DE2746738C2 - Farbspritzanlage - Google Patents
FarbspritzanlageInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Farbspritzanlage mit Abluftreinigung, bei der ein luftdurchlässiger Boden
unterhalb der zu spritzenden Werkstücke und ein darunter angeordneter wasserführender Behälter mit
einer nach unten führenden Öffnung vorgesehen sind, ίο
der eine wannenartige Auffangvorrichtung mit darunter angeordneten Sammelbecken nachgeordnet ist
Eine derartige Anlage ist aus der GB-PS 12 18 401 (bzw. FR-PS 15 18 013) bekannt
Es hat sich herausgestellt, daß diese bekannte Anlage im Hinblick auf die sich immer mehr verschärften
Anforderungen nicht zufriedenstellend ist, da die Schmutzbelastung der Abluft noch zu hoch ist. Dies
beruht darauf, daß die aus der Anlage abgeführte Luft nicht intensiv genug mit dem Wasser vermischt wird.
Aus der DE-AS 12 85 926 ist eine Farbspritzanlage bekannt, bei der ein Behälter unter einem luftdurchlässigen
Boden als ein Kanal mit schrägen Seitenwänden ausgebildet ist, die an der Kanalsohle einen Längsschlitz
bilden. Über die Kanalwände wird Flüssigkeit geleitet, welche in Form eines dünnen Flüssigkeitsfilmes durch
den Längsschlitz in einen Tropfenabscheider läuft. Von
dort wird die in der Flüssigkeit mitgeführte Luft abgesogen. Auch bei dieser bekannten Anlage ist die
Reinigungswirkung noch nicht befriedigend, da wieder· um eine zu wenig intensive Vermengung von verschmutzter
Luft und Wasser stattfindet. Dies dürfte vor allem auf den relativ geringen Strömungsgeschwindigkeiten
in dem Längsschlitz beruhen. Außerdem erfolgt nach Durchtritt des Wassers und der Luft durch den
Längsschlitz keine nennenswerte weitere Vermengung von Luft und Wasser.
Die DE-AS 11 18 659 und DE-PS 16 52 414 zeigen Farbspritzanlagen, bei denen die mit Farbteilchen
vermengte Luft Wasservorhänge durchsetzen muß, die durch verschiedenartig ausgestaltete Rieselanlagen
erzeugt werden. Auch" hier ist die Reinigungswirkung noch nicht befriedigend.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, eine Farbspritzanlage zu schaffen'bei der mit geringem Aufwand
ein besonders hoher Reinheitsgrad der aus der Farbspritzanlage abgeführten Luft erreicht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Öffnung aus mehreren sich nach unten verjüngenden, mit
Abstand voneinander angeordneten Rohrleitungsstükken besteht, denen jeweils eine separate Auffang- bzw.
Aufprallvorrichtung unterhalb ihrer Auslaßmündung zugeordnet ist, und daß jeweils ein die Auffang- bzw.
Aufprallvorrichtung und das Rohrleitungsstück im Auslaßmündungsbereich in vorbestimmtem Abstand
umschließendes, zylinderförmiges Ablenkelement vorgesehen ist, dem das Sammelbecken nachgeordnet ist,
und daß der Sammelbeckenrand als Luftleitfläche ausgebildet und im Abstand sowie parallel dazu
zwischen Sammelbeckenrand und Ablenkelement weitere Luftleitflächen vorgesehen sind, die zur Vergrößerung
des wirksamen Luftströmungsweges in Längsrichtung der Anlage sich überragen.
Die mit Abstand voneinander angeordneten Rohrleitungsstücke
haben einen relativ geringen Gesamtquerschnitt und bilden aufgrund ihrer sich nach unten
verjüngenden Form eine Düsenanordnung, so daß das hindurchtretende Wasser-Luft-Gemisch besonders
hohe Strömungsgeschwindigkeiten erreicht, die zu einer intensiven Durchmengung des Wassers mit der aus der
Anlage abgeführten Luft führen. Die nachgeschalteten Aufprallelemente sind aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeit
erhöht wirksam und führen zu einem weiteren intensiven Kontakt zwischen Wasser und Luft,
die dabei ihre Schmutzpartikel an die Wassertröpfchen abgibt Aufgrund des stark vergrößerten wirksamen
Luftströmungsweges ist die Wahrscheinlichkeit, daß die von der Luft mitgeführten Schmutzpartike! an Wassertröpfchen
angegeben werden, besonders groß.
Die Reinigungswirkung läßt sich gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung noch
erhöhen, wenn der Abstand zwischen den einzelnen Auffang- bzw. Aufprallvorrichtungen und der Auslaßmündung
des jeweils zugeordneten Rohrleitungsstückes einstellbar ist so daß das aufprallende Wasser
besonders wirksam unter Verwirbelung abgelenkt wird.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Dabei zeigt
die einzige Figur eine schematische Endansicht einer erfindungsgemäßen Anlage.
