DE1695318C3 - Verfahren zur Herstellung von 6-Mercaptopurinribosyl-5'-monophosphat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 6-Mercaptopurinribosyl-5'-monophosphatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von o-Mercaptopurinribosyl-S'-monophosphat. Dieser
Verbindung entspricht die Formel
HO—P—O—CH:
OH OH
Aus.J.Biol.Chem.236(1961),S. 1158 bis 1162. ist es
bekannt, o-Mercaptopurinribosyl-S'-monophosphat
auf chemischem Wege herzustellen.
In J. Biol. Chem. 231 (!958), S. 467 bis 480, ist ferner
die Herstellung dieser Verbindung auf enzymatischem Wege unter Verknüpfung des 6-Mercaptopurinresis
mit dem 5-Ribosylphosphatrest beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von 6-MercaplopurinribosyI-5'-monophosphat
zur Verfügung zu stellen, das in wirtschaftlicher Weise und im industriellen Maßstab durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß man Brevibacterium ammoniagenfs ATCC
Nr. 6871, Brevibaelerium ammoniagenes ATCC Nr. 6872, Brevibacterium ammoniagenes ATCC
Nr. 15 750 oder Brevibacterium ammoniagenes ATCC
Nr. 15 751 in einem Fermentationsmedium, das außer
den üblichen Bestandteilen 6-Mcrcaptopurin in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 10 g je Liter Medium
enthält, bei einer Temperatur von 20 bis 40 C und einem nH-Wert von 5,5 bis 9 züchtet und das im
Kulturmedium angereicherte 6-Mercaptopurinribosyl-5'-monophosphat
nach üblichen Methoden isoliert.
Während des Züchtens der genannter. Mikroorganismen unter den angegebenen Bedingungen sammeln
sich erhebliche Mengen 6-Mercaptopurinribosyl-5'-monophosphat in dem Medium an.
Als Nährmedium kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedes Medium verwendet werden. d„s eine
Kohlenstoffquelle, wie z. B. Kohlenhydrate (r -:. GIukose,
Stärkehydrolyseprodukte und Melassen), eine Stickstoffquelle (z.B. Harnstoff, Ammoniumdilorid
und Ammoniumnitrat), anorganische Substanzen (z. B. Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat und Calciumchlorid)
und stickstoffhaltige Naturprodukte (z. B. Mais-,5 quellflüssigkeit, Hefeextrakt, Pepton und Fischmehl)
in geeignetem Mengenverhältnis enthält. Derartige Nährmedien sind für die Bakterienzüchtung bekannt.
Wenn einer der genannten Stämme von einem bestimmten Nährstoff abhängig ist, so muß natürlich
dieser Nährstoff in dem Medium enthalten sein.
Das 6-Mercaptopurin kann vom Anfang der Fermentation an in dem Medium enthalten sein oder dem
Fermentationsmedium während des Verlaufs der Fermentation zugegeben werden. Wenn das 6-Mercaptopurin
während des Verlaufs der Fermentation zugegeben wird, kann die Zugabe auf einmal oder in
mehreren Anteilen erfolgen.
Das 6-Mercaptopurin kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch in Form eines Derivats eingesetzt
werden, das in dem Medium 6-Mercaptopurin in situ bildet. Als solche Derivate des 6-Mercaptopurins
kommen z. B. Salze, wie z. B. das Sulfat, des 6-Mercaptopurins in Betracht.
Die Konzer.tralion des 6-Mercaptopurins in dem Medium beträgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren,
wie oben angegeben ist, 0,1 bis IO g je Liter Medium. Ein bevorzugter Konzentrationsbercich liegt
bei 1 bis 5 g je Liter Medium.
Die Fermentation wird unter aeroben Bedingungen, wie z. B. in einer Schüttelkultur oder einer Submerskultur
unter Belüften und Rühren, bei einer Temperatur von 20 bis 40 C und einem pH-Wert von 5.5
bis 9.0 durchgeführt. Die Züchtungsdaucr beträgt im allgemeinen 2 bis 8 Tage. Die bei der Züchtung gcbildeten
erheblichen Mengen 6-Mcrcaptopurinribosvl-5'-monophosphat
sammeln sich in dem Medium und in den Zellen an.
Das 6 - Mercaptopurinribosyl - 5' - monophosphat kann nach Beendigung der Züchtung nach an sich
bekannten Methoden, wie z. B. durch Behandeln mn lonenaustauscheihar/eii, durch Adsorption, durch
Fällen oder Extrahieren, aus dem Medium isoliert werden.
In den folgenden Beispielen bc/ichen sich die
Pnventangaben. wenn nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
F.s wird eine Inipfkiilliir hcrgesielll. indem Brevibaclerium
ammoniagenes ATCC Nr. 6872 in einem Medium, das 2% Glukose. 1% Pepton. 1% llefcextrakt,
0,3% NaCl und 30 u.g/Liler Biotin einhält.
