DE1506810C - Vorrichtung zur Steuerung und/oder Stabilisierung eines Luft- oder Wasserfahrzeugs - Google Patents

Vorrichtung zur Steuerung und/oder Stabilisierung eines Luft- oder Wasserfahrzeugs

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DE1506810C
DE1506810C DE1506810C DE 1506810 C DE1506810 C DE 1506810C DE 1506810 C DE1506810 C DE 1506810C
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Ronald Edward Silver Spring Bowles, Md. (V.StA.)
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Bowles Engineering Corp
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Bowles Engineering Corp
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3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- Steuervorrichtungen für Fahrzeuge, die sich durch kennzeichnet, daß das das Fahrzeug umgebende Strömungsmedium bewegen, waren bisher vom Typ Medium Wasser ist und die Steuerströmung aus 40 mit -beweglichen Tragflügeln, beweglichen Seiten-Wasser besteht. rudern oder Treibstrahlen. Für viele Anwendungs-
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- fälle sind derartige Vorrichtungen zwar zufriedenkennzeichnet, daß das das Fahrzeug umgebende stellend, jedoch haben sie Nachteile, wie ein kom-Medium ein Gas ist und die Steuerströmung von plizierter Aufbau, ein träges Ansprechen und vereiner Gasströmung gebildet wird. 45 hältnismäßig hohe Beschaffungs- und Wartungs-
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- kosten, welche sie für andere Anwendungsfälle kennzeichnet, daß der Profilkörper aus einem ungeeignet machen.
Hohlzylinder (16) besteht, dessen äußerer Bereich Es ist bereits bekannt, in einem Schiffskörper
die Ausnehmungen (5) aufweist. beiderseits der Bugspitze je eine öffnung vorzusehen,
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- 50 durch welche Wasser einströmt und nach einer zum kennzeichnet, daß der Profilkörper ein geschlos- Antrieb des Schiffs vorgenommenen Beschleunigung sener Körper (21) von kreisförmigem Querschnitt nach hinten längs der Schiffswand ausgestoßen wird an jedem Punkt längs seiner Längsachse ist und (deutsche Patentschrift 863 462). Die bekannte Vordie Ausnehmungen (5) sich um den Umfang des richtung bezweckt, den Wasserwiderstand so gering Körpers (21) herum mit geringen Unterbrechun- 55 wie möglich zu halten, sie dient jedoch nicht zur gen erstrecken. Steuerung oder Stabilisierung, sondern zum Antrieb
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- des Schiffskörpers.
kennzeichnet, daß der Prolilkörper als Flügel (1) Es ist ferner bekannt, in einem Schnellboot die
ausgebildet ist und die Ausnehmungen (5) in Austrittsöffnungen eines Treibstrahls am vorderen
Form und Lage identisch sind, so daß eine Ober- 60 Ende einer Mulde im Bootsboden anzuordnen
ilüchendruckvertcilung erzeugt wird, weiche bei (deutsche Patentschrift 894 660); auch diese Anord-
eincm Anstellwinkel Null auf beiden Seiten der nung dient ausschließlich zum Antrieb des Boots.
Prolilaiiordnung (1) im wesentlichen identisch ist. Schließlich ist es bekannt, in einem Wasser-Stau-
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeich- strahltriebwerk eine eine Flüssigkeitsdüse durchnct durch an sich bekannte lindschcibcn (9), die 65 strömende Wassermenge durch Druckgaszuführung im wesentlichen parallel zu der jeweiligen Profil- nach hinten zu beschleunigen, so daß eine nach ebene angeordnet und an den entgegengesetzten vorne gerichtete Reaktionskraft entsteht, welche das linden des Flügels (1) befestigt sind. Fahrzeug antreibt. Dabei wird die Druckgasmenge
über Mantelöffnungen dem Inneren eines röhrenförmigen, beiderseits offenen Körpers zugeführt (deutsche Patentschrift 1 202 170).
Es ist ferner ein Steuersystem bekannt, um die Eintauchtiefe eines Fahrzeugs konstant zu halten, wobei aus einem mit einer Anzahl von Luftaustrittsöffnungen versehenen Profilkörper Druckluftblasen austreten, wobei die von einem Kompressor erzeugte Druckluftmenge sich mit der Eintauchtiefe verändert. Die Austrittsöffnungen befinden sich dabei in der den Profilverlauf bestimmenden Oberfläche (USA.-Patentschrift 3 221 698).
In einer weiteren bekannten Anordnung zur Steuerung der Eintauchtiefe tritt eine Gasströmung aus einer Anzahl Öffnungen aus, die in einem Profilkörper vertikal verteilt sind, wobei mit zunehmender Tiefe immer weniger Luft durch die Öffnungen zur Saugseite des Profilkörpers eintritt (britische Patentschrift 934 882).
Durch die USA.-Patentschrift 3 018 987 ist ein Luftfahrzeugheckkörper bekannt, an welchem zur Vornahme einer Höhensteuerung Auspuffgase der Antriebsmaschine längs eines Profilkörpers nach hinten ausströmen. In der bekannten Anordnung erfolgt die Steuerung dadurch, daß mittels einer vom Piloten betätigbaren Ventilklappe die Strömung oberhalb oder unterhalb des Ventilkörpers verteilt wird. Die bekannte Anordnung erfordert mechanische SteDglieder für die Einstellung der Strömungsrichtung, welche erfindungsgemäß vermieden werden sollen.
Schließlich ist durch die USA.-Patentschrift 3 161 377 ferner eine Steuereinrichtung für Flugzeuge bekannt, welche ebenfalls ohne bewegliche Stellglieder für die Strömungsrichtung arbeitet und Aus-Strömöffnungen an der Vorderkante eines ähnlich dem Höhenruder ausgebildeten, stationären Rumpfabschnitts oder der Landeklappen aufweist, wobei die Austrittsöffnungen mit Auspuffgasen zur Beeinflussung der Haftstrahlverhältnisse am Rumpfende oder den Landeklappen beschickt werden. Bei der bekannten zur Steuerung dienenden Strahlvorrichtung können zwar ebenfalls stationäre Steuerelemente verwendet werden, es ist jedoch nicht möglich, das Auftreten turbulenter Strömung am umströmten Profilkörper zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Steuerung und/oder Stabilisierung eines Luft- oder Wasserfahrzeugs ohne bewegliche Stellglieder für die Beeinflussung der Strömungsrichtung am Profilkörper zu schaffen, bei welcher die Steuerströmung am Profilkörper austritt, ohne daß es dabei zum Auftreten einer für die Steuerung bzw. Stabilisierung unerwünschten Turbulenz kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die genannten Bereiche durch jeweils eine flache, sich in Längsrichtung des Profilkörpers mit Abstand von der Profilnase und dem Profilkörperende erstreckende und den Abschnitt maximaler Profildicke umfassende Ausnehmung gebildet werden, an deren vorderem Ende die Austrittsöffnung bzw. Öffnungen in die Ausnehmung mündet bzw. münden, daß die Ausnehmungen die Form einer rechtwinkeligen Stufe haben, welche parallel zur Profilnase verläuft, und die Steuereinrichtung die Steuerströmung längs jeder Stufe unabhängig voneinander steuerbar verteilt, und daß der Ausströmdruck auf einen solchen Wert begrenzbar ist, daß sich in der Ausnehmung unter Vermeidung einer turbulenten Strömung eine aus Steuermedium gebildete Druckblase ausbilden kann.
Es wurde festgestellt, daß, wenn ein Steuermedium in einen Bereich niedrigen Druckes benachbart einer Profilkörperfläche eingeleitet wird und das Steuermedium einen Druck hat, der denjenigen im Bereich niedrigen Druckes des Profilkörpers überschreitet, eine Kraft auf den Profilkörper ausgeübt wird, welche gegen die benachbarte Profilkörperfläche gerichtet und zu dieser senkrecht ist. Daher ist es möglich, diese senkrechte Kraft bezüglich Richtung und Amplitude zu steuern und auf diese Weise den Profilkörper nach der einen oder anderen Seite zu lenken, wenn er sich durch Wasser oder Luft bewegt, indem lediglich die geeignete Strömungsgeschwindigkeit der Steuerströmung auf der einen oder der anderen der Profilkörperfläche erzeugt wird.
Die bisherigen Versuche, aus dieser Theorie Nutzen zu ziehen, haben sich als undurchführbar erwiesen, da das Steuermedium, wenn es längs der -Jragflügelfläche des Fahrzeugs angewendet wird, in -'einer nicht voraussagbaren Weise mit der WasserÄ^bzw. Luftströmung an der Tragflügelfläche in Wechselwirkung tritt, so daß Diskontinuitäten der Steuerung hinsichtlich der Steuermedium-Strömungsveränderungen, Unstabilität bei besonderen Strömungs- ·=? geschwindigkeiten des Steuermediums und Hysterese- ^effekte die Folge sind. Durch die erfindungsgemäße .. Ausbildung des Profilkörpers wurde es möglich, eine ,.,Druckblase innerhalb der natürlichen Strömungs- ~ linien zu erzeugen. Die hierdurch erhaltene Anord- -;-nung zeichnet sich durch ein weiches und rasches Ansprechen aus, hat keine beweglichen Teile am · Profilkörper für die Beeinflussung der Strömungsrichtung und erfordert eine geringstmögliche Wartung. Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung kann als Lenksteuerung für Wasserfahrzeuge dienen, wenn der Profilkörper am Fahrzeug starr so befestigt wird, daß er von diesem senkrecht und parallel zur Längsachse des Fahrzeugs absteht. Wenn der Profilkörper symmetrisch bezüglich seiner Längsachse ist, ist die Druckverteilung längs der Oberflächen des Profilkörpers, die durch die Bewegung des Fahrzeugs durch das Wasser parallel zur Längsachse verursacht wird, an allen entsprechenden Stellen an beiden Flächen des Profilkörpers gleich.
Die quer zum Profilkörper wirkende Kraft ist daher Null, wenn kein Steuermedium zugeführt wird. Wenn eine Gasströmung dem Unterdruckgebiet an der einen der Profilkörperflächen durch geeignet angeordnete Austrittsöffnungen zugeführt wird, entwickelt sich eine Druckblase zwischen dem Umgebungsstrom und dem Teil der Profilkörperfläche, der sich hinter der Vorderfläche der Ausnehmung befindet. Der statische Druck in der Blase ist größer als der statische Druck an der entsprechenden Stelle der Oberfläche auf der anderen Seite des Profilkörpers, und es wird eine Kraft quer zum Profilkörper erzeugt, welche das Bestreben hat, diesen in einer Richtung von der Blase weg zu bewegen. Da der Profilkörper am Fahrzeug starr befestigt ist, so daß er sich nicht mit Bezug auf dieses dreht, dreht die Kraft das Fahrzeug in einem Ausmaß, das von der Strömungsgeschwindigkeit des Steuermediums abhängig ist.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrich-
tung beruht in erster Linie in der Fähigkeit, eine gut begrenzte Blase aufrechtzuerhalten, in welcher ein gleichmäßiger Druck beibehalten werden kann, wobei der Druck in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit des in die Blase geleiteten Steuermediums verändert werden kann. Die positive Begrenzung der Blase wird durch den Umstand erreicht, daß die Mitnahmegeschwindigkeit etwa von Luft in Wasser an der Grenzfläche zwischen der Blase und dem Wasser im Vergleich zu der Geschwindigkeit niedrig ist, mit welcher Luft oder ein anderes geeignetes Gas leicht zugeführt werden kann. Es kann daher ein regelbarer Druck auf der einen oder anderen Seite des Profilkörpers in einem bestimmten, durch die Blase begrenzten Bereich entwickelt werden. Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung hängt nicht wie bei der bekannten Strahlsteuerung von Profilkörpern von einer Grenzschicht-Störwirkung ab, so daß keine Beeinträchtigung durch Strömungsablösung und die durch diese verursachten Verwirbelungen und Energieverluste besteht.
Die vorangehende Beschreibung der Wirkungsweise trifft in jeder Beziehung auf eine Gas-Steuer--^ strömung in einem Luftmedium zu mit der Ausnahme, daß die Mitnahme an der Gas-Gas-Grenz~~25 fläche wirksamer als in dem Gas-Flüssigkeits-System ist. Das praktische Ergebnis besteht darin, daß es schwierig ist, einen gleichmäßigen Druck in der Blase aufrechtzuerhalten und das System weniger■* wirksam als beim Gas-Flüssigkeits-System ist. D"äs System arbeitet jedoch immer noch besser als die; Störklappensysteme, da eine Drucksteuerung in einem' bestimmten Bereich erzielbar ist und über einen bestimmbaren Flächeninhalt des Profilkörpers wirksam" wird.
Einige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Steuer- und/oder Stabilisierungsvorrichtung sind an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform in Verbindung mit den Zeichnungen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Steuerung und/oder Stabilisierung, welche den Eintritt und die Strömung des Steuermediums zeigt,
F i g. 2 eine Ansicht im Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1,
F i g. 3 eine Darstellung der Oberflächendruckverteilung über die Längsachse eines einem Mediumstrom ausgesetzten Profilkörpers,
Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform in Anwendung auf die Lenksteuerung für ein kleines Boot,
F i g. 5 eine schaubildliche Ansicht der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung in einem Tragflügelwasserfahrzeug,
F i g. 6 und 7 eine Seitenansicht bzw. eine Rückansieht eines Überseeschiffes, bei welchem die erfindungsgemäße Vorrichtung als Schlingerstabilisiervorrichtung verwendet ist,
Fig. 8 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in schaubildlicher Darstellung bei Verwendung als Strahlmantel,
F i g. 9 einen Schnitt durch die Ausführungsform nach Fig. 8,
F i g. 10 eine schematische Darstellung, welche die Arbeitsweise mehrerer Ausführungsformen nach Fig. 8 zeigt, und
Fig. 11 eine schaubildliche Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
Die in F i g. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Profilkörpers 1 ist um seine Längsachse symmetrisch. An jeder Oberfläche des Profilkörpers ist eine flache, rechtwinkelige, stufenförmige Ausnehmung 5 vorgesehen, die sich in Längsrichtung des Profilkörpers mit Abstand von der Profilnase und dem Profilkörperende erstreckt. Wie nachfolgend näher erläutert wird, kann sich, wenn das Verhältnis der Spannweite des Profilkörpers zur Profilkörperlänge groß ist, die Ausnehmung 5 über den ganzen Profilkörper in Richtung der Spannweite erstrecken. Wenn das Verhältnis klein ist, müssen bestimmte Abänderungen vorgenommen werden, wie in Verbindung mit Fi g. 4 erläutert wird.
Die Ausnehmung 5 umfaßt am Profilkörper den Abschnitt der maximalen Dicke desselben. Dies ist notwendig, damit der Verlauf der Stromlinien um den Profilkörper durch die Stufe im wesentlichen unverändert bleibt.
Wie sich am besten aus F i g. 2 ergibt, ist die stufenförmige Ausnehmung 5 von zwei Seiten begrenzt, von denen sich jede über die volle Spannweite des Tragflügels erstreckt und eine Stufe 51 bilden, wobei eine Fläche derselben in einer Ebene senkrecht zur Längsachse liegt, während die andere Fläche 52 derselben parallel zur Längsachse angeordnet ist.
Innerhalb der Spannweite des Profilkörpers und quer zu diesem benachbart der inneren Stufenkante erstrecken sich zwei Sammelleitungen 2. Diese Sammelleitungen dienen zur gesteuerten Förderung des Steuermediums aus einem Vorrat 7 zu einer Reihe von Öffnungen 4, die sich am vorderen Ende der Ausnehmung in Abständen über die volle Breite des Profilkörpers erstrecken. Von Vorrat 7 gelangt Steuermedium zu zwei Sammelleitungen über Rohrleitungen 71 und 72. In diesen Rohrleitungen ist eine Steuereinrichtung in Form von Regelventilen 73 und 74 vorgesehen, die zur Einstellung der Steuerströmungsgeschwindigkeit dienen, um die gewünschte Kraft an der jeweiligen Seite des Profilkörpers zu erzielen. Die dargestellte Steuereinrichtung soll nur als Beispiel für eine Anordnung dienen, mit welcher mehrere unabhängig einstellbare Medium-Steuerströmungsgeschwindigkeiten erzielt werden können. Der Vorrat 7 kann z. B. atmosphärische Luft sein, wenn die Ausnehmungen 5 unterhalb des atmosphärischen Druckes arbeiten.
Wenn der in F i g. 1 und 2 dargestellte Profilkörper in einen Mediumstrom mit einem Anstellwinkel Null gebracht wird (d. h., wenn die Profilnase 8 dem anströmenden Medium zugekehrt ist und die Längsachse des Profilkörpers parallel zum Strom ist), wird eine Oberflächendruckverteilungskurve gemäß Fig. 3 an jeder Oberfläche erzeugt. Die senkrechte Achse in Fig. 3 stellt den Oberflächendruck-Koeffizienten dar, welcher einen Maßstab für den Oberflächendruck am Profilkörper mit Bezug auf den statischen Druck des Stromes gibt, während die horizontale Achse die Längsachse des Profilkörpers darstellt. Wie ersichtlich, ist über einen Abschnitt der Längsachse der Oberflächendruckkoeffizient negativ (d. h., der Oberflächendruck ist geringer als der statische Umgebungsdruck). Wenn die Luft- bzw. Wassergeschwindigkeit des Steuerstromes zunimmt, wird der absolute Druck an der Profilkörperoberfläche, der durch den negativen Teil der Kurve dargestellt ist, niedriger.
Die in F i g. 3 gegebene Kurve stellt die grund- sig-System ist der Impuls (Masse mal Geschwindigsätzliche Art der Bedingungen über einen erweiter- keit) des Gases klein im Verhältnis zum Impuls der ten Bereich von Betriebsgeschwindigkeiten dar. Die Flüssigkeit. Bei den anderen beiden Arten von Syste-Amplituden verändern sich mit der Geschwindigkeit men ist jedoch die Dichte des Mediums die gleiche des Steuerstromes, jedoch verändert sich der Ge- 5 oder annähernd gleich der Dichte des umgebenden samtkurvenverlauf erst, wenn die Geschwindigkeiten Mediums, so daß die Impulseffekte von Bedeutung so hoch sind, daß eine Ablösung der Strömung von werden. Wenn eine Gassteuerströmung mit einem der Profilkörperoberfläche auftritt. Dieser letztere Be- Winkel zu Fläche 52 der Ausnehmung 5 austritt, triebsbereich betrifft den Gegenstand der Erfindung kommt diese Strömung in Kontakt mit dem benachnicht und wird deshalb nicht weiter behandelt. Die io barten Strom des umgebenden Mediums, so daß ein in F i g. 3 gezeigte Kurve stellt die Druckverteilung wesentlicher Teil des Staudruckes in statischen an beiden Profilkörperoberflächen für einen sym- Druck umgewandelt wird. Daher wird eine zweifache metrischen Profilkörper mit dem Anstellwinkel Null Druckwirkung erzielt, nämlich eine Druckbelastung dar. Die tatsächliche Wirkungsweise des Profilkörpers der Blase infolge einer restlichen Mediumströmung hängt von dem Medium ab, in welchem der Profil- 15 in die Ausnehmung 5 und infolge der durch den Imkörper sich befindet, sowie vom Steuermedium. Es puls aufgebrachten Drücke.
ergeben sich daher praktisch drei Fälle, nämlich eine Dieses zusätzliche Merkmal in Gas-Gas- und
Gassteuerströmung in einer flüssigen Umgebung, Flüssig-Flüssig-Systemen wird zumindest teilweise eine Flüssigkeitssteuerströmung in einer flüssigen durch die erhöhte Mitnahme bei diesen Systemen Umgebung und eine Gassteuerströmung in einer Gas- 20 infolge der Ähnlichkeit der Medien ausgeglichen.
Umgebung. Beim Gas-Flüssig-System wird es als zweckmäßig
Bei der ersten Betriebsart, Gas in Flüssigkeit, soll der erachtet, der Blase ständig Gas zuzuführen, um eine Bereich zwischen der über den Profilkörper strömen- kavitation zu verhindern. Es wird als wünschenswert den Flüssigkeit und der Fläche 52 oberhalb des '..betrachtet, eine Steuerströmung ständig bei allen den Dampfdruckes der Flüssigkeit gehalten werden, da- 25 verschiedenen Arten von Systemen in ausreichender mit keine Kavitation erfolgt. Wenn eine Kavitation "T&enge zuzuführen, um das umgebende Medium zu eintreten kann, werden Stoßwellen durch den Zu- veranlassen, daß es dem gleichen Strömungsweg beim sammenbruch von Kavitationsblasen erzeugt, die zu Fehlen eines Steuersignals folgt, dem das Medium einer Erosion des Profilkörpers führen und eine un- ._. folgen würde, wenn die Ausnehmungen 5 nicht vornötige Turbulenz in das System hereinbringen. abhanden wären. Eine solche Arbeitsweise gewährleistet
Wie erwähnt, kann eine Kavitation in denjenigen einen maximalen Betriebswirkungsgrad des Profil-Fällen verhindert werden, bei welchen bei der nor- ' körpers unter normalen Bedingungen,
malen Arbeitsweise des Profilkörpers Drücke in der -" Ein zusätzlicher Vorteil der ständigen Verwendung Ausnehmung 5 unterhalb des Dampfdruckes der ..„von Steuerströmungen zur Ausnehmung besieht Flüssigkeit entstehen, indem kontinuierlich ausrei- 35 darin, daß der Widerstand wesentlich herabgesetzt chend Gas der Ausnehmung 5 zugeführt wird, um . wird, wobei der Mindestwiderstand erzielt wird, wenn den Druck oberhalb des Dampfdruckes der Flüssig- eine maximale Steuerströmung besteht. Wenn jedoch keit zu halten. Die erforderliche Strömung ist eine ■ gleiche Mengen Steuermedium mit einer mittleren Funktion vieler Faktoren, beispielsweise der Bauform Strömungsgeschwindigkeit zugeführt werden, wird ein des Profilkörpers, der Geschwindigkeit, der Tiefe des 40 größeres Steuervermögen erhalten, da eine gleich-Profilkörpers in der Flüssigkeit usw. zeitige Zunahme der Strömungsgeschwindigkeit des
Die Arbeitsweise des Profilkörpers hängt von der Steuermediums an der einen Profilkörperfläche und Zufuhr von Steuermedium, durch welche der Druck Verringerung an der anderen möglich gemacht wird, in der einen Ausnehmung 5 mit Bezug auf die andere Dieser Gegentaktbetrieb ist in vielen Anwendungserhöht wird. Bei der beschriebenen Vorrichtung ist 45 fällen wünschenswert, und so kann eine optimale die Mitnahme des Gases an der Gas-Flüssigkeits- Bedingung erreicht werden, indem die Steuerkraft-Grenzfläche relativ unwirksam, so daß eine deut- erfordernisse, der zulässige Widerstand und die Minliche Gasblase gebildet wird. Im Idealfall würde destverbrauchssätze des Steuermediums ausgeglichen kein Gas von der Flüssigkeit mitgenommen werden, werden.
und bei der Gaszufuhr zur Blase würde der Druck 50 In der vorangehend beschriebenen Weise wird eine in dieser ohne Verlust mit Ausnahme am unterstrom- minimale Strömung für das System aufrechterhalten, seitigen Ende der Ausnehmung 5 zunehmen. In die- wenn eine maximale Wirkung am Profilkörper erforsem Falle ist der Druck in der Blase eine Funktion derlich ist. Die maximale Strömung wird durch die der restlichen Mediumströmung, d.h. des Unter- Situation bestimmt, bei welcher das Steuermedium schiedes zwischen der Gasströmungsgeschwindigkeit 55 um die Hinterkante des Profilkörpers herum zur in die Blase durch die Öffnungen 4 und der Ausströ- anderen Profilkörperseite strömt. Steuermedium kann mung aus der Blase zur Hinterkante des Profilkör- daher eingeleitet werden, bis die Blase sich zurück pers. Die Mitnahme von Gas, obwohl sie mit Bezug zur Hinterkante des Profilkörpers und vielleicht etwas auf ein Flüssigkeit-Flüssigkeit- oder Gas-Flüssigkeit- weiter je nach der Strömungsgeschwindigkeit erSystem klein ist, ist immer noch ein Faktor in der 60 streckt. Es wird jedoch ein Punkt erreicht, an wel-Arbeitsweise des Systems. Eine ideale Arbeitsweise chem eine Steuerströmung zur anderen Seite des kann daher nicht erzielt werden, jedoch kann in den Profilkörpers beginnt, was vermieden werden muß. Systemen und bei praktischen Strömungsgeschwin- Hierbei ist zu erwähnen, daß, wenn die Erstreckung digkeiten ein ziemlich gleichmäßiger Druck aufrecht- der Blase bis zur Hinterkante des Profilkörpers hererhalten werden. 65 beigeführt wird, eine Druckzunahme längs der ge-
Bei einem Gas-Gas- oder Flüssig-Flüssig-System samten Fläche unterstromseitig der Stufe 51 erfolgt müssen die Impulswirkungen sowie die erhöhte Mit- und eine maximale Kraft am Profilkörper entwickelt nähme berücksichtigt werden. Bei einem Gas-Flüs- wird. Daher kann durch eine Veränderung der Strö-
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ίο
mung zwischen derjenigen, die zur Aufrechterhaltung normaler Stromlinien um den Profilkörper und zur Bildung einer Blase erforderlich ist, die sich zur Hinterkante erstreckt, ein zusammenhängender Kräftebereich zwischen zwei Extremen erzielt werden, um einem Fahrzeug, an dem der Profilkörper angebracht ist, Drehmomente mitzuteilen. Durch die Verwendung von Profilkörpern an entgegengesetzten Stellen eines Körpers, beispielsweise an beiden Flügeln eines Flugzeugs, und durch das Entwickeln von Kräften auf der gleichen Seite der Tragflügel (z. B. an der Unterseite der Tragflächen) kann eine Translationsbewegung erzielt werden.
Die bevorzugte Größe der Stufe mit Bezug auf die Längsachse des Profilkörpers wird aus der Oberflächendruckverteilungskurve der F i g. 3 für die besondere Profilkörperbauform und aus den Systemerfordernissen (d. h. Bereich und Art der erforderlichen Kräfte, erwartete Umgebungsbedingungen usw.) bestimmt. Bei einer beispielsweisen Ausführungsform kann sich die Fläche 52 über die volle Flügelspannweite und zwischen den Längsachsenpunkten 0,3 und 0,6 erstrecken, welch letzterer Faktor durch die Tiefe der Ausnehmung 5 bestimmt wird. Wie sich aus F i g. 3 ergibt, befinden sich die Punkte 0,3 und 0,6 für die meisten Profilkörperbauformen innerhalb der Bereiche mit negativem Oberflächendruck.
Für eine einwandfreie Arbeitsweise des ProfilköfS pers ist es erforderlich, daß das Steuermedium, das' einen höheren Druck hat, als er am größten Teil beider Profilkörperoberflächen vorliegt, daran gehindert wird, um die Enden des Profilkörpers in Spannweitenrichtung herumzuströmen und den Druck an" beiden Oberflächen statt nur an der einen beabsichtigten Oberfläche zu erhöhen. Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, daß die Strömung des Steuermediums über einen kleineren Teil der Profilkörperoberfläche wirkt. Eine solche Arbeitsweise kann dadurch erreicht werden, daß die Ausnehmung 5 an Bereichen in der Nähe der Enden des Profilkörpers weggelassen wird. Andernfalls ist die Wirkung klein, wenn die Profilkörperstreckung über die Spannweite groß ist, zumindest 3 :1 und vorzugsweise höher, so daß die Menge des Steuermediums als Endströmung klein im Verhältnis zur Gesamtmenge des verwendeten Steuermediums ist. Ferner wurde festgestellt, daß durch die Befestigung von Endscheiben 9 an jedem Ende des Profilkörpers, wie in Fig. 4 dargestellt, eine Strömung des Steuermediums von der einen Profilkörperoberfläche zur anderen verhindert wird, selbst wenn der ganze Oberflächenbereich der Stufe hohen Strömungsgeschwindigkeiten des Steuermediums ausgesetzt wird. Diese Endscheiben 9 haben sich als sehr wirksam erwiesen, wenn sie so angeordnet werden, daß die Längsachse jeder Platte in der Profilebene liegt. Vorzugsweise soll die Länge der Platten geringfügig größer als die Länge des Profilkörpers sein, wenn die Breite der Platten annähernd das Doppelte der Breite des Profilkörpers betragen soll.
F i g. 4 zeigt ferner das Prinzip der Anwendung der Steuervorrichtung auf eine Lenksteuerung für ein Überwasserfahrzeug. Das dargestellte Fahrzeug 11 besitzt ein starres Trägerorgan 10, das sich von dessen Heck senkrecht unterhalb der Wasseroberfläche erstreckt. Am Trägerorgan 10 ist der als Flügel 1 ausgebildete Profilkörper starr so mit seiner oberen Endscheibe 9 befestigt, daß er sich nicht um irgendeine Achse mit Bezug auf das Fahrzeug 11 bewegen kann. Der Profilkörper befindet sich daher vollständig unterhalb der Wasseroberfläche, so daß das Fahrzeug 11 eine Drehbewegung ausführt, wenn eine Differentialkraft auf die beiden Profilkörperoberflächen ausgeübt wird. Das Trägerorgan 10 enthält vorzugsweise Mittel zum Leiten des Steuermediums (beispielsweise die Leitungen 71 und 72 in F i g. 1) zu den Sammelleitungen 2 nach Fig. 1. Bei der dargestellten Anwendungsform kann das Steuermedium ohne weiteres Luft von atmosphärischem Druck sein, da für geringe Tiefen der statische Druck des Umgebungsmediums im Bereich der Ausnehmungen 5 für die meisten praktischen Geschwindigkeiten niedriger als der atmosphärische Druck ist. In diesem Falle besteht jedoch eine Beschränkung insofern, als bei sehr niedrigen Fahrgeschwindigkeiten der Oberflächendruck am Flügel nicht ausreichend negativ mit Bezug auf den statischen Druck der Strömung ist, um niedriger als der atmosphärische Druck zu sein. Daher wird, obwohl eine gegebene Strömungsgeschwindigkeit eine zunehmende Wendekraft mit zunehmen-
-,3 der Geschwindigkeit erzeugt, keine Lenksteuerung, bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten ungeachtet der
*5 Größe der Strömungsgeschwindigkeit erhalten, sofern nicht ein Steuermedium von etwas größerem Druck verwendet wird. Außerdem ist, wenn der Flügel bis zu einer Tiefe untergetaucht ist, an welcher der sta-
: tische Druck der umgebenden Strömung derart ist, daß der statische Druck in der Ausnehmung den atmosphärischen Druck überschreitet, ein Steuer-
: medium von größerem Druck erforderlich. Ob der höhere Druck notwendig ist oder nicht, hängt von dem besonderen Anwendungsfall ab. Welches Steuermedium auch immer gewählt wird, so ergibt sich jedoch, daß der Profilkörper 1 ein verhältnismäßig einfaches Mittel zur Lenkung des Wasserfahrzeuges 11 darstellt, ohne daß irgendwelche bewegliche Teile außer denjenigen erforderlich sind, die zur Regelung der Geschwindigkeit der Steuermediumströmung notwendig sind.
Ein interessantes Merkmal des Flügels, wenn dieser als Lenksteuerung in der vorangehend beschriebenen Weise verwendet wird, ist der Umstand, daß die durch eine gegebene Steuerströmungsgeschwindigkeit erzeugte Wendekraft sich entsprechend dem Anstellwinkel der Längsachse des Flügels mit Bezug auf den Geschwindigkeitsvektor des umgebenden Mediumstroms verändert. Auf dem Gebiet der Aerodynamik und der Hydrodynamik ist es bekannt, daß, wenn sich der Anstellwinkel des Flügels verändert, der Druck an der Flügeloberfläche, die oberstromseitig gerichtet ist, zunimmt, während der Druck an der Oberfläche, die unterstromseitig gerichtet ist, abnimmt. Für die Anwendung dieses Umstandes auf die Ausführungsform nach F i g. 4 sei angenommen, daß sich das Fahrzeug 11 durch das Wasser mit einer solchen Geschwindigkeit bewegt, daß gleiche und bestimmbare Oberflächendruckverteilungen auf beiden Flügeloberflächen erzeugt werden. Die Zufuhr einer Steuerströmung zur Ausnehmung 5 an der Steuerbordfläche des Flügels ergibt einen größeren Druck an dieser Oberfläche, was zur Folge hat, daß das Fahrzeug in.der Steuerbordrichtung wendet. Wenn das Wasserfahrzeug wendet, ist die Backbordfläche des Flügels oberstromseitig des Wasserstroms gerichtet, wodurch ein erhöhter Druck an der Backbordfläche erzeugt wird. Die Größe dieses erhöhten
Druckes, die sich aus einer Veränderung im Anstellwinkel ergibt, hängt von der Wendegeschwindigkeit des Wasserfahrzeugs sowie von der Strömungsgeschwindigkeit des Steuermediums ab, da eine größere oberstromseitige Augenblicksbelastung der Backbordfläche für größere Steuerbordwendegeschwindigkeiten besteht. Daher hat die Steuervorrichtung die Neigung, sich selbst in Abhängigkeit vom Eingangssteuersignal zu begrenzen, wodurch eine stabilisierende negative Rückführung erhalten wird.
Eine weitere Berücksichtigung bei der Ausführungsform nach F i g. 4 betrifft das Erfordernis, daß die stufenförmigen Ausnehmungen in den Flügeloberflächen gegen Zugang von Außenluft isoliert gehalten werden müssen. Ein solcher Zugang würde natürlich einen Steuerungsverlust der Druckblase verursachen. Die obere Endscheibe 9 stellt in dieser Beziehung eine Hilfe dar, jedoch ist darauf zu achten, daß die obere Endscheibe nicht aus der Oberfläche des Wassers austaucht.
F i g. 5 zeigt eine weitere Anwendungsform der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung, nämlich eine Lenksteuerung für ein Tragflügelboot. Eine Strebe 13 ist starr und sich nach unten erstreckend an einem nicht gezeigten Boot befestigt, das sich oberhalb der Wasseroberfläche bewegt. Unterhalb der Wasseroberfläche ist eine Art Gondel 15 an der Strebe 13 mit Tragflügelabschnitten 12 und 14 befestigt, die sich in entgegengesetzten Richtungen von der Gondel aus erstrecken. Der Profilkörper 1 ist an der Gondel 15 starr so befestigt, daß er von dieser senkrecht nach unten absteht. Die untere Endscheibe 19 ist, wie dargestellt, am unteren Ende des Profilkörpers befestigt, während die Gondel 15 und die Tragflügel 12 und 14 zusätzlich zu ihren herkömmlichen Funktionen als obere Endscheibe für die Vorrichtung dienen. Die Arbeitsweise der Ausführungsform nach F i g. 5 ist der in F i g. 4 dargestellten ähnlich. Hierbei ist zu erwähnen, daß Tragflügelboote mit höheren Geschwindigkeiten als herkömmliche Wasserfahrzeuge betrieben werden können und daher im allgemeinen keinen so hohen Druck für das Steuermedium erfordern als Wasserfahrzeuge mit jeweils normalen Betriebsgeschwindigkeiten. Außerdem kann das Tragflügelboot ausreichend nahe der Wasseroberfläche betrieben werden, um die Verwendung atmosphärischer Luft als Steuermedium, wie in Verbindung mit der Ausführungsform nach F i g. 4 beschrieben, zu ermöglichen.
Die Tragflügel 12 und 14 oder einer derselben können ebenfalls Ausnehmungen aufweisen. Bei z. B. einem Tragflügelboot mit zwei vorderen Gondeln mit je derartigen Tragflügeln in zwei Ebenen kann eine Schlingerstabilisierung durch die unterschiedliche Zufuhr eines Steuermediums zur oberen und zur unteren Fläche des Tragflügels der beiden Ebenen erzielt werden. Die Tiefensteuerung geschieht durch die Zufuhr von Steuermedien zu entsprechenden Oberflächen der Tragflügel der beiden Ebenen. Eine Lenkung kann durch die Verwendung eines vertikalen Flügels 1 unterhalb jeder Ebene und durch die unterschiedliche Zufuhr von Steuermedium zu diesen Flügeln geschehen. Andere Arten der Steuerung sind naheliegend durch die Verlängerung des mit der Ausnehmung versehenen Flügels zur hinteren Gondel des Bootes, um eine Schlingerstabilisierung um drei Drehachsen und eine Translation in zwei Ebenen zu erzielen.
Eine weitere Anwendungsform der Vorrichtung ist die Schlingerstabilisierung für andere Wasserfahrzeuge gemäß Fig. 6 und 7. Eine Anzahl Profilkörper 1 ist sowohl an der Backbordseite als auch an der Steuerbordseite des Wasserfahrzeugs befestigt und normalerweise so angeordnet, daß die Profilkörper einen Anstellwinkel Null mit Bezug auf die Strömung haben, die durch die Bewegung des Fahrzeugs durch das Wasser erzeugt wird. Außerdem sind die Profilkörper 1 mit einem bestimmten Winkel zur Wasseroberfläche angeordnet. Falls das Wasserfahrzeug gerade im Uhrzeigersinn rollt, gesehen in F i g. 7, kann durch eine entsprechende Verstärkung der Steuerströmung (wie sie durch den Computer bestimmt wird) zur Unterseite der Steuerbord-Profilkörper und zur Oberseite der Backbord-Profilkörper die notwendige Gegenzeigersinn-Korrekturbewegung erhalten werden. Eine ähnliche Verringerung in der Strömung an der oberen Steuerbordfläche und an der unteren Backbordfläche kann gleichzeitig ausgeübt werden, um eine erhöhte Steuerkraft für eine minimale Strömungsveränderung zu erzielen. Beim "-pollen in die andere Richtung wird umgekehrt ver-'' fahren.
2.5^-v Hierbei ist zu erwähnen, daß die Tiefe, in welcher die Profilkörper bei dieser Ausführungsform angeordnet sind, derart ist, daß der atmosphärische Druck für die meisten praktischen Geschwindigkeiten un-
"% -wirksam ist und daher ein unter Druck stehendes
36' Steuermedium erforderlich ist. Wie im Falle der Aus-• üührungsform nach F i g. 4 kann der optimale Aus-
. ·■ 'gleich zwischen Widerstand und Stabilisierungskraft die Aufrechterhaltung einer beschränkten Steuer-
"■" strömung an den Stufen der Tragflügel während eines stabilen Betriebs erfordern.
Eine weitere Ausführungsform ist an dem in
. F i g. 8 dargestellten als Hohlzylinder 16 ausgebildeten Profilkörper verwirklicht, welcher dem Flügel nach den vorangehenden Ausführungsformen ähnlich ist, jedoch statt einer planaren eine zylindrische Form und Ausnehmungen 5 besitzt, wobei zwei Ausnehmungen erkennbar sind, die jeweils eine rechtwinklige Stufe 51 aufweisen.
Es ist erwünscht, die Steuervorrichtung zum Erzielen einer Translation in zwei Ebenen, nämlich nach oben und unten bzw. nach der einen oder anderen Seite oder einer Kombination hiervon zu verwenden. Es ist daher notwendig, die Außenfläche des Hohlzylinders 16 in vier Quadranten zu trennen. An der Außenfläche des Hohlzylinders sind vier Rippen 41 in Abständen von 90° und folgend dem normalen Tragflügelverlauf von der Vorderkante zur Hinterkante vorgesehen. Die Rippen 41 erfüllen daher die gleiche Funktion wie die Scheiben 9 bei den vorangehend beschriebenen Figuren. Diese Rippen können gegebenenfalls auch über die übliche Tragflügeloberfläche erhöht werden.
Im Hohlzylinder 16 ist ein Propeller 53 angeordnet, welcher die für den Vortrieb des Wasserfahrzeugs verwendete Schraube darstellt. Die Welle des Propellers kann zweckmäßig innerhalb des Mantels 16 in einer Mittelnabe einer Speichensternanordnung gelagert sein.
Der Mantel des Hohlzylinders ist gemäß F i g. 9 in Achsrichtung gekrümmt, jedoch wird die Bauform grundsätzlich durch Geschwindigkeitsrücksichten bestimmt. Der Mantelverlauf muß daher der anfänglichen Zunahme und der nachfolgenden Verringerung
13 14
des Querschnitts der Streben des nicht dargestellten und gehören daher nicht zum Gegenstand der Er-
Speichensterns, der Wirkung der Nabe des Speichen- findung.
stems, die ebenfalls stromlinienförmig ist, und dem In Fig. 10 ist die Verwendung von zwei Hohlnachfolgenden Ende der Streben und der Nabe Rech- zylindern dargestellt, durch welche eine dreidimennung tragen. Im besonderen ist die Innenfläche des 5 sionale Bewegungssteuerung erhalten werden kann. Querschnitts des Mantels parallel zu seiner Achse. Die Buchstaben A-H und J-S, die den Hohlzylindern Die Außenfläche des Mantels ist einfach Stromlinien- 16 zugeordnet sind, stellen verschiedene Steuerförmig. mediumaustrittsöffnungen längs ausgewählter Teile
Das Steuermedium wird durch vier Leitungen 34 von Ausnehmungen an der Innen- und der Außenzugeführt und durch Sammelleitungen im Mantel io fläche der Hohlzylinder dar. Davon sind die Steueroder durch die Streben und die Nabe verteilt. Öffnungen an der Innenfläche von einem anderen Typ
Es ist ohne weiteres erkennbar, daß eine über ge- als die mit dieser Erfindung geschützten. Die Hohleignete Leitungen 34 ausgewählten Teilen der äuße- zylinder 16 werden, wie gezeigt, starr unterhalb des ren Hohlzylinderfläche zugeführte Steuermediumströ- Rumpfes eines Fahrzeuges 19, beispielsweise eines mung dazu ausgenutzt werden kann, sowohl seitliche 15 Schiffes, getragen und sind symmetrisch zur Längsais auch vertikale Kräfte zu erzeugen. Die Kräfte achse des Fahrzeuges angeordnet. Wenn das Fahrwerden in der gleichen Weise wie für den planaren zeug 19 einen Vortrieb durch ein Strömungsmedium Flügel erzeugt. erfährt, wird durch das Vorhandensein einer Steuer-
Die in F i g. 9 im Inneren des Hohlzylinders dar- strömung an den in der nachfolgenden Tabelle angegestellten Austrittsöffnungen 25 sind nicht gemäß 20 gebenen Auslässen die angegebene Kraft auf das dem Hauptanspruch mit nur einer Stufe ausgebildet Fahrzeug ausgeübt.
A + D + J +M .''.. nach unten gerichtete Kraft,
B + C+K + L ΓΓΖ nach oben gerichtete Kraft,
G+F+R + P nach rechts gerichtete Kraft,
E + H + N 4- S ..,.,. nach links gerichtete Kraft,
A + D + K + L £-.. im Gegenzeigersinn gerichtete Kraft,
B + C + J +M ·.·.:. im Uhrzeigersinn gerichtete Kraft.
