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Die
Erfindung betrifft eine Serviceeinrichtung für eine Kreuzspulen herstellende
Textilmaschine, mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen Beheben
von während
der Spulenreise auftretenden Fadenbrüchen sowie zum Wechseln fertiggestellter
Kreuzspulen gegen Leerhülsen.
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Es
sind verschiedene selbsttätig
arbeitende Serviceeinrichtungen für Offenend-Spinnmaschinen bekannt,
die beim Auftreten eines Fadenbruches zunächst das Spinnelement reinigen
und anschließend mittels
eines Fadenendes, das von einer im Spulenrahmen der Spinnstelle
gehaltenen Kreuzspule abgesaugt wird, wieder anspinnen. Diese bekannten und
an sich bewährten
Anspinnaggregate arbeiten mit speziellen Kreuzspulenwechselwagen
zusammen, die dafür
sorgen, daß fertiggestellte
Kreuzspulen gegen Starterhülsen
ausgetauscht werden. Die Starterhülsen, die vom Wechselwagen
in den Spulenrahmen der Spinnstelle übergeben werden, enthalten
bereits eine gewisse Fadenmenge, die das Anspinnaggregat zum Wiederanspinnen
benötigt.
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Diese
bekannten Serviceeinrichtungen weisen neben einer pneumatisch oder
mechanisch arbeitenden Hilfsfadentransporteinrichtung spezielle Fadenanspinnaggregate
sowie eine Kreuzspulenwechseleinrichtung auf.
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Die
Serviceeinrichtung gemäß
DE 38 01 965 A1 besitzt
außerdem
eine Einrichtung zum Erstellen einer Kopfwicklung. Diese Einrichtung
ist im Bereich der Fadensuchdüse
angeordnet und ermöglicht
es, am Ende der Spulenreise das Fadenende der fertiggewickelten
Kreuzspule neben dem Spulenkörper auf
die Hülse
zu wickeln, so daß das
Fadenende in einem nachfolgenden Produktionsgang gut zugängig ist.
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Vergleichbare
Serviceeinrichtungen sind auch im Zusammenhang mit Textilmaschinen
bekannt, die synthetische Garne herstellen und spulen.
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Bei
derartigen Synthetikmaschinen wird den Spuleinrichtung der Arbeitsstellen
permanent Garn zugeführt,
das während
des Wechselvorganges Kreuzspule/Leerhülse vorübergehend entsorgt werden muß.
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In
der
DE 26 15 909 C2 ist
ein entlang der Arbeitsstellen einer solchen Textilmaschine verfahrbarer
Bedienläufer
beschrieben, der eine Einrichtung zum Entsorgen des Garnes während des
Wechselvorganges und zum anschließenden Wiederansetzen des Garnes
an eine neue Leerhülse
aufweist. Das heißt,
dieser bekannte Bedienläufer
verfügt über einen
parallel zur Spulenachse der Spulvorrichtungen der Arbeitsstellen
verfahrbaren Arbeitskopf, der eine Saugdüse und eine Fadenschneideinrichtung besitzt.
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Der
Arbeitskopf kann dabei aus einer Ausgangsstellung zunächst in
eine Fadenfangstellung und schließlich in eine Fadenansetzstellung
verlagert werden.
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Auch
in der
DE 34 36 025
A1 ist ein Bedienläufer
für eine
Spulmaschine beschrieben, der so ausgestattet ist, daß er automatisch
volle Auflaufspulen gegen Leerhülsen
wechseln kann.
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Der
Bedienläufer
besitzt zu diesem Zweck zahlreiche Handhabungseinrichtungen, die
teilweise auch parallel zur Spulenachse verlagerbar sind.
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Der
bekannte Bedienläufer
ist von seinem konstruktiven Aufbau her allerdings recht aufwendig und
kompliziert.
