DE3102139C2 - Farbwerk für eine Rotationsdruckmaschine - Google Patents
Farbwerk für eine RotationsdruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für eine Rotationsdruckmaschine mit einem Plattenzylinder und
einem damit zusammenwirkenden Druckzylinder, insbesondere zum Bedrucken von Bögen aus Wellpappe,
bestehend aus wenigstens zwei Farbauftragsanordnungen, die beweglich gegenüber dem Plattenzylinder
angeordnet sind und von denen jede einen Farbkasten zur Aufnahme von Farbe und eine teilweise in der Farbe
eingetauchte Tauchwalze aufweist, und eine Einrichtung zur Bewegung einer der Farbauftragsanordnungen in
eine auf den Plattenzylinder farbübertragende Beziehung und die andere Farbauftragsanordnung aus der
farbübertragenden Beziehung.
Zur Vornahme eines rascheren Farbwechsels bei Farbwerken für Rotationsdruckmaschinen wird in der
DE-AS 12 06 446 vorgeschlagen, anstelle eines einzelnen Farbkastens jedem Farbwerk zwei Farbkästen
zuzuordnen, die gemeinsam in Maschinenlängsrichtung verschiebbar sind. Jeder Farbkasten enthält eine
Tauchwalze, die je nach Stellung des Farbkastens in oder aus einer farbübertragenden Beziehung zu einer
Reihe von Auftragswalzen kommt, welche ihrerseits in stetiger farbübertragender Beziehung zu dem Plattenzylinder
der Rotationsdruckmaschine stehen. Bei diesem bekannten Farbwerk erfolgt somit die Verschiebung
der Farbkästen gemeinsam und translatorisch.
Dies hat nicht nur einen erhöhten Platzbedarf für die
Unterbringung des Farbwerkes unterhalb der Auftragswalzen bzw. des Plattenzylinders zur Folge, sondern ist
auch mit dem Nachteil verbunden, daß der Andruck der Tauchwalze gegen die Auftragswalzen einerseits und
der Andruck der Auftragswalzen gegen den Plattenzylinder
andererseits nur mit erheblichem apparadvem Aufwand eingestellt werden kann. Da die Tauchwalze
eines Farbkastens stets in farbübertragender Beziehung ίο zu den Auftragswalzen steht, ist ein gleichzeitiges
Reinigen der Farbkästen, Tauchwalzen und Auftragswalzen von einer oder beiden Farbauftragsanordnungen
des bekannten Farbwerkes nicht möglich.
Zur Behebung dieser mit Farbwerken der vorgenannten Art zur Vornahme eines raschen Farbwechsels
verbundenen Nachteile wird demgegenüber erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß jede Farbauftragsanordnung
eine mit der Tauchwalze in Berührung stehende Auftragswalze umfaßt und um eine Achse schwenkbar
gehalten ist um die Auftragswalze in und aus der farbübertragenden Beziehung zum Plattenzylinder zu
schwenken.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann die Verschwenkung der Farbauftragsanordnungen
um die Achsen der Wellen für die Tauchwalzen erfolgen.
Bei dem Farbwerk nach der Erfindung enthält somit jede Farbauftragsanordnung ähnlich wie bei einem
Farbwerk nach der DE-AS 12 33 415 zusätzlich zu der Tauchwalze auch die Auftragswalze.
Anders als bei den bekannten Farbwerken sind jedoch die Auftragsanordnungen erfindungsgemäß
schwenkbar gehalten, so daß die Auftragswalzen in Berührung mit dem Plattenzylinder gedreht werden
können. Diese Verschwenkbarkeit ermöglicht ein Wegdrehen einer oder beider Farbauftragsanordnungen
vom Plattenzylinder, um gleichzeitig den Farbkasten, die Auftragswalze und die Tauchwalze mit einer
Waschflüssigkeit zu reinigen. Insbesondere erlaubt die schwenkbare Anordnung der Farbauftragsanordnungen,
daß sich der Andruck der Auftragswalze gegen den Plattenzylinder mit ein und demselben Bewegungsmechanismus,
d. h. mit nur geringem apparativem Aufwand, gezielt auf die jeweiligen Betriebsbedingungen
einstellen läßt.
Hierzu kann z. B. gemäß einer Weiterbildung der Erfindung jeder Farbauftragsanordnung ein Kurvenscheibenmechanismus
zugeordnet werden, der die Schwenkbewegung auslöst und mit dem gleichzeitig der Andruck der Auftragswalze gegen den Plattenzylinder
eingestellt werden kann. Diese Einstellbarkeit des Andruckes ist insbesondere beim Bedrucken von Bögen
aus Wellpappe wichtig, da dieses Material für die Erzielung eines sauberen Abdruckes eine Farbübertragung
auf den Plattenzylinder unter einem bestimmten Andruck erfordert.
Ein weiterer mit der Erfindung erzielter Vorteil besteht darin, daß die Farbauftragsanordnungen statt
unterhalb des Plattenzylinders auch um den Umfang desselben verteilt angeordnet werden können, so daß
trotz des Vorsehens mehrerer Farbauftragsanordnungen der für die Unterbringung erforderliche Platzbedarf
sehr gering ist. Dies hat insbesondere Vorteil bei Rotationsdruckmaschinen, die aus einer Vielzahl hintereinander
geschalteten Druckeinheiten bestehen. Da jede Farbauftragsanordnung von dem betreffenden
Plattenzylinder der Druckeinheit weggeschwenkt werden kann, besteht die Möglichkeit, die Farbwerke von
einer oder mehreren Druckeinheiten gänzlich außer Betrieb zu setzen. Die betreffenden Platten- und
Druckzylinder wirken dann wie Vorschubeinrichtungen für die Zuführung der zu bedruckenden Bögen zu einer
in Betrieb befindlichen Druckeinheit
Insgesamt ist damit durch die Erfindung ein Farbwerk für Rotationsdruckmaschinen geschaffen worden, das
nicht nur einen raschen Farbwechsel ohne Stillsetzen des Betriebes der Druckmaschine ermöglicht, sondern
darüber hinaus trotz einfacherem Aufbau eine höhere Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Betriebsbedingungen
aufweist
Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 eine schema tische Ansicht einer Rotationsdruckanlage
zum Bedrucken von Wellpappenbögen mit mehreren mit erfindungsgemäß ausgebildeten Farbwerken
versehenen Druckeinheiten,
F i g. 2 eine vergrößerte Seitenansicht eines Farbwerkes einer der in F i g. 1 gezeigten Druckeinrnit, und
F i g. 3 eine geschnittene Ansicht längs der Schnittlinie Ill-Ill in F ig. 2.
Wie in F i g. 1 dargestellt, umfaßt die Rotationsdruckanlage eine Falz- und Einschneideinheit CS mit einer
Falzeinrichtung L und einer Einschneideinrichtung C sowie zwei Druckeinheiten P, die aufstromseitig vor der
Einheit CS nebeneinander angeordnet sind und das Aufbringen von einem Mehrfarbendruck ermöglichen.
Die zu bedruckenden Bögen können aus Wellpappe bestehen, wie sie für die Herstellung von Schachtelzuschnitten
verwendet wird.
Nach Fig.2 und 3 umfaßt jede Druckeinheii P
herkömmliche Rahmenteile 1, einen in den Rahmenteilen 1 drehbar gehaltenen Plattenzylinder 2 mit einer an
dessen Umfang austauschbar befestigten Platte 3, einen Druckzylinder 4, der ebenfalls in den Rahmenteilen 1
gehalten und in seinem Abstand von dem Plattenzylinder 2 verstellbar ist, um den Andruck auf die zu
bedruckenden Wellpappenbögen einzustellen, sowie Zuführwalzen 5, die an den Rahmenteilen 1 längs der
Zuführlinie für die Bögen befestigt sind. Die Druckeinheit P umfaßt ferner zwei Farbauftragsanordnungen 6,
die relativ zum Plattenzylinder 2 verstellbar, wie dargestellt, vorgesehen sind.
Bei der bevorzugten Ausführungsform enthält jede Farbauftragsanordnung 6 einen Farbkasten 12, der eine
gewisse Farbmenge / enthält, und eine teilweise in die Farbe eingetauchte Tauchwalze 7. Eine Auftragswalze
9, die in Berührung mit der Tauchwalze 7 steht, kann gezielt in Berührung mit dem Plattenzylinder 2 gebracht
werden, um die Farbe auf die Platte 3 aufzutragen. Die Tauchwalze 7 ist fest auf einer antreibenden Welle 8
gehalten, die in den Rahmenteilen 1 gelagert und mit irgendeiner nicht gezeigten Antriebseinrichtung verbunden
ist. Ein Paar Halter 10, 10 ist beweglich an den Enden der Welle 8 befestigt, so daß die Halter 10 um die
Achse der Welle 8 versehwenkt werden können. In den Haltern 10 ist drehbar eine Tragwelle 11 gelagert, an der
die Auftragswalze 9 fest angebracht ist. Der Farbkasten 12 erstreckt sich über die Halter 10 hinaus und ist daran
lösbar befestigt.
Ferner ist eine Einrichtung vorgesehen, um jede Farbauftragsanordnung 6 um die Achse der antreibenden
Welle 8 verschwenken zu können, um die Anordnung in Richtung auf und weg vom Plattenzylinder
2 zu bewegen. Eine Betätigungswelle 13 ist drehbar in den Rahmenteilen 1 unterhalb der Farbauftragsanordnung
6 gelagert. Ein Ritzel 14 ist am äußeren Ende der Betätigungswelle 13 befestigt und kämmt mit einer
Zahnstange 17, die an einer Kolbenstange 16 befestigt ist Die Kolbenstange 16 erstreckt sich aus einem
Luftzylinder 15, der von den Rahmenteilen 1 gehalten wird. Ein Paar in Abstand voneinander angeordnete
Kurvenscheiben 18,18 ist fest an der Betätigungswelle 13 angebracht Diese Kurvenscheiben 18 stehen in
Berührung mit Rollen 20 an Halterungen 19, die an der Unterseite des betreffenden Halters 10 nahe der
Auftragswalze 9 befestigt sind. Die durch den Luftzylinder 15 ausgelöste Hin- und Herbewegung der
Zahnstange 17 bewirkt eine Verdrehung des Ritzeis 14 um einen bestimmten Winkel und damit eine Verdrehung
der Betätigungswelle 13. Die daran befestigten Kurvenscheiben 18 in Verbindung mit den Rollen 20
führen zu einem Schwenken der Farbauftragsanordnung 6 um die Achse der antreibenden Welle 8 zwischen
einer farbübertragenden Stellung, bei der die Auftragswalze 9 in Berührung mit der Platte 3 an dem
Plattenzylinder 2 steht, und einer RuhesteUung, bei der die Auftragswalze 9 einen Abstand von dem Plattenzylinder
2 hat
Eine Stellschraube 21 ist vorgesehen, um den Betrag der Bewegung der Zahnstange 7 für die Schwenkbewegung
der Auftragswalze 9 um die Achse der Weile 8 zu bestimmen. Der Andruck der Auftragswalze 9 gegen die
Platte 3 kann mittels der Kurvenscheiben 18 mit gezielt abgestimmten Abmessungen entsprechend einer Änderung
der Dicke der Platte 3 nachgestellt werden.
Für den Betrieb der Druckmaschine mit dem Farbwerk nach der Erfindung sei angenommen, daß sich
die beiden Farbauftragsanordnungen 6 von einer oder beiden Druckeinheiten P in Ruhestellung befinden,
indem sie unter der Wirkung der Luftzylinder 15 von dem Plattenzylinder 2 wegbewegt worden sind. Farbe /
mit dem gewünschten Farbton wird in den Farbkasten 12 einer der Farbauftragsanordnungen 6 an jeder
Druckeinheit eingegeben und danach die Tauchwalze 7 über die Welle 8 in Drehbewegung versetzt, um die
Farbe / von der Tauchwalze 7 auf die Umfangsfläche der damit in abrollender Berührung stehenden Auftragswalze
9 zu überführen. Dann wird die Farbauftragsanordnung 6 in die farbübertragende Beziehung
zum Plattenzylinder 2 gedreht, so daß die Auftragswalze 9 in Berührung mit der Platte 3 auf dem Plattenzylinder
2 kommt und die Farbe von der Auftragswalze 9 auf die Platte 3 aufgegeben wird.
Es versteht sich, daß während des Druckbetriebes die andere Farbauftragsanordnung 6 von jeder Druckeinheit
Pin Ruhestellung steht.
Wenn der Druckbetrieb für die vorhergehenden Bögen abgeschlossen ist, wird die betreffende Farbauftragsanordnung
6 in die Ruhestellung gebracht, indem sie unter der Wirkung der Kurvenscheiben 18 vom
Plattenzylinder 2 wegbewegt wird. Dagegen wird die andere Farbauftragsanordnung 6, die nunmehr für die
Aufgabe von Farbe auf die Auftragswalze bereitsteht, in die farbübertragende Stellung bewegt, so daß die
nachfolgenden Bögen mit unterschiedlicher Farbe bedruckt werden können. Wenr. es erwünscht ist, eine
Farbänderung bei der in Ruhestellung befindlichen Farbauftragsanordnung 6 vorzunehmen, läßt man die in
dem Farbkasten 12 befindliche Farbe in einen geeigneten Aufnahmebehälter ablaufen, wobei während
des Druckbetriebes mit dem anderen Farbton die verbleibende Farbe im Farbkasten und an den Walzen 7
und 9 mit einer Waschflüssigkeit, wie Wasser, beseitigt wird.
Darauf hinzuweisen ist, daß ein gewisser Rest an vorher benutzter Farbe auch auf der Platte 3 am
Plattenzylinder 2 verbleibt. Die übliche Praxis besteht darin, diese restliche Farbe von der Platte 3 abzuwischen,
indem man einige Bögen zwischen Plattenzylinder 2 und Druckzylinder 4 zur Überführung der Farbe
auf diese Bögen am Ende des Druckbetriebes durchlaufen läßt, nachdem die in Betrieb befindliche
Farbauftragsanordnung 6 in die Ruhestellung gebracht worden ist.
Es versteht sich, daß bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine eine der Druckeinheiten P für das
Aufbringen von einem Einfarbendruck oder beide Druckeinheiten für das Aufbringen von einem Zweifar-
bendruck verwendet werden können. In jedem Fall läßt
sich eine Farbänderung rasch dadurch vornehmen, daß von einer Farbauftragsanordnung 6 auf die andere
umgeschaltet wird, ohne daß dabei der Betrieb der Druckmaschine stillgesetzt werden muß.
Bei dem erfindungsgemäßen Farbwerk kann die Einrichtung die die Auftragswalze 9 in Richtung auf und
weg vom Plattenzylinder 2 bewegt, in Form von manuell oder automatisch betätigten Gestängen oder Kurbelmechanismen
ausgebildet sein, die mit den Haltern 10 verbunden sind.
Des weiteren kann ein einziger Bewegungsmechanismus für beide Farbauftragsanordnungen vorgesehen
werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnuncen
Claims (4)
1. Farbwerk für eine Rotationsdruckmaschine mit einem Plattenzylinder und einem damit zusammenwirkenden
Druckzylinder, insbesondere zum Bedrucken von Bögen aus Wellpappe, bestehend aus
wenigstens zwei Farbauftragsanordnungen, die beweglich gegenüber einem Plattenzylinder angeordnet sind und von denen jede einen Farbkasten
zur Aufnahme von Farbe und eine teilweise in die Farbe eingetauchte Tauchwalze aufweist, und einer
Einrichtung zur Bewegung einer der Farbauftragsanordnungen in eine auf den Plattenzylinder
farbübertragende Beziehung und die andere Farbauftragsanordnung aus der farbübertragenden Beziehung,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Farbauftragsanordnung (6) tine mit der Tauchwalze (7) in Berührung .stehende Auftragswalze
(9) umfaßt und um eine Achse schwenkbar gehalten ist, um die Auftragswalze (9) in und aus der
farbübertragenden Beziehung zum Plattenzylinder (2) zu schwenken.
2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse die Welle (8) der Tauchwalze
(7) ist
3. Farbwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Farbauftragsanordnung
(6) an den Enden der Welle (8) gelagerte Halter (10) aufweist, in denen eine Tragwelle (11) für die
Auftragswalze (9) gelagert und an denen der Farbkasten (12) befestigt ist.
4. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Farbauftragsanordnung (6) ein antreibbarer Kurvenscheibenmechanismus
(18, 20) zur Auslösung der Schwenkbewegung und zur Einstellung des Andrukkes der Auftragswalze (9) gegen den Plattenzylinder
(2) zugeordnet ist
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |