DE19941336A1 - Trocknungsvorrichtung - Google Patents
TrocknungsvorrichtungInfo
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Abstract
In einer Trocknungsvorrichtung 10 einer Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn 12 wie insbesondere Papier- oder Kartonbahn ist die Materialbahn 12 zusammen mit wenigstens einem Sieb 14, 16 durch einen in Bahnlaufrichtung L verlängerten Spalt S geführt, der zwischen einem an einem Schuh 18 abgestützten umlaufenden flexiblen Endlosband 20 und einer Gegenfläche 22 gebildet ist. Der Schuh 18 ist in Bahnlaufrichtung segmentiert, wobei die miteinander verbundenen Schuhsegmente 18' zumindest teilweise getrennt beaufschlagbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Trocknungsvorrichtung einer Maschine zur
Herstellung und/oder Behandlung einer Materialbahn, insbesondere Pa
pier- oder Kartonbahn, bei der die Materialbahn zusammen mit wenig
stens einem Sieb durch einen in Bahnlaufrichtung verlängerten Spalt
geführt ist, der zwischen einem an einem Schuh abgestützten umlaufen
den flexiblen Endlosband und einer Gegenfläche gebildet ist. Sie betrifft
ferner eine Glättvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 21 angege
benen Art.
Eine Trocknungsvorrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise
aus der DE 197 23 163 A1 bekannt. Es ist auch bekannt, die Trocknung
zwischen zwei Metallbändern vorzunehmen, von denen das eine beheizt
und das andere gekühlt ist und zwischen denen ausgehend vom beheizten
Band zum gekühlten Band hin die Papierbahn, ein feines Sieb und ein
grobes Sieb hindurchgeführt werden. Es sind auch Anordnungen bekannt,
bei denen die Papierbahn und die Siebe über einen gekühlten oder be
heizten Zylinder geführt werden. Um den Zylinder wird ein Metallband ge
schlungen, das bei gekühltem Zylinder beheizt und bei beheiztem Zylinder
gekühlt wird. Die Papierbahn liegt jeweils an der heißen Fläche an. Zwi
schen der Papierbahn und der gekühlten Fläche liegt wieder wenigstens
ein Sieb, wobei in der Regel ein an der Papierbahn anliegendes feines Sieb
und ein an der gekühlten Fläche anliegendes grobes Sieb vorgesehen sind.
Bei allen diesen Anordnungen wird der Druck während des Trockenvor
gangs mittels eines druckbeaufschlagten gasförmigen oder flüssigen Kühl-
und/oder Heizmediums über eine luftdichte Fläche wie insbesondere ein
Metallband auf das zwischen den beiden Flächen gebildete Sandwich aus
Papier, feinem Sieb und grobem Sieb übertragen (DE-A-26 57 041, Abb.
10; DE-A-32 03 571, Abb. 11; DE-A-35 32 853, Abb. 12).
Die unter Druck stehende Flüssigkeit erfordert nun aber hinsichtlich der
Dichtung und angesichts unausgeglichener Kräfte sehr aufwendige Kon
struktionen. Eine Änderung des aufgebrachten Strukturdruckes ist nur
durch mehrere Druckkammern möglich, die wieder den konstruktiven
Aufwand erhöhen.
Es sind auch Einrichtungen bekannt, bei denen der Druck während des
Trocknens mechanisch durch eine oder mehrere Schuhpressen erzeugt
wird, die gegen einen beheizten Zylinder gepreßt werden. Damit kann der
zur Erzeugung des Strukturdruckes erforderliche konstruktive Aufwand
verringert werden, und das Druckprofil kann durch Wahl der Form der
Schuhe in gewissen Grenzen vorgewählt werden (EP-A-0 890 675, Abb.
13). Wird nun aber nur ein Schuh verwendet, so ergibt sich eine Länge
von etwa 200 bis 300 mm, was sehr kurz ist. Werden mehrere Schuhe
verwendet, wird das Papier zwischen den einzelnen Schuhen immer wie
der entlastet. Damit läßt sich kein kontinuierlicher Prozeß aufbauen, denn
nach jedem Nip muß der Dampfdruck innerhalb des Papiers auf den Au
ßendruck abgesenkt werden, um eine Zerstörung des Papiers zu vermei
den.
