DE4313523A1 - Kreuzspulen herstellende OE-Spinnmaschine - Google Patents
Kreuzspulen herstellende OE-SpinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende
Offenend-Spinnmaschine, mit einer Serviceeinrichtung zum
selbsttätigen Beheben von Fadenbrüchen während der Spulenreise
und einer Einrichtung zum Wechseln fertiggestellter Kreuzspulen
gegen Leerhülsen, die eine Vorrichtung zum Bereitstellen und
Entsorgen eines für den Anspinnvorgang benutzten Hilfsfadens
aufweist.
Es sind beispielsweise Anspinnaggregate Stand der Technik, die
beim Auftreten eines Fadenbruches zunächst das Spinnelement
reinigen und anschließend mittels eines Fadenendes, das von
einer im Spulenrahmen der Spinnstelle gehaltenen Kreuzspule
abgesaugt wird, wieder anspinnen. Diese bekannten und an sich
bewährten Anspinnaggregate arbeiten mit speziellen
Kreuzspulenwechselwagen zusammen, die dafür sorgen, daß
fertiggestellte Kreuzspulen gegen Starterhülsen ausgetauscht
werden. Die Starterhülsen, die vom Wechselwagen in den
Spulrahmen der Spinnstelle übergeben werden, enthalten bereits
eine gewisse Fadenmenge, die das Anspinnaggregat zum
Wiederanspinnen benötigt.
Bedienläufer, die sowohl "normale" Fadenbrüche beheben als auch
Kreuzspulenwechsel durchführen können und außerdem den beim
Wiederanspinnen benötigten Hilfsfaden sofort wieder entsorgen,
sind durch die DE 38 01 965 A, die EP 0 106 809 B, die
EP 0 203 508 B oder die EP 0 311 987 B ebenfalls bekannt.
Das aus der EP 0 106 809 B bekannte Anspinnaggregat hat
beispielsweise eine Hilfsfadentransporteinrichtung mit
zahlreichen, nacheinander angesteuerten
Hilfsfadenübergabeelementen. Der von einer Vorratsspule
abgezogene Hilfsfaden wird dabei zunächst von einer Fadenklemme
erfaßt, die endseitig auf einem Schwenkhebel angeordnet ist und
von dieser in den Bereich einer Saugdüse befördert. Die
Saugdüse bringt den Hilfsfaden zum Anspinnen an die Spinnbox.
Während der Überführung des Hilfsfadens durch den Schwenkhebel
wird das Fadenende an einer weiteren Saugdüse vorbeigeführt,
die dabei eine Fadenschlaufe einsaugt. Diese zweite Saugdüse,
die in den Bereich der Spuleinrichtung schwenkbar ist, legt
nach dem Wiederanspinnen den neuen Faden an eine im
Spulenrahmen gehaltene Leerhülse an.
Das Anspinnaggregat gemäß EP 0 203 508 B ist mit einer
Hilfsfadentransporteinrichtung ausgestattet, die zwei separate
Saugdüsen sowie zwei einzeln ansteuerbare Fadenklemmen
aufweist. Bei dieser Einrichtung wird der von einem
Fadenlieferwerk von der Vorratsspule abgezogene Hilfsfaden am
Lieferwerksausgang von einer Saugdüse erfaßt und unter Bildung
eines Fadenstranges in den Bereich der Spuleinrichtung verlegt.
Anschließend wird der Hilfsfaden durch ein Zentriermittel
positioniert und dabei von der Fadensuchdüse des
Anspinnaggregates eingesaugt. Da die erste Saugdüse ständig
absaugt, muß das Hilfsfadenende, daß durch eine erste
Fadenklemmeinrichtung in den Bereich der Spinnbox gebracht
wird, während der Rückführung des Hilfsfadens in den Spinnrotor
durch eine zweite Fadenklemme gesichert werden, da das
Fadenende sonst in die erste Saugdüse eingesaugt würde.
