DE10231984B4

DE10231984B4 - Satellitendruckwerk

Info

Publication number: DE10231984B4
Application number: DE10231984A
Authority: DE
Inventors: Masayuki Iwamoto
Original assignee: Shinohara Machinery Co Ltd
Current assignee: Shinohara Machinery Co Ltd
Priority date: 2001-10-01
Filing date: 2002-07-15
Publication date: 2005-04-14
Anticipated expiration: 2022-07-16
Also published as: US6851360B2; US20040011229A1; JP2003103753A; DE10231984A1

Abstract

Satellitendruckwerk zum Drucken von Bögen, umfassend einen Druckzylinder (10) großen Durchmessers, auf dessen Umfang mehrere jeweils für einseitiges Bedrucken eines Bogens vorgesehene Druckeinheiten (26) angeordnet sind, wobei am Umfang des Druckzylinders (10) eine Wendevorrichtung (36) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wendevorrichtung (36) in Bogentransportrichtung nach der ersten Druckeinheit (26) und vor der letzten Druckeinheit (26) angeordnet ist, so dass der Bogen bei einmaligem Umlauf des Druckzylinders (10) beidseitig bedruckbar ist,
wobei die Wendevorrichtung (36) durch eine Abstell-Einrichtung vom Umfang des Druckzylinders (10) abhebbar und durch eine Anstell-Einrichtung an den Umfang des Druckzylinders (10) anlegbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Satellitendruckwerk nach dem Obergebriff des Anspruchs 1.

Aus WO 99/61 958 A1 ist ein Satellitendruckwerk bekannt, bei dem zwischen Bogenzuführung und Bogenabgabe eine Wendevorrichtung angeordnet ist. Beim einseitigen Bedrucken eines Bogens tritt die Wendevorrichtung nicht in Aktion und beim zweiseitigen Bedrucken muss der Druckzylinder zweimal umlaufen, weil die Druckeinheiten erneut für den Druckvorgang auf der anderen Seite des Bogens eingesetzt werden müssen. Wenn zweiseitig bedruckt wird, muss ein Zylinder an der Bogenabgabe vom Druckzylinder abgehoben werden, damit ein einseitig bedruckter Bogen zur Wendevorrichtung gelangen kann. Durch diese bekannte Bauform ergibt sich eine reduzierte Druckgeschwindigkeit wegen des doppelten Umlaufs des Druckzylinders beim zweiseitigen Bedrucken. Da der Druck auf der ersten und zweiten Seite eines Bogens unterschiedlich ist, müssen bei jeder Drehung des Druckzylinders die Druckeinheiten umgestellt werden. Hierdurch wird die Steuerung des Satellitendruckwerks kompliziert. Eine entsprechende Bauweise ist aus JP 2001-239 641 A bekannt.

Aus DE 195 03 619 A1 bzw. JP 08-244 195 A ist es bekannt, zwischen zwei Satellitendruckwerken eine Wendevorrichtung vorzusehen, die nicht am Umfang eines Druckzylinders positioniert ist, sondern als separate Einheit zwischen den Satellitendruckwerken. Die beiden Satellitendruckwerke sind im Wesentlichen unabhängig voneinander. Hierdurch ergibt sich unvermeidlich ein großer Platzbedarf, abgesehen davon, dass die Wendevorrichtung beim einseitigen Bedrucken eines Bogens nur als Transporteinrichtung verwendbar ist, die zu Registerfehlern führen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Satellitendruckwerk der eingangs angegebenen Art so auszubilden, dass ein zweiseitiges Bedrucken eines Bogens möglich ist, ohne dass sich ein großer Platzbedarf ergibt oder die Steuerung kompliziert wird.

Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erreicht. Dadurch, dass zwischen benachbarten Druckeinheiten auf dem Umfang des Druckzylinders eine Wendevorrichtung angeordnet ist, ergibt sich ein minimaler Platzbedarf beim zweiseitigen Bedrucken mittels eines Satellitendruckwerks, wobei insgesamt eine kurze Druckzeit erreicht wird.

Eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
1 eine schematische Ansicht eines Satellitendruckwerks mit Wendevorrichtung zwischen Druckeinheiten,
2 – 8 die Wendevorrichtung in verschiedenen Betriebszuständen,
9 ein Blockdiagramm der Steuerung der Drehzahl des Wendezylinders, und
10 ein Drehzahldiagramm des Wendezylinders in Abhängigkeit von der Bogenlänge.
1 zeigt einen Druckzylinder 10 großen Durchmessers, der zwischen seitlichen Rahmen 12 eines Satellitendruckwerks drehbar gelagert und durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben ist. Mit 26 sind Druckeinheiten bezeichnet, die über den Umfang des Druckzylinders 10 verteilt angeordnet sind. 18 ist eine Blattzuführungseinrichtung, die einen zu bedruckenden Bogen 14 einem Zuführzylinder 20 übergibt. Auf dem Umfang des Druckzylinders 10 sind Greifer 16 vorgesehen, von denen einer in 2 wiedergegeben ist. Der vom Zuführzylinder 20 dem Druckzylinder 10 übergebene Bogen wird über einen Gummi- bzw. Offsetzylinder 30 einer Druckeinheit 26 bedruckt, wobei die Druckeinheiten 26 jeweils einen Plattenzylinder 28 aufweisen, der mit einem Feuchtwerk 34 und Auftragszylindern 32 zusammenwirkt. Auf der dem Zuführzylinder 20 gegenüberliegenden Seite ist eine Abnahmeeinrichtung 22 angeordnet, die einen bedruckten Bogen vom Druckzylinder 10 übernimmt und einer Förderkette 24 übergibt.
Der Durchmesser des Druckzylinders 10, um den herum die Druckeinheiten 26 satellitenartig angeordnet sind, ist um einen ganzzahligen Betrag größer als der des Plattenzylinders 28 einer Druckeinheit 26, bei der dargestellten Ausführungsform beispielsweise viermal größer.
Bei dem in 1 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel sind auf dem Umfang des Druckzylinders 10 vier Druckeinheiten 26 angeordnet, wobei zwischen der zweiten und dritten Druck einheit eine Wendevorrichtung 36 angeordnet ist, die einen Wendezylinder 40 zwischen einem ersten Übergabezylinder 38 und einem zweiten Übergabezylinder 42 aufweist.
Eine solche Wendevorrichtung 36 mit drei Zylindern ist bei hintereinander angeordneten Druckerpressen an sich bekannt.
2 zeigt die Wendevorrichtung zu Beginn des Wendevorgangs, wobei an der Stelle P1 der Greifer 16 des Druckzylinders 10 einem Greifer 44 des ersten Übergabezylinders 38 gegenüberliegt. Der Bogen 14 ist zuvor an der ersten und zweiten Druckeinheit 26 mit jeweils einer Farbe mittels des Gummi- bzw. Offsetzylinders 30 bedruckt worden. Das an den Greifer 44 übergebene vordere Ende des Bogens 14 erreicht bei der Drehbewegung des Übergabezylinders 38 einen Punkt P2 am Wendezylinder 40, wie 3 zeigt, wobei die Umlaufbewegung des Übergabezylinders 38 fortgesetzt wird, wie 4 zeigt. Hierbei wird das hintere Ende des Bogens 14 mittels einer Saugeinrichtung 46 am Übergabezylinder 38 angesaugt und gehalten. Bei der weiteren Drehbewegung erreicht das hintere Ende des Bogens 14 den Punkt P2 des Wendezylinders, wie 5 zeigt, wobei ein Greifer 48 des Wendezylinders 40 das hintere Ende des Bogens erfasst. 6 zeigt das Wenden des Bogens bei der weiteren Drehbewegung des Wendezylinders 40, wobei der Bogen einen Punkt P3 erreicht, an dem dem Greifer 48 des Wendezylinders 40 ein Greifer 50 des zweiten Übergabezylinders 42 gegenüberliegt. Nach Übergabe des Bogens 14 vom Wendezylinder 40 an den zweiten Übergabezylinder 42 erreicht der Bogen einen Punkt P4, an dem ein Greifer 16 des Druckzylinders 10 dem Greifer 50 des Übergabezylinders 42 gegenüberliegt und den Bogen 40 übernimmt, wie 7 zeigt.
Hierauf wird die Rückseite des Bogens 14 durch die dritte und vierte Druckeinheit 26 bedruckt.
Wie 8 zeigt, kann die Wendevorrichtung 36 durch eine Abstell-Einrichtung vom Umfang des Druckzylinders 10 abgehoben werden, so dass der Bogen 14 von den Druckeinheiten 26 nur einseitig bedruckt wird. Durch eine Zylinder-Anstell-Einrichtung kann die Wendevorrichtung wieder am Umfang des Druckzylinders 10 angelegt werden, wie dies die 2 bis 7 zeigen. Eine solche Abstell- bzw. Abstell-Einrichtung, die mit einer Kurbel oder einem Nocken arbeiten kann, ist üblicherweise bei einem Gummi- bzw. Offsetzylinder eine Offsetdruckpresse bekannt.
Bei der vorausgehenden Beschreibung wird davon ausgegangen, dass der Bogen 14 eine gleichbleibende Länge aufweist. Ist die Bogenlänge unterschiedlich, so wird die Geschwindigkeit des Wendevorgangs verändert, um der Druckgeschwindigkeit zu entsprechen. Das Satellitendruckwerk selbst ist durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben und getaktet. Zur Anpassung an unterschiedliche Bogenlängen wird der Wendezylinder 40 der Wendevorrichtung 36 bevorzugt durch einen nicht dargestellten Servomotor angetrieben, der von dem Motor des Satellitendruckwerks unabhängig ist. Die Drehzahl des Servomotors wird in Abhängigkeit von der Bogenlänge so gesteuert, dass die Geschwindigkeit des Wendevorgangs des Bogens an die Druckgeschwindigkeit angepasst wird.
9 ist ein Blockdiagramm, das die Steuerung der Drehzahl des Wendezylinders 40 mittels des unabhängigen Servomotors zeigt. Die Drehzahl des Satellitendruckwerks wird stets mittels beispielsweise eines Umlauf-Dekoders überwacht (Schritt 1). Im Schritt 2 wird die Bogenlänge vor dem Drucken in die Regelungseinrichtung des Satellitendruckwerks eingegeben. In der Regelungseinrichtung werden die Drehzahlsteuerdaten für den Servomotor des Wendezylinders 40 in Abhängigkeit von der eingegebenen Bogenlänge im Schritt 3 erzeugt und nach Aufnahme der Drehzahlsteuerdaten wird die Drehzahl des Servomotors im Schritt 4 erhöht oder herabgesetzt. Schließlich wird die Drehzahl des Wendezylinders 40 im Schritt 5 bei dem Druckzyklus eingestellt.
10 zeigt schematisch die Veränderung der Drehzahl des Wendezylinders 40 entsprechend einer Veränderung der Bogenlänge. Es ist die Umlaufbewegung bei einem Druckzyklus von 0 bis 360° auf der x-Achse wiedergegeben, wobei auf der y-Achse die Drehzahl des Wendezylinders 40 angegeben ist. An der Aufnahmestelle T1 eines Bogens sowie an der Übergabestelle T2 ist die Drehzahl des Wendezylinders 40 relativ zu dem ersten und zweiten Übergabezylinder 38 bzw. 40 null. Jedoch muss nach der Aufnahme des Bogens 14 die Drehzahl entsprechend der Bogenlänge erhöht werden, um die Bogenübergabe vorzubereiten. Die ausgezogene Linie zeigt den Fall einer langen Bogenlänge und die gestrichelte Linie den Drehzahlverlauf bei einer kurzen Bogenlänge.

