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Fahrzeug, das von einem unter dem Fahrzeugboden und zwischen diesem
und der Fahr-bzw. Gleitbahn eingeschlossenen Luft-oder Gaskissen getragen wird Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug, das von einem unter dem Fahrzeugboden und zwischen
diesem und der Fahr- bzw. Gleitbahn des Fahrzeuges eingeschlossenen Luft- oder Gaskissen
getragen wird.
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Es sind bereits Fahrzeuge mit einem unter dem Fahrzeugboden gebildeten
Luft- oder Gaskissen bekannt. Bei diesen bekannten Fahrzeugen handelt es sich aber
ausschließlich um Wasserfahrzeuge. Zur seitlichen Begrenzung und Unterteilung des
Luftkissens dienen starre Wände und Rippen, die vom Boden des Wasserfahrzeuges nach
unten in das Wasser hineinragen. In vielen Fällen ist das Luft-oder Gaskissen, das
auch in mehrere Längskissen unterteilt sein kann, nach vorn und nach hinten nicht
abgeschlossen. In diesen Fällen ist somit das Luft-oder Gaskissen nicht allseitig
eingeschlossen, so daß zu seiner Bildung und Erhaltung, auch wenn es nur eine dünne
Gleitschicht aus Luft oder Gas bilden und das Fahrzeug nur wenig aus dem Wasser
herausheben soll, ein großer Energieaufwand erforderlich ist.
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Es ist ferner ein Vorschlag für die Ausbildung eines im Betrieb über
der Wasserfläche schwebenden Fahrzeuges bekanntgeworden, nach dem der Reaktionsdruck
von aus dem Fahrzeugkörper an einzelnen Stellen durch düsenartige Auslässe unter
Druck austretendem Wasser angewendet werden soll, um den Fahrzeugkörper aus dem
Wasser herauszuheben und in dieser angehobenen Lage zu halten. Eine diesem Vorschlag
folgende Ausbildung würde aber, wenn der Vorschlag überhaupt verwirklicht werden
könnte, ebenfalls einen sehr großen Energieaufwand erfordern. Ein Luft- oder Gaskissen
wird hierbei unter dem Fahrzeugboden nicht gebildet.
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Schließlich ist ein Wasserfahrzeug bekanntgeworden, bei dem zur Herabsetzung
des Wasserwiderstandes zwischen dem Fahrzeugboden und dem Wasser ein Luft- oder
Gaskissen gebildet wird, das sich theoretisch in einem ringsum geschlossenen Raum
an der Unterseite des Fahrzeugbodens befindet. Tatsächlich ist aber der das Luft-
oder Gaskissen aufnehmende Raum nicht ringsum abgeschlossen, sondern allenfalls
nur ein Teil dieses Raumes, der unter einem hochgezogenen mittleren Teil des Fahrzeugbodens
liegt. Die Ausbildung ist dabei derart, daß die Seitenwände des Fahrzeuges über
den Fahrzeugboden hinaus nach unten vorragen und durch ihr Eintauchen in das Wasser
ein seitliches Abströmen der Luft oder des Gases aus dem Luft- oder Gaskissen verhindern.
Beim Betrieb fließt der größte Teil der Druckluft oder des Druckgases aus dem Luft-
oder Gaskissen nach hinten ab, so daß diesem ständig neue Druckluft oder neues Druckgas
in großem Umfang zugeführt werden muß. Das rasche Abfließen der Luft oder des Gases
aus dem Kissen soll zwar durch am Fahrzeugboden angeordnete Querrippen gedrosselt
werden. Da diese Querrippen wegen des Fahrwiderstandes kaum in das Wasser eintauchen
dürfen, können sie einen wirksamen Abschluß gegen das Abströmen von Druckluft oder
Druckgas nicht bilden. Darüber hinaus ist bei dem bekannten Fahrzeug auch der seitliche
Abschluß des Luft- oder Gaskissens nur möglich, wenn das Fahrzeug als Wasserfahrzeug
mit in das Wasser eintauchenden Seitenteilen verwendet wird. Bei einer Verwendung
als Landfahrzeug könnte dagegen das Luft- oder Gaskissen auch nach den Seiten nicht
abgeschlossen werden, da die festen Seitenteile des Fahrzeuges nicht in Gleitberührung
mit einer festen Fahr- bzw. Gleitbahn gebracht werden können.
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Durch die Erfindung soll ein Fahrzeug geschaffen werden, das mit einem
unter ihm gebildeten Luft-oder Gaskissen sowohl als Landfahrzeug als auch als Wasserfahrzeug
anwendbar ist.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das Luft- oder
Gaskissen seitlich von einem oder mehreren aus einem strömenden Medium bestehenden
ununterbrochenen Vorhängen eingeschlossen ist, die durch aus dem unteren Teil des
Fahrzeuges unter
Druck in Richtung horizontal nach innen bis vertikal
abwärts zur Fahr- bzw. Gleitbahn oder etwas darüber hinausgehend nach außen austretende,
durch Schlitze oder Düsen erzeugte Strahlen eines gasförmigen oder flüssigen Mediums
gebildet sind und als seitliche Umgrenzung des Luft- oder Gaskissens bis zur Fahr-bzw.
Gleitbahn des Fahrzeuges reichen, wobei die Gesamtschubkraft der unter Druck austretenden
Strahlen wesentlich kleiner ist als das Gewicht des belasteten Fahrzeuges, -und
daß Stabilisierungsmittel vorgesehen sind.
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Bei dem Fahrzeug nach der Erfindung wirken der oder die Vorhänge aus
strömendem Medium als dichte Hülle, die das oder die unter dem Fahrzeug gebildeten
Luft- oder Gaskissen abschließen, ohne daß bis zur Fahr- bzw. Gleitbahn reichende
Bauteile des Fahrzeuges erforderlich sind. Dabei kann im Fall der Anwendung von
Druckluft oder Druckgas als strömendes Medium das Luft- oder Gaskissen innerhalb
des oder der Vorhänge durch einen Teil der zur Bildung des Vorhanges zum Ausströmen
gebrachten Mediums selbst in dem zum Abheben des Fahrzeuges von der Fahr- bzw. Gleitbahn
erforderlichen Maß aufgebaut werden. An Stelle von Druckluft oder Druckgas kann
aber beispielsweise auch Druckwasser zur Bildung des oder der Vorhänge aus strömendem
Medium verwendet werden. In diesem Fall ist das Fahrzeug mit Pumpen oder Gebläsen
versehen, die zum Einführen von Luft oder Gas in den Raum unter dem Fahrzeug und
zum Aufbau des notwendigen Druckes in diesem Raum dienen. In jedem Fall wirken der
oder die ununterbrochenen Vorhänge ähnlich wie die Wandung eines Luftreifens als
elastisch nachgiebige, aber dichte Begrenzung der eingeschlossenen Druckluft bzw.
des eingeschlossenen Druckgases. Da die Gesamtschubkraft der unter Druck austretenden
Strahlen wesentlich kleiner ist als das Gewicht des belasteten Fahrzeuges, unterscheidet
sich das Fahrzeug nach der Erfindung wesentlich von Fahrzeugen mit vertikalem Abhub,
bei denen der gesamte Druck oder Schub nach unten mindestens gleich dem Gesamtgewicht
sein muß, das er trägt. Demgegenüber kann das Fahrzeug nach der Erfindung nicht
auf große oder unbestimmte Höhen, sondern nur auf eine beschränkte Höhe über dem
Boden angehoben werden, die von dem Gewicht des Fahrzeuges, der Grundfläche des
oder der durch den Vorhang eingeschlossenen Luft- oder Gaskissen und der Schubkraft,
Form und Richtung der unter Druck austretenden Strahlen abhängig ist.
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Das Fahrzeug nach der Erfindung kann mancherlei Form erhalten und
den verschiedensten Anwendungszwecken dienen. Es kann Fracht oder Passagiere befördern
oder als bewegliche Plattform für eine Radarstation, als Startbahn oder auch als
Träger für Luftfahrzeuge dienen.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht
eines Fahrzeuges, das als Land- und/oder Wasserfahrzeug ausgebildet ist, Fig. 2
eine Draufsicht auf das Fahrzeug nach Fig.1. Fig. 3 eine Ansicht des in Fig. 1 dargestellten
Fahrzeuges von unten, Fig. 4 eine Vorderansicht einer abgeänderten Ausführungsform
des Fahrzeuges, Fig. 5 eine Einzelheit des Fahrzeuges nach Fig. 1 im Teilquerschnitt
und -Fig.6 einen Teilquerschnitt einer abgeänderten Ausführungsform.
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In den Fig. 1 bis 5 der Zeichnung ist das Fahrzeug, das als Land-
und/oder Wasserfahrzeug ausgebildet ist, mit 1 bezeichnet. Das Fahrzeug ist stromlinienförmig
gestaltet und hat einen im allgemeinen eiförmigen Grundriß, wobei das spitzere Ende
nach hinten und das breitere Ende nach vorn gerichtet ist. Der Boden des Fahrzeuges
ist flach ausgebildet. An seinem vorderen Ende ist das Fahrzeug mit einer Öffnung
2 versehen, in der ein doppelter, vierblättriger Propeller 3 angeordnet ist. Der
Antrieb des Propellers 3 erfolgt durch einen Motor 4 über die Antriebswelle 5. Die
Öffnungen 2 führen zu einer in dem Fahrzeug ausgebildeten Kammer 6, die wiederum
mit einem längs dem Umfang angeordneten Tunnel ? in Verbindung steht, der seinerseits
zu einem sich ebenfalls längs des Umfangs erstreckenden Ausstoßschlitz 8 führt,
der den Boden des Fahrzeuges ringsum umgibt. Der Ausstoßschlitz ist durch eine Mehrzahl
von Leitschaufeln 9 unterteilt, die so angeordnet sind, daß die aus ihm austretenden
Luftstrahlen eine nach innen und eine nach rückwärts gerichtete Geschwindigkeitskomponente
aufweisen.
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über der Kammer 6 ist eine Kanzel 10 für den Führer des Fahrzeuges
angeordnet, von der aus das Fahrzeug gesteuert werden kann. Hinter der Kammer 6
liegt ein Laderaum 11, der zur Aufnahme von Fracht dient. Der Laderaum
11 ist mit zwei Türen 12
versehen und kann auch für die Aufnahme von
Passagieren ausgebildet sein. An seinem hinteren Ende trägt das Fahrzeug einen Schwanzteil
14, der zur Unterstützung der Steuerung des Fahrzeuges dienen kann.
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Bei Inbetriebnahme ist das Fahrzeug in einem geringen Abstand über
dem Boden abgestützt, der Motor 4 treibt den Propeller 3 an, der Luft
in die Kammer 6 hineindrückt, aus welcher die Luft durch den Tunnel 7 und den Ausstoßschlitz
8 ins Freie austritt. Nimmt man an, daß die Leitschaufeln 9 dem Luftstrahl keine
nach rückwärts gerichtete Geschwindigkeitskomponente erteilen bzw. daß sie ganz
weggelassen sind, so bildet die aus dem Ausstoßschlitz austretende Luft einen Vorhang,
der sich über den ganzen Umfang der Bodenfläche des Fahrzeuges erstreckt und denBoden
umschließt. DerAusstoßschlitz ist so ausgebildet, daß sich die Vorhangstrahlen zunächst
nach innen und unten gerichtet unter dem Fahrzeug ausbreiten und unter diesem sehr
bald einen genügend hohenLuftdruck aufbauen, durch den der Vorhang so abgeleitet
wird, daß er auf den Boden aufstößt. Der Druck der Luft in dem Raum zwischen dem
Fahrzeugboden und dem Untergrund steigt an und versucht, das Fahrzeug anzuheben.
Der Druck wirkt auch weiterhin auf den Vorhang und leitet diesen so nach außen ab,
daß er im Vertikalschnitt Kurven bildet, deren Hauptradius etwa dem halben Abstand
des Fahrzeugbodens vom Untergrund entspricht, wobei die Mittelpunkte der Kurven
außerhalb der durch den Vorhang gebildeten Umhüllung und im wesentlichen senkrecht
unter dem Umfangsrand des Fahrzeugbodens liegen, wie in Fig. 1 mit strichpunktierten
Linien dargestellt ist. Der Druck innerhalb der so gebildeten Umhüllung kann schnell
bis auf einen Wert gebracht werden, bei dem das Fahrzeug durch die eingeschlossene
Luft angehoben wird, so daß das Fahrzeug gewissermaßen auf einem Luftkissen über
dem Untergrund schwebt.
Wie bereits erwähnt, kann der Druck innerhalb
der durch den Vorhang gebildeten Umhüllung automatisch auf den Wert steigen, der,zum
Anheben des Fahrzeuges notwendig ist. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß nach
der Bildung des Vorhanges mit Hilfe der Luftstrahlen der Raum innerhalb des Vorhanges
auch durch Einblasen von Luft durch eine öffnung am Fahrzeugboden mit Druckluft
gefüllt werden kann, wie später noch erläutert werden wird.
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Wenn das Fahrzeug etwas vom Boden abgehoben ist und auf dem Luftkissen
innerhalb des beschriebenen Vorhanges ruht, kann es durch Neigung der Luftstrahlen
nach hinten, was durch rückwärts gerichtete Neigung der Leitschaufeln 9 erreicht
werden kann, vorwärts bewegt werden, da die den Vorhang bildenden Luftstrahlen dann
eine Komponente besitzen, die auf das Fahrzeug in horizontaler Richtung einwirkt,
während es in angehobener Lage über dem Boden schwebt. Zur besseren Erläuterung
der Bewegungsvorgänge ist die Bewegung des Fahrzeuges in zwei Teilen betrachtet
worden, nämlich einmal die senkrechte Bewegung, die durch den Druck des Luftkissens
erreicht wird, und zum andernmal die vorwärts gerichtete Bewegung, die durch die
rückwärtige Neigung der Leitschaufeln 9 im Ausstoßschlitz 8 erreicht wird. Die Gesamtbewegung
des Fahrzeuges ist eine Resultierende der beiden Bewegungen; der Luftvorhang weicht
dann in seiner Form von der Darstellung in Fig. 1 ab.
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Wenn das Fahrzeug bei der Vorwärtsbewegung an Geschwindigkeit gewinnt,
steigt der Kopfdruck an und nähert sich dem Druck der von dem Vorhang eingeschlossenen
Luft, auf der das Fahrzeug sich abstützt. Es ist ersichtlich, daß keine Notwendigkeit
besteht, den Teil des Vorhanges am vorderen Ende des Fahrzeuges aufrechtzuerhalten,
wenn der Kopfdruck und der Druck innerhalb der Umhüllung gleich werden. Selbstverständlich
muß der Vorhang an den Seiten auf einer bestimmten Länge ebenso wie am hinteren
Ende des Fahrzeuges beibehalten werden, damit ein ausreichender Druck unter dem
Fahrzeug zu dessen Abstützung erhalten bleibt.
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Bei der beschriebenen Anordnung ist der Ausstoßschlitze, durch den
derLuftstrahl austritt, im wesentlichen nach innen gerichtet. In einer abgeänderten
Ausführungsform kann der Ausstoßschlitz auch so ausgebildet sein, daß der Luftstrahl
senkrecht nach unten austritt, so daß seine Luft beim Auftreffen auf den Boden unter.
dem Fahrzeugboden sowohl nach innen und nach außen vom Boden des Fahrzeuges weg
abgeleitet wird. Auch hierbei steigt der Druck in dem Raum, der von dem Vorhang,
dem Fahrzeugboden und dem Untergrund eingeschlossen wird, an. Der ansteigende Druck
wirkt wiederum auf die gesamte untere Fahrzeugfläche und versucht das Fahrzeug anzuheben,
er wirkt auf den Luftvorhang ein und verformt diesen im unteren Teil über dem Untergrund
glockenähnlich nach außen. Bei dieser Abänderung, die im Schnitt in Fig. 4 dargestellt
ist, hat der Vorhang insgesamt gesehen nicht eine vertikale Richtung, sondern verläuft
derart bogenförmig, daß bei außerhalb des Vorhanges liegendem Kurvenmittelpunkt
der Hauptradius der Kurve im wesentlichen gleich dem Abstand des Fahrzeuges vom
Untergrund ist. Auch in diesem Fall wird der Druck innerhalb der Umhüllung schnell
bis zu einem Wert aufgebaut, bei dem das Fahrzeug durch die in der Umhüllung eingeschlossene
Luft angehoben wird, so daß es über dem Untergrund von einem - Luftkissen getragen
wird.
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Bei dieser Art der Unterstützung des Fahrzeuges durch ein Luftkissen
ist das Fahrzeug unstabil in dem Sinne, daß eine Seite des Fahrzeuges sich nach
abwärts neigen und die andere Seite des Fahrzeuges eine entsprechende Neigung nach
oben annehmen kann, wobei das Fahrzeug sich nicht von selbst wieder aufrichtet.
Zur überwindung dieser Schwierigkeit sind Stabilisierungsmittel vorgesehen. Das
Luftkissen kann z. B. durch weitere Luftvorhänge unterteilt werden, die durch Schlitze
15 (Fig. 3) im Fahrzeugboden austreten. Die Schlitze 15 stehen in Verbindung mit
der Kammer 6. Beim Austreiben von Luft durch diese Schlitze tritt in jedem der drei
Teilräume die bereits vorher beschriebene Wirkung ein. Durch verschiedene Füllung
des einen oder anderenTeilraumes mitDruckluft ist eine Stabilisierung des Fahrzeuges
möglich.
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Bei der in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsform ist das
Fahrzeug im wesentlichen für eine Vorwärtsbewegung ausgebildet und wird nur durch
den Schwanzteil 14 gesteuert, wobei die Vorwärtsbewegung durch rückwärtige Neigung
der Leitschaufeln 9 erreicht wird. In Fällen, in denen es erwünscht ist, daß das
Fahrzeug nach allen Richtungen hin gesteuert werden kann, ist es nötig, entweder
Mittel zur Änderung der Neigung der Leitschaufeln 9 anzuwenden oder Mittel anzuordnen,
durch die die Breite des Ausstoßschlitzes 8 örtlich geändert werden kann. Denn indem
der Strahlenvorhang auf einer Seite des Fahrzeuges dünner ausgebildet wird als auf
der anderen Fahrzeugseite, bewegt sich das Fahrzeug in Richtung der Verdünnung des
Vorhanges. In Fig.6 ist eine Ausführung dargestellt, bei der die Stärke des Strahlenvorhanges
auf der einen oder anderen Seite des Fahrzeuges eingestellt werden kann. Hierfür
sind in dem Ausstoßschlitz 8 zwei Klappen 16 schwenkbar angeordnet. Jede Klappe
16 ist um die Schwenkachse 17 mit Hilfe eines hydraulischen Motors 19 schwenkbar.
Es. kann also auf der einen Fahrzeugseite eine Klappe 16 vollkommen in den Ausstoßschlitz
hineingeschwenkt werden, wodurch dessen wirksame Weite verkleinert wird, während
auf der anderen Fahrzeugseite die Klappe 16 ihre eingezogene Stellung beibehält,
so daß der volle Durchtrittsquerschnitt in dem Ausstoßschlitz 8 zur Verfügung steht.
Bei dieser Stellung der Klappen wird sich das Fahrzeug nach der Seite bewegen, an
der die Klappe in den Ausstoßschlitz hineingeschwenkt ist.
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Fahrzeuge, die in der bisher beschriebenen Weise ausgebildet sind,
können Landfahrzeuge oder mit hoher Geschwindigkeit fahrende Seefahrzeuge sein,
wobei der Fahrzeugkörper so ausgebildet sein kann, daß er einen aerodynamischen
Auftrieb erfährt und so das Abstützen des Fahrzeuges unterstützt.
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Ein Fahrzeug der eben erwähnten Art kann als bewegliche Plattform
ausgebildet werden, die nachstehend im einzelnen beschrieben wird. Die bewegliche
Plattform ist im Grundriß im wesentlichen elliptisch ausgebildet. Sie ist an ihrer
unteren Seite mit einem sich am Umfang erstreckenden Ausstoßschlitz versehen und
weist Mittel auf, durch die Luft zur Bildung eines Vorhanges ausgepreßt wird. Der
Ausstoßschlitz ist so ausgebildet, daß der Vorhang im wesentlichen zunächst einwärts
gerichtet ist, kann aber auch so ausgebildet sein, daß die Luft mit einer rückwärts
gerichteten Komponente aus dem Ausstoßschlitz austritt. Die Plattform ist mit Stabilisierungsmitteln,
z.
B. Kreiselvorrichtungen, ausgerüstet, welche die Plattform stabilisieren, wenn sie
von dem Untergrund abgehoben ist. Im Boden der Plattform sind ,ußerdem ähnlich wie
die Schlitze 15 nach Fig. 3 zusätzliche Auslaßschlitze für Druckluft gebildet.
