DE3823946C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Eine solche, aus der DE-PS 26 43 108 bekannte Nähmaschine
weist eine Zuführeinrichtung auf, die lediglich für die
Zuführung eines Bandes mit einer bestimmten Breite ausge
legt ist. Folglich ist die Bandführungsvorrichtung unver
stellbar. Die Schneideinrichtung der bekannten Nähmaschine
ist in der Nähe des Stoffdrückerfußes fest angebracht.
Diese feste Anbringung der Schneideinrichtung behindert die
von einer Bedienungsperson auszuführenden Bewegungen bei
der Handhabung eines Nähguts. Deshalb wird die bekannte
Nähmaschine lediglich zur Anbringung eines bandförmigen
Materials mit einer bestimmten Breite, beispielsweise zur
Anbringung eines Besatzes oder einer Borte, verwendet.
Normale Nähvorgänge, beispielsweise das Zusammennähen
zweier Stoffteile, werden jedoch auf einer konventionellen
Nähmaschine ohne Zuführeinrichtung und ohne Schneidvorrich
tung ausgeführt. Wenn eine weitere Borte oder ein weiterer
Besatz angebracht werden soll, dessen Breite nicht der
Breite des obenerwähnten Bandes entspricht, wird entweder
die Zuführeinrichtung ausgewechselt oder der Nähvorgang an
einer anderen Nähmaschine ausgeführt. Folglich werden
bislang wenigstens drei unterschiedliche Nähmaschinen
verwendet, wenn für die Fertigung eines Nähguts sowohl
konventionelle Nähvorgänge als auch ein Annähen von band
förmigen Materialien mit unterschiedlicher Breite erfor
derlich sind. Bei der Massenfertigung von Nähgütern kann
dies rentabel sein. Für die Fertigung geringer Stückzahlen
ist die Anschaffung dreier unterschiedlicher Nähmaschinen
jedoch unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die
gattungsgemäße Nähmaschine mit konstruktiv einfachen Mit
teln so auszubilden, daß mit ihr sowohl konventionelle
Nähvorgänge als auch ein Annähen bandförmiger Materialien
unterschiedlicher Breite durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen
den Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine vorteilhaf
te Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Nähmaschine ist
Gegenstand des Patentanspruchs 1.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Nähmaschine
kann eine Bedienungsperson alle für die Handhabung eines
Nähguts erforderlichen Bewegungen frei und ungestört aus
führen, wenn sich die Schneideinheit in ihrer Ruhestellung
befindet. Folglich kann die Nähmaschine nicht nur zum
Säumen bei gleichzeitiger Anbringung von bandförmigen
Materialien, sondern auch zum zusammennähen einzelner Teile
eines Nähguts verwendet werden. Zusätzlich ist es aufgrund
des besonderen Aufbaus des Stoffdrückerfußes und durch das
Einstellelement möglich, bandförmige Materialien verschie
dener Breiten mit der gleichen Nähmaschine anzubringen. Es
kann also mit einer einzigen Nähmaschine ein Nähgut gefer
tigt werden, das aus mehreren durch Nähte zusammengefügten
Teilen besteht und mit mehreren bandförmigen Materialien
unterschiedlicher Breite versehen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Vorderansicht einer Nähmaschine;
Fig. 2 eine vergrößerte Draufsicht auf einen Stoffdrückerfuß der
Nähmaschine von Fig. 1; und
Fig. 3 den Schnitt III-III von Fig. 2.
Die Nähmaschine 1 weist ein Untergehäuse bzw. einen Unterbau 2
auf, der einen Nähgut-Auflagetisch 3, an dem
sich Stoffschieber 4 befinden, die im Betrieb das Nähgut
auf dem Auflagetisch vorwärts be
wegen. Vom Unterbau 2 erhebt sich seitlich vom Auflagetisch
3 ein Ständer 5, der einen Nähkopf 7 trägt, der über dem
Auflagetisch 3 freitragend angeordnet ist.
Am Nähkopf 7 ist eine Stoffdrückerhalterung 8 angeordnet,
die an ihrem unteren Teil einen Stoffdrückerfuß 9 aufweist.