Überdies sind auch Lösungen bekannt, bei denen der Strukturdruck
durch mehrere Belastungswalzen gegen einen beheizten Zylinder erzeugt
wird. Auch hier kann kein kontinuierlicher Verlauf des Strukturdruckes
über eine größere Zeit aufgebaut werden (vgl. z. B. US-A-5 787 603, Abb.
14).
Ziel der Erfindung ist es, eine Trocknungsvorrichtung der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, bei der während des Trocknungsvorgangs ein
kontinuierlicher Verlauf des Strukturdruckes in Bahnlaufrichtung über
eine deutlich längere Strecke hinweg möglich ist. Überdies soll auch eine
entsprechende Glättvorrichtung geschaffen werden.
Bezüglich der Trocknungsvorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsge
mäß dadurch gelöst daß, der Schuh in Bahnlaufrichtung segmentiert ist
und daß die miteinander verbundenen Schuhsegmente zumindest teilwei
se getrennt beaufschlagbar sind.
Aufgrund dieser Ausbildung kann während des Trocknungsvorgangs ein
kontinuierlicher Verlauf des Strukturdruckes in Maschinenlaufrichtung
über eine deutlich längere Strecke als beispielsweise 300 mm erzeugt wer
den. Es ist beispielsweise möglich, das Profil der Preßkräfte auch während
des Betriebs durch Drucksensoren zu überwachen und so zu steuern, daß
vor allem im Bereich des Austritts aus dem Druckbereich der Dampfdruck
klein genug ist, um eine Zerstörung des Papiers durch noch im Papier
enthaltenen expandierenden Dampf zu verhindern. Dazu können bei
spielsweise im Schuh entsprechende Kraftsensoren vorgesehen sein. Ist
das umlaufende flexible Endlosband beispielsweise durch den flexiblen
Walzenmantel einer Schuhwalze gebildet, so können entsprechende
Drucksensoren und Kraftsensoren beispielsweise in der rotierenden
Schuhwalze oder in der Gegenwalze zur Schuhpreßwalze vorgesehen sein.
Der Schuh wird mechanisch gegen die Gegenfläche gepreßt, um den
Strukturdruck auf die Materialbahn aufzubringen. Über die Gesamtheit
der Schuhsegmente hinweg entsteht ein sprungfreies, während des Be
triebs vorzugsweise regelbares Druckprofil. Die Belastung der Segmente
kann an den Verbindungsstellen und/oder dazwischen beispielsweise mit
hydraulischen Stempeln erfolgen.
Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform sind die Schuh
segmente zumindest teilweise gelenkig miteinander verbunden. In diesem
Fall können die Segmente an den Gelenkpunkten und/oder dazwischen
entsprechend beaufschlagt werden.
Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform sind die Schuhseg
mente zumindest teilweise durch Bereiche einer jeweiligen Materialschwä
chung des Schuhs gebildet. So kann der Schuh auf seiner vom Spalt ab
gewandten Seite zweckmäßigerweise mehrere in Bahnlaufrichtung aufein
anderfolgende Einschnitte aufweisen.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemä
ßen Trocknungsvorrichtung sind über eine entsprechende Beaufschla
gung der Schuhsegmente unterschiedliche Druckprofile im Spalt einstell
bar.
Der Druck im Spalt kann auch durch zwei einander gegenüberliegende
Schuhe erzeugt sein, wobei wenigstens einer der beiden Schuhe segmen
tiert ist.
Von Vorteil ist auch, wenn die Oberfläche des flexiblen Endlosbandes
und/oder die Gegenfläche zur Unterstützung des Druckausgleichs im Be
reich des Spaltauslaufs entsprechend strukturiert, beispielsweise gerillt,
ist.
Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erindungsge
mäßen Trocknungsvorrichtung ist das umlaufende flexible Endlosband
durch den flexiblen Walzenmantel einer Schuhwalze gebildet.
Die Gegenfläche kann insbesondere durch eine Gegenwalze, beispielsweise
eine innen gestützte Walze, insbesondere eine Biegeausgleichswalze, ge
bildet sein.
In bestimmten Fällen ist es zweckmäßig, wenn das über den Schuh ge
führte flexible Endlosband gekühlt und die Gegenfläche beheizt ist. In die
sem Fall kann der segmentierte Schuh von einem Kühlmedium, beispiels
weise Kühlwasser, durchströmt sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch
das am Schuh abgestützte flexible Endlosband von außen und/oder von
innen gekühlt sein.
