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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Baueinheit, ausgebildet für die Aufnahme
von zwei nebeneinander, sitzbezogen angeordneten, aufstellbaren Überrollkörpern eines Überrollschutzsystems
für Kraftfahrzeuge,
bestehend aus einer Rahmenkonstruktion von Profilteilen mit einem
sich über
die Innenbreite des Fahrzeuges erstreckenden, durch ein kastenförmiges Hohlprofil
gebildeten, Querträger,
in welchem die Überrollkörper geführt aufgenommen
sind.
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Eine
derartige Baueinheit ist typischerweise zwischen Fahrgastraum und
Gepäckraum
im Kraftfahrzeug angebracht.
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Überrollschutzsysteme
dienen zum Schutz der Insassen in Kraftfahrzeugen ohne schützendes Dach,
typischerweise in Cabriolets oder Roadstern bei einem Überschlag,
weil das Fahrzeug über
die Überrollkörper abrollt.
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Es
ist dabei bekannt, einen die gesamte Fahrzeugbreite überspannenden,
fest installierten Überrollbügel als Überrollkörper vorzusehen.
Bei dieser Lösung
wird der erhöhte
Luftwiderstand und das Auftreten von Fahrgeräuschen als nachteilig empfunden,
abgesehen von der Beeinträchtigung
des Fahrzeugaussehens.
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Es
ist auch bekannt, jedem Fahrzeugsitz einen höhenunveränderlich fest installierten Überrollbügel zuzuordnen.
Diese Lösung
wird typischerweise bei Roadstern zur Unterstreichung des sportlichen Aussehens
eingesetzt.
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Am
Markt gewinnen bei Cabriolets immer mehr konstruktive Lösungen an
Bedeutung bei denen der Überrollkörper im
Normalzustand eingefahren ist und im Gefahrenfall, also bei einem
drohenden Überschlag,
sehr schnell in eine schützende
Position ausgefahren wird, um zu verhindern, dass die Fahrzeuginsassen
durch das sich überschlagende
Fahrzeug erdrückt
werden.
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Diese Überrollschutzsysteme
weisen typischerweise einen in einem fahrzeugfesten Führungskörper geführten U-förmigen oder
aus einem Profilkörper
gebildeten Überrollkörper auf,
wobei der Führungskörper in
einem Kassetten-Gehäuse
befestigt ist. Dieser Überrollkörper wird
im Normalzustand gegen die Vorspannkraft einer Antriebs-Druckfeder durch
eine Haltevorrichtung in einer unteren Ruhelage gehalten, und ist
im Überschlagfall,
sensorgesteuert unter Lösen
der Haltevorrichtung, durch die Federkraft der Antriebs-Druckfeder
in eine obere, schützende
Stellung bringbar, wobei eine dann in Wirkeingriff tretende Verriegelungseinrichtung,
die Wiedereinfahrsperre, ein Eindrücken des Überrollbügels verhindert. Dabei ist
typischerweise jedem Fahrzeugsitz eine Kassette zugeordnet.
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Die
vorgenannte Haltevorrichtung besitzt dabei typischerweise ein am Überrollkörper befestigtes Halteglied,
das in lösbarer
mechanischer Wirkverbindung mit einem Auslöseglied an einem sensorgesteuerten
Auslösesystem
steht, das typischerweise durch einen Auslösemagneten, den so genannten Crashmagneten,
oder durch ein pyrotechnisches Auslöseglied, gebildet ist.
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Die
Verriegelungseinrichtung besteht typischerweise aus einer schwenkbar
angelenkten, mit mindestens einer Klinkenfeder vorgespannten Sperrklinke
mit Zahnsegmenten und einer feststehenden Zahnleiste, einem Rastdom
oder dergleichen, wobei ein Verriegelungs-Element mit dem Überrollkörper und
das andere fahrzeugfest verbunden ist.
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Eine
derartige Kassetten-Konstruktion eines Überrollbügelschutzsystems mit einem
U-förmigen Überrollbügel zeigt
beispielsweise die
DE
43 42 400 A1 ; eine alternative Kassetten-Konstruktion mit
einem Überrollkörper in
Form eines Profilkörpers
zeigt insbesondere
DE
198 38 989 C1 .
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Wegen
des beschränkten
Bauraumes im Inneren eines üblichen
Kraftfahrzeuges kommt der fahrzeugsitzindividuellen Unterbringung
der Kassetten der Überrollsysteme
eine besondere Bedeutung bei.
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Bei
Fahrzeugen, bei denen an den Vordersitzen Kassetten angebracht werden,
wird die Kassette typischerweise jeweils mit dem Sitzrahmen und
der Kopfstütze
integriert.
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Bei
den Fondsitzen, denen typischerweise die Kassetten in Cabriolets
zugeordnet sind, sind verschiedene Möglichkeiten bekannt geworden,
um das jeweilige Kassetten-Überrollschutzsystem
sitzbezogen einzubauen.
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Bei
dem Cabriolet nach der
DE
39 25 513 C2 sind an einer Grundplatte im Abstand der Fondfahrzeugsitze
zwei Kassettensysteme vormontiert, wobei die so aufgebaute Baugruppe
in einem im Karosseriekörper
vorgesehenen Schacht eingeführt
und dort befestigt wird.
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Zur
Erzielung einer gewichts- und bauraumsparenden Bauweise und eines
geringeren Montageaufwandes ist durch die
DE 199 05 578 A1 eine Lösung bekannt
geworden, bei der die Kassetten auf der Trennwand, die den Fahrgastraum
vom Kofferraum trennt, montiert, ggf. auch vormontiert, werden,
d.h. bei der die Trennwand gleichzeitig als Grund- bzw. Montageplatte
für die
Kassetten benutzt wird. Die Anbringung der Kassetten ist damit durch die
Trennwandausbildung festgelegt, d.h. nicht universell einsetzbar.
Ferner werden komplette Kassettensysteme montiert, so dass insoweit
keine Gewichtsreduktion möglicht
wird.
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Die
DE 199 10 007 C1 zeigt
eine die Überrollbügel aufnehmende
Fahrzeugstruktur, die eine stabile Bodenstruktur und einen dazu
vertikal beabstandet fahrzeugfest montierten, über die Fahrzeugbreite reichenden
Querträger
ausweist, der Durchtrittsöffnungen
für die
Schenkel des Überrollbügels besitzt.
Diese Konstruktion ist jedoch nur für einen fest und höhenunveränderlich
installierten Überrollbügel verwendbar.
Sie gibt keine Hinweise für
die Montage von ausfahrbaren fahrzeugsitzindividuellen Kassettensystemen.
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Die
DE 41 00 506 C1 zeigt
einen fahrzeugbreiten, ausfahrbaren Überrollbügel, der in einem viereckig
geschlossenen, starren, d.h. verwindungssteifen Führungsrahmen
geführt
aufgenommen ist. Auch diese Konstruktion gibt keine Hinweise für die Montage
von ausfahrbaren, fahrzeugsitzindividuellen Kassettensystemen.
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Bei
der Konstruktion nach der
DE
195 01 584 A1 werden komplette fahrzeugsitzindividuelle
Kassetten mit ausfahrbaren Überrollbügeln an
einem Tragrahmen als vormontiertes Modul befestigt. Diese Konstruktion
ist relativ aufwendig und bedingt ein relativ hohes Gewicht.
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Die
DE 199 43 582 A1 zeigt
eine vormontierte Baugruppe mit einer Doppelwandungsstruktur, die im
montierten Zustand den Fahrzeuginnenraum von dem Heckbereich trennt,
wobei zwischen die beiden Wandungen komplette fahrzeugssitzindividuelle
Kassetten mit ausfahrbaren Überrollkörpern eingeschoben
und dort befestigt sind.
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Die
DE 201 03 001 U1 sieht
für die
Montage von zwei ausfahrbaren Überrollbügeln eine
Baueinheit vor, in welche die beiden Überrollbügel integriert sind und die
einen in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden formsteifen U-förmigen Modulträger aufweist. Diese
Baueinheit, in der auch die üblichen
Zusatzkomponenten für
die Überrollbügel wie
Federspeicher, Haltevorrichtung, Aktuator und Verriegelungseinrichtung
untergebracht sind, wird an der Trennwand angebracht, die Führungssicken
für die
Schenkel der Überrollbügel aufweist.
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Diese
bekannte Konstruktion ist daher an die Trennwand gebunden.
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Die
Erfindung geht aus von einer einschlägigen, rückseitig im Fond angebrachten
Baueinheit für die
Aufname von sensorgesteuert ausfahrbaren Überrollkörpern, die einen sich über die
Breite des Fahrzeuges erstreckenden, karosseriefest angebrachten
Querträger
aufweisen, in welchem jeweils der Überrollkörper geführt aufgenommen ist. Eine derartige
Baueinheit ist mit Vorteil universell für die verschiedenen Rohbaustrukturen
einsetzbar, und ermöglicht
einen hohen Integrationsgrad für
die Komponenten zum Aufstellen der Überrollkörper. Sie ist beispielsweise
Gegenstand des älteren,
nicht vorveröffentlichten
Patentes
DE 103 44
446 C3 .
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Dieses ältere Patent
beschreibt eine Baueinheit, ausgebildet für die Aufnahme von zwei nebeneinander,
sitzbezogen angeordneten, aufstellbaren Überrollkörpern eines Überrollschutzsystems
für Kraftfahrzeuge,
bestehend aus einer Rahmenkonstruktion von Profilteilen mit mindestens
zwei sich über die
Innenbreite des Fahrzeuges erstreckenden Profil-Quertraversen, die
vertikal beabstandet in Verbindung mit Führungselementen zu einem Führungskörper für die Überrollkörper verbunden
sind und an denen im Bereich der Überrollkörper sich vertikal nach unten
erstreckende Profil-Trägerelemente
für die Aufnahme
von Komponenten des Überrollschutzssystems
fest angebracht sind.
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Eine
Baueinheit nach diesem Prinzip wird auch in der
DE 10 2004 016 362 A1 beschrieben.
Bei dieser bekannten Konstruktion ist der Querträger als offenes C-Profil mit
der offenen Seite, die durch ein Schließblech abgedeckt ist, in Fahrtrichtung,
oder als geschlossenes Profil mit viereckigem, insbesondere rechteckförmigen Querschnitt
ausgebildet, mit dem Ziel, den bislang ungenutzten Hohlraum im Innern des
Querträgers
auszunutzen. So soll bei dem offenen C-Profil-Querträger innerhalb
des Profil-Raumes jeweils ein Führungsblock
zur Führung
der beiden Schenkel des jeweiligen Überrollbügels, von außen eingesetzt,
angebracht werden.
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Im
Fall des geschlossenen Profils, dessen Innenraum von außen nicht
zugänglich
ist, soll der Hohlraum als Luftführungskanal
zur Be- und Entlüftung
des Fahrgastraumes genutzt werden. Die Führung selbst erfolgt ohne innere
Führungsblöcke in konventioneller
Weise durch fluchtende Öffnungen
in der Ober- und Unterseite des geschlossenen Profils, was zur Folge
hat, dass die Führungseigenschaften und
die innere Steifigkeit sowie Festigkeit des Profils hinter der Ausführung mit
einem C-Profil zurückbleiben.
Weitere Möglichkeiten
zur Nutzung des Innenraumes des Hohlprofils des Querträgers werden
in der vorgenannten Schrift nicht offenbart. Notwendige Komponenten
des Überrollschutzsystems,
wie beispielsweise die typische Sperrklinke der Verriegelungseinrichtung,
sind daher im bekannten Fall entsprechend dem Stand der Technik
außen
am Profil angebracht, wodurch sich der nutzbare Fahrgast- bzw. Gepäckraum verringert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs bezeichnete Baueinheit
so auszubilden, dass auch bei Einsatz eines Profil-Querträgers mit geschlossenem
Profil, d.h. einem Hohl- oder Kastenprofil, das sich bereits durch
eine hohe Torsions- und Biegesteifigkeit auszeichnet, Komponenten
des Systems unter zusätzlicher
Aussteifung des Querträgers im
Innern des Hohlprofil-Querträgers unterbringbar sind,
und damit praktisch allein die Breite des Profils des Querträgers insoweit
den Raumbedarf für
die Baueinheit bestimmt.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe gelingt bei einer Baueinheit, ausgebildet für die Aufnahme
von zwei nebeneinander, sitzbezogen angeordneten, aufstellbaren Überrollkörpern eines Überrollschutzsystems für Kraftfahrzeuge,
bestehend aus einer Rahmenkonstruktion von Profilteilen mit einem
sich über
die Innenbreite des Fahrzeuges erstreckenden, durch ein kastenförmiges Hohlprofil
gebildeten, Querträger, in
welchem die Überrollkörper geführt aufgenommen sind,
gemäß der Erfindung
dadurch, dass in der Wandung des Querträgers mindestens eine minimierte Montage-Einführöffnung für das Einbringen
mindestens eines Funktionsblockes mit mindestens einem Funktionselement
des Überrollschutzsystems
in das Innere des Hohlprofils ausgebildet ist, und der Funktionsblock
eine geometrische Konfiguration besitzt, derart, dass er im endmontierten
Zustand an mindestens zwei gegenüberliegenden
Wandungsteilen, das Hohlprofil versteifend, flächig anliegt.
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Durch
die Erfindung wird eine Möglichkeit geschaffen,
dass Funktionsteile nachträglich
durch minimale Öffnungen
in das Innere des Hohlprofils eingeführt werden können und
durch ihre Montage eine Verbindung der beiden sich gegenüber liegenden
Wandungen des Profils entsteht, d.h. eine Verstärkung des Querträgers erfolgt,
die größer ist
als die zunächst
notwendige Schwächung
des Querträgers
durch die Montageöffnung.
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Dabei
sind die Funktionsbauteile hinsichtlich ihrer geometrischen Abmessungen
so ausgeführt, dass
diese Teile zusätzlich
eine aussteifende Funktion für
den Querträger übernehmen.
Auch möglich
ist eine Kombination aus zwei oder mehreren Teilen.
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Diese
Funktionselemente sind zweckmäßig so gestaltet,
dass sie von einer Seite durch eine Öffnung in einer Längsseite
des Hohlprofils eingeführt werden
und das Hohlprofil zumindest in einer Richtung zwischen den gegenüberliegenden
Profilstegen ausfüllen.
Dabei sind Zentrierungs- und Befestigungsmöglichkeiten an beiden Profilseiten
bzw. an den Funktionsteilen vorgesehen.
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Die
Montageöffnungen
liegen vorzugsweise auf der neutralen Faser des Profils, um damit
die Schwächung
in Grenzen zu halten.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet und ergeben sich
auch aus der Figurenbeschreibung.
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Anhand
von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung
näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 in
einer schematisierten isometrischen Darstellung eine Baueinheit
für die
Aufnahme von zwei nebeneinander angeordneten, aufstellbaren Überrollbügeln in
Form einer Rahmenkonstruktion aus Profilteilen, mit einem sich quer über die
Fahrzeugbreite erstreckenden Querträger aus einem Kastenprofil
sowie Profil-Trägerelementen
zur Aufnahme von Komponenten des Überrollsystems, wobei gemäß einer
ersten Ausführungsform
im Innern des Kastenprofils ein vormontierter Funktionsblock mit
einer drehbar angelenkten Sperrklinke von außen befestigt ist,
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2 in
einer isometrischen, teilweise weggebrochenen Darstellung den Profil-Querträger nach 1 mit
montiertem Sperrklinken-Funktionsblock,
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3 eine
Draufsicht auf den unteren Profilsteg des Querträgers nach 2 unter
Darstellung einer Montage-Einführöffnung für den Sperrklinken-Funktionsblock,
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4 in
einer isometrischen, teilweise weggebrochenen Darstellung den Querträger nach
den 1 – 3 mit
teilweisem durch die Montage-Einführöffnung in das Hohlprofil des
Querträgers
eingeführten
Sperrklinken-Funktionsblock,
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5 in
einer isometrischen Darstellung entsprechend 4 den vollständig eingeführten, in
der Soll-Einbaulage von außen
im Querträger
befestigten Sperrklinken-Funktionsblock,
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6 in
einer vergrößerten Ausschnitt-Darstellung
den im Innern des Querträgers,
dessen Hohlprofil an beiden Seitenwänden um ein vorgegebenes Maß eingezogen
ist, montierten Sperrklinken-Funktionsblock,
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7 in
einer schematisierten Darstellung eine Baueinheit entsprechend 1,
wobei gemäß einer
zweiten Ausführungsform
im Innern des Kastenprofils ein vormontierter Führungs-Funktionsblock mit darin
angelenkter Sperrklinke von außen
befestigt ist,
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8 die
Baueinheit nach 7 mit einer Explosions-Darstellung
der wesentlichen Komponenten eines der beiden Überrollbügelsysteme unter besonderer
Darstellung des Führungs-Funktionsblockes,
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9 in
einer Längsschnitt-Darstellung
eines der beiden Überrollbügelsysteme
nach 7 im aufgestellten Zustand des Überrollbügels, und
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10 in
einer Querschnitt-Ansicht den innerhalb des Hohlprofils montierten
Führungs-Funktionsblock.
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Die 1 zeigt
das Mittelstück
einer Baueinheit für
die Aufnahme von zwei nebeneinander angeordneten ausfahrbaren Überrollbügeln 1, 2,
die jeweils einem Fahrzeugsitz zugeordnet sind. Dabei ist der linke Überrollbügel 1 in
der aufgestellten Position und der rechte Überrollbügel 2 in der niedergehaltenen
Grundposition dargestellt. Diese Baueinheit ist universell für die verschiedenen
Rohbaustrukturen eines Kraftfahrzeuges einsetzbar, d.h. sie ist
nicht zwingend an die typische direkte Befestigung an der Trennwand
oder bei entsprechender Verkleidung als Trennwand selbst zwischen
Fahrgas- und Gepäckraum gebunden.
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Diese
Baueinheit weist eine stabile, verwindungssteife Rahmenkonstruktion
aus Profilteilen auf, nämlich
einen sich im wesentlichen quer zur Fahrtrichtung über die
Fahrzeugbreite erstreckenden Profil-Querträger 3 aus einem kastenförmigen Hohlprofil, sowie
im Bereich der Überrollkörper 1, 2 an
dem Querträger 3 fest
angebrachte, aus abgekanteten Profilen zusammengesetzte Trägerelemente 4 für Komponenten
eines aufstellbaren Überrollkörpersystems,
wobei der besseren Übersicht
halber jeweils die innen liegenden Trägerelemente weggelassen sind.
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Die
vorgenannte Baueinheit bildet die Grundeinheit für ein Überrollschutzsystem, die je nach
Fahrzeugstruktur um weitere Bauteile erweitert werden kann, die
dann entsprechend im Fahrzeugrohbau entfallen können. Beispielsweise könnte diese
Baueinheit mit einer Abdeckplatte von hinten verschlossen werden,
wenn der Fahrzeugrohbau keine Abdeckung, d.h. Trennwand für den Gepäckraum vorsieht.
Weiterhin könnten
Bauteile für
die Aufnahme einer Skisackhalterung zwischen den beiden Trägerelementen 4 adaptiert
werden.
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Wie
die
2 zeigt, besitzt der Profil-Querträger
3 an
seinen beiden Enden Befestigungsabschnitte
3d zur Befestigung
an der Fahrzeug-Karosserie.
Hierbei stehen dem Fachmann je nach Fahrzeugtyp verschiedene Befestigungsmöglichkeiten zur
Verfügung,
von denen einige in der eingangs zitierten
DE 10 2004 016 362 A1 beschrieben
werden, auf die hiermit der Einfachheit halber Bezug genommen wird.
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Die
Profile des Querträgers 3 und
der Trägerelemente 4 sind
aus Gewichtsgründen
vorzugsweise Leichtmetall-Strangpressprofile; sie können jedoch
auch aus einem anderen Metall oder aus faserverstärktem Kunststoff
sein. Sie können
jedoch auch als Blechformteile ausgebildet sein.
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Die
beiden Überrollbügel sind
in bekannter Weise U-förmig
mit zwei zueinander parallelen Schenkeln ausgebildet, die in noch
näher zu
beschreibender Weise in dem Querträger 3 geführt werden,
und die am freien Ende jeweils über
eine Bügel-Traverse 5 miteinander
verbunden sind.
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An
der Bügel-Traverse 5 ist
jeweils, nach oben abstehend, eine Zahnleiste 6 angebracht,
welche das eine Verriegelungselement der Wiedereinfahrsperre darstellt.
An ihr ist auch ein Halteglied 7 für das Niederhalten des jeweiligen Überrollbügels angebracht.
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Auf
den Trägerelementen 4 sind übliche andere
Komponenten des Überrollsystems
angebracht, z.B. zwei Federführungsbolzen
für die
Druck-Aufstellfedern (nicht dargestellt) und ein sensorgesteuerter
Aktuator 8 mit auslösbarer
Haltevorrichtung 9 für
das Niederhalten des Überrollbügels gegen
die Vorspannkraft der Aufstell-Druckfeder im Grundzustand (rechter
Bügel 2).
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Im
Hohlraum des Querträgers 3 ist
ein Funktionskörper 10 mit
vormontierter Sperrklinke 11, welches das andere Verriegelungselement
der Wiedereinfahrsperre darstellt, untergebracht, welcher von außen an der
vorderen Seitenwand 3a des Querträgers befestigt ist.
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Die
Funktion des dargestellten Überrollbügelsystems
ist an sich bekannt und braucht daher hier nicht näher erläutert zu
werden.
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Wie
bereits eingangs dargestellt, bezieht sich die Erfindung auf das
Unterbringen von Komponenten des Überrollbügelsystems im Innern des hohlen
Querträgers.
Im Fall der Ausführung
nach den 1 bis 6 geht es
um die Unterbringung eines vormontierten Sperrklinkenblockes 10 mit 11,
im Fall der weiteren Figuren um die Unterbringung eines Führungsblockes
für die
Führung
des jeweiligen U-förmigen Überrollbügels, der
zusätzliche
Funktionen besitzt und daher auch als Funktionsblock bezeichnet
wird.
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Je
nach der Konfiguration des unterzubringenden Blockes kann das Profil
des Querträgers 3 von
der Rechteckform angepasst abweichen. So besitzt beispielsweise
der Querträger 3 im
Fall der Unterbringung des Sperrklinkenblockes 10 mit 11 an den
beiden Seitenflanken 3a,b mittig zwei eingezogene parallele
Abschnitte 3c, an denen der Sperrklinkenblock stirnseitig
von außen
befestigt ist.
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Der
Unterbringung von Komponenten des Überrollschutzsystems im Innern
des hohlen, durch ein geschlossenes Profil gebildeten Querträgers 3 liegt
neben der Ausnutzung des Profil-Hohlraumes als Bauraum auch folgende Überlegung
zugrunde:
Um Gewicht zu sparen, werden solche Profile relativ dünnwandig
ausgelegt. Um die bei einem Überschlag
auftretenden Kräfte abzufangen,
muß jedoch insbesondere
der Bereich der Wiedereinfahrsperre und der Führung der Bügelrohre ausreichend steif gestaltet
werden. Hierfür
werden in der Regel aussteifende Elemente, wie z.B. Schottbleche
eingesetzt, was bei einem geschlossenen Profil jedoch nicht möglich ist.
Des Weiteren sind diese Profile stirnseitig an ihren Anbindungsbereichen
zu der Karosse verformt und oder verkröpft, oder durch Anbauteile
derart geändert,
dass die nachträgliche
Innen-Montage von
Funktionsteilen, d.h. Komponenten, nicht über die stirnseitige Zuführung der
Funktionsteile in den Profilhohlraum erfolgen kann.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
nach den 1 bis 6 mit einer
vormontierten Sperrklinke nebst vormontierter Klinkenfeder als Funktionsteil
(Wiedereinfahrsperre) erfolgt die Einführung des Sperrklinkenblockes 10 mit 11 durch
eine Drehmontage. Dazu ist im unteren Profilsteg 3e schräg zur Profilachse
in einem Winkel von ca. 45° eine schmale,
an die Konfiguration des Sperrklinkenblockes angepasste Montageöffnung 12 vorgesehen, durch
welche der vormontierte Sperrklinkenblock 10/11 einschließlich der
zugehörigen
Klinkenfeder 13 in das Innere des Hohlprofils 3 einführbar ist.
Dieses Einführen
ist in der 3 in Draufsicht und in 4 am
Beginn der Einführbewegung
dargestellt.
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Um
den Querträger 3 durch
die Montage-Einführöffnung 12 nur
minimal zu schwächen, wird
diese in Abstimmung mit der Ausbildung der Konfiguration des Sperrklinkenblockes
so klein und schmal wie möglich
gehalten. Nach dem Einführen wird
der Sperrklinkenblock um 45° in
die Solllage gedreht und mit seinen beiden Stirnseiten an den Innenwänden der
beiden gegenüberliegenden
Profilseitenwänden 3a, 3b (bzw.
ggf. 3c nach 6) zur Anlage gebracht. Dieser
Zustand ist in 5 dargestellt. Vorrichtungen
am Sperrklinkenblock bzw. innen am Profil zur Zentrierung bzw. Vorzentrierung
(nicht dargestellt) unterstützen
dabei die Ausrichtung des Sperrklinkenblockes in die Solllage.
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In
der Solllage wird der Sperrklinkenblock 10/11/13 von
außen
mit den Profilseitenwänden 3a, 3b verschraubt
oder anderweitig befestigt, z.B. mittels Blindnieten 14 in
der Darstellung nach 2-5, und zwar
so, dass die beiden seitlichen Profilwandungen 3a, 3b gegeneinander
verspannt sind, indem sie fest auf die Stirnflächen des Sperrklinkenblocks
gezogen werden, d.h., dass das freie Spiel zwischen den Stirnseiten
des Sperrklinkenblockes und den Profilseitenwänden aufgehoben ist und keine
Relativbewegung mehr möglich
ist. Durch diese enge, starre Befestigung der Bauteile miteinander erhöhen sich
die Widerstandsmomente im Verbundbereich und stellen somit eine
wesentliche Versteifung des Querträgers in diesem Bereich dar,
welche die Schwächung
des Profils durch die Montage-Einführöffnung 12 mehr als
kompensiert.
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Um
die Schwächung
des Querträgers 3 durch
die Einführöffnung 12 weiter
zu minimieren, ist es zweckmäßig, die
Einführöffnung auf
die neutrale Faser des Profils zu legen mit Ausrichtung zur Trägerlängsachse.
Nach dem Einführen
des jeweiligen Komponentenblockes, hier des Sperrklinkenblockes, wird
dieser dann um 90° in
die Soll-Einbauposition gedreht.
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Prinzipiell
kann die Einführöffnung 12 auch im
Winkelbereich zwischen 45° und
90° im Profilsteg 3e ausgebildet
sein.
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Anstelle
der dargestellten Drehmontage kann auch eine Steckmontage des jeweiligen
Komponentenblockes vorgesehen sein. Die entsprechenden Bauteile
sind dann zweckmäßig so gestaltet, dass
sie z.B. seitlich durch eine Montageöffnung in das Profil gesteckt
werden und mit ihren beiden stirnseitigen Begrenzungsflächen zur
Anlage an den Wandungen des Profils kommen.
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In
den 7 bis 10 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Soweit Bauteile mit denjenigen in den 1 bis 6 funktionsgleich
sind, sind ihnen dieselben Bezugszeichen zugeordnet.