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Die
bekannten Serviceeinrichtungen haben sich in der Praxis zwar bewährt, weisen
jedoch den Nachteil auf, dass die Handhabungseinrichtungen zum Erstellen
einer Fuß-
bzw. einer Kopfreserve relativ aufwendig gestaltet sind.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde diese bekannten, selbsttätig arbeitenden
Serviceeinrichtungen weiter zu verbessern, insbesondere den konstruktiven
Aufbau ihrer Einrichtung zum Wickeln von Fadenreserven einfacher
und kostengünstiger
auszubilden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung gelöst,
wie sie Gegenstand des Anspruches 1 ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das
in seinem konstruktivem Aufbau relativ einfach gestaltete Mehrfachfunktionselement
bietet dabei den Vorteil, daß ohne
großen
zusätzlichen
Aufwand verschiedene Handhabungsvorgänge der Serviceeinrichtung
optimiert werden können.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung weist das Mehrfachfunktionselement einen
endseitig auf der Kolbenstange eines pneumatisch arbeitenden Schubkolbens
angeordneten Arbeitskopf auf, der mit einer speziellen Fadenleitkontur
und einer Fadenbremse ausgestattet ist.
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Das
Mehrfachfunktionselement ist dabei so ausgebildet beziehungsweise
positioniert, daß der Arbeitskopf
parallel zur Spultrommelachse über
die gesamte Hülsenlänge einer
im Spulenrahmen gehaltenen Kreuzspule definiert verschiebbar angeordnet ist.
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Die
Fadenleitkontur weist in ihrem oberen Bereich eine rampenartige
Fadenauflauffläche
auf, die in Ausfahrrichtung des Schubkolbengetriebes ein Unterfahren
des zwischen der Kreuzspule und der Fadensuchdüse gespannten Fadenstranges
ermöglicht.
Im unteren Bereich der Fadenleitkontur ist ein nach vorne ragender
Führungsansatz
vorgesehen, der im Bedarfsfall ein Abgleiten des zwischen der Kreuzspule
und der Fadenabzugseinrichtung der Serviceeinrichtung gespannten
Fadenstranges während
der Querverlegung des Fadens verhindert. Die Fadenbremse besitzt
in bevorzugter Ausführungsform
zwei Bremselemente, wobei wenigstens eines dieser Bremselemente über ein
Federelement beaufschlagbar ist. Die Fadenbremse wird bei Bedarf über den
Fadenstrang geschoben und verleiht dem Faden dann eine zusätzliche
Fadenspannung.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Fadenleitkontur ermöglicht
es, den neuangesponnenen, noch nicht in der spulstelleneigenen Changiereinrichtung
geführten
Faden so zu führen,
daß der Faden
bereits während
der Hochlaufphase der Arbeitsstelle definiert seitlich verlegt wird.
Die Fadenleitkontur erfaßt
dabei mit dem senkrecht stehenden Bereich ihrer Fadenführungsfläche den
zwischen der Fadenabzugseinrichtung der Serviceeinrichtung und der
Kreuzspule verlaufenden Fadenstrang und verlegt ihn zu einer Stirnseite
der Kreuzspule hin. Auf diese Weise können unerwünschte Parallelwicklungen auf
der Kreuzspule zuverlässig
vermieden werden.
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Die
vorteilhafte Ausbildung des Arbeitskopfes des Mehrfachfunktionselementes
ermöglicht
außerdem
das Erstellen einer sogenannten Topcone-Wicklung am Ende der Spulenreise.
Der Arbeitskopf beziehungsweise das Fadenleitelement unterfährt dabei
mit dem rampenartigen Bereich seiner Fadenführungsfläche zunächst das zwischen Kreuzspule
und Fadensuchdüse
gespannte Fadenende. Anschließend
wird das jetzt hinter der Fadenleitkontur positionierte Fadenende
durch das wiedereinfahrende Mehrfachfunktionselement sowie die in
Aufwickelrichtung drehende Kreuzspule vom Spulenkörper geführt und
auf das freie Hülsenende
neben der Spulenpackung aufgewickelt.