Die in der Zeichnung dargestellte Anlage weist einen sich längs erstreckenden Tunnel 10 auf, der in zwei
Kammern 11 und 12 durch einen luftdurchlässigen Boden 13 unterteilt ist. Im Spritzverfahren zu
behandelnde Gegenstände, z. B. Kraftfahrzeugkarosserien 14, werden durch die Kammer 11 des Tunnels 10
mittels einer (nicht gezeigten) Förderanlage hindurchgefördert, die in einem Schacht 15 eines ebenfalls
luftdurchlässigen Unterbodens 16 unterhalb des Bodens 13 untergebracht ist. Eine von Hand und/oder
automatisch betätigte (nicht gezeigte) Farbspritzeinrichtung ist entlang den Seiten des Tunnels 10 so
angeordnet, daß die Fahrzeugkarosserien 14 mit Farbe bespritzt werden, wenn sie durch den Tunnel mittels der
Förderanlage gefördert werden. Der Tunnel 10 hat ein Dach 17, in welchem eine Mehrzahl von Lufteinlässen
18 (von denen zwei gezeigt sind) vorgesehen sind, unterhalb derer sich ein Luftfilter 19 befindet Die in die
Kammer ll durch die Einlasse 18 eintretende Luft
strömt um die Fahrzeugkarosserien 14 herum zum Boden 13, wobei sie Farbteilchen des Dampfes
aufnimmt, der sonst eine gesundheitliche Gefahr für das im Tunnel 10 befindliche Personal bilden kann. Alsdann
durchströmt die Farbe enthaltende Luft den Boden 13 und den Unterboden 16.
Unterhalb des Unterbodens 16 und der Kammer 12 ι ο befindet sich ein Behälter 20, welcher mit dem Boden 13
zusammenhängen kann. Der Behälter 20 hat Seitenkanäle 21, weiche Wasser ?us entsprechenden Wassereinlässen
22 aufnehmen. Der Behälter 20 weist einen von den Kanälen 21 zu den zentral angeordneten Leitungen
24 abwärts geneigten Boden 23 auf, wobei von den Leitungen nur eine in der Zeichnung dargestellt ist Die
Leitungen 24 sind in gleichmäßigem Abstand über die Länge des Tunnels 10 verteilt angeordnet und können
beispielsweise je rechteckigen oder kreisförmigen Querschnitt haben. Statt einer Mehrzahl vor Leitungen
24 ist es auch möglich, eine einzige Leitung 24 vorzusehen, weiche sich über die ganze Länge des
Tunnels 10 erstreckt Wie aus der Zeichnung ersichtlich, konvergiert die Leitung 24 bzw. jede derselben in
Abwärtsrichtung. Im Betriebe fließt das in die Kanäle 21 gelieferte Wasser Ober den Rand der Kanäle über und
fließt über den Boden 23 in die Leitungen 24. Hierbei mischt sich die den Boden 13 und den Unterboden 16
durchströmende und Farbe enthaltende Luft mit dem Wasser, welches über den Boden 23 überfließt
Unter jeder Leitung 24 ist ein Aufprall- oder Auffangglied 25 im Abstand von dem Leitungsauslaß
angeordnet In bevorzugter Ausführungsform ist das Aufprall- oder Auffangglied 25 V-förmig ausgebildet,
so daß eine Pfütze einer Wasser-Farbkomponente des durch die zugeordnete Leitung 24
fließenden Gemisches darin gebildet wird. Hierbei stößt das durch die Leitung 24 strömende
Gemisch auf die Aufprall- oder Auffangglieder 25. Ein Teil der Wasser-Farbkomponente wird darin gefangen,
abfließen und abwärts zu einer eine Wasser-Farbkomponente sammelnde Vorrichtung 26 fallen. Derjenige
Teil der Wasser-Farbkomponente, der von dem einzelnen Aufprall- oder Auffangglisd 25 nicht abgefangen
wird, versucht in Auswärtsrichtung, d. h. gegen die Wände des Tunnels 10 zu reflektieren. Doch lenkt ein
Ablenk- oder Abschirmelement 27, welches jede Leitung 24 und das entsprechende Aufprall- oder
Auffangglied 25 ganz umgibt, den reflektierten Teil der Wasser-Farbkomponente von dem Aufprall- oder
Auffangglied abwärts gegen die Sammelvorrichtung 26. Auf diese Weise wird das durch die einzelne Leitung 24
hindurchströmende Gemisch zunächst beim Kontakt mit dem entsprechenden Aufprall- oder Auffangglied 25
und hierauf erneut beim Kontakt mit dem entsprechenden Ablenk- oder Abschirmelement "27 aufgeteilt bzw.
ausgewaschen.