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Während es
im ersten Ausführungsbeispiel darum
geht, relativ kleine Funktionsteile, wie z.B. den vormontierten
Sperrklinkenblock 10 mit Sperrklinke 11 und Klinkenfeder 13,
innerhalb des Hohlprofils des Querträgers 3 zu montieren,
geht es im zweiten Ausführungsbeispiel
darum, einen größeren Funktionsblock
mit einem Führungsteil
zur Aufnahme und Führung
der Bügelrohre
und mit der vormontierten Sperrklinke einschließlich der Klinkenfeder im Innern
des Hohlprofils des Querträgers
zu montieren. Dieser Funktionsblock ist so gestaltet, dass er in
der Lage ist, zu seinen eigenen Funktionen wie Führung des Überrollbügels beim Aufstellen und Reversieren
sowie Abstützung
im Crashfall usw. zusätzlich
eine aussteifende Funktion für
den Querträger
zu übernehmen.
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Durch
die Innenmontage des Funktionsblockes kann der Querträger an den
beanspruchten Bereichen verstärkt
werden, ohne dass hier zusätzliche Bauteile
und zusätzlicher
Montageaufwand erforderlich wird.
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Der
vorgenannte Funktionsblock ist in den 7-10 mit
dem Bezugszeichen 15 versehen. Er besitzt eine im wesentlichen
quaderförmige
Struktur mit vier etwas vorstehenden, durchgehende Bohrungen 15a aufweisenden
Stirnflächen 15b in
den Eckbereichen der Quaderlängsseiten
zur Befestigung des Funktionsblockes an der Innenwand der Seitenprofilteile 3a, 3b mittels
von außen durchgestreckter
Schrauben 16, die auf der gegenüberliegenden Seite mittels
einer Mutter verschraubt sind. Dazu besitzen die Seitenprofilteile
entsprechende Bohrungen 3f.
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Ferner
besitzt der Funktionsblock 15 zwei Bohrungen 15c zur
Aufnahme und Führung
der Schenkelrohre des Überrollbügels sowie
eine Ausnehmung 15d für
die Anlenkung der Sperrklinke 11. Zur Gewichtsersparnis
sind weiterhin strukturelle Ausnehmungen 15e vorgesehen.
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Der
Funktionsblock 15 besteht vorzugsweise aus Aluminium und
ist insbesondere als Strangpressprofil mit nachfolgender mechanischer
Bearbeitung ausgebildet.
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Im
bodenseitigen Profilsteg 3e des Querträgers 13 ist eine längliche Öffnung 12 (7)
entsprechend der Breite und Tiefe des Funktionsblockes 15 ausgebildet,
durch welche der Funktionsblock von unten in den Hohlraum des Querträger-Profils
eingesetzt wird, derart, dass das Querträger-Profil zwischen den seitlichen
Profilstegen ausgefüllt
ist (10).
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Der
Funktionsblock und auch die seitlichen Wandungen des Querträgers weisen
Zentrierungsmöglichkeiten
an den sich gegenüberliegenden
Seiten auf, damit der Funktionsblock in die Soll-Einbaulage positioniert werden kann.
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Es
folgt eine Verschraubung der Teile derart miteinander, dass dabei
das freie Spiel zwischen den Bauteilen aufgehoben, d.h. die seitlichen
Wandungen auf die Stirnseiten 15b des Funktionsblockes
gezogen werden und somit keine Relativbewegung mehr möglich ist.
Durch die enge Verschraubung der Bauteile miteinander erhöhen sich
die Widerstandsmomente im Verbundbereich und stellen somit eine wesentliche
Versteifung dar, die über
die Schwächung
durch die Öffnung 12 hinausgeht.
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Die 7-10 zeigen
daher, zusammenfassend gesehen, einen Funktionsblock, welcher innerhalb
des Querträgers
nachträglich
montiert werden kann und welcher in der Lage ist, gleichzeitig eine
aussteifende Funktion zu übernehmen.
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Im übrigen gilt
das zu der ersten Ausführungsform
nach den 1 bis 6 Gesagte
entsprechend.