DE3133985C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D7/00—Steering linkage; Stub axles or their mountings
- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
- B62D7/159—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lenken eines
Vorderräder und Hinterräder aufweisenden Fahrzeugs nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung, die in der prioritätsälteren, nicht
vorveröffentlichten deutschen Offenlegungsschrift 31 24 821
beschrieben ist, werden aufgrund der Geschwindigkeitsabhängigkeit
des Lenkeinschlagwinkelverhältnisses zwischen
den Hinter- und Vorderrädern beim Durchfahren einer engen
Kurve - wenn der Lenkeinschlag des Lenkrads verhältnismäßig
groß ist - die Hinterräder nur dann gegensinig zu den Vor
derrädern ausgelenkt, wenn das Fahrzeug langsam fährt,
während bei schneller Fahrt des Fahrzeugs durch dieselbe
enge Kurve die Hinterräder nicht gegensinnig zu den Vorderrädern
ausgelenkt werden können.
Nach der DE-OS 29 52 565 ist ein Fahrzeug mit einer Lenk
einrichtung zur Lenkung der Vorderräder und der Hinterräder
in Abhängigkeit von dem Lenkeinschlag der Vorderräder be
schrieben, bei dem ein Sensor zur Feststellung der Fahr
geschwindigkeit des Fahrzeugs und ein von diesem Sensor
gesteuerter Antrieb für die Beeinflussung des Abhängigkeitsverhältnisses
vorgesehen sind.
Nach der US-PS 28 65 462 ist ein Sensor zur Feststellung
einer Gierbewegung eines Fahrzeugs bekannt, der einen Antrieb
zur Lenkung der Räder einer Fahrzeugachse zusammen
mit einem Lenkwinkelsensor und einem Beschleunigungssensor
steuert.
Wenn ein Fahrzeug beschleunigt oder verzögert wird, sind
seine Lenkeigenschaften gegenüber denen konstanter Fahrgeschwindigkeit
unterschiedlich, auch wenn die Fahrgeschwindigkeit
bei der Beschleunigung oder der Verzögerung zu einem bestimmten Zeitpunkt
dieselbe ist. Wird das Fahrzeug beschleunigt oder verzögert,
so ändert sich die Verteilung der Last auf die Vorder-
und Hinterräder, so daß sich die vorderen und hinteren Rad
aufhängungen aufwärts bzw. abwärts bewegen. Dadurch ergeben
sich Änderungen der Über- oder Untersteuerung und des
Radsturzes an den Vorder- und Hinterrädern. Wenn das Fahrzeug
in einer normalen Kurvenfahrt beschleunigt oder verzögert
wird, so ändert sich dadurch der Kurvenradius. Beispielsweise
führt ein in der Kurve befindliches Fahrzeug,
das beschleunigt wird, bei Vorderradantrieb auf einer
Kurve mit größerem Radius als bei konstanter Geschwindigkeit.
Ein Fahrzeug mit Hinterradantrieb fährt auf einer
Kurve mit kleinerem Radius. Die Manövrierfähigkeit und Stabilität
von Fahrzeugen können durch Vorder- und Hinterradlenkung
verbessert werden; insbesondere kann das Kurvenfahrverhalten
bei Beschleunigung und Verzögerung in der
Kurve verbessert werden. Dabei ist es günstig, ein Lenk
winkelverhältnis zwischen Vorder- und Hinterrädern zu
wählen, das dem Fahrer ein besseres Lenkgefühl gibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 derart auszubilden, daß sie bei
größerer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs die Lenkung des
Fahrzeugs auch hinsichtlich des Lenkgefühls verbessert.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand der Figuren beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Motorfahrzeug
mit einer Lenkeinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung von Einschlagwinkeln
und Kraftwirkungen an Vorder- und Hinterrädern bei
einem Fahrzeug mit einer Lenkeinrichtung nach der Erfindung
bei Beginn einer Kurvenfahrt,
Fig. 3 eine Darstellung ähnlich Fig. 2 bei Fortsetzung
der Kurvenfahrt,
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug mit
einer weiteren Lenkeinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug mit
einer weiteren, gegenüber der Einrichtung nach Fig. 4
abgeänderten Lenkeinrichtung,
Fig. 6 und 7 graphische Darstellungen von Daten der Prüfung
von Fahrzeugen auf optimale Lenkwinkelverhältnisse
und
Fig. 8 und 9 Darstellungen ähnlich Fig. 2 und 3 für Fahrzeuge,
die gemäß bisheriger Technik nur an den Vorderrädern lenkbar
sind.