Dieser Stoffdrückerfuß 9 drückt aufgrund einer durch die
Stoffdrückerhalterung 8 ausgeübten Federwirkung das Nähgut
zum Auflagetisch 3 hin und insbesondere auf die Stoff
schieber 4. Im Nähkopf 7 ist auch eine Nadelstange angeord
net, die sich in einer im wesentlichen vertikalen Richtung
hin- und herbewegen kann und die an ihrem unteren Abschnitt
mit wenigstens einer Nadel 10 versehen ist, die zum Ausfüh
ren eines Nähvorganges in Zusammenarbeit mit anderen Nähein
richtungen durch das Arbeitsstück und den Auflagetisch
wirkt.
Die Nähmaschine 1 enthält außerdem eine Zuführeinrichtung
11, mittels der wenigstens ein Band, z. B. ein Besatzstück oder
eine Borte zum Stoffdrückerfuß 9 geliefert wird. Diese Zu
führeinrichtung 11 weist eine Ziehrolle 12 auf, die in be
kannter Weise synchron mit der Vorwärtsbewegung des Arbeits
stückes auf dem Auflagetisch 3 eine Drehbewegung ausführt.
Der Ziehrolle 12 sind erste und zweite Druckrollen 13 und 14
zugeordnet, die einzeln und selektiv in bekannter
Art betätigt werden können, um ein erstes und ein zweites Band
15 bzw. 16 gegen die Ziehrolle 12 zu drücken.
Die Bänder 15 und 16, die zu Rollen 15′ bzw. 16′ ge
wickelt sind, die von wenigstens einer Halterung 17 drehbar
gehalten werden, laufen durch eine erste
Führung 18 bzw. eine zweite Führung 19 am vorderen Abschnitt
des Nähkopfes 7 und werden anschließend von Zuführrollen 20 er
griffen, die sie zum Stoffdrückerfuß 9 hinführen.
Am vorderen Abschnitt 9 a des Stoffdrückerfußes 9 ist eine
Bandführungsvorrichtung 21 vorgesehen, die die
Bänder 15 und 16 einzeln und selektiv ergreift, um sie
durch einen Schlitz 22, der sich quer zum Schuh des Stoff
drückerfußes 9 erstreckt, unter einen mittleren Abschnitt 9 b
des Stoffdrückerfußes 9 zu führen.
Bei der vorliegenden Ausführungsform besteht wenigstens eine
der Wände der Bandführungsvorrichtung 21 aus einem Einstellele
ment 23, das quer zum Stoffdrückerfuß 9 so positioniert wer
den kann, daß es die Breite der Bandführungsvorrichtung 21 in
Abhängigkeit von der Breite des verwendeten Bandes 15
bzw. 16 festlegt. Das Einstellelement 23 weist
einen Eingriffsabschnitt 24 auf, von dem weg sich eine
Begrenzungszunge 25 erstreckt, die eine Seitenwand der Bandfüh
rungsvorrichtung 21 darstellt. An jeder Seite des Eingriffs
abschnittes 24 befinden sich zwei Ansätze 26 und 27, die
zueinander parallel angeordnet sind, wobei der erste Ansatz
26 ein Führungsansatz ist, der sich rittlings über die Vor
derwand der Bandführungsvorrichtung 21 erstreckt, und wobei der
zweite Ansatz 27 ein Verbindungsansatz ist, der längs einer
Rückwand der Bandführungsvorrichtung 21 angeordnet ist.
Der Verbindungsansatz 27 weist einen Längsschlitz 27 a auf,
durch den gleitend eine oder mehrere Schrauben 28 verlaufen,
die in Eingriff mit der Rückwand der Bandführungsvorrichtung 21
sind. Zwischen dem Kopf jeder Schraube 28 und dem Verbin
dungsansatz 27 ist wenigstens eine Tellerfeder 29 angeord
net, die eine Schubwirkung oder einen Druck auf den Verbin
dungsansatz 27 ausübt.
