DE2413961C2 - Biotechnische Herstellung von Citronensäure - Google Patents
Biotechnische Herstellung von CitronensäureInfo
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Description
Es sind verschiedene Verfahren zur biotechnischen Herstellung von Citronensäure unter Verwendung von
Hefen bekannt. Dabei wird im allgemeinen in der Gärmaische eine beträchtliche Menge Isocitronensäure
als Nebenprodukt gebildet. Die wirtschaftliche Bedeutung von Isocitronensäure ist jedoch so gering, daß ihre
Bildung nicht erwünscht ist. Außerdem wird durch die gleichzeitige Bildung von Isocitronensäure die Isolierung
und Reinigung der Citronensäure aus der Gärmaische stark erschwert.
Ferner ist ein biotechnisches Verfahren bekannt, bei dem die Bildung von Isocitronensäure durch die
Gegenwart von Eisenionen oder Eisen enthaltenden Ionen, wie Fe(CN)6~4, beschleunigt wird; vgl. Journal of
the Agricultural Chemical Society of Japan, Bd. 44 (1970), S. 562 und US-PS 37 73 620. Um die Bildung von
Isocitronensäure als Nebenprodukt zu verhindern, ist es also notwendig, Eisenionen oder Eisen enthaltende
Ionen vom Nährmedium fernzuhalten. Jedoch ist bei großtechnischen Verfahren die Verunreinigung des
Nährmediums durch Eisenionen unvermeidlich, da diese durch die Fermentationsrohstoffe und die Fermentationseinrichtungen
eingeschleppt werden. Beispielsweise werden zur großtechnischen Herstellung von Citronensäure im allgemeinen Vorrichtungen aus
korrosionsbeständigem Stahl oder unter Verwendung von Glas hergestellte Vorrichtungen verwendet. In
beiden Fällen ist die Verunreinigung des Nährmediums mit Eisenionen unvermeidlich. Auch eine geringfügige
Verunreinigung des Nährmediums durch die Fermentationsvorrichtung wird als ausreichend betrachtet, die
Bildung einer signifikanten Menge von Isocitronensäure zu verursachen und dadurch das Verfahren zu
erschweren.
In der US-PS 36 89 359 (entspricht DE-OS 20 02 048) ist ein Verfahren zur Herstellung von Citronensäure mit
Hilfe von speziellen Hefen der Gattung Candida beschrieben, die nicht in der Lage sind, Citronensäure zu
verwerten und die Bildung von Isocitronensäure auf ein Mindestmaß zu beschränken. Dieses Verfahren weist
jedoch verschiedene Nachteile auf. Versuche haben ergeben (vgl. das nachstehende Beispiel 4), daß bei
Verwendung des Stammes Candida sp. H-22 ATCC Nr. 20238, der gemäß Beispiel 2 der US-PS 36 89 359
Citronensäure in einer Menge von 112 mg/ml bilden soll, erheblich weniger Citronensäure anfällt, nämlich
nur 10,1 mg/ml.
Aus der FR-PS 20 35 420 (entspricht DE-OS ίο 20 05 848) ist die Herstellung von Citronensäure und
Isocitronensäure unter Verwendung von Candida zeylanoides ATCC 15585 beschrieben. Nach den
Beispielen dieser Patentschrift wird Citronensäure und Isocitronensäure in nahezu gleichen Mengen gebildet,
mit Ausnahme von Beispiel 5, bei dem dem Nährmedium 2% Methanol zugesetzt werden. In diesem Fall
beträgt das Mengenverhältnis von Citronensäure zu Isocitronensäure noch 85 :10 mg/ml. Der Zusatz von
Methanol zum Nährmedium ist jedoch unerwünscht, da er das Verfahren verteuert und restliches Methanol bei
der Aufarbeitung abgetrennt werden muß.
Schließlich ist in der US-PS 31 18 821 ein Verfahren zur Herstellung von Citronensäure unter Verwendung
von Aspergillus niger beschrieben. Es wird ein Zucker enthaltendes Medium mit einem Gehalt von 10 bis
400xl0~6g/ml Ferrocyanid verwendet. Die höchste
Ausbeute an Citronensäure beträgt 18,51 y/ml. Das Verfahren liefert zu geringe Ausbeuten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein großtechnisch durchführbares Verfahren zur biotechnischen Herstellung
von Citronensäure unter Verwendung bestimmter, aus Candida zeylanoides ATCC 20347 nach üblichen
Mutationsbehandlungen erhaltener Mutanten zur Verfügung zu stellen, bei dem die Bildung von Isocitronensäure
unterdrückt wird, während Citronensäure in ebenso guten oder größeren Ausbeuten als bei den
entsprechenden Verfahren unter Bildung von Isocitronensäure als Nebenprodukt erhalten wird und die bisher
nötige Reinigung der Citronensäure im wesentlichen entfallen kann.