Vorteilhafterweise ist das flexible Endlosband innenseitig zumindest teil
weise durch das der Schmierung des Bereichs zwischen Schuh und End
losband dienende Schmiermittel, insbesondere Schmieröl, gekühlt.
In bestimmten Fällen kann es auch zweckmäßig sein, wenn das Sieb in
Bahnlaufrichtung vor dem Spalt gekühlt wird.
Um den Wärmeübergang zu verbessern, kann das flexible Endlosband
insbesondere durch ein Stahlband gebildet sein.
Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemä
ßen Trocknungsvorrichtung ist das über den Schuh geführte flexible
Endlosband beheizt und die Gegenfläche gekühlt.
Bei einer vorteilhaften praktischen Ausführungsform sind sowohl das fle
xible Endlosband als auch die Gegenfläche jeweils durch ein Stahlband
gebildet, wobei dem segmentierten Schuh ein vorzugsweise nicht segmen
tierter Schuh gegenüberliegt, an dem das die Gegenfläche bildende Stahl
band abgestützt ist. Die beiden Stahlbänder sind vorzugsweise jeweils um
zwei schwimmende Umlenkwalzen, vorzugsweise Biegeausgleichswalzen,
geführt und durch diese angetrieben.
Die erfindungsgemäße Glättvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die beheizte Walze eine Schuhwalze ist, deren flexibler Walzenmantel im
Spaltbereich durch einen in Bahnlaufrichtung segmentiert Schuh abge
stützt ist, dessen miteinander verbundenen Schuhsegmente zumindest
teilweise getrennt beaufschlagbar sind. Im übrigen kann diese Glättvor
richtung den gleichen Aufbau wie die Trocknungsvorrichtung besitzen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen un
ter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines segmentierten
Schuhs einer Trocknungsvorrichtung,
Fig. 2a, 2b eine schematische Darstellung weiterer Ausführungs
formen eines segmentierten Schuhs,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Trocknungsvor
richtung mit gekühlter Schuhwalze und beheizter Ge
genwalze,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausfüh
rungsform einer Trocknungsvorrichtung mit beheizter
Schuhwalze und gekühlter Gegenwalze und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausfüh
rungsform einer Trocknungsvorrichtung mit einem zwi
schen zwei Stahlbändern gebildeten Spalt.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen in rein schematischer Darstellung jeweils eine
Trocknungsvorrichtung 10 einer Maschine zur Herstellung und/oder Be
handlung einer Materialbahn 12, bei der es sich insbesondere um eine
Papier- oder Kartonbahn handeln kann.
Die Materialbahn 12 ist zusammen mit einem die Bahn 12 berührenden
fein strukturierten Sieb 14 und einem grob strukturierten Sieb 16 durch
einen in Bahnlaufrichtung L verlängerten Spalt 5 geführt, der zwischen
einem an einem Schuh 18 abgestützten umlaufenden flexiblen Endlos
band 20 und einer Gegenfläche 22 gebildet ist.
Der Schuh 18 ist in Bahnlaufrichtung L segmentiert, wobei die einzelnen
Schuhsegmente 18' (vgl. auch die Fig. 1 und 2) miteinander verbun
den und zumindest teilweise getrennt beaufschlagbar sind.
Die Fig. 1 und 2 zeigen zwei mögliche Ausführungsformen des seg
mentierten Schuhs 18.
Wie anhand der Fig. 1 zu erkennen ist, können die Schuhsegmente 18'
gelenkig miteinander verbunden sein. Die Beaufschlagung der Schuhseg
mente 18' kann in den Gelenkpunkten 24 und/oder dazwischen bei
spielsweise mit hydraulischen Stempeln erfolgen.
Die Schuhsegmente 18' können beispielsweise auch durch Bereiche einer
jeweiligen Materialschwächung des Schuhs 18 gebildet sein. So weist der
Schuh 18 bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 2a und 2b auf
seiner vom Spalt S abgewandten Seite mehrere in Bahnlaufrichtung L auf
einanderfolgende, die jeweilige Materialschwächung bildende Einschnitte
26 auf. Wie der Fig. 2b entnommen werden kann, können die Ein
schnitte 26 beispielsweise in einem sich an einen "Normalprofil"-Bereich
anschließenden "Entlastungs"-Bereich vorgesehen sein.
