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Selbsttätige Förderanlage zum Umladen von Formlingen der keramischen,
insbesondere der Ziegelindustrie Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Förderanlage
zum Umladen von Formlingen der keramischen, insbesondere der Ziegelindustrie von
mehrschichtig beladenen Trocknereiwagen über Entlademaschine, Senkrechtförderer
und Querförderer auf einen stetigen, die Formlinge den Brennofenwagensetzern zuführenden
Horizontalförderer.
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Bei der von der Strangpresse bis zum Beladen der Absetz- oder Trocknereiwagen
mechanisierten Herstellung von Bausteinen in der keramischen und feuerfesten Industrie
ist die Verwendung von Band-und Rollenbahnen, Senkrecht- und Querförderern bekannt
und auch bereits vorgeschlagen worden, Be-und Entlademaschinen zur ein- oder mehrschichtigen
Be- und Entladung von Absetz- oder Trocknereiwagen zu benutzen. Die Querförderer
sind im Handbereich zur ebenen Erde angeordnet und setzen die auf Trägern stehenden
Formlinge über mehrere Stufen zwischen der Band- oder Rollenbahn und dem Senkrechtförderer
in die unterste Etage des Senkrechtförderers ein oder aus dieser heraus. Die Formlinge
werden von Hand von den in der Nähe der Ofenwagen zur ebenen Erde vorbeigeführten
Trägern genommen und auf den Ofenwagen gesetzt, wobei viel Bewegungen der Setzer
notwendig sind und für die oberen Schichten Leitern oder andere Gestelle als Auftritt
benutzt werden müssen. Die leeren Träger werden auf ihrer Förderbahn zur Presse
weiterbefördert. Nicht in allen Ziegeleien ist es aber möglich, die Transportbahn
für die leeren Formlingsträger auf kurzer Entfernung an Ofenwagen und Presse vorbeizuführen.
Vielmehr werden in den meisten Fällen die getrockneten Formlinge einschließlich
ihrer Träger über einen Niederlaß auf niedrige Ofenwagen umgeladen, die dabei von
Hand gedreht und bedient werden müssen, und erst im Ofen von den Trägern abgenommen.
Letztere werden dann gesondert zurücktransportiert. Es fehlen noch geeignete Einrichtungen,
um die aus den Trockenanlagen kommenden beladenen Trocknerei- oder Gerüstwagen selbsttätig
zu entladen, die getrockneten Formlinge von den Formlingsträgern oder Latten zu
trennen und die Formlinge einzeln, stetig und griffgünstig den auf den Ofenwagen
selbst stehenden Setzern zuzufördern.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine derartige selbsttätige Förderanlage
mit einer die auf Trägern stehenden Formlinge vom Trocknereiwagen abnehmenden und
auf einen Senkrechtförderer setzenden Entlade maschine und mit einem die Formlinge
aus dem Senkrechtförderer abnehmenden und auf den Horizontalförderer setzenden Querförderer
und besteht darin, daß der Senkrechtförderer aufwärts fördert,
der Querförderer die
Formlinge aus der obersten Etage des Senkrechtförderers entnimmt und der Horizontalförderer
so ausgebildet ist, daß er die Formlinge von ihren Trägern (oder Latten) trennt
und die Träger nach unten abwirft, und so hoch angeordnet ist, daß sein Abnahmeende
oder das eines winklig zu ihm verlaufenden weiteren Horizontalförderers oberhalb
der Plattform des zu beladenden Ofenwagens liegt und unter ihm Raum für einen die
abgeworfenen Träger aufnehmenden Wagen ist. Die aus dem Senkrechtförderer etagenweise
mit ihren Trägern herausgehobenen Formlinge werden auf Fortschaffrollen herausgesetzt,
fortgerollt und durch schräg von unten in Förderrichtung eng neben den Trägern über
diese heraufgeführte Transportbänder selbsttätig von den Trägern abgehoben und durch
die Transportbänder getrennt von den Trägern und einzeln gut greifbar über die Ofenwagen
zu den Setzern hingefördert. Vom Einschieben des Trocknereiwagens von Hand in die
selbsttätige Förderanlage gemäß der Erfindung an erfolgt der weitere Transport bis
zur Abnahme der einzelnen Formlinge durch die Setzer auf den Ofenwagen völlig selbsttätig
ohne weiteren menschlichen Eingriff. Die Setzer stehen auf dem Ofenwagen und erhalten
die Formlinge in Griffnähe, so daß sie ihren festen Standort nicht zu verlassen
brauchen und auch die oberste Schicht noch ohne Hilfsmittel setzen können, denn
die Setzhöhe eines Stapels liegt nicht viel über Mannesgröße. Dadurch steigt die
Setzleistung der Setzer erheblich ohne größere körperliche Anstrengung und vorzeitige
Ermündung.