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Eine
weitere Aufgabe erfüllt
das Mehrfachfunktionselement während
der Übergabe
des neuangesponnenen Fadens auf eine Leerhülse, das heißt, zu Beginn
der Spulenreise beim Erstellen der sogenannten Fußwickelung.
Da der Faden zu diesem Zeitpunkt noch nicht die für die Erstellung
einer einwandfreien Fußwicklung
notwendige Fadenspannung aufweist, wird durch die am Arbeitskopf
des Mehrfachfunktionselementes angeordnete Fadenbremse vorübergehend
eine zusätzliche
Fadenspannung in den Faden eingeleitet.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel
entnehmbar.
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Es
zeigen:
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1 eine
Hälfte
einer Offenend-Spinnmaschine, mit einer entlang der Spinnmaschine
patrouillierenden Serviceeinrichtung,
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2 schematisch
eine Spulstelle einer Offenend-Spinnvorrichtung
sowie eine vor der Arbeitsstelle positionierte Serviceeinrichtung,
die ein erfindungsgemäßes Mehrfachfunktionselement
aufweist,
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3 das
Mehrfachfunktionselement im Zusammenhang mit der Beseitigung eines
Fadenbruches, in Draufsicht,
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4 und 5 das
Mehrfachfunktionselement beim Erstellen einer Kopfwicklung,
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6 das
Mehrfachfunktionselement während
des Anlegens eines neuangesponnenen Fadens an eine Leerhülse,
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7 eine
Seitenansicht der Einrichtung, gemäß Pfeil X der 6,
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8 eine
Seitenansicht des Arbeitskopfes des Mehrfachfunktionselementes,
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9 eine
Draufsicht auf den Arbeitskopf des Mehrfachfunktionselementes.
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In 1 ist
eine Hälfte
einer an sich bekannten OE-Spinnmaschine
angedeutet und mit 1 bezeichnet. Derartige Spinnmaschinen
weisen eine Vielzahl von Arbeitsstellen 2 auf, die jeweils
mit einer Spinnbox 67 sowie einer Spuleinrichtung 4 ausgerüstet sind.
In den Spinnboxen 67 wird das in Spinnkannen 69 vorgelegte
Faserband 70 zu Fäden 7 gesponnen,
die auf den Spuleinrichtungen 4 zu Kreuzspulen 8 aufgewickelt
werden. Wie dargestellt, sind die Spuleinrichtungen 4 mit
einem Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern einer Leerhülse 10 beziehungsweise
einer Kreuzspule 8 und einer Spultrommel 11 ausgestattet.
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Die
OE-Spinnmaschine 1 weist außerdem eine umlaufende Hülsen- und Spulentransporteinrichtung 12 zum
Ver- und Entsorgen der Arbeitsstellen der Spinnmaschine mit Leerhülsen beziehungsweise
Kreuzspulen auf.
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An
beziehungsweise auf der Spinnmaschine 1 ist, an Führungsschienen
verfahrbar, eine Serviceeinrichtung 16 angeordnet.
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Derartige
Serviceeinrichtungen 16 patrouillieren ständig entlang
der OE-Spinnmaschine 1 und greifen selbsttätig ein,
wenn an einer der Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf
entsteht. Ein solcher Handlungsbedarf liegt beispielsweise vor, wenn
an einer Arbeitsstelle 2 ein Fadenbruch aufgetreten ist oder
wenn an einer der Arbeitsstellen eine Kreuzspule ihren vorgeschriebenen
Druchmesser erreicht hat und gegen eine Leerhülse ausgetauscht werden muß.
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In
einem solchen Fall läuft
die Serviceeinrichtung 16 zu der betreffenden Arbeitsstelle,
positioniert sich dort und sucht bei einem "normalen" Fadenbruch mit seiner Fadensuchdüse 21 das
gerissene, auf der Umfangsoberfläche
der Kreuzspule 8 liegende Fadenende. Nach Reinigung der
Spinnbox wird das Fadenende in der Spinnbox an einen dort umlaufenden
Faserring neu angesponnen.
