DE3500874C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausstellvorrichtung für um eine Achse verschwenkbare Scheiben, Hubdächer o. dgl., insbeson­ dere von Kraftfahrzeugen, mit einem an der Scheibe angelenkten Stö­ ßel und einer mit diesem in Verbindung stehenden Antriebseinheit, wobei der Stößel aus einer bogenförmig gekrümmten Schubstange besteht, die zumindest bereichsweise als Zahnsegment ausgebildet ist und deren der Anlenkstelle an der Scheibe abge­ wandtes Ende über einen Zahntrieb mit der Ausgangswelle eines elektrisch betriebenen Getriebemotors in Wirkverbindung steht.

Aus der DE-OS 30 16 268 ist eine Ausstellvorrichtung zum motori­ schen Öffnen und Schließen einer Verkaufsfenster-Klappe an einem Fahrzeug bekannt. Als Verschwenkmechanismus weist die bekannte Ausstellvorrichtung eine mit ihrem einen Ende an der Klappe an­ greifende, auf der Länge bogenförmig gekrümmte, einteilige und aus elastischem Material bestehende Zahnstange auf, deren anderes Ende über einen Zahntrieb mit der Ausgangswelle eines elektrisch be­ triebenen Getriebemotors in Wirkverbindung steht. Der Getriebemo­ tor ist dabei mit dem zugehörigen Rädertrieb an einem quer zur Längserstreckung der Schubstange beweglich angeordneten Schlitten befestigt, um eventuellen elastischen Verformungen der Zahnstange bei erhöhten Belastungen vorzubeugen.

Diese bekannte Einrichtung ist in ihrem konstruktiven Aufbau sehr sperrig und bedingt erhebliche Montagearbeiten beim Einbau in ein Fahrzeug. Da alle Getriebteile an einem bewelichen Schlitten aufgehängt sind und eine Führung der Schubstange ausschließlich im Bereich des Schlittens durch ein zusätzlich vorgesehenes Reibrad, das die Schubstange gegen das Antriebsritzel des Getriebemotors preßt, stattfindet, ist der Ausstellmechanismus als Ganzes sehr labil und störanfällig und deshalb für einen Einbau in ein Kraft­ fahrzeug, das im Betrieb ständigen Schwingungen und Erschütterun­ gen ausgesetzt ist, ungeeignet. Hinzu kommt, daß durch die beson­ dere konstruktive Gestaltung des Ausstellmechanismus eine Vormon­ tage aller Einzelteile, wie Schubstange, Schlitten, Reibräder, Spannextender, Getriebemotor, Versteifungsstreben usw., als ver­ kaufsfertige, handliche Verpackungseinheit, wie sie bei Kraftfahr­ zeug-Zubehörteilen unumgänglich ist, bei der bekannten Ausstell­ vorrichtung nicht möglich ist. Da außerdem alle Einzelteile des Mechanismus zum Fahrzeuginnenraum hin freiliegen, bilden diese auch eine erhebliche Unfall-Gefahrenquelle.

Ausgehend von einer Ausstellvorrichtung gemäß dem Oberbegriff, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bauliche kompakte ver­ kaufshandliche Ausstellvorrichtung vorzuschlagen, die in ihrem Aufbau störungsunanfällig ist und als vorgefertigte Baueinheit leicht montiert werden kann, auch nachträglich in einem Kraftfahrzeug.

Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Antriebs­ einheit und die starr ausgebildete Schubstange in einem nahe der Anlenkstelle an der Scheibe im Innenraum des Fahrzeugs an einer Karosseriewand als selbständige Baueinheit befestigbaren Gehäuse untergebracht sind, in das seinerseits ein Schubstangen-Lagergehäu­ se integriert ist, das eine der Bogenkrümmung der Schubstange ent­ sprechende Krümmung aufweist und in welchem die Schubstange zumin­ dest auf einer Teillänge verschiebbar beweglich geführt ist.