24 Stunden bei 30 C yigezüchtet wird. Das Fermen-Uitioiismedium
wird mit 10 Volumpro/ert dieser Impfkultur
angeimpft. Beide Medien wurden verwendet, nachdem 20-ccm-Anteile in 250-ccm-Frlenme>crkolben
gebracht und sodann sterilisiert worden waren.
.3
Die Züchtung wird bei 300C in einer Schütteikultur
durchgeführt. Das Fermentationsmedium hat die folgende Zusammensetzung:
Glukose K)Og
Harnstoff 6 g
KH2PO4 lüg
K2HPO4 10 g
MgSO4-TH2O Ii) g
CaCl2 2H2O 0,1g
Hefeextrakt IO g "
Biotin 30 rig
Die obigen Bestandteile werden in Wasser unter Auffüllen auf 11 gelöst. Sodann werden die obengenannten
Anteile der hergestellten Lösung nach Einstellen des pH-Wertes auf 8,0 — was mit Hilfe von
NaOH erfolgt — in die Kolben gegeben und in einem Autoklav unter einem Druck von I kg/cm2 IO Minuten
sterilisiert.
Wenn nach 72stündiger Züchtung dem Fermentationsmedium o-Mercaptopurinsulfat in einer Menge
von 2 mg/ml Fermentationsmedium zugesetzt und weitere 24 Stunden gezüchtet wird, haben sich
3,3 mg/ml o-Mercaptopurinribosyl-S'-monophosphat
gebildet und in dem Fermentationsmedium angesammelt.
Das gebildete 5'-Ribosylphosphat des 6-Mercaptopurins wird in der folgenden Weise isoliert: Das durch
Entfernen der Zellen aus der Züchtungsflüssigkeit erhaltene Filtrat (1,21) wird mit Aktivkohle behandelt,
das an der Aktivkohle adsorbierte 5'-Ribosylphosphat des 6-Mercaptopurins wird mit 50%igem wäßrigem
Äthanol, das 3% Ammoniak enthält, eluiert. Das im Eluat enthaltene Ammoniak wird durch Abdampfen
unter Vakuum entfernt. Die erhaltene Lösung wird durch eine Säule gegeben, die mit einem stark basischen
Polystyrol-Anionenaustauscherharz beschickt ist. Die Harzsäule, die das 5'-Ribcsylphosphat des 6-Mercaptopurins
adsorbiert enthält, wird mit Wasser gewaschen und sodann gradientenmäßig in der angegebenen
Reihenfolge mit 0,01 n-HCl, 0,05 n-HCl, 0,1 n-HCI und 0,5 n-HCl eluiert. Die Eluatfraktionen, die
das o-Mercaptopurinribosyl-S'-phosphat enthalten,
werden eingeengt und nach der Zugabe von Äthanol
ίο gekühlt. Das abgeschiedene 5'-Ribosylphosphat des
6-Mercaptopurins wird durch Abzentrifugieren gewonnen und getrocknet. Die Ausbeute an 6-Mercaptopurinribosyl-5'-monophosphat
beträgt 1,6 g.
'5 Beispiel 2
Es wird in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 gezüchtet mit der Abwandlung, daß die in der
Tabelle aufgeführten Stämme verwendet werden, wobei die in der Tabelle angegebenen Mengen an 6-Mercaptopurinribosyl-5'-phosphat
gebildet und im Züchtungsmedium angereichert werden.
Mikroorganismen
Brevibacterium ammoniagenes
ATCC Nr. 6871
ATCC Nr. 6871
Brevibacterium ammoniagenes
ATCCNr. 15 750
ATCCNr. 15 750
Brevibacterium ammoniagenes
ATCCNr. 15 751
ATCCNr. 15 751
6-Mercaptopurin-
ribosyl-S'-phosphal
(mg/ml)
0,6
2,1
3,4
Claims (1)
- Patentanspruch :Verfahren zur Herstellung von 6-Mercaptopurinribosy]-5'-monophosphat, dadurch gekennzeichnet, daß man Brevibacterium ammoniagenes ATCC Nr. 6871, Brevibacterium ammoniagenes ATCC Nr. 6872, Brevibacterium ammoniagenesATCC Nr. 15 750 oder Brevibacterium ammoniagenes ATCC Nr. 15 751 in einem Fermentationsmedium, das außer den üblichen Bestandteilen 6-Mercaptopurin in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 10 g je Liter Medium enthält, bei einer Temperatur von 20 bis 40°C und einem pH-Wert von 5,5 bis 9 züchtet und das im Kulturmedium angereicherte 6-Mercaptopurinribosyl-5'-monophosphat nach üblichen Methoden isoliert.
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1964
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- 1964-11-25 US US413994A patent/US3308036A/en not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |