DE19606571C2 - Backofen mit pyrolytischer Reinigung sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen Backofens - Google Patents
Backofen mit pyrolytischer Reinigung sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen BackofensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Backofen gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Backofens. Es handelt sich also um einen
Backofen mit pyrolytischer Reinigung, bei dem während des
Reinigungsvorganges die Temperatur im Back- bzw. Garraum
nach dem Ausgangssignal eines in diesem angeordneten Tem
peratursensors bis zu der für den pyrolytischen Reini
gungsvorgang ausreichenden Temperatur angehoben wird und
bei dem die Abgase aus dem Back- bzw. Garraum über einen
wenigstens einstufigen Katalysator abgezogen werden.
Backöfen mit pyrolytischer Reinigung sind in verschie
denen Ausführungsformen, z. B. aus der DE-AS 23 29 024 und
aus der US 4,831,237, bekannt. Zur pyrolytischen Reini
gung der durch den Back- bzw. Garvorgang verschmutzten
Innenwandflächen der Backofenmuffel wird deren Temperatur
meist stufenweise bis zu einem Wert von etwa 500°C ange
hoben, während die Backofentür gleichzeitig aus Sicher
heitsgründen gegen Öffnen verriegelt ist. Bei dieser Tem
peratur verbrennen die organischen Schmutzstoffe und die
dabei auftretenden Gase werden aus dem Back- bzw. Garraum
über einen wenigstens einstufigen Katalysator abgezogen
und können dann nahezu geruchsfrei der Umgebungsluft bei
gemischt werden. Nach Abkühlen der Backofenmuffel lassen
sich die Verbrennungsrückstände als staubfeine weiße
Ascheabscheidung in einfacher Weise auskehren. Der pyro
lytische Reinigungsvorgang erleichtert daher das Sauber
halten des Backofens und befreit die Benutzer von unange
nehmen und zeitaufwendigen Reinigungsarbeiten.
Bei bekannten Steuerverfahren für den pyrolytischen Rei
nigungsprozeß wird eine Zeitsteuerung derart durchge
führt, daß die Temperatur im Back- bzw. Garraum der Ofen
muffel durch ein Zeitschaltwerk in Verbindung mit einem
Temperaturfühler stufenweise gesteigert wird. Der Gesamt
zeitraum des Reinigungsvorganges muß dabei manuell vorge
geben werden. Dabei hängt das Reinigungsergebnis bei kon
stanten Zeiteingaben auch von Netzspannungsschwankungen
sowie von mechanischen und elektrischen Toleranzen der
Bauteile und des Gerätes ab.
Aus dem Dokument US 4,954,694 ist ein gattungsgemäßer
Backofen mit pyrolytischer Reinigung bekannt, bei dem die
Abgase aus dem Garraum über einen Katalysator abgezogen
werden. Im Garraum ist ein Temperatursensor und auf der
Auslaßseite des Katalysators ist ein Gassensor angeord
net, wobei beide zur Steuerung des pyrolytischen Reini
gungsvorgangs verwendet werden. Der Gassensor ist ein den
Verschmutzungsgrad messender Verschmutzungssensor.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen
weitgehend selbständig ablaufenden pyrolytischen Reini
gungsvorgang zu schaffen, wobei jeweils durch eine opti
male Anpassung der Beheizung ein gewünschter Reinigungs
grad erzielt werden soll. Dies wird erfindungsgemäß durch
einen Backofen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 15 er
reicht. Erfindungsgemäß ist ein als weiterer Temperatur
sensor ausgebildeter Verschmutzungssensor in Verbindung
mit dem Katalysator vorgesehen. Es ist also der Reini
gungsvorgang in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des
weiteren Temperatursensors und des Temperatursensors
regelbar. Auf diese Weise wird der pyrolytische Reini
gungsvorgang direkt überwacht und optimal geregelt, so
daß keine manuellen Zeiteingaben mehr notwendig sind.
Ein Verschmutzungssensor kann allgemein in ganz verschie
dener Weise zur Überwachung verschiedener den Verschmut
zungsgrad kennzeichnenden Zustandsgrößen ausgebildet
sein, beispielsweise als gasanalytischer Sensor. Ein er
findungsgemäß als weiterer Temperatursensor ausgebildeter
Verschmutzungssensor kann die aus dem Katalysator austre
tende Abgasströmung hinsichtlich einer für den Verschmut
zungsgrad kennzeichnenden Zustandsgröße, nämlich der Tem
peratur in der Abgasströmung, überwachen. Ein solcher
weiterer Temperatursensor bestimmt die Temperatur der
Luft hinter dem Katalysator und dieses Ausgangssignal
wird in Verbindung mit dem Ausgangssignal des Temperatur
sensors zur Regelung der Temperatur bzw. der Einschalt
dauer für die Backofenheizelemente benutzt.
Statt einer Überwachung der Abgasströmung aus dem Kataly
sator kann der als weiterer Temperatursensor ausgebildete
Verschmutzungssensor gegebenenfalls zweckmäßig auch eine
Zustandsgröße des Katalysators selbst, beispielsweise
dessen Infrarotstrahlung oder Kerntemperatur, überwachen.
Aus Einfachheitsgründen wird jedoch in den meisten Fällen
als Verschmutzungssensor ein in der Abgasströmung liegen
der weiterer Temperatursensor zweckmäßig sein. Ein direkt
auf den Katalysator orientierter Verschmutzungssensor
kann beispielsweise ein mit Blickrichtung auf den Kataly
sator gerichteter optischer Sensor sein, welcher die
Infrarot-Strahlung aufnimmt und zu einem Ausgangssignal
verarbeitet.
Damit der Katalysator auch bei geringem Abgasanfall seine
erforderliche Betriebstemperatur erreicht, kann zusätz
lich eine Beheizungsvorrichtung vorgesehen sein, welche
den Katalysator so lange beheizt, bis durch seine Reak
tion mit den Abgasen eine erwünschte Betriebstemperatur
erreicht ist. Ein solcher Katalysator kann zweckmäßig
ein- oder zweistufig ausgebildet sein.
Da die Abgase aus der Backofenmuffel Kohlenwasserstoffe
in verschiedener Zusammensetzung enthalten, kann es zum
Ausschluß einer Explosionsgefahr zweckmäßig sein, auf der
Einlaßseite des Katalysators bzw. der Zusatzbeheizungs
vorrichtung einen Explosionsschutz vorzusehen. Dieser
kann vorteilhaft in Form eines engmaschigen Drahtnetzes
bzw. einer perforierten Platte gestaltet sein.
Der als weiterer Temperatursensor ausgebildete Verschmut
zungssensor wird zweckmäßig oberhalb der Auslaßseite des
Katalysators im Abstand angeordnet. Außerdem wird die
Auslaßseite mit der Kühlluftströmung des Backofens in
dessen Gehäuse derart verbunden, daß die Gase aus dem
Back- bzw. Garraum über den Katalysator abgezogen und mit
der allgemeinen Abluftströmung der Kühlluft in den Umge
bungsraum abgegeben werden. Für eine gute Wirksamkeit des
Katalysators darf die Durchlaßgeschwindigkeit nicht allzu
hoch sein. Es erscheint daher zweckmäßig, auf der Auslaß
seite des Katalysators ein Strömungsdrosselelement nach
zuschalten, welches den Durchlaß des Katalysators be
schränkt. Ein derartiges Strömungsdrosselelement kann
gegebenenfalls vorteilhaft hinsichtlich seines Durchsat
zes steuer- bzw. regelbar und damit in den Regelkreis
einbezogen sein. Ein solches Strömungsdrosselelement kann
zweckmäßig ein vor der Auslaßöffnung des Katalysators an
gebrachter Abdecktopf sein, welcher randseitig Strömungs
durchbrechungen, beispielsweise in Kreisform aufweist.
Für den Katalysator bzw. für dessen Stufen werden zweck
mäßig perforierte Keramikscheiben verwendet, wobei die
Oberfläche und die Durchlaßausnehmungen jeweils mit einem
Edelmetall, Platin, Palladium oder dergleichen, beschich
tet sind.