Es wird daher eine dreidimensionale Kurssteuerung '" Weise geeignet, welche der für den Hohlzylinder 16 ermöglicht, bei welcher Steuerung keine beweglichen nach F i g. 8 angewendeten ähnlich ist, und zusätzlich Teile mit Ausnahme der Mittel vorgesehen sind, die zum Erzielen von Drehkräften bei einer Kombination zur Regelung der Geschwindigkeit der Steuerströmung · mit mehreren Profilkörpern 21 an einem Fahrzeug dienen. 35 gemäß der Ausführung nach F i g. 9. Diese Steuerin Fig. 11 ist eine weitere Abänderungsform der vorrichtung ermöglicht daher eine dreidimensionale Steuervorrichtung dargestellt. Bei dieser Ausführungs- Kurssteuerung.
form ist ein Profilkörper 21 vorgesehen, der aus dem Man kann bestimmten Anwendungsformen am
geometrischen Ort der Punkte gebildet wird, der besten durch unsymmetrische Profilkörpergestaltun-
durch die Drehung des zweidimensionalen Quer- 40 gen gerecht werden. Eine Unsymmetrie eines Flügels
Schnitts des Flügels 1 nach F i g. 2 um seine Längs- um seine Längsachse ergibt ungleiche Druckvertei-
achse erzeugt wird. Der Profilkörper 21 weist eine lungen längs der beiden Tragflügelflächen bei einem
stufenförmige Ausnehmung 5 auf, die mehrere Grup- planaren Flügel (wie in F i g. 1 und 2) und eine un-
pen von Steuermediumaustrittsöffnungen 4 besitzt. ausgeglichene Druckverteilung längs der Oberfläche
Der Querschnitt des Profilkörpers 21 ist an jeder 45 der zylindrischen Profilkörper (F i g. 8 und 11). Diese
Stelle längs ihrer Längsachse kreisförmig. Der Profil- ungleichen und unausgeglichenen Druckbedingungen
körper 21 ist starr an einem Fahrzeug 19 durch Trä- erzeugen eine Belastungskraft gegen den Profilkörper.
gerelemente 20 befestigt. Teiler 42 trennen die Öff- in der einen Richtung, welche dazu verwendet werden
nungen 4 in vier Gruppen. Wenn sich das Fahrzeug kann, eine stetige Steuerung unter Ruhebedingungen
19 durch ein Strömungsmedium bewegt, kann die 50 (kein Steuersignal) zu bewirken, oder durch Be-
Oberflächendruckverteilung, die gleichmäßig um den lastungssteuersignale ausgeglichen werden kann. Fer-
Profilkörper 21 herum erzeugt wird, steuerbar da- ner legt die in Fig. 6 und 7 dargestellte Ausfüh-
durch verändert werden, daß eine größere oder ge- rungsform die Verwendung der Vorrichtung zur
ringere Menge Steuerströmung an den verschiedenen Steuerung der Quer- und Längsneigung zusätzlich zur
Steuermedium-Auslaßöffnungen 4 eingeleitet wird. 55 Rollbewegung nahe, indem lediglich die Profilkörper
Profilkörper 21 ist daher ohne weiteres zum Erzielen an geeigneten Stellen und in geeigneten Richtungen am
sowohl vertikaler als auch seitlicher Kräfte in einer Bug und Heck des Fahrzeuges angeordnet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

1 2 Patentansprüche: , 9· Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (73,74)
1. Vorrichtung zur Steuerung und/oder Stabili- mit Sammelleitungen (2) verbunden ist, von sierung eines Luft- oder Wasserfahrzeugs mit denen jeweils eine einer Stufe zugeordnet und mindestens einem starr an einem Luft- oder 5 unterhalb der Oberflächen des Flügels (1) ange-Wasserfahrzeug angeordneten Profilkörper von ordnet ist und welche Sammelleitung (2) zu Ausstromlinienförmigem Querschnitt, welcher bezug- laßkanälen (4) führt, die das Steuermedium von lieh der in Fahrtrichtung verlaufenden Achse des den Sammelleitungen (2) zu der öffnung an der Profilkörpers gegenüberliegende Bereiche' auf- jeweiligen Stufe leiten.
weist, die jeweils eine oder mehrere Austritts- io 10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch geöffnungen besitzen, wobei über einen bestimmten kennzeichne^ daß die Flügelanordnung ein Ver-
Profilbereich aus diesen öffnungen eine bezüglich hältnis von Länge zu Durchmesser von minder Fahrtrichtung zumindest teilweise nach hinten destens 3 hat.
gerichtete Strömung erfolgt, die über eine Steuer- 11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge-
einrichtung verteilt wird, dadurch gekenn- 15 kennzeichnet, daß der Hohlzylinder (16) als zeichnet, daß die genannten Bereiche durch Mantel einer Mantelschraube (46) Verwendung
jeweils eine flache, sich in Längsrichtung des findet.
Profilkörpers (1, 16, 21) mit Abstand von der 12. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem
Profilnase und dem Profilkörperende erstreckende der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das
und den Abschnitt maximaler Profildicke um- ao Medium mit konstantem Druck in die Ausnehfassende Ausnehmung (5) gebildet werden, an mung (5) eingespeist wird,
deren vorderem Ende die Austrittsöffnung bzw.
öffnungen (4) in die Ausnehmung mündet bzw. 7^
münden, daß die Ausnehmungen die Form einer
rechtwinkeligen Stufe (51) haben, welche parallel a^ Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuezur Profilnase (8) verläuft, und die Steuereinrich- rung und/oder Stabilisierung eines Luft- oder Wassertung (73,74) die Steuerströmung längs jeder Stufe fahrzeugs mit mindestens einem starr an einem Luftunabhängig voneinander steuerbar verteilt, und ._. .oder Wasserfahrzeug angeordneten Profilkörper von daß der Ausströmdruck auf einen solchen Wert ,*;'stromlinienförmigem Querschnitt, welcher bezüglich begrenzbar ist, daß sich in der Ausnehmung unter 30 der in Fahrtrichtung verlaufenden Achse des Profil-Vermeidung einer turbulenten Strömung eine aus ' ' körpers gegenüberliegende Bereiche aufweist, die Steuermedium gebildete Druckblase ausbilden ■.'"" jeweils eine oder mehrere Austrittsöffnungen bekann. _..__ sitzen, wobei über einen bestimmten Profilbereich
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- aus diesen Öffnungen eine bezüglich der Fahrtrichkennzeichnet, daß das das Fahrzeug umgebende.35 tung zumindest teilweise nach hinten gerichtete Medium Wasser ist und die Steuerströmung aus Strömung erfolgt, die über eine Steuereinrichtung Luft besteht. · verteilt wird.

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