Die Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund, daß bestimmte Mutanten von
C. zeylanoides ATCC 20347, die für ein ebenso gutes Wachstum, wie es der Ausgangsstamm aufweist,
größere Mengen an Eisenionen als letzterer benötigen, im wesentlichen die Bildung von Isocitronensäure als
Nebenprodukt unterdrücken und Citronensäure im Vergleich zum Ausgangsstamm in gleich guten oder
sogar größeren Ausbeuten bilden.
Die Erfindung betrifft somit den im Patentanspruch 1 genannten Gegenstand. Die Patentansprüche 2 und 3
beinhalten Ausgestaltungen der Erfindung.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Hefemutanten haben also einen bestimmten Nährstoffbedarf
an Eisen.
Derartige Mutanten werden gelegentlich auch als auxotrophe Mutanten bezeichnet. Auxotrophe Mutanten
sind solche, die Wachstumsfaktoren benötigen, für die bei den Ausgangsstämmen kein Bedarf vorliegt.
Der Eisenbedarf der erfindungsgemäß verwendeten Mutanten wird durch die Gegenwart von Eisenionen oder Eisen enthaltenden Ionen befriedigt. In der Praxis werden dazu dem Nährmedium Verbindungen zugesetzt, die Eisenionen oder Eisen enthaltende Ionen aufweisen.
Der Eisenbedarf der erfindungsgemäß verwendeten Mutanten wird durch die Gegenwart von Eisenionen oder Eisen enthaltenden Ionen befriedigt. In der Praxis werden dazu dem Nährmedium Verbindungen zugesetzt, die Eisenionen oder Eisen enthaltende Ionen aufweisen.
Es ist schwierig festzustellen, ob die Ausgangsstämme der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Mutanten einen Eisenbedarf aufweisen oder nicht, da es
praktisch unmöglich ist, einen Stamm in absoluter Abwesenheit von Eisenionen zu züchten. Wie bereits
erwähnt, ist die Verunreinigung des Nährmediums durch Eisenionen, die durch Fermentationsrohstoffe und
Glasapparaturen eingeschleppt werden, unvermeidlich. Daher werden solche Stämme als Ausgangsstämme
ohne Eisenbedarf definiert, die in einem Nährmedium, das nicht absichtlich mit Eisenquellen versetzt ist, ein
ausreichendes Wachstum zeigen. Die Ausgangsstämme benötigen also allenfalls Spurenmengen an Eisen.
Demgegenüber zeigen die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mutanten in einem Nährmedium,
das nicht absichtlich mit Eisenquellen versetzt ist, ein schlechteres Wachstum als die Ausgangsstämme.
Andererseits ist das Wachstum der Mutanten in mit Eisenquellen versetzten Nährmedien vergleichbar mit
dem der Ausgangsstämme. Exakt ausgedrückt weisen die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Mutanten also nicht einen »Eisenbedarf« sondern einen »erhöhten Eisenbedarf« auf.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Mutanten weisen in Gegenwart von mindestens
0,1 mg/LiUr und zweckmäßig mindestens 0,2 mg/Liter Eisen ein Wachstum auf, das mit dem des Ausgangsstammes
vergleichbar ist. Im Verfahren der Erfindung werden folgende durch Mutation von Candida zeylanoides
ATCC 20347 erhaltene Mutanten eingesetzt: Candida zeylanoides ATCC 20391, Candida zeylanoides
ATCC 20392, Candida zeylanoides ATCC 20393 und Candida zeylanoides ATCC 20367. Diese Mutanten sind
bei der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland, V.St.A. hinterlegt und der Öffentlichkeit frei
zugänglich. Die vorgenannten Mutantenstämme weisen einen höheren Eisenbedarf als der Ausgangsstamm auf.
Candida zeylanoides ATCC 20367 benötigt neben Eisen zusätzlich noch Glycerin.
Zur Erläuterung ihres Nährstoffbedarfs werden die Stämme Candida zeylanoides ATCC 20391, ATCC
20392, ATCC 20393 und ATCC 20367 sowie der Ausgangsstamm Candida zeylanoides ATCC 20347 in
einem Grundnährmedium der folgenden Zusammensetzung gezüchtet:
Glucose | 30 g/Liter |
NH4Cl | 3 g/Liter |
KH2PO4 | 0,5 g/Liter |
MgSO4 ■ 7 H2O | 0,5 g/Liter |
MnSO4 · 4 H2O | 2 mg/Liter |
ZnSO4 · 7 H2O | 2 mg/Liter |
CuSO4 · 5 H2O | 50 μg/Liter |
Thiamin hydrochlorid | 100 μg/Liter |
CaCO3 | 10 g/Liter |
Glycerin (nur beim Stamm | |
ATCC 20367) | 0,5 g/Liter |
pH-Wert | 7,0 |
Dieses Grundmedium wird mit FeSO4 · 7 H2O in
folgenden Konzentrationen versetzt: 0,25 mg/Liter (etwa 0,05 mg/Liter Eisenionen), 0,5 mg/Liter (etwa
0,1 mg/Liter Eisenionen), 1 mg/Liter (etwa 0,2 mg/Liter Eisenionen) 2,5 mg/Liter (etwa 0,5 mg/Liter Eisenionen)
und 5 mg/Liter (etwa 1,0 mg/Liter Eisenionen). Jeder der zu untersuchenden Stämme wird auf einem
Malzextrakt-Schrägagar, der durch Lösen von 4 g Glucose, 4 g Hefeextrakt und 10 g Malzextrakt in
Wasser bei einem Gesamtvolumen von 1 Liter und durch Einstellen des pH-Wertes auf 7,0 hergestellt ist, 24
Stunden bei 30° C angezüchtet. Die erhaltenen Kulturen werden in physiologischer Kochsalzlösung suspendiert.
Die Suspensionen werden auf 10 ml des Grundmediums, bzw. auf die mit den Zusatzstoffen versetzten
Nährmedien überimpft. Die Züchtung wird in einem großen Reagensglas bei einer Zellenkonzentration von
107 Zellen/ml 48 Stunden unter Schütteln bei 30°C durchgeführt. Nach beendeter Züchtung wird das
Wachstum durch Messung der optischen Dichte der Gärmaische bei 660 πιμ bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I | Wachstum | 5,2 | an Eisenionen | 0,1 mg/Liter | 0,2 mg/Liter | 0,5 mg/Liter | 1,0 mg/Liter |
Stämme | Konzentration | 5,1 | 0,05 mg/Liter | 12,0 | 12,8 | 13,0 | 14,0 |
0 | 5,0 | 8,0 | 12,2 | 12,9 | 13,0 | 13,8 | |
4,5 | 8,5 | 12,4 | 13,0 | 13,2 | 14,0 | ||
ATCC 20 391 | 13,3 | 9,0 | 12,2 | 12,5 | 13,0 | 13,8 | |
ATCC 20 392 | 7,0 | — | 13,5 | 14,2 | 14,4 | ||
ATCC 20 393 | — | ||||||
ATCC 20 367 | |||||||
ATCC 20 347 | |||||||
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß^die Mutantenstämme
Candida zeylanoides ATCC 20391, ATCC 20392, ATCC 20393 und ATCC 20367 in Gegenwart von
0,1 mg/Liter Eisen etwa 90 Prozent des Wachstums des Ausgangsstammes Candida zeylanoides ATCC 20347
aufweisen, während sie in Gegenwart von 0,2 mg/Liter Eisen oder mehr ein ebenso gutes Wachstum wie der
Ausgangsstamm zeigen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Mutanten mit einem erhöhten Eisenbedarf können nach zur Herstellung
von Stämmen mit einem Nährstoffbedarf üblichen Verfahren hergestellt werden. Diese mutagene Behandlung
kann beispielsweise durch Bestrahlung mit Röntgen- oder UV-Strahlen oder durch Behandlung mit
Stickstofflost oder Nitrosoguanidin erfolgen. Beispielsweise werden Hefezellen in einem Tris-Maleat-Puffer
vom pH-Wert 9,0 suspendiert, der bei einer Zellenkonzentration von 108 Zellen pro 1 ml 200 y/ml N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
enthält. Die Suspension wird 15 Minuten stehengelassen. Anschließend werden die Zellen abzentrifugiert, mit steriler physiologischer
Kochsalzlösung gewaschen, auf eine Agarplatte überimpft und inkubiert. Aus den erhaltenen Kolonien
werden nach üblichen Verfahren Reinkolonien herge-
stellt. Die Reinkolonien werden nach dem vorgenannten Verfahren im Vergleich zum Ausgangsstamm untersucht.
