DE3207136C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Fadens durch Offen-End-Spinnen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Fadens durch Offen-End-SpinnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen eines Fadens, bei dem Fasern in einen eine
Fasersammelrinne aufweisenden Rotor eingebracht und dort zu
einem Faserring vereinigt werden, der fortlaufend in einen
Faden übergeht. Es handelt sich also um ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Offen-End-Spinnen.
Es wurde schon versucht, beim Offen-End-Spinnen längere ab
stehende Fasern um den Faden zu wickeln und die kurzen ab
stehenden Fasern aus dem Faden zu entfernen.
Gerade das Entfernen der Kurzfasern durch Abblasen oder
dergleichen bringt aber weitere Nachteile mit sich. Selbst
wenn man auf dem Standpunkt steht, daß die kurzen Fasern
nur wenig zur Festigkeit des Fadens beitragen, so sind
sie doch zunächst ein Bestandteil der Fadenmasse, so wie
sie im Rotor beim Spinnvorgang eingestellt wurde. Nach
dem Entfernen der Kurzfasern weist der Faden in nachteili
ger Weise Masseschwankungen auf.
Als Stand der Technik wird von der
AT-PS 246 620 ausgegangen.
Entsprechend den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 3 und 4 der
AT-PS 246 620 wird das Garn mittels einer Luft
düse, deren Kanäle tangential in den Kanal der festen Ab
zugröhre münden, einem Dralleffekt der ausströmenden Luft ausge
setzt.
Die Kanäle münden senkrecht zur Fadenlaufrichtung in den Kanal,
durch den der Faden abgezogen wird. Eine solche Anordnung der
Einstrahldüsen führt aber dazu, daß die Luftströmung zu gleichen
Teilen in Richtung des Rotors und in Abzugsrichtung des Fadens
abströmt. Damit ist aber die Gefahr gegeben, daß lose Fasern, die
nicht in den Faserverband des Fadens eingebunden sind, in Abzugs
richtung des Fadens aus dem Fadenkanal geblasen werden, somit
für den Spinnprozeß verlorengehen und außerdem die Umgebung um
die Spinnstelle verschmutzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Spinngeschwin
digkeit zu steigern, den Faden weiter zu verfestigen, und
dabei den Mittelwert seiner Masse, so wie er im Rotor während
des Spinnvorgangs eingestellt wird, unverändert zu lassen
und dafür zu sorgen, daß keine Fasern verlorengehen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene
Erfindung gelöst. Diese Erfindung ermöglicht es, außer
den bereits von der Fadenoberfläche abstehenden Fasern
noch weitere Faserenden zunächst abzuspreizen und dann
infolge des rotierenden Luftstroms um den Faden zu
wickeln. Bis zu 50% aller Fasern können so zumindest mit
ihren Enden um den verbleibenden Fadenkern herumgewickelt
werden, wodurch der Faden nicht nur zugfester wird, son
dern auch ein besseres Aussehen erhält.
Der Anteil der herausgelösten Fasern ist mit 5 bis 15%
recht hoch. Wurden diese Fasern nicht wieder in den Rotor
zurückgeführt, wie es bei der Erfindung der Fall ist, wäre
eine unzulässige Schwächung und ungleichförmige Massever
minderung des Fadens die Folge. So aber werden die Fasern
immer wieder in den Faserverband zurückgeführt, so daß
sich nach einer ganz kurzen Anlaufzeit der Faserrückfluß
stabilisiert und ein homogener Faserverband in Form eines
Fadens aus der pneumatischen Drallvorrichtung abgezogen
werden kann.
Am einfachsten wird die Rückführung der Fasern in den Ro
tor erreicht, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
der Faden unmittelbar hinter der Umlenkstelle, an der er
sich erstmals in Richtung der Rotationsachse des Rotors
bewegt, mit dem rotierenden Luftstrom in Berührung ge
bracht wird, wobei Luft und Fasern unmittelbar zentral
in den Rotor geleitet werden. Durch die auch im Inneren
des Rotors rotierende Luft kommen die zurückströmenden
Fasern in eine mit dem Rotor gleichsinnige Rotation und
legen sich dann an die in der Fasersammelrinne des Rotors
bereits vorhandenen Fasern an. An der Umlenkstelle wird
der Faden um etwa 90° umgelenkt. Dort gelingt das Absprei
zen der dann später um den Faden herumgewickelten Faseren
den besonders leicht.
Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine
Offen-End-Rotorspinnvorrichtung gemäß Anspruch 3 vorgeschlagen.
Diese Vorrichtung stellt sicher, daß keine Fa
sern verlorengehen und daß der Faden anschließend gleich
mäßig abgezogen und ordnungsgemäß gesammelt wird. Der im
Rotorgehäuse aufrechterhaltene Unterdruck kann künstlich
erzeugt werden, er kann aber auch durch den Rotor selbst
erzeugt werden, indem Teile des Rotors so gestaltet sind,
daß sich eine Ventilationswirkung ergibt.
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla
gen, daß die Mündung des Fadenleitkanals im Inneren des
Rotors liegt, trichterförmig aufgeweitet und als Fadenab
zugsdüse ausgebildet ist. Auf der Oberfläche der trichter
förmig gestalteten Fadenabzugsdüse rollt der fortlaufend
abgezogene Faden ab. Dort erhält er auch seine Drehung.
Die Weglänge der zurückgeführten Fasern ist bei einer der
artigen Gestaltung des Fadenleitkanals am kürzesten. Das
begünstigt die Homogenität des Fadens.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla
gen, daß die tangentiale Richtungskomponente der Düsen
oder Kanäle die gleiche Richtung wie die Drehrichtung des
Rotors hat. Ist das der Fall, dann werden die Mantelfasern
in gleicher Richtung wie die Grunddrehung im Faserverband
um den Fadenkern gewickelt. Dies geht ohne stärkere Bean
spruchung des Fadens vonstatten. Die tangentiale Richtungs
komponente der Düsen oder Kanäle kann aber auch die entge
gengesetzte Richtung wie die Drehrichtung des Rotors ha
ben. In diesem Fall müssen größere pneumatische Kräfte
aufgebracht werden, weil die Mantelfasern jetzt entgegenge
setzt zur Grunddrehung des Faserverbandes um den Fadenkern
gewickelt werden. Beide Möglichkeiten haben ihre Vorteile.
Es hängt aber vom Fasermaterial, vom Faden und von sonsti
gen Spinnbedingungen ab, ob es besser ist, die Mantelfa
sern gleichsinnig oder gegensinnig um den Fadenkern zu
wickeln.
Vorteilhaft werden zwei oder sogar noch mehr Drallgeber
hintereinandergeschaltet, wobei alle Drallgeber eine ge
meinsame Mündung im Inneren des Rotorgehäuses haben. Die
Menge der die Fadenleitkanäle der einzelnen Drallgeber
durchströmenden Luft nimmt also in Richtung auf das Rotor
gehäuse zu.
Im allgemeinen sind zwei hintereinandergeschaltete Drallge
ber ausreichend. Es ist auch wirksamer, zwei Drallgeber
vorzusehen als nur einen. Zwischen den Drallgebern können
vorteilhaft Ballonkammern zur Ausbildung eines Fadenbal
lons angeordnet sein. Sind zwei Drallgeber hintereinander
geschaltet, ist zwischen ihnen nur eine Ballonkammer vor
handen. Die Ballonkammer kann Störelemente aufweisen, an
denen der Fadenballon während seiner Rotation anschlägt.
Bezweckt ist dabei eine Auflockerung der Fadenoberfläche,
so daß dann um so mehr abstehende Fasern um den Fadenkern
herumgewickelt werden können.
Bei mehreren Drallgebern kann die Drehrichtung der den
Faden umkreisenden und beanspruchenden Luftströme gleich
sein. Vorteilhafter ist es jedoch, wenn die Drehrichtung
der Luftströme von Drallgeber zu Drallgeber unterschiedlich ist.
Der Fadenkern besitzt dann nämlich in der zwischen den
Drallgebern vorhandenen Ballonkammer oder in dem zwischen
den Drallgebern vorhandenen Zwischenraum keine Drehung
mehr, so daß sich dort die Fasern besonders gut abspreizen
lassen. Dreht der erste Drallgeber gegensinnig zum Rotor
und der zweite Drallgeber gleichsinnig, so sind die Grund
drehung und die Mantelfasern gleichgedreht. Hat der erste
Drallgeber gleichen Drehsinn wie der Rotor und der zweite
Drallgeber entgegengesetzten Drehsinn, so erhält man einen
Faden, bei dem die Mantelfasern entgegen den Kernfasern
gedreht sind.
Auch die Intensität der den Faden umkreisenden und bean
spruchenden Luftströmung kann in den einzelnen Drallgebern
unterschiedlich sein. In diesem Fall kann es auch vorteil
haft sein, beide Drallgeber mit gleichem Drehsinn arbeiten
zu lassen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla
gen, daß die pneumatische Drallvorrichtung auswechselbar
in einen das Rotorgehäuse verschließenden Deckel einge
setzt und austauschbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt. Die Erfindung wird anhand dieser Ausführungs
beispiele noch weiter erläutert und beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen vereinfachten und schematisierten Längs
schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die zugehörige pneu
matische Drallvorrichtung.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt eines Teils der pneumatischen
Drallvorrichtung.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch eine andere pneumati
sche Drallvorrichtung.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch die Ballonkammer die
ser Drallvorrichtung.
Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch eine dritte pneumati
sche Drallvorrichtung.
Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch die Ballonkammer die
ser Drallvorrichtung.
Fig. 8 zeigt als Spinnergebnis einen Faden, bei dem Kernfa
sern und Mantelfasern die gleiche Drehung aufweisen.
Fig. 9 zeigt als Spinnergebnis einen Faden, bei dem die
Mantelfasern eine andere Drehung haben als die Kernfasern.
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach
Fig. 1 bis 3 wird ein Faserband 1 durch eine Einzugswal
ze 2 unter der Wirkung der Klemmkraft einer Einzugsmul
de 3 einer rotierenden Auflösewalze 4 zugeführt. Die Auf
lösewalze 4 trägt eine hier nicht näher dargestellte Säge
zahngarnitur. Die Sägezahngarnitur löst das Faserband in
Einzelfasern auf. Die Fasern werden durch einen Speiseka
nal 5 in das Innere eines Rotors 6 geleitet. Die Fasern
gelangen an die Innenwand des Rotors 6 und rutschen dort
unter der Wirkung von Zentrifugalkräften in eine Fasersam
melrinne 6′. Dort vereinigen sie sich zu einem Faserring,
der laufend in einen gedrehten Faden 11 übergeht.
Der Rotor 6 ist mit seiner Welle 7 in einem Wälzlager 7′
gelagert. Das Wälzlager 7′ ist in eine Öffnung eines Rotor
gehäuses 8 eingesetzt. Durch einen Tangentialriemen 8′
wird die Welle 7 des Rotors 6 direkt angetrieben.
Über einen Anschlußstutzen 9 ist das Innere des Rotorgehäu
ses 8 an eine hier nicht dargestellte Unterdruckquelle
angeschlossen. Ein demontierbarer Deckel 9′ verschließt
das Rotorgehäuse 8 nach außen hin. Es herrscht somit im
Inneren des Rotorgehäuses 8 ein Unterdruck.
In Verlängerung der Rotorachse 10 ist an dem Deckel 9′
eine pneumatische Drallvorrichtung 12 befestigt. Gemäß
Fig. 2 weist die pneumatische Drallvorrichtung 12 einen
zentralen Fadenleitkanal 13 auf, durch den der Faden 11
geführt ist. Fig. 2 zeigt, daß der Fadenleitkanal 13 in
das Innere des Rotorgehäuses 8 mündet. Außerhalb der pneu
matischen Drallvorrichtung 12 ist eine Fadenabzugsvorrich
tung 14 vorhanden, die aus einer ständig rotierenden Ab
zugswalze 15 und einer federnd anlegbaren Anlegewalze 16
besteht. Der Fadenabzugsvorrichtung 14 ist noch eine Faden
sammelvorrichtung nachgeschaltet, die hier aber nicht dar
gestellt ist. Bei der Fadensammelvorrichtung kann es sich
zum Beispiel um eine Wickelvorrichtung handeln, die den
Faden zu einer Spule aufwickelt.
Die pneumatische Drallvorrichtung 12 besitzt einen Drallge
ber 17, der mehrere tangential gegen den Faden 11 und
schräg gegen die durch den Pfeil 18 bezeichnete Fadenlauf
richtung gerichtete Kanäle 19 aufweist. Die Schnittdarstel
lung Fig. 3 zeigt, daß die Kanäle 19 paarweise von entge
gengesetzten Seiten her in den Fadenleitkanal 13 münden.
