DE3303350C2 - Steuervorrichtung für den Ladedruck einer Brennkraftmaschine mit Turbolader - Google Patents
Steuervorrichtung für den Ladedruck einer Brennkraftmaschine mit TurboladerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für den
Ladedruck einer Brennkraftmaschine mit Turbolader nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Eine solche Vorrichtung ist
z. B. aus der DE-PS 30 28 944 bekannt. Dort erfolgt zwar
ebenfalls eine Absenkung des Ladedrucks in Abhängigkeit
von Klopfsignalen, jedoch erfolgt dort keine elektroni
sche Vorsteuerung des Ladedrucks, so daß zum einen kein
optimaler Ladedruck eingestellt werden kann und zum an
deren der Ladedruck in der Vorsteuerung nicht an der
Klopfgrenze orientiert werden kann. Aus diesem Grunde
wird bei dieser Lösung des öfteren die Klopfgrenze
überschritten werden, so daß eine aufwendigere Klopf
regelung in Abhängigkeit der Klopfintensität notwendig
wird. Eine Optimierung des Ladedrucks ist kaum möglich.
Aus der DE 32 04 918 A1 ist ein System zum Steuern des Einlaß
druckes eines Verbrennungsmotors bekannt. Das bekannte System
regelt den Ladedruck auf einen drehzahlabhängigen Sollwert und
senkt den Ladedruck unterhalb des Sollwerts ab, wenn Klopfen auf
tritt.
Die DE 30 32 218 A1 betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem
Abgasturbolader, bei der der Differenzdruck stromoberhalb und
stromunterhalb der Drosselklappe durch entsprechende Steuerung
des Abgasturboladers mittels eines Abblaseventils auf einen von
der Drehzahl und der Drosselklappenstellung abhängigen Sollwert
geregelt wird. Bei klopfender Verbrennung wird das Abblaseventil
geöffnet.
Aus der DE 32 05 009 A1 ist ein System zum Verhindern klopfender
Verbrennung in einem turbogeladenen Motor bekannt. Bei diesem
System wird nach der Anzeige einer bestimmten Klopfintensität
gleichzeitig der Ladedruck reduziert und der Motorzündzeitpunkt
verzögert.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wird bei der erfindungsgemä
ßen Steuervorrichtung bei klopfendem Betrieb zunächst der Zünd
zeitpunkt zunehmend nach spät verstellt und erst dann, wenn die
Spätverstellung einen Schwellwert erreicht hat, wird der Lade
druck abgesenkt.
Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung hat den Vorteil,
daß durch die sehr schnelle Zündzeitpunkt
verstellung in den meisten Fällen das Klopfen beseitigt
wird, so daß die Absenkung des Ladedrucks nur auf wenige
Extremfälle beschränkt bleibt, in denen die Zündzeitpunkt
verstellung allein nicht ausreicht. So bleibt in den
meisten Fällen der Einfluß auf das Drehmoment des Motors
gering.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
im Anspruch 1 aufgeführten Maßnahmen möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Prinzipschaltbild einer Brenn
kraftmaschine mit Abgasturbolader und elektronischer
Steuerung des Ladedrucks und
Fig. 2 ein Blockschalt
bild der elektronischen Steuervorrichtung.
In dem in Fig. 1 dargestellten Prinzipschaltbild ist
eine Brennkraftmaschine 10 dargestellt, der die notwen
dige Luft zur Verbrennung über ein Luftfilter 11, einem
Luftmengenmesser 12, einen Verdichter 13 eines Abgas
turboladers 14, einen Ladeluftkühler 15 sowie einen
Luftverteiler 16 zugeführt wird. Das Abgas wird über
einen Auspuffkrümmer 17, eine Abgasturbine 18 des Ab
gasturboladers 14 sowie über Auspuffrohre 19 abgeführt.
Die Abgasturbine 18 ist durch einen Bypaß 20 überbrückt,
in den ein Ladedruckregelventil 21 geschaltet ist. Das
Ladedruckregelventil 21 kann sich gegen den Druck einer
Feder 2 mit Hilfe des Ladedrucks öffnen, der über eine
Leitung 22 vom Ausgang des Verdichters 13 aus zugeführt
ist. Dazu ist in die Leitung 22 ein Magnetventil 23 ge
schaltet, das durch Steuerung des über die Leitung 22
zugeführten Ladedrucks das Ladedruckregelventil 21 ein
stellt. Prinzipiell könnte natürlich auch ein einziges
Magnetventil in den Bypaß 20 geschaltet werden.
Eine elektronische Steuervorrichtung 24, die vorzugsweise
als Mikrorechner ausgebildet ist, steuert sowohl das
Magnetventil 23 durch eine Signalfolge mit einem be
stimmten Steuertastverhältnis ST, wie auch ein Zünd
steuergerät 25, dem ein Signal Δαz zugeführt wird,
das bereits eine Zündzeitpunkt-Spätverstellung bei klop
fendem Betrieb der Brennkraftmaschine beinhaltet. Die
Zündzeitpunkte können im Zündsteuergerät 25 in bekannter
Weise in Abhängigkeit weiterer Parameter P und gege
benenfalls in Abhängigkeit eines gespeicherten Kenn
felds eingestellt werden. Ein solcher Parameter kann
beispielsweise das Signal des Luftmengenmessers 12 oder
ein Temperatursignal sein.
Die Zuleitungen für die Zündkerzen der Brennkraftmaschine
sind zur Vereinfachung der Darstellung durch Pfeile sym
bolisch angedeutet.
Der elektronischen Steuervorrichtung 24 sind Bezugsmar
kensignale BM sowie Drehzahlsignale n zugeführt, die
von der Kurbelwelle 26 der Brennkraftmaschine über eine
Geberanordnung 27 abgeleitet sind. Prinzipiell können
auch andere kurbelwellensynchrone Signale verwendet wer
den, wie sie beispielsweise ein Zündverteiler liefert.
Weiterhin sind der elektronischen Steuervorrichtung Klopf
signale K zweier Klopfsensoren 28, 29 zugeführt. Anstelle
dieser beiden Klopfsensoren 28, 29 kann prinzipiell auch
ein einziger Klopfsensor oder eine größere Anzahl von
Klopfsensoren treten, wobei jedem Zylinder ein Klopfsen
sor zugeordnet sein kann. Zur Auswertung der Klopfsignale
bei mehreren Klopfsensoren ist dann das Signal Z einer
Zylinder-Erkennung notwendig, das vom Bezugsmarkengeber
abgeleitet ist und eine Zuordnung der Klopfsignale
zum jeweiligen Zylinder erlaubt.
Schließlich sind der elektronischen Steuervorrichtung
noch die Signale pL eines Ladedrucksensors 30 im Luft
verteiler 16 sowie ein Signal GP eines Drosselklappen-
Stellungssensors 31 zugeführt, der als lastabhängiges
Signal die Stellung der Drosselklappe 32 im Luftzufüh
rungskanal der Brennkraftmaschine erfaßt. Prinzipiell kann
natürlich auch die Stellung des Gaspedals erfaßt oder ein
anderes Lastsignal verwendet werden.
Die prinzipielle Wirkungsweise der dargestellten Anord
nung besteht darin, daß bei Auftreten von klopfendem
Betrieb Klopfsignale K erzeugt werden, die eine Spät
verstellung der Zündung bewirken, im wieder aus dem
klopfenden Bereich herauszukommen. Dies geschieht vor
teilhaft dadurch, daß bei Auftreten von klopfendem
Betrieb der Zündzeitpunkt stufenweise kontinuierlich
nach spät verstellt wird und bei Beendigung des klopfen
den Betriebs stufenweise wieder auf den ursprünglichen
Wert gesetzt wird. Eine solche Zündzeitpunktverstellung
ist beispielsweise aus der DE-OS 30 09 046 bekannt.
Weiterhin wird ab einer vorbestimmten Zündzeitpunkt-Spätverstellung
der Ladedruck des Abgasturboladers dadurch abgesenkt, daß das
Ladedruckregelventil 21 im Bypaß 20 der Abgasturbine
18 geöffnet wird.
Es versteht sich, daß außer den beschriebenen und dar
gestellten Steuersystemen auch noch eine Steuervorrich
tung für die Einspritzvorgänge der Brennkraftmaschine
vorgesehen sein muß. Auf die Darstellung dieser Steuer
vorgänge wurde zur Vereinfachung der Zeichnung verzich
tet. Natürlich können wahlweise die elektronische Steuer
vorrichtung 24, das Zündsteuergerät 25 sowie die Einspritz-
Steuervorrichtung als getrennte Rechner oder in einem
gemeinsamen Rechner realisiert sein. Grundsätzlich läßt
sich die Steuervorrichtung auch ohne Benzineinspritzung
mit einem oder mehreren Vergasern realisieren.
In dem in Fig. 2 dargestellten Blockschaltbild der
elektronischen Steuervorrichtung 24 wird das Drehzahl
signal n zur Auswahl von Speicherwerten zweier Kenn
felder TVL und pLsoll entsprechenden Speichereinrich
tungen 40, 41 zugeführt. Diese können beispielsweise
als ROM, PROM oder EPROM ausgebildet sein. Weiterhin
wird diesen Speichereinrichtungen 40, 41 ein Lastsig
nal GP1 zugeführt, das aus dem Drosselklappen-Stel
lungssignal GP abgeleitet ist. Dazu wird einer Ver
gleichsstelle 42 sowohl das Signal GP, wie auch das
Signal GP2 und ein von der Zündzeitpunktverstellung
abgeleitetes Signal zugeführt, auf das später noch näher
eingegangen werden soll. Das Ausgangssignal dieser Ver
gleichsstelle 42 ergibt das Signal GP1. Das Signal GP2
wird dadurch gebildet, daß das Signal GP über ein Be
wertungsglied 43 für einen D-Anteil und eine nachge
schaltete Filterstufe 44 geführt wird, die Werte unter
halb ΔGPmin sperrt.
Der im Speicher 40 angesprochene Wert wird über eine
Vergleichsstelle 45 einer Signalerzeugerstufe 46 zuge
führt, in der in Abhängigkeit dieses Werts eine Impuls
spannung mit einem bestimmten Steuertastverhältnis ST zur
Steuerung der Stellung des Magnetventils 23 gebildet wird.
Dieses Steuertastverhältnis wird vorzugsweise zwischen 15
und 85% begrenzt. Der Ausgang der Speichereinrichtung 41
ist über ein Tiefpaßfilter 47 mit einer Vergleichszelle
48 verbunden, der zusätzlich der Ladedruckistwert in pList
zugeführt ist. Der Ausgang der Vergleichsstelle 48 ist
über ein Schaltglied 49, einen Regler 50 mit vorzugsweise
PI-Charakteristik sowie ein Begrenzungsglied 51 der Ver
gleichsstelle 45 zugeführt.
Einer Klopfregelstufe 52 sind das Bezugsmarkensignal BM
sowie Klopfsignale K der Klopfsensoren zugeführt. Die
Klopfregelstufe 52 erzeugt ein Ausgangssignal Δαzk, das
die Zündzeitpunktverschiebung nach spät in Abhängigkeit
des Auftretens von klopfender Verbrennung beinhaltet.
Dieses Ausgangssignal wird über eine Umschaltvorrichtung 53
alternativ einer von zwei Begrenzungsstufen 54, 55
zugeführt, die den Wert Δαzk auf den Wert αzmax1 bzw.
αzmax2 begrenzen. Der Begrenzungswert αzmax1 der
Begrenzungsstufe 54 wird dabei in Abhängigkeit der Dreh
zahl n festgelegt. Die Ausgänge der Begrenzungsstufen
54, 55 sind in einer Vergleichsstelle 56 zusammengeführt
und werden als Signal Δαz dem Zündsteuergerät 25 zuge
führt.
Der Ausgang der Klopfregelstufe 52 ist weiterhin über
ein Schaltglied 57 und ein Tiefpaßfilter 58 einer
weiteren Vergleichsstelle 59 zugeführt, an der zusätz
lich ein drehzahlabhängiger Wert αzm anliegt, der einer
vorgeschriebenen maximal zulässigen Zündzeitpunkt-Spät
verstellung entspricht. Der Ausgang dieser Vergleichs
stelle 59 ist über ein Regelglied 60 der Vergleichs
stelle 42 zugeführt.
Eine Erkennungsstufe 61 zur Unterscheidung von Betriebs
zuständen der Brennkraftmaschine in denen der Abgas
turbolader 14 wirksam bzw. unwirksam ist steuert die
Umschaltvorrichtung 53 sowie die Schaltglieder 49 und
57. Diese Erkennung erfolgt dadurch, daß bei bestimm
ten Zuständen von Last GP und Drehzahl n der Turbolader
grundsätzlich nicht wirksam ist. Bei nichtwirksamem
Turbolader sind die beiden Schaltglieder 49, 57 geöff
net und der Ausgang der Klopfregelstufe 52 mit der
Begrenzungsstufe 55 verbunden. Die Steuerung der er
wähnten Schaltglieder und Umschalter kann auch direkt
über eines der Kennfelder 40, 41 erfolgen, da jedem
der dort gespeicherten Werte ein bestimmter Ladedruck
zugeordnet ist. Bei Ladedrücken unterhalb einem vor
gebbaren Grenzwert wird die Wirkung des Abgasturboladers
als nicht gegeben angesehen.
Die Wirkungsweise des in Fig. 2 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels besteht im wesentlichen darin, daß der
Ladedruck in Abhängigkeit der Drehzahl n und der Last
GP (Drosselklappenstellung) mit Hilfe des im Speicher
40 gespeicherten Kennfeldes TVL vorgesteuert wird.
Jeder der durch die beiden Werte n und GP bzw. GP1
angesprochenen Speicherwerte im Speicher 40 beinhaltet
ein bestimmtes Tastverhältnis, das über die Signal
erzeugerstufe 46 den Durchlaß im Bypaß 20 steuert und
damit den Ladedruck vorgibt. Bei Konstantfahrt oder
langsamen Laständerungen entspricht das Signal GP dem
Signal GP1 (ohne Berücksichtigung eventueller Klopf
vorgänge). Bei schnellen Laständerungen durch den Fahrer
wird durch das Bewertungsglied 43 der Ladedruck kurz
zeitig über den neuen stationären Wert angehoben bzw.
unter den neuen stationären Wert abgesenkt (D-Anteil).
Dadurch wird das Ansprechverhalten des Turboladers ver
bessert.
Ist die Verstellgeschwindigkeit unterhalb eines fest
legbaren Werts (ΔGPmin), so wird das Ausgangssignal
des Bewertungsglieds 43 durch die Filterstufe 44 unter
drückt. Diesem Steuerkreis für den Ladedruck ist ein
Regelkreis für den Ladedruck überlagert, d. h. parallel
geschaltet. Dieser Regelkreis korrigiert - falls notwen
dig - den durch die Vorsteuerungen eingestellten Lade
druck, um eine noch exaktere Einstellung zu erreichen.
Der Regelkreis besteht aus einem Sollwert-Kennfeld PLsoll,
das im Speicher 41 abgelegt ist, und das die Sollwerte
für den Ladedruck in Abhängigkeit von n und GP1 vorgibt.
Diese Sollwerte werden über das Tiefpaßfilter 47 der Ver
gleichsstelle 48 verzögert zugeführt, wobei die Ver
zögerungszeit der Dynamik des Ladedruckaufbaus ange
paßt ist. Danach wird die Regelabweichung dem Regler
50 mit vorzugsweise PI-Charakteristik zugeführt und
die Korrekturwerte anschließend im Begrenzungsglied
51 begrenzt, z. B. auf Werte zwischen ± 20%. Der durch
die Regelung erhaltene Korrekturwert wird dann in der
Vergleichsstelle 45 zum Vorgabewert des Tastverhältnis
ses addiert und der Signalerzeugerstufe 46 zugeführt.
Dort wird das Stellsignal auf ein Tastverhältnis von
z. B. 15 bis 85% eingeschränkt. Die Einflüsse von Bau
teiletoleranzen des Abgasturboladers und des Bypaßventils
auf den Ladedruck und dynamische Vorgänge können durch
den Regelkreis kompensiert werden. Dieser Regelkreis wird
über das Schaltglied 49 nur dann eingeschaltet, wenn ein
wirksamer Ladedruck vorliegt.
Treten nun Klopfsignale K auf, so wird in bekannter
Weise der Zündzeitpunkt durch die Klopfregelstufe 52
stufenweise so lange nach spät verstellt, bis kein
klopfender Betrieb mehr vorliegt. Dies bewirkt das
Steuersignal Δαz. Bei wirksamem Betrieb des Turboladers
wird dabei diese Zündverstellung infolge Klopfens auf
einen Wert αzmax1 begrenzt. Diese Begrenzung erfolgt
zur Vermeidung einer zu hohen Abgastemperatur und ist
zur exakten Einstellung drehzahlabhängig gesteuert.
Ist der Turbolader nicht wirksam, so wird durch Umlegen
der Umschaltvorrichtung 53 der Begrenzungswert αzmax2
wirksam, der eine größere Zündzeitpunktverstellung
zuläßt.
