DE3123001C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
L-Tryptophan, bei dem eine L-Tryptophan erzeugende Mu
tante von Bacillus subtilis unter aeroben Bedingungen
in einem Nährmedium, welches Anthranilsäure, eine Koh
lenstoffquelle, eine Stickstoffquelle und eine Mineralien
quelle enthält, gezüchtet wird und das entstehende
L-Tryptophan aus der Kulturbrühe isoliert wird.
Es ist bekannt, daß Bacillus subtilis die Fähigkeit be
sitzt, L-Tryptophan zu erzeugen (vgl. beispielsweise
US-PS 38 01 457 und 37 00 558). Seine Fähigkeit ist je
doch relativ niedrig. Es wurden viele Vorschläge gemacht,
die Ausbeute zu verbessern, und man hat versucht, ver
schiedene L-Tryptophan erzeugende Mutanten von Bacillus
subtilis zu verwenden oder zu dem Nährkulturmedium eine
Vorstufe zuzugeben. Beispielsweise wird in der JP-OS
20 391/1974 ein Verfahren für die Herstellung von L-Trypto
phan beschrieben, bei dem eine L-Tryptophan erzeugende
Mutante von Bacillus subtilis in einem Nährkulturmedium
verwendet wird, welches Anthranilsäure, eine Kohlenstoff
quelle, eine Stickstoffquelle und eine Mineralquelle ent
hält und bei dem das entstehende L-Tryptophan aus der
Kulturbrühe isoliert wird. Als Mutante wird ein Stamm ver
wendet, der gegenüber 5-Fluortryptophan resistent ist,
wie ein Bacillus-subtilis-SD-9-Stamm (FERM-P 1483, Fermen
tation Research Institute, Agency of Industrial Science
and Technology, Japan).
Die Anmelderin hat Untersuchungen durchgeführt, um ein
verbessertes Verfahren zur Erzeugung von L-Tryptophan
durch Fermentation zu finden. Die Anmelderin hat gefunden,
daß ein Stamm, der gegenüber 5-Fluortryptophan und 8-Aza
guanin resistent ist und der in der Literatur nicht be
schrieben wird, aus Bacillus subtilis erhalten werden
kann und daß diese neue Mutante die Fähigkeit besitzt,
L-Tryptophan in gesteigerter Geschwindigkeit bei der
L-Tryptophanakkumulierung und in erhöhter Ausbeute, bezo
gen auf die verbrauchte Kohlenstoffquelle (Kohlenhydrat),
zu bilden.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrun
de, ein verbessertes Verfahren für die Erzeugung von
L-Tryptophan durch Fermentation zur Verfügung zu stellen.
Weiterhin soll erfindungsgemäß eine reine Kultur des
Stammes des Mikroorganismus zur Verfügung gestellt werden,
der bei dem zuvor erwähnten Verfahren verwendet werden
kann.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
als Mutante Bacillus subtilis FERM BP-4 eingesetzt wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin Bacillus subtilis FERM
BP-4, mit der Fähigkeit, L-Tryptophan durch Fermentation
in einem Anthranilsäure, eine Kohlenstoffquelle, eine
Stickstoffquelle und eine Mineralquelle enthaltenden Nähr
kulturmedium unter aeroben Bedingungen zu bilden.
Die neue L-Tryptophan erzeugende Mutante von Bacillus sub
tilis, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
ist ein 5-Fluortryptophan- und 8-Azaguanin-resistenter
Stamm, welcher sich von bekannten und frei verfügbaren
Stämmen von Bacillus subtilis ableitet.
Beispiele des obigen Mutterstamms sind Bacillus subtilis
IAM-1026 (Institute of Applied Microbiology, Japan);
Bacillus subtilis ATCC 9466 (American Type Culture
Collection, USA); und verschiedene andere Stämme, bei
spielsweise ATCC 4925, ATCC 6051 und ATCC 6633, die in
dem Agriculture Handbook Nr. 427 The Genus Bacillus
(Agricultural Research Service, United States Department
of Agriculture, Oktober 1973), Seiten 182 bis 183, be
schrieben werden.