Der Schuh 18 wird somit ähnlich einer Schuhpresse mechanisch gegen
die Gegenfläche 22 gepreßt, um den Strukturdruck auf die Materialbahn
12 auszuüben. Nachdem der Schuh 18 in miteinander verbundene Seg
mente 18' unterteilt ist, ergibt sich in Bahnlaufrichtung L über eine relativ
lange Strecke hinweg ein kontinuierlicher Verlauf des Strukturdruckes.
Dieser kontinuierliche Verlauf kann sich beispielsweise über deutlich
mehr als etwa 300 mm erstrecken. Das Profil der Preßkräfte kann wäh
rend des Betriebs durch Drucksensoren überwacht und so gesteuert wer
den, daß vor allem im Austritt aus dem Druckbereich der Dampfdruck
klein genug ist, um eine Zerstörung des Papiers durch noch im Papier
enthaltenen expandierenden Dampf zu verhindern. Dabei können
Kraftsensoren im Schuh 18 und/oder Drucksensoren und Kraftsensoren
innerhalb des umlaufenden flexiblen Endlosbandes 20 oder in der Gegen
walze angeordnet sein.
In der jeweiligen Trocknungsvorrichtung 10 können Temperaturen von
beispielsweise etwa 100 bis etwa 250°C und Drücke bis beispielsweise et
wa 60 bar und vorzugsweise bis etwa 15 bar vorherrschen. Der Struktur
druck kann, wie weiter unten beispielhaft anhand der Fig. 5 beschrie
ben, auch durch zwei einander gegenüberliegende Schuhe aufgebracht
werden, von denen zumindest einer segmentiert ist.
Der Druckausgleich beim Auslaufen aus dem Druckbereich oder Spalt S
kann durch entsprechend geformte oder strukturierte Oberflächen des
umlaufenden flexiblen Endlosbandes 20 und/oder der Gegenfläche 22
unterstützt sein. So können die betreffenden Flächen beispielsweise gerillt
sein.
Zur Verhinderung einer Delamination und zur Überprüfung der optimalen
Einstellung des Druckprofils des Schuhes 18 können bei laufender Ma
schine geeignete Papiereigenschaften wie beispielsweise der E-Modul
und/oder die Dicke online gemessen werden. Der E-Modul kann bei
spielsweise mit einem geeigneten Ultraschallgerät bestimmt werden. Zeigt
sich eine Zunahme der Dicke oder ein Abfall der Steifigkeit des Papiers, so
kann das Druckprofil am Ende des Schuhes 18 so lange reduziert
und/oder modifiziert werden, bis das gewünschte Optimum erreicht ist.
Es können automatische Regelalgorithmen definiert werden. So können
beispielsweise aufgrund der bekannten und gemessenen Parameter und
des Druckprofils mit einer Simulation der Trocknungsprozeß berechnet
und die bestmögliche Änderung des Druckprofils ermittelt werden. Da
nach kann das Druckprofil automatisch verändert werden.
In an sich bekannter Weise können die Siebe 14, 16 und die Materialbahn
12 vor dem Einlaufen in den Spalt S mit Dampf D gespült werden, wo
durch die äußerst schlecht wärmeleitende Luft aus dem Papier und den
Sieben verdrängt wird. Alternativ oder zusätzlich ist auch eine Beheizung
mit anderen geeigneten Mitteln möglich.
Bei den in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen einer
Trocknungsvorrichtung 10 ist das umlaufende flexible Endlosband 20 je
weils durch den flexiblen Walzenmantel einer Schuhwalze 28 und die Ge
genfläche 22 durch eine Gegenwalze 30 gebildet. Die in Bahnlaufrichtung
L gemessene Länge des Spaltes S kann beispielsweise in einem Bereich
von etwa 500 mm bis etwa 1000 mm liegen. Dabei können die Durchmes
ser der Walzen 28, 30 beispielsweise in einen Bereich von etwa 1800 mm
liegen. Die Gegenwalze 30 kann insbesondere durch eine innen gestützte
Walze, vorzugsweise eine Biegeausgleichswalze, gebildet sein (vgl. insbe
sondere Fig. 3).
