DE3408119C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Naßpresse zum Entwässern einer Faserbahn mit einer rotierenden Walze und einer Anpreßein­ richtung, zwischen denen die Faserbahn zusammen mit minde­ stens einem wasseraufnehmenden Band in einem Preßspalt ent­ lang eines Teiles des Walzen-Umfanges geführt ist, wobei zwischen dem wasseraufnehmenden Band und der Anpreßeinrich­ tung ein flexibles, wasserundurchlässiges, endloses Band ge­ führt ist, und die Anpreßeinrichtung mindestens zwei in Laufrichtung der Faserbahn hintereinanderliegende Reihen von nebeneinanderliegenden Anpreßelementen aufweist, die einen in Laufrichtung der Faserbahn steigenden Preßdruck ausüben.

Solche Naßpressen sind in der DE-OS 31 26 492 beschrieben und dienen der Entwässerung einer Papier- oder Pappenbahn oder eines anderen Fasermaterials, wobei die Faserbahn zu­ sammen mit beispielsweise einem wasseraufsaugenden Filzband und einem wasserundurchlässigen Preßband durch einen Preß­ spalt geführt wird, der durch eine Walze und mehrere Reihen von Anpreßelementen gebildet wird, welche in Laufrichtung der Faserbahn hintereinander angeordnet sind. Um eine gute Entwässerung zu erreichen, nimmt dabei der Preßdruck der hintereinanderliegenden Reihen von Anpreßelementen in Lauf­ richtung bis zu einem Maximalwert zu und wird dann mög­ lichst schlagartig auf Null reduziert, um eine Rückbefeuch­ tung zu vermeiden.

In der DE-OS 31 05 276 ist eine Naßpresse offenbart, bei der die Anpreßeinrichtung in Laufrichtung der Faserbahn hintereinander mehrere Anpreßelemente aufweist, die einen stufenweise ansteigenden Preßdruck auf die Faserbahn aus­ üben.

Um einen über die Breite der Faserbahn gleichmäßigen An­ preßdruck oder ein gewünschtes Druckprofil einstellen zu können, ist die Aufteilung der Anpreßeinrichtung in eine Anzahl von Anpreß- oder Druckelementen erforderlich, die in einer Reihe quer zur Laufrichtung der Faserbahn neben­ einander angeordnet sind. Auch wenn die einzelnen Druckele­ mente dicht nebeneinander über die Breite angeordnet sind, so entsteht zwangsläufig an den Grenzen zwischen benachbarten Druckelementen ein Druckabfall, der zu einer ungleichmäßigen Entwässerung über die Breite der Faserbahn führt und beispiels­ weise eine Streifigkeit des erzeugten Papieres zur Folge hat, welche in der Praxis nicht oder kaum tolerierbar ist.

Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Naßpresse zu schaffen, bei welcher eine gleichmäßige Entwässerung einer Faserbahn über deren gesamte Breite erreichbar ist und außerdem ein steigender Anpreßdruck in Laufrichtung beibehalten wird, gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 dadurch, daß die nebeneinanderliegenden Anpreßelemente jeder Reihe derart angeordnet sind, daß die Anpreßelemente einer Reihe gegenüber den Anpreßelementen einer anderen Reihe in Querrichtung versetzt sind.

In den Unteransprüchen 2 bis 7 sind zweckmäßige Weiterbildungen enthalten.

Die Erfindung wird anhand der in den Figuren darge­ stellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Naßpresse im Längsschnitt.

Fig. 2 zeigt eine erste Anpreßeinrichtung in der Auf­ sicht.

Fig. 3 zeigt eine weitere Anpreßeinrichtung in der Aufsicht.

Fig. 4 zeigt eine Anpreßeinrichtung mit gemeinsamer Ansteuerung im Querschnitt.

Fig. 5 zeigt eine andere Anpreßeinrichtung im Quer­ schnitt.

Die in Fig. 1 in schematischer Darstellung wiedergege­ bene Naßpresse besteht aus einer Walze 1 und einer Anpreßeinrichtung 2, zwischen denen die Faserbahn, beispielsweise eine Papierbahn 3 zusammen mit einem wasseraufnehmenden Band 4, zum Beispiel einem Filzband, und einem flexiblen wasserundurchlässigen Anpreßband 5 in einem Preßspalt 6 entlang eines Teiles A des Walzen­ umfanges geführt ist. Während des Durchganges der Pa­ pierbahn 3 durch diesen Preßspalt 6 erfolgt die Ent­ wässerung der Papierbahn mit sukzessive steigendem Preßdruck, wobei das aus der Papierbahn 3 austretende Wasser von dem Filzband 4 aufgenommen wird. Nötigen­ falls können noch weitere Bänder, beispielsweise ein Siebband, zusätzlich durch den Preßspalt geführt wer­ den.

Die Walze 1 kann als Massiv-, Rohr- oder Saugwalze aus­ geführt sein, oder wie in Fig. 1 dargestellt, als Durch­ biegungsausgleichswalze oder als Durchbiegungseinstell­ walze, wobei die Walze aus einem rotierenden Walzenman­ tel 7 und einem feststehenden Träger 8 besteht und bei­ de Teile durch in Preßrichtung bewegliche Anpreßele­ mente 9 gegeneinander abgestützt sind, so daß die Durch­ biegung der Walze kontrollierbar wird. Die Anpreßele­ mente können an sich in beliebiger bekannter Weise aus­ geführt sein. Als besonders günstig haben sich hydro­ statische Druckelemente erwiesen, wie sie beispiels­ weise in US 38 02 044 beschrieben sind, wobei eine An­ zahl solcher Druckelemente nebeneinander in Achsen­ richtung der Walze, also quer zur Papierbahn, angeord­ net ist.

Das Anpreßband 5 kann als endloses Band ausgebil­ det sein und läuft über mehrere Führungswalzen 10 mit der Papierbahn 3 und dem Filzband 4 durch den Preß­ spalt 6. Gegebenenfalls kann das Anpreßband 5 auch in Form eines Walzenmantels ausgeführt sein, so daß auf Führungswalzen verzichtet werden kann. Dabei muß jedoch eine hinreichende Flexibilität dieses Walzenmantels gewähr­ leistet sein.

Die Anpreßeinrichtung 2 besteht aus einem Querträger 11, der zwei in Laufrichtung hintereinanderliegende Reihen von Druck­ räumen 12 und 13 aufweist, die über Leitungen 14 und 15 mit einem Druckmittel versorgt werden. In diesen Druckräumen 12 und 13 sind in Querrichtung nebeneinander Anpreßelemente 16 und 17 eingesetzt, die durch den in den zylindrischen Druckräumen 12 und 13 herrschenden Druck an die Walze 1 ange­ preßt werden und durch ihren Anpreßdruck die Papierbahn 3 entwässern. An sich können diese Anpreßelemente 16, 17 in beliebiger Form ausgebildet sein, als besonders vorteilhaft hat sich jedoch die Ausführung als hydrostatische Druckelemen­ te nach US 38 02 044 gezeigt, die an ihrer Preßfläche Druck­ taschen 19 und 20 aufweisen, die mit Bohrungen 21 mit den Druck­ räumen 12 bzw. 13 in Verbindung stehen. Die Anpreßkraft der Anpreßelemente 16, 17 ist so gewählt, daß der Anpreßdruck in Laufrichtung der Papierbahn sukzessive ansteigt, d. h. der Anpreßdruck der Anpreßelemente 17 ist größer als der des Anpreßelementes 16. Dies kann in verschiedener Weise erreicht werden, beispielsweise dadurch, daß der Druck im zylindrischen Druckraum 13 größer ist als der im Druckraum 12, oder daß die wirksame Druckfläche der Anpreßelemente 17 bei gleichem Druck kleiner ist als die wirksame Druckfläche 19 der Anpreßelemen­ te 16, oder aber daß die Querschnitte der Druckräume 13 der Anpreßelemente 17 größer sind als die Druckräume 12 der An­ preßelemente 16. Gegebenenfalls ist auch eine Kombination der angeführten Maßnahmen möglich.

Es sei bemerkt, daß nicht nur zwei Reihen von Anpreß­ elementen vorgesehen sein können, wie in Fig. 1 dar­ gestellt, sondern auch eine größere Anzahl von An­ preßelement-Reihen möglich ist, wobei der Anpreß­ druck von Reihe zu Reihe in Laufrichtung der Papier­ bahn sukzessive ansteigt, bis er nach der letzten Reihe von Anpreßelementen plötzlich abfällt. Die einzelnen Reihen von Anpreßelementen sind dabei zweckmäßiger­ weise möglichst dicht hintereinander vorzusehen, um eine Rückbefeuchtung der Papierbahn zwischen den ein­ zelnen Reihen von Anpreßelementen zu verhindern. Auf diese Weise wird durch die Verwendung eines sukzessiven ansteigenden Anpreßdruckes eine besonders gute Ent­ wässerung einer Faserbahn erreicht.

In Fig. 2 ist die im vorstehenden im Schnitt gezeigte Anpreßeinrichtung 2 in der Aufsicht dargestellt. In Laufrichtung hintereinander sind zwei Reihen 16 und 17 von Anpreßelementen vorgesehen, wobei die einzelnen Anpreßelemente jeder Reihe 16 und 17 in Querrichtung dicht an dicht angeordnet sind, so daß nur schmale Spalte 22 bzw. 23 zwischen benachbarten Anpreßelemen­ ten vorhanden sind. Zur Erzielung eines in Laufrich­ tung ansteigenden Anpreßdruckes ist die wirksame Druck­ fläche der Drucktaschen 20 der in Laufrichtung gesehen vorderen Reihe von Anpreßelementen 17 etwas kleiner als die wirksame Druckfläche der Drucktaschen 19 der hinteren Reihe 16.

In Querrichtung gesehen fällt der ausgeübte Preßdruck in jeder Reihe von Anpreßelementen zwischen den einzel­ nen benachbarten Anpreßelementen 16 bzw. 17 ab, so daß die Entwässerung in den unvermeidlichen Zwischen­ räumen zwischen den einzelnen Anpreßelementen geringer ist als im Bereich der Drucktaschen 19 bzw. 20. Dies hat in der Regel eine gewisse unerwünschte Streifigkeit des so produzierten Papieres zur Folge. Um diesen Ef­ fekt zu vermeiden, sind die Anpreßelemente 16 und 17 der beiden Reihen gegeneinander versetzt und überlappen sich gegenseitig. Die Spalten 22 der hinteren Reihe 17 liegen also in Laufrichtung an den Stellen, wo sich bei der vorderen Reihe 16 Drucktaschen 19 befinden, und umgekehrt, sind die Spalten 23 zwischen den An­ preßelementen der vorderen Reihe 16 genau an den Stellen vorgesehen, wo bei der hinteren Reihe 17 Druck­ taschen 20 vorhanden sind.

Fig. 3 zeigt in Aufsicht eine Anpreßeinrichtung, bei der drei Reihen von Anpreßelementen 16, 17 und 18 vorgesehen sind. Diese Anpreßelemente besitzen statt einer Drucktasche, wie im vorangegangenen Beispiel, zwei Drucktaschen 24 und 25, wodurch die Querstabilität verbessert wird. Auch in Laufrichtung können die ein­ zelnen Anpreßelemente zur Stabilitätsverbesserung mehrere Drucktaschen hintereinander aufweisen, die mit getrennten Bohrungen an den gleichen Druckraum an­ geschlossen sind. Wiederum sind die Anpreßelemente der einzelnen Reihen in Querrichtung dicht aneinander angeordnet, so daß nur schmale Spalte 26, 27 bzw. 28 zwischen den einzelnen Anpreßelementen entstehen. Wiederum sind diese Spalten 26, 27 bzw. 28 so gegenein­ ander versetzt, daß sich die Anpreßelemente der ver­ schiedenen Reihen überlappen. Außerdem steigt wiederum der Anpreßdruck in Laufrichtung von Reihe zu Reihe, d. h. er nimmt von der Reihe 16 von Anpreßelementen zur Reihe 17 und 18 sukzessive zu. Auf diese Weise, d. h. mit drei oder auch mit einer größeren Anzahl von Reihen von Anpreßelementen kann eine noch bessere Gleichmäßigkeit des entstehenden Papieres erreicht werden, wobei durch die größere Anzahl von Reihen von Anpreßelementen der Anpreßdruck in feineren Stufen zunehmen kann, was die Gefahr einer Beschädigung der Papierbahn durch Verdrücken reduziert.

Fig. 4 zeigt eine Anpreßeinrichtung 2 im Querschnitt, dabei sind im Querträger 11 in Querrichtung nebenein­ ander eine Reihe von Anpreßelementen 16 vorgesehen, die in zylindrischen Druckräumen 12 in Preßrichtung beweglich sind. Die einzelnen Druckräume 12 sind mit­ tels einer gemeinsamen Leitung 14 an eine Druckmittel­ quelle angeschlossen und werden somit mit Druckmittel mit gleichem Druck versorgt. Auf diese Weise wird er­ reicht, daß der Anpreßdruck in Querrichtung entlang der Reihen von Anpreßelementen konstant ist.

Wie in Fig. 5 gezeigt kann es jedoch auch zweckmäßig sein, die einzelnen Anpreßelemente an verschiedene Leitungen 14 ¹, 14 ² . . . bis 14 ⁶ anzuschließen und mit einem Druckmittel unterschiedlichen Druckes zu versor­ gen. Dabei können auch mehrere Druckräume gruppenweise an eine einzige Leitung angeschlossen sein, so daß der Druck zonenweise gesteuert wird. Auf diese Weise kann in Querrichtung entlang der Reihe von Anpreßele­ menten ein bestimmtes Druckprofil und ein entsprechen­ des Feuchteprofil der entstehenden Papierbahn einge­ stellt werden, was unter Umständen erwünscht sein kann.

Claims (7)

1. Naßpresse zum Entwässern einer Faserbahn mit einer rotierenden Walze und einer Anpreßeinrichtung, zwischen denen die Faserbahn zusammen mit mindestens einem wasser­ aufnehmenden Band in einem Preßspalt entlang eines Teiles des Walzenumfanges geführt ist, wobei zwischen dem wasser­ aufnehmenden Band und der Anpreßeinrichtung ein flexibles, wasserundurchlässiges, endloses Band geführt ist, und die Anpreßeinrichtung mindestens zwei in Laufrichtung der Faserbahn hintereinanderliegende Reihen von nebeneinander­ liegenden Anpreßelementen aufweist, die einen in Lauf­ richtung der Faserbahn steigenden Preßdruck ausüben, dadurch gekennzeichnet, daß die nebeneinanderliegenden Anpreßelemente jeder Reihe (16, 17, 18) derart angeordnet sind, daß die Anpreßelemente einer Reihe (16) gegenüber den Anpreßelementen einer anderen Reihe (17, 18) in Quer­ richtung versetzt sind.

2. Naßpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßelemente (16, 17) als hydrostatische Stütz­ elemente ausgebildet sind, die in einem mit Druckmittel versorgten zylindrischen Druckraum (12, 13) in Preßrich­ tung beweglich sind und die an ihrer Anpreßfläche mindes­ tens eine Drucktasche (19, 20) aufweisen, die mit einer Bohrung (21) mit dem zylindrischen Druckraum in Verbindung steht.

3. Naßpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktaschen (19, 20) eine rechteckige Druck­ fläche aufweisen, und daß die Druckfläche der Druck­ taschen (20) der Anpreßelemente (17) einer Reihe von Anpreßelementen kleiner ist, als die Druckfläche der Drucktaschen (19) der Anpreßelemente (16) der in Lauf­ richtung vorhergehenden Reihe von Anpreßelementen.

4. Naßpresse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die zylindrischen Druckräume (13) der Anpreßelemente (17) einer Reihe einen größeren Quer­ schnitt aufweisen, als die entsprechenden Druckräume (12) der Anpreßelemente (16) der in Laufrichtung vor­ hergehenden Reihe.

5. Naßpresse nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung der Faserbahn (3) mehr als zwei Reihen (16, 17, 18) von Anpreßele­ menten vorgesehen sind, wobei die Spalten (26, 27, 28) zwischen den Anpreßelementen einer Reihe quer zur Fa­ serbahn eine von sämtlichen Spalten zwischen den Anpreß­ elementen aller anderen Reihen verschiedene Lage auf­ weisen.

6. Naßpresse nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die zylindrischen Druckräume (12) der Anpreßelemente (6) einer Reihe (16) an eine gemein­ same Druckleitung (14) angeschlossen sind.

7. Naßpresse nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Druckräume (12) der Anpreßele­ mente (16) einer Reihe an verschiedene Druckmittellei­ tungen (14 ¹ . . . 14 ⁶) angeschlossen sind.