhaltiger Monomere oder
Salze hiervon in Bezug auf das Gesamtgewicht des Polymers enthält.
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Das
Amin-funktionelle Polymer einschließlich der Salze desselben wird
nachfolgend als AFP bezeichnet.
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Vorzugsweise
enthält
das AFP nicht weniger als 45 und stärker bevorzugt nicht weniger
als 50 Gew.-% des Rests eines aminhaltigen Monomers, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Polymers.
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Es
ist auch bevorzugt, daß das
AFP nicht mehr als 90 und stärker
bevorzugt nicht mehr als 80 Gew.-% des Rests eines aminhaltigen
Monomers in Bezug auf das Gesamtgewicht des Polymers enthält.
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Das
mittlere Molekulargewicht (Mw, Gewichtsmittel) des AFP liegt vorzugsweise
zwischen 30.000 und 250.000, stärker
bevorzugt zwischen 40.000 und 100.000 und besonders zwischen 65.000
und 85.000.
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Das
AFP erhält
man vorzugsweise aus zwei oder mehr Monomeren, die wenigstens eine
und vorzugsweise nur eine ethylenisch ungesättigte Gruppe enthalten.
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In
einer bevorzugten AFP-Klasse ist das aminhaltige Monomer eine Verbindung
der Formel 1
worin
R Wasserstoff
oder C
1-16-Alkyl ist,
A Sauerstoff,
Schwefel oder eine Gruppe -COO- oder eine Gruppe -CONR
3-
ist, worin R
3 Wasserstoff oder C
1-12-Alkyl ist,
X C
2-20-Alkylen
ist,
R
1 und R
2 jeweils
unabhängig
voneinander Wasserstoff, Hydroxyalkyl oder C
1-12-Alkyl
sind oder
R
1 und R
2 zusammengenommen
mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen Ring
bilden.
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Wenn
R C1-6-Alkyl ist, ist es bevorzugt, daß C1-4-Alkyl ein solches Methyl ist.
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Wenn
X Alkylen ist, kann es geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise
sind wenigstens 2 Kohlenstoffatome der Alkylengruppe in einem kettenverbindenden
A mit dem Stickstoffatom.
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Wenn
R1 und R2 zusammengenommen
mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen Ring
bilden, enthält
der Ring vorzugsweise 6 Glieder, wie Morpholinyl, Piperazinyl, Pyridyl,
Pyrrolidinyl und N-Alkylpiperidinyl, wie N-C1-18-Alkyl-
und besonders N-C1-6-Alkylpiperidinyl.
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Beispiele
der Verbindungen der Formel 1 sind:
10-Aminodecyl-vinylether,
9-Aminooctyl-vinylether,
6-(Diethylamino)-hexyl(meth)acrylat,
2-(Diethylamino)-ethyl-vinylether,
5-Aminopentyl-vinylether,
3-Aminopropyl-vinylether,
2-Aminoethyl-vinylether,
2-Aminobutyl-vinylether,
4-Aminobutyl-vinylether,
3-(Dimethylamino)-propyl-(meth)acrylat,
2-(Dimethylamino)-ethylvinylether,
N-(3,5,5-Trimethylhexyl)-aminoethyl-vinylether,
N-Cyclohexylaminoethyl-vinylether,
3-(t-Butylamino)-propyl-meth)-acrylat,
2-(1,1,3,3-Tetramethylbutylamino)-ethyl-(meth)-acrylat,
N-t-Butylaminoethyl-vinylether,
N-Methylaminoethyl-vinylether,
N-2-Ethylhexalaminoethyl-vinylether,
N-t-Octylaminoethyl-vinylether,
beta-Morpholinoethyl-(meth)acrylat,
4-(beta-Acryloxyethyl)-pyridin,
beta-Pyrrolidinoethyl-vinylether,
5-Aminopentyl-vinyl-sulfid,
beta-Hydroxyethylaminoethyl-vinylether,
(N-beta-hydroxyethyl-N-methyl)-aminoethyl-vinylether,
Hydroxyethyldimethyl-(vinyloxyethyl)ammoniumhydroxid,
2-(Dimethylamino)-ethyl-(meth)acrylat,
2-(Dimethylamino)-ethyl-(meth)-acrylamid,
2-(t-Butylamino)-ethyl-(meth)acrylat,
3-Dimethylamino)-propyl-(meth)acrylamid,
2-(Diethylamino)-ethyl-(meth)acrylat,
2-(Dimethylamino)-ethyl-meth)acrylamid.
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In
einer weiteren bevorzugten AFP-Klasse ist das aminhaltige Momomer
eine Verbindung der Formel 2
worin
R
4 Wasserstoff
oder ein C
1-12-Alkyl ist und
n 1 bis
4 bedeutet.
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Beispiele
von Amin-funktionellen Monomeren der Formel 2 sind
4-Vinylpyridin,
2,6-Diethyl-4-vinylpyridin, 3-Docecyl-4-vinylpyridin und 2,3,5,6-Tetramethyl-4-vinylpyridin.
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Die
quaternisierte Form von Monomeren mit schwacher Basenfunktion, wie
jene Monomere mit schwacher Basenfunktion, die mit Alkylhalogeniden,
wie Benzylchlorid und Ethylbromid oder mit Epoxiden, wie Ethylenoxid
und Propylenoxid oder mit Dialkylsulfat, wie Dimethylsulfat, können auch
verwendet werden. Diese Monomeren, die quaternäre Ammonium-funktionelle Gruppen
enthalten, werden auch als Amin-funktionelle Monomere zum Zwecke
dieser Erfindung angesehen.