Stämme, die den gewünschten Eisenbedarf aufweisen, im Vergleich zum Ausgangsstamm Citronensäure
in größeren Ausbeuten bilden und die Bildung von Isocitronensäure im wesentlichen unterdrücken, werden
für das erfindungsgemäße Verfahren ausgewählt.
Die Züchtung der Hefen wird in hierfür üblichen Nährmedien durchgeführt. Diese Nährmedien enthalten
verwertbare Kohlenstoff- und Stickstoffquellen, anorganische Salze und gegebenenfalls je nach dem
Bedürfnis des verwendeten Hefestamms andere Wachstumsfaktoren.
Beispiele für Kohlenstoffquellen sind Kohlenwasserstoffe, wie η-Paraffine und Kerosin, Kohlenhydrate, wie
Glucose und Rohrzuckermelasse und Essigsäure. Beispiele für Stickstoffquellen sind anorganische Verbindungen,
wie Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat, Ammoniumphosphat und Ammoniumacetat,
Harnstoff und natürliche stickstoffhaltige Materialien, wie Pepton, Fleischextrakt und Maisquellwasser.
Gegebenenfalls können zusätzlich anorganische Salze, wie Kaliumdihydrogenphosphat, Magnesiumsulfat,
Mangansulfat, Eisen(II)-sulfat, Eisen(III)-chlorid und Zinksulfat verwendet werden.
Eisen(II)-sulfat und Eisen(III)-chlorid werden zwar dem Nährmedium am besten als Quellen für Eisenionen
zugesetzt, es können aber auch alle anderen löslichen Eisensalze verwendet werden, die keine toxische
Wirkung auf die Mikroorganismen ausüben.
Beispiele für Eisen enthaltende Ionen sind Kaliumferrocyanid, Natriumferrocyanid, Kaliumferricyanid, Natriumferricyanid
und Eisenalaun.
Die Züchtung wird zweckmäßig unter aeroben Bedingungen bei 20 bis 400C bei leicht saurem bis
neutralem pH-Wert von etwa 3 bis 7 durchgeführt. Nach etwa 2- bis 5tägiger Züchtung reichern sich beträchtliche
Citronensäuremengen in der Gärmaische an. Der pH-Wert wird gegebenenfalls durch Zusatz von
Calciumcarbonat, Natriumhydroxid oder Ammoniaklösung eingestellt.
Nach beendeter Züchtung werden die Mikroorganismenzellen aus der Gärmaische, beispielsweise durch
Filtrieren, entfernt, anschließend wird das Filtrat eingeengt. Durch Zusatz von Calciumhydroxid zum
Filtrat läßt sich die Citronensäure leicht als Calciumcitrat gewinnen. Das Calciumcitrat wird durch Zusatz von
Schwefelsäure unter Ausfällung von Calciumsulfat in Citronensäure übergeführt. Selbstverständlich kann die
Citronensäure auch nach anderen üblichen Reinigungsverfahren gewonnen werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. einem mit Prallplatten ausgerüsteten 250 ml fassenden Erlenmeyerkolben.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. einem mit Prallplatten ausgerüsteten 250 ml fassenden Erlenmeyerkolben.
10
15
20
25
30
35
40
n- Paraffine | 30 ml/Liter |
NH4Cl | 5 g/Liter |
KH2PO4 | 0,5 g/Liter |
MgSO4 · 7 H2O | 0,5 g/Liter |
MnSO4 · 4 H2O | 2 mg/Liter |
ZnSO4 · 7 H2O | 2 mg/Liter |
FeSO4 · 7 H2O | 1 mg/Liter |
CuSO4 · 5 H2O | 50 μg/Liter |
Thiamin-hydrochlorid | 100μg/Liter |
CaCO3 | |
(getrennt sterilisiert) | 10 g/Liter |
pH-Wert | 6,0 |
Die Züchtung wird 24 Stunden bei 30° C unter einer Schüttelbewegung von 200 U/min durchgeführt. Jeweils
2 ml dieser Anzuchtkulturen werden sodann auf 20 ml eines Nährmediums der folgenden Zusammensetzung,
das sich in einem 250 ml fassenden, mit Prallplatten ausgerüsteten Erlenmeyerkolben befindet, überimpft.
45
n-Paraffine | 100 ml/Liter |
NH4Cl | 5 g/Liter |
KH2PO4 | 0,5 g/Liter |
MgSO4 · 7 H2O | 0,5 g/Liter |
MnSO4 ■ 4 H2O | 2 mg/Liter |
ZnSO4 · 7 H2O | 2 mg/Liter |
FeSO4 ■ 7 H2O | 10 mg/Liter |
CuSO4 ■ 5 H2O | 50 μg/Liter |
Thiamin-hydrochlorid | 100 μg/Liter |
CaCO3 | |
(getrennt sterilisiert) | 80 g/Liter |
pH-Wert | 6,0 |
Die Züchtung wird 96 Stunden bei 30° C unter einer Schüttelbewegung von 200 U/min durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Stämme
Citronensäure (mg/ml)
Isocitronensäure
(mg/ml)
ATCC 20 391
ATCC 20.392
ATCC 20 393
ATCC 20 347
77
84
77
48
2,0
3,7
2,9
30,0
Es werden Candida zeylanoides ATCC 20391, ATCC 20392 und ATCC 20393, die jeweils mindestens
0,1 mg/Liter Eisen benötigen, verwendet. Als Vergleichsstamm wird Candida zeylanoides ATCC 20347
verwendet, der diesen Eisenbedarf nicht aufweist. Die Stämme werden jeweils in einem Malextrakt-Schrägagar,
das durch Lösen von 4 g Glucose, 4 g Hefeextrakt und 10 g Malzextrakt in Wasser bei einem Gesamtvolumen
von 1 Liter und Einstellen des pH-Wertes auf 7,0 hergestellt ist, 24 Stunden bei 30° C gezüchtet. Die
erhaltenen Kulturen werden auf 20 ml eines Anzuchtnährmediums der folgenden Zusammensetzung überimpft.
Dieses Anzuchtnährmedium befindet sich in
55
60
65
Es werden die Stämme Candida zeylanoides ATCC 20367, der mindestens 0,1 mg/Liter Eisen benötigt, und
Candida zeylanoides ATCC 20347, jeweils 24 Stunden bei 30° C auf einem gemäß Beispiel 1 hergestellten
Malzextrakt-Schrägagar gezüchtet. Die erhaltenen Kulturen werden auf jeweils 20 ml des in Beispiel 1
angegebenen Anzuchtmediums gegeben, das aber zusätzlich 5 g/Liter Glycerin enthält. Dieses Anzuchtmedium
befindet sich in 250 ml fassenden, mit Prallplatten ausgerüsteten Erlenmeyerkolben. Die
Züchtung wird 24 Stunden bei 30° C unter einer Schüttelbewegung von 200 U/min durchgeführt. Jeweils
2 ml der erhaltenen Anzuchtkulturen werden anschlie-
ßend auf 20 ml eines Nährmediums der folgenden Zusammensetzung, das sich in 250 ml fassenden, mit
Prallplatten ausgerüsteten Erlenmeyerkolben befindet, überimpft.
n-Parafhne | lOOml/Liter |
Glycerin | 1 g/Liter |
NH4Cl | 5 g/Liter |
KH2PO4 | 0,5 g/Liter |
MgSO4 · 7 H2O | 0,5 g/Liter |
MnSO4 · 4 H2O | 2 mg/Liter |
ZnSO4 · 7 H2O | 2 mg/Liter |
FeSO4 · 7 H2O O- | -100 mg/Liter*) |
CuSO4 · 5 H2O | 50 μg/Liter |
Thiamin-hydrochlorid | 100 μg/Liter |
CaCO3 | |
(getrennt sterilisiert) | 80 g/Liter |
pH-Wert | 6,0 |
*) FeSO4 · 7 H2O wird in verschiedenen, in Tabelle III | |
angegebenen Mengen zugegeben. | |
Stämme | FeSO4 · | Citronen | Isocitronen- |
7H2O | säure | säure | |
(mg/Liter) | (mg/ml) | (mg/ml) |
ATCC 20 367 | O | 65 | 0,8 |
0,2 | 68 | 0,8 | |
1 | 70 | 2,0 | |
10 | 73 | 3,2 | |
20 | 71 | 4,5 | |
100 | 70 | 8,0 | |
ATCC 20 347 | 0 | 58 | 12,0 |
1 | 52 | 18,0 | |
10 | 42 | 26,0 | |
100 | 40 | 30,5 | |
Beispiel | 3 |
10
15
20
Die Züchtung wird 96 Stunden bei 30° C unter einer Schüttelbewegung von 200 U/min durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
25
30
35
40
Stämme Citronensäure
(mg/ml)
(mg/ml)
Isocitronensäure (mg/ml)
ATCC 20 367
ATCC 20 347
ATCC 20 347
105,0
84,0
84,0
3,0
18,0
18,0
3 Liter der vorstehenden, durch Züchtung von ATCC 20367 erhaltenen Gärmaische, die 315 g Citronensäure
enthält, werden zur Entfernung der Mikroorganismenzellen abfiltriert. Das zellfreie Filtrat wird mit 200 g
Calciumhydroxid versetzt. Man erhält 350 g Calciumnitrat.
