AT124738B - Verfahren zum Aufschluß von Pflanzenfaserstoffen behufs gleichzeitiger Gewinnung der Zellulose und der inkrustierenden Substanzen. - Google Patents

Verfahren zum Aufschluß von Pflanzenfaserstoffen behufs gleichzeitiger Gewinnung der Zellulose und der inkrustierenden Substanzen.

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AT124738B
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cellulose
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Theodor Dr Ing Kleinert
Kurt Dr Ing Tayenthal
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Theodor Dr Ing Kleinert
Kurt Dr Ing Tayenthal
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Aufschluss von   Pflanzenfaserstoffen   behufs gleichzeitiger Gewinnung der Zellulose und der inkrustierenden Substanzen. 



   Es sind zahlreiche Verfahren zum   Aufschliessen   von verholzten Pflanzenteilen bekannt, welche vor allem   Rücksicht   auf eine günstige Ausbeute an Zellulose nehmen, im übrigen auf die Wiedergewinnung der Aufschlussmittel sowie auf die Gewinnung der inkrustierenden Substanzen keinen Wert legen. 



   So wurde es unter anderm auch versucht, Pflanzenstoffe in   der'Weise aufzuschliessen,   dass das trockene Material mit wasserfreiem, ein-oder mehrwertigem Alkohol behandelt wurde. Weiters wurde 
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 von Fichtenholz mit Wasser und Alkohol ligninartige Stoffe in einer Ausbeute von   200 erhalten wrrden   können. 



   Demgegenüber liegt das Wesen der Erfindung darin, dass als   Aufschliessungsmittel   Alkohol-Wassergemische mit einem Wassergehalt von 20   bis 75%   unter Druck bei Temperaturen über   150c C   verwendet werden. Diesem Gemisch von Wasser und Alkohol, namentlich   Äthylalkohol,   kommt bei Temperaturen über 1500 und entsprechend hohem Druck eine starke   aufschliessende   Wirkung auf solche Pflanzenstoffe zu, deren wesentlicher Bestandteil Zellulose neben Lignin und anderen   Inkiusten   ist, insbesondere also auf Hölzer und   Greaser.   Diese Wirkung kommt vorzüglich den erwähnten Gemischen zu, während die Komponenten derselben getrennt und nacheinander zur Wirkung gebracht zum Aufschliessen praktisch ungeeignet sind. 



   Es wird also gemäss der Erfindung aus Pflanzenfaserstoffen Zellulose mit einfachen technischen Hilfsmitteln gewonnen, wobei gleichzeitig die inkrustierenden Substanzen, wie Lignin. Harze, Kohlen- 
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 alkohol-Wassergemisch (spez. Gew. 0'957) auf   2050 C,   einen nur mehr wenig Lignin enthaltenden Zellstoff in einer Ausbeute von   50%,   bezogen auf das trockene Ausgangsmaterial, zu gewinnen. Der Versuch unter den gleichen Bedingungen. mit   96%.   Alkohol ausgeführt, ergibt einen dunkelbraune   Rückstand   
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 bei gleichzeitigem starkem Angriff der Zellulose ein. 



   Aufschlusstemperatur und   Zusammensetzung   des Wasser-Alkoholgemisches können bei gleichbleibendem Endergebnis innerhalb gewisser Grenzen geändert werden. Eine Vorbehandlung des aufzuschliessenden Materiales, wie z. B. durch Kochen mit Wasser oder verdünnten Alkalien. hat nur geringe 
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   stark beeinflusst   werden. Die Aufspaltung des Zellulose-Lignin-Komplexes wird durch Vergrösserung der   Wasserstoffionel1konzentration   begünstigt, durch Vergrösserung der   Hydroxylionenkonzentrationen   verzögert, was durch Zusatz saurer bzw. basisch wirkender Stoffe erreicht werden kann. Die Verzögerung der aufspaltenden Wirkung des Aufschlussmittels kann für den Aufschluss insofern Bedeutung haben, als 
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   Ausser den   Äthylalkohol-Wassergemischen   haben auch Mischungen von Wasser mit Methylalkohol und seinen Homologen oder mit mehrwertigen Alkoholen, wie Glycerin, in den angegebenen Verhältnissen eine ähnliche aufschliessende Wirkung. 