Eine Hülse 20 umgibt den Drallgeber 17 so, daß sich ein
Ringkanal 21 bildet, in den ein Anschlußrohr 22 mündet.
Von einer nicht dargestellten Druckluftquelle aus gelangt
Druckluft durch das Anschlußrohr 22 in den Ringkanal 21
und von dort durch die Kanäle 19 in den Fadenleitkanal 13,
wo sich eine gegen die Fadenlaufrichtung gerichtete Wirbel
strömung ausbildet. Die Wirbelströmung versetzt auch den
Faden 11 in Rotation und schleudernde Bewegung. Das äußere
Ende des Drallgebers 17 ist mit einem Gewinde versehen,
das eine Mutter 23 trägt, die die gesamte pneumatische
Drallvorrichtung 12 fest mit dem Deckel 9′ verspannt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Kanäle 19 so ange
ordnet, daß durch die Wirbelströmung im Inneren des Drall
gebers den Mantelfasern des Fadens eine Z-Drehung aufge
zwungen wird. Dreht sich der Rotor 6 im Uhrzeigersinn,
so wird auch durch den Rotor dem gesamten Faden eine Z-Dre
hung aufgezwungen. Beide Drehungen addieren sich.
Ist die Abzugsgeschwindigkeit des Fadens 11 aus dem Ro
tor 6 so eingestellt, daß durch die Rotation des Rotors
nur eine geringe Fadendrehung erzeugt wird, so kann durch
die pneumatische Drallvorrichtung eine zusätzliche Drehung
in den Faden eingegeben werden, so daß der Faden in diesem
Fall erst durch die Erfindung die zum Abziehen erforderli
che Festigkeit erhält.
Würden sich keine Fasern abspreizen und nach dem Absprei
zen um den Fadenkern legen, dann wäre die pneumatische
Drallvorrichtung lediglich in der Lage, einen sich später
wieder auflösenden Falschdraht in den Faden einzugeben.
So aber bilden die einzelnen sich abspreizenden Fasern
ein offenes Ende. Sie wickeln sich um den übrigen Faden
kern und ihre Drehung bleibt erhalten.
Von besonderem Vorteil ist hierbei, daß ja bekanntlich
der Fadenabzugsgeschwindigkeit einer herkömmlichen Offen-
End-Rotorspinnmaschine Grenzen gesetzt sind. Die Rotations
geschwindigkeit des Rotors hat insbesondere in der Lage
rung eine technologische Grenze. Bei willkürlich gesteiger
ter Fadenabzugsgeschwindigkeit erhält der Faden eine zu
geringe Drehung. Die pneumatisch arbeitende Drallvorrich
tung der Erfindung kann mit sehr hoher Rotationsgeschwin
digkeit der Luftströmung arbeiten, so daß eine hohe Abzugs
geschwindigkeit des Fadens bei ausreichend starker Drehung
der Mantelfasern erreicht wird, ohne daß der Rotor eine
hohe Drehzahl haben muß.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch eine andere pneumatische
Drallvorrichtung 24. Ein erster Drallgeber 25 ist durch
eine im Deckel 9′ befindliche Öffnung gesteckt. Er besitzt
einen zentralen Fadenleitkanal 27 und ist im Inneren des
Rotorgehäuses von der aus dem ersten Ausführungsbeispiel
bekannten Hülse 20 umgeben, so daß sich ein Ringkanal 29
bildet. In den Ringkanal 29 mündet das aus dem ersten Bei
spiel bekannte Anschlußrohr 22. Die den Ringkanal 29 mit
dem Fadenleitkanal verbindenden Kanäle 31 sind genauso
angeordnet wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel. Die
Mündung des Fadenleitkanals ist auch hier trichterförmig
gestaltet und abgerundet. Sie dient im Inneren des Rotorge
häuses als Abzugsdüse für den Faden 11.
Über den Drallgeber 25 ist außerhalb des Rotorgehäuses
ein Rohr 33 geschoben und durch eine Klemmschraube 34 so
arretiert, daß eine feste Verbindung der Teile untereinan
der und auch eine feste Verbindung beider Teile mit dem
Deckel 9′ zustande kommt.
Das Rohr 33 bildet hinter dem Drallgeber 25 eine Ballonkam
mer 35. Daran schließt sich, aus der Waagerechten nach
unten geschwenkt′ ein zweiter Drallgeber 26 an. Der Drall
geber 26 besitzt einen zentralen Fadenleitkanal 28. Er
ist von einer Hülse 36 umgeben, so daß sich ein Ringka
nal 30 bildet. In den Ringkanal mündet ein Anschluß
rohr 37. Die beiden Anschlußrohre 22 und 37 sind auch hier
mit einer nicht dargestellten Druckluftquelle verbunden.
Die den Ringkanal 30 mit dem Fadenleitkanal 28 verbinden
den Kanäle 32 entsprechen den Kanälen 31 des ersten Drall
gebers 25, sie besitzen hier jedoch in bezug auf den Fa
den 11 eine andere tangentiale Anströmrichtung.
Fig. 4 läßt erkennen, daß beide Drallgeber bzw. ihre Faden
leitkanäle eine gemeinsame Mündung 38 im Inneren des Rotor
gehäuses haben. Das Rotorgehäuse selber ist hier jedoch
nicht dargestellt. Die Ballonkammer 35 besitzt Störelemen
te 39 in Form von Stiften. Ihre Anordnung ist in Fig. 4
und im Querschnitt auch in Fig. 5 dargestellt.
Das Ende des Drallgebers 26 ist mit einem Gewinde verse
hen, das eine Mutter 40 trägt, die den Drallgeber 26 mit
der Hülse 36 verbindet.
Während der Faden 11 durch die pneumatische Drallvorrich
tung 24 in Richtung des Pfeils 41 abgezogen wird, gerät
er infolge der Luftströmungen in wellenförmige Schwingun
gen und bildet in der Ballonkammer 35 einen Fadenbal
lon 11′. Dort, wo der Fadenballon schwingt, ist die Faden
drehung nahezu aufgelöst. Eine Auflösung der Fadendrehung
findet aber dann nicht statt, wenn beide Drallgeber gleich
sinnig drehende Luftströmungen erzeugen.
Bei dem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach
Fig. 6 und 7 besitzt die insgesamt mit 42 bezeichnete pneu
matische Drallvorrichtung einen ersten, bereits aus dem
vorhergehenden Ausführungsbeispiel bekannten Drallge
ber 25, der durch eine im Deckel 9′ befindliche Öffnung
gesteckt ist. Er wird von der ebenfalls bekannten Hülse 20
umgeben, in die das Anschlußrohr 22 mündet, so daß sich
ein Ringkanal 43 bildet. Im übrigen ist der Drallgeber 25
genauso beschaffen wie der Drallgeber des vorhergehenden
Ausführungsbeispiels.
Auf der Außenseite des Deckels 9′ ist ein Rohr 45 über
das äußere Ende des Drallgebers 25 gesteckt und durch die
bereits bekannte Klemmschraube 34 gesichert. Am Ende des
Rohres 45 befindet sich eine weitere Klemmschraube 34′,
die einen zweiten, in das Rohr 45 hineinragenden Drallge
ber 46 arretiert. Auch dieser Drallgeber ist von einer
Hülse 47 umgeben, so daß sich ein Ringkanal 44 bildet,
in den ein Anschlußrohr 48 mündet. Auch bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel sind die beiden Anschlußrohre 22 und 48 an
eine hier nicht dargestellte Druckluftquelle angeschlos
sen. Das Ende des Drallgebers 46 ist auch hier mit einem
Gewinde versehen, das eine Mutter 49 trägt, die den Drall
geber 46 mit der Hülse 47 verbindet.
Die beiden Drallgeber 25 und 46 sind so weit voneinander
entfernt, daß sich zwischen ihnen im Inneren des Rohrs 45
eine Ballonkammer 50 ausbildet. Die Schnittdarstellung
Fig. 7 zeigt, daß die Ballonkammer 50 sechs Störelemen
te 51 aufweist. Fig. 6 zeigt, daß diese Störelemente steg
förmig sind.
Sobald nun bei diesem Ausführungsbeispiel die beiden Ring
kanäle 43 und 44 mit Druckluft beaufschlagt sind und der
Faden 11 in Richtung des Pfeils 52 abgezogen wird, gerät
er dabei in wellenförmige Schwingungen und bildet im Be
reich der Ballonkammer 50 einen Fadenballon 11′.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 und 5 bietet spinntech
nische Vorteile, weil die Ablenkung des Fadens 11 in Rich
tung auf die Abzugsvorrichtung allmählich geschieht. Demge
genüber hat das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 vor
allem fertigungstechnische Vorteile, weil hier die Teile
einfacher herzustellen sind.
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen eines Fadens, bei dem Fasern in
einen eine Fasersammelrinne aufweisenden Rotor eingebracht
und dort zu einem Faserring vereinigt werden, der fortlaufend
in einen Faden übergeht, der anschließend durch eine
pneumatische Drallvorrichtung geführt, nach dem Verlassen der
pneumatischen Drallvorrichtung abgezogen und anschließend
einer Fadensammelvorrichtung zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Faden in der Drallvorrichtung mit einem um die
Längsachse des Fadens gegen die Fadenlaufrichtung rotierenden
Luftstrom in Berührung gebracht wird, wobei die Luft schräg
gegen die Abzugsrichtung des Fadens gerichtet eingeblasen
wird und daß die aus dem Faden herausgelösten und keinen
Zusammenhang mit dem Faden mehr aufweisenden Fasern zusammen
mit mindestens einem Teil der aus der Drallvorrichtung
entweichenden Luft in den Rotor zurückgeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Faden unmittelbar hinter der Umlenkstelle, an der er sich
erstmals in Richtung der Rotationsachse des Rotors bewegt,
mit dem rotierenden Luftstrom in Berührung gebracht wird, wo
bei Luft und Fasern unmittelbar zentral in den Rotor gelei
tet werden.
3. Offenend-Rotorspinnvorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einem unter Unterdruck
stehenden Rotorgehäuse, in dem sich ein Rotor befindet, der
eine Fasersammelrinne besitzt, in der fortlaufend
eingebrachte Fasern infolge der Zentrifugalkraft einen
Faserring bilden, der in einen Faden übergeht, wo in
Fadenabzugsrichtung gesehen dem Rotor eine pneumatische
Drallvorrichtung und eine Fadenabzugseinrichtung sowie eine
Fadensammelvorrichtung nachgeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drallvorrichtung (12, 24, 42) in
Verbindung mit dem Rotorgehäuse (8) steht, daß die
Drallvorrichtung (12, 24, 42) einen Drallgeber (17, 25, 26,
46) aufweist, der tangential gegen den Faden (11) und
schräg gegen die Fadenlaufrichtung gerichtete, in den
Fadenleitkanal (13, 27) mündende Düsen oder Kanäle (19, 31,
32) besitzt, daß der Fadenleitkanal (13, 27) in das Innere
des Rotorgehäuses (8) mündet und daß der Fadenleitkanal
zumindest an der Mündung (38) in das Rotorgehäuse gegen die
Fadenlaufrichtung von Luft durchströmt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mündung (38) des Fadenleitkanals (27) im Inneren des Rotors
(6) liegt, trichterförmig aufgeweitet und als Fadenabzugsdüse
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
tangentiale Richtungskomponente der Dosen oder Kanäle (19, 31)
die gleiche Richtung wie die Drehrichtung des Rotors (6) hat.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
tangentiale Richtungskomponente der Düsen oder Kanäle (32) die
entgegengesetzte Richtung wie die Drehrichtung des Rotors (6)
hat.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei oder mehr Drallgeber (25, 26; 25, 46) hinter
einandergeschaltet sind, wobei alle Drallgeber (25, 26; 25, 46)
eine gemeinsame Mündung (38) im Inneren des Rotorgehäuses (8)
haben.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen den Drallgebern (25, 26; 25, 46) Ballonkammern (35; 50) zur
Ausbildung eines Fadenballons (11′) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ballonkammer (35, 50) Störelemente (39, 51) aufweist, an denen
der Fadenballon (11′) während seiner Rotation anschlägt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehrichtung der in den einzelnen Drall
gebern (25, 26) vorhandenen, den Faden (11) umkreisenden und
beanspruchenden Luftströme von Drallgeber (25) zu Drallgeber
(26) anders ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Intensität der den Faden (11) umkreisenden
und beanspruchenden Luftströmung in den einzelnen Drallgebern
(25, 26; 25, 46) unterschiedlich ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die pneumatische Drallvorrichtung (12, 22, 42)
auswechselbar in einen das Rotorgehäuse (8) verschließenden
Deckel (9′) eingesetzt und austauschbar ist.
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