<Desc/Clms Page number 1>
Elektro-medizinisehe Badeeinrichtung.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verabreichung elektromedizinischer Bäder derart, dass innerhalb des Vollbades eine bestimmte Behandlung des ganzen Körpers des Badenden oder einzelner Körperteile desselben vorgenommen werden kann oder dass einzelne Körperteile von der Gesamtbehandlung ausgeschlossen werden.
Das Wesen der neuen Einrichtung besteht darin, dass die inneren Längsseiten der zur Aufnahme der Badeflüssigkeit dienenden Wanne mit Elektrodenplatten versehen und zwischen den letzteren Vorrichtungen angeordnet sind, welche es ermöglichen, den von der Badeflüssigkeit geleiteten Strom in jeder gewünschten oder erforderlichen Weise zu steuern.
Die erwähnten Vorrichtungen können als wandartige feste Einsätze oder als gewebeartige Abdeckvorrichtungen ausgebildet und ein-oder doppelseitig mit Elektroden versehen sein. Kommen wandartige Einsätze zur Verwendung, so können dieselben aus einzelnen hochziehbaren Platten aus isolierendem oder leitendem Stoff bestehen. Die gewebeartigen Einsätze können als taschenartige Behälter ausgebildet werden, in denen Heilstoffe enthalten sind, wobei die eine Seite aus porösem Stoff, die andere aus elektrisch leitendem Stoff bestehen kann. Man kann auch die Elektroden selbst aus Heilstoffen herstellen, die sich langsam auflösen der Badeflüssigkeit beimengen und dadurch die medizinische Wirkung allmählich verstärken, während die elektrische in dem gleichen Masse abnehmen kann.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Einsätze aus einem Stoff herzustellen, der die Aufsaugung einer, die Heilstoffe enthaltenden Flüssigkeit gewährleistet, dabei aber gleichzeitig ein-oder beiderseitig, z. B. durch eingelegte Metalldrähte, als Elektrode ausgebildet ist. Um im Vollbad eine geringe Menge der Badeflüssigkeit zu benotigen und ausserdem die Wirkung des elektrischen Stromes in der Querrichtung von einer Körperseite zur andern zu zwingen, kann man die Einsätze auch als aufblasbare Luftbehälter ausbilden, die auf der Vorder- und Rückseite des Körpers angeordnet werden.
In einzelnen Fällen der Behandlung ist es nötig, die Menge der Badeflüssigkeit auf das äusserste zu beschränken. Diesem Erfordernis wird gemäss der Erfindung dadurch Rechnung getragen, dass in die eigentliche Badewanne ein aus wasserdichtem Stoff bestehender und mit eigenen Elektroden versehener Lagerbehälter nach Art einer Hängematte eingesetzt wird, dessen Seitenwände durch Kreuzung der Tragbänder eng an den Körper des Badenden herangebracht werden können.
Es ist zweckmässig, die Vollbadewanne mit einer Umlaufleitung für die Badeflüssigkeit zu versehen, in welcher eine Saug-und Druckpumpe eingeschaltet ist. Ausserdem kann man in dieser Umlaufleitung einen Sammelbehälter, der gegebenenfalls auch zur Auflösung der Heilstoffe dienen kann, einsetzen und diesen Behälter mit irgendeiner Heizvorrichtung für die Badeflüssigkeit versehen. Die Umlaufleitung kann eine bewegliche Zweigleitung haben, deren Mündungsstück als Elektrode ausgebildet ist, wodurch es möglich wird, die elektrisch geladene Badeflüssigkeit einzelnen Körperteilen besonders intensiv zuzuführen. Der gleiche Zweck wird erreicht, wenn man die Badeflüssigkeit auf den Körper mit Hilfe eines trichter-oder glockenförmig ausgebildeten Einsatzes wirken lässt, dessen Rand aus weichem Material, z. B.
Gummi, besteht, um eine gute Abdichtung den nicht zu behandelnden Körperstellen gegenüber zu erzielen. Auch dieser Einsatz wird mit einer elektrischen Anschlussvorrichtung versehen.
Die Zeichnung zeigt die neue Badeeinrichtung in ihren verschiedenen vorerwähnten Ausführungen durch Ausführungsbeispiele, ohne dass jedoch durch die letzteren die Möglichkeiten der Ausführung der einzelnen Einrichtungsteile erschöpft wären.
Fig. 1 ist die Oberansicht der Vollbadewanne mit verschiedenen Einsätzen und einer Abdeckvorrichtung. Fig. 2 zeigt einen senkrechten Schnitt gemäss Linie II der Fig. 1 mit einer andern An- ordnung der Einsätze. Fig. 3 zeigt eine teilweise Oberansicht der Badewanne mit einer aus einzelnen zueinander verstellbaren Teilen versehenen senkrechten Einsatzwand. Fig. 4 zeigt die Stirnansicht eines zur Arm-oder Bein-und Fussbehandlung dienenden kastenartigen Einsatzes gemäss Fig. 1. Fig. 5 ist eine Teilansicht einer taschenartigen Abdeckvorrichtung zur Aufnahme von Heilstoffen. Fig. 6 ist ein Längsschnitt nach Linie 11-11 der Fig. 5. Fig. 7 zeigt eine teilweise Seitenansicht der Einsatzwand gemäss Fig. 3.
