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Kraftfahrzeugkarosserie Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugkarosserie,
die aus mehreren durch Fugen getrennten Karosserieteilen besteht.
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Im Karosseriebau treten immer wieder dann Schwierigkeiten auf, wenn
die einzelnen Karosserieteile in der Endphase des Zusammenbaues der Karosserie und
des Fahrzeuges gegeneinander in die gewünschte Lage zu bringen sind. Die Herstellungsgenauigkeit
der Karosserieteile, insbesondere wenn sie großflächig ausgeführt sind, hat bestimmte
Grenzen, die sich auch durch eine noch so genaue Herstellung der Formwerkzeuge und
der Zusammenbauvorrichtungen nicht enger ziehen lassen. Man rechnet daher im Kraftfahrzeugbau
allgemein von vornherein mit gewissen Ungenauigkeiten der einzelnen Karosserieteile,
und man. ist daher zuweilen genötigt, in der Endphase des Zusammenbaues der Gesamtkarosserie
bzw. in der Endphase des Zusammenbaues des gesamten Fahrzeuges zu verhältnismäßig
groben Mitteln zu greifen, wie beispielsweise Richteisen oder Hammer, um die Karosserieteile.
in die richtige, für den Endzustand notwendige Lage zu bringen. Das dadurch verursachte
unschöne Aussehen aneinanderstoßender Karosserieteile, insbesondere das unschöne
Aussehen der Fugen der ursprünglich nicht in ihrer Lage zueinander richtig fixierten
Karosserieteile, werden mit den im Kraftfahrzeugbau üblichen Mitteln, wie Fugenabdeckung,
Zierstreifen usw., für das Auge von außen unsichtbar gemacht. Die heute angewandten
Methoden zur Lagefixierung der einzelnen Karosserieteile haben neben derBeschädigungund
der Verzerrung sowie des. unschönenAussehens nichtpassender Trennfugen und der Notwendigkeit
derAbdekkung dieser Fugen auch zur Folge, daß die einzelnenKarosserieteile unter
Spannung stehen, die manchmal recht erhebliche Ausmaße annehmen und zumeist die
Quelle störender Geräusche (Quietschen) bilden.
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Die Erfindung macht sich zur Aufgabe, diese Mängel zu beseitigen.
Die Erfindung ist insbesondere anwendbar bei Karosserien, bei denen einzelne Karosserieteile
in mindestens einer Richtung bei der Montage verschoben werden können, was beispielsweise
bei Wagen zutrifft, die front- und/oder heckseitige Endwände aufweisen, welche innerhalb
der Wagenkontur liegen und bei der Montage in die umgebenden Verkleidungsteile unter
Bildung einer Stufen- oder Winkelfuge eingesetzt werden.
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Die Erfindung ist durch einen am Tragwerk befestigten Aufnahmeteil
gekennzeichnet, der mindestens zwei benachbarte Außenkarosserieteile gegenseitig
fixiert, lagert und/oder befestigt. Pro Längsseite des Kraftfahrzeuges werden zweckmäßigerweise
nur zwei Aufnahmeteile angeordnet. Für die Wirksamkeit der Fixierung und für die
allgemeine Anwendung des Aufnahmeteiles ist es besonders zweckmäßig, wenn sich die
beiden Aufnahmeteile jeder Fahrzeugseite je im Bereich des Mittelpunktes eines Rechteckes
befinden, welches aus der Höhe und der halben Fahrzeuglänge gebildet werden kann:.
Im Bereich dieses Flächenmittelpunktes können dann vorteilhaft, im Kreuzriß bzw.
im Grundriß betrachtet, außer dem Kotflügel, der Tür und der Haube die beiden letztgenannten
Verkleidungsteile auch noch mit dem Aufsatz (Front- bzw. Heckscheibe und deren Säulen)
zusammenstoßen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Aufnahmeteil an der
Außenfläche des Tragwerkes des Kraftfahrzeuges lösbar befestigt sein. Die zur Befestigung
der Aufnahmeteile vorgesehenen Außenflächen des Tragwerkes können zumindest an diesen
Stellen eben und parallel zueinander und zur Fahrzeuglängsmittelebene angeordnet
sein; sie können mit der Außenfläche des Längsschwellers in einer gemeinsamen Ebene
liegen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind mehreren Ausführungsbeispielen
zu entnehmen, die in 14 Figuren dargestellt sind. Es zeigen Fig. 1 bis 3 teilweise
geschnitten ein Kraftfahrzeug in Front-, Seiten- und Grundansicht mit dem für die
Anbringung des Aufnahmeteiles günstigsten Bereich, Fig. 4 bis 6 drei Ausführungsbeispiele
für die Ausgestaltung und Anbringung des Aufnahmeteiles, Fig. 7 entsprechend Fig.
