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Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharniergelenk für eine Brille mit einem als Scharnierachse dienenden Gelenkkörper, der eine koaxiale Umfangsnut zur Aufnahme einer Öse eines Bügelbackens bildet und zwischen zwei zumindest an einem Ende miteinander verbundenen, zu beiden Seiten der Umfangsnut verlaufenden Schenkeln eines Bügels drehfest gehalten ist.
Bei einem bekannten Scharniergelenk dieser Art (WO 99/14628 Al) durchsetzen die beiden Schenkel des U-förmig gebogenen Endes des Bügels den vorzugsweise kugelförmigen Gelenkkorper zu beiden Seiten der Umfangsnut, wobei der Verbindungssteg zwischen den beiden Schen- keln des Bügelendes die in der Umfangsnut des Gelenkkörpers geführte, umfangseitig offene Drahtöse des Bügelbackens aussen übergreift. Durch diese Massnahmen wird der Gelenkkörper drehfest zwischen den Schenkeln des U-förmig gebogenen Bügelendes gehalten, dessen die Drahtöse aussen umgreifender Verbindungssteg ausserdem ein unbeabsichtigtes Ausrasten der Drahtöse aus der Umfangsnut des Gelenkkörpers erschwert.
Voraussetzung für eine solche Konstruktion ist allerdings, dass die Drahtöse des Bügelbackens eine ausreichende Biegeelastizität aufweist, um sie durch ein Aufweiten in die Umfangsnut des Gelenkkörper federnd einrasten zu lassen. Können diese Elastizitätseigenschaften nicht gewährleistet werden, wie dies beispielsweise bei Drahtösen aus einer Goldlegierung oder bei umfangseitig geschlossenen Ösen der Fall ist, so kann diese sonst vorteilhafte Konstruktion nicht eingesetzt werden.
Ähnliche Nachteile ergeben sich bei einer anderen bekannten Konstruktion (GB 2 281 979 A), bei der der von der Drahtöse umgriffene Gelenkkörper des Scharniergelenkes nicht kugelförmig, sondern in Form einer Scheibe ausgebildet ist, die dem Bügel oder dem Bügelbacken zugeordnet sein kann. Die durch den Bügelbacken bzw. den Bügel gebildete Drahtöse muss wiederum entsprechend aufgeweitet werden, um in die Umfangsnut des scheibenförmigen Gelenkkörper einrasten zu können, was eine ausreichende Biegeelastizität der Drahtöse voraussetzt.
Schliesslich ist es bekannt (FR 2 716 014 A1), den Bügel durch eine Umfangsöffnung eines zylindrischen Gehäuses in eine entlang einer Sehne verlaufende Nut einer Gelenkscheibe einzusetzen, die im zylindrischen Gehäuse drehbar gelagert ist Der Bügel wird dabei durch eine drehfest im Gehäuse angeordnete, aber in axialer Richtung federbelastete Gegenscheibe in der Nut der Gelenkscheibe gehalten. Da die Gegenscheibe mit Rastansätzen versehen ist, die gegen die Gelenkscheibe vorstehen, wird für die ausgeschwenkte Strecklage und die eingeschwenkte Ruhelage des Bügels eine Federrast erhalten. Wegen des in eine entlang einer Sehne der Gelenkscheibe verlaufenden Nut eingesetzten Bügels ergeben sich jedoch grundsätzlich andere Konstruktionsund Montagevoraussetzungen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Scharniergelenk für eine Brille der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass umfangseitig offene Drahtösen mit einer beschränkten Biegeelastizität oder umfangseitig geschlossene Ösen eingesetzt werden können, ohne aufwendige Montagebedingungen in Kauf nehmen zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Gelenkkörper aus zwei vorzugsweise scheibenformigen Teilen besteht, deren Stossflächen quer zur Scharnierachse im Bereich der Umfangsnut verlaufen, und dass die Teile an ihren voneinander abgekehrten Stirnseiten parallele Aufnahmenuten für die beiden Bügelschenkel aufweisen
Aufgrund der Teilung des Gelenkkörpers in zwei Teile entlang einer Im Bereich der Umfangsnut quer zur Scharnierachse verlaufenden Teilungsfläche braucht die Öse des Bügelbackens nicht entsprechend aufgeweitet zu werden, weil die beiden Teile des Gelenkkörpers von entgegengesetzten Seiten her In Richtung der Scharnierachse in die Öse des Bügelbacken eingesteckt werden konnen. Die Öse kann daher umfangseitig offen, aber auch geschlossen ausgebildet sein.
Zur Montage des Gelenkkörper mit der zwischen seinen Teilen gehaltenen Öse des Bügelbackens braucht der Gelenkkörper lediglich zwischen die beiden am Bügelende vorgesehenen Bügelschenkel eingesetzt zu werden, wobei die Bügelschenkel in die Aufnahmenuten auf den beiden einander gegenüberliegenden Stirnseiten des Gelenkkorpers eingreifen und damit den Gelenkkörper drehfest zwischen sich aufnehmen. Die drehfeste Halterung des Gelenkkörpers stellt eine vorteilhafte Voraussetzung dar, um die Gängigkeit des Scharniergelenkes durch die Reibung zwischen der Öse und dem Gelenkkörper festzulegen Zum Einsetzen des Gelenkkörpers zwischen die Bügelschenkel können diese im Rahmen ihrer Eigenelastizität aufgeweitet werden, so dass die Öse mit dem eingesetzten Gelenkkörper quer zu den Bügeln eingeführt werden kann.
Bei Bügelschenkeln, die nur an einem Ende miteinander verbunden sind, bietet sich auch ein Einschie-
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ben des Gelenkkörper von der offenen Seite der Schenkel her in deren Längsrichtung an. In belden Fällen ist für die Montage kein gesondertes Werkzeug erforderlich.
Um ein unbeabsichtigtes Verschieben des Gelenkkörpers entlang der Bügelschenkeln zu unterbinden, können unterschiedliche Massnahmen getroffen werden. So wäre beispielsweise eine Verstemmung oder Verklebung zwischen den Bügelschenkeln und dem Gelenkkörper möglich.
Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich allerdings, wenn der Gelenkkörper in eine Rastausnehmung zumindest eines der Bügelschenkel einrastbar ist, so dass der Gelenkkörper bloss entlang der Bügelschenkel in die Rastausnehmung verschoben werden muss, um in dieser Rastausnehmung federnd gegen eine weitere Verschiebung festgehalten zu werden.
Diese Lösung bietet nicht nur den Vorteil einer werkzeuglosen Montage, sondern auch einer einfachen Lösbarkeit
Da zum Einsetzen des Gelenkkorpers zwischen den Bügelschenkeln die beiden Teile des Gelenkkörpers so zueinander ausgerichtet werden müssen, dass die Aufnahmenuten auf ihren voneinander abgekehrten Stirnseiten parallel verlaufen, empfehlen sich Massnahmen, die diese Ausrichtung beim Einführen der beiden Teile des Gelenkkörper in die Öse des Bügelbackens von entgegengesetzten Seiten sichern. Zu diesem Zweck können die beiden Teile des Gelenkkörper mit abgestuften Stossflächen ineinandergreifen, die das axiale Zusammenfügen der beiden Teile nur in der vorgesehenen Ausrichtung der Aufnahmenuten erlauben.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Scharniergelenk für eine Brille in einem Teilschnitt durch die
Scharnierachse,
Fig. 2 dieses Scharniergelenk In einer Draufsicht in Richtung der Scharnierachse und
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1.
Das scharnierseitige Ende eines Bügels 1 einer nicht näher dargestellten Brille weist zwei durch einen Verbindungssteg 2 endseitig miteinander verbundene Schenkel 3 auf, die zwischen sich einen Gelenkkörper 4 aufnehmen, der eine Umfangsnut 5 zur Aufnahme einer Öse 6 eines
Bügelbackens 7 bildet. Um den Gelenkkörper 4 in die im Ausführungsbeispiel umfangseitig ge- schlossene Öse 6 in axialer Richtung einsetzen zu können, ist der Gelenkkörper 4 in zwei Teile 8 und 9 geteilt, wobei die abgestuften Stossflächen 10 ineinandergreifen und die beiden Teile 8 und 9 in der Öse 6 drehfest zusammenhalten. In der gezeichneten Eingriffsstellung der belden Teile 8 und 9 verlaufen die Aufnahmenuten 11 auf den voneinander abgekehrten Stirnseiten der beiden
Teile 8 und 9 parallel zueinander.
Der Gelenkkörper 4 kann daher zusammen mit der aufgenom- menen Öse 6 so zwischen die Bügelschenkel 3 eingesetzt werden, dass die Schenkel 3 in die Auf- nahmenuten 11 des Gelenkkörper 4 eingreifen und diesen drehfest halten. Die sich zwischen dem
Gelenkkörper 4 und der in die Umfangsnut 5 des Gelenkkörpers 4 eingreifenden Öse 6 ergebende
Reibung kann daher vorteilhaft zur Festlegung der Gängigkeit des Scharniergelenkes ausgenützt werden, wofür zwischen dem Gelenkkörper 4, üblicherweise aus Kunststoff, und der metallischen Öse 6 eine entsprechende Passung vorzusehen ist.
Zum Einsetzen des Gelenkkörper 4 in den Bugel 1 werden die Bügelschenkel 3 vorzugsweise im Rahmen ihrer Eigenelastizität geringfügig aufgespreizt, um den Gelenkkörper 4 mit der Öse 6 quer zu den Bügelschenkein 3 zwischen die Bügelschenkel 3 einführen zu können, bis die Bügel- schenkel 3 in die Aufnahmenuten 11 des Gelenkkörper 4 eingreifen. Danach kann der Gelenkkör- per 4 mit der Öse 6 gegen den Verbindungssteg 2 hin zu einer Rastausnehmung 12 in den Bügel- schenkeln 3 verschoben werden. Rastet der Gelenkkörper 4 in diese Rastausnehmungen 12 ein, so wird der Gelenkkörper 4 gegenüber dem Bügel 1 verschiebefest festgelegt, und zwar mit der einfachen Möglichkeit der Demontage.
In dieser Raststellung des Gelenkkörper 4 bildet der
Verbindungssteg 2 zwischen den Bügelschenkeln 3 einen Anschlag für die gestreckte Gebrauchs- lage des Bügels 1, aus der der Bügel 1 im Sinne des Pfeiles 13 eingeschwenkt werden kann, wie dies der Fig. 2 zu entnehmen ist.
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