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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schamiergelenk für eine Brille mit zwei aus einer Titanlegierung bestehenden Schamierteilen, von denen einer eine Lagergabel und der andere einen in die Lagergabel eingreifenden Scharnierlappen aufweist, der mit der Lagergabel unter Zwischenlage einer U-förmigen, den Schamierlappen mit Schenkeln beidseitig umgreifenden Beilage aus einem Gleitwerkstoff durch eine in der Lagergabel gehaltene, die Schenkel der Beilage und den Schamierlappen durchsetzende Scharnierschraube verbunden ist.
Bestehen die Scharniergelenke für eine Brille aus einer Titanlegierung, so wird zur Vermeidung einer Verreibung der beiden Schamierteile der Schamierlappen des einen Schamierteiles unter Zwischenlage einer U-förmigen, den Scharnierlappen mit seinen Schenkeln beidseitig umgreifenden Beilage aus einem Gleitwerkstoff in die Lagergabel des anderen Schamierteiles eingesetzt, wobei der Schamierlappen in der Lagergabel durch eine in der Lagergabel gehaltene, den Schamierlappen und die Beilage durchsetzende Schamierschraube schwenkbar gehalten wird.
Sollen solche Schamiergelenke als Federschamiere ausgebildet werden, so wird in herkömmlicher Weise der Schamierlappen einem in einem Gehäuse verschiebbar gelagerten Gleitstück zugeordnet, das einen in Verschieberichtung abstehenden, eine Schraubenfeder durchsetzenden Bolzen mit einem Anschlagkopf für die Schraubenfeder am freien Bolzenende aufweist (EP 0639 785 A1).
Da sich das gleitstückseitige Federende im Gehäuse abstützt, wird das Gleitstück über die Schraubenfeder in das Gehäuse gezogen, wobei das Gleitstück in einer Oberstreckungslage des Schamierge- lenkes gegen die Kraft der Schraubenfeder aus dem Gehäuse herausgezogen werden kann, um eine Beschädigung des Scharniergelenkes zu vermeiden Nachteilig
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bei diesen bekannten Scharniergelenken ist jedoch, dass bei Schamierteilen aus einer Titanlegierung eine zusätzliche Beilage erforderlich wird, was nicht nur den Konstruktionsaufwand des Schamiergelenkes erhöht, sondern auch seine Montage erschwert.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Scharniergelenk für eine Brille der eingangs geschilderten Art so als Federscharnier auszubilden, dass sich bei einem vergleichsweise niedrigen Konstruktionsaufwand eine erhebliche Montagevereinfachung ergibt.
Die Erfindung lost die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Beilage Teil eines Gleitstückes ist, das in an sich bekannter Weise in ein quer zur Scharnierschraube verlaufendes Sackloch im Scharnierteil mit der Lagergabel eingreift und sich über eine Schraubenfeder am Sacklochgrund abstützt, und dass die von der Scharnierschraube mit Spiel durchsetzte Beilage mit ihrem die beiden Schenkel verbindenden Steg einen Anschlag für wenigstens eine einer gestreckten Gebrauchslage des Scharniergelenkes zugehörige Umfangsfläche des Schamierlappens bildet.
Da zufolge dieser Massnahmen lediglich das die Beilage bildende Gleitstück mit der Schraubenfeder in das Sackloch zwischen den Schenkeln der Lagergabel einzusetzen ist, bevor der zwischen die Schenkel der U-förmigen Beilage eingreifende Scharnierlappen mit Hilfe der Scharnierschraube in der Lagergabel gelagert werden kann, ergeben sich sehr einfache Montageverhältnisse. Mit dem Einsetzen der Scharnierschraube wird ja nicht nur der Scharnierlappen in der Lagergabel gehalten, sondern auch das die Beilage bildende, durch die Schraubenfeder beaufschlagte Gleitstück gegen ein Austreten aus dem Sackloch gesichert.
Da die Scharnierschraube die Schenkel der Beilage mit Spiel durchsetzt und die Beilage mit ihrem die beiden Schenkel verbindenden Steg einen Anschlag für den Scharnierlappen bildet, der zumindest eine mit diesem Anschlag des Gleitstückes zusammenwirkende Umfangsfläche aufweist, kann das Scharniergelenk in der dieser Umfangsfläche zugehörigen, gestreckten Schwenklage des Scharnierlappens über den federnd angedrückten Anschlag verrastet werden. Da die Exzentrizität der der gestreckten Gebrauchslage zugeordneten Umfangsfläche des Scharnierlappens eine Überstreckung des Schar-
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niergelenkes gegen die Kraft der Belastungsfeder des Gleitstückes möglich macht, wird auch die Beschädigungsgefahr bei einer Überstreckung vermieden.
Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn zwei durch eine Übergangsrundung miteinander verbundene, einer gestreckten Gebrauchslage und einer eingeschwenkten Ruhelage des Scharniergelenkes zugehörige, mit dem Anschlag der Beilage zusammenwirkende Umfangsflächen am Scharnierlappen vorgesehen sind, so dass eine federnde Verrastung des Scharniergelenekes sowohl in der gestreckten Gebrauchslage als auch in einer eingeschwenkten Ruhelage erhalten wird.
Zum Verschwenken des Scharniergelenkes zwischen diesen beiden Schwenklagen ist das Gleitstück über die Umfangsflächen des Schamierlappens gegen die Kraft der Schraubenfeder in das Sackloch einzuschieben, wobei der dafür erforderliche Stellweg durch das Spiel zwischen der Scharnierschraube und den Durchtrittslö- chern für die Scharnierschraube in den Schenkeln der Beilage freigegeben werden muss. Die Übergangsrundung zwischen den Umfangsflächen des Schamierlappens erleichtert das Verschwenken des Scharnierlappens gegenüber dem Gleitstück.
