DE3817004C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung beim
Vorpressen eines insbesondere rohrförmigen Baukörpers aus
Stahlbeton zum Beispiel durch einen Erddamm oder dergleichen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der Herstellung von Tunnels, Stollen oder sonstigen
unterirdischen Bauwerken im hydraulischen Vorpreßverfahren
ist es bekannt, den Baukörper ganz oder teilweise durch
schmale, in Längsrichtung verlaufende, aneinandergrenzende,
Stahlblechelemente abzudecken, die sich auf die ganze Länge
des Baukörpers erstrecken (DE 21 59 486 C3; DE-Z:
"Beton- und Stahlbetonbau", 1975, Nr. 5, S. 113-115).
Diese Stahlblechelemente setzen an der Ortsbrust angreifende
vergleichsweise kurze Messer fort und werden mittels an
diesen Messern angreifender Pressen einzeln nacheinander
vorgeschoben. Die Stahlblechelemente stellen somit
Zugglieder dar, die von den Messern mitgezogen werden. Im
Schutz der Messer wird der Boden an der Ortsbrust abgebaut.
Wenn alle Stahlblechelemente vorgeschoben sind, wird der
Baukörper im Schutze des ihn umgebenden Mantels aus
Stahlblechelementen um das gleiche Maß vorgeschoben.
Bei dieser bekannten Vorrichtung wird mit dem Ausfahren der
einem Messer zugeordneten Presse zwischen diesem und dem ihm
folgenden Stahlblechelement und dem darüberliegenden Boden
eine Reibungskraft geweckt. Diese Reibungskraft wächst bis
zum Ende des Stahlblechelements an; sie wird in dieses als
Zugkraft eingetragen und führt darin zu einer Dehnung, die
am größten im vorderen Bereich ist, nämlich dort, wo sich
die Presse befindet.
Wird nun - beispielsweise vor der Vorschubphase des
Baukörpers - die Presse entspannt, dann bildet das elastisch
gedehnte Stahlblechelement seine Dehnung zurück. Der
Ruhepunkt für die damit verbundene Bewegung befindet sich
dabei am entgegengesetzten rückwärtigen Ende des
Stahlblechelementes, der Punkt seiner größten Bewegung aber
am vorderen Ende. Infolge der Reibung des
Stahlblechelementes an dem darüberliegenden Boden werden bei
dieser Bewegung - ähnlich wie beim Vorziehen - Schubkräfte
geweckt. Diese haben zur Folge, daß am vorderen Ende, also
im Bereich der Presse, die beim Vorschub des Messers
aktivierten Erddruckkräfte abgebaut werden. Der Abbau dieser
den Boden stützenden Kräfte führt in dem überlagernden
Erdkörper zu Auflockerungstendenzen und so zu Setzungen.
Da bei dieser bekannten Vorrichtung die Pressen zum
Vortreiben der Messer am vorderen Ende des Bauwerks
angeordnet sind, muß für jedes dieser Stahlblechelemente
mindestens eine Presse vorgesehen sein, die am Ort
verbleibt; außerdem muß vor Ort in der Nähe der Ortsbrust,
also an vergleichsweise unzugänglicher Stelle gearbeitet
werden.
Der Vorschub des Baukörpers selbst erfolgt bei diesem
bekannten Verfahren über eine nicht näher beschriebene
Gleitbahn. Es ist aber auch schon bekannt, Gleitbahnen im
Bereich und im Schutze von vorweg vorgetriebenen
Pilotstollen herzustellen und sie im Zuge des Vorschiebens
des Baukörpers freizulegen (DE-OS 36 09 791). Der Vorschub
des Baukörpers selbst erfolgt mittels hydraulischer Pressen,
die sich gegen feste Widerlager im Gelände, z. B. gegen die
Rückwand eines Vorpreßschachtes abstützen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art anzugeben, die es ermöglicht,
Setzungen und Horizontalverschiebungen des Bodens erheblich
zu reduzieren.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die
Messerdielen als Druckelemente ausgebildet sind und beim
Vorspressen gedrückt werden, also Stauchungen erleiden. Beim
Entlasten der Pressen vor dem Vorschieben des Baukörpers
werden diese Stauchungen zurückgebildet, die Messerdielen
atmen sozusagen auf, und zwar in derselben Richtung wie der
auf den Messerdielen aufliegende Boden. Da der Ruhepunkt
dieser Entspannungsbewegung am vorderen Ende der
Messerdielen liegt, geht die Entspannung des Bodens in
diesem Bereich nur von einem Zustand, der über dem aktiven
Erddruck lag, wieder zum normalen Erddruck hin. Dadurch
bleiben die normalen Erddruckkräfte erhalten;
Auflockerungstendenzen werden vermieden, so daß es auch bei
sehr geringer Erdüberdeckung nicht zu Setzungen kommt. Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß die
Vortriebspressen an den rückwärtigen Enden der Messerdielen
angeordnet werden können, wo sie zugänglich sind.
