DE3024082C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Teilbelag-Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine solche Bremse ist aus der US-PS 34 06 792 bekannt. Dort sind zwei einander gegenüberliegende Bremsbacken auf je zwei Zapfen geführt, die sich durch je eine Öffnung in der Trägerplatte der betreffenden Bremsbacke erstrecken. Die Bremse hat einen Schwimmsattel, der auf zwei zu den genannten Zapfen parallelen Stiften geführt ist. Die Stifte erstrecken sich durch elastische Muffen, die in Löcher der Trägerplatten der Bremsbacken eingesetzt sind und dafür sorgen, daß die Bremsbacken jeweils nach dem Betätigen in eine Ruhestellung zurückkehren, in der ein bestimmtes Bremslüftspiel eingehalten wird. Die Zapfen liegen in ihren die Trägerplatten der Bremsbacken führen­ den Endbereichen frei und sind dort deshalb Verschmutzung und Korrosion ausgesetzt. Deshalb muß damit gerechnet werden, daß die Zapfen dem Anlegen der Bremsbacken an die Bremsscheibe einen Widerstand entgegensetzen, der umso größer wird, je mehr die Bremsbeläge verschlissen und gleichzeitig die Zapfen verschmutzt und korrodiert sind.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der eingangs beschriebenen Gattung, insbes. deren Bremsbeläge, derart weiterzubilden, daß die Zapfen vor Korrosion und Verschmutzung besser geschützt sind.

Die Aufgabe ist mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 die Vorderansicht eines Bremsbackens gemäß der Erfindung,

Fig. 2 den Schnitt I-I in Fig. 1,

Fig. 3 die Vorderansicht eines weiteren erfindungs­ gemäßen Bremsbackens,

Fig. 4 eine teilweise im Schnitt gezeichnete Draufsicht einer Scheibenbremse gemäß der Erfindung mit einem auf zwei Zapfen geführten Schwimmsattel,

Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 4 mit weiteren Einzelheiten,

Fig. 6 einen Ausschnitt aus Fig. 4 in einer alternati­ ven Ausführungsform.

Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Bremsbacken hat eine Trä­ gerplatte 1, an der ein Bremsbelag 2 befestigt ist. Die Trägerplatte 1 hat zwei sich seitlich erstreckende, ohr­ muschelartige Ansätze 3, in denen je eine Öffnung 4 ausge­ bildet ist. Wie Fig. 2 zeigt, sitzt in jeder Öffnung 4 mit Festsitz eine Schutzhülse 5 aus korrosionsbeständigem Werkstoff mit einem radialen Flansch 6, der eine exakte Anordnung der Schutzhülse 5 in der Öffnung 4 ermöglicht. Gemäß einer Alternative kann die Schutzhülse 5 lose in der Öffnung 4 aufgenommen sein.

Der Bremsbacken gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von dem in Fig. 1 und 2 gezeigten dadurch, daß er nur einen sich seitlich erstreckenden, ohrmuschelartigen Ansatz 7 hat. Dieser Bremsbacken ist für eine auf nur einem Zapfen geführte Schwimmsattelscheibenbremse geeignet.

Die in Fig. 4 dargestellte Teilbelag-Scheibenbremse hat einen Schwimmsattel 8, der an einem Bremsträger 9 mittels zweier Bolzen 10, von denen nur einer zu sehen ist, ver­ schiebbar geführt ist. Die Bolzen 10 sind gleich gestaltet und symmetrisch angeordnet; jeder von ihnen hat einen in den Bremsträger 9 eingeschraubten Abschnitt 11 und einen Bereich 12, der sich in eine Bohrung 13 im Schwimmsattel 8 erstreckt. Am anderen Ende jedes Bolzens 10 ist ein Zapfen 14 ausgebildet, der sich durch eine Schutzhülse 15 aus korrosionsbeständigem Werkstoff erstreckt. Die Schutzhülse 15 ist mit Festsitz in einer Öffnung 16 in der Trägerplat­ te 17 eines fahrzeuginneren Bremsbackens 18 angeordnet. Alternativ kann die Schutzhülse 15 einen losen Sitz haben und somit in der Öffnung 16 axial bewegbar sein. In beiden Fällen ist der fahrzeuginnere Bremsbacken 18 an den Zapfen 14 der Bolzen 10 abgestützt, die auch den Schwimmsattel 8 führen.

Bei Betätigung der Bremse drückt eine hydraulische Betäti­ gungsvorrichtung 20 auf die Trägerplatte 17 und bewirkt, daß der Bremsbacken 18 auf den Zapfen 14 gleitend an die Bremsscheibe A angelegt wird. Reaktionskräfte bewirken, daß der Schwimmsattel 8 auf den Bereichen 12 der Bolzen 10 gleitet, so daß auch der fahrzeugäußere Bremsbacken 21 an die Bremsscheibe A angelegt wird.

Bei Abnutzung des Bremsbelags 19 wird die Schutzhülse 15 mit der Trägerplatte 17 weiter zur Bremsscheibe A bewegt, so daß der Zapfen 14 bei 22 freigelegt wird. Schließlich wird die Schutzhülse 15 an die Bremsscheibe A angelegt und von dieser gemeinsam mit dem Bremsbelag 19 abgerieben. Die Schutzhülse 15 kann aus weicherem Werkstoff bestehen als der Bremsbelag 19, so daß sie leicht verschleißt.

Wenn die Zapfen 14 in den Bereichen 22 bloßliegen und Korrosion ausgesetzt sind, wird dadurch der Wirkungsgrad der Bremse nicht beeinträchtigt, da die aktiven Flächen der Zapfen 14 nie freiliegen. Allerdings müssen die Bereiche 22 der Zapfen 14 gereinigt werden, um Rost zu entfernen, ehe neue Bremsbacken eingesetzt werden können. Um die Notwendigkeit einer solchen Reinigung zu vermeiden, können zwischen dem Bremsträger 9 und der Trägerplatte 17 Manschetten 23 angeordnet sein, die die freiliegenden Bereiche 22 schützen.

Zum Austausch des Bremsbackens 18 wird eine Kappe B ent­ fernt, um das Ende des Bolzens 10 zugänglich zu machen. Durch Drehen des Bolzens 10 mit einem entsprechenden Werk­ zeug kann der Bolzen aus dem Bremsträger 9 herausge­ schraubt und durch die Bohrung 13 herausgezogen werden, wobei der Zapfen 14 den Bremsbacken freigibt.

Die in Fig. 2 und 4 gezeigte Schutzhülse 15 ist eine ein­ fache Hülse aus korrosionsbeständigem Werkstoff. Die Schutzhülse gemäß Fig. 5 hat in ihrer Innenwand kleine ringförmige Nuten 24, die die Aufnahme eines Schmiermit­ tels ermöglichen. Diese Nuten 24 können in Form eines Schraubgewindes oder einer Wendel in einer innerhalb der Schutzhülse angeordneten Büchse vorgesehen sein. Die Schutzhülse gemäß Fig. 6 weist eine reibungsarme, vorzugs­ weise selbstschmierende Führung 25 auf.

Claims (10)

1. Teilbelag-Scheibenbremse mit Bremsbacken, von denen mindestens einer auf mindestens einem Zapfen (14) gleitend abgestützt ist, der sich durch eine Öffnung (4; 16) in einer Belagträgerplatte (1; 17) des Bremsbackens erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß der oder jeder Zapfen (10) von einer Schutzhülse (5; 15) geschützt ist, die sich von der Trägerplatte (1; 17) in Richtung zur Ebene der Bremsfläche des Bremsbelags (2; 19) erstreckt und immer mindestens den Bereich des Zapfens (14) bedeckt, auf dem der Bremsbacken bei zunehmendem Belagverschleiß verschiebbar ist.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­ hülse (5; 15) sich gleichfalls durch die Öffnung (4; 16) der Trägerplatte (1; 17) erstreckt.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­ hülse (5; 15) an der Trägerplatte (17) befestigt ist und aus einem Werkstoff hergestellt ist, der sich beim Anlegen an die Bremsscheibe (A) der Bremse gemeinsam mit dem Bremsbelag (19) abreibt.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­ hülse (5; 15) mit Festsitz in der Öffnung (4; 16) der Trä­ gerplatte (17) sitzt und aus einem Werkstoff hergestellt ist, der weicher ist als der Bremsbelag (19) und sich folglich beim Anlegen an die Bremsscheibe (A) leichter abreibt als der Bremsbelag (19).

5. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­ hülse (15) losen Sitz in der Öffnung (16) hat.

6. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­ hülse (5; 15) einen sich radial nach außen erstreckenden Flansch (6) hat, der an der Trägerplatte (17) anliegt.

7. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­ hülse (5; 15) aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff hergestellt ist.

8. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Innen­ wand der Schutzhülse (15) kleine ringförmige Nuten (24) für die Aufnahme eines Schmiermittels ausgebildet sind.

9. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­ hülse (15) eine reibungsarme, insbesondere selbstschmie­ rende Auskleidung (25) aufweist.

10. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz­ hülse (15) durch eine flexible Manschette (23) mit einem Bremsträger (9) verbunden ist, an dem der Zapfen (10) befestigt ist.