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Die Erfindung betrifft eine Scherfolie zur Bildung eines Schersystems, insbesondere für einen Trockenrasierer. Ferner betrifft die Erfindung einen Trockenrasierer, der mit einer derartigen Scherfolie ausgebildet ist.
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Aus dem Stand der Technik ist bereits eine Vielzahl verschiedener Scherfolien für Trockenrasierer bekannt. Diese bilden mit einem Gegenmesser, auch Klingenblock genannt, das Schersystem bzw. den Scherkopf des Trockenrasierers. Hierzu umspannt die flexible Scherfolie einen Teil des Klingenblocks, wobei der Klingenblock beweglich gelagert ist, sodass eine Relativbewegung zwischen Scherfolie und Klingenblock ermöglicht wird. Die Relativbewegung kann entlang bis zu vier Achsen erfolgen, um Unebenheiten der (Gesichts-)Oberfläche während des Rasiervorgangs auszugleichen. Dies kann z.B. mittels einer rotierenden Scherwalze, die unterhalb der unbewegten Scherfolie angeordnet ist realisiert werden. Zur Verwirklichung des Abschervorgangs eines Haares, insbesondere eines Barthaares ist die Scherfolie mit einer Vielzahl von Öffnungen versehen. Die zu rasierenden Haare treten durch die Öffnungen hindurch und werden aufgrund der Relativbewegung zwischen Klingenblock bzw. Scherwalze und Scherfolie entlang der Kanten der Öffnungen abgeschert.
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Dem einleitenden Beschreibungsteil der
DE 20 2104 104 464 U1 ist ein detaillierter Überblick über verschiedene Schersystems und die damit einhergehenden Probleme zu entnehmen. Weiterhin wird eine Ausführung eines Trockenrasierers offenbart, bei dem das Schersystem eine rotierende Schneidwalze sowie eine perforierte Scherfolie umfasst. Die Scherfolie ist mit einer wabenartigen Parkettierung versehen, die eine lückenlose Anordnung von Löchern und dazwischen liegenden Stegen ermöglicht.
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Ein Beispiel für die Ausgestaltung einer Scherfolie ist der
DE 101 39 209 A1 zu entnehmen. Die hierin offenbarte Scherfolie weist ein Lochfeld mit einer Vielzahl von Löchern und dazwischen angeordneten Stegen auf. Im Gegensatz zu der zuvor genannten Wabenstruktur zielt die Offenlegungsschrift auf eine sich nicht periodisch wiederholende, dennoch lückenlose Parkettierung ab. Hierzu wird eine sogenannte Penrose-Parkettierung vorgeschlagen.
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Ein Verfahren zur Herstellung einer siebartigen Scherfolie für einen elektrisch betrieben Trockenrasierapparat ist der
DE 32 08 081 A1 zu entnehmen. Hierin wird eine elektrisch leitende Platte mit dem Muster eines Lochfeldes abgedeckt und anschließend eine Metallzwischenfolie an den dem Siebgitter entsprechenden Stellen galvanisch aufgebaut.