Durch die Unterbringung aller wesentlichen Teile in einem Gehäuse wurde eine kompakte, verkaufsfertige Baueinheit geschaffen, die leicht zu montierten ist und jegliche bewegliche Teile zum Fahr­ zeuginnenraum abkapselt, so daß Verletzungsgefahren ausgeschlossen sind. Durch die zusätzliche Anordnung eines Schubstangen-Lagerge­ häuses innerhalb des Hauptgehäuses wird zudem eine gute Führung der Schubstange erreicht, die eine weitgehende Störunanfälligkeit auch der übrigen mechanischen Teile unterstützt.

Aus dem DE-GM 77 27 877 ist ebenfalls eine elektrische Antriebs­ vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Türen bzw. Türflügeln mit einem in einem Gehäuse untergebrachten Antriebsmechanismus be­ kannt. Doch gibt diese Einrichtung keine Anregung dafür, wie der Mechanismus und das Gehäuse ausgebildet sein müßten, wenn die Schubstange als bogenförmig gekrümmte Zahnstange ausgebildet wird.

Vorzugsweise sind das Schubstangen-Lagergehäuse und die Schubstan­ ge etwa gleich lang. Dadurch wird auf der ganzen Schubstangenlänge eine gleichmäßige Führung erreicht.

In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes weist die ei­ nem Antriebsritzel des Getriebemotors zugewandte Wandung des Schubstangen-Lagergehäuses eine zumindest eine Teillänge des Schub­ stangen-Zahnsegmentes freigebende Ausnehmung auf, in deren Bereich das Antriebsritzel des Getriebemotors mit dem Zahnsegment in Ein­ griff steht. Vorteilhaft weist die Schubstange an ihrem freien Ende einen Anschlag zur Begrenzung der Hublänge beim Öffnen der Scheibe auf. Zweckmäßig ist das Zahnsegment der Schubstange an seinen beiden Enden jeweils durch in die Schubstange eingelassene verzahnungslose Einschnitte begrenzt.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zwischen die Aus­ gangswelle des Getriebemotors und das Antriebsritzel für die Schubstange ein Untersetzungsgetriebe mit Selbsthemmeigenschaften geschaltet. Dadurch wird verhindert, daß die Ausstellscheibe von Unbefugten von außen betätigt werden kann.

Zweckmäßig besteht das Schubstangen-Lagergehäuse und das Hauptge­ häuse aus einer einstückigen Baueinheit aus Kunststoff oder Zink­ druckguß.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge­ stellt. Es zeigt

Fig. 1 einen vereinfachten Längsquerschnitt durch die Aus­ stellvorrichtung und die Scheibe und

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.

Die Ausstellvorrichtung ist in der Zeichnung als Ganzes mit 1 bezeichnet. Sie dient zum Verschwenken einer Scheibe 2 eines Kraftfahrzeuges und ist gleichermaßen zur Ausstellung von z. B. Hubdächern geeignet. Die Schwenkachse der Scheibe 2 befindet sich an dem Fensterausschnitt der Karosserie und ist in der Zeichnung nicht dargestellt.

Die Ausstellvorrichtung 1 umfaßt eine Antriebseinheit 3 für einen Stößel 4, der über ein Winkelstück 5 mit der Scheibe 2 in Verbindung steht, jedoch auch unmittelbar an die Scheibe angelenkt sein kann. Der Anlenkpunkt zwischen dem Stößel 4 und dem Winkelstück 5 ist bei dem Ausführungs­ beispiel in Fig. 1 mit 6 bezeichnet. Er besteht aus einer am Stößelende befestigten Lasche 7, die ein Lagloch 8 aufweist, in das ein am Winkel­ stück 5 befestigter Gelenkzapfen 9 eingreift. Die komplette Antriebsein­ heit 3 ist in einem einstückigen Gehäuse 10 untergebracht, das aus Kunst­ stoff oder Zinkdruckguß geformt ist. Das Gehäuse wird im Innenraum des Fahrzeuges in der Nähe der auszustellenden Scheibe 2 an einer nicht dar­ gestellten Karosseriewand, z. B. einem Holm, montiert. Die Befestigungs­ stellen sind durch die Bezugsziffern 11 und 12 angedeutet. Die Dichtung, auf der der Scheibenrand umlaufend aufliegt, ist mit 13 bezeichnet.

Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 1 be­ steht der Stößel 4 aus einer einteiligen Schubstange 14, deren dem Anlenkpunkt 6 an der Scheibe 2 abgewandtes Ende über einen Zahntrieb mit der Ausgangswelle 15 eines elektrisch betriebenen Getriebemotors 16 der Antriebseinheit 3 in Wirkverbindung steht. die Schubstange 14 besitzt eine durchlaufend bogenförmige Krümmung und ist an ihrem der Scheibe 2 abgewandten Ende bei 17 als Zahnsegment ausgebildet. In das Zahnsegment greift ein Ritzel 18 ein, das das Antriebsritzel am Ausgang der Getriebe­ motorwelle 15 bildet. Die Schubstange 14 ist auf nahezu ihrer gesamten Länge in einem Lagergehäuse 19 geführt, das entsprechend der Schubstange gekrümmt und in das Gehäuse 10 der Antriebseinheit einstückig eingeformt ist. Das Zahnsegment 17 weist im Bereich seiner beiden Enden verzahnungs­ lose Einschnitte 20, 21 auf, die eine Mitnahme der Schubstange 14 durch das Antriebsritzel 18 verhindern, wenn sich die Schubstange in der eingefah­ renen Endstellung, wie in Figur in ausgezogenen Linien dargestellt, befindet bzw. in einer ausgefahrenen Stellung, wie durch die Scheibe 2 strichpunktiert angedeutet. Damit die Schubstange 14 nicht von der Scheibenaußenseite aus ihrem Lager 19 herausgezogen werden kann, weist sie an ihrem äußeren Ende einen Begrenzungsanschlag 22 auf, der bei der Berührung mit dem Antriebs­ ritzel 18 in der ausgefahrenen Öffnungsstellung der Schiebe kollidiert. Der freie Eingriff des Antriebsritzels 18 in das Zahnsegment 17 wird dadurch ermöglicht, daß das Lagergehäuse 19 auf seiner dem Antriebsritzel zuge­ wandten Seite mit einer Wandungsausnehmung 23 versehen ist.

Bei dem Beispiel nach Fig. 1 und 2 ist zwischen die Ausgangswelle 15 des Getriebemotors 16 und das Antriebsritzel 18 ein Untersetzungsgetriebe 24 geschaltet. Das Untersetzungsgetriebe umfaßt ein auf der Getriebemotor­ ausgangswelle 15 verdrehfest gelagertes Zahnrad 25, das mit einem Gegen­ rad 26 kämmt, welches auf eine in einem mit dem Gehäuse 10 einstückig geformten Lagerbock 27 frei drehbare Welle 28 verdrehfest aufgekeilt ist. Auf der Welle 28, die mit ihrem anderen Ende in einem ebenfalls mit dem Gehäuse 10 einstückigen Lagerbock 29 geführt ist, befindet sich verdrehfest neben dem Zahnrad 26 ein weiteres Zahnrad 30, das mit einem Zahnrad 31 kämmt, welches auf einer Welle 32 befestigt ist, deren Enden frei drehbar im Lagerbock 29 und in einem gegenüberliegenden Lagerbock 33 gelagert sind. Auf die Welle 32 ist außerdem eine Schnecke 34 aufgekeilt, die ein Schneckenrad 35 antreibt, das verdrehfest auf einer Welle 36 gelagert ist. Neben dem Schneckenrad 35 ist das Antriebsritzel 18 auf der Welle 36 verdrehfest befestigt. Das Antriebsritzel 18 greift in das Zahnsegment 17 ein.

Die Ausstellvorrichtung bei dem Beispiel nach Fig. 1 funktionert wie folgt:

Der Motor 16 wird vom Fahrersitz aus über ein elektrisches Schaltsystem mit Strom beaufschlagt. Das Antriebsritzel 18 am Ausgang der Getriebe­ welle 15 wird im Gegenuhrzeigersinn verdreht und bewegt durch den Ein­ griff in das Zahnsegment 17 die Schubstange 14 aus der in Fig. 1 in aus­ gezogenen Linien ersichtlichen Geschlossenstellung der Scheibe 2 in einem Bogenverlauf entsprechend der Linie 43 in die Öffnungsstellung. Durch eine geeignete Steuerschaltung läßt sich jede beliebige Zwischenstellung vorwäh­ len. Während der Ausfahrbewegung der Schubstange verlagert sich die Achse 9 in Abhängigkeit von der Bogenbewegung innerhalb des Langloches 8 in der Lasche 7. In der vollen Öffnungsstellung verhindert der Anschlag 22 ein weiteres Ausfahren der Schubstange. Durch den Einschnitt 20 in dem Zahnsegment 17 ist eine weitere Mitnahme der Schubstange ebenfalls aus­ geschlossen. Das Zurückfahren aus der Öffnungsstellung in die Geschlossen­ stellung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Obwohl bei den beschriebenen Reduziergetrieben selbsthemmende Schnecken­ getriebe zum Einsatz kommen, um ein unbefugtes Betätigen der Scheiben von außen zu verhindern, kann der gleich Zweck auch durch den Einbau von doppelseitig wirkenden bekannten Federkupplungen erreicht werden.

Die beschriebenen Antriebssteuerungen können ergänzt werden durch den Einsatz von mit der Getriebeausgangswelle gekoppelten Drehpotentiometern und/oder mit dem Stößel verbundenen Schiebepotentiometern o. dgl. Auch ist der Einsatz von Flüssigkristall-Symbolanzeigen oder Leuchtdioden­ displays möglich.

Claims (7)

1. Ausstellvorrichtung für um eine Achse verschwenkbare Scheiben, Hub­ dächer o. dgl., insbesondere von Kraftfahrzeugen, mit einem an der Scheibe angelenkten Stößel und einer mit diesem in Verbindung stehen­ den Antriebseinheit, wobei der Stößel aus einer bogenförmig gekrümmten Schubstange besteht, die zumindest bereichsweise als Zahnseg­ ment ausgebildet ist und deren der Anlenkstelle an der Scheibe abge­ wandtes Ende über ein Zahntrieb mit der Ausgangswelle eines elektrisch betriebenen Getriebemotors in Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeich­ net, daß die Antriebseinheit (3) und die starr ausgebildete Schubstange (14) in einem nahe der Anlenkstelle an der Scheibe (2) im Innenraum des Fahr­ zeuges an einer Karosseriewand als selbständige Baueinheit befestigbaren Gehäuse (10) untergebracht sind, in das seinerseits ein Schubstangen- Lagergehäuse (19) integriert ist, das eine der Bogenkrümmung der Schub­ stange entsprechende Krümmung aufweist und in welchem die Schubstange zumindest auf einer Teillänge verschiebbar beweglich geführt ist.

2. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schubstangen-Lagergehäuse (19) und die Schubstange (14) etwa gleich lang sind.

3. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einem Antriebsritzel (18) des Getriebemotors (16) zugewandte Wandung des Schubstangen-Lgergehäuses (19) eine zumindest eine Teillänge des Schubstangen-Zahnsegmentes (17) freigebende Ausnehmung (23) aufweist, in deren Bereich das Antriebsritzel des Getriebemotors mit dem Zahn­ segment (17) in Eingriff steht.

4. Ausstellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (14) an ihrem freien Ende einen Anschlag (22) zur Begrenzung der Hublänge beim Öffnen der Scheibe aufweist.

5. Ausstelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnsegment (17) der Schubstange (14) an seinen beiden Enden jeweils durch in die Schubstange eingelassene verzahnungslose Einschnitte (20, 21) begrenzt ist.

6. Ausstellvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Ausgangswelle des Getriebe­ motors (16) und das Antriebsritzel (18) für die Schubstange (14) ein Unter­ setzungsgetriebe mit Selbsthemmeigenschaften geschaltet ist.

7. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Schubstangen-Lagergehäuse (19) und das Haupt-Gehäuse (10) aus einer einstückigen Baueinheit aus Kunststoff oder Zinkdruckguß besteht.