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Etwas
diffiziler gestaltet sich der Bedienvorgang, wenn zunächst eine
volle Kreuzspule gegen eine Leerhülse getauscht und anschließend neu
angesponnen werden muß.
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Die 2 zeigt
schematisch eine insgesamt mit 4 bezeichnete Spuleinrichtung
an der Arbeitsstelle 2 einer Offenend-Spinnmaschine 1. Derartige
Spuleinrichtungen 4 verfügen über einen Spulenrahmen 9 zwischen
dessen Spulenrahmenarmen in Hülsentellern 5 die
Hülse 10 einer
Kreuzspule 8 drehbar gehalten ist. Die Kreuzspule 8 liegt
dabei mit ihrer Umfangsfläche
auf der Spultrommel 11 und wird über Reibschluß angetrieben.
Eine im Bereich der Spultrommel 11 angeordnete Changiereinrichtung 6 sorgt außerdem dafür, daß der Faden 7 in
sich kreuzenden Lagen aufgewunden wird.
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Vor
der Spuleinrichtung 4 ist eine Serviceeinrichtung 16 positioniert,
deren wichtigsten Arbeitselemente nachfolgende kurz beschrieben
werden. Die Serviceeinrichtung weist neben dem erfindungsgemäßen Mehrfachfunktionselement 3,
dessen verschiedene Einsatzmöglichkeiten
später
erläutert
werden, eine schwenkbare Fadensuchdüse 21 auf, deren an
den Außenumfang
der Kreuzspule 8 anlegbarer Saugschlitz gerissene Fadenenden
aufnehmen kann. Es ist weiter ein Ausstoß- und Antriebsarm 22 mit
einer endseitig angeordneten Antriebsrolle 23 vorhanden.
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Die
von einem (nicht dargestellten) Antriebsmotor beaufschlagte Antriebsrolle 23 kann über eine elektrische
Kupplung von einem Antriebsmotor getrennt werden. Am Antriebsarm 22 ist
außerdem
eine Drehwinkelgeber angeordnet, der eine Kontrolle der jeweiligen
Position des Antriebsarmes ermöglicht. Des
weiteren ist die Serviceeinrichtung 16, wie bekannt, mit
einem Fadenfangblech 25, einem Fadeneinzieher 26,
einem Fadenzubringer 27 mit Zubringerzange 28 und
Fadentrenneinrichtung 29 sowie einer steuerbaren Fadenabzugseinrichtung 24 ausgestattet.
Die Fadenabzugseinrichtung 24 besteht dabei aus einer Abzugsrolle 30 sowie
einer schwenkbar angeordneten Druckrolle 31.
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Als
weitere Bedienungselemente sind in die Serviceeinrichtung 16 ein
Rahmenöffner 32,
ein Druckhebel 33 sowie eine Hilfsfadentransporteinrichtung 34 eingebaut.
Diese Hilfsfadentransporteinrichtung 34 besteht im wesentlichen
aus einem Rohrsystem 35, das über ein flexibles Verbindungselement 36,
zum Beispiel einem Schlauch, mit einem in verschiedene Arbeitspositionen
einschwenkbaren Lieferrohr 37 verbunden ist. Das Lieferrohr 37 ist
dabei an einer Lieferrohrhalterung 53 befestigt, die über Parallelogrammschwingen
in verschiedene Arbeitspositionen einschwenkbar ist. Außerdem weist
das Rohrsystem 35 in das über ein Fadenlieferwerk 43 ein
von einer Vorratsspule 44 abgezogene Hilfsfaden 45 eingespeißt wird,
einen Druckluftanschluß 38,
in dem eine Injektordüse
installiert ist sowie einen Saugluftanschluß 39 auf. Die Luftanschlüsse 38, 39 sind
jeweils über
Ventile 40 beziehungsweise 41 definiert zuschaltbar.
Des weiteren ist innerhalb des Rohrsystems 35 eine Fadentrennvorrichtung 42 angeordnet.