2 die Seitenansicht eines Personenkraftwagens mit zwei Aufnahmeteilen und einer
Verriegelungseinrichtung für die Seitentür, Fig. 8 bis 10 in einem vertikalen Schnitt
senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung vier weitere Ausführungsbeispiele des Aufnahmeteiles,
Fig. 11 und 12 in Einzeldarstellung eine Ausführungsform des Aufnahmeteiles in Grund-
und Seitenriß,
Fig. 13 und 14 entsprechend Fig. 11 und 12 ein weiteres
Ausführungsbeispiel des Aufnahmeteiles.
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Die Erfindung ist bei allen Wagentypen anwendbar, wenn die in ihrer
Lage zu fixierenden Teile bei der Montage in mindestens einer Richtung verschoben
werden können.
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Bei den zeichnerischen Darstellungen wird beispielsweise von einem
vollsymmetrischen Personenkraftwagen 1 ausgegangen. Der Wagenaufbau; insbesondere
die Gesamtkarosserie, ist aus Fig. 1 bis 3 in Front-, Seiten- und Grundansicht ersichtlich.
Der gezeigte Personenkraftwagen weist front- und heckseitige Endwände
2 und 3 auf, die bei der Montage in die umgebenden Verkleidungsteile 4 und
5 unter Bildung einer Stufen- oder Winkelfuge 6 eingesetzt werden. Diese Verkleidungsteile
4 und 5 können infolgedessen bei der Montage in Längsrichtung des Fahrzeuges
in gewissen Grenzen verschoben werden.
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In Fig. 1 bis 3 ist mit dem eingezeichneten Kreis 10 der Bereich des
Mittelpunktes 7 eines aus der Höhe H und der halben Länge L der Kraftfahrzeugkarosserie
gebildeten Rechtecks 9 angedeutet: Mit 4 sind die Kotflügel, mit 5 die Hauben
und mit 8 die Türen des Kraftfahrzeuges 1 bezeichnet. Die einzelnen Karosserieteile
4, 5 und 8 sind so ausgebildet und angeordnet, daß sie im Mittelpunkt
7 des Rechtecks 9 aneinanderstoßen. Das erfindungsgemäße Aufnahmeteil ist in diesem
in Fig. 1 bis 3 mit dem Kreis 10 bezeichneten Bereich des Mittelpunktes
7 und des Bereichs der drei aneinandersfioßenden Verkleidungsteile angeordnet.
Das Aufnahmeteil 14 ist in diesem Bereich zweckmäßigerweise an der Außenfläche 12,
13 des Tragwerkes 42 des Kraftfahrzeuges fest oder lösbar befestigt. Die
beiden Kreise 10 in Fig. 2 und 3 rechts können als die Darstellung einer
Kugel in Seiten- und Grundriß angesehen werden. Diese Kugel gibt den Bereich fünf
aneinanderstoßender Teile wieder. Im einzelnen stoßen in diesem Bereich um den Mittelpunkt
7, im Kreuzriß bzw. im Grundriß betrachtet, außer dem Kotflügel 4, der Tür
8 und der Haube 5 die beiden letztgenannten Verkleidungsteile auch
noch mit dem Aufsatz 45 zusammen.
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Ausführungsbeispiele für die Anbringung des Aufnahmeteiles im beschriebenen
Bereich geben Fig. 7 bis 10 wieder.
