Elektro-medizinische Badeeinrichtung. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verabreichung elektro-mediziniseller Bä der, mittelst welcher innerhalb des Vollbades eine bestimmte Behandlung des ganzen Kör pers des Badenden oder einzelner Körperteile desselben vorgenommen werden kann oder mittelst welcher einzelne Körperteile von der elektrischen Gesamtbehandlung ausgeschlos sen werden können.
Das Wesen der neuen Einrichtung besteht darin, dass die innern Längsseiten der zur Aufnahme der Badeflüssigkeit dienenden Wanne mit Elektrodenplatten versehen und zwischen zwei gegenpoligen Platten eine aus wechselbare Vorrichtung angeordnet ist, wel che es ermöglicht, den von der Badeflüssig keit geleiteten elektrischen Strom in der ge wünschten oder erforderlichen Weise zu steuern.
Diese auswechselbare Vorrichtung kann verschieden ausgebildet sein und zum Beispiel aus einer Ilolztafel mit ein- oder beiderseitig angeordneten, durchgehenden oder geteilten Elektrodenplatten oder einer biegsamen Wand mit ausziehbaren Platten aus Isoliermaterial, einer Drahtnetzelektrode, einem taschenartigen, zur Aufnahme von Heilstoffen dienenden Behälter oder einer glockenförmigen Abdeckvorrichtung be stehen.
Die Zeichnung zeigt die- neue Badeein richtung in verschiedenen Ausführungen, ohne dass jedoch durch die letzteren alle Aus führungsmöglichkeiten der einzelnen Einrich tungsteile erschöpft wären.
Fig. <B>1</B> ist die Oberansicht der Badewanne mit verschiedenen Einsätzen und einer Draht- netzelektrode zur Schulterbehandlung; Fig. 2 zeigt einen senkrechten Schnitt gemäss Linie I-I der Fig. <B>1</B> mit einer an dern Ausbildung und Anordnung der Ein- Sätze; Fig. <B>3</B> zeigt eine Oberansicht eines Teils der Badewanne mit einer aus einzelnen zu einander verstellbaren Teilen bestehenden senkrechten Einsatzwand mit ausziehbaren Platten;
Vic,. 4 zeigt die Stirnansiclit eines zur Arm- oder Bein- und Fussbehandlung die nenden kastenartigen Einsatzes, dessen Ober- ansieht aus Fig. <B>1</B> ersichtlich ist; Fig. <B>5</B> ist eine Teilansicht einer taschen artigen Abdeckvorrichtung zur Aufnahme von Heilstoffen;
Fig. <B>6</B> ist ein Längsschnitt nach Linie 11-1.I der Fig. <B>5;</B> Fig. <B>7</B> zeigt eine Seitenansicht eines Teils der Einsatzwand gemäss Fig. <B>3;</B> Fig. <B>8</B> zeigt einen teilweisen Längsschnitt durch einen<B>-</B> als Luftbehälter ausgebildeten Einsatz; Fig. <B>9</B> ist ein Längsschnitt durch einen aus wasserdichtem Stoff bestehenden hänge- mattenartigen Einsatz;
Fia-. <B>10</B> zeigt die Oberansicht der Bade wanne mit einer Umlaufleitung, einer Pumpe, einem Sammelbehälter und einer Zweig leitung; Fig. <B>11</B> ist eine Seitenansicht des Sam- melbehälters; Fig. 12 ist ein senkrechter Schnitt durch einen glockenförmigen Einsatz.
Gemäss Fig. <B>1</B> ist die zweckmässig- aus flolz bestehende Vellbadewanne <B>1</B> auf den Innenlänusseiten mit den zweckmässig mehr teiligen Elektrodenplatten <B>2</B> und auf den Aussenseiten mit den Stromanschlüssen<B>3</B> und 4 für die negative und positive Stromzufüh- runcr versehen.<B>5</B> zei-t einen kastenartiaen t' el <B>n</B> Einsatz,
der für die Arm- oder Bein- und Fussbehandlung dienen kann und auf seiner Innenseite mit Elektroden<B>6</B> bezw. <B>7</B> Tig. 4) aLis(rerüstet ist. Mit diesem Einsatz kann ein Arm mit oder ohne Hand oder ein Bein mit Fuss oder ohne Fuss innerhalb des Vollbades für sich behandelt werden.
Die Elektroden<B>6</B> und<B>7</B> werden in der erforderlichen Weise mit den Plus- und Minusanschlüssen<B>3</B> bezw. 4 verbunden.<B>8</B> ist ein wandartiger Einsatz<B>'</B> der aus einem isolierenden Mittelteil, zum Beispiel einer Holztafel 8a, und den seitlichen Elektrodenplatten <B>9</B> besteht, die<B>je</B> nach Art der Behandlung mit einem Plus- bezw. Minusanschluss der Wanne<B>1</B> verbunden wer den. Diese Elektroden können auch nur auf einer Seite der Isolierwand 8a angeordnet sein.
<B>10</B> ist ein Einsatz zur Beinbehandlung innerhalb des Vollbades, der ebenfalls aus einer mittleren Isolierwand 10a und aus den seitlichen Elektrodenplatten <B>11</B> besteht, die in entsprechender Weise mit den Minus- oder Plus.anschlüssen der Wanne<B>1</B> verbunden werden können.
Fig. 2 zeigt eine besondere Art der Be handlung des Oberkörpers durch Anordnung der Einsätze 1-2 und<B>13.</B> Der auf die Vorder seite des Oberkörpers zu legende Einsatz 12 besteht aus der Isolierwand 12a und der Elektrodenplatte 14. Der Einsatz<B>13</B> wird von der schrägen, aus Isolierstoff bestehen den Wand 13a gebildet, die als Rückenlehne dient und für den Stromdurchgang Durch- brechungen <B>13b</B> hat. Auf der Unterseite der selben ist eine Elektrodenplatte <B>15</B> angeord net.
Die Elektrodenplatten 14 und<B>15</B> wer den ebenfalls in entsprechender Weise mit dem Plus- bezw. Minusanschluss der Wanne<B>1</B> verbunden.
Fig. <B>3</B> und<B>7</B> veranschaulichen die Aus bildung einer senkrechten Einsatzwand"deren einzelne, aus Isolierstoff bestehende Teile<B>16</B> und<B>17</B> durch Stoffbänder<B>18</B> oder derglei chen derart miteinander verbunden sind, dass die Wand biegsam wird und :dadurch der Form des Körpers angepasst werden kann. Die in Richtung des Pfeils<B>A</B> (Fig. <B>7)</B> hoch- ziehbaren Einsatzplatten<B>19</B> bestehen aus Iso lierstoff.
Da die Badeflüssigkeit z schon <B>1</B> wi der Wannenwand<B>1</B> 'und der Einsatzwand in der aus Fig. <B>10</B> ersichtlichen Weise ein geführt wird, so kann man durch Hochziehen einzelner Platten<B>19</B> die elektrisch geladene Flüssigkeit bestimmten Körperstellen unmit telbar zuleiten oder dieselbe bei entsprechen dem Abstand der Wand vom Körper des Badenden von einer bestimmten Stelle der Wand aus nach dem Körper bündelartig aus strahlen lassen.
In Fio,. <B>5</B> und<B>6</B> ist ein taschenartiger n Einsatz 20 gezeigt, der zur Aufnahme eines Heilstoffes oder einer Heilstoffmischung 21 dient. Oben ist derselbe offen und durch Knöpfe 22 verschliessbar. Eine der beiden Seitenwände des Einsatzes besteht aus nicht leitendem, porösem Stoff. Die andere ist mit einer biegsamen Elektrode<B>23,</B> zum Beispiel aus Kupferdraht, versehen.
Dieser taschen artige Einsatz kann, wie auch aus Fig. <B>1</B> ersichtlich, auf irgendeine besonders zu be handelnde Stelle des Körpers, zum Beispiel die Schulter des Badenden, aufgelegt oder beispielsweise um ein Gelenk usw. herum- .,Zelegt werden.
c In Fig. <B>8</B> wird ein aufblasbarer Behälter ')4 aus Isoliermaterial gezeigt, dem die Luft durch ein Rückschlagventil 25 zugeführt werden kann. Derartige Behälter können dazu benutzt werden, dem Strom den Weg so zu verlegen, dass derselbe in einer bestimm ten Richtung quer, zum Beispiel von einer Arm- und Beinseite zur andern, durch den Körper des Badenden fliessen muss. Ausser dem kann der Lufteinsatz dazu benützt wer den, durch Verdrängen der Badeflüssigkeit die Verbrauchsmenge derselben zu beschrän ken und dadurch auch an Heilstoffen zu sparen.
Fig. <B>9</B> zeigt einen aus wasserdichtem Stoff bestehenden, hängemattenartigen La- ,nereinsatz <B>26</B> aus Isoliermaterial, der mit Aufhängebändern oder dergleichen<B>27</B> bezw. 2-7a versehen ist. Mitfelst dieser Bänder wird der Einsatz an den Knöpfen<B>28</B> der Wanne (pio-. <B>10)</B> befestigt.
Kreuzt man die Bänder <B>n</B> <U>Na</U> der Längsseiten, so werden die Seiten wände dieses Einsatzes besonders eng anden Körper des Badenden herangepresst. Der Zweck dieses Einsatzes ist hauptsKehlich der, eine möglichst geringe Menge der Badeflüs sigkeit zu benötigen, was besonders für sol- ehe Bäder von Bedeutung ist, deren Heil- stoffzusätze hohe Kosten beanspruchen.<B>29</B> sind Elektrodenplatten aus Metallgewebe oder dergleichen, die mit den Auschlussstel- !en <B>30</B> versehen sind.
Fig. <B>10</B> zeigt die Zu- und Abführung der Badeflüssigkeit durch eine Umlaufleitung<B>31.</B> Der Leitungsteil 31a führt von dem ge- ge <B>,</B> benenfalls hoch liegenden Behälter<B>32</B> etwa in der Mitte der Seitenwand der Wanne <B>1</B> in die letztere; jedoch kann die Zuführung durch entsprechende Vermehrung der Zweig leitungen auch an mehreren Stellen der Sei tenwand erfolgen.
Zur Abführung der Bade flüssigkeit aus der Wanne dient der Lei tungsteil<B>31b,</B> in den die Sang- und Druck pumpe<B>33</B> eingebaut ist. 34 ist ein Dreiweg- bahn, von dem aus eine Zweigleitung<B>35</B> mit biegsamem Schlauch abgeht. Das Mundstück <B>36</B> der Leitung<B>35</B> ist mit den Elektroden- anschlüssen <B>37</B> versehen. Die Gegenelek trode bildet die in der Wanne befindliche elektrisch geladene Flüssigkeit bezw. der mit dieser verbundene Pol der elektrischen Strom quelle.
Mit Hilfe der Leitung<B>35</B> kann man nach entsprechender Umstellung des Hahnes 34 die elektrisch geladene Flüssigkeit jeder beliebigen Körperstelle intensiv zuführen.<B>39</B> ist eine Einsatzwand, die zür Verteilung der einströmenden Badeflüssigkeit dient.
Diese Wand ist mit Durchbrechungen 40 versehen, deren Weite mit der Entfernung von der Einströmstelle zunimmt, derart, dass die äussersten Durchbrechungen 4oa den grössten Durchmesser, die der Einströmstelle am näch sten liegenden Durchbrechungen 40 den kleinsten Durchmesser haben. Auf diese Weise wird die Flüssigkeit gleichmässig auf den Körper des Badenden verteilt.
Wie aus Fig. <B>11</B> hervorgeht, kann der Behälter<B>32</B> mit einer Heizvorrichtung 41 beliebiger Ausbildung versehen sein. Der Be hälter kann auch zum Auflösen der Heil stoffe benützt werden. Legt man den Behäl ter<B>32</B> hoch, so wirkt er gleichzeitig als Druel-,regulator und ausserdem als Ausgleich- behälter gegenüber den etwa schwankenden Leistungen der Pumpe<B>33.</B>
Der glochen- oder eventuell trichterfür- mige Einsatz 42 gemäss Fig. 12 ist mit einer Flüssigkeitszuleitung 43 und an seinem Rand mit einer Gummidichtung oder dergleichen 44, sowie mit einem elektrischen Anschluss 45 versehen.
Solche Einsätze haben den Zweck, bestimmte Körperstellen mit der #elek- trisch geladenen und mit Heilstoffen beson- ders hochkonzentrierten Badeflüssigkeit be handeln zu können, und zwar unter vollkom menem Abschluss der umliegenden Körper stellen, da die Dichtung 44 den Zutritt der elektrisch geladenen Flüssigkeit zu den um liegenden Stellen verhindert. Je nach der gewünsellten Wirkung wird die durch die Leitung 43 bezw. Glocke 42 zugeführte Flüs sigkeit höher oder niedriger temperiert als die Vüllbadeflüssigkeit.