DE427471C - Rotationsdruckmaschine, insbesondere Rotationsgummidruckmaschine, mit auswechselbarem Formzylinder und einstellbar gelagerten Einfaerbwalzen - Google Patents

Description

Bei Rotationsdruckmaschinen, insbesondere bei solchen, die zum Bedrucken von fortlaufenden Streifen aus Papier, Pappe o. dgl. dienen, findet bekanntlich ein Farbzylinder Anwendung, der durch Einfärbwalzen die Farbe auf den Formzylinder überträgt. Dieser gibt bei Rotationsgummidruckmaschinen das Farbbild an einen Übertragungszylinder mit nachgiebiger Gummiauflage o. dgl. — Gummizylinder — ab,

ίο welcher das Bild auf den Papierstreifen ο. dgl. überträgt. Der zu bedruckende Streifen wird durch einen Druckzylinder gegen den Gummizylinder gepreßt bzw. zwischen diesen beiden Zylindern hindurchgeführt.

Eine Schwierigkeit ergibt sich daraus, daß dieselbe Rotationsgummidruckmaschine für Formzylinder mit verschieden großen Durchmessern verwendbar sein muß. Um das zu ermöglichen, ist es bereits vorgeschlagen worden, die Achse des Formzylinders verschiebbar gegen den Farbzylinder zu lagern und dabei die Einfärbwalzen an um die Achse des Farbzylinders schwingbaren Trägern zu lagern, so daß die Einfärbwalzen, ohne außer Berührung mit dem Farbzylinder zu kommen, bei Einschaltung eines größeren oder kleineren Formzylinders sich ihrer neuen Stellung ohne weiteres durch eine entsprechende Verschwenkung ihrer Tragarme um die Achse des Farbzylinders anpassen.

Bei dieser bekannten Anordnung wird der Achsenabstand zwischen Farbzylinder und Formzylinder verändert, was in Anbetracht der Erreichung eines genauen Druckes unbedingt zu vermeiden ist.

Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß der Formzylinder an einem um die Achse des Farbzylinders schwingbaren Rahmen gelagert ist, welcher die an ihm verschiebbar gelagerten Einfärbwalzen trägt. Bei dieser Ausführung ändert sich der Achsenabstand zwischen dem Farbzylinder und Formzylinder nicht; auch hier genügt eine einfache Verschiebung der Achslager der Einfärbwalzen, um diese Walzen dem neuen Formzylinderdurchmesser anzupassen, ohne daß dabei die Einfärbwalzen außer Eingriff mit dem Farbzylinder kommen. Während bei den bisher bekannten Rotationsgummidruckmaschinen die Achsen des Farbzylinders, des Formzylinders, des Gummizylinders und des Druckzylinders senkrecht untereinanderliegen, legt sich nunmehr der Formzylinder von der einen Seite gegen den Gummizylinder, so daß man größere Freiheit im Aufbau gewinnt und die Bauhöhe gegebenenfalls beträchtlich verringern kann.

Wesentlich ist, daß beim Auswechseln der Formzylinder die Einfärbwalzen schnell und sicher den neuen Durchmesserverhältnissen des Formzylinders angepaßt werden können. Zu diesem Zweck stecken die Achsenden der Einfärbwalzen in Kulissensteinen, die in Schlitzen des Formzylinderträgers verschiebbar und feststellbar geführt werden. Andererseits stecken die Achsen exzentrisch in Lagerscheiben, welche in den Kulissensteinen untergebracht sind. Durch eine einfache Verdrehung dieser Lagerscheiben kann man die an den Formzylinder -. herangeschobenen Einfäibwalzen genau so ein-

stellen, daß sie ordnungsgemäß mit dem Farbzylinder und dem Formzylinder im Eingriff stehen.

Eine Ausführungsform des Erfindungsgegen-Standes ist auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Abb. ι einen senkrechten Längsschnitt nach der Linie i-i der Abb. 2 und

Abb. 2 eine Seitenansicht in Richtung des in ίο Abb. ι eingezeichneten Pfeiles unter Fortlassung der Gestellwand.

In dem Gestell, das aus den beiden senkrechten Gestellwänden 1 und 2 besteht, welche durch Querbolzen 3 verbunden sind, ist der Farbzylinder 4 mit seiner Achse 5 drehbar gelagert. Mit dem Farbzylinder 4 wirken in bekannter Weise die Verreiberwalzen 6 zusammen, welche die aus dem Behälter 7 kommende Farbe auf den Farbzylinder 4 gleichmäßig übertragen. Der Farbzylinder 4 überträgt durch die Einfärbwalzen 8 in bekannter Weise die Farbe auf den Formzylinder 9. Dieser gibt das Druckbild an den Gummizylinder 10 ab. Dieser überträgt das Druckbild auf den durch gestrichelte Linien angedeuteten Streifen 11 aus Papier o. dgl., der durch den Druckzylinder 12 an den Gummizylinder angedrückt wird.

Von der Antriebswelle 13 aus wird durch die Schnecke 14 und das Schneckenrad 15 die Achse 16 des Gummizylinders 10 angetrieben. Von dieser Achse aus wird durch das Rädervorgelege 17, 18, 19, 20 die Achse 5 des Farbzylinders 4 angetrieben.

Erfindungsgemäß ist der Formzylinder 9 mit seiner Achse 21 in einem Schwingrahmen 22 gelagert. Dieser umfaßt die Lagerbuchsen 23 der Achse 5 mit Augen, so daß der Rahmen 22 um die Achse 5 des Farbzylinders 4 schwingbar aufgehängt ist.

Das Ausschwingen des Lagerrahmens 22 wird von einem Handrad 24 aus besorgt, dessen unteres Achsenende als Schnecke 25 ausgebildet ist und mit dem Schneckenrad 26 auf der Achse 27 (Abb. 1) im Eingriff steht. Diese in den Gestellwänden 1 und 2 gelagerte Achse trägt Stirnräder 28, mit denen Stirnräder 29 im Eingriff stehen, welche in den Lageraugen des Lagerrahmens 22 befestigt sind. Demnach findet bei einer Verdrehung des Handrades 24 eine Verschwenkung des Lagerrahmens 22 statt, so daß der Formzylinder 9 zur genauen Anlage mit dem GummizyHnder 10 gebracht werden kann. Die Enden der Achsen 30 der Einfärbwalzen 8 stecken frei drehbar, aber exzentrisch in Lagerscheiben 31. Diese sind verdrehbar und feststellbar in Kulissensteinen untergebracht, welche in Schlitzen 32 des Lagerrahmens 22 verschiebbar geführt werden. In bekannter Weise weisen die Steine Vorsprünge 33 auf, durch welche eine Gewindespindel durchgeht, deren jeweilige Stellung durch die Muttern 34 gesichert werden kann. Bei Verdrehung der Spindel wird der betreffende Kulissenstein verschoben und demnach die betreffende Einfärbwalze 8 gegen den Formzylinder 9 eingestellt. Durch Verdrehen der Lagerscheiben 31 wird dann die genaue Anlage der Einfärbwalze geregelt.

Es ist noch darauf hinzuweisen, daß derselbe Kulissenstein, welcher die Achse 30 der Einfärbwalze 8 trägt, auch noch die Achse einer Hartverreiberwalze 35 trägt. Diese Verreiberwalzenachse steckt in der gleichen Weise wie die Achse der Einfärbwalze 8 exzentrisch in einer Lagerscheibe 37, welche in dem Kulissenstein untergebracht ist.

Schließlich ist noch zu bemerken, daß der Druckzylinder 12 mit seiner Achse 38 von einem Rahmen 39 getragen wird, der durch die Spindel 40 gehoben und gesenkt werden kann; eine Feineinstellung des Druckzylinders 12 wird dadurch erzielt, daß die Enden der Achse 38 in Lagerscheiben 41 exzentrisch stecken. Durch Verdrehung dieser Lagerscheiben 41 in den Lageraugen 42 (Abb. 1) des Trägers 39 kann man die Feineinstellung besorgen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche;

1. Rotationsdruckmaschine, insbesondere Rotationsgummidruckmaschine, mit auswechselbarem Formzylinder und einstellbar gelagerten Einfärbwalzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Formzylinder (9) an einem um die Achse des Farbzylinders (4) schwingbaren Rahmen (22) gelagert ist, welcher die an ihm verschiebbar gelagerten Einfärbwalzen (8) trägt.

2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (30) der Einfärbwalzen in Kulissensteinen gelagert sind, welche in an sich bekannter Weise mittels Einstellspindel in Schlitzen (32) des Rahmens (22) verschiebbar geführt sind, wobei die Achsen exzentrisch in Lagerscheiben (31) stecken, welche in den Kulissensteinen verdrehbar und feststellbar untergebracht sind.

3. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in denselben Kulissensteinen, welche die Achslager (31) der Einfärbwalzen (8) tragen, auch die Lager der mit den Einfärbwalzen in Eingriff stehenden Verreiberwalzen (35) untergebracht sind, wobei die Achsenden der Verreiberwalzen ebenfalls exzentrisch in von den Kulissensteinen aufgenommenen Lagerscheiben (37) stecken.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.