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Dem zuvor genannten Stand der Technik ist der galvanoplastische Herstellungsprozess solcher Scherfolien gemeinsam. Durch diese sehr aufwendige Prozesstechnik lassen sich Scherfolien mit verschiedensten Lochmustern galvanisch abscheiden. Hierbei entsteht ein Niederschlag, auf einer elektrisch leitenden Oberfläche, die das gewünschte Lochmuster als Negativ enthält. Der Niederschlag lässt sich anschließend als Scherfolie mit entsprechendem Lochmuster von der Oberfläche abnehmen. Dieser Herstellungsprozess ist jedoch mit einem hohen Kostenaufwand verbunden, da zum einen eine kontinuierliche Prozessführung nicht ohne weiteres zu realisieren ist und zum anderen der Energiebedarf vergleichsweise hoch ist. Weiterhin beschränkt sich der galvanoplastische Herstellungsprozess auf elektrisch leitfähige Materialien.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine verbesserte Scherfolie für einen Trockenrasierer mit verringerten Herstellungskosten sowie einen Trockenrasierer mit einer derartigen Scherfolie bereit zu stellen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird auf die in Anspruch 1 beanspruchte Scherfolie verwiesen. Gemäß Anspruch 1 ist es für eine Scherfolie der eingangs genannten Art kennzeichnend, dass die Scherfolie zumindest einen Schussdraht und zumindest einen Kettdraht umfasst, die mindestens einen Kreuzungspunkt miteinander bilden. Unter einem Draht wird im Sinne der Erfindung ein dünnes, langes und biegsames Metall, aber auch ein Kunststoff verstanden. Ähnlich einer gewebten Struktur umfasst die Scherfolie zumindest einen Kettdraht, der in einer ersten Richtung ausgerichtet ist und zumindest einen Schussdraht, der in einer zweiten Richtung, insbesondere quer zur ersten Richtung ausgerichtet ist. Mittels einer überlappenden, Anordnung entstehen beispielsweise eine Vielzahl von Kreuzungspunkten zwischen Schuss- und Kettdraht, wodurch diese eine flächige, folienartige, flexible bzw. biegsame Struktur, insbesondere ein Drahtgewebe, mit einem gitterartigen Lochmuster bilden.
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Ein Winkel des Kreuzungspunkts zwischen Schussdraht und Kettdraht ist zweckmäßig größer als 0 und kleiner als 180 Grad. Dies bedeutet, dass anders als in der klassischen Weberei die Öffnungen bzw. die Maschen zwischen Schuss- und Kettdrähten nicht auf einen rechtwinkligen Umfang eingeschränkt sind. So lassen sich beliebige Umfangsformen der Öffnungen bzw. Maschen durch Anwendung unterschiedlicher Web- /Flecht- oder Strickmuster realisieren. Gerade durch schräge Verläufe der Schneidstege, die dem zumindest einen Schuss- und/oder Kettdraht, der zwischen den Öffnungen verläuft entsprechen, lässt sich eine deutliche Erhöhung der Schneidqualität erlangen. Eine zur Bewegungsrichtung des der Schneidkante des Gegenmessers, schräg angeordnete Klinge ermöglicht einen sogenannten ziehenden Schnitt, der sich durch ein Ziehen der Klinge über das Schneidgut auszeichnet und somit eine schonendere Rasur ermöglicht. Im Rahmen optionaler Erfindungsausbildungen können alle Öffnungen eine im Wesentlichen identische oder eine, zumindest teilweise voneinander abweichende Umfangsform aufweisen.
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In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung umfasst die Scherfolie zumindest einen zusätzlichen Schussdraht, der jeweils einen Kreuzungspunkt mit dem zumindest einen Schussdraht bzw. dem zumindest einen Kettdraht bildet. Auch der Winkel zwischen dem/den zusätzlichen Schussdraht/-drähten und dem zumindest einen Schussdraht bzw. dem zumindest einen Kettdraht ist jeweils größer als 0 Grad und kleiner als 180 Grad. Durch die Verwendung eines oder mehrerer zusätzlicher Schussdrähte wird die Variabilität des entstehenden Lochmusters der Scherfolie bzw. der Umfangsformen der Öffnungen erhöht. Die zusätzlichen Kreuzungspunkte können mit den Kreuzungspunkten zwischen dem zumindest einen Schuss- und Kettdraht zusammenfallen und/oder separat von diesen angeordnet sein.
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Vorteilhaft verlaufen Abschnitte des zumindest einen Schussdrahts und/oder einzelne Schussdrähte bzw. Abschnitte des zumindest einen Kettdrahts und/oder einzelne Kettdrähte zueinander parallel. So bilden beispielsweise eine Vielzahl zueinander parallel angeordneter Kettdrähte oder ein einzelner Kettdraht, der in Windungen und/oder Schleifen mit zueinander parallelen Abschnitten angeordnet ist, ein erstes Element der Scherfolie. Eine Vielzahl von Schussdrähten und/oder Abschnitten eines einzelnen Schussdrahts, der zu Windungen und/oder Schleifen gestaltet ist, verlaufen beispielsweise ebenfalls parallel zueinander und bilden als ein zweites Element der Scherfolie eine Vielzahl von Kreuzungspunkten mit dem ersten Element. Eine Öffnung bzw. Masche wird somit beispielsweise jeweils durch zwei einander parallele Schuss- bzw. Kettdrahtteilabschnitte begrenzt.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt der Winkel zwischen Schuss- und Kettdraht an dem zumindest einen Kreuzungspunkt im Wesentlichen 90 Grad. Mittels einer derartigen Anordnung ergibt sich eine quadratische Umfangsform der Öffnungen der Scherfolie, insbesondere ein Drahtgewebe mit quadratischer Maschenform.
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Vorteilhafterweise liegt die Weite der Öffnungen der Scherfolie in einem Bereich zwischen 0,4 mm und 0,1 mm. Die Weite, insbesondere die sogenannte Maschenweite entspricht bei einer quadratischen Umfangsform dem Abstand der parallel zueinander angeordneten Drähte. Die Fläche einer Öffnung, insbesondere einer Masche liegt somit in einem Bereich zwischen 0,16 mm2 und 0,1 mm2, könnte aber bspw. auch in einem Bereich zwischen 0,4 mm2 und 0,1 mm2 gewählt werden. Bei nicht quadratischer Maschenform erfolgt die Bestimmung der Maschenweite äquivalent. Vorteilhaft ist beispielsweise die Bestimmung des Durchmessers eines Inkreises, da dieser der Querschnittsfläche eines (Bart-)Haares entspricht und die Mindestweite der Öffnungen größer als der Durchmesser eines (Bart-)Haares sein sollte. Erfindungsgemäß können alle Öffnungen eine im Wesentlichen identische oder eine, zumindest teilweise voneinander abweichende Weite aufweisen.
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In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung liegt der Durchmesser des zumindest einen Kettdrahts und/oder der Durchmesser des zumindest einen Schussdrahts in einem Bereich zwischen 0,025 mm und 0,08 mm. Der Durchmesser eines Drahtes entspricht dem Abstand zweier benachbarter Öffnungen bzw. der Breite eines Stegs, der zwischen benachbarten Öffnungen angeordnet ist. Erfindungsgemäß weisen der zumindest eine Kettdraht und der zumindest eine Schussdraht einen voneinander abweichenden oder einen im Wesentlichen identischen Durchmesser auf. Mittels voneinander abweichender Durchmesser kann die Vielfalt der möglichen Lochmuster der Schneidfolie weiter erhöht werden.
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In bevorzugter Ausführung umfasst die Scherfolie Edelstahl oder ein sonstiges metallisches Material. Vorteilhafterweise werden zur Herstellung der Scherfolie hautverträgliche und korrosionsbeständige Materialien verwendet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Scherfolie walzgepresst oder in sonstiger Weise druckumgeformt, insbesondere kalandert. Zum Beispiel ist eine erfindungsgemäße Scherfolie mittels Durchlaufen eines Walzenpaares einer Druckumformung unterworfen, sodass die Dicke der Scherfolie verringert ist. Durch Wiederholen des Vorgangs lässt sich die Dicke der Scherfolie weiter, auf ein gewünschtes Maß verringern.
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In weiterführender, vorteilhafter Ausgestaltung sind die Kreuzungspunkte, in denen sich der zumindest eine Schuss- und der zumindest eine Kettdraht überlappen kaltverschweißt. Beispielsweise durch Anwendung einer Druckumformung wie Kalandern, weisen die Kreuzungspunkte einander überlappender Drähte eine Verbindung auf, die einer herkömmlichen Schweißverbindung ähnelt, ohne dass die Einwirkung einer Temperatur, die der Schmelztemperatur des Drahtmaterials entspricht, notwendig ist.
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In bevorzugter Ausführung weist die Scherfolie entlang ihrer gesamten Fläche im Wesentlichen dieselbe Dicke auf. Insbesondere durch eine Druckumformung wie Walzpressen weisen die Kreuzungspunkte zwischen Schuss- und Kettdrähten dieselbe Dicke wie die übrigen Drahtabschnitte auf.
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Vorteilhafterweise ist der zumindest eine Schuss- und/oder Kettdraht bandartig ausgebildet. D.h., der zumindest eine Schuss- und/oder Kettdraht weist eine um ein Vielfaches höhere Breite als Dicke auf. Ebenso vorteilhaft weist der bandartige Schuss- und/oder Kettdraht an wenigstens einer seiner Außenkanten eine Schneidkante auf. Insbesondere aufgrund der verringerten Dicke sowie der erhöhten Breite erfolgt ein Schnitt lediglich an den Außenkanten, den Schneidkanten. Dies führt zu einer Erhöhung der Schneidfähigkeit der Scherfolie und somit zu einer Verbesserung des Schneidsystems.
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Die bevorzugte Breite des zumindest einen bandartigen Schuss- und/oder Kettdrahts liegt in einem Bereich zwischen 0,025 mm und 0,1 mm. Mittels einer durchgeführten Druckumformung lässt sich die Breite des bandartigen Schuss- und/oder Kettdrahts jedoch erhöhen. Bevorzugt liegt die Dicke der Scherfolie in einem Bereich zwischen 0,025 und 0,075 mm.
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Ein erfindungsgemäßer Trockenrasierer umfasst zumindest eine Scherfolie und ein, dieser zugeordnetes, bewegbares Gegenmesser zur Bildung eines Schersystems. Die Scherfolie weist zumindest einen Schussdraht und zumindest einen Kettdraht auf, die einen Kreuzungspunkt miteinander bilden, wobei ein Winkel im Kreuzungspunkt zwischen dem zumindest einen Schussdraht und dem zumindest einen Kettdraht größer als 0 und kleiner als 180 Grad ist. In optionalen Ausbildungen der Erfindung weist die Scherfolie des Trockenrasierers die zuvor beschriebenen Eigenschaften auf.
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Zur Verwendung einer drahtgewebeartigen Scherfolie mit einem Trockenrasierer wird diese beispielhaft den nachfolgenden Bearbeitungsschritten unterzogen. Die gewebte Scherfolie wird in einem oder mehreren Durchgängen zwischen Walzenpaaren hindurchgeführt, bis eine gewünschte Dicke der Folie erreicht ist. Die Drähte werden hierbei zu flachen Metallbändern gepresst und deren Kreuzungspunkte miteinander kaltverschweißt. Zur Befestigung der Scherfolie in einem Rahmen, der als abnehmbarer Aufsatz für einen Trockenrasierer fungiert, wird die Scherfolie zunächst auf die gewünschte Größe zugeschnitten. Zweckmäßigerweise ist die Konfektionierung der Scherfolie gängigen Maßen angepasst, um ein einfaches Auswechseln zu ermöglichen. Die Befestigung selbst erfolgt mittels Nieten, die sowohl Bohrungen des Rahmens, als auch Stanzlöcher, die durch eine Stanzvorrichtung in die Scherfolie gestanzt werden, durchsetzen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale, Vorteile und Wirkungen auf Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung und aus den Zeichnungen. Diese zeigen in
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1: verschiedene, schematische Darstellungen der Anordnung von Schuss- und Kettdrähten zu beispielhaften Lochmustern.
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2: einen Ausschnitt einer beispielhaften Scherfolie in 4-facher Vergrößerung.
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3: eine beispielhafte Scherblattplatine mit Scherfolie aus einer seitlichen Ansicht und einer Draufsicht.
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4: eine perspektivische Darstellung eines Trockenrasierers mit Scherfolie.
