DE1122362B - Verfahren zur Herstellung von Papierstoffen fuer Druck- und Verpackungspapiere aus Hanf - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Papierstoffen fuer Druck- und Verpackungspapiere aus Hanf

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DE1122362B
DE1122362B DEV13338A DEV0013338A DE1122362B DE 1122362 B DE1122362 B DE 1122362B DE V13338 A DEV13338 A DE V13338A DE V0013338 A DEV0013338 A DE V0013338A DE 1122362 B DE1122362 B DE 1122362B
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Germany
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hemp
paper
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fibers
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DEV13338A
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Eugene Gilbert Voiret
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C5/00Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials

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  • Paper (AREA)

Description

Man weiß, daß gewisse Papiere, wie Druckpapier und Zeitungspapier, zusammengesetzt sind aus einem Gemisch aus langen Fasern, die die Rolle der Armierung des Blattes spielen, und aus kurzen Fasern, die als reine Füllstoffe dienen, um dem Blatt die Eigenschaft der Weichheit und der für den Druck notwendigen Durchlässigkeit zu verleihen. Um diese Papiere herzustellen, verwendet man in der Technik ein Gemisch von Papierstoffen aus stark gekochtem Nadelholz mit langen Fasern bei niedriger Ausbeute und mechanisch gewonnenen Papierstoffen mit kurzen Fasern, die mit hoher Ausbeute aus hellem Holz durch Schleifen erhalten wurden.
Man weiß andererseits, daß es zur Herstellung gewisser Packpapiere, insbesondere von Säcken für Zement und ähnliche Stoffe, zweckmäßig ist, einen Papierstoff herzustellen, der einen möglichst hohen Anteil an langen Fasern enthält, um dem Papier eine hohe Festigkeit zu verleihen, wobei es eine hinreichende Porosität behält, die das Entweichen von Luft gestattet. Ferner verwendet man auch chemisch gewonnene Papierstoffe, mit langen Fasern, die so behandelt sind, daß sie durchlässige Papiere geben.
Man kennt verschiedene Verfahren, um die in der Papierindustrie verwendeten Papierstoffe aus Holz durch Stoffe aus einjährigen Pflanzen zu ersetzen.
Nach einem bekannten Verfahren werden Blätter, Zweige und andere grüne Pflanzenteile in kaltem Wasser auf eine Länge von etwa 3 bis 6 cm zerkleinert, durch Auswaschen von färbenden Teilen, wie des Chlorophylls und einem Teil anderer Stoffe befreit, die die chemische Behandlung stören. Das erhaltene Produkt kann komprimiert, transportiert und chemisch mit Lauge oder anderen Mitteln aufgeschlossen werden.
Nach einem anderen Verfahren kocht man gegebenenfalls mehrmals grüne Pflanzenteile bei etwa 1100C in reinem Wasser, vergärt die erhaltene Zuckerlösung zu Alkohol und kocht das gewaschene Produkt unter Druck mit einer Lauge, die Alkalisulfit, Alkalikarbonat und etwas Alkalihydroxyd enthält. Letzteres löst das Chlorophyll bzw. seine Umwandlungsprodukte. Dabei werden Textilfasern oder Zellstoff erhalten. Das letztgenannte Verfahren gibt vollständigere und bessere Ergebnisse als das erstgenannte, aber trotzdem sind bei Hanf und ähnlichen Textilfasern die erhaltenen Papierstoffe nicht genügend weiß, um ohne kostspielige Bleichbehandlung verwendet zu werden.
Die Verwendung von Hanf bei der Papierfabrikation, und zwar der langen Faser für Faserpapier und der kurzen Faser für Druck- und Schreibpapier ist Verfahren zur Herstellung
von Papierstoffen für Druck-
und Verpackungspapiere aus Hanf
Anmelder:
Eugene Gilbert Voiret,
Lyon, Rhone (Frankreich)
Vertreter: Dipl.-Ing. W. Meissner, Berlin-Grunewald, und Dipl.-Ing. H. Tischer, München 2, Tal 71,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 8. November 1956 (Nr. 36 875)
Eugene Gilbert Voiret,
Lyon, Rhone (Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden
ebenfalls bekannt. Ebenso ist es bekannt, die aufgeschlossene Masse mit strömendem Wasser auszuwaschen; beim Aufschließen von Stroh mit Sulfiten hat man schon Ausbeuten von etwa 70 % erreicht.
Die Erfindung ermöglicht es, ausgehend von Hanf und anderen ähnlichen Textilpflanzen, Papierstoffe mit hoher Ausbeute herzustellen, die ohne besondere Bleiche für die Herstellung von üblichem Druckpapier und Verpackungspapier hinreichend weiß sind.
Nach der Erfindung werden Papierstoffe für Druck- und Verpackungspapier aus Hanf hergestellt, wobei das Verfahren durch die Kombination an sich bekannter Merkmale gekennzeichnet ist, die darin bestehen, daß man den Rohstoff zu Stücken von höchstens 5 bis 10 mm zerkleinert, dann einem milden Aufschluß mit Natriumsulfitlösung bei solchen Temperaturen und Zeiten unterwirft, daß sich eine Ausbeute von 70 bis 85 °/o ergibt, hierauf das Chlorophyll mit strömendem Wasser entfernt und schließlich die Masse mechanisch zerfasert. Man kann in gleicher Weise vor oder nach der Laugenbehandlung das aufzuschließende Material zusätzlich durch Schlagwirkung zerkleinern und dann einen Teil der Ligninstoffe abtrennen.
Nach einer Varianten des Verfahrens kann der erhaltene Stoff in an sich bekannter Weise in einen
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Anteil mit längeren Fasern und einen Anteil mit kürzeren Fasern sortiert werden.
Beispiel 1
Man entfernt die restlichen Blätter aus Hanf durch Dreschen oder mit Hilfe von Metallbürsten, dann zerschneidet man den Hanf in Bruchstücke von 10 mm und behandelt ihn mit Lauge IV2 bis 2 Stunden bei einer Temperatur von 125 bis 140° C in einer 2- bis 3°/oigen Natriumsulfitlösung in einer Menge von 7 bis 81 Lauge je Kilogramm Material. Wenn die Laugenbehandlung beendet ist, mischt man das mit Lauge behandelte Material in strömendem Wasser durch bis zum Verschwinden der grünlichen Pigmente, dann schreitet man zur Defibrierung. Ausbeute etwa 75 %.
Beispiel 2
Hanf, wie nach Beispiel 1 behandelt und zerschnitten, wird im Vakuum und unter Druck mit einer 4- bis 6°/oigen Natriumsulfitlösung behandelt. Man läßt die Masse abtropfen und kocht direkt mit Dampf bis 2 Stunden bei einer Temperatur von 130 bis 140° C oder noch besser während einer V* Stunde bei einer Temperatur von 155° C. Die so behandelte Masse wird mit strömendem Wasser durchgemischt und dann, wie im vorstehenden Beispiel, defibriert. Ausbeute etwa 75 %.
Die nach den Ausführungsbeispielen erhaltenen Papierstoffe werden in üblicher Weise sortiert. Man verwendet die langen Fasern zur Herstellung von Kraftpapier, während die abgetrennten kurzen Fasern bei der Herstellung von Buch- oder Zeitungspapier als Füllstoff verwendet werden.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung von Papierstoffen für Druck- und Verpackungspapier aus Hanf, gekennzeichnet durch die Kombination folgender an sich bekannter Einzehnerkmale, die darin bestehen, daß man den Rohstoff zu Stücken von höchstens 5 bis 10 mm zerkleinert, dann einem milden Aufschluß mit Natriumsulfitlösung bei solchen Temperaturen und Zeiten unterwirft, daß sich eine Ausbeute von 70 bis 85 % ergibt, hierauf das Chlorophyll mit strömendem Wasser entfernt und schließlich den Stoff mechanisch zerfasert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aufzuschließende Material vor oder nach der Laugenbehandlung zusätzlich durch Schlagwirkung zerkleinert und dann ein
ao Teil der Ligninstoffe abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erhaltene Stoff in an sich bekannter Weise in einen Anteil mit längeren Fasern und einen Anteil mit kürzeren Fasern sor-
»5 tiert wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 388998, 524298;
britische Patentschriften Nr. 4 984 aus dem Jahre 1880, 216 533, 699 232, 707 982;
Wochenblatt für Papierfabrikation, Jg. 1956, S. 278 und 279.
DEV13338A 1956-11-08 1957-11-05 Verfahren zur Herstellung von Papierstoffen fuer Druck- und Verpackungspapiere aus Hanf Pending DE1122362B (de)

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