Die Nähmaschine 1 besitzt des weiteren eine Schneidvorrich
tung 30, die dafür vorgesehen ist, das Band 15 bzw.
16 am Ende der Naht abzuschneiden.
Die Schneideinrichtung 30 enthält eine Schneideinheit 31,
die im wesentlichen aus Scheren 32 als Schneidelementen besteht, die durch einen
fluidbetriebenen Zylinder 33 betätigt werden und vor dem
Stoffdrückerfuß 9 nach den Zuführrollen 20 auf die Bänder
15 bzw. 16 einwirken.
Bei der vorliegenden Ausführungsform ist die Schneideinheit
31 an wenigstens einem Führungselement 34 gleitbar ange
bracht, das bezüglich des Maschinen-Unterbaus 2 festgelegt
ist und sich parallel zum Ständer 5 erstreckt. Die Schneid
einheit 31 ist mit einer Positioniereinrichtung gekoppelt,
die beispielsweise aus einem fluidbetriebenen Zylinder 35
besteht, der am Führungselement 34 befestigt ist und die
Schneideinheit 31 aus einer Ruhestellung, in der sie sich, wie
in der Fig. 1 gezeigt, seitlich und in einem Abstand vom
Auflagetisch 3 befindet, in eine Arbeitsstellung bewegen
kann, in der die Schneideinheit 31 vor dem Stoffdrückerfuß 9
und angrenzend an den Auflagetisch 3 angeordnet ist, um das
Abschneiden der Bänder 15 und 16 auszuführen.
Die Arbeitsweise der hinsichtlich ihres Aufbaues vorstehend
beschriebenen Nähmaschine ist wie folgt:
Wenn sich die Schneideinheit 31 in ihrer Ruhelage befindet,
sind die Bewegungen, die eine Bedienungsperson im Bereich des
Nähkopfes 7 auszuführen hat, um ein Nähgut während des
Anbringens einer Naht geeignet zu führen, in keiner Weise
behindert. In diesem Fall kann die Nähmaschine 1 vorteilhaft
für konventionelle Nähvorgänge verwendet werden, das heißt für Näh
vorgänge, bei denen kein Besatz angebracht wird. Während
dieser Arbeitsvorgänge sind die Bänder 15, 16 in Eingriff mit
der Ziehrolle 12 und den jeweiligen Führungen 18 und 19
angeordnet. Die Ziehrolle 12 und die Zuführrollen 20 sind
dabei nicht aktiv.
Wenn es erforderlich ist, das Band 15 am
Nähgut anzubringen, wird das erste Band 15 zuerst manuell
zwischen den Zuführrollen 20 und der Bandführungsvorrichtung 21
erfaßt, um unter den Stoffdrückerfuß 9 geführt zu werden.
Das Einstellelement 23 wurde vorher so angeordnet, daß die
Bandführungsvorrichtung 21 im wesentlichen der Breite des ersten
Bandes 15 entspricht. Wenn das erste Band 15 eine
geringere Breite hat, wird das Einstellelement 23 in der Dar
stellung der Fig. 2 nach rechts bewegt. Während des Ausfüh
rens des Nähvorganges wird die erste Druckrolle 13 in be
kannte Weise gegen die Ziehrolle 12 gedrückt, um das
erste Band 15 von der Rolle 15′ abzuziehen. Das erste
Band 15 wird nach Durchlaufen der Führung 18, der Zuführ
rollen 20 und der Bandführungsvorrichtung 21 vom Nähvorgang
erfaßt, wenn es sich unter dem mittleren Abschnitt 9 b des
Stoffdrückerfußes 9 befindet.
Am Ende der Naht wird der fluidbetriebene Zylinder 35 be
tätigt, der die Schneideinheit 31 längs des Führungsele
mentes 34 bewegt, um sie in ihre Arbeitsstellung zum Zwecke
des Abschneidens des ersten Bandes 15 unter der Einwirkung
des fluidbetätigten Zylinders 33 zu bringen.
Der fluidbetriebene Zylinder 35 kann über bekannte elektro
nische Steuereinrichtungen direkt durch die Bedienungsperson
betätigt werden.