Eine zweckmäßige Ausbildung kann vorsehen, daß das Aus
gangssignal des im Gar- bzw. Backraum angeordneten Tempe
ratursensors und das Ausgangssignal des im Bereich des
Katalysators angeordneten Verschmutzungssensors, der als
weiterer Temperatursensor ausgebildet ist, einem Mikro
prozessor zugeführt werden, welcher Signale zur Regelung
der Temperatur der Backofenheizkörper liefert. Die Zu
satzbeheizungsvorrichtung des Katalysators kann zweck
mäßig zusammen mit mindestens einem Katalysator in einem
aus dem Gar- bzw. Backraum austretenden Auslaßstutzen der
Backofenmuffel angeordnet sein.
Ein zweckmäßiges Verfahren zum Betrieb eines Backofens
mit pyrolytischer Reinigung kann in der Weise ausgeführt
werden, daß nach dem Einschalten des pyrolytischen Reini
gungsvorganges zunächst eine vom Temperatursensor im Gar
raum gesteuerte Temperaturerhöhung bis auf etwa 300°C
durchgeführt wird, wobei der Katalysator durch die Zu
satzbeheizungsvorrichtung auf Arbeitstemperatur gebracht
wird. Danach wird in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal
des weiteren Temperatursensors die Heizleistung der Back
ofenheizelemente bis zur Erreichung der für
den pyrolytischen Reinigungsvorgang ausrei
chenden Temperatur gesteigert. Diese liegt im
allgemeinen bei etwa 500°C.
In der Zeichnung ist ein Backofen mit pyrolytischer Rei
nigung gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
Man erkennt in der Zeichnung (Querschnitt durch den Back
ofen von oben betrachtet) ein Gehäuse 1, eines in Einbau
form ausgeführten Elektrobackofens, dessen Backofenmuffel
mit 2 bezeichnet ist. Die Backofenmuffel 2 weist eine
wärmedämmende Umhüllung aus Steinwolle von beispielsweise
40 mm Stärke auf. Durch die Backofenmuffel 2 wird ein
Back- bzw. Garraum 2a gebildet, der an seiner Vorderseite
durch eine Backofentür 1a verschlossen ist. In einem
rohrförmigen Auslaßstutzen 3, welcher in die Rückwand der
Backofenmuffel 2 eingesetzt ist, befindet sich ein zwei
stufiger Katalysator 4 dem eine Zusatzbeheizungsvorrich
tung 5 in Form eines Rohrheizkörpers vorgeschaltet ist.
Die in der durch einen Pfeil gekennzeichneten Strömungs
richtung abgezogenen Gase strömen durch den Rohrheizkör
per. Vor dem Rohrheizkörper liegt ein als Explosions
schutz dienendes engmaschiges Drahtnetz 6.
Die aus dem Katalysator 4 austretende Abgasströmung wird
durch einen Verschmutzungssensor, der als weiterer Tempe
ratursensor 7 ausgebildet ist, hinsichtlich des Tempera
turwertes überwacht. Das Ausgangssignal des weiteren
Temperatursensors 7 wird einem Steuergerät 8 zugeführt,
welches außerdem das Ausgangssignal des im Back- bzw.
Garraum befindlichen Temperatursensors 9 verarbeitet.
Zwei Backofenheizelemente 10, 11 werden durch die Regel
schaltung im Steuergerät 8 entsprechend der gewünschten
Temperatursteigerung beheizt.
Zur Kühlung des Gehäuses 1 wird in dem Gehäuse durch ein
nicht dargestelltes Gebläse ein zwischen einer Gehäu
seeinlaß- und Auslaßöffnung strömender Kühlluftstrom er
zeugt. Dieser Kühlluftstrom
ist im Bereich der Rückwand der Backofenmuffel 2 wie an
gedeutet abwärts gerichtet. Er saugt gleichzeitig Abluft
aus dem Katalysator 4 ab, vermischt sie mit der Kühlluft
und stößt das Luftgemisch in den Umgebungsraum aus.
Zur Drosselung der Durchströmung des Katalysators ist auf
dessen Auslaßseite als Strömungsdrosselelement ein Ab
decktopf 12 vorgesehen, welcher randseitig Strömungs
durchbrechungen 13 aufweist.
