DE2743273C2 - Verfahren zum Herstellen von langgestreckten Tragwerken, insbesondere mehrfeldrigen Brückenüberbautem aus Stahl- oder Spannbeton - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von langgestreckten Tragwerken, insbesondere mehrfeldrigen Brückenüberbautem aus Stahl- oder SpannbetonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von langgestreckten Tragwerken, insbesondere mehrfeldrigen
Brückenüberbauten, aus Stahl- oder Spannbeton gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Bei einem bekannten Verfahren (Taktschiebeverfahren) dieser Art im Hochbau ist es bekanntgeworden,
als Bodenschalung für im Bereich der ortsfesten Schalungsteile hergestellte Längsträger PTFE-Neoprene-Platten
zu verwenden, mit denen besondere Gleitträger belegt wurden (Zeitschrift »Der Bauingenieur«, 1973,
Heft 7, S. 243, 244). Beim Verschieben konnten diese Platten am Ende der Gleitbahn abgenommen und beim
nächsten Betoniervorgang wieder eingesetzt werden. Die Bewehrungskörbe für die einzelnen Abschnitte
wurden von der Einbaustelle getrennt hergestellt und durch Hebezeuge in den Bereich der ortsfesten Schalung
gebracht. Bei dieser besonderen Ausführungsform des Taktschiebeverfahrens wurde eine gewisse Vereinfachung
dadurch erreicht, daß zur Auflagerung der zu verschiebenden Teile nach Absenken der ortsfesten
Schalungsteile keine besonderen Gleitlager vorgesehen zu werden brauchten, sondern die Längsträger unmittelbar
auf den zugleich als Schalung dienenden Gleitplatten verschoben wurden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Vereinfachung des Taktschiebeverfahrens zu erreichen,
um es, vor allem im Brückenbau, noch vielseiti- Mi ger einsetzbar und noch wirtschaftlicher zu machen.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
gelöst.
Dadurch, daß die Bodenschalung schon vor dem Ab- ><;
schnitt eingesetzt wird, in dem sie zum Betonieren gebraucht wird, und nachher in den Bereich der ortsfesten
Schalung gezogen wird, wird die Voraussetzung dafür geschaffen, daß auf dieser Bodenschalung schon die
Bewehrung für den nächsten Abschnitt aufgebaut werden kann, die dann ebenfalls mifgezogen wird und damit
unmittelbar, also ohne zusätzliche Arbeiten, an Ort und Stelle liegt Dies trägt wesentlich zur weiteren
Rationalisierung des Taktschiebeverfahrens bei.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Atisführungsbeispiele näher
erläutert Es zeigt
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Brückenbauwerks während der Herstellung,
Fig.2 in größerem Maßstab einen Längsschnitt durch den Herstellplatz,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie IIi-111 in
Fig. 2,
Fig.4 einen Querschnitt entlang der Linie IV-IV in
Fig. 2,
Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie V-V in F i g. 2 und
F i g. 6 einen Querschnitt durch ein anderes Brückenbauwerk mit Hohlkastenquerschnitt.
In der in Fig. 1 dargestellten Situation soll zwischen
zwei Widerlagern 1 und 2 ein Brückenüberbau hergestellt werden, der im Endzustand auf den Pfeilern
3, 4 und 5 aufliegt. Zu diesem Zweck wird unmittelbar hinter dem Widerlager 1 ein Herstellplatz eingerichtet,
der im wesentlichen aus zwei oder mehreren höhenverstellbar <iuf provisorischen Fundamenten montierten
Gleitbahnen 6 besteht und der eine Schalung aufweist. An diesem Herstellplatz werden einzelne Abschnitte
des Brückenüberbaus hergestellt und der jeweils fertige Brückenüberbauteil nach dem Erhärten eines jeden
Abschnitts unter Zwischenschaltung von Gleitlagern über das Widerlager 1 hinaus vorgeschoben. Aus
statischen Gründen sind Zwischenunterstützungen 7 und 8 sinnvoll, die nach Fertigstellung des Brückentragwerks
wieder entfernt werden. Um beim Weiterschieben das jeweils vorderste Feld mit zulässigen Kragmomenten
frei überbrücken zu können, ist an der Spitze des Überbauteils ein Schnabel 9 angeordnet.
Der Herstellplatz hinter dem Widerlager 1 ist in größerem Maßstab in F i g. 2 im Längsschnitt und in den
F i g. 3 bis 5 im Querschnitt dargestellt. Er gliedert sich in drei Abschnitte A, B und C. Im Abschnitt A wird die
Bewehrung für die Trägerstege und gegebenenfalls für die Fahrbahnplatte vorbereitet; im Abschnitt ßwird der
jeweilige Überbauabschnitt hergestellt, und im Abschnitt C kommt der zuletzt hergestellte Überbauabschnitt
von der Schalung und von den Gleitbahnen des Herstellplatzes frei. Hier können auch gewisse Nacharbeiten
vorgenommen werden, wie Anbringen von Schutzgeländern, Anbetonieren von Querträgern usw.