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Die
Serviceeinrichtung 16 besitzt an einer im oberen Bereich
ihres Aufbaus angeordneten Konsole 56 noch eine Hülsengreifeinrichtung 46,
deren Greifelement 47 auf den Außendruchmesser der über die Spulen-
und Hülsentransporteinrichtung 12 in
den Bereich der Arbeitsstellen 2 beförderten Leerhülsen 10 abgestimmt
ist.
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Derartige
Serviceeinrichtungen arbeiten im einzelnen wie folgt: Sobald die
Serviceeinrichtung 16 anhand eines an einer Arbeitsstelle 2 gesetzten Gelblichtes
feststellt hat beziehungsweise über
das Datenübertragungssystem
der OE-Spinnmaschine mitgeteilt
bekommt, daß an
einer Arbeitsstelle ein Eingreifen erforderlich ist, läuft die
Serviceeinrichtung 16 zu dieser Arbeitsstelle und positioniert
sich dort. Anschließend
stellt die Serviceeinrichtung 16 entweder selbst fest,
welcher Bedienfall an der betreffenden Arbeitsstelle vorliegt, zum
Beispiel "normaler" Fadenbruch, wechselbedürftige Kreuzspule etc.
oder der Steuerung 66 der Serviceeinrichtung 16 wird über das
Datenübertragungssystem
der OE-Spinnmaschine der Grund der Anforderung mitgeteilt.
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Je
nach vorliegendem Fall werden dann die entsprechenden Programme
für die
unterschiedlichen Arbeitsabläufe
gestartet.
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Wenn
die Serviceeinrichtung 16 beispielsweise an eine Arbeitsstelle
gerufen wird, an der eine Kreuzspule 8, die ihren maximalen
Durchmesser erreicht hat, gegen eine Leerhülse 10 gewechselt
werden soll, ergibt sich folgender Programmablauf:
Zunächst wird,
wie in den 4 und 5 angedeutet,
der Ausstoß- und Antriebsarm 22 in
Richtung der Kreuzspule 8 ausgeschwenkt und legt sich mit
seiner Antriebsrolle 23 an die Mantelfläche der Kreuzspule 8 an.
Die Kreuzspule 8 wurde bereits vorher durch die Durchmesser-
oder Längenabstellung 13 der Spuleinrichtung 4 von
der Spultrommel 11 abgehoben. Außerdem wird die Fadensuchdüse 21 aus
der in 2 dargestellten Parkposition nach vorn in den Bereich
der Mantelfläche
der Kreuzspule 8 geschwenkt. Die Kreuzspule 8 wird
jetzt mittels der Antriebsrolle 23 entgegen ihrer Wickelrichtung
gedreht. Dabei wird das auf der Spulenoberfläche liegende Fadenende in die
Fadensuchdüse 21 eingesaugt. Die
zurückschwenkende Fadensuchdüse 21 spannt, wie
in 4 dargestellt, zwischen der Kreuzspule 8 und
der Fadensuchdüse 21 einen
Fadenstrang 7, der von dem in Richtung R ausfahrenden Arbeitskopf 14 des
Mehrfachfunktionselementes 3 unterfahren wird. Das heißt, der
Fadenstrang 7 gleitet über
die rampenartig ausgebildete Fadenauflauffläche 17 der Fadenleitkontur 15 und
gelangt damit hinter die Fadenleitkontur. Jetzt wird die Kreuzspule 8 durch
die Antriebsrolle 23 wieder in Wickelrichtung gedreht und dabei
gleichzeitig das Mehrfachfunktionselement 3, wie in 5 dargestellt,
in Richtung Z eingefahren. Das hinter der Fadenleitkontur 15 befindliche
Fadenende 7 gleitet beim Einfahren des Arbeitskopfes 14 des
Mehrfachfunktionselementes 3 in die Position c seitlich
von der Mantelfläche
der Kreuzspule 8 und wird neben deren Stirnfläche 63 als
Kopfwicklung 64 auf die Hülse 10 gewickelt.
