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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Waschen der Seiten-
und Stirnflächen eines Fahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagens, mit mindestens
einer an einer Laufkatze hängend angeordneten vertikalen sowie rotierfähigen Waschbürste,
deren Laufkatze in einer quer zur Fahrzeuglängsachse sich erstreckenden und in Richtung
dieser Achse beweglichen Führung verschiebbar ist.
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Es ist bekannt. eine einzige, an einem Seil hängend gelagerte vertikale
Waschbürste von Hand um ein stehendes Fahrzeug herumzubewegen und dieses an den
Seiten- und Stirnflächen durch manuelles Andrücken der rotierenden Bürste zu waschen
(USA.-Patentschrift 2 854 680). Hierzu sind an der Gebäudedecke ortsfest angeordnete
Träger vorgesehen, an denen ein Querträger längsbeweglich geführt ist. Dieser Querträger
besitzt eine Führungsbahn für eine Laufkatze, an der eine Seilrolle mit der an einem
Seil hängenden Waschbürste sich befindet.
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Die Bedienungsperson muß mit der Hand die Waschbürste gegen die Fahrzeugseitenfläche
drücken und dabei am Seil einen so seitlich gerichteten Zug ausüben, daß sie in
der Lage ist, die Waschbürste längs und quer zu bewegen. Auf diese Weise läßt sich
das Waschen eines Fahrzeuges nicht automatisch verwirklichen.
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Es ist ferner bekannt, an einem portalartigen Fahrgestell in Schwenkarmen
gelagerte Waschbürsten vorzusehen und das Fahrzeuggestell entlang des stehenden
Fahrzeuges zu bewegen (französische Patentschrift 1183 894). Will man jedoch
eine Hin-und Rückbewegung des Fahrgestelles vornehmen, dann müssen die Schwenkarme
in ihrer Schwenkstellung umgekehrt werden, da sich sonst eine Stauchung der Waschbürsten
-am Fahrzeug ergeben würde. Eine solche Vorrichtung besitzt außerdem eine zu große
Baulänge, wenn das Waschen im Vor-und Rückwärtslauf vorgenommen werden soll, und
zwar zufolge der Umkehr der Schwenkarmstellung, wodurch die Installation in den
üblichen Waschhallen von Tankstellen u. dgl. unmöglich ist.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine automatisch arbeitende
Waschvorrichtung für Fahrzeuge zu finden, die entlang des stehenden Fahrzeuges hin-
und herbewegbar geführt werden kann und eine kürzere Baulänge besitzt, so daß sie
in vorhandene Waschräume installiert werden kann. Außerdem wird eine Verbesserung
des Wascheffektes, insbesondere der frontalen Stirnseiten des Fahrzeuges, bei Verminderung
des konstruktiven Aufwandes angestrebt.
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Die Erfindung geht von der Lehre der USA.-Patentschrift 2 854 680
aus, wonach eine rotierende Waschbürste hängend in einer Laufkatze angeordnet ist,
die in einer quer zur Fahrzeuglängsachse sich erstreckenden und in Richtung dieser
Achse beweglichen Führung verschiebbar ist.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Führung am Querjoch
eines an sich bekannten, das Fahrzeug portalartig umgebenden, hin- und tierbeweglichen
Fahrgestelles angeordnet und die Drehwelle der vertikalen Waschbürste in der Laufkatze
gelagert ist. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn in der Führung zwei vertikale
Waschbürsten hängend gelagert sijid.
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Der technische Fortschritt ergibt sich aus der neuen Wirkung des Gegenstandes
der Erfindung. In der Grundstellung befindet sich die Waschvorrichtung vor einer
Stirnfläche des stehenden Fahrzeuges. Bei Anordnung von zwei vertikalen Waschbürsten
befinden sich diese im mittleren Bereich der Führung und haben somit die Aufgabe,
beim Vorschub des Fahrgestelles zunächst die ihnen zugekehrte Stirnfläche des Fahrzeuges
während ihrer Rotation zu bearbeiten. Da die Führung der Laufkatzen sich quer zur
Fahrzeuglängsachse erstreckt, würde beim Vorwärtsbewegen des portalartigen Fahrgestelles
zu befürchten sein, daß die Waschbürsten das Fahrzeug beschädigen bzw. die Lagerung
der Waschbürsten Schaden erleidet, weil zunächst für die Waschbürsten keine Ausweichmöglichkeit
gegeben erscheint. Da aber die Waschbürsten rotieren, erzeugen sie beim Auftreffen
auf die Stirnflächen des Fahrzeuges aus eigener Kraft eine Querbewegung entlang
der Stirnflächen des Fahrzeuges, nämlich dadurch, daß die Abstützkräfte der Borsten
sich über die Drehwelle der Waschbürste auf die Laufkatze übertragen und diese zu
einer Ausweichbewegung veranlassen. Sobald die Abstützkräfte nachlassen, beispielsweise
dadurch, daß die Waschbürsten an der Seitenfläche des Fahrzeuges angelangt sind,
wird auch die Ausweichbewegung der Laufkatze beendet.
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Dadurch wird der Vorteil der automatischen Fahrzeugwäsche auf kleinstem
Raum ohne erheblichen konstruktiven Aufwand mit besonders intensiver Bearbeitung
der Fahrzeugstirnflächen erzielt.
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Die Waschanordnung kann natürlich mit einer beliebigen weiteren horizontalen
Waschbürste zum Waschen des Fahrzeugdaches versehen werden, die den hängenden vertikalen
Waschbürsten vor- oder nacheilt. Der Vorteil in dieser Kombination besteht darin,
daß die horizontal gelagerte Waschbürste, welche an sich bekannt ist, ebenfalls
Vorder- und Rückfläche des Kraftfahrzeuges waschen kann, so daß durch die besondere
Anordnung der Waschbürsten praktisch jede Stelle des Kraftfahrzeuges ausreichend
gewaschen wird. Eine Nachreinigung ist nicht erforderlich.
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Es erweist sich als besonders zweckmäßig, zwei hängende vertikale
Waschbürsten anzuordnen, wodurch die Waschzeit um die Hälfte reduzierbar ist, denn
diese beiden Waschbürsten arbeiten sich aus eigener Kraft zufolge ihrer unterschiedlichen
Drehrichtung nach entgegengesetzten Richtungen an den Vorder- und Rückflächen des
Kraftfahrzeuges entlang und waschen auch beide Seitenflächen in einem Arbeitsgang.
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Im Rahmen eines Ausführungsbeispieles der Erfindung kann die einzelne
Laufkatze mit einem Gegengewicht belastet sein, das an einem endlichen flexiblen
Verbindungsglied, z. B. Kette, hängt. Die Gegengewichte sollen möglichst austauschbar
am flexiblen Verbindungsglied angeordnet sein, damit man durch Veränderung des Gesamtgewichtes
die günstigsten Bedingungen einstellen kann. Die Rotation der einzelnen Waschbürste
muß somit nicht die ganze Masse der Waschbürste während der Kletterbewegung beschleunigen,
um sich entlang der Vorder- und Stirnfläche des Kraftfahrzeuges zu bewegen, sondern
nur die Differenz zwischen Bürstenmasse und Gegengewichtsmasse.
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Bei horizontal gelagerten Waschbürsten ist die Anordnung von Gegengewichten
bekannt, um ihr Anheben zu erleichtern. Die Anwendung solcher Gegengewichte zwecks
Einwirkung auf Laufkatzen vertikal gelagerter Waschbürsten ist hingegen neu.
Ungeachtet
dessen kann es sich aber empfehlen, dennoch einen auf die Laufkatze einwirkenden
Antrieb anzuordnen. Mit diesem besonderen Antrieb kann man besondere Bewegungen
der hängenden Waschbürste, insbesondere an der Vorder- und Rückseite des Kraftfahrzeuges,
ausführen. Ist beispielsweise nur eine Waschbürste vorgesehen, dann kann es sich
empfehlen, sie zunächst entlang der Vorder- bzw. Rückfläche des Kraftfahrzeuges
hin-und herzubewegen, bevor die Längsseiten des Fahrzeuges gewaschen werden. Diese
Maßnahme kann man natürlich auch ohne einen solchen Antrieb lediglich durch Drehrichtungsänderung
des Bürstenantriebes herbeiführen. Mit einem besonderen Antrieb für die Querbewegung
der Bürsten kann jedoch die Geschwindigkeit dieser Sonderbewegungen erhöht werden.
Das gleiche gilt auch bei Anwendung von zwei vertikal hängenden Waschbürsten, die
gemeinsam zunächst parallel zur Fahrzeugvorder- und Hinterrückfläche hin- und herbewegt
werden, damit eine ausreichende Überdeckung des Waschbürstenangriffes an diesen
Flächen erfolgt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die einzelne Waschbürste
auch gelenkig an der Laufkatze aufgehängt sein. Sie wird dadurch in die Lage versetzt,
irgendwelchen Vorsprüngen des zu waschenden Kraftfahrzeuges auszuweichen, ohne die
Führung der Laufkatze zu beeinträchtigen. Man kann beispielsweise die Waschbürste
über Gelenkwellen nach Art eines Kreuzgelenkes an der Laufkatze anhängen und erhält
dadurch einerseits eine hinreichende Übertragung des Drehmomentes auf die Waschbürste
und andererseits eine gelenkige Anpassung an die Fahrzeugoberfläche.
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Im Rahmen eines Ausführungsbeispieles der Erfindung erweist es sich
schließlich als zweckmäßig, wenn der Querträger im mittleren Bereich eine nach unten
gerichtete Knickung sowie in dieser Richtung abschüssige Führungen für die Laufkatzen
aufweist, in denen die Waschbürsten gelagert sind. Der überraschende Effekt der
Erfindung besteht darin, daß trotz dieser Neigung des Querträgers die einzelne Waschbürste
in der Lage ist. sich durch eigene Rotation sowie Bewegung des Fahrgestelles entlang
des Fahrzeuges nach außen bergaufwärts vorzuarbeiten, ohne daß es eines besonderen
Zuggetriebes bedarf. Es erweist sich als vorteilhaft. wenn der Querträger bzw. dessen
Teile in ihrer Neigung einstellbar ausgebildet werden. Man kann dadurch die günstigste
Lage des Querträgers bestimmen. bei der die Reinigungsarbeit der Waschbürsten somit
am günstigsten ist. Die Neigung des Querträgers hat zur Folge, daß die Waschbürsten
bei Stillstand der Anlage wieder in ihre Ausgangsstellung zurückkehren können und
der Kletterbewegung eine Gegenkraft entgegengesetzt wird, was insbesondere beim
Waschen der Seitenflächen wichtig ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch und beispielsweise
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine schematische Vorderansicht einer erlindungs2emäßen
Waschvorrichtung und F i g. 2 eins schematische Draufsicht auf die Waschvorrichtung
gemäß F i g. 1.
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In den Ausführungsbeispielen der F i g. 1 und 2 ist mit 11 schematisch
ein Kraftfahrzeug hinsichtlich seiner Außenkonturen bezeichnet. das mit Hilfe vertikaler
Waschbürsten 8 sowie einer nicht dargestellten. horizontal gelagerten Bürste bekannter
Art gewaschen werden soll. Entlang dieses Kraftfahrzeuges 11 erstrecken sich Führungsschienen
2, die zueinander parallel verlaufen und nicht in einen Kreisbogen übergehen. Auf
diesen Laufschienen 2
sind die Längsholme eines portalartigen Fahrgestelles
1 geführt, welche oberhalb des Fahrzeuges 11 durch einen Querträger 3, 4 miteinander
verbunden sind. Das Fahrgestellt umgibt somit das Fahrzeug 11 wie eine Brückenkonstruktion.
Die Querträger 3, 4 weisen an ihrem Zusammenstoß eine Knickung auf, dergestalt,
daß die einzelne auf diesen Querträgern 3, 4 geführte Laufkatze 5 die Tendenz hat,
in diese Knickung hinein sich zu bewegen. Gegen diese Bewegung wirkt das an einer
Kette 9 angeordnete Gegengewicht 10,. welches so bemessen sein kann, daß die Waschbürste
8 mit ihrer Masse etwas größer ist als das Gegengewicht 10. Die einzelne Laufkatze
5 gleitet mit Rollen 6 an den Querträgerteilen 3, 4 entlang.
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Bei Beginn der Wascharbeit nehmen die beiden hängend in der Laufkatze
5 gelagerten Waschbürsten 8 die Lage etwa nach F i g. 1 ein. Sobald ihr Antriebsmotor
7 eingeschaltet wird, beginnen diese Waschbürsten 8 sich an der Vorderfläche des
Kraftfahrzeuges 11 entlangzuarbeiten. Um die fehlende Überdeckung der Waschbürsten
an dieser Fläche zu vermeiden. empfiehlt es sich. die beiden Waschbürsten 8 erst
hin- und herzubewegen, bevor das Gestell 1 parallel zum Kraftfahrzeug 11 bewegt
wird, wobei die Waschbürsten 8 um die Ecken des Kraftfahrzeuges herumlaufen und
nunmehr die Längsflächen des Kraftfahrzeuges 11 waschen. Die Bearbeitung der rückwärtigen
Flächen des Kraftfahrzeuges erfolgt in ebensolcher Weise wie die Vorderfläche.
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Selbstverständlich kann man auch nur eine einzige Waschbürste 8 verwenden,
welche auf gleiche Weise die vertikalen oder vertikal geneigten Flächen des Kraftfahrzeuges
bearbeitet.
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Mit der gezeigten 'Waschbürstenanordnung kann die Dachfläche des Kraftfahrzeuges
11 noch nicht gewaschen werden. Hierzu ist eine nicht dargestellte horizontal gelagerte
Bürste vorgesehen. welche in ihrer Anordnung bereits vorbekannt ist. Diese Waschbürste
kann über die gesamte Breite des Kraftfahrzeuges reichen und bearbeitet ihrerseits
ebenfalls die Vorder- und Rückflächen des Kraftfahrzeuges 11, so daß an diesen Stellen
eine doppelte oder dreifache Reinigung einsetzt. Dies ist besonders deswegen wichtig.
eil gerade an der Vorderfront des Kraftfahrzeuges sich erheblicher Schmutz ansetzt.
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Es kann sich ebenfalls empfehlen, die einzelne Laufkatze 5 mit einem
antrieb zu versehen. Es kann sich hierbei beispielsweise um einen Windenantrieb
handeln. der lediglich die Aufgabe haben soll, die Laufkatze 5 entlang des Querträgers
3. 4 in einer bestimmten auswahlbaren Weise zu bewegen, um beispielsweise
die Überdeckung der Waschbürsten herbeizuführen oder die Vorder- bzw. Rückfläche
des Kraftfahrzeuges 11 wiederholt durch Hin- und Herbewegen der Waschbürsten g zu
waschen. bevor die verhältnismäßig einfach zu bearbeitenden Seitenflächen des Kraftfahrzeuges
11 bearbeitet werden.
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Die Waschbürsten 8 können an ihren Laufkatzen 5 "elenki@; angeordnet
:ein. Weil dieses Gelenk die Rotation der Bürsten nicht hindern soll. kann beispielsweise
eine Kreuzgelenkkonstruktiongewählt werden. Es ist aber auch möglich. die Lagerschalen
gelenkig
miteinander zu führen und den Antrieb über Gelenkwellen vorzunehmen. Eine gelenkige
Lagerung der Waschbürsten 8 hätte zur Folge, daß diese den vorspringenden Teilen
des Kraftfahrzeuges 11 ausweichen können, ohne dabei die Führung der Laufkatze 5
am Querträger 3, 4 zu beeinträchtigen.
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Schließlich ist es möglich, den Querträger 3, 4 hinsichtlich seines
Neigungswinkels a veränderlich zu gestalten.