Nach dem Überwinden der durch die Umfangsflächen bedingten Exzentrizität des Schamierlappens wird auf den Scharnierlappen zufolge der Federbelastung des Gleitstückes ein Drehmoment ausgeübt, das den Schamierlappen in die neue Schwenkstellung drückt.
Um sicherzustellen, dass das die Beilage bildende Gleitstück nur in einer die Anlage der Beilagenschenkeln an den Schenkeln der Lagergabel ermöglichenden Drehlage in das Sackloch des die Lagergabel bildenden Schamierteiles eingesetzt werden kann, kann die Lagergabel eine Drehsicherung für das Gleitstück ergeben, was lediglich einer an die Gabelöffnung angepassten Querschnittsform des Gleitstückes bedarf.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt Es zeigen Fig. 1 ein erfindungsgemässes Schamiergelenk für eine Brille in einem Axialschnitt, Fig. 2 dieses Gelenk in einem Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 2 in einem grösseren Massstab.
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Das Scharniergelenk für eine Brille besteht nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Schamierteilen 1 und 2, die mit Anschlussbohrungen 3 zur Befestigung an einem Bügelbacken bzw. an einem Bügel einer Brille versehen sind.
Von diesen aus einer Titanlegierung hergestellten Scharnierteilen 1,2 bildet ein Schamierteil 2 eine Lagergabel 4, zwischen deren Schenkeln 5 ein Schamierlappen 6 des anderen Schamierteiles 1 eingreift, und zwar unter Zwischenlage einer U-förmigen Beilage 7, deren Schenkel 8 den Schamierlappen 6 beidseitig übergreifen. Die Schamierachse wird durch eine Schamierschraube 9 gebildet, die in den Schenkeln 5 der Lagergabel 4 gehalten ist und die Beilage 7 sowie den Scharnierlappen 6 durchsetzt. Da die aus einem Gleitwerkstoff bestehende Beilage 7 eine unmittelbare Gleitreibung zwischen den Schamierteilen 1 und 2 verhindert, kann es zufolge dieser Beilage 7 nicht zu einem Verreiben des Schamiergelenkes kommen.
Die Beilage 7 ist im Gegensatz zu herkömmlichen Konstruktionen nicht nur ein Lagereinsatz, sondem auch Teil eines Gleitstückes 10, das in einem Sackloch 11 des Schamierteiles 2 verschiebbar geführt ist. Dieses Gleitstück 10 wird durch eine Schraubenfeder 12 beaufschlagt, die sich am Sacklochgrund abstützt. Da die Scharnierschraube 9 die Schenkel 8 der Beilage 7 in Durchtrittslöchern 13 mit Spiel durchsetzt, kann das Gleitstück 10 im Ausmass dieses Spiels gegen die Kraft der Schraubenfeder 12 innerhalb des Sackloches 11 verschoben werden.
Wie insbesondere der Fig. 2 entnommen werden kann, bildet der Steg zwischen den Schenkeln 8 der U-förmigen Beilage 7 einen Anschlag 14 für den Schamierlappen 6, der zwei mit diesem Anschlag 14 zusammenwirkende Umfangsflächen 15 und 16 bildet, die zueinander angenähert rechtwinkelig verlaufen und miteinander durch eine Übergangsrundung 17 verbunden sind. Der durch die Schraubenfeder 12 an die Umfangsfläche 15 des Scharnierlappens 6 angedrückte Anschlag 14 des Gleitstükkes 10 stellt somit einen federnden Drehanschlag für die Strecklage des Scharniergelenkes dar.
Aus dieser Anschlaglage kann der Schamierteil 1 im Sinne des Pfeiles 18 in eine eingeschwenkte Ruhestellung gegenüber dem Schamierteil 2 verschwenkt werden, wobei das Gleitstück 10 gegen die Kraft der Schraubenfeder 12 in das Sackloch 11 eingeschoben wird, bis die Übergangsrundung 17 überwunden und über die Federbelastung des Gleitstückes 10 ein gegensinniges Drehmoment auf
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den Schamierteil 1 ausgeübt wird, der dann mit der Unterstützung durch dieses Drehmoment in die eingeschwenkte, durch die Umfangsfläche 16 bestimmte Ruhelage bewegt wird, in der der Scharnierteil 1 über den Anschlag 14 wieder federnd festgehalten wird Dass das federbeaufschlagte Gleitstück 10 nicht nur eine Verschwenkung zwischen der Strecklage und der Ruhelage entsprechend den Anschlagstellungen der Umfangsflächen 15 und 16,
sondern auch eine Überstreckung des Schamiergelenkes ermöglicht, lässt sich aus der Fig. 2 unmittelbar ablesen, weil ja bei einer zur Schwenkrichtung 18 gegensinnigen Verschwenkung des Schamierteiles 1 ebenfalls eine Verlagerung des Gleitstückes 10 gegen die Kraft der Schraubenfeder 12 innerhalb des Sackloches 11 möglich wird.
Zur Montage des dargestellten Schamiergelenkes ist zunächst die Schraubenfeder 12 mit dem Gleitstück 10 in das Sackloch 11 des Schamierteiles 2 einzusetzen, wobei die U-förmige Beilage 7 eine zwischen die Gabelschenkel 5 eingreifende Drehführung bildet, die die für die Beilage 7 erforderliche Drehlage gegenüber der Lagergabel 4 sichert. Es braucht daher nach dem Einsetzen des Schamierfappens 6 in die Lagergabel 4 lediglich die Schamierschraube 9 in die Lagergabel eingeschraubt zu werden, um den Montagevorgang beenden zu können.