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Außer dem
aminhaltigen Monomer kann das AFP auch den Rest eines oder mehrerer
nichtionischer mono-ethylenisch ungesättigter Monomere enthalten.
Beispiele solcher Monomere sind Styrol, alpha-Methylstyrol, Vinyltoluol,
Vinylnaphthalin, Ethylen-Vinylacetat, Vinylversatat, Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Meth-acrylnitril, (Meth)acrylamid,
verschiedene (C1-C20)Alkyl-
und (C3-C20) Alkylenester
von (Meth)acrylsäure, wie
zum Beispiel Methyl-(meth)acrylat, Ethyl-(meth)acrylat, n-Butyl-(meth)acrylat,
Isobutyl-(meth)acrylat, 2-Ethyl-hexyl-(meth)acrylat, Cyclohexyl-(meth)acrylat,
n-Octyl-(meth)acrylat, n-Decyl-(meth)acrylat, n-Dodecyl-(meth)acrylat,
Tetradecyl-(meth)acrylat, n-Amyl-(meth)acrylat, Neopentyl-(meth)acrylat,
Cyclopentyl-(meth)acrylat, Lauryl-(meth)acrylat, Oleyl-(meth)acrylat,
Palmityl-(meth)acrylat und Stearyl-(meth)acrylat, andere(Meth)acrylate,
wie Isobornyl-(meth)acrylat, Benzyl-(meth)acrylat, Phenyl-(meth)acrylat,
2-Bromethyl-(meth)acrylat, 2-Phenylethyl-(meth)acrylat und 1-Naphtyl-(meth)acrylat,
Alkoxyalkyl-(meth)acrylate, wie Ethoxyethyl-(meth)acrylat und Dialkylester
von ethylenisch ungesättigten
Di- und Tricarboxysäuren
und Anhydriden, wie Diehtylmaleat, Dimethylfumarat, Trimethyl-aconitat
und Ethylmethylitaconat.
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Das
AFP kann auch den Rest eines oder mehrerer mehrfach ethylenisch
ungesättigter
Monomere enthalten. Die Menge an mehrfach ethylenisch ungesättigten
Monomer wird gesteuert, um nicht ein Gel bei der Herstellung des
ADP zu produzieren. Beispiele solcher Monomere sind Allyl-(meth)acrylat, Tripropylenglycol-di-(meth)acrylat,
Diethylenglycol-di-(meth)acrylat, Ethylenglycol-di-meth)acrylat, 1,6-Hexandiol-di-(meth)acrylat,
1,3-Butylenglycol-di-(meth)acrylat, Polyalkylenglycol-di-(meth)acrylat,
Diallylphthalat, Trimethylolpropan-tri-(meth)acrylat, Divinylbenzol,
Divinyltoluol, Trivinylbenzol und Divinylnaphthalin. Die Menge an
mehrfach ethylenisch ungesättigtem
Monomer ist vorzugsweise geringer als 5%, stärker bevorzugt geringer als
2%, bezogen auf das Gesamtgewicht von Monomeren, die zur Herstellung
des AFP verwendet werden.
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Monomere,
die funktionelle Gruppen enthalten, welche für weitere Reaktion nach der
Synthese des AFP verfügbar
sein können,
können
auch eingeschlossen sein. Beispiele solcher funktioneller Gruppen
sind Hydroxy-, Carboxy- und Fettsäuregruppen. Beispiele dieser
funktionellen Monomeren sind 2-Hydroxyethyl-(meth)acrylat und (Meth)acrylsäure.
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Die
funktionellen Gruppen in dem AFP, die sich von den funktionellen
Monomeren herleiten, können benutzt
werden, um das AFP in die vernetzte Matrix einer hitzehärtbaren
oder lufttrocknenden Beschichtungszusammensetzung einzuführen. Ein
Beispiel hierfür
ist, wenn das AFP Hydroxyfunktionalität enthält. Ein solches AFP kann in
die vernetzte Matrix eines Hydroxy-funktionellen filmbildenden Bindemittelharzes
eingearbeitet werden, indem man ein geeignetes Vernetzungsmittel,
wie Polyisocyanat oder Melaminformaldehyd-Derivat, in der Beschichtungszusammensetzung
verwendet.
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Wenn
das AFO den Rest eines Carboxy-funktionellen Monomers enthält, ist
die Menge eines solchen Monomers vorzugsweise geringer als 3 Gew.-%
und speziell geringer als 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Monomeren.
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Die
Polymerisationsbedingungen zur Erzeugung des AFP sollten so ausgewählt werden,
daß die
Reaktion zwischen der Amin-funktionellen Gruppe und der vernetzbaren
funktionellen Nachpolymerisationsgruppe, wenn überhaupt, dann wenigstens auf
ein Minimum reduziert wird. Nach der Polymerisation kann ein geeignetes
mehrfach funktionelles Vernetzungsmittel mit vernetz baren funktionellen
Gruppen, die an der Polymerkette hängen, umgesetzt werden. Alternativ
kann die Amin-funktionelle Gruppe als Vernetzungsstelle dienen.
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Einige
der AFP-Gruppen nach der Erfindung sind neu. So wird gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ein Amin-funktionelles Polymer (AFP)
vorgesehen, welches nicht weniger als 42 Gew.-% des AFP eines Rests
eines aminhaltigen Monomers umfaßt, das eine ethylenisch ungesättigte Gruppe
und einen Styrolrest einschließlich
dessen Salze umfaßt.
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Vorzugsweise
umfaßt
das AFP weiterhin den Rest eines ethylenisch ungesättigten
Monomers, welches eine Hydroxylgruppe enthält.