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Den 1a)–1d) sind beispielhafte Anordnungen von Schussdrähten 1 und Kettdrähten 3 zu verschiedenen Flecht-/Webmustern bzw. Lochmustern zu entnehmen. Die Schussdrähte 1 sowie die Kettdrähte 3 bilden Kreuzungspunkte 5 miteinander, wobei ein Schussdraht 1 abwechselnd über einen Kettdraht 3 bzw. unter diesem hindurch geführt ist. Die 1a)–1d) zeigen beispielhaft jeweils 4 Öffnungen 7, insbesondere Maschen. Die Schussdrähte 1 und die Kettdrähte 3 sind jeweils parallel zueinander angeordnet. In 1a) betragen die Winkel α zwischen den Schussdrähten 1 und den Kettdrähten 3 jeweils 90 Grad, wodurch die Öffnungen 7, insbesondere Maschen, mit quadratischem Umfang entstehen. Jede Öffnung 7 wird durch zwei benachbarte, einander parallel gegenüberliegende Teilabschnitte 101, 301, insbesondere Schneidstege, der Schussdrähte 1 bzw. Kettdrähte 3 begrenzt. Der Abstand zwischen zwei benachbarten Schussdrähten 1 bzw. Kettdrähten 3 entspricht im Falle des dargestellten Flecht-/Webmusters bzw. Lochmusters der Weite der Öffnungen 7, insbesondere der Maschenweite.
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In 1b) bilden die Schussdrähte 1 mit den Kettdrähten 3 ein Flecht-/Webmuster bzw. Lochmuster mit rautenförmigen Öffnungen 7. Die Schussdrähte 1 kreuzen die Kettdrähte 3 an den Kreuzungspunkten 5 in einem spitzen Winkel β1 bzw. einem stumpfen Winkel β2, deren addierte Winkelweite 180 Grad ergibt. Die rautenförmigen Öffnungen 7 weisen die Umfangsform eines Parallelogramms auf, dessen Innenwinkel den Winkelweiten der Winkel β1 und β2 entsprechen. Die 1c) zeigt ein zunächst identisches Flecht-/Webmuster bzw. Lochmuster, wie in der 1a) dargestellt, jedoch mit zusätzlichen Schussdrähten 102. In dem gezeigten Beispiel bilden die zusätzlichen Schussdrähte 102 gemeinsame Kreuzungspunkte 5 mit den Schussdrähten 1 und den Kettdrähten 3. Durch einen Verlauf der zusätzlichen Schussdrähte 102 zwischen den bisherigen Kreuzungspunkten 5, ist jedoch ebenfalls die Bildung weiterer, zusätzlicher Kreuzungspunkte 5 möglich. Die Öffnungen 7 unterteilen sich in dreieckige Öffnungen 701 und quadratische Öffnungen 702.
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Der 1d) ist ein zunächst identisches Flecht-/Webmuster bzw. Lochmuster, wie der 1c) zu entnehmen, jedoch weisen die Schussdrähte 1, die Kettdrähte 3 und die zusätzlichen Schussdrähte 102 jeweils unterschiedliche Durchmesser bzw. Breiten auf. Hierdurch entsteht eine Variation der Umfangsform der Öffnungen 7. So weisen die zuvor quadratischen Öffnungen 702 nun eine sechseckige Umfangsform auf, wobei die Innenkanten jeweils zweier, zueinander paralleler Teilabschnitte 101, 103, 301 den Umfang der Öffnungen 703 begrenzen. Die Innenkanten der Teilabschnitte 101, 102, 301 weisen hierbei voneinander abweichende Längen auf.
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Eine Vielzahl verschiedenster Flecht- bzw. Webmuster, bis hin zu einer nicht periodischen Ausführung des resultierenden Flecht-/Webmusters bzw. Lochmusters lässt sich z. B. durch eine Variation der Abstände benachbarter, zueinander parallel angeordneter Schussdrähte 1 und/oder Kettdrähte 3, eine nicht parallele Ausrichtung der Schussdrähte 1 und/oder Kettdrähte 3 zueinander, die Verwendung wenigstens eines zusätzlichen Schussdrahts 1 und/oder Kettdrahts 3, der an beliebiger Position einfügbar ist und/oder durch Variation des Durchmessers bzw. der Breite der Schussdrähte 1 und/oder Kettdrähte 3 erhalten.