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Da die Entlademaschine, der Senkrechtförderer und die Querfördervorrichtung
absatzweise arbeitende
Maschinen sind, die Anförderung an die Setzer
auf dem Ofenwagen aber kontinuierlich erfolgen muß, besteht die Erfindung weiterhin
noch darin, daß die zunächst beladenen Fortschaffrollen schneller umlaufen als die
die Latten und Formlinge später weiterbefördernden Forts ch affrollen und Transportbänder,
so daß die durch das absatzweise Beladen der die Formlingsträger zunächst aufnehmenden
Fortschaffrollen entstehenden Lücken ausgefüllt und auf dem letzten Teil des Bandförderweges
ein in der Zeiteinheit zahlenmäßig gleichmäßiger Formlingstransport stattfindet,
der auch noch einstellbar ist. Die Formlingsträger oder Latten laufen nach dem Abnehmen
der Formlinge auf eine Abwurfvorrichtung, welche die Latten in einen untergestellten,
an sich bekannten Lattenwagen befördert. Da die Formlinge den Setzern gleichmäßig
und mit gleichbleibendem Zwischenraum zugefördert werden, gewährleistet die Fördervorrichtung
gemäß der Erfindung einen ganz gleichmäßigen Arbeitsrhythmus der Setzer, der bekanntlich
weniger ermüdet, als wenn die Setzer infolge ungleichmäßiger Anförderung einmal
schneller und einmal langsamer setzen müssen.
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Ein Ausführungsbeispiel für die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist
in den Zeichnungen dargestellt, und zwar ist Abb. 1 eine Ansicht des Senkrechtförderers
mit Lattenbahn und Lattenwagen, Abb. 2 eine Ansicht der Etagenausräumvorrichtung
mit angedeuteter Entlademaschine nebst Trocknereiwagen, Abb. 3 ein Grundriß der
gesamten Anlage; Abb. 4 stellt einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. 1 und Abb.
5 einen Schnitt nach Linie C-D der Abb. 1 dar; Abb. 6 ist ein Schema der elektrischen
Steuereinrichtung.
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1 (Abb. 2 und 3) versinnbildlicht eine bekannte, in horizontaler
Richtung verfahrbare, beispielsweise sechsetagige Entlademaschine mit am Hubende
heb-und senkbaren Tragarmen 2, welche einerseits unter die Lattenauflage 68 für
die mit Formlingen 5 belegten Formlingsträger oder Latten 9 in gleichfalls sechsetagigen
Trocknereiwagen 4 greifen, andererseits über die Lattenauflagen 69 eines Senkrechtförderers
6 eingefahren werden.
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In der achten Etage des Senkrechtförderers 6 arbeitet ein Ausräumer
7 (Abb. 2), welcher aus einem doppelarmigen Hebel besteht, welcher im Drehpunkt
8 mittels zweier Tragstangen 10, 10' im festen Punkt 26 gelenkig aufgehängt ist.
Der doppelarmige Hebel 7 besitzt einerseits zwei gabelartige Arme 11, 11' (Abb.
3), welche zwischen den Rollen 30, 31', 31 angeordnet sind, und ist am anderen Ende
durch eine Zugstange 12 gelenkig mit dem Hebel 13 verbunden, der im Drehpunkt 14
gelagert ist. In den Hebel 7 greift das freie Ende einer Kurbelschwinge 15 ein,
welche im Punkt 16 gelagert ist und durch den Kurbelzapfen 17 angetrieben wird.