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Brauchbare
AFP-Gruppen wurden aus Styrol und 2-Dimethylaminoethylmethacrylat
(nachfolgend als DMAEMA bezeichnet) hergestellt, das gegebenenfalls
bis zu 10% 2-Hydroxyethylmethacrylat enthielt.
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Die
als Rheologiemodifiziermittel nach der vorliegenden Erfindung verwendeten
AFP-Gruppen können nach
irgendeiner Methode hergestellt werden, die in der Technik bekannt
ist. Es ist jedoch bevorzugt, daß das AFP mit einem Lösungsmittel
vor dem Polymerisationsverfahren hergestellt wird und daß das Lösungsmittel
für Verträglichkeit
mit dem Anstrichmittel oder der Tinte für die Endverwendung ausgewählt wird,
mit welchem das AFP verwendet werden soll. Das AFP kann auch nach
einem Standardansatzverfahren oder durch kontinuierliche Beschickung
der Monomeren hergestellt werden.
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Als
eine weitere Variante kann das AFP durch Aminfunktionalisierung
eines vorgeformten Polymers hergestellt werden, welches im wesentlichen
frei von Amin- und/oder kationischen Gruppen ist. Es ist jedoch viel
stärker
bevorzugt, daß das
AFP aus zwei oder mehr Monomeren hergestellt wird, von denen wenigstens eines
ein aminhaltiges Monomer ist.
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Wie
oben beschrieben, ist das AFP primär brauchbar als ein RM in Anstrichfarben,
Tinten und Gelbeschichtungsmitteln sowie gefüllten hitzehärtbaren
Harzen, kann aber auch in irgendeinem nicht-wäßrigen Beschichtungssystem
verwendet werden, mit welchem es zur Verdickung erwünscht ist.
So kann das AFP Teil einer klaren Beschichtungszusammensetzung sein,
die ein filmbildendes Bindeharz und eine organische Flüssigkeit
umfaßt,
die gegebenenfalls einen teilchenförmigen Feststoff, wie ein Pigment,
enthält
und gegebenenfalls ein Dispergiermittel zum Dispergieren des teilchenförmigen Feststoffes
enthält,
wenn das Bindeharz nicht als Dispergiermittel wirkt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung bekommt man eine Beschichtungszusammensetzung, die
das AFP, mit welchem nicht weniger als 42 Gew.-% des Rests eines
oder mehrerer aminhaltiger Monomere oder Salze hiervon in Bezug
auf das Gesamtgewicht des Polymers, einer organischen Flüssigkeit
und eines filmbildenden Bindeharzes umfaßt. Das Bindeharzsystem kann
jenes sein, das sich typischerweise in herkömmlichen Beschichtungen sowie
Beschichtungen mit hohem Feststoffgehalt findet. Erläuternde
Beispiele sind Bindemittel, wie jene auf der Basis von Alkydharzen,
Polyester-Melamin-, Polyester-Harnstoff/Formaldehyd-, Alkyd-Melamin-,
Alkyd-Harnstoff/Formaldehyd-, Acryl-Melamin-, Acryl-Harnstoff/Formadehyd-,
Epoxyharzen, Epoxyester-Melamin-, Polyurethanharzen, Acrylharzen,
Oleoharzen, ungesättigten
Polyestern, Polyvinylacetaten, Polyvinylchloriden oder Vinylacrylharzen.
Die bevorzugten Harze umfassen Alkydharze, Polyester- Melaminharze, Polyester-Harnstoff/Formaldehydharze,
Alkyd-Melaminharze, Acryl-Melaminharze oder Polyurethane. Die am
meisten bevorzugten Harze umfassen Polyester-Melaminharze, Acryl-Melaminharze oder
Polyurethane. Vorzugsweise ist das Bindeharz ein anderes als ein
Metallresinat.
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Als
noch einen weiteren Aspekt der Erfindung bekommt man eine Mahlbasis,
ein Anstrichmittel oder eine Tinte, die ein filmbildendes Bindeharz,
eine organische Flüssigkeit,
ein Pigment und ein Amin-funktionelles Polymer umfassen, welches
nicht weniger als 42 Gew.-% des Rests eines oder mehrerer aminhaltiger
Monomere oder Salze hiervon, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymers,
enthält.
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Es
ist auch bevorzugt, daß die
Mahlbasis, das Anstrichmittel, die Tinte oder die Gelbeschichtung
auf der Basis von hitzehärtbarem
Harz weiterhin ein Dispergiermittel umfaßt, um den teilchenförmigen Feststoff
in dem gesamten organischen Lösungsmittel
zu verteilen.
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Vorzugsweise
ist der feinteilige Feststoff ein Pigment.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung liefert eine Zusammensetzung, die
ein filmbildendes Bindeharz, eine organische Flüssigkeit, eine organische Verbindung,
die zwei oder mehr anionische Gruppen enthält, und ein Amin-funktionelles
Polymer umfaßt,
welches nicht weniger als 42 Gew.-% des Harzes eines oder mehrerer aminhaltiger
Monomere oder Salze hiervon, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymers,
und gegebenenfalls ein reaktives Monomer umfaßt. Das Harz kann jenes sein,
das man typischerweise in den hitzehärtbaren Harzsystemen findet.
Erläuternde
Beispiele solcher Harze schließen
ungesättigte
Polyester, Poly(meth)acrylate, Urethane, Urethan-Acrylate, Epoxyharze,
Vinylester, Allylharze, Siliconharze, Aminoharze, Phenolharze, Melaminformaldehydharze
und Harnstofformaldehydharze ein. Beispiele von reaktiven Monomeren
sind Styrol und Methylmethacrylat.
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Als
einen weiteren Aspekt der Erfindung bekommt man eine Zusammensetzung,
die ein filmbildendes Bindeharz, einen teilchenförmigen Feststoff, eine organische
Flüssigkeit,
eine organische Verbindung mit zwei oder mehr anionischen Gruppen
sowie ein Amin-funktionelles Polymer, welches nicht weniger als
42 Gew.-% des Rests eines oder mehrerer aminhaltiger Monomere oder
Salze hiervon, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymers, und gegebenenfalls
ein reaktives Monomer umfaßt.
Vorzugsweise ist das teilchenförmige
Feststoffmaterial ganz oder hauptsächlich Füllstoff.
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Die
organische Flüssigkeit
ist vorzugsweise ein polares organisches Medium oder ein im wesentlichen nicht-polarer
aromatischer Kohlenwasserstoff, aliphatischer Kohlenwasserstoff
oder halogenierter Kohlenwasserstoff. Unter dem Begriff „polar" in Bezug auf das
organische Medium versteht man eine organische Flüssigkeit
oder ein Harz, die in der Lage sind, mäßige oder feste Bindungen einzugehen,
wie in dem Artikel mit der Bezeichnung „A Three Dimensional Approach
to Solubility" von
Crowley et al im Journal of Paint Technology, Band 38, 1966, auf
Seite 269 beschrieben ist. Solche organischen Medien können bis
zu 5 Wasserstoffatome oder mehr binden, wie in dem angeführten Artikel
beschrieben ist.
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Beispiele
geeigneter polarer Flüssigkeiten
sind Amine, Ether, besonders niedermolekulare Alkylether, organische
Säuren,
Ester, Ketone, Glycole, Alkohole und Amide. Zahlreiche spezielle Beispiele
solcher mäßig starker
Wasserstoff bindender Flüssigkeiten
finden sich in dem Buch mit dem Titel „Compatibility and Solubility" von Ibert Mellan
(veröffentlicht
1968 von Noyes Development Corporation) in Tabelle 2.14 auf den
Seiten 39–40
angegeben, und diese Flüssigkeiten
fallen alle in den Gedanken des Begriffs „polare organische Flüssigkeit", wie hier verwendet.
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Bevorzugte
polare organische Flüssigkeiten
sind die Alkylketone, Alkylester und Alkancarbonsäure und
Alkanolen, besonders solche Flüssigkeiten,
die bis zu und einschließlich
insgesamt 6 Kohlenstoffatome enthalten. Als Beispiele der bevorzugten
und besonders bevorzugten Flüssigkeiten
sind die Dialkyl-und Cycloalkylketone, wie Aceton, Methylethylketon,
Diethylketon, di-Isopropylketon, Methylisobutylketon, Di-Isobutylketon,
Methylisoamylketon, Methyl-n-amylketon und Cyclohexanon alle Ester,
wie Methylacetat, Ethylacetat, Isopropylacetat, Butylacetat, Ethylformiat,
Methylpropionat, Methoxypropylacetat und Ethylbutyrat, Glycole und
Glycolester und -ether, wie Ethylglycol, 2-Ethoxyethanol, 3-Methoxypropylpropanol,
3-Ethoxypropylpropanol, 2-Ethoxyethylacetat, Alkanole, wie Methanol,
Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol und Isobutanol sowie
Dialkyl- und zyklische Ether, wie Diethylether und Tetrahydrofuran.
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Die
im wesentlichen nicht-polarenorganischen Flüssigkeiten, die verwendet werden
können,
entweder allein oder im Gemisch mit den oben erwähnten polaren Lösungsmittel,
sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Toluol und Xylol, aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Octan, Decan, Erdöldestillate,
wie White Spirit, Mineralöle,
Pflanzenöle
und halogenierte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Trichlorethylen, Perchlorethylen und Chlorbenzol.
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Der
teilchenförmige
Feststoff kann irgendein anorganisches oder organisches festes Material
sein, welches in der organischen Flüssigkeit bei der betreffenden
Temperatur, welche erwünscht
ist, um sich in einer feinverteilten Form dann zu stabilisieren,
im wesentlichen unlöslich
ist.
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Beispiele
geeigneter Feststoffe sind Pigmente für Lösungsmitteltinten, Pigmente,
Streckmittel und Füllstoffe
für Anstrichmittel
und Kunststoffmaterialien, teilchenförmige keramische Materialien,
magnetische Materialien und magnetische Aufzeichnungsmedien, flammhemmende
Stoffe, wie jene, die in Kunststoffmaterialien eingesetzt werden,
und Biozide, landwirtschaftliche Chemikalien und Pharmazeutika,
die als Dispersionen in organischen Medien aufgebracht werden.
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Ein
bevorzugter Feststoff ist ein Pigment aus einer der erkannten Klassen
von beschriebenen Pigmenten, wie beispielsweise in der dritten Auflage
des Colour Index (1971) und den anschließenden Überarbeitungen und Ergänzungen
derselben im Kapitel mit der Überschrift „Pigmente". Beispiele anorganischer
Pigmente sind Titandioxid, Zinkoxid, Preußisch Blau, Cadmiumsulfid,
Eisenoxide, Zinnoberrot, Ultramarin und die Chrompigmente einschließlich der
Chromate, Molybdate und gemischten Chromate und Sulfate von Blei,
Zink, Barium, Calcium und Gemischen und Modifikationen hiervon,
die als grünlich
gelbe bis rote Pigmente unter den Bezeichnungen Schlüsselblume,
Zitrone, Mitte, Orange, Scharlachrot und Chromrot im Handel sind.