Es werden Candida zeylanoides ATCC 20367 und ATCC 20347 verwendet. Außerdem werden die aus der
US-PS 36 89 359 bekannten, Citronensäure bildenden Stämme Candida lipolytica ATCC 20237, Candida sp.
ATCC 20238, Candida sp. ATCC 20239, Candida sp. ATCC 20241 und Candida tropicalis ATCC 20240
verwendet. Diese Stämme werden jeweils 24 Stunden bei 30° C auf einem Malzextrakt-Schrägagar gezüchtet.
Proben der erhaltenen Kulturen werden auf jeweils 20 ml eines Anzuchtmediums, das sich in 250 ml
fassenden, mit Prallplatten versehenen Erlenmeyerkolben befindet, überimpft. Das Anzuchtmedium hat die
gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 2, mit der Ausnahme, daß es 50 μg/Liter Thiamin-hydrochlorid
und 20 g/Liter CaCO3 enthält. Die Anzucht wird 24 Stunden bei 300C unter einer Schüttelbewegung von
200 U/min durchgeführt. Anschließend werden 2 ml der erhaltenen Anzuchtkulturflüssigkeiten auf 20 ml Nährmedium,
das sich in einem 250 ml fassenden Erlenmeyerkolben befindet, überimpft. Das Medium hat die
gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1, enthält aber 500 mg/Liter FeSO4 · 7 H2O. Die Züchtung wird 120
Stunden bei 30° C unter einer Schüttelbewegung von 200 U/min durchgeführt. Das Ergebnis ist in Tabelle V
zusammengestellt.
45
Die Stämme Candida zeylanoides ATCC 20367 und Nr. 19-5 ATCC 20347 werden 24 Stunden bei 30° C auf
einem gemäß Beispiel 1 hergestellten Malzextrakt-Schrägagar gezüchtet. Von den erhaltenen Kulturen
werden jeweils drei ösen voll auf 200 ml eines Anzuchtmediums der gleichen Zusammensetzung wie in
Beispiel 2 auf 2 Liter fassende, mit Prallplatten ausgerüstete Erlenmeyerkolben überimpft und unter
Schütteln 24 Stunden bei 30° C gezüchtet. Jeweils 300 ml der erhaltenen Kulturflüssigkeit (entsprechend dem
Volumen von I1/2 Kolben) werden auf 3 Liter
Nährmedium, das sich in 5 Liter fassenden Glasfermentern befindet, überimpft. Das Nährmedium hat die
gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 2 mit einem Gehalt an 1 mg/Liter FeSO4 · 7 H2O. Jedoch enthält
dieses Nährmedium kein CaCO3. Die Züchtung wird
unter Einhaltung einer Rührgeschwindigkeit von 600 U/min und einer Belüftungsgeschwindigkeit von 3
Liter/min 90 Stunden bei 30° C durchgeführt. Während der Züchtung wird der pH-Wert des Nährmediums mit
wäßriger Ammoniaklösung auf 6,0 eingestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
Stämme | FeSO4 -7 H2O: | 500 mg/Liter |
Citronensäure | Isocitronensäure | |
(mg/ml) | (mg/ml) | |
ATCC 20 367 | 95,5 | 13,8 |
ATCC 20 347 | 36,7 | 32,2 |
ATCC 20 237 | 59,4 | 21,0 |
ATCC 20 238 | 10,1 | 7,4 |
ATCC 20 239 | 6,2 | 7,7 |
ATCC 20 240 | 25,8 | 17,0 |
ATCC 20 241 | 37,0 | 46,2 |
Aus dieser Tabelle ist folgendes ersichtlich:
In Gegenwart von 500 mg/Liter FeSO4 · 7 H2O sind die Mengen an Citronensäure, die durch C. lipolytica ATCC 20237 und C. sp. ATCC 20241 gebildet werden, verringert, während die durch C. zeylanoides ATCC 20367 erzeugte Menge an Citronensäure erhöht ist.