Der Kurbelzapfen 17 befindet sich an der Scheibe 18, deren Welle 19 über das Reduktionsgetriebe
20 vom Elektromotor 21 her angetrieben wird. Auf der Welle 19 befindet sich noch
eine Kurvenscheibe 22, welche über den in der Führung 23 verschieblichen Rollenstößel
24 den Hebel 13 betätigt. Damit der Hebel 13 immer am Rollenstößel 24 anliegt, wird
er durch ein Gewicht 25 auf dem über den Drehpunkt 14 hinaus verlänger-
ten Hebel
13 immer gegen den Rollenstößel 24 gedrückt. Die Steuerung durch die Kurvenscheibe
22 ist so getroffen, daß die Arme 11, 11' bei der Einfahrt in den Senkrechtförderer
6 in tiefster und bei der Ausfahrt in höchster Stellung stehen. 27 ist eine später
noch beschriebene bewegliche, einseitig wirkende Steuerklinke.
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Bei einer halben Umdrehung der Scheibe 18 werden die Gabelarme 11,
11' in den Senkrechtförderer 6 unter das oberste Lattenpaar 9 hineingeschoben und
durch die Kurvenscheibe 22 über Rollenstößel 24, Hebel 13 und Zugstange 12 angehoben,
wodurch das belegte Lattenpaar 9 von den Formlingsauflagen 69 abgehoben wird. Bei
der nächsten halben Umdrehung der Scheibe 18 werden die Gabelarme 11, 11' durch
die Kurbelschwinge 15 aus dem Senkrechtförderer 6 herausbewegt und werden gegen
Hubende durch die Kurvenscheibe 22 unter die Oberkante der Rollen 30, 31', 31 gesenkt,
wodurch die belegten Lattenpaare 9 auf den Rollen 30, 31', 31 abgesetzt werden,
wie strichpunktiert gezeichnet.
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Zwischen Senkrechtförderer 6 und Ausräumer 7 befindet sich ein Traggestell
29 (Abb. 3) mit verschie denen Rollen 30, 31', 31, deren Oberkanten in gleicher
Höhe mit der achten Etagenauflage 69 des Senkrechtförderers 6 liegen.
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Davon werden nur die Rollen 31, 31', wie später beschrieben, angetrieben.
Die Rollen 30 wirken nur als lose Stützrollen für die Latten 9. Die Rollen 30, 31'
und 31 bilden mit den weiteren Rollen 32, 33, 34 eine zwischen Senkrechtförderer
6 und Ausräumer 7 seitwärts herausführende geradlinige Transportbahn für die belegten
Latten 9. In diese Transportbahn können Lattenführungen 66 (Leitbleche, Rollen od.
dgl.) eingebaut sein. An Stelle der Lattenführungen 66 oder neben diesen können
für die Führung der Latten auch die Rollen 32, 33, 34 usw. mit einem Spurkranz versehen
sein. Die Rollen 32, 33, 34 und die weiteren Rollen 35, 36, 37, 38, 39 sind in dem
Gestell 28 so angeordnet, daß sich diese Lattentransportbahn mit Gefälle nach unten
neigt (Abb. 1). Die letzten Rollen 38, 39 sind dabei, wie Abb. 5 zeigt, nur einseitig
gelagert, so daß die Latten 9 seitwärts heruntergleiten können. Dieses Heruntergleiten
der Latten wird einmal durch immer weiter gehende axiale Verkürzung der Rollen 38
und 39, durch Anordnung von Abrutschflächen 40 und ferner durch die am Ende der
Rollenbahn angeordneten Ablenkbleche 41 noch gefördert, wobei die Latten 9 zuletzt
nicht mehr im Schwerpunkt unterstützt werden, sondern infolge des über die Rollen
38, 39 heraustretenden Schwerpunktes abrutschen und herunterfallen müssen. Zweckmäßig
wird unter der Abrutschstelle ein Lattenwagen 64 zur Aufnahme der herausbeförvierten
Latten 9 aufgestellt (Abb. 1).
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In dem Gestell 28 sind außer der Rolle 35 noch die Riemenscheiben
42, 43 und 44 angeordnet, über welche das Transportband 46 geführt ist. Die Rolle
35 (Abb. 4) dient gleichzeitig als Umlenkrolle für das Transportband 46 und als
Unterstützungsrolle für die belegten Latten 9 und kann aus einer oder mehreren Rollen
auf derselben Achse bestehen. Das Transportband 46 arbeitet insbesondere mit seinem
oberen Trum eng zwischen den Latten 9 der Lattenpaare und ist so geführt, daß es
die Lattenbahn schräg von unten her in Förderrichtung an der Stelle 45 (Abb. 1 und
3) schneidet und dann über der Lattenebene weiterläuft.
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Liegen die einzelnen Latten der Lattenpaare sehr eng nebeneinander,
so können an der Außenseite der Latten in gleicher Ebene mit dem oberen Trum des
Bandes 46 weitere Hilfstransportbänder 47 und 48 (Abb. 3, 4) vorgesehen werden,
welche über die Rollen bzw. Scheiben 35 und 44 laufen. Dabei braucht auch das Band
46 nur bis über die Rolle 44 geführt zu werden.
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Des weiteren ist in dem Gestell 28 zu der Scheibe 44 noch die Riemenscheibe
49 vorgesehen, über welche die fast genau über den leeren Latten 9 angeordneten
Transportbänder 50 und 51 laufen. Auf der Rolle 44 (Abb. 3 und 5) liegt in der Mitte
das Band 46, daneben weiter nach außen liegen die Bänder 50, 51 und ganz außen die
etwaigen Transportbänder 47, 48 auf.
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Die beiden Bandtransporteure 46 und 50, 51 können gegebenenfalls
so zueinander eingerichtet sein, daß ihre oberen Trume auf dem Teil 52 der kombinierten
Bandbahn in derselben Ebene mit derselben Geschwindigkeit laufen.
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Doch kann die Einrichtung vorteilhafter auch so eingerichtet werden,
daß der sich an den Bandförderer 46 anschließende Bandförderer, d. h. in dem dargestellten
Beispiel die Bänder 50 und 51, etwas schneller als das Band 46 läuft. Dadurch werden
die Formlinge auf größeren Abstand voneinander auseinandergezogen und lassen sich
später an der Abnahmestelle besser fassen und vom Bandförderer einhändig wegnehmen.
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Der Antrieb der Rollen und Bandbahnen erfolgt durch den Elektromotor
54 (Abb. 1) mit Regelgetriebe 55 vorteilhaft mit Kette oder Riemen 56 auf die Welle
der Rolle 35. Von dieser Hauptantriebswelle werden das Band 46 und die Hilfsbänder
47, 48 angetrieben. Außerdem werden von dieser Welle über den Ketten- oder Riementrieb
57 vermittels der Scheiben 58, 59 die Welle der Rolle 34 mit gleicher Drehzahl angetrieben
(Abb. 3). Die Hilfsbänder 47, 48 treiben die Rolle 44 und damit die ebenfalls auf
diese Rolle mitaufgelegten Transportbänder 50, 51 an.
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42, 43 und 49 sind lose Unterstützungs- oder Umlenkrollen. Im Falle
einer größeren Geschwindigkeit für die Bänder 50, 51 wird die Rolle 49 oder die
fest mit den Rollen der Bänder 50, 51 verbundene Welle, auf der dann die Rollen
der Bänder 46, 47, 48 lose laufen, durch bekannte Mittel angetrieben. Mit der Welle
der Rolle 34 ist noch eine weitere Scheibe 60 fest verbunden, die über den Trieb
61 und Scheibe 62 die Rolle 31 mit einem Übersetzungsverhältnis von 3:1 ins Schnelle
antreibt. Die Rolle 31' ist durch den Trieb 63 mit der Rolle 31 verbunden und läuft
ebenso schnell um wie die Rolle 31.
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Der Rollen- und Bandtransport läuft während des Betriebes ununterbrochen.
Die absatzweise bewegten Maschinen: Entlademaschine 1, Senkrechtförderer 6 und Querförderer
7 werden durch je einen besonderen Elektromotor angetrieben und in Abhängigkeit
voneinander so gesteuert, daß der in die Entlade maschine 1 eingeschobene Trocknereiwagen
4 bei Beendigung des Einschiebens einen Gleisschalter od. dgl. betätigt, welcher
die Entlademaschine 1 in Betrieb setzt. Die Entlademaschine 1 setzt am Ende ihres
Maschinentaktes den Senkrechtförderer 6 in Tätigkeit. Dieser weist beispielsweise
an seiner Kette mit einem ortsfesten Rollenschalter 76 (Abb. 6) zusammenwirkende
Nocken 77 auf und schaltet nach Heben um jeweils eine Etage den Querförderer 7 ein.
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Dieser ist mit einer nur am Ende seines Rücklaufes aus dem Senkrechtförderer
6 wirkenden Schaltvorrichtung, bestehend aus Klinke 27 (Abb.2 und 6) und ortsfestem
Rollenschalter 74, ausgerüstet und schaltet den Senkrechtförderer wieder zum Weiterlauf
um eine Etage ein. Dabei sind noch Sperr- und Sicherheitseinrichtungen vorgesehen,
die bewirken, daß nicht ein Gerät eher einschalten kann, als das vorhergehende ausgeschaltet
ist bzw. seine für die ineinandergreifenden Funktionen der Gesamtanlage erforderliche
Stellung eingenommen hat. Zum Beispiel ist im Senkrechtförderer 6 in der Lattenbahn
neben der Rolle 31 ein Rollenschalter 65 (Abb. 1, 3 und 6) vorgesehen, welcher durch
die Träger 9 heruntergedrückt wird und das Einschalten des Querförderers 7 so lange
unterbricht, bis ihn die Träger überlaufen haben und der Platz auf den Rollen 30,
31', 31 frei ist. Die Steuerung der Gesamtanlage erfolgt also dadurch, daß an jedem
Einzelgerät Mittel vorgesehen sind, welche erst bei Beendigung der Bewegung des
vorlaufenden Gerätes das nachlaufende Gerät einschalten bzw. in Bewegung zu setzen
erlauben, wobei Sperr-und Sicherheitsvorrichtungen vorgesehen sind, welche verhindern,
daß funktionsmäßig absatzweise nacheinander arbeitende Geräte gleichzeitig bewegt
werden.
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Das beispielsweise Schaltschema (Abb. 6) läßt diese Wirkungsweise
erkennen.
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1. Beim Rücklauf des Ausräumers 7 wird kurz vor Hubende der Senkrechtförderer
6 durch tÇberlaufen des Nockens 27 über die Schalterrolle 74 eingeschaltet, indem
das Schütz 75 anzieht, welches den Motor des Senkrechtförderers einschaltet. Der
Endschalter 76 läuft von dem Nocken 77 der Kette des Senkrechtförderers 6 herunter
und schließt den Parallelstromkreis, so daß das Schütz 75 angezogen bleibt, wenn
der Nocken 27 von der Schalterrolle 74 herunterläuft. Der Nocken 27 muß entsprechend
lang sein. Der Senkrechtförderer 6 läuft so lange, bis das Schütz 75 durch den Endschalter
76 zum Abfallen gebracht wird und dadurch den Motor ausschaltet.
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2. In diesem Moment schaltet der Endschalter 76 gleichzeitig das
Schütz 78 ein, welches den Motor 21 des Ausräumers 7 einschaltet. Der Ausräumer
7 kann aber erst in dem Augenblick anlaufen, wo der mit dem Schalter 76 hintereinandergeschaltete
Schalter 79 ebenfalls geschlossen wird. Das geschieht erst dann, wenn die Latte
9 von der Rolle 65 herunterläuft und der Platz auf den Fortschaffrollen 30, 31 für
die nächste aus dem Senkrechtförderer 6 herausgehobene Latte 9 frei wird. Beim Anlaufen
des Ausräumers 7 hebt sich der Nocken 27 über die Rolle 74 hinweg, so daß der Schalter
74 nicht betätigt wird. Gleichzeitig schließt der Endschalter 80.
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3. Beim Rücklauf des Ausräumers 7 wird der Senkrechtförderer 6, wie
unter 1 beschrieben, in Betrieb gesetzt. Außerdem wird beim Absetzen der Latten
9 auf die Fortschaffrollen 30, 31 die Rolle 65 heruntergedrückt und Schalter 79
aus geschaltet. Das Schütz 78 bleibt aber noch angezogen und der Ausräumer 7 eingeschaltet,
bis auch der Parallel-Endausschalter 80 am Hubende des Ausräumers 7 geöffnet wird.
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Die wirkliche Bewegungszeit von Senkrechtförde rer 6 und Ausräumer
7, also die Laufzeit, ist immer
gleich. Die Taktzeit von Beginn
einer Einschaltung bis zum Beginn der nächsten Einschaltung ändert sich durch die
Pansenlänge zwischen zwei Laufzeiten.
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Die Pausenlänge wird durch den Rollenschalter 65, 79 bestimmt, welcher
das neue Arbeitsspiel, welches mit dem Anlauf des Ausräumers 7 beginnt, so lange
verzögert, bis ein Lattenpaar die Rolle 65 passiert hat. Das hängt von der Lattengeschwindigkeit
ab, und deshalb regelt sich das Einschalten von Ausräumer 7 und Senkrechtförderer
6 automatisch mit der Antriebsdrehzahl der Fortschaffrollen für die Latten. Ein
Rutschen der Latten auf den Rollen hat keinen Einfluß auf die Steuerung, sondern
kann nur die Steuerzeiten bzw. die Pausen verlängern.
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Durch den Ausschalter 81 kann der Ausräumer 7 für sich stillgesetzt
werden, wenn aus irgendwelchen Gründen, z. B. beim Anfahren oder beim Auslaufen
des Betriebes, keine Latten ankommen.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende: Sobald der aus der
Trockenkammer oder dem Trockenkanal herangebrachte, mit getrockneten Formlingen
beladene Absetz- oder Trocknereiwagen vollständig in die Entlademaschine 1 eingefahren
worden ist, hebt die Entlademaschine eine Schicht, die z. B. aus sechs im Trocknereiwagen
4 übereinanderliegenden, mit Formlingen belegten Lattenpaaren besteht, aus dem Trocknereiwagen
heraus und in den Senkrechtförde rer 6 hinein. Sobald die Entlademaschine 1 wieder
in ihre gezeichnete Ausgangsstellung zurückgefahren ist, hebt sich der Senkrechtförderer
6 absatzweise Etage um Etage höher. Wenn der Senkrechtförderer 6 um sechs Etagen
gestiegen ist, also wieder sechs leere Etagen der Entlademaschine 1 gegenüberstehen,
setzt sich die Entlademaschine aufs neue in Bewegung und ladet eine weitere Schicht
aus dem Trocknereiwagen 4 in den Senkrechtförderer um. Dieses Spiel wiederholt sich
selbsttätig so oft, bis der Trocknereiwagen geleert ist. Dann wird er herausgezogen
und gegen einen neuen, beladenen Trocknereiwagen ausgewechselt.
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Für dieses Auswechseln steht eine Zeitdauer zur Verfügung, die im
Höchstfalle sechs Arbeitstakte des Senkrechtförderers 6 oder beispielsweise 50 bis
1GO Sekunden beträgt. Der Senkrechtförderer 6 läuft dabei nie leer.
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Wenn der Senkrechtförderer 6 eine Etage vor den Ausräumer 7 gehoben
hat und stillsteht, fährt der Ausräumer 7 in den Senkrechtförderer 6 ein, hebt ein
mit Formlingen belegtes Lattenpaar 9 aus dem Senkrechtförderer 6 auf die Rollen
38, 31', 31 heraus und schaltet, sobald er seine gezeichnete Ausgangsstellung wieder
erreicht hat, den Senkrechtförderer 6 zum Heben um eine weitere Etage ein. Dieses
Spiel wiederholt sich immerwährend. Doch läuft der Ausräume 7 nicht eher von neuem
in den Senkrechtförderer 6 ein, als bis die gerade vorher herausgesetzten Latten
9 von der Rolle 31 heruntergerollt sind und den Rollenschalter 65 freigegeben haben.
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Je nachdem, ob die Latten 9 langsamer oder schneller, wie später noch
beschrieben, fortgerollt werden, dauert die Pause zwischen Stillstand des Senkrechtförderers
6 und Anlaufen des Ausräumers 7 infolge der Einwirkung des Rollenschalters 65 länger
oder kürzer.
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Sobald die belegten Latten 9 auf die Rollen 31', 31 aufgesetzt worden
sind, werden sie in der Förderrichtung schnell seitwärts herausgerollt und schieben
sich mit ihrem vorderen Ende auf die langsamer laufende Rolle 34, wo sie in ihrer
Geschwindigkeit abgebremst und verzögert werden und nur noch mit
einem Drittel ihrer
Anfangsgeschwindigkeit weiter über die Rollen 35 bis 39 laufen. Dadurch wird erreicht,
daß die nachfolgenden Lattenpaare 9 die langsamer voraneilenden immer wieder einholen
und an der Stelle 45 ein lückenloser, ununterbrochener Lattenvorbeilauf stattfindet.
Durch das Regelgetriebe 55 kann die Fördergeschwindigkeit der Latten 9 eingestellt
und dadurch die Menge oder Anzahl der minutlich geförderten Formlinge der Setzerleistung
auf dem Ofenwagen angepaßt werden. Bei der Belegung der Latten 9 mit großformatigen
Formlingen kann also die geförderte Stückzahl gegenüber der ge förderten Stückzahl
von Normalformaten herabgesetzt werden.
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An der Stelle 45 werden die Formlinge durch das Transportband 46
und die notfalls vorgesehenen Hilfsbänder 47, 48 von den Latten 9 abgehoben und
auf diesen Transportbändern weiterbefördert. Die leeren Latten 9' rollen über die
Rollen 36 bis 39 zur Abwurfstelle und fallen in den Lattenwagen 64. Erforderlicheufalis
können die Rollen 37 und 38 noch mit angetrieben werden. Auf der Strecke 52 bzw.
über der Rolle 44 werden die Formlinge vom Transportband 46 auf die Transportbänder
50, 51 übernommen und an das Ende des Bandtransportes be fördert, wo sie einzeln
von den Setzern abgenommen werden können. Die Transportbänder 50, 51 bzw. die Umlenkrolle
49 sind dafür zweckmäßig weiter vorgezogen, als es mangels Zeichenfläche dargestellt
werden konnte.
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Machen es die örtlichen Verhältnisse erforderlich, die Formlinge
an eine Stelle rechts oder links der Rollen und Bandbahn 46, 50, 51 zu bringen,
so wird am Ablauf des Bandtransporteurs 50, 51 vorteilhaft eine etwa im rechten
Winkel zu ihm verlaufende weitere Bandbahn 70 angeordnet. Durch ein Gleitband 71
wird eine zwangläufig gleichbleibende, beherrschte Umladung von den Bändern 50,
51 auf das Band 70 erzielt, wodurch die Formlinge 5 ebenfalls hochkant stehend,
aber um 900 gedreht zur Abnahmestelle auf den Ofenwagen 72 (Abb. 3) gelangen.
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Selbstverständlich muß das Band 70 mit derselben Geschwindigkeit wie
die Bänder 50, 51 angetrieben werden. Natürlich kann dieses Band 70 auch in geradeaus
fortlaufender Richtung an den Bandtransporteur 50, 51 angebaut werden, wenn die
Formlinge über längere Strecken geradeaus befördert werden müssen. Durch bekannte
Vorrichtungen können die Formlinge auf zwei anschließende Förderbänder verteilt
werden, die sie zu zwei Ofenwagen hinfördern.
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Dadurch ist es möglich, eine große Förderleistung einzustellen und
zwei Ofenwagen gleichzeitig in derselben Zeit zu besetzen. Bei Verwendung von Lattenrahmen
anstatt einzelner Latten wird das Mittelband 46 nur über die Rollen 42 und 44 und
eventuell 43 gelegt, so daß die Formlinge nur durch die dann unentbehrlichen Außenbänder
47, 48 von den Latten 9 an der Stelle 45 abgehoben werden. Die Abrutschrollen 38,
39 fallen in diesem Falle weg.