Beispiele organischer Pigmente sind jene aus der Gruppe der Azo-,
Diazo-, kondensierten Azo-, Thioindigo-, Indanthron-, Isoindanthron-,
Anthanthron-, Anthrachinon-, Isodibenzanthron-, Triphendioxazin-,
Chinacridon- und Phthalocyanin-freien, besonders Kupferphthalocyanin
und seine im Kern halogenierten Derivate und auch saure, basische
Lacke und Farbstoffbeizen. Ruß,
obwohl vollständig
anorganisch, benimmt sich mehr wie ein organisches Pigment in seinen
Dispergiereigenschaften. Vorzugsweise sind organische Pigmente Phthalocyanine,
besonders Kupferphthalocyanine, Monoazo-, Diazo-, Indanthron-, Anthranthrone-,
Chinacridone- Farbstoffe und Ruß.
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Andere
bevorzugte Feststoffe sind: Streckmittel und Füllstoffe, wie Calciumcarbonat,
Aluminiumoxid, Aluminiumoxidtrihydrat (ATH), Sand, Kaolin, Talkum,
Porzellanerde, Kieselsäure,
Baryte und Kalk, teilchenförmige
keramische Materialien, wie Aluminiumoxid, Kieselsäure, Zirkonoxid,
Titanoxid, Siliciumnitrid, Bornitrid, Siliciumcarbid, Borcarbid,
gemischte Silicium-Aluminiumnitride und Metalltitanate, teilchenförmige magnetische
Materialien, wie magnetische Oxide von Übergangsmetallen, besonders
Eisen und Chrom, zum Beispiel gamma-F2O3, Fe3O4 und
Cobalt-dotierte Eisenoxide, Calciumoxid, Ferrite, besonders Bariumferrite
und Metallteilchen, besonders metallisches Eisen, Nickel, Cobalt
und Legierungen hiervon, landwirtschaftliche Chemikalien, wie Fungizide
Flutriafen, Carbendazim, Chlorothalonil und Mancozeb sowie flammenhemmende
Mittel, wie Aluminiumtrihydrat und Magnesiumhydroxid.
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Das
Dispergiermittel ist vorzugsweise ein Polyesteramin oder Polyesterammoniumsalz
und insbesondere das Kondensationsprodukt eines Polyesters und eines
Amins, Polyamins oder Polyimins einschließlich dessen Salze. Beispiele
geeigneter Dispergiermittel sind jene, die in der
GB 1,373,660 , der
GB 2,001,083 , der
EP 158,406 , der
EP 690,745 , der WO 98/19748 und WO
99/49963 offenbart sind.
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Die
für Mahlgrundlagen,
Anstrichfarben, Tinten, hitzehärtbare
Harze oder hitzehärtbare
Gelbeschichtungen auf Harzbasis können auch andere Hilfsstoffe,
wie Fluidisiermittel, Antiabsitzmittel, Weichmacher, Verlaufmittel
und Konservierungsmittel, enthalten. Bevorzugte Fluidisiermittel
sind jene, die in der
GB 1,508,576 , der
GB-2,108,143 und der WO 01/14479 beschrieben sind.
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Wie
bisher bereits beschrieben, hat die Verwendung des AFP gemäß der Erfindung
einen Vorteil gegenüber
jenen, die in der US-5,098,479 beschrieben sind.
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Wie
bereits beschrieben, zeigt die Verwendung des AFP nach der Erfindung
einen Vorteil gegenüber jenen,
die in der US-5,098,479 beschrieben sind. Sie besitzen überlegene
Antiabhängeigenschaften
und zeigen keine signifikanten schädlichen Wirkungen auf andere
Eigenschaften der Anstrichfarbe oder Tinte, wie Glanz, Trübung und
Trockengeschwindigkeiten. Die Verwendung von AFP nach der Erfindung
wird auch das Absetzen und die Sedimentation von Füllstoffen
und anderen teilchenförmigen
Material in füllstoffhaltigen
hitzehärtbaren
Harzen und Gelbeschichtungen auf der Basis hitzehärtbarer
Harze vermindern.
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Die
Menge von AFP in dem Anstrichmittel, der Tinte, des füllstoffhaltigen
hitzehärtbaren
Harze oder Gelbeschichtungsstoffes auf der Basis hitzehärtbarer
Harze liegt vorzugsweise bei 0,01 bis 5,0 Gew.-%, stärker bevorzugt
bei 0,1 bis 1,0 Gew.-% und insbesondere von 0,1 bis 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Anstrichmittels oder der Tinte.
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Wenn
das Anstrichmittel, die Tinte, die Mahlbasis, das füllstoffhaltige
hitzehärtbare
Harz oder das Gelbeschichtungsmittel auf der Basis von hitzehärtbarem
Harz ein Harz enthält,
das im wesentlichen frei von anionischen Gruppen ist, wurde gefunden,
daß verbesserte
Anti-Absack- und Anti-Absitreigenschaften erhalten werden, indem
man eine organische Verbindung, die zwei oder mehr anionische Gruppen
(nachfolgend OCA) enthält,
zu dem Anstrichmittel, der Tinte, der Mahlbasis, dem füllstoffhaltigen
hitzehärtbaren
Harz oder dem Gelbeschichtungsmittel auf der Basis von hitzehärtbarem
Harz zusetzt. Die Verbesserung der Anti-Absack- und Anti-Absitzeigenschaften
ist besonders stark, wo der teilchenförmige Feststoff anschließend keinen anionischen
Charakter oder anionische Oberflächenbeschichtung
enthält
und insbesondere dann, wenn das Harz im wesentlichen frei von anionischen
Gruppen ist.