Der Katalysator 4 ist zweistufig aus perforierten edelme
tallbeschichteten Keramikscheiben aufgebaut.
Claims (15)
1. Backofen mit pyrolytischer Reinigung, die derart aus
gebildet ist, daß während des Reinigungsvorganges die
Temperatur im Back- bzw. Garraum (2a) nach dem Aus
gangssignal eines in diesem angeordneten Temperatur
sensors (9) bis zu der für den pyrolytischen Reini
gungsvorgang ausreichenden Temperatur anhebbar ist,
und der derart ausgebildet ist, daß die Abgase aus
dem Back- bzw. Garraum (2a) über einen wenigstens
einstufigen Katalysator (4) abziehbar sind, und der
einen Verschmutzungssensor aufweist, der eine für
den Verschmutzungsgrad des Backofens kennzeichnende
Zustandsgröße überwacht und in der Abgasleitung ange
ordnet ist, und bei dem der Reinigungsvorgang in Ab
hängigkeit vom Ausgangssignal dieses Verschmutzungs
sensors und des Temperatursensors (9) regelbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschmutzungs
sensor ein weiterer, die Temperatur des Katalysa
tors (4) mittelbar oder unmittelbar erfassender und
zur Auswertung weiterleitender Temperatursensor (7) ist.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Temperatursensor (7) zur mittelbaren
Überwachung der Temperatur der aus dem Katalysator
(4) austretenden Abgasströmung ausgebildet ist.
3. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Temperatursensor (7) zur unmittelbaren
Überwachung der Infrarot-Strahlung bzw. der Kern
temperatur des Katalysators (4) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator (4) mit einer zusätzlichen Behei
zungsvorrichtung (5) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzbeheizungsvorrichtung (5) zusammen mit dem
mindestens einem Katalysator (4) innerhalb eines
rohrförmigen aus dem Gar- bzw. Backraum (2a) der
Backofenmuffel (2) austretenden Auslaßstutzens (3)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator (4) zweistufig ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Einlaßseite des Katalysators (4) ein Ex
plosionsschutz (6) vorgeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Explosionsschutz ein engmaschiges Draht
netz (6) bzw. eine eng perforierte Platte ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Temperatursensor (7) oberhalb der
Auslaßseite des Katalysators im Abstand angeordnet
ist und daß die Auslaßseite mit der Kühlluftströmung
des Backofens derart verbunden ist, daß die Gase aus
dem Back- bzw. Garraum (2a) über den Katalysator (4)
abgezogen werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Auslaßseite des Katalysators (4) ein
Strömungsdrosselelement (12) nachgeschaltet ist, wel
ches den Durchsatz des Katalysators beschränkt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strömungsdrosselelement (12) hinsichtlich
seines Durchsatzes veränderbar ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strömungsdrosselelement ein vor der Auslaß
öffnung des Katalysators (4) angebrachter Abdeck
topf (12) ist, welcher randseitig Strömungsdurchbre
chungen (13) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangssignal des im Gar- bzw. Backraum (2)
angeordneten Temperatursensors (9) und das Ausgangs
signal des im Bereich des Katalysators (4) angeord
neten weiteren Temperatursensors (7) einem Mikropro
zessor zugeführt werden, welcher Signale zur Regelung
der Temperatur der Backofenheizkörper (10, 11) lie
fert.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator (4) mindestens eine edelmetall
beschichtete perforierte Keramikscheibe ist.
15. Verfahren zum Betrieb eines Backofens mit pyrolyti
scher Reinigung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einschalten des
pyrolytischen Reinigungsvorganges mit einer für den
pyrolytischen Reinigungsvorgang ausreichenden Tempe
ratur zunächst eine vom Temperatursensor (9) im Back-
und Garraum (2a) gesteuerte Temperaturerhöhung bis
etwa 300°C durchgeführt wird,
und daß danach die
Temperatur im Back- bzw. Garraum (2a) zusätzlich in
Abhängigkeit von dem Ausgangssignal des weiteren
Temperatursensors (7) bis zu der für den pyrolytischen Reinigungsvorgang
ausreichenden Temperatur gesteigert wird.
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