DE19606571A1 - Backofen mit pyrolytischer Reinigung - Google Patents
Backofen mit pyrolytischer ReinigungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Backofen mit pyrolytischer
Reinigung, bei dem während des Reinigungsvorganges die
Temperatur im Back- bzw. Garraum nach dem Ausgangssignal
eines in diesem angeordneten Temperaturfühlers bis zu der
für den pyrolytischen Reinigungsvorgang ausreichenden
Temperatur angehoben wird und bei dem die Abgase aus dem
Back- bzw. Garraum über einen wenigstens einstufigen Ka
talysator abgezogen werden.
Backöfen mit pyrolytischer Reinigung sind in verschie
denen Ausführungsformen, z. B. aus der DE-AS 23 29 024, be
kannt. Zur pyrolytischen Reinigung der durch den Back-
bzw. Garvorgang verschmutzten Innenwandflächen der Back
ofenmuffel wird deren Temperatur meist stufenweise bis zu
einem Wert von etwa 500°C angehoben, während die Back
ofentür gleichzeitig aus Sicherheitsgründen gegen Öffnen
verriegelt ist. Bei dieser Temperatur verbrennen die or
ganischen Schmutzstoffe und die dabei auftretenden Gase
werden aus dem Back- bzw. Garraum über einen wenigstens
einstufigen Katalysator abgezogen und können dann nahezu
geruchsfrei der Umgebungsluft beigemischt werden. Nach
Abkühlen der Backofenmuffel lassen sich die Verbrennungs
rückstände als staubfeine weiße Ascheabscheidung in ein
facher Weise auskehren. Der pyrolytische Reinigungsvor
gang erleichtert daher das Sauberhalten des Backofens und
befreit die Benutzer von unangenehmen und zeitaufwendigen
Reinigungsarbeiten.
Bei bekannten Steuerverfahren für den pyrolytischen Rei
nigungsprozeß wird eine Zeitsteuerung derart durchge
führt, daß die Temperatur im Back- bzw. Garraum der Ofen
muffel durch ein Zeitschaltwerk in Verbindung mit einem
Temperaturfühler stufenweise gesteigert wird. Der Gesamt
zeitraum des Reinigungsvorganges muß dabei manuell vorge
geben werden. Dabei hängt das Reinigungsergebnis bei kon
stanten Zeiteingaben auch von Netzspannungsschwankungen
sowie von mechanischen und elektrischen Toleranzen der
Bauteile und des Gerätes ab.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen
pyrolytischen Reinigungsvorgang weitgehend selbständig
ablaufen zu lassen, wobei jeweils durch eine optimale An
passung der Beheizung ein gewünschter Reinigungsgrad er
zielt werden soll. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, daß in Verbindung mit dem Katalysator ein Ver
schmutzungssensor angeordnet ist, und daß der Reinigungs
vorgang in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Verschmut
zungssensors und des Temperaturfühlers geregelt wird. Auf
diese Weise wird der pyrolytische Reinigungsvorgang di
rekt überwacht und optimal geregelt, so daß keine manuel
len Zeiteingaben mehr notwendig sind.
Der Verschmutzungssensor kann in ganz verschiedener Weise
zur Überwachung verschiedener den Verschmutzungsgrad
kennzeichnenden Zustandsgrößen ausgebildet sein. Eine
zweckmäßige Ausbildung kann vorsehen, daß der Verschmut
zungssensor die aus dem Katalysator austretende Abgas
strömung hinsichtlich wenigstens einer für den Verschmut
zungsgrad kennzeichnenden Zustandsgröße überwacht. Eine
solche Zustandsgröße bildet vorzugsweise die Temperatur
in der Abgasströmung, wobei der Verschmutzungssensor
ebenfalls als Temperatursensor ausgebildet sein kann. Ein
solcher Temperatursensor bestimmt die Temperatur der Luft
hinter dem Katalysator und dieses Ausgangssignal wird in
Verbindung mit dem Ausgangssignal des Temperaturfühlers
zur Regelung der Temperatur bzw. der Einschaltdauer für
die Backofenheizelemente benutzt.
Statt einer Überwachung der Abgasströmung aus dem Kataly
sator kann der Verschmutzungssensor gegebenenfalls zweck
mäßig auch eine Zustandsgröße des Katalysators selbst,
beispielsweise dessen Infrarotstrahlung oder Kerntempera
tur, überwachen.
Aus Einfachheitsgründen wird jedoch in den meisten Fällen
als Verschmutzungssensor ein in der Abgasströmung liegen
der Temperatursensor zweckmäßig sein. Ein direkt auf den
Katalysator orientierter Verschmutzungssensor kann bei
spielsweise ein mit Blickrichtung auf den Katalysator ge
richteter optischer Sensor sein, welcher die Infrarot-
Strahlung aufnimmt und zu einem Ausgangssignal verarbei
tet. Es sind noch verschiedene andere Möglichkeiten für
eine vorteilhafte Ausbildung des Verschmutzungssensors,
beispielsweise als gasanalytischer Sensor, gegeben.
Damit der Katalysator auch bei geringem Abgasanfall seine
erforderliche Betriebstemperatur erreicht, kann zusätz
lich eine Beheizungsvorrichtung vorgesehen sein, welche
den Katalysator so lange beheizt, bis durch seine Reak
tion mit den Abgasen eine erwünschte Betriebstemperatur
erreicht ist. Ein solcher Katalysator kann zweckmäßig
ein- oder zweistufig ausgebildet sein.
Da die Abgase aus der Backofenmuffel Kohlenwasserstoffe
in verschiedener Zusammensetzung enthalten, kann es zum
Ausschluß einer Explosionsgefahr zweckmäßig sein, auf der
Einlaßseite des Katalysators bzw. der Zusatzbeheizungs
vorrichtung einen Explosionsschutz vorzusehen. Dieser
kann vorteilhaft in Form eines engmaschigen Drahtnetzes
bzw. einer perforierten Platte gestaltet sein.
Der Verschmutzungssensor wird zweckmäßig oberhalb der
Auslaßseite des Katalysators im Abstand angeordnet. Au
ßerdem wird die Auslaßseite mit der Kühlluftströmung des
Backofens in dessen Gehäuse derart verbunden, daß die
Gase aus dem Back- bzw. Garraum über den Katalysator ab
gezogen und mit der allgemeinen Abluftströmung der Kühl
luft in den Umgebungsraum abgegeben werden. Für eine gute
Wirksamkeit des Katalysators darf die Durchlaßgeschwin
digkeit nicht allzu hoch sein. Es erscheint daher zweck
mäßig, auf der Auslaßseite des Katalysators ein Strö
mungsdrosselelement nachzuschalten, welches den Durchlaß
des Katalysators beschränkt. Ein derartiges Strömungs
drosselelement kann gegebenenfalls vorteilhaft hinsicht
lich seines Durchsatzes steuer- bzw. regelbar und damit
in den Regelkreis einbezogen sein. Ein solches Strömungs
drosselelement kann zweckmäßig ein vor der Auslaßöffnung
des Katalysators angebrachter Abdecktopf sein, welcher
randseitig Strömungsdurchbrechungen, beispielsweise in
Kreisform aufweist. Für den Katalysator bzw. für dessen
Stufen werden zweckmäßig perforierte Keramikscheiben
verwendet, wobei die Oberfläche und die Durchlaßaus
nehmungen jeweils mit einem Edelmetall, Platin, Palladium
oder dergleichen, beschichtet sind.
Eine zweckmäßige Ausbildung kann vorsehen, daß das Aus
gangssignal des im Gar- bzw. Backraum angeordneten Tempe
ratursensors und das Ausgangssignal des im Bereich des
Katalysators angeordneten Verschmutzungssensors einem Mi
kroprozessor zugeführt werden, welcher Signale zur Rege
lung der Temperatur der Backofenheizkörper liefert. Die
Zusatzbeheizungsvorrichtung des Katalysators kann zweck
mäßig zusammen mit mindestens einem Katalysator in einem
aus dem Gar- bzw. Backraum austretenden Auslaßstutzen der
Backofenmuffel angeordnet sein.
Ein zweckmäßiges Verfahren zum Betrieb eines Backofens
mit pyrolytischer Reinigung kann in der Weise ausgeführt
werden, daß nach dem Einschalten des pyrolytischen Reini
gungsvorganges zunächst eine vom Temperatursensor im Gar
raum gesteuerte Temperaturerhöhung bis auf etwa 300°C
durchgeführt wird, wobei der Katalysator durch die Zu
satzbeheizungsvorrichtung auf Arbeitstemperatur gebracht
wird. Danach wird in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal
des Verschmutzungssensors die Heizleistung der Backofen
heizelemente schrittweise bis zur Erreichung der für den
vollständigen pyrolytischen Reinigungsvorgang ausreichen
den Maximaltemperatur gesteigert. Diese liegt im allge
meinen bei etwa 500°C.
In der Zeichnung ist ein Backofen mit pyrolytischer Rei
nigung gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
Man erkennt in der Zeichnung (Querschnitt durch den Back
ofen von oben betrachtet) ein Gehäuse 1, eines in Einbau
form ausgeführten Elektrobackofens, dessen Backofenmuffel
mit 2 bezeichnet ist. Die Backofenmuffel 2 weist eine
wärmedämmende Umhüllung aus Steinwolle von beispielsweise
40 mm Stärke auf. Durch die Backofenmuffel 2 wird ein
Back- bzw. Garraum 2a gebildet, der an seiner Vorderseite
durch eine Backofentür 1a verschlossen ist. In einem
rohrförmigen Auslaßstutzen 3, welcher in die Rückwand der
Backofenmuffel 2 eingesetzt ist, befindet sich ein zwei
stufiger Katalysator 4 dem eine Zusatzbeheizungsvorrich
tung 5 in Form eines Rohrheizkörpers vorgeschaltet ist.
Die in der durch einen Pfeil gekennzeichneten Strömungs
richtung abgezogenen Gase strömen durch den Rohrheizkör
per. Vor dem Rohrheizkörper liegt ein als Explosions
schutz dienendes engmaschiges Drahtnetz 6.
Die aus dem Katalysator 4 austretende Abgasströmung wird
durch einen Verschmutzungssensor 7 hinsichtlich des Tem
peraturwertes überwacht. Das Ausgangssignal des Tempera
tursensors 7 wird einem Steuergerät 8 zugeführt, welches
außerdem das Ausgangssignal des im Back- bzw. Garraum be
findlichen Temperaturfühlers 9 verarbeitet.
Zwei Backofenheizelemente 10, 11 werden durch die Regel
schaltung im Steuergerät 8 entsprechend der gewünschten
Temperatursteigerung beheizt.
Zur Kühlung des Gehäuses 1 wird in dem Gehäuse durch ein
nicht dargestelltes Gebläse ein zwischen einer Gehäu
seeinlaß- und Auslaßöffnung strömender Kühlluftstrom er
zeugt (vgl. hierzu DE-PS 23 10 290). Dieser Kühlluftstrom
ist im Bereich der Rückwand der Backofenmuffel 2 wie an
gedeutet abwärts gerichtet. Er saugt gleichzeitig Abluft
aus dem Katalysator 4 ab, vermischt sie mit der Kühlluft
und stößt das Luftgemisch in den Umgebungsraum aus.
Zur Drosselung der Durchströmung des Katalysators ist auf
dessen Auslaßseite als Strömungsdrosselelement ein
Abdecktopf 12 vorgesehen, welcher randseitig Strömungs
durchbrechungen 13 aufweist.
Der Katalysator 4 ist zweistufig aus perforierten edelme
tallbeschichteten Keramikscheiben aufgebaut.
Claims (18)
1. Backofen mit pyrolytischer Reinigung, bei dem während
des Reinigungsvorganges die Temperatur im Back- bzw.