Die EP 0 311 987 B beschreibt eine Einrichtung mit einer
pneumatisch, mechanischen Hilfsfadentransporteinrichtung. Ein
von einer Vorratsspule abgezogener Hilfsfaden wird von einer
pneumatischen Fadentransporteinrichtung zunächst einer
mechanischen Zuführeinrichtung vorgelegt, die das Fadenende in
den Bereich der Spulstelle bringt und an eine spezielle
Saugdüse des Anspinnwagens übergibt. Der Fadenabzug nach dem
Wiederanspinnen erfolgt anschließend über die mechanische
Fadenzuführeinrichtung.
Die vorbeschriebenen Einrichtungen weisen verschiedene
Nachteile auf. Sie sind beispielsweise relativ kompliziert
aufgebaut und besitzen das Risiko, daß bei den häufigen
Übergaben der Faden verlorengeht.
Der Erfindung liegt ausgehend vom vorgenannten Stand der
Technik die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässig arbeitende
Serviceeinrichtung zu schaffen, die selbsttätig sowohl
"normale" Fadenbrüche beheben als auch Kreuzspulen gegen
Leerhülsen auswechseln kann und dabei einen kostengünstigen
Aufbau aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
gelöst, wie sie in Anspruch 1 beschrieben ist.
Die erfindungsgemäße Ausführungsform weist dabei den Vorteil
eines einfachen Aufbaus auf, da der Hilfsfaden während des
gesamten Wechsel-/Anspinnzyklus in einer Handhabungseinrichtung
geführt bleibt, wobei über die endseitig mit einem
verschwenkbaren Lieferrohr ausgebildete
Hilfsfadentransporteinrichtung sowohl das Anliefern des
Hilfsfadens als auch das Entsorgen des Hilfsfadens erfolgt. Die
Einrichtung kann zu diesem Zweck definiert entweder auf einen
Druckluftanschluß oder auf einen Saugluftanschluß geschaltet
werden. Die sehr übersichtlich gestaltete
Hilfsfadentransporteinrichtung ist aufgrund ihrer guten
Zugänglichkeit außerdem sehr wartungsfreundlich.
Die erste Arbeitsposition des Lieferrohres, in der die Übergabe
des Hilfsfadenendes an die Fadensuchdüse der Bedienvorrichtung
stattfindet, liegt gut zugängig außerhalb des Arbeitsbereichs
der anderen an der Serviceeinrichtung angeordneten
Handhabungselemente.
In vorteilhafter Ausbildung wird das mit Druckluft
beaufschlagte Lieferrohr nach Übergabe des Hilfsfadenendes in
eine zweite Arbeitsposition geschwenkt die etwas von der
Fadensuchdüse entfernt ist. Auf diese Weise entsteht zwischen
der Fadensuchdüse und der Mündung des Lieferrohres ein
Hilfsfadenstrang, der leicht von den Anspinneinrichtungen der
Serviceeinrichtung ergreifbar ist. In dieser zweiten
Arbeitsposition steht das Lieferrohr der
Hilfsfadentransporteinrichtung vorzugsweise im höchsten Punkt
des Schwenkweges, den das in Parallelogrammschwingen gelagerte
Lieferrohr während des Anspinnzyklus durchläuft.
Während des Anspinnzyklus wird die
Hilfsfadentransporteinrichtung vom Druckluftanschluß auf den
Saugluftanschluß umgeschaltet, so daß der zwischen den Zangen
des Fadenzubringers und der Mündung des Lieferrohrs verlaufende
Hilfsfaden gespannt bleibt. Der in die Spinnbox zurückgeführte
Hilfsfaden wird an einen im Spinnrotor umlaufenden, aus
eingespeisten Einzelfasern gebildeten Faserring angelegt, der
entstehende Faden über die Fadenabzugseinrichtung der
Serviceeinrichtung abgezogen und über die
Hilfsfadentransporteinrichtung entsorgt.
Im Bereich des Lieferrohres ist eine Sensoreinrichtung
angeordnet, die den einlaufenden Hilfsfaden überwacht und nach
bei Erkennen des Anspinners ein Verschwenken des Lieferrohres
in eine dritte Arbeitsposition initiiert.
Der in der Spinnbox produzierte Faden wird dann an die
Leerhülse angelegt, die zwischen den Armen eines Spulrahmens
drehbar in Hülsentellern gehalten und von der Spultrommel der
Spuleinrichtung angetrieben wird. Anschließend wird der Faden
durch eine im Bereich des Lieferrohres angeordnete
Fadentrenneinrichtung gekappt und damit der Anspinner und das
Hilfsfadenstück herausgeschnitten.
In vorteilhafter Ausgestaltung weist einer der Hülsenteller
eine Fadenfangeinrichtung auf, die den in der Spinnbox
hergestellten Faden erfaßt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung weist das im Bereich des
Lieferrohres angeordnete Fadenführungselement ein
einschwenkbares Fadenleitblech auf, das dafür sorgt daß der
Faden in einer vorgegebenen Lage über die Hülse sowie den
Hülsenteller gespannt wird. Bei eingeschwenktem Fadenleitblech
ist sichergestellt, daß die Fadenfangeinrichtung des
Hülsentellers den Faden zuverlässig erfaßt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Hälfte einer OE-Spinnmaschine mit einer
Serviceeinrichtung, die die erfindungsgemäße
Hilfsfadentransporteinrichtung aufweist,
Fig. 2 schematisch die Serviceeinrichtung gemäß Fig. 1 mit
allen wesentlichen Bedienelementen,
Fig. 3 das Lieferrohr der Hilfsfadentransporteinrichtung in
einer ersten Arbeitsposition,
Fig. 4 das Lieferrohr der Hilfsfadentransporteinrichtung in
einer zweiten Arbeitsposition,
Fig. 5 die Hilfsfadentransporteinrichtung beim Anlegen des
Fadens an eine Leerhülse,
Fig. 6 die Hilfsfadentransporteinrichtung gemäß Fig. 6 in
Blickrichtung des Pfeiles X.
In Fig. 1 ist eine Hälfte einer an sich bekannten
OE-Spinnmaschine angedeutet und mit 1 bezeichnet. Derartige
Spinnmaschinen weisen eine Vielzahl von Arbeitsstellen 2 auf,
die jeweils mit einer Spinnbox 3 sowie einer Spuleinrichtung 4
ausgerüstet sind. In den Spinnboxen 3 wird das in Spinnkannen 5
vorgelegte Faserband 6 zu Fäden 7 gesponnen, die auf den
Spuleinrichtungen 4 zu Kreuzspulen 8 aufgewickelt werden. Wie
dargestellt, sind die Spuleinrichtungen 4 mit einen
Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern einer Leerhülse 10
beziehungsweise einer Kreuzspule 8 und einer Spultrommel 11
ausgestattet.
Die OE-Spinnmaschine 1 weist außerdem eine umlaufende
Hülsen- und Spulentransporteinrichtung 12 zum Ver- und
Entsorgen der Spinnmaschine mit Leerhülsen beziehungsweise
Kreuzspulen auf.
An beziehungsweise auf der Spinnmaschine 1 ist, an
Führungsschienen 13, 14 sowie einer Stützschiene 15 verfahrbar,
eine Serviceeinrichtung, zum Beispiel ein Anspinnaggregat 16,
angeordnet. Das Laufwerk 17 dieses Anspinnaggregates 16 weist
Laufrollen 18 beziehungsweise ein Stützrad 19 auf. Die
Versorgung des Anspinnaggregates 16 mit elektrischer Energie
erfolgt vorzugsweise, wie angedeutet, über eine
Schleifkontakteinrichtung 20. Es ist allerdings auch die
Verwendung einer Schleppkettenanordnung denkbar.
Derartige Anspinnaggregate 16 patrouillieren ständig entlang
der OE-Spinnmaschine 1 und greifen selbsttätig ein, wenn an
einer der Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf entsteht. Ein
solcher Handlungsbedarf liegt beispielsweise vor, wenn an einer
Arbeitsstelle 2 ein Fadenbruch aufgetreten ist oder wenn an
einer der Arbeitsstellen eine Kreuzspule ihren vorgeschriebenen
Durchmesser erreicht hat und gegen eine Leerhülse ausgetauscht
werden muß.
In einem solchen Fall läuft das Anspinnaggregat 16 zu der
betreffenden Arbeitsstelle, positioniert sich dort und sucht
bei einem "normalen" Fadenbruch mit seiner Fadensuchdüse 21 das
gerissene, auf der Umfangsoberfläche der Kreuzspule 8 liegende
Fadenende. Nach Reinigung der Spinnbox wird das Fadenende in
der Spinnbox an einen dort umlaufenden Faserring neu
angesponnen.
Etwas diffiziler gestaltet sich der Bedienvorgang, wenn
zunächst eine volle Kreuzspule gegen eine Leerhülse getauscht
und anschließend neu angesponnen werden muß.
Fig. 2 zeigt schematisch ein Anspinnaggregat 16 mit allen
wesentlichen zum Durchführen der vorgenannten Bedienfälle
notwendigen Arbeitselementen. Das Anspinnaggregat 16 weist
beispielsweise eine schwenkbare Fadensuchdüse 21 auf, deren an
den Außenumfang der Kreuzspule 8 anlegbarer Saugschlitz
gerissene Fadenenden aufnehmen kann. Es ist weiter ein
Ausstoß- und Antriebsarm 22 mit einer endseitig angeordneten
Antriebsrolle 23 vorhanden. Die von einem (nicht dargestellten)
Antriebsmotor beaufschlagte Antriebsrolle 23 kann über eine
elektrische Kupplung von ihrem Antriebsmotor getrennt werden.
Am Antriebsarm 22 ist außerdem ein Drehwinkelgeber 24
angeordnet, der eine Kontrolle der jeweiligen Position des
Antriebsarmes ermöglicht.
Des weiteren ist das Anspinnaggregat 16, wie bekannt, mit einem
Fadenfangblech 25, einem Fadeneinzieher 26, einem
Fadenzubringer 27 mit Zubringerzange 28 und
Fadentrenneinrichtung 29 sowie einer steuerbaren
Fadenabzugseinrichtung ausgestattet. Die Fadenabzugseinrichtung
besteht aus einer Abzugsrolle 30 sowie einer abschwenkbaren
Druckrolle 31.
Als weitere Bedienungselemente sind in das Anspinnaggregat 16
ein Rahmenöffner 32, ein Druckhebel 33 sowie eine
Hilfsfadentransporteinrichtung 34 eingebaut. Diese
Hilfsfadentransporteinrichtung 34 besteht im wesentlichen aus
einem Rohrsystem 35, das über ein flexibles Verbindungselement
36, zum Beispiel einem Schlauch, mit einem in verschiedene
Arbeitspositionen einschwenkbaren Lieferrohr 37 verbunden ist.
Das Lieferrohr 37 ist dabei an einer Lieferrohrhalterung 53
befestigt die über Parallelogrammschwingen auf einem
Schwenkweg S verlegbar ist. Außerdem weist das Rohrsystem 35,
in das über ein Fadenlieferwerk 43 ein von einer Vorratsspule
44 abgezogene Hilfsfaden 45 eingespeist wird, einen
Druckluftanschluß 38, im dem eine Injektordüse installiert ist
sowie einen Saugluftanschluß 39 auf. Die Luftanschlüsse 38, 39
sind jeweils über Ventile 40 beziehungsweise 41 definiert
zuschaltbar. Des weiteren ist innerhalb des Rohrsystemes 35
eine Fadentrennvorrichtung 42 angeordnet.
Das Anspinnaggregat 16 besitzt an einer oberhalb des Fahrwerks
17 angeordneten Konsole 56 noch eine Hülsengreifeinrichtung 46,
deren Greifelemente 47 auf den Außendurchmesser der über die
Spulen- und Hülsentransporteinrichtung 12 in dem Bereich der
Arbeitsstellen 2 beförderten Leerhülsen 10 abgestimmt ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet im einzelnen wie
folgt:
Sobald das Anspinnaggregat 16 feststellt beziehungsweise über
das Datenübertragungssystem der OE-Spinnmaschine 1 mitgeteilt
bekommt, daß an einer Arbeitsstelle 2 ein Eingreifen
erforderlich ist, läuft das Anspinnaggregat 16 zu dieser
Arbeitsstelle 2 und positioniert sich dort. Anschließend stellt
das Anspinnaggregat 16 entweder selbst fest, welcher Fehler an
dieser Arbeitsstelle 2 vorliegt, zum Beispiel "normaler"
Fadenbruch, wechselbedürftige Kreuzspule etc. oder der
Steuerung des Anspinnaggregates 16 wird über das
Datenübertragungssystem der OE-Spinnmaschine der Grund der
Anforderung mitgeteilt.
Je nach vorliegendem Fall werden dann die entsprechenden
Programme für die unterschiedlichen Arbeitsabläufe gestartet.
Wenn beispielsweise eine Kreuzspule 8, die ihren maximalen
Durchmesser erreicht hat, gegen eine Leerhülse 10 gewechselt
werden muß laufen folgende Programmschritte ab:
Zunächst schwenkt die beispielsweise als Teleskopgreifer
ausgebildete Hülsengreifeinrichtung 46 in die in Fig. 2
dargestellte Lage und fährt das Greiferelement 47 in Richtung
der Hülsen- und Spulentransporteinrichtung 12 aus. Das
endseitig angeordnete Greiferelement 47 schiebt sich über die
in der Hülsen- und Spulentransporteinrichtung 12 befindliche
Leerhülse 10, die anschließend beim Einfahren der
Hülsengreifeinrichtung 46 in eine obere Stellung mit angehoben
wird. Anschließend beaufschlagt der Rahmenöffner 32 einen am
Arm des Spulenrahmens 9 angeordneten Führungsansatz 57, das
heißt, der Arm des Spulenrahmens 9 wird nach außen gedrückt, so
daß die Kreuzspule 8 freigegeben wird und durch den nach vorne
schwenkenden Ausstoß- und Antriebsarm 22 des Anspinnaggregates
16 in die Hülsen- und Spulentransporteinrichtung 12 überführt
werden kann. Die endseitig am Antriebsarm 22 angeordnete
Antriebsrolle 23 ist während dieser Aktion von ihrem Antrieb
abgekuppelt, um Beschädigungen an der Kreuzspulenoberfläche zu
vermeiden.
Der Rahmenöffner 32 sowie ein auf dem Führungsansatz 57
aufliegender Druckhebel 33 schwenken den Spulenrahmen 9
anschließend in eine Leerhülsenübergabeposition, die sich in
einem vorbestimmten Abstand oberhalb der Spultrommel 11
befindet. In dieser vorbestimmten Position übergibt das
Greiferelement 47 die Leerhülse an den Spulenrahmen 9. Die
ordnungsgemäße Übergabe der Leerhülse 10 wird dabei über einen
am Antriebsarm 22 angeordneten Drehwinkelgeber 24 überwacht,
der eine fehlende oder unkorrekt eingelegte Leerhülse 10 durch
eine vom SOLL-Wert abweichende Winkelstellung des Antriebsarms
22 als Fehler erkennt.
Zeitgleich mit dem vorbeschriebenen Wechselvorgang wird auch
der Anspinnzyklus gestartet.
Dabei wird zunächst durch das Fadenlieferwerk 43 von der
Vorratsspule 44 ein Hilfsfaden 45 abgezogen und innerhalb der
Hilfsfadentransporteinrichtung 34 bis an die Mündung des
Lieferrohres 37 gefördert. Innerhalb des Rohrsystemes 35 der
Hilfsfadentransporteinrichtung 34 wird der Hilfsfaden 45 dabei
pneumatisch, zum Beispiel mittels einer im Druckluftanschluß 38
angeordneten Injektordüse transportiert.
Das Lieferrohr 37 befindet sich zu diesem Zeitpunkt in seiner
hinteren Arbeitsposition I, in der der Mündungsbereich des
Lieferrohres 37 in unmittelbarer Nähe des Ansaugschlitzes der
Fadensuchdüse 21 des Anspinnaggregates 16 steht. Die
Fadensuchdüse 21 befindet sich dabei in einer Parkstellung, in
der andere im Anspinnaggregat angeordnete Bedienelemente nicht
behindert werden. Das über die Hilfsfadentransporteinrichtung
34 herangelieferte, aus der Mündung des Lieferrohres 37
austretende Ende des Hilfsfaden 45 gerät sofort in den
Wirkungsbereich der Fadensuchdüse 21 und wird in diese
eingesaugt. Anschließend schwenkt das Lieferrohr 37 in eine
zweite Arbeitsposition.
In dieser zweiten Arbeitsposition befindet sich die Mündung des
Lieferrohres 37, wie in Fig. 4 dargestellt, in der oberen
Stellung des Schwenkweges S des Lieferrohres 37. Während des
Schwenkvorganges wird durch die Hilfsfadentransporteinrichtung
gerade soviel Hilfsfaden 45 nachgeliefert, wie benötigt wird,
um zwischen der Mündung des Lieferrohres 37 und der
Fadensuchdüse 21 einen Hilfsfadenstrang 45 zu spannen.
Der zwischen der Mündung des Lieferrohrs und der Fadensuchdüse
21 gespannte Hilfsfaden 45 wird jetzt von den
Fadenanspinnorganen des Anspinnaggregates 16 zum Neuanspinnen
benutzt. Das heißt, der Hilfsfaden 45 wird zunächst von einem
Fadenfangblech 25 positioniert und vom Fadeneinzieher 26 an den
Fadenzubringer 27 übergeben. Anschließend wird der zwischen der
Zubringerzange 28 des Fadenzubringers 27 gefaßte Hilfsfaden 45
mittels der Fadentrenneinrichtung 29 gekappt und das
abgetrennte Fadenende von der Fadensuchdüse 21 abgesaugt.
Die Hilfsfadentransporteinrichtung wird auf Saugluft
umgeschaltet und der Hilfsfaden 45 innerhalb des Rohrsystems 35
durch die Fadentrenneinrichtung 42 geschnitten. Das in der
Zubringerzange 28 des Fadenzubringers 27 gefaßte Hilfsfadenende
wird, wie üblich, vorbereitet, durch den nach vorne
schwenkenden Fadenzubringers 27 zur Spinnbox 3 überführt und im
Spinnrotor an einen aus Einzelfasern gebildeten Faserring
angelegt.
Der neu ersponnene Faden wird zusammen mit dem Hilfsfaden 45
über die Fadenabzugseinrichtung 30, 31 abgezogen und in das
Lieferrohr 37 eingesaugt. Im Bereich des Lieferrohres 37 ist
eine Fadentrenneinrichtung 48 und eine Sensoreinrichtung 58
angeordnet. Die Sensoreinrichtung 58 erkennt den in das
Lieferrohr einlaufenden Anspinner zwischen Hilfsfaden 45 und
neuem Faden 7 und iniziiert daraufhin die Fadentrenneinrichtung
48, die den Anspinner mit dem Hilfsfaden herausschneidet.
Wie in den Fig. 5 und 6 angedeutet, legt das in die
Arbeitsposition III geschwenkte Lieferrohr anschließend den
Faden 7 an die Leerhülse 10 an. Die Leerhülse 10 ist dabei
zwischen Hülsentellern 49 des Spulenrahmens 9 gehalten und
läuft, auf die Spultrommel 11 der Spuleinrichtung 4 abgesenkt,
in Richtung A um.
Einer der umlaufenden Hülsenteller 49 weist eine
Fadenfangeinrichtung 50 auf. Diese Fadenfangeinrichtung 50
besteht beispielsweise aus schwalbenschwanzähnlich
hinterschnittenen Mitnahmenuten im Bereich des Tellerrandes.
Ein an der Lieferrohrhalterung 53 angeordnetes
Fadenführungselement 51 führt den in die Mündung des
Lieferrohrs 37 einlaufenden Faden dabei so über den
Hülsenteller 49, daß er von den am Hülsenteller angeordneten,
umlaufenden Mitnahmenuten 50 erfaßt werden kann.
Das Fadenführungselement 51 weist außerdem ein einstellbares
Fadenleitblech 54 auf, das zum Beispiel über einen
pneumatischen Antrieb 52 beaufschlagt, eine definierte Führung
des Fadens 7 auf der Leerhülse 10 ermöglicht. Durch
Einschwenken des Fadenleitbleches 54 wird jetzt auf der
Leerhülse 10 eine Anfangswicklung 55 gebildet und damit der
Wechsel-/Anspinnzyklus beendet. Der Bedienfall Wechsel
Kreuzspule/Leerhülse ist damit abgeschlossen; die
Hilfsfadentransporteinrichtung 34 beziehungsweise das
Lieferrohr 37 kehren in die hintere Arbeitsposition I zurück.
Die Bedienvorrichtung 16 ist für einen neuen Bedienfall
bereit.
Claims (12)
1. Kreuzspulen herstellende Offenend-Spinnmaschine, mit einer
Serviceeinrichtung zum selbsttätigen Beheben von
Fadenbrüchen während der Spulenreise und einer Einrichtung
zum Wechseln fertiggestellter Kreuzspulen gegen Leerhülsen,
die eine Vorrichtung zum Bereitstellen und Entsorgen eines
für den Anspinnvorgang benutzten Hilfsfadens aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine Hilfsfadentransporteinrichtung (34) ein in verschiedene Arbeitspositionen (I, II, III) positionierbares Lieferrohr (37) aufweist,
- - daß die Hilfsfadentransporteinrichtung (34) mit dem endseitig angeordneten Lieferrohr (37) zwischen einem Hilfsfadenübernahmebereich in der Nähe einer Vorratsspule (44) und Fadenübergabebereichen in den Arbeitspositionen (I, II, III) des Lieferrohres (37) pneumatisch durchgängig ausgebildet ist,
- - daß die Hilfsfadentransporteinrichtung (34) einen zuschaltbaren Druckluftanschluß (38) und einen zuschaltbaren Saugluftanschluß (39) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Arbeitsposition (I) die Mündung des Lieferrohres (37)
im Wirkbereich des Saugschlitzes einer in Parkstellung
stehenden Fadensuchdüse (21) der Serviceeinrichtung (16)
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Arbeitsposition (II) des Lieferrohres (37) zwischen der
Mündung des Lieferrohres (37) und der Fadensuchdüse (21)
ein Hilfsfadenstrang (45) gespannt ist, der von an der
Serviceeinrichtung (16) angeordneten Arbeitselementen (25,
26 etc.) erfaßbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lieferrohr (37) schwenkbar angeordnet ist und daß die
Arbeitsposition (II) des Lieferrohres (37) im mittleren
Bereich des Schwenkweges (S) des Lieferrohres (37),
vorzugsweise auf dem höchsten Punkt des Schwenkweges (S)
liegt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Arbeitsposition (III) die Mündung des Lieferrohres (37) im
Bereich der Spulenrichtung (4) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitsposition (II) und die Arbeitsposition (III)
zusammenfallen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfsfadentransporteinrichtung (34) ein Rohrsystem (35) mit
einer Fadentrenneinrichtung (42) aufweist und das
Rohrsystem (35) über ein flexibles Verbindungselement (36)
mit dem Lieferrohr (37) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des
Lieferrohres (37) ein Fadenführungselement (51) mit einem
definiert ausschwenkbaren Fadenleitblech (54) angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des
Lieferrohres (37) eine Fadentrenneinrichtung (48)
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der in das Lieferrohr (37) einlaufende Faden (7) in der
Arbeitsposition (III) des Lieferrohres eine Lage einnimmt,
in der er von an einem Hülsenteller (49) des Spulenrahmens
(9) angeordneten Fadenfangeinrichtungen (50) ergreifbar
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Serviceeinrichtung (16) eine Einrichtung zum Wechseln
einer Kreuzspule (8), bestehend aus einem Rahmenöffner (32)
und einem Ausstoß- und Antriebsarm (22) aufweist, wobei
eine endseitig am Arm (22) angeordnete Antriebsrolle (23)
mit ihrem Antrieb über eine schaltbare Kupplungseinrichtung
verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
am Ausstoß- und Antriebsarm (22) ein Drehwinkelgeber (24)
angeordnet ist.
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