Der Stamm Bacillus subtilis SD-10, nämlich der erfindungs
gemäße 5-Fluortryptophan- und 8-Azaguanin-resistente
Stamm, ist im Fermentation Research Institute, Agency of
Industrial Science and Technology, Japan unter der Hinter
legungsnummer FERM BP-4 als international hinterlegter
Stamm, entsprechend dem Budapest-Vertrag, hinterlegt.
Der 5-Fluortryptophan- und 8-Azaguanin-resistente Stamm,
der bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann
leicht aus dem obigen als Beispiel aufgeführten bekann
ten und frei verfügbaren Mutterstamm Bacillus subtilis
nach bekannten künstliche Mutationen induzierenden Ver
fahren, beispielsweise gemäß bekannten Verfahren, bei
denen Mutagene verwendet werden, d. h. mutationsinduzie
rende Substanzen, oder durch Bestrahlung, wie mit UV-
Strahlen und Röntgenstrahlen, hergestellt werden.
Das Verfahren zur Herstellung eines Stammes aus Bacillus
subtilis, der L-Tryptophan bilden kann und der gegenüber
5-Fluortryptophan und 8-Azaguanin resistent ist, wird wie
folgt durchgeführt:
- (i) Bacillus subtilis wird einer künstlichen muta tionsinduzierenden Behandlung unterworfen,
- (ii) der behandelte Stamm wird in einem Kulturmedium, welches 5-Fluortryptophan in einer Menge ent hält, die größer ist als die minimale Wachs tumsinhibitorkonzentration des Stammes, ge züchtet,
- (iii) der gezüchtete Stamm wird in einem Kulturme dium, welches 8-Azaguanin in einer Menge ent hält, die größer ist als die minimale Wachstums inhibitorkonzentration des Stammes, weiterge züchtet, und
- (iv) der entstehende Stamm mit verbesserter Fähigkeit, L-Tryptophan zu bilden, wird isoliert.
Die Stufen (i) bis (iv) des obigen Verfahrens können so oft wie
erforderlich wiederholt werden.
Gemäß einer Ausführungsform des obigen Verfahrens wird der Mutter
stamm, wie Bacillus subtilis IAM-1026, einer künstlichen muta
tionsinduzierenden Behandlung unterworfen. Beispielsweise be
strahlt man mit einer mutationsinduzierenden Dosis einer künst
lichen mutationsinduzierenden Bestrahlung, wie UV-Strahlen und
Röntgenstrahlen, oder man züchtet in einem Kulturmedium, welches
eine mutationsinduzierende Menge eines Mutagens enthält, wie
Acridinorange oder N-Methyl-N′-nitro-N-nitrosoguanidin. Der so
gewonnene Stamm wird dann in einem Kulturmedium gezüchtet, wel
ches 5-Fluortryptophan in einer Menge enthält, die größer ist
als die minimalen Wachstumshemmkonzentration bzw. Wachstumsinhi
bitorkonzentration (MIC) des Stammes, und die gewachsenen bzw.
gezüchteten Kolonien werden dann gesammelt. Die L-Tryptophan er
zeugende Fähigkeit der gezüchteten Kolonien wird geprüft, und
die Kolonie des Stammes mit erhöhter Fähigkeit, L-Trypophan zu
bilden, wird ausgewählt. Normalerweise wird diese Züchtung meh
rere Male wiederholt, bis man einen 5-Fluortryptophan-resistenten
Stamm von Bacillus subtilis erhält, der eine erhöhte Fähigkeit
aufweist, L-Tryptophan zu bilden. Die L-Tryptophan erzeugende
Mutante von Bacillus subtilis, die auf die zuvor erwähnte Weise
erhalten wird, ist bekannt und wird beispielsweise in der JP-OS
20 391/1974, die bereits oben erwähnt wurde, beschrieben. Die Mu
tante ist beispielsweise unter der Nummer FERM-P 1483 beim Fer
mentation Research Institure, Agency of Industrial Science and
Technology, Japan hinterlegt.
Zur Herstellung der Mutante, die bei der vorliegenden Erfindung
verwendet wird und die die Fähigkeit besitzt, L-Tryptophan zu er
zeugen, und gegenüber 5-Fluortryptophan und 8-Azaguanin resistent
ist, wird der 5-Fluortryptophan-resistente Stamm, der wie oben
beschrieben erhalten wurde, in einem Kulturmedium gezüchtet, wel
ches 8-Azaguanin in einer Menge enthält, die größer ist als die
MIC des Stammes, und die gewachsenen Kolonien werden gesammelt.
Die L-Tryptophan erzeugenden Fähigkeiten der gewachsenen Kolo
nien werden geprüft, und eine Kolonie des Stammes mit erhöhter
Fähigkeit, L-Tryptophan zu bilden, wird gesammelt. Im allgemei
nen wird diese Züchtung mehrere Male wiederholt, und ein Stamm
mit einer erhöhten L-Tryptophan erzeugenden Fähigkeit, der ge
genüber 5-Fluortryptophan und 8-Azaguanin resistent ist, wird
erhalten.
Die Mutante, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird
und die leicht aus Bacillus subtilis oder dem 5-Fluortryptophan-
resistenten Stamm von Bacillus subtilis erhalten wird, ist be
vorzugt gegen mindestens etwa 5000 ppm 5-Fluortryptophan und
mindestens etwa 1000 ppm 8-Azaguanin resistent.
Die Dosis an ultravioletter Strahlung, die oben erwähnt wurde,
beträgt beispielsweise etwa 300 bis etwa 800 erg/mm2, und die
Dosis an Röntgenstrahlen beträgt z. B. etwa 150 000 bis etwa
200 000 Röntgen. Die Menge an Mutagen beträgt beispielsweise
0,1 bis 0,5 Gew.-%, und die Behandlungszeit liegt beispielswei
se innerhalb einer Stunde.
Bei der obigen Ausführungsform kann die Züchtung bei aeroben
Bedingungen in dem gleichen Kulturmedium und bei den gleichen
Temperatur- und pH-Bedingungen wie im folgenden bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren für die L-Tryptophan-Herstellung durch
geführt werden.
Erfindungsgemäß wird eine biologisch reine Kultur von dem Stamm
Bacillus subtilis SD-10 zur Verfügung gestellt. Dieser besitzt
die Eigenschaften, die bei FERM BP-4 beschrieben werden. Dieser
Mikroorganismus wurde unter dem Budapester Vertrag hinterlegt,
und er besitzt die Fähigkeit, L-Tryptophan durch Fermentation
in einem Kulturnährmedium, welches eine Kohlenstoffquelle, eine
Stickstoffquelle und eine Mineralquelle enthält, unter aeroben
Bedingungen zu bilden.
Die bei der vorliegenden Erfindung verwendete L-Tryptophan er
zeugende Mutante, die gegenüber 5-Fluortryptophan und 8-Azagua
nin resistent ist, besitzt im wesentlichen die gleichen morpho
logischen Eigenschaften wie der Mutterstamm oder der 5-Fluor
tryptophan-resistente Stamm selbst und unterscheidet sich nur,
daß ihre Fähigkeit, L-Tryptophan zu bilden, wesentlich verbes
sert ist, und daß sie Anthranilsäure (Vitamin L1) für die Bildung
von L-Tryptophan benötigt.
Genauer ausgedrückt, werden die morphologischen Eigenschaften
der bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Mutante in dem
obenerwähnten Agriculture Handbook Nr. 427, The Genus Bacillus,
Seiten 182 bis 183 beschrieben.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der L-Tryptophan er
zeugende Stamm, der gegenüber 5-Fluortryptophan und 8-Azaguanin
resistent ist, bei aeroben Bedingungen in einem Kulturmedium ge
züchtet, welches Anthranilsäure, eine Kohlenstoffquelle, eine
Stickstoffquelle und eine Mineralquelle enthält, und das ent
stehende L-Tryptophan wird aus der Kulturbrühe isoliert.
Die Kohlenstoffquelle kann irgendeins der Kohlenstoff enthalten
den Materialien sein, welche von dem Stamm assimiliert werden
kann. Beispiele sind Kohlehydrate, wie Glucose, Melassen, Saccha
rose, Stärke, verzuckerte Stärkelösung und Zersetzungsprodukte
von Cellulose, organische Säuren, wie Essigsäure, und Alkohole,
wie Äthanol. Beispiele für Stickstoffquellen sind Ammoniak, Am
moniumsalze, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat
und Ammoniumphosphat, Harnstoff und Nitratsalze. Beispiele für
eine Mineralquelle sind Salze von P, Na, K, Mg, Fe und Mn, bei
spielsweise anorganische Salze, wie Ammoniumphosphat, Kalium
phosphat, Natriumphosphat, Kaliumsulfat, Kaliumhydroxid, Magne
siumsulfat, Eisen-II-sulfat und Mangansulfat. Anorganische Sal
ze von Ca, Zn, B, Cu, Co, Mo usw. können ebenfalls als Spuren
elementkomponenten zugegeben werden. Weiterhin können Spuren or
ganischer Nährstoffe, wie Vitamine und Aminosäuren, die für das
Wachstum des Stammes besonders erforderlich sind, und andere
organische Materialien, wie Maisquellwasser, Fleischextrakt,
Hefeextrakt und Pepton, zugegeben werden.
Anthranilsäure kann in Form einer wäßrigen Lösung aus Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumanthranilat oder als Lösung der freien
Anthranilsäure in Äthanol oder Aceton zugegeben werden.
Die Züchtung erfolgt bei aeroben Bedingungen, beispielsweise
werden Schüttelkulturverfahren, Züchtungsverfahren mit Durch
perlen und Rühren oder andere Züchtungsverfahren bei aeroben
Bedingungen verwendet.
Die Züchtung kann bei einer Temperatur von 25 bis 45°C und ei
nem pH-Wert von 5 bis 9, bevorzugt 6 bis 8, durchgeführt werden.
Die Züchtungszeit kann auf geeignete Weise ausgewählt werden
und beträgt beispielsweise etwa 15 bis etwa 60 Stunden.
Die geeignete Konzentration der Anthranilsäure, die in dem Nähr
kulturmedium vorhanden ist, beträgt bis zu der minimalen Wachs
tumshemmkonzentration (MIC) des Stammes, beispielsweise bis zu
etwa 0,1 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 300 ppm, bezogen auf das Ge
wicht des Kulturmediums. Vorzugsweise wird die Anthranilsäure
zu einem frühen Zeitpunkt der Züchtung zugegeben. Sie kann perio
disch oder kontinuierlich zu dem Züchtungsmedium zugegeben wer
den, so daß ihre Konzentration in dem Züchtungsmedium die mini
male Wachstumshemmkonzentration des Stammes nicht übersteigt.
Etwas höhere Konzentrationen an Anthranilsäure als die minimale
Wachstumshemmkonzentration des Stammes beeinflussen das Wachstum
des Stammes selbst nicht so stark, sie inhibieren aber die Er
zeugung von L-Tryptohan. Dementsprechend wird Anthranilsäure
bevorzugt periodisch oder kontinuierlich entsprechend der Ge
schwindigkeit ihres Verbrauchs zugegeben, damit die Akkumulierung
im Kulturmedium oder eine zeitweilige Erhöhung ihrer Konzentra
tion darin vermieden wird. Wird keine Anthranilsäure zu dem Kul
turmedium zugegeben, zeigt der obige erfindungsgemäße Mutanten
stamm ein normales Wachstum der Zellen, aber eine Akkumulation
von L-Tryptophan wird kaum festgestellt.
Das entstehende L-Tryptophan wird in an sich bekannter Weise aus
der Kulturbrühe nach der Züchtung isoliert. Beispielsweise wird
die Kulturbrühe bei 80°C während 30 Minuten sterilisiert und
zentrifugiert, und dann wird zur Erniedrigung des pH-Werts der
überstehenden Flüssigkeit auf 2 oder weniger eine Säure zugegeben.
Sie wird dann auf eine Säule gegeben, die mit einem stark sauren
Kationenaustauschharz gefüllt ist, um eine Adsorption des L-
Tryptophan zu bewirken. Die Säule wird mit Wasser gewaschen und
dann mit verdünnter Ammoniaklösung zur Abtrennung von L-Trypto
phan eluiert. Das Eluat wird dann mit Ammoniak bei verringertem
Druck abgestreift, um rohe Kristalle des entstehenden L-Trypto
phans zu sammeln. Die rohen Kristalle werden in einem 70%igen
Äthanol bei erhöhter Temperatur gesammelt. Eine geringe Menge an
Aktivkohle wird verwendet, und die Lösung wird heiß filtriert.
Das Filtrat wird abgekühlt, und die entstehenden L-Tryptophan
kristalle werden abfiltriert.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
2 l eines flüssigen Kulturmediums der folgenden Zusammensetzung:
10% Glucose, 0,3% Ammoniumsulfat, 0,5% Na2HPO4 · 12 H4O, 0,2% KH2PO4x · H2O, 0,1% MgSO4 · 7 H2O, 0,5 mg% FeSO4 · 7 H2 O und 0,1 mg% MnSO4 · 4-6 H2O, werden in den 5-Liter-Kolben einer Fermentations vorrichtung gegeben und bei 115°C während 15 min sterilisiert. Bacillus subtilis SD-10 (FERM BP-4), der unter Schütteln bei 30°C während 12 h in einem Nährmedium kultiviert wurde, wird in einer Menge von 5% zur Inokulation des Mediums in der obigen Fermenta tionsvorrichtung verwendet, und dann wird bei 35°C unter Belüf tung durch Rühren kultiviert, während die Menge an gelöstem Sauer stoff bei 0,5 ppm oder höher gehalten wird. Eine 5%ige wäßrige Lösung von Natriumanthranilat wird kontinuierlich so zugegeben, daß seine Konzentration in dem Kulturmedium unterhalb der mini malen Wachstumshemmkonzentration des obigen Mutterstamms des Mi kroorganismus gehalten wird. Die Züchtung wird während 30 h wei tergeführt, während der pH-Wert der Kulturbrühe bei 7,0 gehalten wird. Es bildet sich L-Tryptophan, und dies wird in einer Konzen tration von 14,6 g/l angesammelt. Die Ausbeute an L-Tryptophan beträgt 16,5%, bezogen auf die verbrauchte Glucose, und 99 Mol.-%, bezogen auf die Anthranilsäure.
10% Glucose, 0,3% Ammoniumsulfat, 0,5% Na2HPO4 · 12 H4O, 0,2% KH2PO4x · H2O, 0,1% MgSO4 · 7 H2O, 0,5 mg% FeSO4 · 7 H2 O und 0,1 mg% MnSO4 · 4-6 H2O, werden in den 5-Liter-Kolben einer Fermentations vorrichtung gegeben und bei 115°C während 15 min sterilisiert. Bacillus subtilis SD-10 (FERM BP-4), der unter Schütteln bei 30°C während 12 h in einem Nährmedium kultiviert wurde, wird in einer Menge von 5% zur Inokulation des Mediums in der obigen Fermenta tionsvorrichtung verwendet, und dann wird bei 35°C unter Belüf tung durch Rühren kultiviert, während die Menge an gelöstem Sauer stoff bei 0,5 ppm oder höher gehalten wird. Eine 5%ige wäßrige Lösung von Natriumanthranilat wird kontinuierlich so zugegeben, daß seine Konzentration in dem Kulturmedium unterhalb der mini malen Wachstumshemmkonzentration des obigen Mutterstamms des Mi kroorganismus gehalten wird. Die Züchtung wird während 30 h wei tergeführt, während der pH-Wert der Kulturbrühe bei 7,0 gehalten wird. Es bildet sich L-Tryptophan, und dies wird in einer Konzen tration von 14,6 g/l angesammelt. Die Ausbeute an L-Tryptophan beträgt 16,5%, bezogen auf die verbrauchte Glucose, und 99 Mol.-%, bezogen auf die Anthranilsäure.
Zum Vergleich wird das obige Verfahren wiederholt, ausgenommen,
daß die wäßrige Lösung von Natriumanthranilat nicht verwendet
wird (Vergleichsbeispiel 1). Die Menge an L-Tryptophan, die sich
gegen Ende der 30stündigen Züchtung gebildet und akkumuliert hat,
beträgt 250 mg/l.
Bacillus subtilis SD-10 wird während 20 h in dem gleichen Kultur
medium, wie es in Beispiel 1 verwendet wird, in eine Fermenta
tionsvorrichtung mit einem 5-Liter-Kolben gezüchtet. Dann werden
750 ml der entstehenden Kulturbrühe in 15 l des gleichen Kultur
mediums in einer Fermentationsvorrichtung mit einem 30-Liter-
Kolben inokuliert, und züchtet man bei 35°C unter Belüftung
durch Rühren, während die Menge an gelöstem Sauerstoff bei 0,5
ppm oder höher gehalten wird. Eine 10%ige wäßrige Lösung aus
Natriumanthranilat wird kontinuierlich zugegeben, so daß die
Konzentration an Anthranilsäure im Kulturmedium unterhalb der
minimalen Wachstumshemmkonzentration des Mikroorganismusstamms
gehalten wird. Die Züchtung wird während 24 h weitergeführt,
während der pH-Wert der Kulturbrühe bei 7,0 gehalten wird. L-
Tryptophan bildet und sammelt sich in einer Konzentration von
15,6 g/l an. Die Ausbeute an L-Tryptophan beträgt 17,4%, bezo
gen auf die verbrauchte Glucose, und 99 Mol.-%, bezogen auf die
Anthranilsäure.
Zum Vergleich wird das obige Verfahren wiederholt, ausgenommen,
daß Bacillus subtilis SD-9 (FERM-P 1483, beschrieben in der JP-
OS 20 391/1974) als Impfstamm verwendet wird. L-Tryptophan wird
gebildet und akkumuliert sich in einer Konzentration von 4,8
g/l. Die Ausbeute an L-Tryptophan beträgt 5,2%, bezogen auf
die verbrauchte Glucose, und 92 Mol.-%, bezogen auf die Anthranil
säure.
Herstellung einer biologisch reinen Kultur von Bacillus subtilis:
Bacillus subtilis IAM-1026 (Institute of Applied Microbiology)
wird zur Bildung einer künstlichen Mutante aus dem Mutterstamm
in einem Nährmedium in an sich bekannter Weise der ultraviolet
ten Bestrahlung unterworfen. Die entstehende Mutante wird zur
Inkubation eines Nähragars, welcher 5-Fluortryptophan enthält,
verwendet. Mehrere hundert Kolonien, die auf der Agarplatte ge
züchtet wurden, wurden auf ihre Fähigkeit, L-Tryptophan durch
Fermentation zu bilden, geprüft. Die Kolonie des Stammes, die
die beste Fähigkeit aufwies, L-Tryptophan zu erzeugen, wurde
ausgewählt. Der ausgewählte Stamm wurde gemäß dem oben beschrie
benen künstlichen Mutationsverfahren behandelt, und die Auswahl
der 5-Fluortryptophan-resistenten Mutante folgte darauf. Die
obige Behandlung und Selektion wurde mehrere Male wiederholt,
wobei man eine Mutante erhielt, die im wesentlichen gegenüber
bis zu 5000 ppm 5-Fluortryptophan resistent ist.
Danach wurde diese 5-Fluortryptophan-resistente Mutante erneut
gemäß dem gleichen künstlichen Mutationsverfahren, wie oben be
schrieben, behandelt, und die Auswahl der 8-Azaguanin-resisten
ten Mutante erfolgte auf gleiche Weise wie die Auswahl der 5-
Fluortryptophan-resistenten Mutante. Die letztlich erhaltene
Mutante ist schließlich gegenüber 5-Fluortryptohan resistent.
Sie ist weiterhin gegenüber bis zu 1000 ppm 8-Azaguanin resistent.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von L-Tryptophan, bei dem
eine L-Tryptophan erzeugende Mutante von Bacillus subtilis
unter aeroben Bedingungen in einem Nährmedium, welches
Anthranilsäure, eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle
und eine Mineralienquelle enthält, gezüchtet wird und das
entstehende L-Tryptophan aus der Kulturbrühe isoliert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als Mutante
Bacillus subtilis FERM BP-4 eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Züchtung bei einer Temperatur von
25 bis 45°C und einem pH-Wert von 5 bis 9 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Konzentration der Anthranilsäure
in dem Kulturmedium bis zu der minimalen Wachstumshemmkon
zentration des Stammes liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Konzentration der Anthranil
säure bis zu etwa 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Kulturmediums, beträgt.
5. Bacillus subtilis FERM BP-4, mit der Fähigkeit,
L-Tryptophan durch Fermentation in einem Anthranilsäure,
eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle und eine
Mineralquelle enthaltenden Nährkulturmedium unter aeroben
Bedingungen zu bilden.
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