Garraum (2a) nach dem Ausgangssignal eines in diesen
angeordneten Temperaturfühlers (9) bis zur der für
den pyrolytischen Reinigungsvorgang ausreichenden
Temperatur angehoben wird und bei dem die Abgase aus
dem Back- bzw. Garraum (2a) über einen wenigstens
einstufigen Katalysator (4) abgezogen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß in Verbindung mit dem Katalysa
tor (4) ein Verschmutzungssensor (7) angeordnet ist
und daß der Reinigungsvorgang in Abhängigkeit vom
Ausgangssignal dieses Verschmutzungssensors (7) und
des Temperaturfühlers (9) geregelt wird.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verschmutzungssensor (7) die aus dem Katalysa
tor (4) austretende Abgasströmung hinsichtlich wenig
stens einer für den Verschmutzungsgrad kennzeichnen
den Zustandsgröße überwacht.
3. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verschmutzungssensor (7) eine Zustandsgröße des
Katalysators (4) überwacht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschmutzungssensor (7) ein in der Abgas
strömung liegender Temperatursensor ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschmutzungssensor (7) ein mit Blickrich
tung auf den Katalysator gerichteter optischer Sensor
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschmutzungssensor (7) ein gasanalytischer
Sensor ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator (4) mit einer zusätzlichen Behei
zungsvorrichtung (13) versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator (4) zweistufig ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Einlaßseite des Katalysators (4) ein Ex
plosionsschutz (6) vorgeschaltet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Explosionsschutz ein engmaschiges Draht
netz (6) bzw. eine eng perforierte Platte ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschmutzungssensor (7) oberhalb der Auslaß
seite des Katalysators im Abstand angeordnet ist und
daß die Auslaßseite mit der Kühlluftströmung des
Backofens derart verbunden ist, daß die Gase aus dem
Back- bzw. Garraum (2a) über den Katalysator (4) ab
gezogen werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Auslaßseite des Katalysators (4) ein
Strömungsdrosselelement (12) nachgeschaltet ist, wel
ches den Durchsatz des Katalysators beschränkt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strömungsdrosselelement (12) hinsichtlich sei
nes Durchsatzes veränderbar ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strömungsdrosselelement ein vor der Auslaß
öffnung des Katalysators (4) angebrachter Abdeck
topf (12) ist, welcher randseitig Strömungsdurchbre
chungen (13) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangssignal des im Gar- bzw. Backraum (2)
angeordneten Temperatursensors (9) und das Ausgangssi
gnal des im Bereich des Katalysators (4) angeordneten
Verschmutzungssensors (7) einem Mikroprozessor zuge
führt werden, welcher Signale zur Regelung der Tempe
ratur der Backofenheizkörper (10, 11) liefert.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator (4) mindestens eine edelmetall
beschichtete perforierte Keramikscheibe ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzbeheizungsvorrichtung (5) zusammen mit
mindestens einem Katalysator (4) innerhalb eines
rohrförmigen aus dem Gar- bzw. Backraum (2a) der
Backofenmuffel (2) austretenden Auslaßstutzens (3)
angeordnet ist.
18. Verfahren zum Betrieb eines Backofens mit pyrolyti
scher Reinigung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einschalten des
pyrolytischen Reinigungsvorganges zunächst eine vom
Temperatursensor (9) im Back- und Garraum (2a) ge
steuerte Temperaturerhöhung bis auf etwa 300°C durch
geführt wird, wobei der Katalysator (4) durch die Zu
satzbeheizungsvorrichtung (5) auf Arbeitstemperatur
gehalten wird, und daß danach in Abhängigkeit von dem
dem Ausgangssignal des Verschmutzungssensors (7) die
Heizleistung der Backofenheizelemente (10, 11)
schrittweise bis zur Erreichung der für den vollstän
digen pyrolytischen Reinigungsvorgang ausreichenden
Maximaltemperatur gesteigert wird.
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