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Die Erfindung betrifft ein Höhensteuerungssystem für eine Kohlenhobelanlage zur Niveausteuerung eines Schwerthobels gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Kohlenhobelanlage.
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Ein Kohlenhobel ist ein an einem Kettenkratzerförderer geführtes, mechanisches Gewinnungsgerät, welches die Kohle schälend gewinnt. Der Kohlenhobel wird an den Kohlenstoß gedrückt und mittels Ketten an diesem hin und her gezogen. Der Hobelkörper des Hobels ist mit Meißeln besetzt und löst mit diesen die Kohle aus dem Gebirgsverband. Die so hereingewonnene Kohle wird durch am Kettenkratzerförderer und am Hobel angebrachte Aufgleitflächen in den Kettenkratzerförderer geladen und abgefordert.
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Der Kohlenhobel ist eingebunden in ein Strebsystem, zu dem im Wesentlichen der Kohlenhobel selbst, die Hobelketten, der Strebförderer mit Anbauten, die Andruck- und Rückeinrichtung für den Strebförderer, die Einrichtung zur Steuerung der Lage des Strebförderers relativ zum Liegenden, die Antriebsstationen für den Kohlenhobel und den Strebförderer sowie der Strebausbau und weitere Komponenten gehören. Als Strebausbau kommt in der Regel ein Schildausbau zum Einsatz.
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Die überwiegend eingesetzten Hobelbauarten kann man in zwei Kategorien unterteilen, nämlich Kohlenhobel mit Schwertplatte und mit versatzseitiger Zwangsführung der Hobelkette in einer Hobelkettenführung sowie Kohlenhobel ohne Schwert und mit kohlenstoßseitiger Zwangsführung der Hobelkette.
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Die vorliegende Erfindung betrifft Kohlenhobel mit Schwert bzw. Schwertplatte, so genannte Schwerthobel.
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Bei Schwerthobeln greift die Schwertplatte unter dem Förderer durch und dient zur Stabilisierung des Kohlenhobels in Bezug auf seine Lage zum Strebförderer. Damit die Schwertplatte welligem Liegenden angepasst werden kann, ist diese in der Regel mehrteilig ausgeführt. Die Hobelkette, mittels der der Schwerthobel durch den Streb am Kohlenstoß entlang gezogen wird, ist bei Schwerthobeln versatzseitig in am Kettenkratzerförderer montierten Hobelkettenführungen geführt. Dies begünstigt die Überwachung, die Instandhaltung und eventuelle Reparaturen der Kette, da sie vom Fahrfeld aus gefahrlos und leicht erreichbar ist. Weitere Vorteile des Schwerthobels liegen in der stabilen und kippsicheren Führung des Kohlenhobels und in der guten Steuerungsfähigkeit der Gewinnungsanlage im Flözhorizont. Damit das Kohlenflöz planmäßig hereingewonnen werden kann, muss der Kohlenhobel geführt und gesteuert werden.
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Die Hobel- bzw. Höhensteuerung des Kohlenhobels erfolgt durch eine Einstellung der Bodenmeißel des Kohlenhobels (direkte Steuerung) und mit Hilfe von hydraulischen Stellzylindern, die versatzseitig am Strebförderer angebracht sind (indirekte Steuerung). Die Höhensteuerung ist notwendig, um den Kohlenhobel auf dem jeweils gewünschten Schnittniveau zu halten. Die Höhensteuerung einer Kohlenhobelanlage im Flözhorizont soll gewährleisten, dass der Hobel das Flöz sauber bis zum Liegenden löst, ohne Kohle stehen zu lassen (zu klettern) oder ins Liegende zu schneiden (zu tauchen). Einflussgrößen auf die Schnitthöhenlage bzw. den Schneidhorizont eines Kohlenhobels sind sein Gewicht, die erreichte Schnitttiefe des Bodenmeißels sowie Betrag und Richtung der Andruckkräfte.
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Zu den gängigsten indirekten Hobelsteuerungen zählt die so genannte Auslegersteuerung. Diese weist einen versatzseitig am Förderer oder einem Anbauteil desselben angeordneten hydraulischen Stellzylinder auf sowie ein versatzseitig im Schreitausbau abgestütztes Auslegergestänge bzw. einen Schubbalken, der auch zum Vorschieben des Strebförderers dient. Der Schubbalken ist mit dem Förderer oder einem Anbauteil des Förderers über ein Schubbalkengelenk gekuppelt. Der Stellzylinder verbindet ebenfalls den Kettenkratzerförderer bzw. ein Anbauteil an der Förderrinne des Kettenkratzerförderers und den Schubbalken, wobei der Stellzylinder in einem unteren Anschlussgelenk am Schubbalken und in einem oberen Anschlussgelenk am Anbauteil gelagert ist. Das Schubbalkengelenk sowie das untere Anschlussgelenk und das obere Anschlussgelenk bilden so ein Dreigelenk. Solche als Auslegersteuerung bezeichnete Steuereinrichtungen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Zum Stand der Technik zählen die in der
DE 23 19 910 A1 oder auch der
DE 42 00 897 A1 beschriebenen Höhensteuerungssysteme zur Niveausteuerung von Kohlenhobeln. Auch die
DE 39 13 121 A1 offenbart eine Einrichtung zur Niveausteuerung einer Schwerthobelanlage.
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Durch die Höhensteuerung werden örtlich Steuerbewegungen über die Verstellung des Rinnenstrangs des Kettenkratzerförderers eingeleitet. Die Gelenkbefestigung des Schubbalkens (Schubbalkengelenk) am Kettenkratzerförderer ist durch den hydraulischen Stellzylinder ausgesteift. Durch Betätigung des Stellzylinders kann der Kettenkratzerförderer und damit die Führungsbahn des Kohlenhobels gekippt bzw. angehoben oder abgesenkt werden. Ein Vorteil der Auslegersteuerung ist, dass die Basis der Kohlenhobelanlage wesentlich verbreitert wird. Nicht die Versatzseite des Förderers ist der Drehpunkt für das Kippen der Hobelanlage, sondern die rückwärtige Führung des Schubbalkens versatzseitig im Schreitausbau.
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Schwerthobel bzw. Schwerthobelanlagen werden insbesondere bei geringmächtigen Kohlenflözen mit einer Mächtigkeit unter 1,5 m eingesetzt, und zwar insbesondere, weil bei Schwerthobelanlagen die Zugkette nicht auf der Kohlenseite des Kettenkratzerförderers, sondern wie oben beschrieben versatz- bzw. ausbauseitig geführt werden kann. Dies erleichtert die notwendige Zugänglichkeit bei Reparaturarbeiten. Die Verbindung des Hobelkörpers, der sich auf der Kohlenseite des Kettenkratzerförderers bewegt, zur Hobelkette wird über die Schwertplatte unter dem Förderer hindurch hergestellt. Der Schwerthobel untergreift den Kettenkratzerförderer mit seiner Schwertplatte. Versatzseitig greift die Schwertplatte mit Anschlagkloben in eine versatzseitig am Kettenkratzerförder angeordnete Hobelkettenführung. Die Hobelkettenführung bildet ein versatzseitiges Anbauteil des Kettenkratzerförderers, an dem der Stellzylinder der Auslegersteuerung angelenkt ist.
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Erfahrungsgemäß steigt ein Schwerthobel von Schnitt zu Schnitt leicht an. Um das Schnittniveau zu halten, muss der Stellzylinder hydraulisch verriegelt sein, so dass das Gelenkdreieck steif gesetzt ist. Im Normalfall liegen die Förderrinne mit Hobelführung mit der vorderen Kante auf dem Liegenden. Beim Durchgang des Schwerthobels, wenn dieser entlang des Kettenkratzerförders bewegt wird, wird der Kettenkratzerförderer durch die Schwertplatte angehoben, um darunter hindurch zu gleiten. Es entsteht folglich eine vertikale Bewegung bzw. ein Hub. Da dass Gelenkdreieck steif ist, hebt sich beim Hobeldurchgang auch der Schubbalken mit an und dreht um die hintere versatzseitige Gelenkstelle. Hierdurch werden der Kettenkratzerförderer bzw. die jeweilige Förderrinne und damit auch der Schwerthobel leicht zum Kohlenstoß hin geneigt. Dies ist anschaulich zu erkennen in der Darstellung der
1 der
DE 42 33 839 C2 . Der Schwerthobel steht dabei auf dem vorderen Bodenmeißel und ist auf der Versatzseite des Kettenkratzerförderers im Bereich des Dreigelenks angehoben. Durch diesen Hub wird das sowieso schon sehr niedrige Fahrfeld, in dem sich Bergleute aufhalten können, weiter verengt, wodurch das Arbeiten erschwert, insbesondere aber das Unfallrisiko erhöht wird. Außerdem steht der geneigte Schwerthobel mit seiner Schwertplatte dann nicht flächig auf dem Liegenden, sondern auf der unteren Meißelspitze bzw. der Spitze des Bodenmeißels. Die Spitzen der Bodenmeißel werden hierdurch sehr stark belastet. Wenn das Liegende unterschiedlich hart ist, dringt der Meißel dann mal mehr, mal weniger in das Liegende ein. Infolge dessen wird der Schwerthobel vom Steuerverhalten instabil und kann den eingestellten Schnitthorizont unvorhersehbar verlassen. Dies erfordert ein andauerndes Gegensteuern. Der Erfolg der Höhensteuerung hängt dann stark von der Erfahrung und der Geschicklichkeit der Steuermannschaft ab, die jedoch, wie erwähnt, im beengten Fahrfeld des Strebsystems agieren muss.
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Als Gegenmaßnahme könnte man den Stellzylinder hydraulisch freischalten (Schwimmstellung). So bleibt das Gelenkdreieck gelenkig. Dies gilt jedoch nur für langsame Bewegungen, denn der Stellzylinder muss sein Flüssigkeitsvolumen durch relativ kleine Schlauchquerschnitte ein- und auslassen. Da sich der Schwerthobel jedoch mit relativ hohen Hobelgeschwindigkeiten von 1 m/s bis 3 m/s am Kettenkratzerförderer entlang bewegt, erfolgt das Anheben der Förderrinnen in Bruchteilen einer Sekunde. In dieser kurzen Zeit kann der Stellzylinder nicht vollständig reagieren. Zudem ist der Schneidhobel dann ohne Steuerung sich selbst überlassen. Folglich ist diese Vorgehensweise unvorteilhaft.
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Der Erfindung liegt daher, ausgehend vom Stand der Technik, die Aufgabe zugrunde, ein Höhensteuerungssystem für eine Kohlenhobelanlage zur Niveausteuerung eines Schwerthobels für den praktischen Einsatz und sicherheitstechnisch zu verbessern.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Höhensteuerungssystem gemäß den Merkmalen von Anspruch 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des grundsätzlichen Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 4.
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Anspruch 5 richtet sich auf eine Kohlenhobelanlage mit einem erfindungsgemäßen Höhensteuerungssystem für einen Schwerthobel.
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Das erfindungsgemäße Höhensteuerungssystem dient zur Niveausteuerung des Schnitthorizontes eines Schwerthobels. Der Schwerthobel ist an einem Kettenkratzerförderer geführt und untergreift mit seiner Schwertplatte den Kettenkratzerförderer bzw. die Förderrinnen des Kettenkratzerförderers. Versatzseitig ist ein Schubbalken in einem Schreitausbau abgestützt, welcher mit seinem fördererseitigen Balkenkopf über ein Schubbalkengelenk an einem Anbauteil des Kettenkratzerförderers angelenkt ist. Anbauteile des Kettenkratzerförderers sind insbesondere die Hobelkettenführung bzw. Abdeckungen der Kettenkanäle sowie Seitenbracken. Versatzseitig des Kettenkratzerförderers ist ferner ein Stellzylinder angeordnet, welcher sich zwischen dem Schubbalken und dem Anbauteil erstreckt. Der Stellzylinder ist in einem unteren Anschlussgelenk am Schubbalken und in einem oberen Anschlussgelenk am Anbauteil gelagert, so dass das Schubbalkengelenk sowie das untere Anschlussgelenk und das obere Anschlussgelenk ein Dreigelenk bilden derart, dass der Kettenkratzerförderer durch den Stellzylinder kippbar ist. Durch Betätigung des Stellzylinders kann der Rinnenstrang des Kettenkratzerförderers und damit die Führungsbahn des Schwerthobels angehoben oder abgesenkt werden. Hierdurch können definierte Schnittebenen des Schwerthobels eingestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist in einem der Gelenke des Dreigelenks ein Spiel vorgesehen. Das Spiel ist so bemessen, dass ein beim Hobeldurchgang entstehender Hub des Kettenkratzerförderers zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig ausgleichbar ist. Insbesondere ist das Spiel so bemessen, dass der Kettenkratzerförderer beim Hobeldurchgang relativ zum Schubbalken um den Hub anhebbar ist, vorzugsweise um ein Maß, welches zumindest der Dicke der Schwertplatte entspricht, der Schubbalken jedoch während des Anhebens des Kettenkratzerförderers vertikal lagestabil bleibt. Durch das Spiel in einem der Gelenke des Dreigelenks sind der Kettenkratzerförderer und der Schubbalken derart entkoppelt, dass der Kettenkratzerförderer beim Hobeldurchgang durch die Schwertplatte anhebbar ist, ohne den Schubbalken anzuheben.