In Fig. 1 ist ein Fahrzeug dargestellt, bei dem die Lenkkraft von
einem Lenkrad 1 über eine Lenksäule 2 auf ein Lenkgetriebe 3 über
tragen wird, das eine Vorrichtung zur Bewegungsumsetzung in Form
beispielsweise einer Zahnstange und eines Ritzesl enthält, mit der
die Drehbewegung des Lenkrades 1 in eine geradlinige Bewegung
einer Spurstange 4 umgesetzt wird. Zwei Spurhebel 5, die mit den
Enden der Spurstange 4 gekoppelt sind, können an Achsschenkelbolzen
5a geschwenkt werden, wodurch zwei Vorderräder 6 gelenkt werden.
Zwei Hinterräder 7 können durch geradlinige Bewegung einer
Spurstange 8 gelenkt werden, die mit ihnen über zwei Spurhebel 9
gekoppelt ist, welche an Achsschenkelbolzen 9a schwenkbar sind.
Ein Lenkwinkeldetektor 15, der beispielsweise ein an der Lenksäule
2 vorgesehenes Potentiometer sein kann, stellt den Lenkwinkel
fest, um den das Lenkrad 1 gedreht wird, und erzeugt ein Signal,
das einem Rechner 11 zugeführt wird.
Ferner ist eine Betätigungsvorrichtung 12, wie z. B. ein Motor, vor
gesehen. Die Betätigungsvorrichtung 12 ist mit einem Geriebe 13
verbunden, das einen Umsetzungsmechanismus, beispielsweise eine
Zahnstangenvorrichtung, enthält, die mit der Spurstange 8 gekoppelt
ist. Der Rechner 11, die Betätigungsvorrichtung 12 und das Getriebe
13 bilden einen Antrieb 14 zur Lenkung der Hinterräder 7. Somit
können die Hinterräder 7 gemeinsam mit den Vorderrädern 6 gelenkt
werden.
Das Motorfahrzeug ist auch mit einem Sensor 10 ausgerüstet, der
eine seitliche Beschleunigung oder Gierung feststellt, die durch
eine Gierbewegung des Fahrzeugs um eine vertikale Achse im Schwerpunkt
des Fahrzeugs erzeugt wird, wenn eine Kurve gefahren wird.
Wenn das Lenkrad 1 im Fahrzustand gedreht wird, so wird das Fahrzeug
einer seitlichen Beschleunigung oder einer Gierrate (Gierwinkel
geschwindigkeit) abhängig von der Richtung ausgesetzt, in die
das Fahrzeug gelenkt wird. Eine solche seitliche Beschleunigung
oder Gierrate wird durch den Sensor 10 festgestellt, der ein elek
trisches Signal an den Rechner 11 gibt. Ein Lenkwinkeldetektor
stellt den Lenkwinkel fest, um den das Lenkrad 1 gedreht wird, und
erzeugt ein Signal, das ebenfalls dem Rechner 11 zugeführt wird.
Der Rechner 11 dient zur Steuerung der Betätigungsvorrichtung 12.
Die Betätigungsvorrichtung 12 wirkt auf die Spurstange 8 ein, die
die Spurhebel 9 um die Achsschenkelbolzen 9a schwenkt. Somit werden
die Hinterräder 7 abhängig sowohl von der seitlichen Beschleunigung
oder Gierrate als auch vom Lenkwinkel gelenkt, wobei der
Rechner 11 beide Parameter auswertet.
Die Verzögerung im Ansprechen der Hinterräder 7 gegenüber den
Vorderrädern kann verringert werden, wenn der Lenkwinkel der Hinterräder
der Bedingung δr=hδf+ka genügt, wobei δf der
Lenkwinkel der Vorderräder, h eine Proportionalitätskonstante,
a die seitliche Beschleunigung, δr der Einschlagwinkel der Hinterräder
und k eine Proportionalitätskonstante ist, die von der Fahr
geschwindigkeit abhängt, da die Verzögerung des Ansprechens der
Hinterräder gegenüber der Lenkbewegung der Vorderräder bei Kurvenfahrt
mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit größer wird. Die Konstante
k sollte deshalb einen Wert nahe Null haben, wenn das Fahrzeug
mit geringer Geschwindigkeit fährt, und mit zunehmender Ge
schwindigkeit gleichfalls zunehmen. Dies wird dadurch erreicht,
daß der Rechner mit den Signalen eines Fahrgeschwindigkeitssensors
angesteuert wird.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, werden am Vorderrad 6 ein Einschlag
winkel α₁ und eine seitlich gerichtete Kraft F₁ erzeugt und wird das
Fahrzeug einer seitlichen Beschleunigung a ausgesetzt, wenn die
Kurvenfahrt des Fahrzeugs beginnt. Dabei wird sofort auch ein Ein
schlagwinkel α₂ und eine seitlich gerichtete Kraft F₂ am Hinterrad
7 erzeugt. Somit wird das Ansprechen der Hinterräder mit zu
nehmender seitlicher Beschleunigung a wesentlich verbessert. Wird
das Fahrzeug weiter in die Kurve gelenkt, so wird das Hinterrad 7,
wie in Fig. 3 gezeigt, weiter eingeschlagen. Deshalb ergibt sich
innerhalb kurzer Zeit eine normale Kreisfahrt, da der Einschlagwinkel
α₂ an dem Hinterrad 7 schnell zunimmt.
Die Hinterräder werden in derselben Richtung wie die Vorderräder
gelenkt, wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, wenn das Fahrzeug
mit hoher Geschwindigkeit fährt. Bei geringer Fahrgeschwindigkeit
werden die Hinterräder entgegengesetzt
zu den Vorderrädern gelenkt, um den angestrebten Kurvenradius
des Fahrzeugs zu verringern. Anders ausgedrückt, ist
das Lenkrad über einen kleineren Winkelbereich zu drehen,
wenn das Fahrzeug schnell fährt, während es über einen großen
Winkelbereich zu drehen ist, wenn das Fahrzeug langsam fährt.
Deshalb werden die Hinter- und Vorderräder bei
kleinem Lenkwinkel in übereinstimmender Richtung, bei großem
Lenkwinkel in entgegengesetzter Richtung eingeschlagen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 werden die
Hinterräder von einem Antrieb gelenkt, der mit den Signalen
gesteuert wird, welche sich aus dem Lenkwinkel der Vorderräder und
der ausgewerteten seitlichen
Beschleunigung oder Gierrate des Fahrzeugs bei Kurvenfahrt
ergeben. Dadurch wird die Ansprechverzögerung der
Hinterräder gegenüber den Vorderrädern verkürzt. Die Hinterräder
können innerhalb kurzer Zeit einer normalen Kreisfahrt
des Fahrzeugs folgen, so daß das Ansprechverhalten
des Fahrzeugs auf Richtungsänderungen durch Drehung des
Lenkrades verbessert wird.
Elektronisch gesteuerte Lenksysteme nach der Erfindung sind
nicht auf das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Beispielsweise können die Hinterräder 7 auch abhängig
von einem Signal gelenkt werden, das nur eine Winkelverstellung
des Lenkrads angibt. Auch ist die Lenkung
abhängig von einem Signal möglich, das von einer geradlinigen
Bewegung der vorderen Spurstange 4 oder von Bewegungen
anderer, mit der Spurstange 4 gekoppelter Teile abgeleitet
wird.
Fig. 4 und 5 zeigen Lenkeinrichtungen nach der Erfindung, bei
denen die Hinterräder abhängig von Signalen gelenkt werden,
die eine Kurvenfahrt des Fahrzeugs sowie eine Beschleunigung
oder Verzögerung angeben. Teile, die auch bei der
Einrichtung nach Fig. 1 vorgesehen sind, tragen in
Fig. 4 und 5 gleiche Bezugszeichen.