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Anschließend schwenkt
die beispielsweise als Teleskopgreifer ausgebildete Hülsengreifeinrichtung 46 in
die in 2 dargestellte Lage und fährt das Greiferelement 47 in
Richtung der Hülsen-
und Spulentransporteinrichtung 12 aus. Das endseitig angeordnete
Greiferelement 47 schiebt sich über die in der Hülsen- und
Spulentransporteinrichtung 12 befindliche Leerhülse 10,
die anschließend
beim Einfahren der Hülsengreifeinrichtung 46 in
eine obere Stellung mit angehoben wird. Nun beaufschlagt der Rahmenöffner 32 einen
am Arm des Spulenrahmens 9 angeordneten Führungsansatz 57,
das heißt,
der Arm des Spulenrahmens 9 wird nach außen gedrückt, so
daß die
Kreuzspule 8 freigegeben wird und durch den nach vorne
schwenkenden Ausstoß-
und Antriebsarm 22 der Serviceeinrichtung 16 in
die Hülsen-
und Spulentransporteinrichtung 12 überführt werden kann. Die endseitig
am Antriebsarm 22 angeordnete Antriebsrolle 23 ist
während
dieser Aktion, um Beschädigungen
an der Kreuzspulenoberfläche zu
vermeiden, von ihrem Antrieb abgekuppelt.
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Der
Rahmenöffner 32 sowie
ein auf dem Führungsansatz 57 aufliegender
Druckhebel 33 schwenken den Spulenrahmen 9 anschließend in eine
Leerhülsenübergabeposition,
die sich in einem vorbestimmten Abstand oberhalb der Spultrommel 11 befindet.
In dieser vorbestimmten Position übergibt das Greiferelement 47 die
Leerhülse
an den Spulenrahmen 9. Die ordnungsgemäße Übergabe der Leerhülse wird
dabei über
einen am Antriebsarm 22 angeordneten Drehwinkelgeber überwacht,
der eine fehlende oder unkorrekt eingelegte Leerhülse 10 durch
eine vom Soll-Wert abweichende Winkelstellung des Antriebsarmes 22 als
Fehler erkennt.
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Zeitgleich
mit dem vorbeschriebenen Wechselvorgang wird auch der Anspinnzyklus
gestartet.
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Dabei
wird zunächst
durch das Fadenlieferwerke 43 von der Vorratsspule 44 ein
Hilfsfaden 45 abgezogen und innerhalb der Hilfsfadentransporteinrichtung 34 bis
an die Mündung
des Lieferrohres 37 gefördert.
Innerhalb des Rohrsystems 35 der Hilfsfadentransporteinrichtung 34 wird
der Hilfsfaden 45 dabei pneumatisch, zum Beispiel mittels
einer im Luftdruckanschluß 38 angeordneten
Injektordüse
transportiert.
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Das
Lieferrohr 37 befindet sich zu diesem Zeitpunkt in einer
hinteren, in 2 dargestellten Arbeitsposition,
in der der Mündungsbereich
des Lieferrohres 37 in unmittelbarer Nähe des Ansaugschlitzes der
Fadensuchdüse 21 der
Serviceeinrichtung 16 steht. Die Fadensuchdüse 21 steht
in einer Parkstellung, in der die anderen in der Serviceeinrichtung
angeordneten Bedienungselemente nicht behindert werden. Das über die
Hilfsfadentransporteinrichtung 34 herangelieferte, aus
der Mündung
des Lieferrohres 37 austretende Ende des Hilfsfadens 45 gerät sofort
in den Wirkungsbereich der Fadensuchdüse und wird in diese eingesaugt.
Anschließend
schwenkt das Lieferrohr 37 in eine zweite, in der 2 aus Gründen der
besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellte Arbeitsposition. In dieser zweiten Arbeitsposition
befindet sich die Mündung
des Lieferrohres 37 in der oberen Stellung des Schwenkweges
S des Fadenlieferrohres 37. Während des Schwenkvorganges
wird durch die Hilfsfadentransporteinrichtung gerade so viel Hilfsfaden 45 nachgeliefert,
wie benötigt wird,
um zwischen der Mündung
des Lieferrohres 37 und der Fadensuchdüse 21 einen Hilfsfadenstrang zu
spannen.