In Gegenwart von 500 mg/Liter FeSO4 · 7 H2O sind die Mengen an Citronensäure, die durch C. lipolytica ATCC 20237 und C. sp. ATCC 20241 gebildet werden, verringert, während die durch C. zeylanoides ATCC 20367 erzeugte Menge an Citronensäure erhöht ist.
C. zeylanoides ATCC 20367 ist deshalb den bekannten Stämmen ATCC 20237 bis 20241 hinsichtlich
der Erzeugung von Citronensäure bei Verwendung
230 211/172
eines Mediums mit beträchtlichen Mengen Eisenionen überlegen. Aus technischen Gründen ist die Verunreinigung
des Mediums durch Eisenionen unvermeidbar aufgrund der eingesetzten Ausgangsmaterialien und der
verwendeten Vorrichtungen. Also sind die erfindungsgemäß verwendeten Mikroorganismen, die in Gegenwart
von mindestens 0,1 mg/Liter Eisenionen große Mengen Citronensäure bilden, für die technische
Herstellung von Citronensäure wertvoller als die aus der US-PS 36 89 359 bekannten Mikroorganismen.
Es werden Candida zeylanoides ATCC 20367 und Candida lipolytica ATCC 20237 (beschrieben in der
US-PS 36 89 359) jeweils auf 20 ml eines ersten Anzuchtmediums der folgenden Zusammensetzung, das
sich in einem 250 ml fassenden Erlenmeyerkolben befindet, überimpft.
überimpft und darin 48 Stunden bei 300C gezüchtet. Die
zweiten Anzuchtkulturen werden sodann auf jeweils 3 Liter eines dritten Anzuchtmediums der gleichen
Zusammensetzung, das sich in 5 Liter fassenden
1S Glasfermentern befindet, überimpft und darin 24
Stunden bei 30° C gezüchtet. Jeweils 300 ml der dritten Anzuchtkulturen werden sodann auf jeweils 3 Liter der
Nährmedien C und D, die sich in 5 Liter fassenden Glasfermentern befinden, überimpft. Die Medien C und
ι ο D haben die folgende Zusammensetzung:
20
n-Paraffine
KH2PO4
(NHt)2SO4
MgSO4 · 7 H2O
KCl
NaCl
FeSO4 · 7 H2O
Thiamin-hydrochlorid
CaCO3
Glycerin (nur beim Stamm
ATCC 20367)
pH-Wert
30 ml/Liter
1 g/Liter
1 g/Liter
4 g/Liter
5 g/Liter
0,1 g/Liter
1 g/Liter
0,1 g/Liter
1 g/Liter
10 mg/Liter
300 μg/Liter
10 g/Liter
300 μg/Liter
10 g/Liter
5 g/Liter
6,0 Medium C
6,0 Medium C
Medium D
n-Paraffine
KH2PO4
(NH4)2SO4
NH4Cl
MgSO4
KCl
NaCl
ZnSO4 25 CuSO4
FeSO4
MnSO4
7H7O
7H2O
5H2O
7H2O
4H2O
5H2O
7H2O
4H2O
Thiamin-hydrochlorid
CaCO3
100 ml/Liter 0,25 g/Liter 4 g/Liter
0,5 g/Liter
0,5 g/Liter
0,1 g/Liter
1 mg/Liter
100 [ig/Liter
100 mg/Liter
50 ;j.g/Liter 1 g/Liter
100 ml/Liter 0,5 g/Liter
5 g/Liter 0,5 g/Liter
2 mg/Liter
50 [ag/Liter
100 mg/Liter
2 mg/Liter
50 ,Hg/Liter
Die Züchtung wird 48 Stunden bei 30°C unter Schütteln durchgeführt. Die auf diese Weise erhaltenen
ersten Anzuchtkulturen werden auf jeweils 300 ml eines zweiten Anzuchtmediums, das sich in 2 Liter fassenden
Erlenmeyerkolben befindet und die gleiche Zusammensetzung wie das erste Anzuchtmedium aufweist,
Die Züchtung wird 96 Stunden bei 300C unter
Einhaltung einer Rührgeschwindigkeit von 600 U/min und einer Belüftungsgeschwindigkeit von 3 Liter/min
durchgeführt, wobei der pH-Wert mit wäßriger Ammoniaklösung auf 6,0 eingestellt wird. Die Ergebnisse
sind in Tabelle VII zusammengestellt:
Stämme
Medium Züchtungsdauer
(Std.)
(Std.)
Citronensäure
(mg/ml)
(mg/ml)
Isocitronensäure (mg/ml)
ATCC 20 367
ATCC 20 237
C | 72 | 85,9 | 12,2 |
96 | 87,7 | 11,4 | |
D | 72 | 88,6 | 6,8 |
96 | 101,9 | 4,2 | |
C | 72 | 76,0 | 17,3 |
96 | 71,7 | 17,3 | |
D | 72 | 66,7 | 12,8 |
96 | 69,9 | 12,4 |
Es werden Candida zeylanoides ATCC 20367 und ATCC 20347 jeweils 24 Stunden bei 300C auf einem
gemäß Beispiel 1 hergestellten Malzextrakt-Schrägagar gezüchtet. Die erhaltenen Kulturen werden auf jeweils
20 ml. eines Anzuchtnährmediums der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 2, das sich in 250 ml
fassenden, mit Prallplatten ausgerüsteten Erlenmeyerkolben befindet, überimpft und darin 24 Stunden bei
3O0C unter einer Schüttelbewegung von 200 U/min gezüchtet. Jeweils 2 ml der so erhaltenen Anzuchtkulturen
werden auf 20 ml eines in 250 ml fassenden, mit Prallplatten ausgerüsteten Erlenmeyerkolben befindlichen
Nährmediums der folgenden Zusammensetzung überimpft.
Glucose
Calciumacetat-monohydrat Glycerin
NH4Cl
KH2PO4
MgSO4 ■ 7 H2O
MnSO4 ■ 4 H2O
ZnSO4 ■ 7 H2O
FeSO4 · 7 H2O
CuSO4 · 5 H2O
Thiamin-hydrochlorid
CaCO3
(getrennt sterilisiert)
pH-Wert
20 g/Liter 7,5 g/Liter
1 g/Liter 5 g/Liter 0,5 g/Liter 0,5 g/Liter
2 mg/Liter 2 mg/Liter 1 mg/Liter
50 μg/Liter 100 μg/Liter
10 g/Liter 6,0
IO
12
Die Züchtung wird 96 Stunden bei 30° C unter einer Schüttelbewegung von 200 U/min durchgeführt. Dabei
werden dem Medium nach Ablauf von 24, 48 und 72 Stunden jeweils 29,4 g/Liter Calciumacetat-monohydrat
zugesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII zusammengestellt.
Stämme
ATCC 20 ATCC 20 Citronensäure
(mg/ml)
(mg/ml)
Isocitronensäure (mg/ml)
32,0
27,0
27,0
0,7
7,5
von 200 U/min. Die
zusammengestellt.
zusammengestellt.
Es werden Candida zeylanoides ATCC 20367 und ATCC 20347 24 Stunden bei 30°C auf einem gemäß
Beispiel 1 hergestellten Malzextrakt-Schrägagar gezüchtet. Von den erhaltenen Kulturen wird jeweils eine
Öse voll aaf jeweils 20 ml eines Mediums der folgenden Zusammensetzung überimpft: 150 g/Liter (berechnet als
Zucker) mit Invertase behandelte Rohrzuckermelasse,
g/Liter NH4Cl, 0,5 g/Liter MgSO4 ■ 7 H2O, 1 g/Liter
Glycerin und 60 g/Liter CaCO3 (pH-Wert 6,0). Dieses
Medium befindet sich in 250 ml fassenden, mit ATCC 20 Prallplatten ausgerüsteten Erlenmeyerkolben. Man ATCC 20
züchtet 120 Stunden bei 30° C unter Schüttelbewegung Ergebnisse sind in Tabelle IX
Stämme Citronensäure Isocitronensäure
(mg/ml)
(mg/ml)
85,0
70,0
70,0
1,5 8,2
Claims (3)
1. Verfahren zur biotechnischen Herstellung von Citronensäure durch Züchtung von Stämmen der
Art Candida zeylanoides in einem Nährmedium mit einem Gehalt, an verwertbaren Kohlenstoff- und
Stickstoffquellen und Eisenionen oder Eisen enthaltenden Ionen und Isolieren der in der Gärmaische
angereicherten Citronensäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Züchtung in Gegenwart von Candida zeylanoides ATCC 20391,
Candida zeylanoides ATCC 20392, Candida zeylanoides ATCC 20393 oder Candida zeylanoides
ATCC 20367 und mindestens 0,1 mg/Liter Eisenionen oder Eisen enthaltenden Ionen durchführt,
wobei bei Verwendung von Candida zeylanoides ATCC 20367 die Züchtung in Gegenwart von
Glycerin durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Züchtung bei 20 bis 40° C
durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Quelle für Eisenionen
FeSO4 · 7 H2O verwendet.
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Legal Events
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8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |