DE10029895A1 - Gehörschutz mit selektiver Durchlässigkeit - Google Patents
Gehörschutz mit selektiver DurchlässigkeitInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Gehörschutzeinrichtung, die eine passiv wirkende Schutzeinrichtung (2) zum Schutz gegen Umgebungsgeräusche (11) oder sonstige unzuträgliche Umgebungsbedingungen aufweist, die das Gehör (4) einer die Schutzeinrichtung (2) benutzenden Person (1) gegenüber Schallemissionen (11) in der Umgebung im hörbaren Frequenzbereich schützt. Die Schutzeinrichtung (2) ist mit einer Aufnahmeeinheit (6) für Schallemissionen verbunden, die Schallemissionen (9) in der Umgebung in mindestens einem ausgewählten Frequenzbereich (16) aufnimmt und an die Schutzeinrichtung (2) überträgt, wobei die Schutzeinrichtung (2) eine Schallabgabeeinheit (5) aufweist, die die Schallemissonen (9) in dem ausgewählten Frequenzbereich (16) an das Gehör (4) der durch die Schutzeinrichtung (2) geschützten Person (1) unabhängig von der Wirkung der passiven Schutzeinrichtung (2) wieder abgibt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Gehörschutz gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
Der Schutz der Hörfähigkeit spielt insbesondere im industriellen Bereich eine große
Rolle, da Hörschäden in hohem Maße die für die Arbeitsunfähigkeit oder Beeinträch
tigung der Arbeitsfähigkeit darstellende Ursache sind. Hierbei unterliegen beispiels
weise Industriearbeiter oder sonstige mit Maschinen arbeitende Personen häufig auf
Dauer oder zumindest temporär Lärmbelastungen, die ohne das Tragen eines auch
gesetzlich vorgeschriebenen Gehörschutzes nicht ohne gesundheitliche Beeinträch
tigungen vonstatten gehen. Es ist daher eine Vielzahl von Gehörschutzeinrichtungen
bekannt, die auf durchaus unterschiedliche Art und Weise eine Reduzierung des in
der Umgebung des Trageortes herrschenden Lärms bewirken. Die einfachste Mög
lichkeit besteht darin, in den Gehörgang jedes der Ohren einer dem Lärm ausge
setzten Person entsprechende Stöpsel einzuführen, die zu einer deutlichen Schall
isolierung des Innenohres gegenüber dem außen anstehenden Lärm führen. Derar
tige Stöpsel werden aus an Dämmaterialien erinnerndem Material gefertigt und bie
ten neben einer einfachen Handhabung auch gute Schallisolationswerte.
Ebenfalls ist es bekannt, statt in das Innenohr Stöpsel einzuführen, über die Ohren
sogenannte Gehörschutzkapseln zu stülpen, die rings um das Ohr herum über eine
weiche Dichtfläche am Kopf anliegen und die das Ohr mit einer kuppelartigen Kalotte
gegenüber der Umgebung isolieren. Derartige Gehörschutzkapseln sind dann im
Inneren im Dämmaterialien gefüllt, die ebenfalls den Luftschall, der auf das Äußere
der Gehörschutzkapsel trifft, möglichst weitgehend dämpfen und somit ebenfalls ei
ne deutliche Reduzierung des auf das Innenohr einwirkenden Schalles bewirken. Die
Gehörschutzkapseln sind hierbei üblicherweise durch einen über den Kopf hinüber
kragenden Bügel verbunden und können daher einfach durch die Klemmwirkung des
Bügels an den Kopf über die Ohren angedrückt werden. Nachteilig bei dieser Lösung
ist, ist es, daß neben der rein optischen Wirkung die Ohren der zu schützenden Per
son in der Regel ohne Belüftung innerhalb der Gehörschutzkapsel liegen und daher
z. B. bei körperlicher Anstrengung leicht zum Schwitzen neigen. Dies wird von den
tragenden Personen als unangenehm empfunden, so daß die Gehörschutzkapseln
häufig nicht bestimmungsgemäß getragen werden.
Zu den bisher geschilderten, rein passiv wirkenden Gehörschutzeinrichtungen treten
in neuer Zeit sogenannte aktive Gehörschutzeinrichtungen hinzu, die nicht nur über
Dämmaterialien auftreffenden Schall möglichst weitgehend abzuschirmen versu
chen, sondern die durch aktive, mit Lautsprechern und Mikrophonen ausgestattete
Einrichtungen versuchen, einen zum von außen eindringenden Schall passenden
Gegenschall zu erzeugen, der aufgrund einer Phasenverschiebung zwischen den
Schallemissionen zu einer Auslöschung dieser Schallemissionen führt und damit
zumindest prinzipiell im Bereich der Ohren zu mehr oder minder großer Stille führen.
Derartige aktive Gehörschutzeinrichtungen sind dem Grunde nach schon seit langem
bekannt, die technische Durchführung des Auslöschens von Schall mit dazu pha
senverschobenem sogenannten Gegenschall ist jedoch aufgrund technischer Unzu
länglichkeiten noch nicht sicher beherrschbar. Insbesondere in Bezug auf das mit
dem Gegenschall zu versorgende Volumen sind derartige aktive Gehörschutzein
richtungen bisher nur dann funktionsfähig, wenn etwa an die Gehörschutzkapseln
erinnernde Einrichtungen mit definierter Geometrie über die Ohren gestülpt werden,
innerhalb derer dann der Gegenschall erzeugt wird. Auch ist insbesondere aufgrund
der Vielfalt möglichen Lärms und auch wegen sich in der Praxis häufig ständig än
dernder Lärmbedingungen die möglichst simultane Erzeugung des Gegenschalls
bezogen auf die Schallemissionen aus der Umgebung problematisch, da hierzu um
fangreiche und vor allem sehr schnelle Elektronik notwendig ist. Daher haben sich
derartige Gehörschutzeinrichtungen noch nicht durchsetzen können.
In der Praxis ist es häufig so, daß mit den bekannten passiven Gehörschutzeinrich
tungen eine ausreichende Lärmminderung für unter den Lärmemissionen arbeitende
Personen erreicht werden kann, wobei jedoch bei der Lärmminderung auf diesem
Wege von Nachteil ist, daß sämtliche Anteile des hörbaren Spektrums entsprechend
der Dämmungskennlinie der Gehörschutzeinrichtungen mehr oder minder gleichmäßig
abgedämmt werden. Dies kann insbesondere dann von großem Nachteil sein,
wenn zusätzlich zu den auf die unter dem Lärm tätige Person eindringenden Schall
emissionen diese Person etwa besondere Signale, z. B. Warnsignale oder dgl. un
bedingt hören können muß, um vor etwa sich ankündigenden Gefahrensituationen
gewarnt zu werden und entsprechend darauf reagieren zu können. Derartige Ein
sätzfälle sind beispielsweise bei Gleisbauarbeiten oder Bahnarbeiten gegeben, bei
denen die Bahnarbeiter, die beispielsweise beim laufenden Betrieb einer Gleisstrecke
vor herannahenden Zügen durch speziell dafür aufgestellte Posten mittels akusti
scher Signale gewarnt werden. Es kommt immer wieder bei Bahnarbeiten dadurch
zu schweren Unfällen, daß die Bahnarbeiter die rechtzeitig abgegebenen Signale der
Warnposten in der auf sie einwirkenden Lärmumgebung nicht wahrnehmen und sich
daher zu spät von der Gleisstrecke zurückziehen. Ein weiteres Beispiel ist etwa die
Luftfahrt, bei der Piloten teilweise recht beträchtlichen Lärmbeeinflussungen im
Cockpit unterliegen und gleichzeitig zur Aufrechterhaltung des Funkverkehrs mit den
Fluglotsen über an Gehörschutzkapseln erinnernde Funksprecheinrichtungen ver
bunden sind, die gleichzeitig auch zum Schallschutz ausgelegt werden. Hierdurch
kann es passieren, daß ein Pilot ein Warnsignal im Cockpit nicht oder nur unzurei
chend wahrnimmt und entsprechend nicht beachtet, so daß schwerste Folgen hier
aus erwachsen können.
Auch sind Arbeitsbedingungen denkbar, in denen etwa im einem Kühlhaus arbeiten
de Personen zwar keiner übermäßigen Lärmbelastung unterliegen, gleichwohl aber
zum Temperaturschutz an herkömmliche Gehörschutzeinrichtungen erinnernde
Kapseln über den kälteempfindlichen Ohren tragen, die neben der Funktion des
Wärmens der Ohren ebenfalls eine Geräuschdämmung bewirken. Da die Dämmung
in Bezug auf die Warmhaltung der Ohren möglichst dicht gestaltet werden muß, geht
mit einer derartigen Dämmung auch eine gleichzeitig sehr hohe akustische Däm
mung gegenüber Umgebungsschall einher. Beispielsweise beim Fahren mit Gabel
staplern in derartigen Tiefkühlanlagen sind aber gleichzeitig Warnsignale anderer
Gabelstaplerfahrer oder von automatischen Fördereinrichtungen zu beachten, die
bei Verwendung der äußerst sinnvollen Ohrenwärmer möglicherweise nicht in dem
notwendigen Umfang wahrgenommen werden können.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Gehörschutz der gattungs
gemäßen Art derart weiter zu bilden, daß die Funktion des passiven Abdämpfens
unerwünschter Lärmbelästigungen oder auch möglicher unzuträglicher anderer Ar
beitsbedingungen gewährleistet ist, ohne daß möglicherweise in der Umgebung
ebenfalls wahrzunehmende Warnsignale oder sonstige Informationssignale überhört
werden können.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbe
griffes. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung geht aus von einem Gehörschutz mit einer passiv wirkenden Schutz
einrichtung zum Schutz gegen Umgebungsgeräusche oder sonstige unzuträgliche
Umgebungsbedingungen, die das Gehör einer die Schutzeinrichtung benutzenden
Person gegenüber Schallemissionen in der Umgebung des hörbaren Frequenzspek
trums schützt. Hierbei ist die Schalldämpfung nicht unbedingt der alleinige Zweck
einer derartigen Schutzeinrichtung, geht aber üblicherweise mit dem Einsatz dieser
Schutzeinrichtung zumindest einher. Ein derartiger gattungsgemäßer Gehörschutz
wird dadurch weiterentwickelt, daß die Schutzeinrichtung mit einer Aufnahmeeinheit
für Schallemissionen verbunden ist, die Schallemissionen in der Umgebung in min
destens einem ausgewählten Frequenzbereich aufnimmt und an die Schutzeinrich
tung überträgt, wobei die Schutzeinrichtung eine Schallabgabeeinheit aufweist, die
die Schallemissionen in dem ausgewählten Frequenzbereich an das Gehör der
durch die Schutzeinrichtung geschützten Person unabhängig von der Wirkung der
passiven Schutzeinrichtung wiedergibt. Bildlich gesprochen erzeugt die erfindungs
gemäße Schutzeinrichtung ein akustisches Loch in der Wirkung des Gehörschutzes
genau in mindestens einem solchen Frequenzbereich, in dem von der den Gehör
schutz tragenden Person unbedingt Signale aus der Umgebung wahrgenommen
werden sollen, die beispielsweise vor Gefahren warnen oder sonstwie wichtige In
formationen an die Personen übermitteln. Da bekannte Einrichtungen zum passiven
Gehörschutz mehr oder weniger gleichmäßig das gesamte hörbare Frequenzspek
trum aus der Umgebung abdämpfen, werden natürlich auch derartige Warnungen
oder sonstige Signale entsprechend mitgedämpft und sind möglicherweise von der
Person nicht oder nicht mehr sicher von dem ansonsten abgedämpften Umgebungs
schall zu unterscheiden. Daher wird mit der Schutzeinrichtung verbunden eine Auf
nahmeeinheit für Schallemissionen derart angeordnet, daß sie die in der Umgebung
auftretenden Schallemissionen in zumindest einem ausgewählten Frequenzbereich
aufnimmt bzw. die gesamten Schallemissionen aufnimmt und den ausgewählten
Frequenzbereich herausfiltert und diese ausgefilterten Informationen an die Schut
zeinrichtung übergibt, an der mit einer Schallabgabeeinheit dann die Schallemissio
nen in dem ausgewählten Frequenzbereich derart weitergegeben werden, daß sie
gegenüber dem gesamten abgedämmten, auf das Gehör der Person einwirkenden
Schall überlagert werden und hierdurch die Schallemissionen in dem ausgewählten
Frequenzbereich der Person deutlicher und klarer wahrgenommen werden. Es wird
daher die Wirkung der passiven Schutzeinrichtung in einem klar definierten Fre
quenzbereich, der etwa an den typischerweise vorliegenden Frequenzbereich eines
Warnsignals in der Arbeitsumgebung angepaßt werden kann, aufgehoben und ein
dann möglicherweise abgegebenes Warnsignal viel deutlicher an das Gehör der
Person weitergegeben, als dies der eigentlichen Wirkung der passiven Schutzein
richtung entspricht. Hierdurch kann ein Überhören derartiger Warnsignale oder dgl.
nicht mehr auftreten.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Schutzeinrichtung die Schallemis
sionen außerhalb des ausgewählten Frequenzbereiches vollständig oder weitgehend
unterdrückt, so daß tatsächlich nur die innerhalb des ausgewählten Frequenzberei
ches vorliegenden Signale an das Gehör der Person weitergegeben werden. Wird
beispielsweise in einer Arbeitsumgebung mit einem relativ eindeutigen Frequenz
spektrum der üblicherweise auftretenden Schallemissionen dafür gesorgt, daß
Warnsignale oder dgl. akustische Informationen möglichst in einem Frequenzbereich
abgegeben werden, der in den normalen Schallemissionen nicht oder wenig vor
kommt, so führt das Unterdrücken der außerhalb des ausgewählten Frequenzberei
ches liegenden Schallemissionen bei der Weitergabe an die Schallabgabeeinheit
auch nicht zu einer zusätzlichen Belästigung des Gehörs der den Gehörschutz tra
genden Person. Vielmehr wird nur dann eine zusätzliche Schallemissionen durch
den erfindungsgemäßen Gehörschutz weitergegeben, wenn etwa das Warnsignal
oder dgl. tatsächlich gehört werden muß.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß die Schutzeinrichtung die Schallemissio
nen in dem ausgewählten Frequenzbereich an das Gehör der Person gegenüber
den zugehörigen ursprünglichen Schallemissionen im wesentlichen ungedämpft ab
gibt. Hierdurch wird gewährleistet, daß im Verhältnis zu den gedämpften Schallemis
sionenen außerhalb des ausgewählten Frequenzspektrums diejenigen Schallemis
sionen innerhalb des ausgewählten Frequenzspektrums hörphysiologisch deutlicher
wahrgenommen werden, ohne daß hierzu aktive Verstärkungsmaßnahmen notwen
dig sind, die in einer weiteren Ausgestaltung selbstverständlich auch eine zusätzliche
Betonung der auf den Gehörschutz einwirkenden Schallemissionen im ausgewählten
Frequenzbereich erzielbar macht.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß der Übertragungsfaktor für die Schallemis
sionen im ausgewählten Frequenzbereich zwischen den zugehörigen ursprünglichen
Schallemissionen in der Umgebung und dem von der Schallabgabeeinheit an das
Gehör abgegebenen Schallemissionen durch die die Schutzeinrichtung benutzenden
Personen einstellbar ist. Hierdurch ist gewährleistet, daß die den Schallemissionen
unterliegende Person selbst bestimmen kann, wie laut oder wie leise sie die in dem
ausgewählten Frequenzspektrum übertragenen Schallemissionen gegenüber den
durch die passive Dämpfung abgedämpften Schallemissionen wahrnehmen will, so
daß jede Person selbst durch entsprechendes Ausprobieren den von ihr als optimal
angesehenen Übertragungsfaktor einstellen kann.
Ebenfalls ist es denkbar, daß die Schutzeinrichtung sich während eines Lernmodus
auf diejenigen Schallemissionen in der Umgebung der Aufnahmeeinrichtung einstellt,
die zusätzlich zu den normalerweise vorkommenden Schallemissionen aufgenom
men werden und daraus mindestens einen ausgewählten Frequenzbereich ermittelt,
in dem Schallemissionen an das Gehör der durch die passive Schutzeinrichtung ge
schützten Person unabhängig von der Wirkung der passiven Schutzeinrichtung wie
der abgegeben werden. Üblicherweise unterliegt die Person etwa in einer Arbeits
umgebung einer Vielzahl von Schallemissionen unterschiedlicher Schallquellen, die
auch in unterschiedlicher zeitlicher und frequenzmäßiger Streuung mehr oder minder
gleichzeitig auf die Person einwirken. Hingegen sind üblicherweise Warnsignale, die
von automatischen Einrichtungen oder dgl. abgegeben werden, frequenzmäßig recht
eng begrenzt und etwa im Gefahrenfall dauernd hörbar, so daß es durchaus von
Vorteil sein kann, daß sich die Schutzeinrichtung selbsttätig auf die jeweils vorlie
gende Umgebung der Schallemissionen derart einstellen kann, daß in einem Lern
modus derjenige Frequenzbereich als ausgewählter Frequenzbereich herausgefun
den werden kann, der eine optimale Erkennung beispielsweise von Gefahrensigna
len oder dgl. ermöglicht. Hierzu kann der erfindungsgemäße Gehörschutz in einer
ersten Phase den normalen Schallemissionen ausgesetzt werden, bis sich in dem
Gehörschutz eine Repräsentation des üblicherweise vorliegenden Schallpegels bzw.
der Verteilung der Frequenzen der Schallemissionen herausgebildet hat. Wird dann
der erfindungsgemäße Gehörschutz gezielt einzelnen Schallemissionen wie etwa
Warnsignalen oder dgl. ausgesetzt, so wird eine derartige Schallemissionen als außerhalb
der gewöhnlichen Schallemissionen liegend interpretiert und entsprechend
der Frequenzbereich bestimmt, der eine möglichst gute Erkennung derartiger Schall
emissionen ermöglicht. Hierdurch ist auch gewährleistet, daß singulär oder selten
auftretende Schallemissionen nach der Lernphase sicher erkannt werden, wenn sich
beispielsweise das ansonsten vorliegende Emissionsspektrum der Schallemissionen
verändert hat.
Es ist in weiterer Ausgestaltung selbstverständlich denkbar, daß der mindestens eine
ausgewählte Frequenzbereich auf eine oder mehrere Frequenzen oder Frequenzbe
reiche etwa von Warnsignalen oder von sonstigen für die Person wichtigen Schalle
missionen abgestimmt werden kann, so daß etwa bei Vorliegen mehrerer unter
schiedlicher Warnsignale mit unterschiedlichen Bedeutungen diese etwa in unter
schiedlichen Frequenzbereichen abgegeben werden können, die jeweils für sich ge
sehen einen der ausgewählten Frequenzbereiche darstellen und in jedem der Fre
quenzbereiche ein entsprechendes Durchlaßverhalten des erfindungsgemäßen Ge
hörschutzes vorliegt.
Es ist in einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung denkbar, daß die Aufnahmeeinheit
für die Schallemissionen in die Schutzeinrichtung selbst integriert ist, beispielsweise
also in eine gegenüber einer reinen passiven Gehörschutzkapsel modifizierte Gehör
schutzkapsel integriert ist. Für verschiedene Anwendungen ist es auch denkbar, daß
die Aufnahmeeinheit für Schallemissionen entfernt von der Schutzeinrichtung ange
ordnet ist, um beispielsweise näher an dem Entstehungsort der zu detektierenden
Schallemissionen angeordnet zu sein und damit ein besseres Verhalten des erfin
dungsgemäßen Gehörschutzes zu ermöglichen. Hierbei kann die Aufnahmeeinheit
für Schallemissionen mittels einer Übertragungsvorrichtung, vorzugsweise drahtlos,
mit der Schutzeinrichtung verbunden sein, wobei hierzu selbstverständlich neben
Funkwellen auch Infrarot oder sonstige drahtlose Übertragungstechniken verwendet
werden können, die grundsätzlich bekannt sind und für den Fachmann nicht weiter
erläutert werden müssen.
Von wesentlichem Vorteil ist, wenn die Aufnahmeeinheit für Schallemissionen min
destens ein Mikrophon aufweist, ebenfalls ist es denkbar, daß die Aufnahmeeinheit
für Schallemissionen eine Anordnung von mindestens zwei Mikrophonen oder dgl.
aufweist, die auch richtungsabhängige Informationen über die Richtung des Einfalls
der Schallemissionen des ausgewählten Frequenzspektrums auf die Aufnahmeein
heit erfaßt. Hierdurch kann neben dem reinen Vorhandensein eines Warnsignals
etwa in dem ausgewählten Frequenzbereich der den Gehörschutz tragenden Person
eine Information darüber übermittelt werden, woher etwa das Warnsignal oder dgl.
kommt. Dies ist beispielsweise dann von Interesse, wenn das Warnsignal von räum
lich zu lokalisierenden und möglicherweise mobilen Einheiten abgegeben wird, wie
dies etwa auf Fahrzeugen oder dgl. der Fall ist.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß die Schallabgabeeinheit mindestens einen
Lautsprecher, vorteilhafterweise jedoch je einen Lautsprecher für jedes Ohr der zu
schützenden Person aufweist, wobei in weiterer Ausgestaltung über den mindestens
je einen Lautsprecher für jedes Ohr auch richtungsabhängige Informationen über die
Richtung des Einfalls der Schallemissionen des ausgewählten Frequenzspektrums
auf die Aufnahmeeinheit für das Gehör der Person erfaßbar sind. Dies entspricht
dann der Ausgestaltung der Aufnahmeeinheit mit einer Anordnung von mindestens
zwei Mikrophonen, die eine entsprechende Wiedergabe für jedes der Ohren der den
Gehörschutz tragenden Person erfordert.
Es ist denkbar, daß die Schutzeinrichtung außen die Ohren der Person überdecken
de Gehörschutzkapseln aufweist, die in grundsätzlich bekannter Weise wie die rein
passiv wirkenden Gehörschutzkapseln aufgebaut sein kann und zumindest Teile der
für die Übertragung von Schallemissionen im ausgewählten Frequenzbereich benö
tigten Bauteile in sich beherbergt. Ebenfalls ist es denkbar, daß die Schutzeinrich
tung in die Gehörgänge der Ohren der Person einsteckbare Ohrstöpsel aufweist, wie
sie als sogenannte In-Ohr-Einheiten auch grundsätzlich als Gehörschutz oder aus
der Hörgerätetechnik bekannt sind. Auch hier lassen sich die entsprechenden Auf
nahme- und Schallwiedergabeeinrichtungen vorsehen.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn in der Schutzeinrichtung und/oder Aufnahme
einheit für Schallemissionen eine elektrische und/oder elektronische Auswerteeinheit
vorgesehen ist, in der die von der Aufnahmeeinheit aufgenommenen Signale in die
jenigen Signale gewandelt werden, die den an das Gehör der Person abzugebenden
Schallemissionen in dem ausgewählten Frequenzbereich entsprechen. Hier ist es
beispielsweise denkbar, durch einfache Filteranordnungen, selbstverständlich aber
auch mit aufwendigen, aus der Hörgerätetechnik grundsätzlich bekannten Schaltungen
zu arbeiten, die neben einer Filterung auch entsprechende Bewertungen des
Frequenzspektrums ermöglichen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehörschuzes
zeigt die Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung den Aufbau des erfindungsgemäßen
Gehörschutzes in einer typischen Situation an einer den Gehör
schutz tragenden Person,
Fig. 2 eine Darstellung der Schallintensität über der Frequenz mit Aufzei
gen der Filterwirkung in dem ausgewählten Frequenzbereich,
Fig. 3 eine Auftragung der Lautstärkeverteilung über der Zeit mit und ohne
passiven Gehörschutz und mit dem erfindungsgemäßen Gehör
schutz,
Fig. 4 eine Auftragung der Lautstärkeverteilung über der Zeit mit und ohne
passiven Gehörschutz und mit dem erfindungsgemäßen Gehör
schutz.
In der Fig. 1 ist in einer sehr schematischen Darstellung beschrieben, wie ein erfin
dungsgemäßer Gehörschutz dem Grunde nach funktioniert, wenn eine Schallemis
sionen 9, 11 ausgesetzte Person 1 insbesondere von als Warnsignalen dienenden
Schallemissionen 9 unterrichtet werden soll.
Der erfindungsgemäße Gehörschutz erinnert hierbei an die grundsätzlich bekannten
und hier nicht weiter zu beschreibenden handelsüblichen Gehörschutzkapseln 2, die
über einen Tragebügel 3 über die Ohren 4 der Person 1 gestülpt werden können und
über eine nicht weiter dargestellte elastische Dichtung am Kopf nahe den Ohren 4
der Person 1 an den Kopf gedrückt werden. Derartige Gehörschutzkapseln 2 weisen
hierbei eine etwa kalottenartige Außenform auf, die einen Aufnahmeraum für die Ohren
4 der Person 1 bieten und zwischen der Außenkalotte der Gehörschutzkapsel 2
und dem Aufnahmeraum mit Dämmaterial versehen sind. Hierbei wird durch die
Dämmaterialien außen auf die Gehörschutzkapsel 2 einwirkender Schall abgedämpft
und nur in entsprechend verringertem Umfang an das Ohr 4 weitergegeben.
Hierbei ist die Dämmwirkung der Gehörschutzkapsel 2 in grundsätzlich bekannter
Weise hauptsächlich von der Dicke des Dämmaterials und der akustischen Wirkung
des Dämmaterials abhängig, wobei über den ganzen hörbaren Frequenzbereich
derartige Gehörschutzkapseln 2 mehr oder minder gleichmäßig alle Frequenzbereichen
abdämpfen. In der in Fig. 1 prinzipienhaft dargestellten Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Gehörschutzes wird eine derartige grundsätzlich bekannte
Gehörschutzkapsel dahingehend erweitert, daß bildlich gesprochen ein akustisches
Loch in einem ausgewählten Frequenzbereich 16 in die Wirkung der ansonsten be
kannten Gehörschutzkapsel 2 gebracht wird, die auf Schallwellen 9 einer beispielsweise
ein Warnsignal abgebenden Schallquelle 8 abgestimmt werden können. Hierzu
ist ohne wesentliche Verminderung der rein passiven Wirkung der Gehörschutz
kapsel 2 außenseitig der Gehörschutzkapsel 2 ein Mikrophon 6 angebracht, das
über eine funktionelle Verbindung mit einer Auswerteelektronik 7 in Verbindung
steht, die wiederum mit einem an der Innenseite der Gehörschutzkapsel 2 angeord
neten Lautsprechereinheit 5 verbunden ist. Mikrophon 6, Auswerteelektronik 7 und
Lautsprecher 5 bilden hierbei auf elektronischem Wege eine Verbindung zwischen
der Umgebung und dem Inneren der Gehörschutzkapsel 2, wobei selektiv bestimmte
Frequenzbereiche, insbesondere abgestimmt auf Schallwellen 9 einer als Warnsignal
dienenden Schallquelle 8 verstärkt oder unverstärkt durch die Gehörschutzkap
sel 2 durchgelassen werden. Das Mikrophon 6 nimmt hierbei neben den überall in
der Umgebung der Person 1 angeordneten Schallquellen 10 und den von diesen
Schallquellen 10 abgegebenen Schallwellen 11 auch diejenigen Schallwellen 9 auf,
die von der ein Warnsignal abgebenden Schallquelle 8 abgegeben werden können.
Diese Summe von Schallwellen bzw. die von dem Mikrophon 6 daraus gesammelten
Signale werden an die Auswerteelektronik 7 weitergegeben, die nur diejenigen bei
spielsweise von der Person 1 eingestellten und ausgewählten Frequenzbereiche 16
durchläßt und an den Lautsprecher 5 weitergibt, der somit zusätzlich zu den die Ge
hörschutzkapsel 2 ohnehin durchtretenden Frequenzen Schallemissionen in dem
ausgewählten Frequenzbereich 16, auf elektronischem Wege bearbeitet, dem Gehör
4 der Person 1 besonders zur Kenntnis gibt. Somit nimmt die Person 1 diese in dem
ausgewählten Frequenzbereich 16 liegenden Schallemissionen gegenüber dem ge
dämpften Umgebungsschall 11 besonders hervorgehoben wahr und kann entspre
chend gut auf das von der Schallquelle 8 abgegebene Warnsignal 9 reagieren. Es
versteht sich von selbst, daß mit Hilfe der elektrischen Übertragung der von dem Mi
krophon 6 aufgenommenen Schallemissionen 9, 11 über die Auswerteelektronik an
den Lautsprecher 5 eine Vielzahl von Auswerte- und Filterungsmaßnahmen sowie
auch Verstärkungsmaßnahmen vorgesehen werden können, um die Schallemissio
nen 9, 11 in dem ausgewählten Frequenzbereich 16 für die Person 1 besonders gut
hörbar zu machen. Dies ist beispielsweise aus der Hörgerätetechnik, aber auch aus
dem Bereich der aktiven Schalldämpfung grundsätzlich bekannt und soll hier nicht
weiter beschrieben werden. Selbstverständlich ist es auch denkbar, nicht nur einen
ausgewählten Frequenzbereich 16 für das Empfangen der als Warnsignal dienenden
Schallwellen 9 der Schallquelle 8 vorzusehen, sondern eine Vielzahl von derartigen,
vorteilhafterweise getrennten Frequenzbereichen 16 zu ermöglichen. Somit kann für
eine Mehrzahl von Warnsignalen, die auf getrennten Frequenzbereichen 16 abgege
ben werden, das vorteilhafte Durchlaßverhalten des erfindungsgemäßen Gehör
schutzes realisiert werden.
Selbstverständlich können Mikrophon 6 und Auswerteelektronik 7 bzw. Lautsprecher
5 auch räumlich getrennt angeordnet werden, wenn für eine Übertragung der ent
sprechend zu ermittelnden Signale entsprechende Übertragungseinrichtungen 24
wie Funkstrecken, Infrarotstrecken oder dgl. vorgesehen werden. Dies ist insbeson
dere dann vorteilhaft, wenn der Ort der Entstehung der Schallwellen 9 und somit die
Schallquelle 8 sich weit entfernt von der Person 1 befinden und gleichwohl von der
Person 1 akustisch besonders gut wahrgenommen werden sollen.
In der Fig. 2 ist in einer ebenfalls sehr schematischen Darstellung die Schallinten
sität I gegenüber der Frequenz f aufgetragen, wie sie beispielsweise beim Dämp
fungsverhalten eines Gehörschutzes auftreten kann. In der Umgebung liegt etwa ein
Frequenzgang 12 ohne eine Schutzeinrichtung bei hoher Intensität vor, die durch die
Wirkung eines rein passiven Gehörschutzes auf das Maß der Kennlinie 13 reduziert
werden kann. Vereinfachend sind hierbei die Kennlinien 12 und 13 als Geraden dar
gestellt, wobei in der Praxis abhängig von dem Aufbau des passiven Gehörschutzes
auch unterschiedliche Intensitätskennlinien vorliegen werden. Wird hingegen ein er
findungsgemäßer Gehörschutz mit Übertragung von Schallemissionen in einem aus
gewählten Frequenzbereich 16 benutzt, so ergibt sich der mit 14 bezeichnete Fre
quenzgang 14, der außerhalb eines ausgewählten Frequenzbereiches 16 in etwa
demjenigen des Frequenzganges 13 entspricht, innerhalb des ausgewählten Fre
quenzbereiches 16 jedoch eine etwa einen hier als trapezartige Kennlinie 15 darge
stellten Frequenzgang aufweist. In diesem ausgewählten Frequenzbereich 16, der
selbstverständlich auch an mehreren Stellen der Frequenz f vorgesehen werden
kann, werden die Schallintensitäten wesentlich stärker an das Gehör 4 der Person 1
übermittelt, als dies in den außerhalb des ausgewählten Frequenzbereiches 16 lie
genden Frequenzbereichen erfolgt.
In der Fig. 3 ist in einer anderen Ausgestaltung die Auftragung der Schallintensität I'
über der Zeit dargestellt, wobei hier etwa ein Schallintensitätsverlauf 18 ohne Schutz
einrichtung zu erkennen ist, in der zu einem Zeitpunkt to ein als Warnsignal dienen
der Anstieg der Intensität zu erkennen ist. Mit Verwendung einer herkömmlichen
Gehörschutzkapsel 2 wird die Intensität etwa wieder prozentual auf die Kennlinie 17
der Schallintensität reduziert, wobei ebenfalls der Ausschlag des Warnsignals 20
abgedämpft wird. Dadurch kann es passieren, daß die Intensität des abgedämpften
Warnsignals 20 nicht mehr ausreichend ist, um ein sicheres Erkennen des Warnsignals
20 nach Durchtreten des passiven Gehörschutzes zu erreichen. Durch die
Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Gehörschutzes kann dieses Warnsignal 20
auf eine der Kennlinie 21 entsprechende Höhe etwa verstärkt oder zumindest auf die
gleiche Höhe wie das Warnsignal 19 gebracht werden, so daß die das Warnsignal
20 unbedingt hören müssende Person 1 dieses Warnsignal 21 sicher wahrnimmt.
In der Fig. 4 ist eine denkbare Anwendung des erfindungsgemäßen Gehörschutzes
etwa bei Gleisbauarbeiten in einer Baustelle 26 an einem Schienenstrang 22 darge
stellt, der im laufenden Betrieb von einem herannahenden Zug 23 passiert wird. Eine
im Bereich von Erdhaufen 27 bzw. losen Schienen 28 arbeitende Person 1 ist hierbei
mit einem erfindungsgemäßen Gehörschutz ausgestattet, der über eine drahtlose
Übermittlung 25 mit einer separat angeordneten Aufnahme-/Übertragungseinheit 24
in Verbindung steht, die über ein Mikrophon 6 verfügt. Ein Stück entfernt von der
Arbeitsstelle der Person 1 ist eine Person 29 zur Streckensicherung postiert, die den
herannahenden Zug 23 wesentlich früher als die Person 1 wahrnimmt und über eine
Schallquelle 8 Schallwellen 9 in Richtung auf die arbeitende Person 1 und auch in
Richtung auf die separate Aufnahme-/Übertragungseinheit 24 abgibt. Nimmt das
Mikrophon 6 der separaten Aufnahme-/Übertragungseinheit 24 ein derartiges, auf einer
bestimmten Frequenz abgegebenes Schallsignal 9 wahr, so übermittelt es dieses
Schallsignal 9 über die Übertragungsstrecke 25 an den erfindungsgemäßen Gehör
schutz, den die Person 1 trägt. Diese Person 1 nimmt trotz der beispielsweise aus
Temperaturschutzgründen übergestülpten Gehörschutzeinrichtung in der schon vor
stehend beschriebenen Weise die dem ausgewählten Frequenzbereich 16 entspre
chenden Schallemissionen 9 in seinem Gehörschutz z. B. überproportional verstärkt
deutlich wahr und kann sich daher aus dem Bereich der Baustelle 26 zurückziehen,
bis der herannahende Zug 23 die Baustelle 26 passiert hat. Hierdurch wird verhin
dert, daß schwere Unfälle durch nicht rechtzeitig von dem Schienenstrang 22 zu
rücktretenden Personen 1 geschehen. Durch die separate Aufnahme-/Übertra
gungseinheit 24 kann mit einer entsprechenden Vorwarnung gearbeitet werden, ob
wohl die zur Streckensicherung vorgesehene Person 29 weiter entfernt ist, als es
entsprechend der Ausbreitung der Schallwellen 9 in Richtung auf die Person 1 bei
einer rein akustischen Übertragung zulässig bzw. sinnvoll wäre.
1
Person
2
passive Schutzeinrichtung
3
Bügel
4
Ohr
5
Lautsprecher
6
Mikrophon
7
Auswerteelektronik
8
Schallquelle Warnsignal
9
Schallwellen Warnsignal
10
Schallquellen Arbeitsumgebung
11
Schallwellen Arbeitsumgebung
12
Frequenzgang ohne Schutzeinrichtung
13
Frequenzgang mit Schutzeinrichtung
14
Frequenzgang mit Schutzeinrichtung und Frequenzselektion
15
Frequenzgang
16
ausgewählter Frequenzbereich
17
Schallintensität mit Schutzeinrichtung
18
Schallintensität ohne Schutzeinrichtung
19
Warnsignal in Umgebung
20
Warnsignal mit Frequenzselektion
21
Warnsignal passiv durch Schutzeinrichtung gedämpft
22
Schienenstrang
23
herannahender Zug
24
separate Aufnahmeeinheit/Übertragungseinheit
25
drahtlose Übermittlung
26
Baustelle
27
Erdhaufen
28
lose Schienen
29
Streckensicherung
Claims (18)
1. Gehörschutz, aufweisend eine passiv wirkende Schutzeinrichtung (2) zum
Schutz gegen Umgebungsgeräusche (11) oder sonstige unzuträgliche Umge
bungsbedingungen, die das Gehör (4) einer die Schutzeinrichtung (2) benut
zenden Person (1) gegenüber Schallemissionen (11) in der Umgebung im hör
baren Frequenzspektrum schützt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schutzeinrichtung (2) mit einer Aufnahmeeinheit (6) für Schallemissionen
verbunden ist, die Schallemissionen (9) in der Umgebung in mindestens einem
ausgewählten Frequenzbereich (16) aufnimmt und an die Schutzeinrichtung (2)
überträgt, wobei die Schutzeinrichtung (2) eine Schallabgabeeinheit (5) auf
weist, die die Schallemissionen (9) in dem ausgewählten Frequenzbereich (16)
an das Gehör (4) der durch die Schutzeinrichtung (2) geschützten Person (1)
unabhängig von der Wirkung der passiven Schutzeinrichtung (2) wieder abgibt.
2. Gehörschutz gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz
einrichtung (2) die Schallemissionen (11) außerhalb des ausgewählten Fre
quenzbereiches (16) vollständig oder weitgehend unterdrückt.
3. Gehörschutz gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Schutzeinrichtung (2) die Schallemissionen (20) in dem ausge
wählten Frequenzbereich (16) an das Gehör (4) der Person (1) gegenüber den
zugehörigen ursprünglichen Schallemissionen (9) im wesentlichen ungedämpft
wieder abgibt.
4. Gehörschutz gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Schallabgabeeinheit (5) die Schallemissionen (20) in dem ausge
wählten Frequenzbereich (16) an das Gehör (4) der Person (1) gegenüber den
zugehörigen ursprünglichen Schallemissionen (9) verstärkt wieder abgibt.
5. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Übertragungsfaktor für die Schallemissionen (20) in dem
ausgewählten Frequenzbereich (16) zwischen den zugehörigen ursprünglichen
Schallemissionen (9) in der Umgebung und dem von der Schallabgabeeinheit
(5) an das Gehör (4) abgegebenen Schallemissionen (20) durch die die Schutz
einrichtung (2) benutzende Person (1) einstellbar ist.
6. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schutzeinrichtung (2) sich während eines Lernmodus auf
diejenigen Schallemissionen (9) in der Umgebung der Aufnahmeeinheit (6) ein
stellt, die zusätzlich zu den normalerweise vorkommenden Schallemissionen
(11) aufgenommen werden und daraus mindestens einen Frequenzbereich (16)
ermittelt, in dem Schallemissionen (9) an das Gehör (4) der durch die passive
Schutzeinrichtung (2) geschützten Person (1) unabhängig von der Wirkung der
passiven Schutzeinrichtung (2) wieder abgegeben werden.
7. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der mindestens eine ausgewählte Frequenzbereich (16) auf die
Frequenzen von in der Umgebung der Person (1) abgegebenen Warnsignalen
(9), für durch die Person (1) vorzunehmende Verrichtungen wichtigen Schalle
missionen (11, 9) oder dgl. Schallemissionen abstimmbar ist.
8. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufnahmeeinheit (6) für Schallemissionen (11, 9) in die
Schutzeinrichtung (2) selbst integriert ist.
9. Gehörschutz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeeinheit (6) für Schallemissionen (9, 11) entfernt von der
Schutzeinrichtung (2) angeordnet ist.
10. Gehörschutz gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnah
meeinheit (6) für Schallemissionen (9, 11) mittels einer Übertragungseinrich
tung (24), vorzugsweise drahtlos, mit der Schutzeinrichtung (2) verbunden ist.
11. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufnahmeeinheit (6) für Schallemissionen (9, 11) mindestens
ein Mikrophon (6) oder dgl. aufweist.
12. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufnahmeeinheit (6) für Schallemissionen (9, 11) eine Anordnung
von mindestens zwei Mikrophonen oder dgl. aufweist, die auch rich
tungsabhängige Informationen über die Richtung des Einfalls der Schallemis
sionen (9) des ausgewählten Frequenzspektrums (16) auf die Aufnahmeeinheit
(6) erfaßt.
13. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schallabgabeeinheit (5) mindestens einen Lautsprecher
aufweist.
14. Gehörschutz gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schall
abgabeeinheit (5) mindestens je einen Lautsprecher für jedes Ohr (4) der zu
schützenden Person (1) aufweist.
15. Gehörschutz gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß über den
mindestens je einen Lautsprecher für jedes Ohr (4) auch richtungsabhängige
Informationen über die Richtung des Einfalls der Schallemissionen (9) des aus
gewählten Frequenzspektrums (16) auf die Aufnahmeeinheit (6) für das Gehör
(4) der Person (1) erfaßbar sind.
16. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schutzeinrichtung (2) außen die Ohren (4) der Person (1)
überdeckende Gehörschutzkapseln aufweist.
17. Gehörschutz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzeinrichtung (2) in die Gehörgänge der Ohren (4) der Person (1)
einsteckbare Ohrstöpsel aufweist.
18. Gehörschutz gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Schutzeinrichtung (2) und/oder in der Aufnahmeeinheit (6)
für Schallemissionen (9, 11) eine elektrische und/oder elektronische Auswerte
einheit (7) vorgesehen ist, in der die von der Aufnahmeeinheit (6) aufgenom
menen Signale in diejenigen Signale gewandelt werden, die den an das Gehör
(4) der Person (1) abzugebenden Schallemissionen (20) in dem ausgewählten
Frequenzbereich (16) entsprechen.
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---|---|
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