Fig. 8 zeigt einen teilweisen Längsschnitt durch einen als Luftbehälter ausgebildeten Einsatz. Fig. 9 ist ein teilweiser Längsschnitt eines aus wasserdichtem Stoff bestehenden Einsatzlagerbehälters. Fig. 10 zeigt die Oberansicht der Vollbadewanne mit Umlaufleitung, Pumpe, Sammelbehälter und Zweigleitung. Fig. 11 ist eine Seitenansicht des Sammelbehälters. Fig. 12 ist ein senkrechter Schnitt durch einen trichter-oder glockenförmigen Einsatz.
Gemäss Fig. 1 ist die zweckmässig aus Holz bestehende Vollbadewanne 1 auf den Innenlängsseiten mit den Elektroden 2 und auf den Aussenlängsseiten mit den Stromanschlüssen J und 4 für die negative und positive Stromzuführung versehen. 5 zeigt einen kastenartigen Einsatz, der beispielsweise für die
Arm-oder Bein-und Fussbehandlung dienen kann und auf seiner Innenseite mit Elektroden 6 bzw. 7 (Fig. 4) versehen ist. Mit diesem Einsatz kann ein Arm oder ein Bein mit Fuss oder ohne Fuss innerhalb
<Desc/Clms Page number 2>
des Vollbades für sich behandelt werden.
Die Elektroden 6 und 7 werden in der erforderlichen Weihe mit den Plus-und Minusanschlüssen 3 bzw. 4 verbunden. 8 ist ein wandartiger Einsatz, der aus einem isolierenden Mittelteil 8a und den seitlichen Elektroden 9 besteht. Die Elektroden können je nach der Art der Behandlung auch nur auf einer Seite der Isolierwand 8a angeordnet sein. Je nach der Art der Behandlung verbindet man auch in diesem Fall die Elektroden 9 mit einem Plus-bzw. Minusanschluss der Wanne 1.
10 ist ein Einsatz zur Beinbehandlung, der ebenfalls aus einer mittleren Isolierwand 10a und aus den seitlichen Elektrodenplatten 11 besteht, die ihrerseits in entsprechender Weise mit den Minusoder Plusanschlüssen der Wanne 1 verbunden werden können. Dieser Einsatz dient besonders zur Behandlung der beiden Beine innerhalb des Vollbades.
Fig. 2 zeigt eine besondere Art der Behandlung des Oberkörpers durch Anordnung der Einsätze 12 und 1. 3. Der auf die Vorderseite des Oberkörpers zuliegende Einsatz 12 besteht aus der Isolierwand 12a und der Elektrode. M. Der Einsatz 1. wird von der schrägen, aus Isolierstoff bestehenden Wand 13a gebildet, die als Rücklehne dient und für den Stromdurchgang Durchbrechungen 13b hat. Auf der Unterwand derselben ist eine Elektrodenplatte 15 angeordnet. Die Platten 14 und 15 werden ebenfalls in entsprechender Weise mit dem Plus-bzw. Minusabschluss der Wanne 1 verbunden.
Fig. 3 und 7 veranschaulichen die Ausbildung einer senkrechten Einsatzwand, deren einzelne Teile 16 und 17 durch Stoffbänder 18 od. dgl. derart verbunden sind, dass die Wand biegsam wird und dadurch der Lage des Körpers angepasst werden kann. Die in Richtung des Pfeiles A (Fig. 7) hoch- ziehbaren Einsatzplatten 19 können entweder aus Isolierstoff oder aus leitendem Stoff bestehen. Da die Badeflüssigkeit zwischen der Seitenwand 1 und der Einsatzwand in der aus Fig. 10 ersichtlichen Weise eingeführt wird, so kann man durch Hochziehen der einzelnen Platten die Flüssigkeit bestimmten Körperstellen besonders intensiv zuleiten bzw. dieselbe von einer bestimmten Stelle der Wand aus nach dem Körper bündelartig auslaufen lassen.
Je nachdem die Platten 19 aus Isolierstoff oder aus leitendem Stoff bestehen, kann man bestimmte Körperstellen entweder von der Einwirkung des elektrischen Stromes ausschalten oder man kann sie der Einwirkung des elektrischen Stromes besonders stark aussetzen.
Gemäss Fig. 5 und 6 ist ein taschenartige Einsatz 20 gezeigt, der zur Aufnahme eines Heilstoffes oder einer Heilstoffmischung 21 dient. Oben ist derselbe offen und durch Knöpfe 22 verschliessbar.
Eine der beiden Seitenwände des Einsatzes ist mit einer biegsamen Elektrode 23 versehen, während die andere aus porösem Stoff besteht. Dieser taschenartige Einsatz kann, wie auch aus Fig. 1 ersichtlich, auf irgendeine besonders zu behandelnde Stelle des Körpers, z. B. die Schulter des Badenden, aufgelegt oder beispielsweise um ein Gelenk usw. herumgelegt werden.
Gemäss Fig. 8 wird ein aufblasbarer Behälter 24 im teilweisen Längsschnitt gezeigt, dem die Luft durch ein Rückschlagventil 25 zugeführt werden kann. Derartige Behälter können dazu benutzt werden, dem Strom den Weg so zu legen, dass derselbe in einer bestimmten, gewünschten oder erforderlichen Richtung quer, d. h. von einer Arm-und Beinseite zur andern durch den Körper des Badenden fliessen muss. Ausserdem hat der Lufteinsatz den Zweck, die Flüssigkeit zu verdrängen und dadurch die Verbrauchsmenge der Flüssigkeit zu beschränken.
Fig. 9 zeigt einen aus wasserdichtem Stoff bestehenden Lagereinsatz 26, der mit Aufhängebänder od. dgl. 27 bzw. 27 a versehen ist. Mittels dieser Bänder wird der Einsatz an den Knöpfen 28 der Wanne (Fig. 10) befestigt. Kreuzt man die Bänder 27 der Längsseiten, so werden die Seitenwände des Behälters besonders eng an den Körper des Badenden herangepresst. Der Zweck dieses Einsatzes ist haupt- sächlich der, eine möglichst geringe Menge der Badeflüssigkeit zu benötigen, was besonders für solche Bäder von Bedeutung ist, deren Heilstoffzusätze hohe Kosten beanspruchen. 29 sind Elektrodenplatten aus Metallgewebe od. dgl., die mit den Anschlussstellen 30 versehen sind.
Fig. 10 zeigt die Zu-und Abführung der Badeflüssigkeit durch die Umlaufleitung 31. Der Leitungsteil 31a führt von dem gegebenenfalls hoch liegenden Behälter 32 etwa in der Mitte der Seitenwand 1 der Wanne in die letztere, jedoch kann die Zuführung auch durch entsprechende Zweigleitungen auch an mehreren Stellen der Seitenwand erfolgen. Die Abführung der Badeflüssigkeit aus der Wanne erfolgt mit Hilfe des Leitungsteiles 31 b, in den die Saug-und Druckpumpe 33 eingebaut ist. 34 ist ein Dreiweghahn, von dem aus eine Zweigleitung 35 mit biegsamem Schlauch abgeht. Das Mundstück 36 der Leitung 35 ist mit den Elektrodenanschlüssen 37 versehen. Die Gegenelektrode bildet die in der Wanne befindliche Flüssigkeit bzw. der mit dieser verbundene Pol der elektrischen Stromquelle.
Mit Hilfe der Leitung 35 kann man nach entsprechender Umstellung des Hahnes 38 die elektrisch geladene Flüssigkeit jeder beliebigen Körperstelle intensiv zuführen. 39 ist eine Einsatzwand, die zur Verteilung der einströmenden Badeflüssigkeit dient. Dieselbe ist mit Durchbrechungen 40 versehen, deren Weite mit der Entfernung von der Einströmstelle zunimmt, derart, dass die äussersten Durchbrechungen 40a den grössten Durchmesser, die der Einströmstelle am nächsten liegenden Durchbrechungen 40 den kleinsten Durchmesser haben. Auf diese Weise wird die Flüssigkeit gleichmässig auf den Körper des Badenden verteilt.
Wie aus Fig. 11 hervorgeht, kann der Behälter. 32 mit einer Heizvorrichtung 41 beliebiger Ausbildung versehen sein. Der Behälter kann auch zum Auflösen der Heilstoffe benutzt werden. Legt man den Behälter 32 hoch, so wirkt er gleichzeitig als Druckregulator und ausserdem als Ausgleichsbehälter
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
Die glocken-und trichterförmigen Einsätze 4 gemäss Fig. 12 sind mit einer Flüssigkeitszuleitung 4. 3 und an ihrem Rand mit einer Gummidichtung od. dgl. 44 sowie mit einem elektrischen Anschluss 45 versehen.
Diese Einsätze haben den Zweck, bestimmte Körperstellen mit der elektrisch geladenen und mit Heilstoffen besonders hochkonzentrierten Badeflüssigkeit behandeln zu können, u. zw. unter vollkommenen Abschluss der umliegenden Körperstellen, da die Dichtung 44 den Zutritt der elektrisch
EMI3.1
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektro-medizinische Badeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Längsseiten der zur Aufnahme der Badeflüssigkeit dienenden Wanne mit Elektrodenplatten versehen und zwischen denselben auswechselbare Vorrichtungen angeordnet sind, die es ermöglichen, den die Badeflüssigkeit durchfliessenden elektrischen Strom in beliebiger Richtung zu steuern und dadurch auf einzelne Körperstellen des Badenden besonders einzuwirken oder diese Körperstellen der Stromwirkung auszuschalten.