EP0907573B1

EP0907573B1 - Verschluss für kunststofftube

Info

Publication number: EP0907573B1
Application number: EP97921839A
Authority: EP
Inventors: Hans Kühn
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-04-30
Filing date: 1997-04-30
Publication date: 2000-08-30
Anticipated expiration: 2017-04-30
Also published as: CA2253303A1; EP0907573A2; CN1216964A; PL329642A1; WO1997041041A2; US6223919B1; DE59702287D1; DE19617350A1; BR9710167A; WO1997041041A3; JPH11509815A

Description

1. Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft einen aus einem Behälterkörper und einer Kappe bestehenden Kunststoffbehälter, insbes. eine Tube, für fließ oder rieselfähige oder pastenartige Inhaltsstoffe. Insbesondere weist die erfindungsgemäße Kunststofftube ein Signalband (Garantieverschluß), und einen Kappenarretierungsmechanismus auf, der die Tubenkappe mit dem Tubenkörper verrastet, wenn die Tubenkappe auf dem Tubenkörper aufgeschraubt ist.

2. Stand der Technik

Bei den früher verwendeten Tuben waren Tubenkappenarretierungsmechanismen nicht notwendig. Diese vorbekannten Tuben bestanden zumeist aus einem aus Aluminium hergestellten Tubenkörper und einer aus Kunststoff hergestellten Tubenkappe, die jeweils mit einem komplementär ausgebildeten technischen Schraubgewinde versehen waren. Unter einem technischen Gewinde soll im folgenden ein Gewinde für eine Kunstofftubenkappe verstanden werden, das nicht zwangsentformt wurde, wie bei Tubenkappen (im Gegensatz zu bspw. Flaschenkappen) üblich.

Eine hinreichend sichere Befestigung der Tubenkappe auf dem Tubenkörper wurde dadurch erreicht, daß die zusammenwirkenden Schraubgewinde möglichst feingängig ausgebildet worden sind, so daß durch die entsprechend geringe Gewindesteigung und durch die Materialkombination Aluminium/Kunststoff die Kappe einen hinreichend festen Halt auf dem Tubenkörper hatte, wenn sie ausreichend fest aufgedreht wurde. Ein unbeabsichtigtes Lösen oder auch nur Lockern der Tubenkappe vom Tubenkörper war somit verhindert.

Seit neuerer Zeit treten jedoch aus Aluminium (oder einem sonstigen Metall) bestehende Tuben zunehmend in den Hintergrund; sie werden mehr und mehr durch vollständig aus Kunststoff bestehende Tuben ersetzt. Weiterhin haben sich in jüngerer Zeit die Anforderungen an Tuben im Hinblick auf das Schraubgewinde geändert: Heutzutage wird die für das Erzielen der abdichtenden und versiegelnden Wirkung des Tubenverschlusses bei Feingewinden notwendige, vielfache Umdrehung der Tubenkappe als lästig empfunden. Därüberhinaus muß bei einem Feingewinde das Schraubgewinde der Tubenkappe sehr exakt im Hinblick auf das Schraubgewinde der Tube in Position gebracht werden, um das Aufschrauben der Tubenkappe ohne Verkanten zu ermöglichen.

Aus diesen Gründen werden heutzutage zunehmend Grobgewinde mit einer hohen Gewindesteigung verwendet, die zum einen ein Aufschrauben der Tubenkappe mit wenigen Umdrehungen erlauben, und zum anderen eine genaue Positionierung des Schraubgewindes der Tubenkappe und des Tubenkörpers zueinander unnötig machen. Diese neueren Tubenkappen haben jedoch den Nachteil, daß sich die Tubenkappe leicht löst oder auch nur lockern kann, wodurch der Tubeninhaltsstoff aus der Tube austreten kann bzw. keine ausreichende Abdichtung mehr erzielt wird.

Ein weiteres Problem von vorbekannten Tuben steht mit den heutigen Umweltschutzanforrderungen in Zusammenhang. Wurde früher jede einzelne Tube noch mit einer Umverpackung in Form eines kleinen Kartons versehen, verzichtet man heute aus Gründen der Abfallvermeidung auf dies zusätzliche Verpackung. Die früher verwendeten Umverpackungen hatten den Vorteil, daß eine Versiegelung der Verpackung auf einfache Art und Weise mit einem Aufkleber erreicht werden konnte, der zerstört wurde, wenn die Packung erstmalig geöffnet wurde. Auf diese Weise konnte sich der Kunde problemlos davon überzeugen, daß er eine einwandfreie, weil ungeöffnete Tube erwirbt. Mit Wegfall der Umverpackungen war diese einfache, qualitätssichernde Maßnahme nicht mehr möglich.

Alternativ wurde daher für ohne Umverpackungen angebotene Tuben eine Art Klebesiegel erwogen, das über die Trennfuge zwischen Tubenkappe und Tubenkörper geklebt wurde. Bei der erstmaligen Umdrehung der Tubenkappe wurde das Klebesiegel gebrochen, so daß für den Kunden erkennbar war, ob die Tube bereits geöffnet wurde oder nicht.

Ein Nachteil dieser Versiegelungstechnik liegt in der Möglichkeit, daß nach dem erstmaligen Öffnen der Tube ein neues Siegel auf die Trennfuge geklebt und so der Eindruck erweckt wird, daß eine unversehrte Tube vorliegt. Ein weiterer Nachteil liegt in der Notwendigkeit, daß zur Überprüfung der Unversehrtheit des Siegels die Tube so lange gedreht werden muß, bis das Siegel erkennbar ist; eine Tätigkeit, die sehr zeitraubend und mühsehlig sein kann.

Ferner sind andere Versiegelungstechniken bekannt, die einen an der Kappeschulter angeordneten Pin aufweisen, der mit der Kappe verbunden ist. Beim erstmaligen Öffnen durch Anheben der Kappe bricht dieser Pin und zeigt so die Versehrtheit der Tube an. Ebenso sind Siegel bekannt, die eine Querlasche aufweisen, die vor dem Öffnen der Tube abgerissen werden muß.

Diese Siegel weisen ebenfalls den Nachteil auf, daß sie nur von einer Tubenseite zu erkennen sind, so daß die Tube wie bei dem zuvor beschriebenen Siegel zuerst gedreht werden muß. Ferner entsteht durch das Abreißen der Querlasche zusätzlich zu entsorgender Abfall, und sowohl Pin als auch Querlasche sind produktionstechnisch nur aufwendig herstellbar.

Die Druckschrift DE-U-83 01 345 beschreibt eine Tube für empfindliche Füllgüter, die aus einem mit einem Schraubgewinde versehenen Tubenkörper und einer mit einem komplementären Schraubgewinde versehenen Tubenkappe besteht. Weiterhin weist diese vorbekannte Tube bis zum erstmaligen Gebrauch einen zusätzlich abdichtenden Verschluß auf, der im Inneren des Kappendeckels derart angeordnet ist, daß er das Austrittsende des Tubenkörpers abdichtet.

Aus der GB-A-1 269 723 ist eine Tube mit einer Kunststoffkappe und einem Metallkörper bekannt. Die Kappe aus dieser Druckschrift ist mit einem zusätzlichen Kragenteil versehen, der mittels Verbindungsmarken mit der Tubenkappe verbunden ist.

Den gattungsgemäßen Stand der Technik beschreibt die EP-A-0 219 946.

Im Hinblick auf den obigen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung somit das technische Problem zugrunde, eine aus Tubenkappe und Tubenkörper bestehende Kunstofftube zu schaffen, die zum einen auch bei Schraubgewinden mit großer Gewindesteigung eine anhaltende, die Abdichtung gewährleistende Befestigung der Tubenkappe auf dem Tubenkörper erlaubt, und die zum anderen eine leicht erkennbares und auch bei kleinen Kunstofftuben zuverlässig arbeitendes Siegel aufweist.

3. Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung löst das obige Problem mit einer Kunststofftube, durch Bereitstellung eines Kunststoffbehälters, bei dem die Ausbuchtung eine Unterseite aufweist, die mit der Behälterschulter einen Winkel einschließt, um das erste Aufdrehen der Kappe zu erleichtern und beim ersten Öffnen dem Siegelband einen widerhakenähnlichen Widerstand entgegenzusetzen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des Behälters sind durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche gekennzeichnet.

4. Kurze Beschreibung der Zeichnung

In der folgenden detaillierten Beschreibung werden derzeit bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, in der zeigt:

Fig. 1: einen aus einem Tubenhauptkörper und einer Tubenschulter bestehenden erfindungsgemäßen Tubenkörper im Schnitt;
Fig. 2: eine die erfindungsgemäße Verrastungsausnehmung zeigende Detailansicht der Figur 1;
Fig. 3: eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tubenkappe im Schnitt;
Fig. 4A: eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tubenkappe im Schnitt, die ein erfindunggemäßes Siegelband aufweist;
Fig. 4B: eine Detailansicht der Tubenkappe mit Siegelband, wobei die Tubenkappe auf einen erfindunggemäßen Tubenkörper aufgeschraubt ist;
Fig. 4C: einen separates Nachrüstteil für eine vorbekannte Tube, die die erfindungsgemäße Ausbuchtung aufweist, die mit einer erfindungsgemäßen Kappe mit Siegelband zusammenwirkt;
Fig. 5: eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Tube, die sowohl ein erfindungsgemäßes Siegelband als auch einen erfindungsgemäßen Tubenarretierungsmechanismus aufweist;
Fign. 6 A,B,C: eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kunstofftube und einer Tubenkappe, die sowohl ein erfindungsgemäßes Siegelband als auch einen erfindungsgemäßen Tubenarretierungsmechanismus aufweist.
Fig. 7: eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Siegelbands in perspektivischer Darstellung;
Fig. 8: eine schematische Darstellung verschiedener erfindungsgemäßer Abrißstege eines Siegelbandes;
Fig. 9: eine schematische Darstellung von zwei bevorzugten Ausführungsformen der unteren Siegelbandverzahnung; und
Fig. 10: Eine erfindungsgemäße Kunstofftube gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

In den folgenden bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind einander entsprechende Elemente jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.

In Figur 1 ist ein Tubenkörper 10 einer erfindungsgemäßen Tube gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform in einer Teilschnittansicht dargestellt. Die Tube besteht aus einem Tubenhauptkörper 50 und einer Tubenschulter 20. Der Tubenkörper 10 kann unter Verwendung von verschiedenen, im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden. Vorteilhafterweise besteht der Tubenkörper aus Kunststoff, dem unter Verwendung von Spritzgußverfahren die gewünschte Form gegeben wird. Geeignete Materialien hierfür sind thermoplastische Kunststoffe, wie Polyethylen (PE), Polyethylenterephthalate (PET), Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Ethylenvinylalkohol (EVOH) oder andere Kunststoffe. In dem Tubenhauptkörper 50 befindet sich das jeweils aufzubewahrende Gut, das vorzugsweise von pastenförmiger Konsistenz ist. Aber auch die Aufbewahrung von rieselfähigen Stoffen (wie etwa feinen Granulaten) oder fließfähogen Stoffen (wie etwa viskosen Flüssigkeiten) ist denkbar.

Die Tubenschulter 20 besteht vorzugsweise aus einem Gewindeteil 21, einem im wesentlichen zylindrischen Mittelteil 22 und einem düsenförmigen Endteil 23, aus dem der Inhaltsstoff der Tube austritt. Aber auch andere Ausbildungen der Tubenschulter 20 sind denkbar.