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Die
OCA kann Sulfat-, Sulfonat-, Phosphonat- oder besonders Phosphatgruppen
enthalten. Vorzugsweise ist das mittlere Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
des OCA nicht größer als
10.000 und stärker
bevorzugt nicht größer als
5.000 und besonders nicht größer als
2.000. Es ist auch bevorzugt, daß die Anzahl anionischer Gruppen
nicht größer als
4 ist.
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Bevorzugte
OCA's sind im wesentlichen
farblos (d.h. frei vom chromophoren Gruppen) und sind besonders
Alkoxylate, speziell jene, die sich von Polytetrahydrofuran, Butylenoxid,
Propylenoxid und besonders Ethylenoxid einschließlich Gemischen hiervon herleiten.
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Es
ist besonders bevorzugt, daß das
OCA Dispergiereigenschaften hat. Beispiele solcher OCA's sind die Phosphatester,
die in der WO 97142252 und der WO 95/34593 beschrieben sind.
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Die
Menge an OCA in dem Anstrichmittel, der Tinte, der Mahlbasis, dem
füllstoffhaltigen
hitzehärtbaren
Harz oder dem Gelbeschichtungsmittel auf der Basis von hitzehärtbarem
Harz kann über
einen weiten Bereich variiert werden, ist aber vorzugsweise derart,
daß die
Anzahl der anionischen Gruppen des OCA nicht die Anzahl basischer
Gruppen des AGFP übersteigt.
Vorzugsweise ist die Menge an OCA derart, daß die Anzahl der anionischen
Gruppen des OCA nicht größer als
60, stärker
bevorzugt nicht größer als
40 und besonders nicht größer als
20% der Anzahl basischer Gruppen des AFP ist.
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Die
Erfindung wird nun in weiteren Einzelheiten in den folgenden nicht-beschränkenden
Beispielen beschrieben, worin alle Bezugsgrößen sich auf Gewichtsteile
beziehen, wenn nichts anderes ausdrücklich anfegeben ist.
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Beispiele
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A) Herstellung des ASP
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Ein
500 ml Vierhalsrundkolben aus Glas wurde mit wassergekühltem Kondensator,
mechanischem Rührer
und Thermoelement ausgestattet. Der Kolben wurde mit einem Stickstoffstrom ≤ 1 Stunde
gespült,
und eine Stickstoffatmosphäre
wurde in dem gesamten Präparat
aufrechterhalten. Methoxypropylacetat (100 Teile) und die Monomeren
(detailliert in der nachfolgenden Tabelle für jedes Beispiel) wurden vermischt.
Etwa 10 ml des Gemisches wurden verworfen und der Rest dem Kolben
zugesetzt. Die Temperatur des Reaktionskolbeninhalts wurde auf 100°C unter Rühren mit
Hilfe eines Thermostaten gesteuert, der das Ölbad kontrollierte. 0,5 Teile
Initiator, 1,1'-Azobis(cyclohexancarbonitril)
wurden in den restlichen 20 ml Monomer aufgelöst und dem Kolben zugesetzt.
Die Reaktionstemperatur wurde insgesamt auf 100°C gehalten. Ein weiterer Anteil
des Initiators (0,25 Teile) wurde nach 2 Stunden zugegeben und wiederum
nach 4 Stunden. Man ließ die
Reaktion über
Nacht auf dieser Höhe
(ca. 24 Stunden insgesamt), bevor man auf Raumtemperatur (20°C) abkühlen ließ. Umwandlungen
in Polymer wurden gravimetrisch gemessen und waren alle nahezu quantitativ.
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Das
Molekulargewicht des Polymers wurde durch GPC in Relation zu einer
Polystyrol-Kalibrierungskurve
unter den folgenden Bedingungen bestimmt.
Säulen: | Polymer
Laboratories Mixed B-Gelsäulen
(30 cm × 7,5 mm,
5μm) |
Temperatur: | 35°C |
Eluiermittel. | Tetrahydrofuran
(THF) mit einem Gehalt von 0,1% Volumen/Volumen Triethylamin |
Fließgeschwindigkeit: | 1,0
ml/min |
Einspritzung: | 100 μl 0,1% Gewicht/Volumen
Polymer in THF mit einem Gehalt von 0,1% (Gewicht/Volumen) Triethylamin |
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Details
der Polymere (AFP) sind in der nachfolgenden Tabelle verzeichnet. Tabelle
1
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Fußnote zu Tabelle 1
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- DMAEMA ist 2-(Dimethylamino)-ethylmethacrylat
- DEAEMA ist 2-(Diethylamino)-ethylmethacrylat
- DMVBA ist N-N-Dimethylvinylbenzylamid
- DMAPM ist N-(3-(Dimethylamino)-propyl)-methacrylamid
- HEMA ist 2-Hydroxyethylmethacrylat
- EHMA ist 2-Ethylhexylmethacrylat
- LMA ist Laurylmethacrylat
- Kontrolle A ist Polystyrol
- Kontrolle B ist AFP wie in der US
5,098,479 beschrieben
- Mw ist das mittlere Molekulargewicht
(Gewichtsmittel)
- Mn ist das mittlere Molekulargewicht
(Zahlenmittel)
- Pdi ist die Polydispergierbarkeit (Mw/Mn)
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B) Bewertung von AFP in
Anstrichmitteln
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Beispiele 1–6
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Die
AFP's wurden als
RM in einem weißen,
lufttrocknenden Alkyd-Anstrichmittel bewertet. Eine Mahlgrundlage
wurde durch Mahlen von Titandioxid (35 Teile, Tioxid TR92 der Tioxide
Ltd.) und einer 20% Alkydharz-Formulierung (18,3 Teile Synolac 50W
von der Cray Valley Ltd.) hergestellt. Synolac 50W enthält 70% aktive
Feststoffe in 26% White Spirits und 26% Xylol. Das Vermahlen erfolgte
während
15 Minuten auf einem Horizontalschüttler in Gegenwart von Glasperlen
(3 mm, 125 Teile).