Die Sammelvorrichtung 26 weist einen Boden 28 auf, der sieh gegen einen zentralen Kanal oder eine zentrale
Wanne 30 abwärts neigt, die sich über die Länge des Tunnels unterhalb der Ablenk- oder Abschirmglieder 27
erstreckt. Von den Seiten des Bodens 28 ragen weitere wandartige Abschirm- oder Ablenkelemente 31 aufwärts,
wslche sich ebenfalls über die Länge des Tunnels 10 erstrecken. Jedes Abschirm- oder Ablenkelement 31
hat an seinem oberen Ende einen einwärts abgebogenen Flansch 32, An einem Ende des Kanals oder der Wanne
30 befindet sich ein Auslaß 33, durch den die Wasser-Farbkomponente zur Beseitigung oder Trennung
nach außen strömt
Von dem Boden 23 des Behälters 20 abwärts erstrecken sich Abschirm- oder Ablenkelemenf.e 34,
deren untere Enden zwischen den Abschirm- oder Ablenkelementen 31 angeordnet sind. Wie die Elemente
31 erstrecken sich die Elemente 34 über die ganze Länge des Tunnels 10. Die Elemente 31, 34 bilden zusammen
mit den Aufprall- oder Auffanggliedern 25 und den Abschirm- oder Ablenkelementen 27 einen gewundenen
Strömungsweg für eine Luft komponente des Gemisches, wenn dieses aus den Leitungen 24 über die
Sammelvorrichtung 26 zu einer Kammer 35 unterhalb der letzteren strömt Während ihrti Durchganges durch
den gewundenen Strömungsweg hauen die in der Komponente mitgerissenen Färb- und/oder Wasserteilchen
das Bestreben, gegen die Abschinr,- oder Ablenkelemente 31, 34 zu treffen und alsdann in die
Sammelvorrichtung 26 zu fallen, so daß im wesentlichen farbfreie Luft in die Kammer 35 eintritt und durch eine
Leitung 36 mittels eines (nicht gezeigten) Ventilators entweder nach außen oder innerhalb der Anlage
abgesaugt wird. Es hat sich gezeigt, daß die Menge der in der Kammer 35 gesammelten Wasser-Farb-Komponente
im wesentlichen vernachlässigbar ist im Vergleich zu dem Betrag, der in der Sammelvorrichtung 26
gesammelt wird, und relativ klein im Vergleich zu dem Betrage ist, welcher gesammelt wird, wenn die
Abschirmglieder 27 nicht vorgesehen wären.
Der Abstand zwischen dem Auslaß einer jeden Leitung 24 und dem zugeordneten Aufprall- oder
Auffangglied 25 kann durch (nicht gezeigte) Mittel verstellbar sein, um ein Optimum an Reinigung des
durch die Leitungen 24 hindurchströmenden Gemisches zu erreichen. Wenn auch die Aufprall- oder Auffangglieder
25 vorzugsweise wie dargestellt beschaffen sind, können sie auch von anderer Beschaffenheit sein,
beispielsweise eben, spitz oder vnn umgekehrter V-Form. In der dargestellten Vorrichtung erstrecken
sich die Leitungen 24 zentral und über die Länge des Tunnels 10. Doch können die Leitungen 24 zusätzlich
auch quer zur Breite des Tunnels 10 vorgesehen sein. Auch ist die Anlage nicht auf Farbe im engen Sinne des.
Wortes beschränkt
In einer typischen Farbspritzanlage ist der Tunnel 10 zwischen 30 und 70 m lang und 5,5 m breit Wenn der
Tun.iei 10 etwa 30 m lang ist, wird Luft normalerweise in
die Kammer 11 durch das Dach 17 in einer Menge von etwa 320 000 mVStunde hindurchtreten, wobei die
Lufteinlässe 18 gleichmäßig über das ganze Dach verteilt sind. Wenn der Abstand zwischen benachbarten
Leitungen 24 eiwa 0,9 bis 1 m ist, wird die Luftmenge, die durch jede Leitung hindurchströmt, etwa 9600 mV
Stunde betragen. In einer solchen Anlage liegt die Menge des zu den Kanälen 21 gelieferten Wassers etwa
in der Größenordnung von 545 mVs, so daß ungefähr 18 mVs durch jede Leitung strömen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche;t, Farbsprftzanlage mit Abluftreinigung, bei der ein luftdurchlässiger Boden unterhalb der zu spritzenden Werkstücke und ein darunter angeordneter wasserführender Behälter mit einer nach unten führenden Öffnung vorgesehen sind, der eine wannenartige Auffangvorrichtung mit darunter angeordneten Sammelbecken nachgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung aus mehreren sich nach unten verjüngenden, mit Abstand voneinander angeordneten Rohrleitungsstücken (24) besteht, denen jeweils eine separate Auffang- bzw. Aufprallvorrichtung (25) unterhalb ihrer Auslaßmündung zugeordnet ist, und daß ii jeweils ein die Auffang- bzw. Aufprallvorrichtung und das Rohrleitungsstück: im Auslaßmündungsbereich in vorbestimmtem Abstand umschließendes, zylinderförmiges Ablenkelement (27) vorgesehen ist, dem das Sammelbecken (26) nachgeordnet ist, und daß der Sammeibeckenrand ais Luftieitfiäche (31) ausgebildet und im Abstand sowie parallel dazu zwischen Sammelbeckenrand und Ablenkelement weitere Luftleitflächen (34) vorgesehen sind, die zur Vergrößerung des wirksamen Luftströmungsweges in Längsrichtung der Anlage sich überragen.
- 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den einzelnen Auffang- bzw. Aufprallvorrichtungen (25) und der Auslaßmündung des jeweils zugeordneten Rohrleitungsstückc. (24) einstellbar ist.
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