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Der
zwischen der Mündung
des Lieferrohres 37 und der Fadensuchdüse 21 gespannte Hilfsfaden wird
jetzt von den Fadenanspinnorganen der Serviceeinrichtung 16 zum
Neuanspinnen benutzt. Das heißt,
der Hilfsfaden wird zunächst
von einem Fadenfangblech 25 positioniert und vom Fadeneinzieher 26 an
den Fadenzubringer 27 übergeben.
Anschließend wird
der in der Zubringerzange 28 des Fadenzubringers 27 gefaßte Hilfsfaden
mittels der Fadentrenneinrichtung 29 gekappt und das abgetrennte
Fadenende von der Fadensuchdüse 21 abgesaugt.
Die Hilfsfadentransporteinrichtung wird auf Saugluft umgeschaltet
und der Hilfsfaden 45 innerhalb des Rohrsystemes 35 durch
die Fadentrenneinrichtung 42 geschnitten. Das in der Zubringerzange 28 des
Fadenzubringers 27 gefaßte Hilfsfadenende wird anschließend, wie üblich, vorbereitet,
durch den nach vorne schwenkenden Fadenzubringer 27 zur
Spinnbox 67 überführt und
im Spinnrotor an einen aus Einzelfasern gebildeten Faserring angelegt.
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Der
neu angesponnene Faden wird zusammen mit dem Hilfsfaden über die
Fadenabzugseinrichtung 24 (Abzugsrolle 30, Druckrolle 31)
abgezogen und in das Lieferrohr 37 eingesaugt. Im Bereich des
Lieferrohres 37 ist eine Fadentrenneinrichtung 48 und
eine Sensoreinrichtung 58 angeordnet. Die Sensoreinrichtung 58 erkennt
den in das Lieferrohr einlaufenden Anspinner zwischen Hilfsfaden 45 und neuem
Faden 7 und iniziiert daraufhin die Fadentrenneinrichtung 48,
die den Anspinner mit dem Hilfsfaden herausschneidet.
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Wie
in den 6 und 7 angedeutet, legt das in die
vordere Arbeitsposition geschwenkte Lieferrohr 37 anschließend den
Faden 7 an die Leerhülse 10 an.
Die Leerhülse 10 ist
dabei zwischen Hülsentellern 5, 5' des Spulenrahmens 9 gehalten
und läuft,
auf die Spultrommel 11 der Spuleinrichtung 4 abgesenkt,
in Richtung A um.
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Einer
der umlaufenden Hülsenteller 5 weist Fadenfangeinrichtungen 50 auf.
Diese Fadenfangeinrichtungen 50 bestehen beispielsweise
aus schwalbenschwanzähnlich
hinterschnittenen Mitnahmenuten im Bereich des Tellerrandes. Ein
an der Lieferrohrhalterung 53 angeordnetes Fadenführungselement 51 führt den
in die Mündung
des Lieferrohres 37 einlaufenden Faden so über den
Hülsenteller 5,
daß er
von den am Hülsenteller
angeordneten umlaufenden Mitnahmenuten 50 erfaßt werden
kann.
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Das
Fadenführungselement 51 weist
ein einstellbares Fadenleitblech 54 auf, das zum Beispiel über einen
pneumatischen Antrieb 52 beaufschlagt, eine definierte
Führung
des Fadens 7 auf der Leerhülse 10 ermöglicht.
Durch Einschwenken des Fadenleitbleches 54 wird jetzt auf
der Leerhülse 10 eine Fußreservewicklung 62 gebildet.