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Fig. 1 bis 3 lassen erkennen, daß es im Rahmen der Erfindung besonders
zweckmäßig ist, wenn auf jeder Längsseite des Kraftfahrzeuges zwei Aufnahmeteile
14 vorgesehen sind. Die Kreise 10 in Fig. 1 bis 3 umgrenzen einen Teil des Tragwerkes
des Personenkraftwagens 1, der zur Befestigung des Aufnahmeteiles 14 vorgesehen
ist. Es handelt sich hier um eine ebene und vorzugsweise parallel zu den übrigen
Anschlagflächen und zur Fahrzeuglängsmittelebene 11 liegende Anschlagfläche
12. Gleichzeitig können die Anschlagflächen 12 des Tragwerkes für die Aufnahmeteile
und die Außenfläche 13 der Längsschwellen 42 in der gleichen Ebene liegen, wie in
Fig. 1 und 3 dargestellt. Dem Erfindungsgedanken steht nicht entgegen, wenn an anderen
Stellen die Tragwerksteile, z. B. Teile 46 eines Innenkotflügels, über die Aufnahmeebene,
d. h. über die ebene Fläche 12 für das Aufnahmeteil 14, hinausragen.
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Fig. 4 bis 6 zeigen je eine einfache, laschenförmige Ausführung des
Aufnahmeteiles 14 in Auf-, Kreuz-und Grundriß. Das Aufnahmeteil 14 nach Fig. 4 bis
6 ist zur Aufnahme zweier Karosserieteile, beispielsweise Tür 8 und Haube
5, Tür 8 und Kotflügel 4, oder Kotflügel 4 und Haube 5, bestimmt.
Zur Lagefixierung der beiden vom Aufnahmeteil 14 aufgenommenen Karosserieteile dienen
Bolzen 15, Aufnahmekonen 16, Augen 17 od. dgl. Die Lage des Aufnahmeteiles 14 hängt
von der gegenseitigen Lage der einzelnen Karosserieteile bzw. deren Fixierpunkte
ab. Die Lagerstellen bzw. Fixierpunkte des Aufnahmeteiles können daher übereinander
(s. Fig. 4, 6) oder nebeneinander (s. Fig. 5) liegen.
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Fig. 7 bis 14 zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung, die zur Fixierung
dreier aneinanderstoßender Karosserieteile dienen. Nach Fig. 7 werden beispielsweise
durch das Aufnahmeteil 14 die Kotflügel 4, die Hauben 5 sowie die Türen 8 in den
Aufnahmestellen 18; 19, 20 fixiert.
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Beim Aufbau der Gesamtkarosserie geht man zweckmäßigerweise so vor,
daß bei der Fixierung durch das Aufnahmeteil 14 die Anpassung der einzelnen Verkleidungsteile
einer bzw. gleichzeitig beider Fahrzeugseiten von der Tür 8 aus über die sich an
die Tür 8 anschließenden Aufnahmeteile 14 zu den anschließenden Karosserieteilen
4, 5 erfolgt.
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Die Erfindung zeigt eine besonders günstige Wirkung, wenn die Tür
als Schiebetür 8 ausgebildet ist und oben und/oder unten durch einvorstehendes Dach
43 bzw. durch eine Schwellerblende, die auf dem Schweller 42 sitzt, überdeckt
ist. Die Schiebetür 8 ist zweckmäßigerweise im Bereich der Höhe der horizontalen
Trennfuge 44 zwischen Fahrzeughaube 5 und Kotflügel 4 im Aufnahmeteil 14 verriegelt.
Nach Fig. 7 ist die im wesentlichen eine gesamte Längswand des Fahrzeuginnenraumes
abschließende Schiebetür 8 an beiden Kopfseiten in den sich an die Kopfseiten anschließenden
Aufnahmeteilen 14 verriegelt, wobei vorzugsweise zur Verriegelung oder Verschließungeinfür
beide Verriegeleinrichtungen 20 gemeinsamer Kurbeltrieb 21 od. dgl. benutzt
wird. Aus Fig. 7 ist weiterhin ersichtlich, daß die Haube 5 im Bereich der Türverriegelung
20 und vorzugsweise oberhalb derselben an dem Aufnahmeteil 14 angelenkt
ist, so daß sie, wie in Fig. 7 rechts dargestellt, nach oben verschwenkbar ist.
Aus Fig. 7 ist ebenfalls ersichtlich, daß der Fixierpunkt 18 des Kotflügels 4, der
gegebenenfalls gleichzeitig als Befestigungspunkt ausgebildet sein kann; im Bereich
der Türverriegelung 20, vorzugsweise unterhalb derselben, auf dem Aufnahmeteil
14 angeordnet sein kann.
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Fig. 8 bis 10 zeigen Ausführungsbeispiele des Aufnahmeteiles: Das
Aufnahmeteil 22 nach Fig. 8 ist im wesentlichen plattenförmig ausgebildet
und zur Befestigung und verschwenkbaren Anlenkung der Haube 5 im oberen Bereich
mit einem Auge 23 und zur Verriegelung der Tür im mittleren Bereich mit einem Fangzapfen
24 und zur Fixierung und gegebenenfalls zur Befestigung des Kotflügels 4
mit einem geraden Zapfen 25 im unteren Bereich versehen. In Fig. 9 ist links ein
weiteres Ausführungsbeispiel für das Aufnahmeteil dargestellt, das im wesentlichen
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 ähnelt. Es unterscheidet sich von diesem nur
dadurch, daß es zur Verriegelung der Tür einen Aufnahmekonus 26 aufweist. Das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig.9 rechts zeigt dagegen eine rechteckige Aufnahme 27 der Schloßfalle. Fig.
10 zeigt ein Aufnahmeteil, das im unteren Bereich gabelförmig geformt ist, wobei
die beiden Schenkel der Gabel 28 die obere Kante des Kotflügels 4 umfassen,
fixieren und unverrückbar in der Lage halten. Das Aufnahmeteil nach Fig. 10 ist
mit
einer Schloßfalle 29 und mit einem quer zur vertikalen Fahrzeuglängsebene
angeordneten konischen Fangzapfen 30 versehen.
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In Fig. 11 bis 14 sind zwei Ausführungsbeispiele des Aufnahmeteiles
14 wiedergegeben. Die Form und das Material der Aufnahmeteile 14 wurden so
gewählt, daß das Aufnahmeteil als vorzugsweise in einem Arbeitsgang herstellbares
Teil ausgebildet ist. Und zwar ist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 und 12 als
Blechpreßteil ausgebildet und in einem Tiefziehvorgang herstellbar. Mit einem Prägehub
werden gleichzeitig das mit einem Kragen 31 versehene Auge 32, der Aufnahmekonus
33 und alle übrigen Verformungen des Aufnahmeteiles 14 hergestellt. Die Bohrungen
34 und 35 im Bereich der Mitte des Aufnahmeteiles 14 dienen zur lösbaren Befestigung
des Aufnahmeteiles 14 am Tragwerk. Die weiter vorgesehene Bohrung 36 bildet den
Fixierpunkt für den Kotflügel 4. Das Auge 32 dient zur Anlenkung der Haube 5, der
Aufnahmezapfen 33 zur Halterung der Tür B. Wie bereits erwähnt, kann
in Verbindung mit der Aufnahmevorrichtung für die Tür auch eine Verriegelungsvorrichtung,
z. B. eine Schloßfalle, angebracht werden.
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Fig. 13 und 14 geben ein weiteres Ausführungsbeispiel des Aufnahmeteiles
14 wieder, das aus einer Blechplatte mit zwei überragenden, ungefähr dreieckförmigen,
um 90 aufgebogenen Teilflächen 37 und 38, mit je einer mit einem Bord 39, 40 zur
Aufnahme eines Führungskonus 41 versehenen Öffnung besteht.
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Das Aufnahmeteil kann in Anpassung an die zu fixierenden bzw. zu lagernden
Karosserieteile auch andere als die gezeigten Formen aufweisen. Die Form des Aufnahmeteiles
kann vor allem dann ein völlig anderes Aussehen bekommen, wenn neben den Karosserieteilen
weitere Teile der Karosserie am Aufnahmeteil befestigt werden sollen.
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Auch die Lage des Aufnahmeteiles innerhalb des gesamten Fahrzeugaufbaues
kann je nach der Ausgestaltung des Kraftfahrzeugaufbaues nach der Größe und Anzahl
der einzelnen Karosserieteile geändert werden. Dabei kann es vorkommen, daß das
Aufnahmeteil extrem weit vorn bzw. hinten am Fahrzeug liegt.
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Auf jeden Fall liegt der Bereich 10 um den Flächenmittelpunkt
7 dann am zweckmäßigsten, wenn nicht nur, von der Seite gesehen, die Tür, Haube
und Kotflügel in seinen engsten Bereich fallen, sondern wenn darüber hinaus, auch
im Kreuzriß bzw. im Grundriß betrachtet, in diesen Bereich auch noch der Zusammenstoß
der Tür und/oder der Haube mit dem Aufsatz 42 zu liegen kommt.