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2 zeigt einen Ausschnitt einer gewebten Scherfolie 9 mit einer Vielzahl quadratischer Öffnungen 7, insbesondere Quadratmaschen. Der Ausschnitt der Scherfolie 9 ist im Maßstab 4:1 dargestellt.
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3 stellt eine beispielhafte Ausführung einer Scherblattplatine 11 mit einer Scherfolie 9, sowohl in einer seitlichen Ansicht als auch in einer Draufsicht dar. Entlang zweier Außenkanten einer Seite der Scherfolie 9 ist jeweils eine Abdeckung 13 bzw. eine Federleiste 23 angeordnet, die mit den Außenkanten der Scherfolie 9 bündig abschließen und lediglich zwei Randbereiche der Scherfolie 9 abdecken. Sowohl die Abdeckung 13, die Federleiste 23 als auch die Scherfolie 9 sind jeweils mit Bohrungen 15 versehen sind, die deckungsgleich übereinander angeordnet und mit einem gemeinsamen Befestigungsniet 17 verbunden sind. Vorzugsweise werden Nieten aus Kunststoff, die bereits bei relativ geringer Wärmezufuhr verformbar sind, verwendet, aber auch der Einsatz von Metallnieten ist denkbar. Im montierten Zustand der Scherblattplatine 11 stellen die Abdeckungen 13 einen Mindestabstand ein, zwischen einem mittleren Abschnitt 901 der Scherfolie 9 und einem, diesem Abschnitt 901 zugeordneten Gegenmesser, insbesondere einer Scherwalze. Die Abdeckung 13 weist eine Fangbohrung 19 auf, die Federleiste 23 ein Langloch 21. Die Federleiste 23 umfasst einen definierten Federungsspalt 25, wobei eine Federauslenkung zwischen den Punkten 251 und 252 erfolgt. Eine exakte Positionierung der Punkte 251 und 252 lässt sich anhand der gewählten Federstärke bestimmen. Das Langloch 21 dient der Führung bzw. realisiert eine Bewegungsfreiheit der Scherfolie 9 während der Federauslenkung. Im montierten Zustand, d.h. wenn die Scherblattplatine an einem Trockenrasierer angebracht ist, übt die Federleiste 23 einen definierten Umschlingungsdruck auf ein Gegenmesser, insbesondere eine Schneidwalze aus. Weiterhin sollen mögliche Toleranzen der beteiligten Funktionsteile ausgeglichen werden, um etwaige Entspannungsphasen zwischen Schneidwalze und Scherfolie 9 zu verhindern.
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4 zeigt schließlich eine perspektivische Darstellung eines Trockenrasierers
27 mit montierter Scherfolie
9. Zur Bildung eines Schersystems ist die Scherblattplatine
11 inklusive der Scherfolie
9 in etwa halbkreisförmig gebogen und über ein Gegenmesser, insbesondere eine Schneidwalze gespannt. Ein Scherkopfgehäuse
29 dient der Aufnahme der Scherfolie und schützt diese gleichzeitig beim Rasiervorgang. Bezugszeichenliste
1 | Schussdraht |
101 | Teilabschnitt eines Schussdrahts |
102 | zusätzlicher Schussdraht |
103 | Teilabschnitt eines zusätzlichen Schussdrahts |
3 | Kettdraht |
301 | Teilabschnitt eines Kettdrahts |
5 | Kreuzungspunkt |
7 | Öffnung |
701 | dreieckige Öffnung |
702 | quadratische Öffnung |
703 | sechseckige Öffnung |
9 | Scherfolie |
901 | mittlerer Abschnitt |
11 | Scherblattplatine |
13 | Abdeckung |
15 | Bohrung |
17 | Befestigungsniet |
19 | Fangbohrung |
21 | Langloch |
23 | Federleiste |
25 | Federungsspalt |
251, 252 | Auslenkungspunkte |
27 | Trockenrasierer |
29 | Scherkopfgehäuse |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202104104464 U1 [0003]
- DE 10139209 A1 [0004]
- DE 3208081 A1 [0005]