Wenn das erste Band 15 an eine vorgegebene Anzahl von Nähgutteilen
angebracht worden ist, kann es erforderlich sein,
das zweite Band 16 mit einer größeren
Breite als das erste Band 15 anzubringen. Dazu wird das Ein
stellelement 23 in der Darstellung der Fig. 2 nach links
bewegt, so daß die Breite der Bandführungsvorrichtung 21 an die
Breite des zweiten Bandes 16 angepaßt ist. Die Bewe
gung des Einstellelementes 23 wird unter Überwindung des
Reibungswiderstandes aufgrund der Wirkung der Tellerfedern
29 am Verbindungsansatz 27 manuell ausgeführt.
Nach dem Lösen des ersten Bandes 15 von den Zuführ
rollen 20 wird das zweite Band 16 von den gleichen
Zuführrollen 20 ergriffen und in die Bandführungsvorrichtung 21 ge
bracht, um unter den Stoffdrückerfuß 9 geführt zu werden. In
der gleichen Weise wie es oben mit Bezug auf das erste Band
15 beschrieben wurde, wird nun während des Nähens
das zweite Band 16 durch die Wirkung der zweiten
Druckrolle 14 in Kontakt mit der Ziehrolle 12 gehalten, so
daß das zweite Band 16 allmählich von der Rolle 16′ abgezogen
wird und vom Nähvorgang im Bereich des Stoffdrückerfußes 9
erfaßt wird. Das Abschneiden des zweiten Bandes 16
durch die Schneideinheit 31 erfolgt auf die gleiche
Weise wie es vorstehend mit Bezug auf das erste Band 15
beschrieben wurde.
Claims (3)
1. Nähmaschine mit
- - einem Stoffdrückerfuß (9), an dessen Vorderabschnitt (9 a) eine mit einem sich nach unten und quer zum Stoffdrückerfuß (9) erstreckenden Schlitz (22) verse hene Bandführungsvorrichtung (21) angeordnet ist,
- - einer Zuführeinrichtung (11) für eine Zuführung wenigstens eines Bandes (15, 16) durch den Schlitz (22) der Bandführungsvorrichtung (21) hindurch unter den Stoffdrückerfuß (9) und
- - einer Schneideinrichtung (30), die mit einer Schneid einheit (31) versehen ist, welche zum Abschneiden des Bandes zwischen der Zuführeinrichtung (11) und dem Drückerfuß (9) wenigstens eine durch einen Betäti gungszylinder (33) betätigbares Schneidelement (32) aufweist, und sich in einer Arbeitsstellung in der Nähe des Stoffdrückerfußes (9) befindet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Stoffdrückerfuß (9) mit einem im Bereich der Bandführungsvorrichtung (21) bezüglich des Stoff drückerfußes (9) quer verschiebbar montierten Ein stellelement (23) versehen ist, das eine Begrenzungs zunge (25) aufweist, die sich innerhalb der Bandfüh rungsvorrichtung (21) erstreckt, und
- - daß die Schneideinheit (31) auf einem nähmaschinenfe sten Führungselement (34) verschiebbar angebracht ist,
- - wobei die Schneideinrichtung (30) eine Positionier einrichtung (35) für eine Verschiebung der Schneid einheit (31) zwischen einer Ruhestellung, in der sich die Schneideinheit (31) seitlich in einem Abstand zum Stoffdrückerfuß (9) befindet und der Arbeitsstellung aufweist.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Einstellelement (23) einen
Eingriffsabschnitt (24), von dem sich die Begrenzungs
zunge (25) weg erstreckt, und einen Verbindungsabschnitt
(27) aufweist, der sich angrenzend an eine Rückwand der
Bandführungsvorrichtung (21) erstreckt und einen Längs
schlitz (27 a) aufweist, in den wenigstens ein im Ein
griff mit der Rückwand stehendes Schraubelement (28)
hindurchgeht, wobei wenigstens eine Tellerfeder (29)
zwischen dem Schraubelement (28) und dem Verbindungsab
schnitt (27) angeordnet ist.
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