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist die Schuhwalze 28 gekühlt
und die Gegenwalze 30 beheizt. Dabei ist der segmentierte Schuh 18 von
einem Kühlmedium K, beispielsweise Kühlwasser, durchströmt. Die Rei
bungswärme zwischen den Belastungselementen 32 und dem Mantel der
Gegenwalze 30 kann ggf. zur Unterstützung der Beheizung der Gegenwal
ze 30 verwendet werden. Bis etwa 180°C sind alle Beheizungsarten, in
nerhalb und außerhalb der Walze, denkbar. Das heißt, zur Beheizung der
Gegenwalze 30 können beispielsweise Dampf, Gas, ein Wärmeträgermedi
um, Heizöl, eine induktive Heizung und/oder dergleichen eingesetzt wer
den. Für höhere Temperaturen muß ergänzend zu Dampf eine zusätzliche
Wärmeerzeugung gewählt werden.
Der Mantel der Schuhwalze 28 kann ein sogenannter Qualiflex-Mantel
sein. Die Schuhwalze 28 wird dadurch gekühlt, daß der in Segmente un
terteilte Schuh 18 von dem Kühlmedium K, z. B. Kühlwasser, durchströmt
wird. Zusätzlich kann der Mantel dieser Schuhwalze 28 von außen ge
kühlt sein. Zusätzlich oder alternativ kann das Schmieröl zur Kühlung
von innen genutzt werden. Um den Wärmeübergang zum Kühlen zu ver
bessern, ist auch ein aus einem Stahlband bestehender Walzenmantel
denkbar. In diesem Fall muß die seitliche Abdichtung anders als bei den
heute üblichen Schuhpressen gestaltet werden, so daß der Mantel nur ei
ne ebene Verformung erfährt (z. B. durch einen Gummischlauch).
Es ist auch möglich, ein separates, gekühltes Stahlband 20' über dem fle
xiblen Kunststoff-Preßmantel der Schuhpreßwalze durch den Nip zu füh
ren (vgl. Fig. 3).
Eine weitere Kühlmöglichkeit besteht darin, die Siebe 14, 16 vor dem
Spalt S zu kühlen. Die Dampfschleuse könnte dann nur auf der Papier
seite eingesetzt werden. Bei der in der Fig. 4 dargestellten Ausführung
form ist die Schuhwalze 20 beheizt und die Gegenwalze 30 gekühlt. Die
Beheizung erfolgt somit von der Seite der Schuhwalze 28 her. Ggf. kann
die infolge der Reibung des Mantels 20 auf dem Schuh 18 entstehende
Wärme zur Beheizung des Spalts S mit genutzt werden.
Im letzteren Fall müßten allerdings der Mantel und das Schmiermittel aus
einem bis zu der verwendeten Temperatur, z. B. von etwa 140°C bis etwa
180°C, beständigen Material bestehen. Wie bereits im Zusammenhang mit
der Ausführungsform gemäß Fig. 3 erwähnt, könnte beispielsweise auch
hier der Mantel 20 aus Stahl bestehen und mit einer modifizierten Dich
tung am Rand versehen sein. Bei einer Verwendung von Öl sind derzeit
Temperaturen bis beispielsweise etwa 180°C denkbar. Dazu muß jedoch
das Öl luftdicht geführt werden, wozu beispielsweise eine Stickstoffüllung
oder ähnliches innerhalb der Schuhwalze 28 vorgesehen sein kann. Alter
nativ können beispielsweise Gleitwerkstoffe, z. B. Lagermetall mit einge
bettetem Graphit, eingesetzt werden.
Im übrigen besitzt diese Ausführungsform gemäß Fig. 4 zumindest im
wesentlichen den gleichen Aufbau wie die der Fig. 3. Überdies kann die
se in der Fig. 4 dargestellte Ausführung grundsätzlich auch zum Glätten
verwendet werden. In diesem Fall fallen die Siebe und die Dampfschleuse
weg, und es wird nur das Papier durch den beheizten Spalt geführt. Ent
sprechend den jeweiligen Anforderungen kann die Gegenwalze 30 gekühlt,
ungekühlt oder beheizt sein. Ebenso kann durch die Menge der einge
brachten Wärme gleichzeitig zur Glättung auch der Trockengehalt gestei
gert werden.