Während
des Aufbringens der Fadenreservewicklung 62 wird der Arbeitskopf 14 des
Mehrfachfunktionselementes 3 in eine Position a gelegt,
so daß eine
am Arbeitskopf 14 des Mehrfachfunktionselementes 3 angeordnete
Fadenbremse 18 den Faden 7 überfaßt und diesen dadurch auf Spannung
hält. Das
Mehrfachfunktionselement 3 wird zu diesem Zweck, wie in
den 6 und 7 dargestellt, in Richtung R
ausgefahren und klemmt in seiner Endstellung a mit der Fadenbremse 18 den
Faden 7. Nach dem Aufbringen der Fadenreservewicklung 62 wird
der Faden 7 von der Fadenabzugseinrichtung 24 der
Serviceeinrichtung 16 auf die spinnmaschineneigene Fadenabzugseinrichtung 68 übergeben
und gleichzeitig das Mehrfachfunktionselement 3 in seine
Parkstellung zurückgefahren.
Der Wechsel-/Anspinnzyklus ist damit beendet, das heißt, die
Serviceeinrichtung 16 ist für einen neuen Bedienfall bereit.
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Ein
solcher weiterer Bedienfall, der das Eingreifen der Serviceeinrichtung 16 notwendig
macht, ist beispielsweise ein Fadenbruch.
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Bei
einem Fadenbruch holt die vor der betreffenden Arbeitsstelle positionierte
Serviceeinrichtung 16, wie im Zusammenhang mit dem Erstellen
der Kopfwicklung bereits beschrieben, mit ihrer Fadensuchdüse 21 das
auf der Oberfläche
der Kreuzspule 8 aufliegende Fadenende und spannt beim
Zurückschwenken
der Fadensuchdüse 21 einen
Fadenstrang. Dieser Fadenstrang wird dann, wie vorstehend ebenfalls
dargelegt, von den Fadenanspinnorganen 25 bis 29 der
Serviceeinrichtung 16 bearbeitet und zum Anspinnen eines
neuen Fadens benutzt.
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Um
zu verhindern, daß unmittelbar
nach dem Neuanspinnen des Fadens, das heißt, in der Hochlaufphase der
Arbeitsstelle während
der der Faden 7 noch nicht in der spinnmaschineneigenen
Changiereinrichtung 6 geführt ist, Parallelwicklungen
auf die Kreuzspule 8 gewickelt werden, wird der Faden in diesem
Zeitraum durch das Mehrfachfunktionselement 3 seitlich
verlegt.
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Das
bedeutet, der Arbeitskopf 14 des Mehrfachfunktionselementes 3 wird
zu diesem Zweck, wie in 3 angedeutet, vorzugsweise im
Eilgang bis in den Bereich der Spulenmitte gefahren, wo die Fadenleitkontur 15 den
zwischen Kreuzspule 8 und Fadenabzugseinrichtung 24 der
Serviceeinrichtung 16 gespannten Faden 7 erfaßt und anschließend mit
einer angepaßten
Geschwindigkeit definiert zur Spulenstirnseite 63' hin bis in
eine Position b und gegebenenfalls wieder zur Spulenmitte zurück verlegt.
Sobald die Spinn- und Spulaggregate der betreffende Arbeitsstelle
ihre Betriebsdrehzahl erreicht haben, das heißt, unmittelbar vor der Fadenübergabe
von der Fadenabzugseinrichtung 24 der Serviceeinrichtung 16 auf
die spinnereimaschineneigene Fadenabzugseinrichtung 68,
wird das Mehrfachfunktionselement 3 in seine Ausgangsposition
zurückgezogen, da
der Faden 7 dann wieder vorschriftsmäßig durch die spinnmaschineneigene
Changiereinrichtung 6 verlegt wird. Zur Überwachung
der verschiedenen Stellungen des Mehrfachfunktionselementes 3 beziehungsweise
zum zielgenauen Anfahren bestimmter Arbeitsstellungen sind Sensoreinrichtungen 65, 65' etc. vorgesehen,
die an die Steuereinrichtung 66 der Serviceeinrichtung 16 angeschlossen
sind.