Die Lenkeinrichtung nach Fig. 4 enthält einen Sensor 20
zur Feststellung eines Winkels, über den das Lenkrad 1 gedreht
wird. Ein Sensor 21 stellt die Beschleunigung oder
Verzögerung des Fahrzeugs fest. Ein Rechner 22 erhält elektrische
Signale des Sensors 20 und des Sensors 21. Eine
Servo-Betätigungsvorrichtung 12 ist beispielsweise ein vom
Rechner 22 gesteuerter Motor. Er wirkt auf ein Getriebe 13
zur Umsetzung einer Bewegung der Betätigungsvorrichtung 12
in eine geradlinige Bewegung der Spurstange 8 ein. Hierzu
ist ein Umsetzungsmechanismus, beispielsweise in Form einer
Zahnstange mit Ritzel, vorgesehen. Der Rechner 21, die
Betätigungsvorrichtung 12 und das Getriebe 13 bilden zusammen
einen Antrieb 23 zur Lenkung der Hinterräder 7. Der
Lenkwinkeldetektor 20 ist an der Steuersäule 2 vorgesehen
und enthält ein Potentiometer, das dem Rechner 22 Signale
zuführt, welche die Richtung und den Grad der Lenkbewegung
des Lenkrades 1 angeben. Diese Signale entsprechen also
der Richtung, in die das Fahrzeug gelenkt wird.
Wird das Fahrzeug in eine Kurve gelenkt, so wird die Lenk
bewegung durch den Sensor 20 festgestellt. Wird das Fahrzeug
dabei beschleunigt oder verzögert, so wird dies durch
den Sensor 21 festgestellt. Der Rechner 22 wird durch die
Signale der Sensoren 20 und 21 angesteuert und steuert seiner
seits die Betätigungsvorrichtung 12 an, die über das Getriebe
13 und die Spurstange 8 die Hinterräder 7 einschlägt.
Die Richtung und der Grad des Einschlagwinkels der Hinterräder
7 werden durch den Rechner 22 abhängig von den mit dem
Sensor 20 festgestellten Größen der Richtung und des Lenkwinkels
am Lenkrad 1 sowie abhängig von der Beschleunigung oder
Verzögerung bestimmt, die mit dem Sensor 21 festgestellt
wird. Bei einem Fahrzeug mit Vorderradantrieb können z. B.
die Hinterräder 7 nach außen entgegengesetzt zu den Vorder
rädern gelenkt werden, wenn das Fahrzeug beschleunigt wird.
Die Hinterräder 7 können in übereinstimmender Richtung mit
den Vorderrädern 6 nach innen gelenkt werden, wenn das Fahrzeug
verzögert wird. Somit wird eine Änderung des Kurvenradius
des Fahrzeuges infolge Beschleunigung oder Verzögerung
verhindert, wodurch Änderungen der Kurvenfahreigenschaften
des Fahrzeugs verringert sind, die sonst gegenüber den
Fahreigenschaften bei konstanter Fahrgeschwindigkeit sehr
groß sein können. Die Lenkeinrichtung hat ferner den Vorteil,
daß bei Lenkung der Hinterräder 7 nach innen bei Kurvenfahrt
und Verzögerung eine geringere Tendenz des Fahrzeugs auftritt,
durch plötzliches Bremsen zu schleudern.
Wenn das Fahrzeug mit konstanter Geschwindigkeit eine Kurve fährt, so
kann der Lenkwinkel der Hinterräder so gewählt werden, daß
die Bedingung δr=kδf erfüllt wird, damit eine seitliche
Beschleunigung auf das Fahrzeug einwirkt, die zur Herbeiführung
der Kurvenfahrt erforderlich ist. Wird das Fahrzeug
beschleunigt oder verzögert, so kann die Proportionalitäts
konstante k mit dem Rechner 22 abhängig von der Beschleunigung
oder Verzögerung geändert werden.
Die in Fig. 4 gezeigte Lenkeinrichtung kann einen Sensor 10
(wie in Fig. 1 gezeigt) zur Feststellung einer seitlichen
Beschleunigung enthalten, die erzeugt wird, wenn das
Fahrzeug sich in Kurvenfahrt befindet. Der Sensor 10 kann
zusätzlich oder alternativ auch die Fahrgeschwindigkeit
feststellen. Ein Signal des Sensors 10 wird dem Rechner 22
zugeführt, um die Hinterräder 7 zusätzlich abhängig von
der seitlichen Beschleunigung und/oder der Fahrgeschwindigkeit
zu lenken, damit die tatsächlichen Fahrbedingungen der
Kurvenfahrt noch genauer berücksichtigt werden.
Bei der Einrichtung nach Fig. 5 ist ein Beschleunigungssensor
21-1 und ein Verzögerungssensor 21-2 im Fahrzeug
vorgesehen. Das Fahrzeug wird bei Betätigung des Gaspedals 24
beschleunigt und bei Betätigung des Bremspedals 25 verzögert.
Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 4 und 5 werden die
Hinterräder zusätzlich abhängig von der Beschleunigung oder
Verzögerung des Fahrzeugs gelenkt, wenn sich dieses in
Kurvenfahrt befindet. Dadurch werden Hubbewegungen der
Radaufhängungen reduziert und Schwankungen der Kurvenfahr
eigenschaften verringert, die sich durch Änderungen der
Über- oder Untersteuerung und des Sturzes an den Vorder-
und Hinterrädern ergeben können. Der Fahrer kann dadurch
das Fahrzeug bei Kurvenfahrt besser handhaben und auf einem
vorgegebenen Kurvenradius halten.
In Fig. 6 und 7 sind Meßergebnisse graphisch darstellt,
die für mit einer Einrichtung nach der Erfindung ausgerüstete
Fahrzeuge erstellt wurden.
Fig. 6 zeigt eine graphische Darstellung, bei der die
Abszisse die Lenkwinkelverhältnisse γ zwischen Hinter- und
Vorderrädern und die Ordinate Zeitintervalle in Sekunden
angibt, die ein Fahrzeug benötigt, um Spuren zu wechseln,
die einen gegenseitigen Abstand von 3 m haben, und auf
einer geraden Linie zu fahren. Das Lenkwinkelverhältnis
γ ist Null, wenn die Hinterräder nicht gelenkt werden. Es
ist positiv, wenn die Vorderräder und Hinterräder in über
einstimmender Richtung gelenkt werden, und es ist negativ,
wenn die Vorder- und Hinterräder zueinander entgegengesetzt
gelenkt werden. Die Kurve A ergab sich für ein Fahrzeug mit
einem Fahrer geringer Erfahrung, die Kurve B für einen Fahrer
mittlerer Erfahrung und die Kurve C für einen Fahrer
großer Erfahrung. Der Test wurde bei einer Fahrgeschwindigkeit
von 80 km/h durchgeführt.
In einem bestimmten Bereich, in dem das Lenkwinkelverhältnis
positiv ist, zeigen alle Kurven A, B und C, daß das Zeitintervall
T kleiner als das eines Normalfahrzeugs ist, bei
dem das Lenkwinkelverhältnis γ den Wert 0 hat. Deshalb
kann das Fahrzeug unabhängig von der Fahrpraxis des Fahrers
leicht gelenkt werden. Das Zeitintervall T ist minimal, wenn
das Lenkwinkelverhältnis γ etwa 0,37 beträgt. Es nimmt zu,
wenn das Lenkwinkelverhältnis γ größer als 0,37 wird. Für
die Kurve B bzw. für die Eigenschaften eines Durchschnittsfahrers
ergibt sich ein Zeitintervall T, das für ein Lenkwinkelverhältnis
γ=0,6 denselben Wert wie für γ=0 hat.
Es ist zu erkennen, daß das Lenkwinkelverhältnis γ vorzugsweise
im Bereich 0<γ≦0,6 liegen soll.
Die vorstehenden Eigenschaften beginnen dann aufzutreten,
wenn das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h
fährt, und werden ausgeprägt, wenn das Fahrzeug mit einer
Geschwindigkeit von 80 km/h fährt. Wenn das Fahrzeug noch
schneller fährt, nimmt das Lenkwinkelverhältnis γ für einen
Wert T entsprechend γ=0 zu. Vorzugsweise soll das Lenk
winkelverhältnis γ so gewählt sein, daß es im Bereich
0<γ≦0,6 liegt, wenn das Fahrzeug schneller als 80 km/h
fährt, wobei die Lenkeinrichtung so arbeiten soll, daß sie
den Bereich des Lenkwinkelverhältnisses γ abhängig von der
Fahrgeschwindigkeit verändert.
Fig. 7 zeigt eine graphische Darstellung des Lenkgefühls
F für Fahrer unterschiedlicher Fahrpraxis A, B, C bei verschiedenen
Lenkwinkelverhältnissen γ und einer Fahrgeschwindigkeit
von 80 km/h. Die Ordinate gibt das Lenkgefühl F an,
das von oben nach unten zunehmend besser wird. Das Lenkgefühl
hat dabei eine ähnliche Charakteristik wie der in Fig. 6
gezeigte Wert T. Der Wert des Lenkwinkelverhältnisses γ
bei einem Wert F entsprechend γ=0 ist etwa 0,6. Die dar
gestellten Prüfungsergebnisse zeigen, daß das Lenkwinkelverhältnis
vorzugsweise im Bereich 0<γ≦0,6 liegen sollte.
Entsprechend den in Fig. 6 und 7 gezeigten Ergebnissen ergibt
sich also ein vorzugsweiser Bereich des Lenkwinkelverhältnisses
von Vorder- und Hinterrädern abhängig von der Fahrgeschwindigkeit.
Dieser Bereich ermöglicht es, Fahrzeuge mit
lenkbaren Vorder- und Hinterrädern so zu bauen, daß sie gut
manövrierfähig sind. Die Hinterräder können über einen Winkel
gelenkt werden, der durch die jeweils aktuelle Lenkradbetätigung
bestimmt wird.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Lenken eines Vorderräder (6) und Hinterräder
(7) aufweisenden Fahrzeugs mit einem Lenkrad (1)
für die Vorderräder (6), mit einem den Lenkeinschlag des
Lenkrads (1) erfassenden Lenkeinschlagsensor (15, 20), mit
einem die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs erfassenden
Fahrgeschwindigkeitssensor und mit einer von den Sensoren
gesteuerten Lenkeinrichtung (Antrieb 14, 23) zur Lenkung
der Hinterräder (7), die die Hinterräder (7) bei ver
hältnismäßig großer Fahrgeschwindigkeit gleichsinnig zu
den Vorderrädern (6) einschlägt, dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit vom Lenkeinschlag des Lenkrads (1)
die Lenkeinrichtung (Antrieb 14, 23) die Hinterräder (7)
gleichsinnig zu den Vorderrädern (6) einschlägt, wenn
der Lenkeinschlag des Lenkrads (1) verhältnismäßig klein
ist, und die Hinterräder (7) gegensinnig zu den Vorderrädern
(6) einschlägt, wenn der Lenkeinschlag des Lenkrads
(1) verhältnismäßig groß ist, und daß die Lenkeinrichtung
(Antrieb 14, 23) das Verhältnis γ des Lenkwinkels
(α₂) der Hinterräder (7) zum Lenkwinkel (α₁)
der Vorderräder (6) bei einer Fahrgeschwindigkeit des
Fahrzeugs von 80 km/h oder mehr im Bereich von
0 < γ 0,6hält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
die Lenkeinrichtung (Antrieb 14, 23) zusätzlich steuernden,
die Winkelgeschwindigkeit des Fahrzeugs um eine Vertikalachse
des Fahrzeugs erfassenden Sensor (10).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
einen die Lenkeinrichtung (Antrieb 14, 23) zusätzlich
steuernden Fahrzeugbeschleunigungssensor (21-1) und
Fahrzeugverzögerungssensor (21-2).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fahrzeugbeschleunigungssensor (21-1) und der
Fahrzeugverzögerungssensor (21-2) zu einem kombinierten
Sensor (21) vereinigt sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Lenkeinrichtung (Antrieb
14, 23) eine Betätigungsvorrichtung (12) durch einen von den
Sensoren (10, 15, 20, 21-1, 21-2, 21) angesteuerten
Rechner (11, 22) gesteuert ist und auf ein Getriebe (13)
für die Lenkung der Hinterräder (7) einwirkt.
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