Der Betrieb der Plattform gestaltet sich in der gleichen Weise wie in bezug auf
die Fig. 1 bis 5 beschrieben, wobei durch die zusätzlichen Schlitze Luftstrahlen
austreten und die Stabilisierung der Plattform unterstützen. Durch die doppelte
Stabilisierung kann praktisch jedes Rollen der Plattform, wenn sie z. B. über eine
bewegte See bewegt wird, vermieden werden. Die stabilisierte bewegliche Plattform,
wie sie soeben beschrieben wurde, kann als Plattform für eine Radarstation, als
Landestreifen auf der See, als Ablaufbahn für den Stapellauf von Schiffen oder als
Plattform für den Abschuß von Raketen oder sonstigen Wurfgeschossen verwendet werden.
Die Plattform kann sich dabei über Land und/oder Wasser bewegen, ist aber insbesondere
zweckmäßig als Plattform auf der See, da sie so ausgebildet werden kann, daß sie
auf der See wie ein Boot schwimmt, wobei Brennstoff gespart wird, wenn für die Radarstation
oder den Start der mitgeführten Wurfgeschosse keine stabile Fläche benötigt wird.
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Das Fahrzeug kann auch als Träger für ein Luftfahrzeug ausgebildet
sein, das auf dem Träger gestartet wird oder dessen Start durch den Träger unterstützt
wird. Ein solcher Flugzeugträger kann in der Form ausgebildet sein, daß auf seiner
oberen Fläche ein Flugzeug in einer Stellung, aus der es aufsteigen kann, mittels
einer Verspannungsvorrichtung befestigt werden kann. Der Träger kann dabei im wesentlichen
in der gleichen Weise wie das in Fig. 1 bis 5 dargestellte Fahrzeug ausgebildet
sein.
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Soll ein Flugzeug mit Hilfe des Trägers gestartet werden, so wird
es zunächst in der richtigen Lage auf dem Deck des Trägers verankert. Nach Anlauf
der Gebläse wird der Träger durch das sich bildende Luftkissen in der beschriebenen
Weise angehoben. Sobald der Träger einen bestimmten Abstand vom Untergrund hat,
kann er vorwärts bewegt werden, indem die Leitschaufeln in dem Ausstoßschlitz so
eingestellt werden, daß der austretende Luftstrahl eine rückwärts gerichtete Neigung
erhält.
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Mit zunehmender Geschwindigkeit des Trägers steigt wiederum der Kopfdruck
und erreicht schließlich den Druck der innerhalb des Vorhanges eingeschlossenen
Luft, auf welcher der Träger ruht.
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Der Träger kann auch mit Motoren versehen sein, die seiner Vorwärtsbewegung
dienen. Diese Motoren sind dann aber lediglich Mittel zur Vorwärtsbewegung des Trägers,
wobei der Ausstoßschlitz immer zum Ausblasen von Luft nach innen dient.
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Der Träger wird nun vorwärts bewegt und steigert seine Geschwindigkeit,
bis er die kleinste Fluggeschwindigkeit des ihm aufgesetzten Flugzeuges besitzt.
Wenn die Trägergeschwindigkeit über die kleinste Fluggeschwindigkeit des Flugzeuges
ansteigt, übt das Flugzeug einen Zug nach oben auf den Träger aus. Die Haltevorrichtung
wird gelöst, worauf sich das Flugzeug vom Träger abhebt, der in seiner Bahn bleibt,
bis das Flugzeug freigekommen ist. Der Träger kann dann wegbewegt und auf dem Luftkissen
über Land oder Wasser zu seiner Ausgangsstellung gebracht werden.
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Wenn das Flugzeug von seinem Flug zurückkehrt, kann der Träger wieder
angehoben und zu einer Bewegung in gerader Bewegungsbahn gebracht werden, und zwar
mit einer etwas größeren Geschwindigkeit als der geringsten Fluggeschwindigkeit
des Flugzeuges. Das Flugzeug nimmt dann denselben Kurs auf und nähert sich dem Träger.
Es kann dann entweder durch von Hand bediente oder durch selbsttätige Mittel auf
dem Träger abgesetzt und auf an dem Träger fest angebrachte Führungen gebracht werden,
die es wieder in Startstellung bringen, in der es mit dem Träger verankert wird.
Die Motoren des Flugzeuges werden dann abgestellt, worauf der Träger in Ruhestellung
gebracht und festgemacht wird oder seinen Weg fortsetzt. Der Träger nach der Erfindung
kann so ausgeführt werden, daß er über Land oder Wasser mit Geschwindigkeiten hinwegbewegt
wird, die ebenso groß sind wie die Aufsteigegeschwindigkeit eines Bombers oder Kampfflugzeuges.
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Die Erfindung kann weiterhin bei einem Flugzeug als Einrichtung Anwendung
finden, die beim Starten und Landen das Rollen oder Gleiten auf der Startbahn oder
dem Wasser erleichtert. Zu diesem Zweck kann an der Unterseite des Rumpfes des an
sich bekannten Flugzeuges ein endloser Schlitz zur Erzeugung des Vorhanges vorgesehen
sein, der eine im wesentlichen zigarrenförmige Fläche an der Unterseite des Rumpfes
einschließt. Das Flugzeug kann mit einem oder mehreren zusätzlichen Strahl- oder
Raketenmotoren versehen sein, deren Auspuffgase nach unten durch den Schlitz zur
Bildung des ununterbrochenen Vorganges ausgestoßen werden, der unter dem zunächst
auf dem Rollfeld od. dgl. stehenden Flugzeug einen bis auf den Boden reichenden
Raum einschließt. Nach Bildung eines durch den Vorhang eingeschlossenen Kissens
und Abheben des Flugzeuges vom Boden setzt die Vorwärtsbewegung des Flugzeuges durch
die Hauptmotoren ein, so daß das Flugzeug unter Wirkung des aerodynamischen Auftriebes
zu steigen beginnt. Diese Anwendung der Erfindung macht eine kostspielige Betonstartbahn
überflüssig; zum Starten des Flugzeuges genügt lediglich eine im wesentlichen ebene
Fläche, z. B. eine Wasserfläche oder ein flaches oder gepflügtes Feld. Wie der Start
kann auch die Landung des Flugzeuges auf dem Gaskissen erfolgen.
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Bei einer abgeänderten Ausführungsform kann das Fahrzeug an Stelle
eines Ausstoßschlitzes eine Mehrzahl von getrennten Düsen aufweisen, die von einem
Ringkanal ausgehen, durch den die Auspuffgase zugeführt werden. Beim Betrieb eines
auf diese Weise geänderten Fahrzeuges werden die Auspuffgase in Form von vielen
mit hoher Geschwindigkeit aus den Düsen austretenden Strahlen ausgestoßen. Diese
Strahlen saugen Luft zwischen sich ein, so daß im Vergleich zum Betrieb mit durchgehendem
Ausstoßschlitz ein dicker, sich langsamer bewegender Vorhang erzeugt wird.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Fahrzeug nicht mit Haupt-
und Hilfsmotoren versehen, sondern nur mit einer Art von Motoren, die ihre Auspuffgase
oder Luft ganz oder teilweise durch den Ausstoßschlitz austreiben. Dabei können
Klappen oder andere Mittel angeordnet sein, durch die ein Teil der Gase oder der
Luft zwecks Vorwärtsbewegung und gerichteter Steuerung abgeleitet wird, wobei nur
ein Teil der Gase oder der Luft durch den Ausstoßschlitz ausgestoßen wird.
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Bei der bisherigen Beschreibung des Fahrzeuges nach der Erfindung
ist in der Hauptsache die Anwendung
von Luftstrahlen erwähnt worden.
An Stelle von Luft kann jedoch auch ein beliebiges anderes gasförmiges Medium angewendet
werden. Es kann aber auch ein Vorhang durch Ausstoßen von Wasser durch den Ausstoßschlitz
gebildet werden, wobei ein geschlossener Flüssigkeitsvorhang entsteht, der mit Luft
oder anderen Gasen angefüllt wird, die vom Boden des Fahrzeuges aus in den von dem
Vorhang umhüllten Raum eingeblasen werden. Dies ist besonders zweckmäßig bei Fahrzeugen,
die für die Verwendung auf See bestimmt sind.
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In der vorstehenden Beschreibung ist ausgeführt, daß der Druck innerhalb
des vom Vorhang umschlossenen Raumes so groß sein soll, daß er das Gewicht des Fahrzeuges
tragen kann. Dabei ist angenommen, daß ein Luftkissen von im wesentlichen gleichmäßigem
Druck erzeugt werden kann. Praktisch ist der Druck in dem Luftkissen jedoch nicht
gleichmäßig. Dies ist jedoch von geringer Bedeutung, vorausgesetzt, daß der Durchschnittsdruck
je Flächeneinheit multipliziert mit der Flächengröße der Fläche, auf die er wirkt,
gleich dem Gewicht des Fahrzeuges weniger dem oder den Schubkräften ist, die von
dem Strahlenvorhang selbst erzeugt werden, und weniger einem etwaigen aerodynamischen
Auftrieb, den das Fahrzeug während seiner Bewegung erfährt.
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Der Strahlenvorhang kann, wie sich ebenfalls aus der vorstehenden
Beschreibung ergibt, horizontal nach innen oder auch vertikal abwärts gerichtet
sein. Praktisch hat er jedoch eine Richtung, die im Winkel zwischen der Horizontalen
und Vertikalen verläuft und in der Hauptsache von dem Verhältnis des gesamten Strahlenschubes
zu dem Gewicht des Fahrzeuges und von dem Standort des Fahrzeuges abhängig ist,
wenn dieses gegebenenfalls nicht auf gleichförmig ebenem Untergrund steht.
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Der am Umfang des Fahrzeugbodens angeordnete Ausstoßschlitz kann,
wie bereits erwähnt, durchgehend ausgebildet sein oder aus einer Mehrzahl von einzelnen
Düsen bestehen, die von einer ringförmigen Düsenkammer ausgehen, durch welche die
Luft oder das Gas zugeführt wird. In letzerem Falle wird durch die mit hoher Geschwindigkeit
aus den Düsen austretenden Strahlen Luft zwischen diese eingesaugt und ergibt einen
dickeren, sich langsamer bewegenden Vorhang im Vergleich zur Erzeugung des Luftvorhanges
mittels eines durchgehenden Ausstoßschlitzes.
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In allen erwähnten Fällen bildet sich der Strahlenvorhang bogenförmig
aus, wobei der Mittelpunkt der Bogen außerhalb der durch den Vorhang gebildeten
Umhüllung liegt und der Radius des Bogens etwa gleich dem Abstand oder dem halben
Abstand zwischen Fahrzeugboden und Untergrund ist. Es ist jedoch auch möglich, den
Strahlenvorhang in anderer Weise, z. B. so auszubilden, daß er einen geschlossenen
Ring bildet, in dem die den Vorhang bildende Luft oder Gase der Höhe nach zirkulieren.
Zu diesem Zweck ist an dem Fahrzeugboden ein weiterer Ausstoßschlitz in Abstand
von dem ersten und parallel zu diesem angeordnet. Dazu ist ein weiteres Gebläse,
ein Propeller oder eine ähnliche Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftstromes angeordnet.
Wenn das Fahrzeug in Betrieb ist und Luft durch den ersten Ausstoßschlitz ausgestoßen
wird und nach innen strömt, wird die Luft durch das weitere Gebläse od. dgl. veranlaßt,
durch den zweiten Schlitz hindurchzugehen und nach dem ersten Ausstoßschlitz hinzuströmen.
Auf diese Weise strömt die durch den ersten Ausstoßschlitz austretende Luft nach
unten und innen gegen den Untergrund. Dort wird die Luft umgelenkt und gelangt in
den zweiten Schlitz. Ein Teil der Luft strömt jedoch an dem zweiten Schlitz vorbei
und fließt weiterhin um, trifft auf die aus dem ersten Ausstoßschlitz austretende
Luft und formt so einen geschlossenen Ring, in dem die Luft der Höhe nach in etwa
elliptischer Bahn zirkuliert. Von der zu dem zweiten Schlitz strömenden Luft gelangt
ein Teil in den Raum unter dem Fahrzeugboden und baut in diesem durch den Vorhang
nach außen abgesperrten Raum den Druck auf, der erforderlich ist, um das Fahrzeug
anzuheben. Gegebenenfalls kann der Luftstrom umgekehrt werden, oder es können zwei
oder mehr konzentrische Ringe mit der Höhe nach zirkulierender Luft unter dem Fahrzeug
gebildet werden, indem eine entsprechende Anzahl von Schlitzen angeordnet wird.
Auf diese Weise soll die in dem Strahlenvorhang vorhandene Energie voll ausgenutzt
und die Leistungsfähigkeit des Fahrzeuges gesteigert werden.
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Der Strahlenvorhang kann auch in anderer Weise, z. B. durch Bildung
von zwei einfachen Vorhängen, einem äußeren Vorhang von geringerer Geschwindigkeit
und einem inneren Vorhang von höherer Geschwindigkeit, gebildet werden.