   Aus den anfangs erwähnten Rohstoffen lassen sich durch   Aufschlüsse   mit den genannten WasserAlkoholgemischen bei entsprechendem Druck und Temperatur Rohzellstoffe herstellen, die nur mehr geringe Reste Lignin und andere inkrustierende Substanzen enthalten, von denen sie durch einen der beliebigen bekannten   Veredhmgs- oder Bleichverfahren   gereinigt werden können. 



   Die Inkrusten einschliesslich des Lignins und der beim Aufschluss entstehenden Zucker werden durch das Aufschlussmittel aus dem Material extrahiert. Aus den Extrakten werden sie durch Abtreiben des Alkoholes gewonnen. Sie sind durch Chemikalien weder zerstört noch verunreinigt und können daher auf beliebige Weise weiter verarbeitet werden. 



     0 Ein   besonderer Vorteil des   Aufsehlussverfahrens   gemäss der Erfindung ist, dass keine Chemikalien verbraucht werden, denn der Alkohol wird nicht verbraucht und kann immer wieder gewonnen werden. Die Zellstoff-und Papierindustrie wird dadurch unabhängig von der Einfuhr teurer Hilfsstoffe, die, wie 
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 zu haben sind. 



   Schädliche Abwässer, deren Beseitigung bei allen heute fabriksmässig   ausgeführten   Aufschluss- 
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Das Verfahren gemäss der Erfindung ist auf die verschiedensten zellulosereichen, pflanzlichen Rohstoffe anwendbar. Es können beispielsweise auch extrahierte Farb-und Gerbhölzer, welche bisher nicht weiter verarbeitet werden, nach dem vorliegenden Verfahren verwertet werden. 



   Ausführungsbeispiel   : Man   erhitzt   Haekspäne   mit dem zehnfachen Gewicht eines eigen Alkohol-Wassergemisches in einem   Druckgefäss,   wobei während des Betriebes in an sich bekannter Weise eine Erneuerung des Aufsehlussmittels erfolgt. Innerhalb der ersten drei Stunden soll die Temperatur   1800 C nicht Übersteigen. Nach   Erneuerung des   Aufschlussmittels   wird die Temperatur während weiterer drei Stunden gesteigert, doch soll eine Höchsttemperatur von 210  C nicht überschritten werden. Während dieser Zeit wird das   Aufsehlussmittel   mehrfach erneuert, um die extrahierten Stoffe rasch aus dem Druckgefäss zu entfernen. Nach Beendigung der   Erhitzung   lässt man erkalten.

   Das   Alkohol-Wassergemiseh   wird durch Wasser aus dem   Druekgefäss   verdrängt. 



   Der auf diese Weise gewonnene Rohzellstoff lässt sich gut auffasern und bleichen. 



   Der beim Aufschluss zur Anwendung gekommene Alkohol kann durch einfache Destillation zurückgewonnen werden. Das Lignin und die übrigen extrahierten Stoffe,   einschliesslich   der beim   Aufschluss   gebildeten Zucker, finden sich im Rückstand. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufschluss von Pflanzenfaserstoffen behufs gleichzeitiger Gewinnung der Zellulose und der inkrustierenden Substanzen, unter Verwendung von Alkohol und Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass als   Aufsehlussmittel Alkohol-Wassergemisehe   mit einem Wassergehalt von 20 bis   7Ï   unter Druck bei Temperaturen über   1500 C   verwendet werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Aufschlusses wiederholt eine Erneuerung des Aufsehlussmittels erfolgt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Aufsehlussmittel sauer bzw. basisch reagierende Stoffe in einer Menge unter 0'1% zugesetzt werden, um die Wasserstoffionenkonzentration zu beeinflussen.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von einwertigen Alkoholen bzw. von deren Gemischen.
AT124738D 1929-11-02 1929-11-02 Verfahren zum Aufschluß von Pflanzenfaserstoffen behufs gleichzeitiger Gewinnung der Zellulose und der inkrustierenden Substanzen. AT124738B (de)

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AT124738D AT124738B (de) 1929-11-02 1929-11-02 Verfahren zum Aufschluß von Pflanzenfaserstoffen behufs gleichzeitiger Gewinnung der Zellulose und der inkrustierenden Substanzen.

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2637449A1 (de) * 1975-10-24 1977-05-05 Cp Associates Ltd Loesungsmittelextraktionsverfahren zur herstellung von cellulosepulpe

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