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Die
Perlen wurden getrennt und das Anstrichmittel mit 70% Synolac 50W
(50 Teile) verdünnt
und sorgfältig
vermischt. Die getrennten Perlen wurden mit 70% Synolac 50W (3,3
Teile), White Spirits (5,1 Teile) und gemischten Trocknern (4,4
Teile) vermischt, getrennt und das Harzgemisch zu dem Anstrichmittel
zugesetzt. Die gemischten Trockner enthielten Nuodex Calcium (62,5
Teile, 24% Lösung
in White Spirits von Servo Delden BV), Nuodex Blei (10,4 Teile,
24% Lösung)
und Nuodex Cobalt (4,2 Teile, 6% Lösung) in White Spirit (22,9 Teile).
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Das
Anstrichmittel wurde auf eine horizontale Glasplatte unter Verwendung
eines 0,01 Inch-Anstrichmitteltauchrohres
gezogen, und man ließ bei
20 – 25°C 16 Stunden
trocknen. Trübung
und Glanz wurden unter Verwendung eines Byk-Gardner-Trübungs- und
Glanzmeßgeräts bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 nachfolgend aufgeführt.
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Weiße Anstrichmittel
wurden hergestellt und enthielten 0,52% aktive Feststoffe AFP. Die
Durchhängleistung
wurde durch Ziehen des Anstrichmittels abwärts auf Schwarz- und Weiß-Trübungskarten
unter Verwendung eines Leneta-Anti-Durchhängmeßgeräts in dem Standardbereich (ASM-1)
durchgeführt.
Das Leneta-Durchhängmeßerät hat einen
metallischen Herunterziehstab, der Linien von Anstrichmittel erzeugt,
die in der Dicke von 75 bis 300 μ mit
einer Steigerung der Dicke von 25 μ zwischen jeder Linie des Anstrichmittels produziert.
Unmittelbar nach der Aufbringung des Anstrichmittels wurden die
Karten vertikal gestellt, wobei die Streifen horizontal liegen und
der dickste Streifen am Boden der Karte sich befindet. Das Anstrichmittel
ließ man
während
16 Stunden bei 20°C
trocknen. Die Durchsackhemmung wurde durch Bestimmung des dicksten Anstrichmittelfilms
ermittelt, der kein Durchhängen
hatte, und wodurch während
des Trocknens Kontakt mit dem nächst niedrigeren
und horizontalen Streifen erfolgt wäre. Die Ergebnisse finden sich
in Tabelle 2 nachfolgend unter Verwendung einer Skala von 12 bis
3 (gut bis schlecht). (d.h. 300 μ Anstrichmittelfilmdicke
bis 75 μ Anstrichmittelfilmdicke).
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Fußnote zu Tabelle 2
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Die
Legenden in Tabelle 2 werden erklärt wie in Fußnote zu
Tabelle 1
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Beispiele 7 bis 12
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Beispiele
1 bis 6 wurden mit der Ausnahme wiederholt, daß 0,26% aktive AFP-Feststoffe
verwendet wurden. Die Ergebnisse finden sich nachfolgend in der
Tabelle 3.
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Fußnote zu Tabelle 3
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Die
Legenden werden wie in der Fußnote
zu Tabelle 1 erklärt.
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Beispiele 13 bis 27
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Die
Beispiele 1 bis 6 wurden unter Verwendung eines Anstrichmittels
wiederholt, das ein Schwarzpigment und ein Polyesterfilm-bildendes
Bindeharz enthielt.
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Die
Mahlgrundlage enthielt Ruß (3,36
Teile, Black FW 200 der Degussa AG,. 10% Pigment), n-Butanol (3,06
Teile), Methoxypropylacetat (2,52 Teile), Polyesteramin-Dispergiermittel
(5,55 Teile, Solsperse 32500 von der Avecia Ltd., 66% aktiver Bestandteil,
bezogen auf das Pigmentgewicht), symergostisches Dispergiermittel
(1,1 Teile Solsperse 5000 von der Avecia Ltd., 33% aktiver Bestandteil,
bezogen auf das Pigmentgewicht) und Polyesterharz (18,0 Teile, Aroplaz
6755-A6-80 von der Reichold Chemicals Inc., 80% Feststoffanteil in
13% Metoxypropylacetat und 7% Toluol).
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Nach
dem Vermahlen wurde die Mahlgrundlage mit n-Butanol (2,15 Teile),
Methoxypropylacetat (8,15 Teile), Polyesterharz (22,0 Teile, Aroplaz
6755-A6-80) und Melaminformaldehydharz (16,97 Teile, MF 210-0041
der ICI PLC als 67% Feststoffdispersion in 6,6% n-Butanol und 26,4%
Xylol).
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Die
AFP-Menge in dem schwarzen Anstrichmittel war 0,2 Gew.-% aktives
Material.
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Der
Glanz wurde, wie in den Beispielen 1 bis 6 beschrieben, bestimmt
mit der Ausnahme, daß das Anstrichmittel
zunächst
bei 20°C
während
30 Minuten trocknete, bevor während
30 Minuten bei 140°C
gehärtet wurde.
Die Ergebnisse finden sich nachfolgend in den Tabellen 4 und 4a.
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Die
Durchsackleistung wurde ebenfalls wie in den Beispielen 1 bis 6
beschrieben bestimmt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Karten
bei 20°C
während
30 Minuten in der vertikalen Stellung nach Aufbringung des Anstrichmittels
und wiederum Härtung
während
30 Minuten bei 140°C.
Die Durchsackergebnisse sind auch im einzelnen in den Tabellen 4
und 4a dargestellt.
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Fußnote zu den Tabellen 4 und
4a
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Die
Legenden sind die gleichen wie in der Fußnote zu Tabelle 1 erklärt
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Beispiel 28 Bewertung
von AFP in füllstoffhaltigem
hitzehärtbarem
Harz
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Das
AFP wurde als Antisedimentationsmittel in einem füllstoffhaltigen
ungesättigten
Polyesterharzsystem bewertet.
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Eine
Dispersion wurde durch Vorvermischen einer 40 Gew.-% Lösung von
AFP2 in Methoxypropylacetat (0,25 Teile) Dispergiermittel, welches
ein Diphosphatester eines Polyalkylenglycols ist (0,5 Teile Dispergiermittel
10 der WO 94/42252) und ein Gemisch von ungesättigtem Polyesterharz (50 Teile
Crystic 471 PALV,. von Scott Bader) und Styrol (2,5 Teile Aldrich
Chemical Co) während
5 Minuten unter Verwendung eines Dispermatmischers hergestellt.
Aluminiumoxidtrihydrat (50 Teile FRF40 von Alcan Chemicals) wurde
zugegeben und 15 Minuten bei 2000 Umdrehungen/Minute zugemischt.
Das Gemisch wurde in einen 120 ml Klarglaskolben gegossen, dicht
verschlossen und ungerührt
24 Stunden stehen gelassen. Bei Beobachtung wurde keine klare Schicht
auf der Oberseite des Gemisches beobachtet.
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Eine
Kontrolle wurde durch Vermahlen von Aluminiumoxidtrihydrat (50 Teile
FRF4A von Alcan Chemicals) in einem Gemisch von ungesättigtem
Polyesterharz (50 Teile, Crystic 471 PALV von Scott Bader) und Styrol
(2,5 Teile, von Aldrich Chemical Co) hergestellt. Das Vermahlen
wurde auf einem Dispermat F1 Hochgeschwindigkeitsmischer unter Verwendung
eines gezahnten Sägeblattes
mit einem Durchmesser von 45 mm während 15 Minuten bei 2000 Umdrehungen/Minute
durchgeführt.
Die Dispersion wurde in einen 120 ml Klarglaskolben gegossen, dicht
verschlossen und ungerührt
24 Stunden stehen gelassen. Bei der anschließenden Prüfung hatte die Dispersion eine
klare Schicht von etwa 10 mm Tiefe oben auf dem Gemisch.
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Beispiele 29 und 30
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Ein
500 ml Vierhalsrundkolben aus Glas wurde mit einem wassergekühlten Kondensator,
Rührer
und Thermoelement ausgestattet. Der Kolben wurde mit Stickstoff
etwa eine Stunde gespült,
und ein konstanter Stickstofffluß wurde während der gesamten Polymerisation
aufrechterhalten. Ein nicht-polares Lösungsmittel (158,5 Teile, Solvesso
150) wurde dem Kolben zusammen mit 2-(Dimethyamino)-ethylmethacrylat (47,1
Teile) zugesetzt, und entweder wurde Butylmethacrylat (BMA, 59,4
Teile) oder 2-Ethylhexylmethacrylate (EHMA, 59,4 Teile) zugegeben.
Ein kleiner Anteil der Monomeren wurde entfernt, und 1,1'-Azobis-(cyclohexancarbonitril)
(AIBN, 0,32 Teile) wurde in dem Gemisch gelöst. Die Monomeren wurden auf
80°C erhitzt,
und die AIBN-Lösung
unter Rühren
zugesetzt. Nach 4 Stunden wurde ein 0,1 Teil AIBN zugesetzt und
das Polymerisieren unter Rühren
bei 80 bis 90°C
während
20 Stunden fortgesetzt. Diese sind AFP 18 bzw. 19. Ihre Zusammensetzung
und ihr Molekulargewicht sind nachfolgend in Tabelle 5 aufgezeichnet.
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Beispiel 31
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Die
Beispiele 29 und 30 wurden mit der Ausnahme wiederholt, daß 150 Teile
Solvesso 150 dem Kolben mit Styrol (41,4 Teile) und 2-(Diethylamino)-ethylmethacrylat
(62,8 Teile) zugesetzt wurden. Die Monomere wurden auf 80°C erhitzt,
und AIBN (0,51 Teile) wurden in Solvesso 150 (6,6 Teile) zugesetzt.
Die Polymerisation erfolgte durch Rühren bei 80 bis 90°C unter Stickstoff
während 16
Stunden. Die ist AFP 20. Die Zusammensetzung und das Molekulargewicht
sind in Tabelle 5 nachfolgend aufgeführt. Tabelle
5
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Fußnote zu Tabelle 5
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- DMAEMA, EHMA, Mw, Mn und
Pdi werden wie in der Fußnote
zu der Tabelle 1 erklärt.
BMA ist Butylmethacrylat.
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Beispiele 32 bis 34
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AFP's 18 bis 20 wurden
in einer weißen
Alkydanstrichmittelformulierung, wie in den Bespielen 1 bis 6 beschrieben,
bei einer Belastung von 1,25 Gew.-% und 0,41 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Anstrichmittelformulierung bewertet. Die Ergebnisse
finden sich in Tabelle 6 nachfolgend.
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