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Mindestens eines der Gelenke des Dreigelenks der Hobelsteuerungsmechanik hat das durch konstruktive Maßnahmen erzeugte Spiel. Vorzugsweise wird das Spiel durch ein Langloch gebildet. Insbesondere ist das Langloch im Schubbalkengelenk angeordnet. Das Schubbalkengelenk umfasst zumindest ein Langloch, in dem der Gelenkbolzen begrenzt beweglich aufgenommen ist. Das erfindungsgemäß vorgesehene Spiel im Schubbalkengelenk ermöglicht der Förderrinne mit Hobelführung eine Hubbewegung beim Hobeldurchgang, ohne den Schubbalken des Ausbaus anzuheben und das Fahrfeld in diesem Bereich nachteilig zu verengen.
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Das Spiel ist gerade so groß bemessen, um die Förderrinne mit der Hobelführung von dem durchlaufenden Schwerthobel anheben zu lassen. Ab dann ist das Bewegungsspiel begrenzt. Die Begrenzung sorgt dafür, dass die Steuerung wieder Kräfte auf den Hobel ausüben kann. Mithin ist die Höhensteuerung nicht außer Funktion gesetzt.
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Das Langloch ermöglicht ein definiertes, begrenztes Spiel im Schubbalkengelenk. Die Bewegung beim Anheben des Kettenkratzerförderers kann notwendigerweise schnell erfolgen.
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Die Erfindung erfüllt die an das Höhensteuerungssystem und die Schneidhobelanlage gestellten Anforderungen in besonderer Weise:
- – Der Schwerthobel kann schnell entlang des Kettenkratzerförderers bewegt werden und dabei die Förderrinnen anheben, ohne bei diesem Hub den Schubbalken anzuheben.
- – Der Schwerthobel steht aufrecht und flächig auf seiner Schwertplatte und hat dadurch ein stabiles Schnittverhalten. Die Spitzen der Bodenmeißel werden entlastet.
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Das erfindungsgemäße Spiel ist ausreichend bemessen für eine schnelle Rinnenanhebung ohne nachteilige Anhebung des Schubbalkens und/oder eine nachteilige Verringerung des Querschnitts der Befahrungswanne. Hierbei wird die Steuerfunktion des Höhensteuerungssystems beibehalten.
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Erfindungsgemäß wird planmäßig durch konstruktive Maßnahmen ein definiertes begrenztes Spiel in dem Bewegungsbereich der Hobelsteuerung eingebaut, um so die notwendige Hubbewegung des Kettenkratzerförderers bzw. der Förderrinnen bei aktiver Steuerung zu ermöglichen.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 einen Querschnitt durch einen Streb mit einer Strebausrüstung nach dem Stand der Technik;
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2 die Kohlenhobelanlage entsprechend der Darstellung von 1 beim Durchgang eines Schwerthobels;
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3 einen Querschnitt durch einen Streb mit einer Kohlenhobelanlage mit erfindungsgemäßem Höhensteuerungssystem und
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4 einen Ausschnitt aus der 1 mit der vergrößerten Darstellung des Anbindungsbereichs vom Schubbalken an den Kettenkratzerförderer.
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Die 1 und 2 zeigen einen Querschnitt durch einen Streb mit einer Strebausrüstung nach dem Stand der Technik. Ein Streb ist ein langer schmaler Abbauraum, der auf der einen Längsseite von der anstehenden Lagerstätte vorliegend einen Kohlenflöz und auf der anderen Seite vom so genannten Alten Mann, dem versetzten oder zu Bruch geworfenen Grubenraum begrenzt wird. Die Höhe des Strebs entspricht meist der Mächtigkeit des abzubauenden Flözes.
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Die Strebausrüstung umfasst einen Schreitausbau in Form von hydraulischem Schildausbaus 1. Der Schildausbau 1 besteht im Wesentlichen aus Liegendkufe 2, Versatz- oder Bruchschild 3 sowie dem Hangendschild 4 und dazwischen eingegliederten Hydraulikstempeln 5 nebst Lenkern 6 und Schreitwerk 7.
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Die im Kohlenflöz anstehende Kohle K wird mittels einer Kohlenhobelanlage hereingewonnen. Diese umfasst einen aus Förderrinnen 8 gebildeten Kettenkratzerförderer 9 und einen kohlenstoßseitig am Kettenkratzerförderer 9 geführten Schwerthobel 10. Der Schwerthobel 10 besitzt einen mit Hobelmeißeln 11 besetzten Hobelkörper 12 sowie eine bodenseitig angeordnete Schwertplatte 13. Die Schwertplatte 13 untergreift den Kettenkratzerförderer 9. Versatzseitig des Kettenkratzerförderers 9 ist eine Hobelkettenführung 14 montiert, die ein Anbauteil des Kettenkratzerförderers 9 bildet. Die Hobelkettenführung 14 weist zwei übereinanderliegende Kettenkanäle 15, 16 für die Hobelkette 17 auf. Die Schwertplatte 13 greift mit Anschlagkloben 18 in den unteren Kettenkanal 15 und ist hier mit der Hobelkette 17 verbunden.
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Zur Höhensteuerung des Schnittniveaus des Schwerthobels 10 ist eine Auslegersteuerung 19 vorgesehen. Diese weist einen versatzseitig im Schildausbau 1 abgestützten Schubbalken 20 auf. Der Schubbalken ist mit seinem fördererseitigen Balkenkopf 21 über ein Schubbalkengelenk A an der Hobelkettenführung 14 angelenkt. Im Schildausbau 1 ist der Schubbalken 20 an dem versatzseitigen Gelenk D gelenkig abgestützt. Versatzseitig des Kettenkratzerförderers 9 ist des Weiteren ein Stellzylinder 22 angeordnet. Der Stellzylinder 22 erstreckt sich oberhalb der Schubbalkengelenkes A zwischen dem Schubbalken 20 und der Hobelkettenführung 14. Er ist in einem unteren Anschlussgelenk C am Schubbalken 20 und in einem oberen Anschlussgelenk B an der Hobelkettenführung 14 gelagert. Das Schubbalkengelenk A, das obere Anschlussgelenk B und das untere Anschlussgelenk C bilden ein Dreigelenk derart, dass der Kettenkratzerförderer 9 durch Betätigung des Stellzylinders 22 in einer bankrechten Ebene kippbar ist. Durch Betätigung des Stellzylinders 22 kann der aus den Förderrinnen 8 bestehende Rinnenstrang des Kettenkratzerförderers 9 und damit die Führungsbahn des Schwerthobels 10 angehoben oder abgesenkt werden. Hierdurch erfolgt eine Einstellung des Schnitthorizontes des Schwerthobels 10. Vorteilhaft hierbei ist, dass die rückwertige Abstützung der Schubstange 20 im Schildausbau 1 im Gelenk D den Drehpunkt für die Kippbewegung der Kohlenhobelanlage bildet.
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Die 1 zeigt den Kettenkratzerförderer 9 in seiner üblichen Normalstellung. Die Förderinne 8 mit Hobelführung 23 liegt mit der vorderen Kante auf dem Liegenden L auf.
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Die 2 zeigt den Kettenkratzerförderer 9 beim Durchgang des Schwerthobels 10. Man erkennt, dass der Kettenkratzerförderer 9 bzw. dessen Förderrinnen 8 beim Hobeldurchgang von der unter dem Kettenkratzerförderer 9 hindurch greifenden Schwertplatte 13 angehoben wird. Dieser Hub ist in der 2 durch den Pfeil H auf der Kohlenstoßseite des Kettenkratzerförderers 9 verdeutlicht. Der Hub H entspricht mindestens der Dicke d der Schwertplatte 13. Da das aus den Gelenken A, B, C gebildete Dreigelenk steif ist, hebt sich beim Durchgang des Schwerthobels 10 auch der Schubbalken 20 an und dreht um das rückwärtige Gelenk D. Der Kettenkratzerförderer 9 bzw. die Förderrinne 8 und damit auch der Schwerthobel 10 werden so leicht zum Kohlenstoß geneigt. Der Hub H wird folglich auf den Schubbalken 20 bzw. den vorderen Balkenkopf 21 übertragen, so dass der Schubbalken 10 zumindest im förderseitigen Bereich ebenfalls um den Hub H abgehoben wird. Hierdurch wird das Fahrfeld für die Bergleute unter Umständen gefährlich verengt.
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Die 3 zeigt die Kohlenhobelanlage mit einem erfindungsgemäßen Höhensteuerungssystem. Gleiche bzw. aneinander entsprechende Bauteile der Strebausrüstung sind mit den gleichen Bezugszeichen wie in den 1 und 2 versehen.
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Die 4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Höhensteuerungssystems, in dem der Anbindungsbereich des Schubbalkens 20 an den Kettenkratzerförderer 9 bzw. der Hobelkettenführung 14 vergrößert dargestellt ist.
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Wie zuvor erläutert ist der Schubbalken 20 über das Schubbalkengelenk A an der Hobelkettenführung 14 des Kettenkratzerförderers 9 angelenkt. Zwischen Schubbalken 20 und Hobelkettenführung 14 erstreckt sich der Stellzylinder 22. Das Schubbalkengelenk A, das obere Anschlussgelenk B und das untere Anschlussgelenk bilden ein Dreigelenk derart, dass der Kettenkratzerförderer 9 durch Betätigung des Stellzylinders 22 kippbar ist. In dem aus den Gelenken A, B, C gebildeten Dreigelenk ist ein Spiel S vorgesehen. Das Spiel S ist so bemessen, dass der beim Hobeldurchgang entstehende Hub H des Kettenkratzerförderers 9 zumindest teilweise ausgeglichen wird. Insbesondere ist das Spiel S so bemessen, dass bei einem Durchgang des Schwerthobels 10 9 der Kettenkratzerförderer relativ zum Schubbalken 20 um den Hub H anhebbar ist, wobei der Schubbalken 20 während des Anhebens des Kettenkratzerförderers 9 vertikal lagestabil bleibt und nicht angehoben wird.
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Das Spiel S ist konstruktiv in das Dreigelenk integriert und zwar durch ein Langloch 24, welches im Schubbalkengelenk A angeordnet ist
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In der 4 verdeutlicht der Pfeil P die Bewegung, die der Kettenkratzerförderer 9 bzw. die Hobelkettenführung 14 relativ zum Schubbalken 20 beim Durchgang des Schwerthobels 10 vollziehen kann, ohne dass der Schubbalken 20 angehoben wird.
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Der Schwerthobel 10 kann schnell am Rinnenstrang entlang gleiten und die Förderrinne 8 bzw. den Kettenkratzerförderer 9 anheben, ohne dabei den Schubbalken 20 anzuheben. Man erkennt des Weiteren in der 3, dass der Schwerthobel 10 aufrecht und flächig auf seiner Schwertplatte 13 steht. Hierdurch hat der Schwerthobel 10 ein stabiles Schnittverhalten. Die Spitzen der Bodenmeißel 25 werden entlastet. Das Spiel S im Dreigelenk ist begrenzt und so bemessen, dass die Förderrinne 8 mit der Hobelführung von dem durchlaufenden Schwerthobel 10 angehoben werden kann. Der Gelenkbolzen 26 des Schubbalkengelenks A kommt dann am unteren Ende des Langlochs 24 in seine Endlage. Das Spiel S ist ausgeschöpft und die Steuerung kann die notwendigen Kräfte auf den Schwerthobel 10 ausüben bei voller Funktion.
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Das Spiel S im Dreigelenk ermöglicht eine mechanische Entkoppelung zwischen dem Kettenkratzerförderer 9 und dem Schubbalken 20 um ein begrenztes Maß, wodurch der Hub H im Anbindungsbereich ausgeglichen wird. Der Schwerthobel 10 kann schnell entlang des aus den Förderrinnen 8 bestehenden Rinnenstrangs des Kettenkratzerförderers 9 entlang gleiten und hierbei die Förderrinne 8 durch seine Schwertplatte 13 anheben, ohne dabei den Schubbalken 20 anzuheben. Besonders vorteilhaft ist, dass der Schwerthobel 10 aufrecht und flächig auf der Schwertplatte 13 steht. Dies ermöglicht ein stabiles Schnittverhalten und eine Entlastung der Bodenmeißel 25.