Von Bedeutung für die Verhinderung von eventuellen
Verschiebungen des umgebenden Erdreichs, insbesondere eines
bestehenden Dammes ist auch, daß ein bestimmtes Verhältnis
zwischen der Breite der Messerdielen und der Höhe der
Überlagerung eingehalten wird; dieses Verhältnis soll etwa
1 zu 3 betragen, d. h. die Breite der Messerdielen soll etwa
1/3 der Überlagerungshöhe sein.
Durch die Ausbildung der Messerdielen als
Stahlbetonfertigbauteile und die Abdeckung der Fugen, und
zwar sowohl der Längs-, als auch der Querfugen erhält die
Ummantelung des Baukörpers eine lamellenartig dichte
Ausbildung, daß für die gleitende Auflagerung bzw.
Abstützung der Messerdielen gegenüber dem Baukörper
Materialien mit außerordentlich geringem
Reibungskoeffizienten, wie z.B. PTFE, verwendet werden
können. Dies schafft in Verbindung mit dem Vorschub auf in
vorweg vorgetriebenen Pilotstollen hergestellten Gleitbahnen
die Möglichkeit, die Vorschubpressen für den Vorschub des
Baukörpers gegenüber den Unterkonstruktionen dieser
Gleitbahnen abzustützen, so daß die bislang notwendigen
Aufwendungen für Widerlagerkonstruktionen entfallen können.
Dies setzt voraus, daß die Summe der beim Vorschieben des
Baukörpers zwischen diesem und den Messerdielen aktivierten
Reibungskräfte geringer ist als die Reibungskräfte zwischen
den durch den Baukörper belasteten Gleitbahnfundamenten und
dem Erdreich; die Reibungskräfte zwischen dem Bauwerk und
den Gleitbahnen spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle.
Der Baukörper hat in diesem Fall also etwa die gleiche
Wirkung wie ein Schwergewichtskörper als Widerlager.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Grundriß für das Durchpressen eines Baukörpers
im Zuge einer Straße durch einen Damm,
Fig. 2 einen Längsschnitt entlang der Linie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie III-III in
Fig. 2,
Fig. 4 einen unterbrochenen Längsschnitt durch eine
Messerdiele in größerem Maßstab entlang der Linie
IV-IV in Fig. 5,
Fig. 5 eine Draufsicht auf Fig. 4,
Fig. 6 einen Querschnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 4,
Fig. 7 einen der Fig. 4 entsprechenden Längsschnitt mit
Anordnung von Zwischenvorpreßstationen,
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Darstellung nach Fig. 7,
Fig. 9 eine der Fig. 4 ähnliche Darstellung einer anderen
Ausführungsform und
Fig. 10 einen Querschnitt entlang der Linie X-X in Fig. 9.
Die aus den Darstellungen der Fig. 1 bis 3 erkennbare
Baumaßnahme betrifft die Untertunnelung eines Dammes 1, über
dessen Krone 2 ein Verkehrsweg 3, z.B. Eisenbahngleise,
verläuft, durch ein Tunnelbauwerk 4 im Zuge einer Straße 5.
Bei dem Tunnelbauwerk 4 handelt es sich um einen
zweizelligen geschlossenen Rahmen (Fig. 3), der in der
späteren Vorschubrichtung (Pfeil 6) seitlich neben dem Damm
1 hergestellt wurde. Der Baukörper kann grundsätzlich
beliebig ausgebildet sein; im dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht er aus einer ebenen Sohle 7,
einer Decke 8, zwei Seitenwänden 9 und einer Zwischenwand 10
aus Stahlbeton.
Für den Vorschub des Baukörpers 4 wurde zunächst eine
Verschubbahn 11 hergestellt. Die Verschubbahn 11 besteht im
Übertagebereich, also im Bereich der Herstellung des
Baukörpers aus Fundamentstreifen 12 und im Untertagebereich,
also im Bereich unterhalb des Dammes 1 aus im Zuge von
Pilotstollen vorgetriebenen Vortriebsrohren 14, 15, die
jeweils von einem Vorpreßschacht 15 entgegen der
Vorschubrichtung des Baukörpers 4 vorgepreßt wurden. Die
eigentlichen Gleitbahnen 16, die nicht Gegenstand der
Erfindung sind, befinden sich jeweils auf einer
Unterkonstruktion, im Übertagebereich 11′ auf den
Fundamentstreifen 12 und im Untertagebereich auf einem die
Vortriebsrohre 13, 14 etwa zur Hälfte ausfüllenden Füllbeton
17. Die Unterkonstruktionen der Verschubbahnen 11 bestehen
aus Stahlbeton und sind durch Bewehrungseinlagen 18 zugfest
als Zugglieder ausgebildet; sie können auch vorgespannt
sein. Am Ende des Übertagebereichs 11′ der Verschubbahn 11
befindet sich ein Widerlagerblock 19.