Claims

Satellitendruckwerk zum Drucken von Bögen, umfassend einen Druckzylinder (10) großen Durchmessers, auf dessen Umfang mehrere jeweils für einseitiges Bedrucken eines Bogens vorgesehene Druckeinheiten (26) angeordnet sind, wobei am Umfang des Druckzylinders (10) eine Wendevorrichtung (36) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendevorrichtung (36) in Bogentransportrichtung nach der ersten Druckeinheit (26) und vor der letzten Druckeinheit (26) angeordnet ist, so dass der Bogen bei einmaligem Umlauf des Druckzylinders (10) beidseitig bedruckbar ist, wobei die Wendevorrichtung (36) durch eine Abstell-Einrichtung vom Umfang des Druckzylinders (10) abhebbar und durch eine Anstell-Einrichtung an den Umfang des Druckzylinders (10) anlegbar ist.
Satellitendruckwerk nach Anspruch 1, wobei die Wendevorrichtung (36) in Drehrichtung des Druckzylinders (10) einen ersten Übergabezylinder (38), einen Wendezylinder (40) und einen zweiten Übergabezylinder (42) umfasst.
Satellitendruckwerk nach Anspruch 1, wobei auf dem Umfang des Druckzylinders (10) wenigstens vier Druckeinheiten (26) angeordnet sind und zwischen zwei der Druckeinheiten die Wendeeinrichtung (36) angeordnet ist.
Satellitendruckwerk nach Anspruch 2, wobei der Wendezylinder (40) von einem Servomotor unabhängig von dem Antrieb des Satellitendruckwerks angetrieben und die Drehzahl des Wendezylinders (40) in Abhängigkeit von der Bogenlänge regelbar ist.