Bei leichtem bzw. seltenem Klopfen reicht die Zündzeit
punktverstellung im allgemeinen aus, um aus dem klopfen
den Bereich wieder herauszukommen. Hält das Klopfen je
doch an, und erfolgt dadurch eine immer stärkere Zünd
zeitpunktverstellung, so wird bei Erreichen des Werts
αzm, der vorzugsweise drehzahlabhängig ist, eine zu
sätzliche Absenkung des Ladedrucks vorgenommen. Das Tief
paßfilter 58 gewährleistet dabei durch Mittelwertbildung,
daß die Ladedruckabsenkung nur bei anhaltendem bzw. wie
derholtem Klopfen wirksam wird. Über das Regelglied 60
wird dann der Eingriff in die Ladedruckregelung und
-steuerung dadurch vorgenommen, daß der Lastwert GP1
über die Vergleichsstelle 42 verändert wird. Dieser
Eingriff der Klopfvorgänge auf den Ladedruck wird
vor allem dann auftreten, wenn wenig klopffester Kraft
stoff oder sehr hohe Ansaugtemperaturen auftreten. Die
Brennkraftmaschine wird auch dann wirksam vor Klopf
schäden geschützt. Durch das Schaltglied 57 wird gewähr
leistet, daß der Eingriff auf den Ladedruck nur bei
wirksamen Turbolader erfolgt.
Es versteht sich, daß in einem einfacheren Ausführungs
beispiel die Schaltglieder 49, 57 sowie die Umschalt
vorrichtung 53 entfallen können. In diesem Falle wird
eine einzige Begrenzungsstufe 54 vorgesehen.
Natürlich können auch noch weitere bekannte Maßnahmen
getroffen werden, um bei Auftreten von Klopfvorgängen
den Betriebszustand der Brennkraftmaschine wieder aus
dem klopfenden Bereich herauszuführen. Solche Maßnahmen
sind beispielsweise die Wassereinspritzung, Zugabe von
klopfmindernden Mitteln und die Veränderung des Kraft
stoff-Luft-Gemisches.
Claims (10)
1. Steuervorrichtung für den Ladedruck einer Brennkraftmaschine mit
Turbolader, wobei eine Regelung für den Ladedruck vorgesehen ist,
bei der die Sollwerte für die Ladedruck-Regelung in Abhängigkeit von
der Drehzahl (n) und der Last (GP) aus einem Speicher (41) ausgelesen
werden und die Einstellung des Ladedrucks (pL) über eine Stell
vorrichtung (23, 21) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß bei
klopfendem Betrieb der Zündzeitpunkt zunehmend nach spät verstellt
wird und dann, wenn ein Schwellwert (αzm) erreicht ist, der Lade
druck (pL) abgesenkt wird.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwellwert (αzm) drehzahlabhängig ist.
3. Steuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Steuertastverhältnis (ST), mit dem die
Stellvorrichtung (23, 21) zur Einstellung des Ladedrucks (pL)
angesteuert wird, durch einen minimalen und einen maximalen Wert,
vorzugsweise 15% und 85%, begrenzt ist.
4. Steuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Sollwerte für den Ladedruck über ein
Tiefpaßfilter (47) zur Nachbildung der Ladedruckdynamik geführt
sind.
5. Steuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Parameter Last in einem Bewertungs
glied (43) mit einem D-Anteil bewertet wird.
6. Steuervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein digitales Filter (44) vorgesehen ist, das den D-Anteil bei Ver
stellgeschwindigkeiten unterhalb einem vorgebbaren Wert (GBmin)
unterdrückt.
7. Steuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal einer Klopfregelstufe
(52) für die Zündung der Brennkraftmaschine über einen Tiefpaß (58)
geführt ist.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausgangssignal der Klopfregelstufe (52) wenigstens einer
Begrenzungsstufe (54, 55) zugeführt ist zur Begrenzung der Zünd
zeitpunktverstellung bei klopfendem Betrieb.
9. Steuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Begrenzung in Abhängigkeit von der Drehzahl (n) einstellbar ist.
10. Steuervorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß zwei Begrenzungsstufen (54, 55) mit unterschiedlicher
Begrenzung vorgesehen sind, daß eine Erkennungsstufe (61) zur Er
kennung eines Betriebszustands der Brennkraftmaschine vorgesehen
ist, bei dem der Turbolader wirksam ist, und daß durch diese Er
kennungsstufe (61) eine Umschaltung zwischen den Begrenzungsstufen
(54, 55) in der Weise erfolgt, daß bei wirksamen Turbolader die
Zündzeitpunktverstellung enger begrenzt ist.
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