Wie insbesondere anhand der Fig. 5 zu erkennen ist, kann der Druck im
Spalt S auch durch zwei einander gegenüberliegende Schuhe 18 und 34
erzeugt sein, wobei im vorliegenden Fall nur der Schuh 18 segmentiert ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist sowohl das über den segmen
tierten Schuh 18 geführte flexible Endlosband 20 als auch die Gegenflä
che 22 jeweils durch ein Stahlband gebildet. Dem segmentierten Schuh 18
liegt der nicht segmentierte, feste Schuh 34 gegenüber, an dem das die
Gegenfläche 22 bildende Stahlband abgestützt ist.
Die beiden Stahlbänder 20, 22 sind jeweils um zwei schwimmende Um
lenkwalzen 36, 38, vorzugsweise Biegeausgleichswalzen, geführt und
durch diese angetrieben.
Die Reibung zwischen den Stahlbändern 20, 22 und den Umlenkwalzen
36, 38 kann durch geeignete Oberflächen der Walzen verbessert werden.
So können beispielsweise gerillte und/oder mit Hartmetall beschichtete
Walzenoberflächen vorgesehen sein.
Zwischen den beiden jeweiligen Umlenkwalzen 36, 38 wird die mit Struk
turdruck beaufschlagte, durch den Spalt S gebildete Strecke durch die
beiden einander gegenüberliegenden Druckschuhe 18, 34 gebildet. Der
Schuh 18 besteht wieder aus getrennt beaufschlagbaren Segmenten 18'
(vgl. auch die Fig. 1 und 2). Der gegenüberliegende Schuh 34 ist fest
stehend, wobei Maßnahmen zum Ausgleich der Durchbiegungen vorgese
hen sein können oder auch nicht.
Im vorliegenden Fall ist der segmentierte Schuh 18 gekühlt und der nicht
segmentierte feste Schuh 34 beheizt. Die Beheizung kann beispielsweise
wieder ähnlich wie bei der Ausführung gemäß Fig. 2 erfolgen, wobei
auch hier wieder die Reibungswärme mit verwendet werden kann. Bezüg
lich des Gleitvorgangs des Bandes auf dem Schuh ist allerdings zu be
achten, daß wärmebeständiges Material verwendet wird.
Die Kühlung kann durch Kühlkanäle im jeweiligen Schuh 18 und/oder
durch das beispielsweise aus Öl oder Wasser bestehende Gleitmittel erfol
gen, das vor dem Schuh 18 auf das Band 20 aufgebracht wird. Die Stahl
bänder 20, 22 sind breiter ausgeführt als die Siebe 14, 18. Das zur
Schmierung zwischen den Bändern 20, 22 und den Schuhen 18 bzw. 34
verwendete Medium kann leicht durch auf der Führerseite und der
Triebseite neben den Schuhen am Band gleitende Dichtungen aufgefangen
und nach den Schuhen durch einen beispielsweise keilförmigen Abstreifer
40 wieder gesammelt werden.
In der Fig. 5 ist die dem beheizten festen Schuh 34 zugeordnete Heizein
richtung mit H bezeichnet. Dem segmentierten Schuh 18 zugeordnete
Kühlschlangen für das Kühlmedium sind mit K1 bezeichnet. Dem nicht
segmentierten, festen Schuh 34 ist ein Kasten 42 zugeordnet.
Die sich aus der vorangehenden Beschreibung und den einzelnen Figuren
ergebenden Merkmale können auch einzeln vorgesehen oder in beliebiger
Weise miteinander kombiniert sein.
10
Trocknungsvorrichtung
12
Materialbahn
14
fein strukturiertes Sieb
16
grob strukturiertes Sieb
18
segmentierter Schuh
18
' Schuhsegmente
20
umlaufendes flexibles Endlosband
20
' gekühltes umlaufendes flexibles Endlosband
22
Gegenfläche
24
Gelenkpunkte
26
Materialschwächung, Einschnitte
28
Schuhwalze
30
Gegenwalze
32
Belastungselement
34
nicht segmentierter Schuh
36
Umlenkwalze
38
Umlenkwalze
40
Abstreifer
42
Kasten
D Dampf
H Heizeinrichtung
K Kühlmedium
L Bahnlaufrichtung
S Spalt
D Dampf
H Heizeinrichtung
K Kühlmedium
L Bahnlaufrichtung
S Spalt
Claims (21)
1. Trocknungsvorrichtung (10) einer Maschine zur Herstellung
und/oder Behandlung einer Materialbahn (12), insbesondere Papier-
oder Kartonbahn, bei der die Materialbahn (12) zusammen mit we
nigstens einem Sieb (14, 16) durch einen in Bahnlaufrichtung (L)
verlängerten Spalt (S) geführt ist, der zwischen einem an einem
Schuh (18) abgestützten umlaufenden flexiblen Endlosband (20)
und einer Gegenfläche (22) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuh (18) in Bahnlaufrichtung (L) segmentiert ist und daß
die miteinander verbundenen Schuhsegmente (18') zumindest teil
weise getrennt beaufschlagbar sind.
2. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuhsegmente (18') zumindest teilweise gelenkig miteinan
der verbunden sind.
3. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuhsegmente (18') zumindest teilweise durch Bereiche ei
ner jeweiligen Materialschwächung (26) des Schuhs (18) gebildet
sind.
4. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuh (18) auf seiner vom Spalt (S) abgewandten Seite
mehrere in Bahnlaufrichtung (L) aufeinanderfolgende Einschnitte
(26) aufweist.
5. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß über eine entsprechende Beaufschlagung der Schuhsegmente
(18') unterschiedliche Druckprofile im Spalt (S) einstellbar sind.
6. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck im Spalt durch zwei einander gegenüberliegende
Schuhe (18, 34) erzeugt ist, wobei wenigstens einer (18) der beiden
Schuhe segmentiert ist.
7. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des flexiblen Endlosbandes (20) und/oder die
Gegenfläche (22) zur Unterstützung des Druckausgleichs im Bereich
des Spaltauslaufs entsprechend strukturiert, vorzugsweise gerillt,
ist.
8. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das umlaufende flexible Endlosband (20) durch den flexiblen
Walzenmantel einer Schuhwalze (28) gebildet ist.
9. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenfläche (22) durch eine Gegenwalze (30) gebildet ist.
10. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenwalze (30) durch eine innen gestützte Walze, vorzugs
weise eine Biegeausgleichswalze, gebildet ist.
11. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das über den Schuh (18) geführte flexible Endlosband (20) ge
kühlt und die Gegenfläche (22) beheizt ist.
12. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der segmentierte Schuh (18) von einem Kühlmedium (K) durch
strömt ist.
13. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flexible Endlosband (20) von außen und/oder von innen
gekühlt ist.
14. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flexible Endlosband (20) innenseitig zumindest teilweise
durch das der Schmierung des Bereichs zwischen Schuh (18) und
Endlosband (20) dienende Schmiermittel gekühlt ist.
15. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sieb (14, 16) in Bahnlaufrichtung (L) vor dem Spalt (S) ge
kühlt wird.
16. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flexible Endlosband (20) durch ein Stahlband gebildet ist.
17. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das über den Schuh (18) geführte flexible Endlosband (20) be
heizt und die Gegenfläche (22) gekühlt ist.
18. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl das flexible Endlosband (20) als auch die Gegenfläche
(22) jeweils durch ein Stahlband gebildet sind und dem segmentier
ten Schuh (18) ein nicht segmentierter Schuh (34) gegenüber liegt,
an dem das die Gegenfläche (22) bildende Stahlband abgestützt ist.
19. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Stahlbänder (20, 22) jeweils um zwei schwimmende
Umlenkwalzen (36, 38), vorzugsweise Biegeausgleichswalzen, ge
führt und durch diese angetrieben sind.
20. Trocknungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß schuhpreßwalzenseitig ein separates gekühltes Stahlband (20')
vorgesehen ist.
21. Glättvorrichtung (10) einer Maschine zur Herstellung und/oder Be
handlung einer Materialbahn (12), insbesondere Papier- oder Kar
tonbahn, bei der die Materialbahn (12) durch einen Spalt (S) geführt
ist, der zwischen einer beheizten Walzei (28) und einer Gegenwalze
(30) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beheizte Walze (28) eine Schuhwalze ist, deren flexibler Wal
zenmantel (20) im Spaltbereich durch einen in Bahnlaufrichtung (L)
segmentiert Schuh (18) abgestützt ist, dessen miteinander verbun
denen Schuhsegmente (18') zumindest teilweise getrennt beauf
schlagbar sind.
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