Im folgenden wird die Herstellung eines zweistegigen Plattenbalkens erläutert. Auf zwei Bankettstreifen 11,
die auf den Erdboden 10 betoniert wurden, werden die Gleitbahnen 6 ausgelegt, die im einfachsten Fall, z. B. bei
kleinen Brückenquerschnitten, aus Kanthölzern bestehen. Auf die Gleitbahnen 6, die, um Höhenkorrekturen
zu ermöglichen, auf Holzkeilen 12 oder anderen geeigneten verstellbaren Unterstützungen auflagern,
wird die Bodenschalung 13 für die Trägerstege aufgelegt. Als Gleitmittel reicht im Normalfall Stapellauffett aus. Für höhere Ansprüche können Platten oder
Scheiben aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) verwendet werden.
Im Abschnitt A wird auf der Bodenschalung 13 zunächst die Bewehrung 14 für die Trägerstege
gefertigt. Sodann wird beim Vorschieben des gesamten
bis dahin gefertigten Überbauteils um eine weitere Abschnittslänge die Bodenschalung 13 mit den Bewehrungskörben
in den Abschnitt B verschoben. Dort befinden sich die Rüstungs- und die Schalungsteile 15 für
die Außenflächen der Trägerstege und die Auskragungen der Fahrbahnplatte des Oberbauquerschnitts sowie
eine Innenschalung 16 für die Innenflächen der Trägerstege und die Unterseite der Fahrbahnplatte. Die
Bodenschalung 13 liegt jetzt zwischen den Schalungstei len 15 und der Innenschalung 16; im Abschnitt A wird
auf den Gleitbahnen 6 eine neue Bodenschalung ausgelegt Im Abschnitt B kann nun ein weiterer
Tragwerksabschnitt betoniert werden.
In der Darstellung der Fig.2 ist als letzter der Tragwerksabschnitt 19 betoniert worden, der an den
Tragwerksabschnitt 18 anschließt, welcher wiederum dem vorangehenden Tragwerksabschnitt 17 folgt Nach
dpm Erhärten des Betons des Tragwerksabschnitts 19
werden an dessen rückwärtiger Stirnseite 20 zwei Verschubklauen 21 etwa im Bereich der vertikalen
Achse der Trägerstege angesetzt, an denen Zugstäbe 27 angreifen.
Die Zugsiäbe 27 erstreckers sich unterhalb des
Oberbaus bis zu dem Widerlager 1, auf dem der Oberbau wie auch auf den anderen Stützen über
Gleitlager 29 aufliegt Dort befinden sich auch hydraulische Pressen, die sich gegen das Widerlager 1
abstützen und die Zugstäbe 27 in Richtung des Pfeiles 30 vorschieben. Auf diese Weise wandert der Tragwerksabschnitt 19 an die Stelle, die vorher der Tragwerksab-
schnitt 18 eingenommen hat Dabei werden die einzelnen Teile der Bodenschalung 13 frei; sie können
gereinigt und in den Abschnitt A umgesetzt werden. Zweckmäßigerweise wird während dieses Verschiebevorgangs
über zusätzliche Zugstäbe 31 auch die Bodenschalung aus dem Abschnitt A mitgenommen.
Selbstverständlich können auch andere Bauwerksquerschnitte, z. B. Hohlkastenquerschnitte, hergestellt
werden. F i g. 6 zeigt einen solchen Querschnitt, wobei im wesentlichen die gleichen Teile vorkommen wie
bei dem an Hand der Fig.2 bis 5 beschriebenen Plattenbalkenquerschnitt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von langgestreckten Tragwerken, insbesondere mehrfeldrigen Brücken- s überbauten, aus Stahl- oder Spannbeton, bei dem in einer in unmittelbarer Nähe eines Tragwerksendes angeordneten Schalung nacheinander Tragwerksabschnitte hergestellt, unter Verbindung durch schlaffe oder vorgespannte Anschlußbewehrungs- ι ο elemente an den jeweils vorher hergestellten Tragwerksabschnitt anbetoniert und mit diesem taktweise in Richtung Einbaulage vorgeschoben werden, wobei die Bodenschalung des jeweils in der Herstellung befindlichen Tragwerksabschnitts im Gegensatz zu den ortsfesten Schalungsteilen für die übrigen Flächen der Tragwerksabschnitte um einen Takt mit dem jeweiligen Trag.verksabschnitt weiter mitverschoben und, in Verschieberichtung gesehen, vor den ortsfesten Schalungsteilen zur Wiederverwendung freigemacht wird, dadurchgekennz eich η et, daß die Bodenschalung (13), in Verschieberichtung gesehen, bereits hinter den ortsfesten Schalungsteilen (15) eingesetzt wird, daß darauf die Bewehrung (14) für den als nächster zu betonierenden Tragwerksabschnitt hergestellt und daß diese Bewehrung (14) zusammen mit der Bodenschalung (13) in den Bereich der ortsfesten Schalungsteile (15) hineinverschoben wird.30
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