CH663428A5 - Verfahren und vorrichtung zur inbetriebnahme einer friktionsspinnmaschine. - Google Patents
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- D01H4/52—Piecing arrangements; Control therefor for friction spinning
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Inbetriebnahme einer gegensinnig bewegbare, einen Spinnzwickel bildende Friktionsflächen, eine Faserzufuhrvorrichtung, eine Fadenabzugsvorrichtung und mindestens eine auf den Spinnzwickel wirkende Spinnbetriebs-Saugvorrichtung aufweisenden Friktionsspinnmaschine, insbesondere zum Beheben eines Fadenbruchs.
Die Friktionsflächen derartiger Friktionsspinnmaschinen bestehen zum Beispiel aus zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden perforierten Trommeln, zwischen denen sich der Spinnzwickel ausbildet. Die Spinnfasern werden in aufgelöster Form in den Spinnzwickel eingebracht. Im Innern mindestens einer perforierten Trommel befindet sich eine stationäre Spinnbetriebs-Saugvorrichtung mit einem gegen den Spinnzwickel gerichteten Saugschlitz, der knapp an der Trommelwandung endet, so dass die Trommel noch frei rotieren kann.
Derartige Friktionsspinnmaschinen gestatten einen automatischen Spinnbetrieb. Die Inbetriebnahme einer derartigen Friktionsspinnmaschine geschieht von Hand. Auch das Beheben eines Fadenbruchs geschieht von Hand und ist daher von manueller Geschicklichkeit abhängig. Die Qualität der Fadenverbindungsstelle ist sehr schwankend und von Zufälligkeiten, insbesondere auch von der Geschicklichkeit der ausführenden Person abhängig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst weitgehend automatisierte Inbetriebnahme der Friktionsspinnmaschine, insbesondere zum Beheben eines Fadenbruchs, zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 8 beschrieben. Eine zum Durchführen des neuen Verfahrens geeignete neue Vorrichtung ist im Anspruch 9 beschrieben. Vorteilhafte weitere Ausbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 10 und 11 beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Inbetriebnahme oder das Beheben eines Fadenbruchs rasch und sicher vonstatten geht. Von manueller Geschicklichkeit abhängige Zufälligkeiten sollen eliminiert werden. Die Qualität der Fadenverbindung soll gesteigert werden.
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher beschrieben und erläutert werden.
Figur 1 zeigt einen Längsschnitt,
Figur 2 einen Querschnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung.
Die hier nur mit den zum Verständnis der Erfindung notwendigen Teilen dargestellte Friktionsspinnmaschine 1 besitzt zwei gegensinnig bewegbare, einen Spinnzwickel 2 bildende Friktionsflächen 3, 4. Die Friktionsflächen 3, 4 sind als perforierte Trommeln ausgebildet. Die Trommeln rotieren während des Spinnbetriebs gleichsinnig in Richtung der Pfeile 5,6. Die gleichsinnige Rotation der Trommeln führt zu
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einer gegensinnigen Bewegung der Friktionsflächen am Spinnzwickel 2. Die Spinnfasern 7 werden durch einen Trichter 8 in den Spinnzwickel 2 hinein zugeführt. Durch ein Abzugswalzenpaar 9,10 wird der gesponnene Faden 11 aus der Spinnzone beziehungsweise aus dem Spinnzwickel 2 heraus abgezogen. Die Walze 9 ist mit einem Eigenantrieb versehen, die Walze 10 ist als Druckwalze ausgebildet und kann in Richtung des Pfeils 12 von der Walze 9 abgehoben werden.
Jede der beiden Trommeln besitzt eine Spinnbetriebs-Saugvorrichtung 13 beziehungsweise 14. Die beiden Spinnbe-triebs-Saugvorrichtungen 13,14 wirken dadurch auf den Spinnzwickel 2 ein, dass ihre schlitzartigen Saugdüsen 15 beziehungsweise 16 gegen das untere Ende des Spinnzwickels 2 gerichtet sind. Dort bildet sich auf den Friktionsflächen 3, 4 der Faden 11.
Die Friktionsspinnmaschine 1 besitzt ein den Spinnzwik-kel 2 und die Friktionsflächen 3, 4 umschliessendes Gehäuse 17, das durch einen aufklappbaren Deckel 18 verschliessbar ist. An der Fadenabzugsseite ist in die Wand des Gehäuses 17 ein Fadenabzugsröhrchen 19 eingesetzt. Auf der entgegengesetzten Seite mündet in das Gehäuse 17 ein gegen den Spinnzwickel 2 gerichtetes, während der Inbetriebnahme der Friktionsspinnmaschine 1 mit Saugluft beaufschlagbares Absaugrohr 20. Zum Festhalten des eingesaugten Fadens 11' weist das Absaugrohr 20 eine verhältnismässig enge Rohrkrümmung 30 von etwa 90 Grad und eine steuerbare Fadenklemme 31 auf. Je nach den Betriebsbedingungen der Spinnmaschine kann es aber auch ausreichen, dass der Faden lediglich durch die Saugluft im Bereich des Spinnzwickels im gespannten Zustand gehalten wird.
Die beiden Saugstutzen 21,22 der Spinnbetriebs-Saugvor-richtungen 13,14 sind über Wegeventile 23,24 an eine Saugluftquelle 26 angeschlossen. Das Absaugrohr 20 ist über ein Wegeventil 25 an die Saugluftquelle anschliessbar. Die Rotationsantriebe der Trommeln 3 und 4 sind hier nicht näher dargestellt.
Wenn der Faden 11 bricht, wird zum Vermeiden unkontrollierbarer Walkvorgänge sofort die Faserzufuhr eingestellt, die Bewegung der Friktionsflächen zum Stillstand gebracht und die Spinnbetriebs-Saugvorrichtung ausgeschaltet. Dies kann automatisch geschehen, und zwar zum Beispiel durch einen Fadenwächter, der auf die Faserzufuhrvorrichtung, die Antriebsvorrichtung der beiden Trommeln 3,4 und die Wegeventile 23,24 einwirkt. Durch das Umschalten der Wegeventile 23,24 werden beide Spinnbetriebs-Saugvorrichtungen 13, 14 über Belüftungsstutzen 27, 28 gegen die Atmosphäre belüftet. Dies unterstützt und erleichtert den nun folgenden Absaugvorgang, der durch Umschalten des Wegeventils 25 eingeleitet wird.
Jetzt wird das Ende 11' des gebrochenen Fadens 11 durch das Absaugrohr 20 angesaugt. Hierzu kann die Walze 10 in Richtung des Pfeils 12 von der Walze 9 des Abzugswalzenpaars abgehoben werden. Die Rückforderung des Fadenendes kann aber auch dadurch unterstützt werden, dass die Walze 9 gegen die Richtung des Pfeils 29 in Rotation versetzt wird, wobei die Walze 10 auf die Walze 9 aufgelegt werden kann. Wenn das Fadenende durch das Absaugrohr 20 angesaugt wird, gelangt der Faden in den Spinnzwickel 2 und wird dort im gespannten Zustand gehalten. Der angesaugte Faden 11' liegt an der Innenseite der Rohrkrümmung 30 an, die wie eine Klemmstelle auf den Faden einwirkt. Zusätzlich oder statt dessen kann aber auch die Fadenklemme 31 geschlossen werden, die als ein durch einen Schlitz in das Absaugrohr 20 hineinragender Schieber ausgebildet ist und den Faden 11' am Boden des Absaugrohrs 20 festhält. Sobald der Faden im Spinnzwickel 2 liegt, werden die Saugvorrichtungen 13 und 14 mit verminderter Saugleistung durch Umschalten der Wegventile 23 und 24 bei gleichzeitiger Drosselung der Saugluftquelle 26 wieder von Saugluft beaufschlagt, und es werden die Friktionsflächen 3 und 4 in Richtung der Pfeile 5 und 6 in Bewegung gesetzt. Im allgemeinen ist dies die beim Spinnvorgang vorhandene Bewegungsrichtung der Friktionsflächen 3 und 4. Dadurch soll der Faden von seiner Fadendrehung befreit werden, wobei diese Befreiung vorzugsweise an einer hier am hinteren Ende des Spinnzwickels 2 gelegenen Stelle erfolgt. Je nach Fasermaterial und Art des Spinnvorganges kann die Befreiung von der Fadendrehung aber auch dadurch erfolgen, dass die Friktionsflächen 3 und 4 zunächst entgegen der beim Spinnvorgang vorhandenen Bewegungsrichtung, das heisst gegen die Richtung der Pfeile 5 und 6 in Bewegung gesetzt werden.
Sobald der Faden von seiner Fadendrehung befreit ist, wird die gegebenenfalls geschlossene Fadenklemme 31 wieder geöffnet und unter der Wirkung der Saugluft tritt eine Fadenunterbrechung ein, weil der Faserzusammenhalt geringer wird und die Fadenspannung die Haltekräfte übersteigt. Das abgetrennte Fadenstück wird in das Absaugrohr 20 hinein abgesaugt. Nun kann die Absaugung durch Umschalten des Wegeventils 25 eingestellt werden. Dann wird die Zufuhr der Fasern 7 wiederaufgenommen, die Faserzufuhrvorrich-tung, die hier nicht näher dargestellt ist, also wieder in Betrieb gesetzt. Dabei rotieren nun mit zunehmender Geschwindigkeit die Friktionsflächen 3 und 4 in Richtung der Pfeile 5 und 6. Schliesslich wird die Faserzufuhr, die Saugleistung der Spinnbetriebs-Saugvorrichtungen 13, 14, die Bewegung der Friktionsflächen 3, 4 und der Fadenabzug mit Hilfe des Abzugswalzenpaares 9, 10 aufeinander abgestimmt und bis zum normalen Spinnbetrieb gesteigert. Die Abstimmung verfolgt in erster Linie den Zweck, einen Faden gewünschter Feinheit und gewünschter Drehung mit vorgegebener Geschwindigkeit zu bilden.
Bei dem aufgezählten Nacheinander der einzelnen Arbeitsschritte sind fliessende Übergänge möglich. Handelt es sich um eine erstmalige Inbetriebnahme, fallen die Verfahrensschritte 1 und 2 fort.
Das bei der Fadenunterbrecbung entstehende neue Fadenende weist einen zum Anspinnen sehr geeigneten Faserbart auf. Während der Prozedur ist der Faden auf der einen Seite durch das Abzugswalzenpaar 9, 10, auf der anderen Seite durch den im Absaugrohr 20 herrschenden Unterdruck, gegebenenfalls vorübergehend auch durch die Fadenklemme 31, unter Zugspannung gehalten.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel eingeschränkt.
Viele gleichartige Friktionsspinnmaschinen können zu einem Maschinenaggregat vereinigt sein. Zur Fadenbruchbehebung kann in diesem Fall eine wanderfähige Anspinnvorrichtung zum Einsatz kommen, die zumindest vom Einführen des Fadens in den Spinnzwickel an alle Verfahrensschritte einleitet oder veranlasst.
Abweichend vom Ausführungsbeispiel könnte es im Einzelfall besser sein, vor der Befreiung des Fadens von seiner Fadendrehung auf die Belüftung der Spinnbetriebs-Saugvor-richtungen oder auf die Beaufschlagung dieser Vorrichtungen mit Überdruck mindestens zeitweise zu verzichten, um das Ansaugen des Fadens in das Abzugsröhrchen 19 hinein zu erleichtern. Vorteile bringt auch der Anschluss des Absaugrohrs 20 an eine besondere Saugluftquelle, zum Beispiel über eine fahrbare Anspinnvorrichtung, damit die Druckhaltung von der spinnbetriebsmässigen Druckhaltung der Saugluftquelle 26 unabhängig wird. Zur Versorgung der Spinnbe-triebs-Saugvorrichtungen genügt bei anderer Leitungsführung unter Umständen ein einziges Wegeventil, das konstruktiv mit dem Wegeventil des Absaugrohrs 20 vereinigt sein kann.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Verfahren zur Inbetriebnahme einer gegensinnig bewegbare, einen Spinnzwickel bildende Friktionsflächen, eine Faserzufuhrvorrichtung, eine Fadenabzugsvorrichtung und mindestens eine auf den Spinnzwickel wirkende Spinn-betriebs-Saugvorrichtung aufweisenden Friktionsspinnmaschine, insbesondere zum Beheben eines Fadenbruchs, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Faserzufuhr eingestellt und die Bewegung der Friktionsflächen zum Stillstand gebracht,
b) die Spinnbetriebs-Saugvorrichtung von der Saugluftversorgung getrennt,
c) Saugluft von dem dem Fadenabzug entgegengesetzten Ende her durch ein Absaugrohr auf den Spinnzwickel zur Einwirkung gebracht und das Fadenende oder ein Anspinn-faden in den Spinnzwickel eingebracht,
d) der Faden im Bereich des Spinnzwickels im gespannten Zustand gehalten,
e) die Spinnbetriebs-Saugvorrichtung mit verminderter Saugleistung in Betrieb genommen und die Friktionsflächen in Bewegung gesetzt werden, um den Faden an einer Stelle von seiner Fadendrehung zu befreien,
f) der Faden an der Stelle, an der er seine Fadendrehung weitgehend verloren hat, unter Zugspannung unterbrochen und das abgetrennte Fadenstück in das Absaugrohr hinein abgesaugt,
g) die Faserzufuhr wieder aufgenommen und dabei mit zunehmender Geschwindigkeit die Friktionsflächen gegensinnig bewegt,
h) die Faserzufuhr, die Saugleistung der Spinnbetriebs-Saugvorrichtung, die Bewegung der Friktionsflächen und der Fadenabzug bis zum normalen Spinnbetrieb gesteigert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugluft von dem dem Fadenabzug entgegengesetzten Ende her eine Zeitlang durch das Absaugrohr auf den Spinnzwickel zur Einwirkung gebracht wird.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden im Bereich des Spinnzwickels durch Saugluft im gespannten Zustand gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Absaugen des abgetrennten Fadenstückes in das Absaugrohr die Bewegung der Friktionsflächen wieder zum Stillstand gebracht und die Absaugung eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden ausserhalb des Spinnzwickels mindestens solange festgehalten wird, wie er von seiner Fadendrehung befreit wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden zumindest in Fadenabzugsrichtung hinten ausserhalb des Spinnzwickels festgehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass beim Auftreten eines Fadenbruches im normalen Spinnbetrieb sofort die Faserzufuhr eingestellt, die Bewegung der Friktionsflächen zum Stillstand gebracht und die Spinnbetriebs-Saugvorrichtung ausgeschaltet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnbetriebs-Saugvorrichtung beim oder nach dem Trennen von der Saugluftversorgung an atmosphärischen Luftdruck oder an eine Druckluftquelle angeschlossen wird.
9. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, däss die Friktionsspinnmaschine ein den Spinnzwickel (2) und mindestens einen Teil der Friktionsflächen (3,4) umschlies-sendes Gehäuse (17) aufweist, in das an dem dem Fadenabzug entgegengesetzten Ende ein gegen den Spinnzwickel (2)
gerichtetes, während der Inbetriebnahme der Friktionsspinnmaschine (1) mit Saugluft beaufschlagbares Absaugrohr (20) mündet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Absaugrohr (20) Vorkehrungen zum Festhalten des eingesaugten Fadens (11') aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorkehrungen zum Festhalten des eingesaugten Fadens (11') aus einer Rohrkriimmung (30) und/oder einer steuerbaren Fadenklemme (31) bestehen.
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