Der Gewindeteil 21 ist vorzugsweise ein 3-gängiges Grobgewinde mit einer Gewindesteigung von 6 bis 12 mm. An das Gewindeteil 21 unmittelbar angrenzend ist das im wesentlichen zylindrische Mittelteil 22 ausgebildet. Das zylindrische Mittelteil enthält die in Zusammenhang mit Fig. 2 noch genauer zu beschreibende Verriegelungsausnehmung 30 und kann aus einem Schichtlaminat bestehen, wie in Fig. 1 dargestellt.

Aus Fig. 2 (die eine Detailansicht der Fig. 1 darstellt) ist die erfindungsgemäße Verriegelungsausnehmung 30 ersichtlich. Gemäß der in Fig. 2 dargestellten vorteilhaften Ausführungsform besteht die Verriegelungsausnehmung 30 aus einer umfangsseitig um das Tubenmittelteil 22 herumlaufenden Kehle 31, deren Unterseite als ebenes Bett 31a ausgebildet ist, das einen Durchmesser von ca. 0,25 mm aufweist. In dieser Kehle 31 verrastet die erfindungsgemäße, in Zusammenhang mit Fig. 3 noch näher zu beschreibende Verriegelungsnocke 110 der Tubenkappe 100, wenn diese sich ihrer Endposition im aufgeschraubten Zustand nähert. Dabei gleitet die Verriegelungsnocke 110 (in Fig. 2 gestrichelt dargestellt) über ein kreisförmig oder wulstartig ausgebildetes Knie 23a des Endteils 23, das vorzugsweise einen Radius von 0,5 mm aufweist. Nachdem die Nocke das Knie 23a überwunden hat, springt sie in die Kehle 31 und sitzt auf dem Bett 31a auf. Damit wird ein ungewolltes Lösen der Kappe verhindert, da die Nocke auf denn elastischen Widerstand des Knies 23a trifft, der nur durch ein bestimmtes Kraftmoment überwunden werden kann.

Alternativ zu der umlaufenden Kehle 31 kann die Ausnehmung 30 auch der Form der Verriegelungsnocke entsprechend umfangsseitig begrenzt sein. Diese Ausführungsform ist jedoch nicht optimal, da eine definierte Positionierung der Verriegelungsnocke im Verhältnis zur Ausnehmung vor dem Aufschrauben nötig ist, um sicherzustellen, daß die Nocke in ihrer Endposition die Ausnehmung auch tatsächlich erreicht.

In Fig. 3 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tubenkappe 100 dargestellt. Wie man der Figur entnehmen kann, ist diese Tubenkappe 100 vorteilhafterweise als Standkappe 100 ausgebildet, die ein Aufstellen der Tube auf dem Kopf erlaubt, wobei die Deckenseite 150 als Tubenstandfläche dient. Im Inneren der Tubenkappe 100 ist im unteren Bereich ein komplementär zum Schraubgewinde der Tubenschulter ausgebildetes Schraubgewinde 120 vorgesehen. Wie man der Darstellung deutlich entnehmen kann, handelt es sich vorteilhafterweise um ein dreigängiges Gewinde. Der verbleibende Teil 130 der Tubenkappe ist so dimensioniert, daß er den zylindrischen Mittelteil 22 und das düsenförmige Endteil 23 der Tubenschulter 20 aufnehmen kann.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Tubenkappe 100 einen Dichtungsring 140 auf, der konzentrisch zum Mittelpunkt des Bodenteils 150 der Kappe 100 ausgerichtet ist. Der Durchmesser des Dichtungsringes ist vorzugsweise so ausgelegt, daß er bei aufgeschraubter Kappe auf dem düsenförmigen Endteil 23 der Tubenschulter 20 aufsitzt, um diesen abzudichten. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn in der Tube Inhaltsstoffe aufbewahrt werden, die mit der Umgebung bei verschlossener Tube nicht in Kontakt treten sollen, beispielsweise um das Entweichen von Aroma oder Lösungsmitteln zu verhindern.