Sowohl an der Oberseite der Decke 8 des Baukörpers 4, wie
auch an den Außenseiten der Seitenwände 9 sind Messerdielen
20 bzw. 21 angeordnet. Diese Messerdielen 20, 21 erstrecken
sich jeweils über nahezu die gesamte Länge des Baukörpers 4
und sind jeweils dicht aneinandergrenzend angeordnet. Am
rückwärtigen Ende des Baukörpers 4 befindet sich eine
Widerlagerschwelle 22, gegen die sich die Vortriebspressen
23 für die Messerdielen 20 abstützen. Die Vorschubpressen 24
für den Baukörper selbst sind im unteren Bereich oberhalb
der Verschubbahnen 11 angeordnet. Sie stützen sich über
Druckkörper 25, die je nach Länge des Vorschubs eingesetzt
werden, gegen das Widerlager 19 ab. Ausgestaltung und
Funktion der Messerdielen 20 können im einzelnen anhand der
Fig. 4 bis 6 erläutert werden.
Jede der Messerdielen, und zwar sowohl der oberen
Messerdielen 20, wie auch der seitlichen Messerdielen 21
besteht aus einem Stahlbetonfertigbauteil mit im
wesentlichen rechteckigem Querschnitt (Fig. 6), das
gegebenenfalls auch aus zwei oder mehr Abschnitten 20a, 20b
zusammengesetzt sein kann. Die Messerdielen liegen auf der
Außenfläche des Baukörpers 4, z.B. der Oberfläche 26 der
Decke 8 auf durchgehenden Gleitlagerstreifen 27 auf.
Außerdem sind die Messerdielen 20 am Baukörper 4 in
Längsrichtung gleitend beweglich, aber rechtwinklig zum
Bauwerk zugfest gehalten. Diese Halterung ist im
dargestellten Ausführungsbeispiel durch am Bauwerk 4
befestigte Halfenschienen 28 und entsprechende, die
Messerdielen durchsetzende Halfenschrauben 29 realisiert,
die an der Oberseite der Messerdielen unter
Zwischenschaltung von Federelementen, wie z.B. Tellerfedern,
mittels Schrauben 30 verschraubt sind. Die Messerdielen 20
sind so am Bauwerk einwandfrei richtungsmäßig festgelegt;
diese Halterung bewirkt zugleich auch die Befestigung der
seitlichen Messerdielen 21 in lotrechter Lage.
In den Längsfugen 31 zwischen benachbarten Messerdielen 20
befinden sich zwischen den durch Winkel befestigten oberen
Längskanten Distanzstreifen 32; die Fugen 31 sind außerdem
durch längsverlaufende Abdeckbleche 33 abgedeckt.
Am vorderen Ende jeder Messerdiele 20 befindet sich ein
Messer 34 mit einer Schneide 35 aus Stahl. Das Messer ist
abgeschrägt; die Schneide 35 liegt um die Höhe Δ h
niedriger als die übrige Oberfläche der Messerdiele 20. Im
Bereich und im Schutze dieses Messers 34 erfolgt der Abbau
der Ortsbrust.
Jede Messerdiele 20 ist außerdem von mindestens einem
Bewehrungsstab 36 durchsetzt, der mit seinem rückwärtigen
Ende über das Ende der Messerdiele 20 hinausragt. Im
vorliegenden Fall ist der Bewehrungsstab 36 in einem
einbetonierten Hüllrohr längsbeweglich geführt und an den
Enden der Messerdiele durch Verankerungsmuttern 37
festgelegt. Über diese Verankerungsmuttern 37 kann
gegebenenfalls auch eine Art Druckvorspannung auf die
Messerdiele 20 bzw. auf deren Abschnitte 20a, 20b
aufgebracht werden.
Das rückwärts überstehende Ende 36′ durchsetzt die
Widerlagerschwelle 22 längsbeweglich und ist an deren
Außenfläche 38 von einer Rückhaltepresse 39 gehalten, die
unter Vermittlung des Bewehrungsstabes 36 sowohl Druck-, als
auch Zugkräfte auf die Messerdiele 20 übertragen kann.
Innerhalb der Messerdielen 20 können noch Leitungen 40 für
ein Schmiermittel, z.B. eine Bentonitschlämpe, angeordnet
sein, die sich mit einer Austrittsöffnung 41 in eine in der
Oberfläche liegende Austrittsrinne 42 öffnet.
Wenn, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, die
Messerdiele 20 aus zwei oder mehr Abschnitten 20a, 20b
besteht, sind die Stirnseiten der einzelnen Abschnitte
zweckmäßig durch Bleche 43 abgedeckt. In der Fuge 44
befindet sich eine Fugenzwischenlage 45 aus einem elastisch
und/oder plastisch verformbaren Material, z.B. einem
Elastomer.
Im Betrieb werden zunächst die Messerdielen 20 und 21
mittels gesonderter Vortriebspressen 46 einzeln um eine
gewisse Länge vorgetrieben. Dabei muß darauf geachtet
werden, daß zwischen zwei vorzutreibenden Messerdielen 20
mindestens eine Messerdiele in Ruhe verbleibt, um die
vergleichsweise geringe Erdüberdeckung des Bauwerks nicht zu
stören. Die beim Vorpressen einer Messerdiele 20 in dieser
auftretende elastische Stauchung, sei es aufgrund des
elastischen Verhaltens von Stahlbeton allein, sei es unter
Hinzunahme der elastischen Stauchung einer Fugenzwischenlage
45, bewirkt nach Wegnahme der Vorpreßkraft ein Aufatmen,
wodurch die Stauchung des Bodens wieder rückgängig gemacht
wird.
Im Schutze der Messer 34 der einzelnen Messerdielen 20 wird
dann die Ortsbrust abgebaut. Liegen alle Messerdielen auf
gleicher Höhe bzw. ist die Ortsbrust auf die gesamte Breite
abgebaut, dann kann mittels der Vorschubpressen 24 unter
Abstützung gegen die Widerlager 19 der Baukörper 4
vorgeschoben werden. Um etwaigen Verschiebungen der
Messerdielen 20 infolge des Böschungsdruckes vorzubeugen,
werden die Messerdielen mittels der Rückhaltepressen 39
dauernd mit Druck beaufschlagt. Die beim Vorschieben des
Baukörpers 4 auftretenden Reibungskräfte werden bei diesem
Verfahren in der Fuge zwischen der Verschubbahn 11 und dem
Boden in diesen übertragen; das Gewicht des Baukörpers 4
wirkt dabei als Auflast.
In den Fig. 7 und 8 ist im Längsschnitt und Grundriß
dargestellt, wie bei längeren, aus mehreren Abschnitten 20a′
und 20b′ bestehenden Messerdielen 20′ neben den
Vortriebspressen 23 weitere Zwischenpressen 46 angeordnet
werden können. Die Zwischenpressen 46 liegen zwischen
jeweils zwei Dielenabschnitten 20a′, 20b′ und sind jeweils
durch ein Schleppblech 47 abgedeckt. Sie sind von dem
Innenraum des Baukörpers 4 her durch eine Ausnehmung 48 in
der Decke 8 her zugänglich.
In den Fig. 9 und 10 ist anhand eines der Fig. 4
entsprechenden Längsschnittes durch eine Messerdiele 20′′
eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Die Messerdiele 20′′, die im Prinzip in
gleicher Weise ausgebildet ist wie im Zusammenhang mit den
Fig. 4 und 5 beschrieben wurde, ist hier über ihre gesamte
Oberfläche von der Austrittsrinne 42 für ein Schmiermittel
ausgehend durch ein Schleppblech 50 abgedeckt, das, wie
Fig. 10 zeigt, auch die Längsfugen 31 zwischen benachbarten
Messerdielen 20′ überdeckt. Dieses Schleppblech, das nur an
einer Stelle mit der Messerdiele 20′′ verbunden ist, im
übrigen aber lose aufliegt, hat zur Folge, daß sich
elastische Formänderungen des Körpers der Messerdiele 20′,
wie sie beim Vortreiben mittels der Vortriebspressen 46
auftreten können, sich nicht dem Boden mitteilen können, daß
dieser vielmehr in Ruhe bleibt.
Claims (20)
1. Vorrichtung zur Verwendung beim Vorpressen eines
insbesondere rohrförmigen Baukörpers aus Stahlbeton zum
Beispiel durch einen Erddamm oder dergleichen, wobei der
Baukörper an der Oberseite und gegebenenfalls an den
Seitenflächen durch schmale, aneinandergrenzende, sich in
Vortriebsrichtung über seine gesamte Länge erstreckende
Elemente abgedeckt ist, die am vorderen Ende als Messer
ausgebildet sind und mittels gesonderter, gegenüber dem
Baukörper abstützbarer Vortriebspressen einzeln nacheinander
vorgetrieben werden und wobei im Schutz der Messer an der
Ortsbrust der Boden abgebaut und danach der Baukörper
gegenüber den ihm umgebenden Elementen vorgeschoben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente als drucksteife
Messerdielen (20, 21) ausgebildet und am Baukörper (4)
knickfest geführt sind und daß die Vortriebspressen (23) an
den rückwärtigen Enden der Messerdielen (20, 21) angreifen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steifigkeit der Messerdielen so gewählt wird, daß
die beim Vorpressen der Dielen in das umgebende Erdreich
eingeprägte Stauchung durch elastische Rückfederung der
Dielen nach Wegnahme der Vorpreßkraft zumindest im
wesentlichen rückgängig gemacht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messerdielen (20, 21) als Stahlbetonfertigbauteile
mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt ausgebildet
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messerdielen (20) aus einzelnen
Abschnitten (20a, 20b) bestehen, die an ihren Stirnseiten
druckfest gegeneinander abstützbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Fugen (44) zwischen den Stirnseiten der
Abschnitte (20a, 20b) jeweils eine elastisch und/oder
plastisch verformbare Fugeneinlage (45), z.B. aus
unbewehrtem Neoprene, angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stirnseiten der Abschnitte (20a, 20b)
Metallplatten (43) anliegen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils mindestens eines der
stabförmigen Bewehrungselemente (36) der Messerdielen (20,
21) am rückwärtigen Ende (36′) über das Ende der jeweiligen
Messerdiele (20, 21) hinausragt und dort mit einer doppelt
wirkenden, gegen den Baukörper (4) abstützbaren
Zylinder-Kolben-Einheit (39) kraftschlüssig verbindbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bewehrungselement (36) die Messerdiele (20, 21) auf
ihre gesamte Länge längsbeweglich durchsetzt und gegen den
Betonkörper der Messerdiele gespannt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messerdielen (20, 21) an ihrer dem
Boden zugekehrten Oberseite zumindest im Bereich der
Quer- und Längsfugen jeweils durch Bleche (33, 47, 50)
abgedeckt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messerdielen (20, 21) an der
Außenfläche (26) des Baukörpers (4) unter Zwischenschaltung
von Gleitlagern (27) aufgelagert bzw. abgestützt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß je Messerdiele (20, 21) mindestens zwei durchgehende
streifenförmige Gleitlager (27) vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messerdielen (20, 21) an dem
Baukörper (4) zugfest gleitend gehalten sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in jeder Messerdiele (20, 21) mindestens
eine in deren Längsrichtung verlaufende Leitung (40) mit
mindestens einer Austrittsöffnung (41) zum Einpressen eines
Schmiermittels in die Bodenfuge vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnung (41) in eine quer zur Längsrichtung
der Messerdiele verlaufende Rinne (42) mündet.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messerdielen (20, 21) jeweils am
vorderen Ende mit einem eine messerartige Schneide (35)
bildenden Ansatz (34) aus Stahl versehen sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberseite der Messerdielen (20, 21) am vorderen Ende
abgeschrägt ausgebildet ist derart, daß die Schneide (35) um
einen Betrag Δ h tiefer liegt als die übrige Oberseite.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß bei großer Länge der Messerdielen (20,
21) zwischen den einzelnen Abschnitten (20a, 20b)
Zwischenpreßstationen (46) vorgesehen sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei
sich der Baukörper während des Vorschiebens auf einer
Gleitbahn abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei in seitlichem Abstand voneinander angeordnete
Gleitbahnen (16) vorgesehen sind und daß die
Unterkonstruktionen (12, 13, 14) der Gleitbahnen (16), die
z. B. im Bereich und im Schutz von vorweg aufgefahrenen
Pilotstollen hergestellt und im Zuge des Vorschiebens des
Baukörpers (4) freigelegt werden, als Zugglieder ausgebildet
sind und zusammen mit dem Gewicht des Baukörpers (4) als
Widerlager beim Vorschieben des Baukörpers (4) dienen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterkonstruktionen (12, 13, 14) der Gleitbahnen
(16) vorgespannt sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Baukörper (4) am vorderen Ende
gegenüber den Gleitbahnen (16) in horizontaler Richtung
gleitend gehalten ist.
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1988
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