Weiterhin ist in Fig. 3 der aus der erfindungsgemäßen wenigstens einen Verriegelungsnocke 110 bestehende Tubenarretierungsmechanismus der Tubenkappe 100 ersichtlich. In der bevorzugten Ausführungsform gemäß der Figur 3 sind sechs Verriegelungsnocken vorgesehen, die eine linsenförmige oder diamantförmige Form haben. Eine derartige Formgebung hat zweierlei Vorteile: Zum einen läßt sie sich fertigungstechnisch leicht herstellen, da die entsprechenden Spritzgußwerkzeuge leicht entsprechend ausgebildet werden können. Zum anderen erlauben derartig ausgebildete Verriegelungsnocken ein leichtes Eingleiten in die entsprechende Verriegelungsausnehmung 30, wobei gleichzeitig ein fester Sitz gewährleistet ist. In der in Fig. 3 dargestellten Tubenkappe sind die Verriegelungsnocken 110 (beispielsweise zwei oder mehr) symmetrisch um den inneren Umfang der Kappe 100 verteilt.

Gemäß einer weiteren, in Fig. 3 nicht dargestellten Alternative kann auch eine Vielzahl von Verriegelungsnocken 110 vorgesehen werden, so daß sich im Grenzfall ein an der Kappeninnenwand entlanglaufender Verriegelungssteg ergibt. Auch ein derartiger Steg ist fertigungstechnisch leicht herzustellen, und hat den Vorteil, daß sich ein besonders fester Sitz der Kappe ergibt. Natürlich muß bei der Ausbildung der Verriegelungsnocken als Steg auch die Ausnehmung 30 als eine die Tubenschulter umlaufende Kehle 31 ausgebildet sein.

Wie man der Fig. 3 weiterhin entnehmen kann, befinden sich die Verriegelungsnocken 110 dicht an dem Gewindeteil 120 der Tubenkappe 100; sie befinden sich beide im unteren Drittel der Tubenkappe. Dies hat den Vorteil, daß das durch das Gewinde 120 ausgelöste axiale Verschiebemoment möglichst unmittelbar auf die Verriegelungsnocken übertragen wird, um sie effektiv in die komplementäre Ausnehmung 30 der Tubenschulter 20 zu ziehen. Bei Anordnung der Verriegelungsnocken etwa im oberen Drittel der Tubenkappe 100 kann die Elastizität des Tubenkappenmaterials und die dadurch auftretende Verformung dazu führen, daß die Verriegelungsnocke 110 nicht formschlüssig in die entsprechend vorgesehene Ausnehmung springt.

Die Fign. 4A, 4B und 4C zeigen den zweiten Aspekt der erfindungsgemäßen Kunststofftube, nämlich eine Tube mit Siegelband.

Die dargestellte bevorzugte Ausführungsform einer Tubenkappe 100 ist mit einem Gewinde 120 versehen ist und weist im unteren Bereich ein Siegelband 300 auf, das mit einer Anzahl von Stegen 400 mit der Tubenkappe verbunden ist. Während des Aufschraubens der Tubenkappe 100 auf den Tubenkörper wird das Siegelband 300 über das Schraubgewinde des Tubenkörpers gedrückt, bis es schließlich mit einer an der unteren Seite des Siegelbandes 300 ausgebildeten, kreisförmig um das Siegelband herumlaufenden Verriegelungsfläche 350 über einen an der Tubenschulter ausgebildeten Ringwust 500 (vergl. Fig. 4B) hinwegrutscht und unterhalb des Ringwulstes 500 verrastet. Nach dem Einrasten wird das Siegelband 300 durch eine Haltefläche 370 (vergl. Fig. 4B) axial gehalten.

Fig. 4B zeigt den Ringwulst 500 mit den beiden Flächen 550 und 570, wobei die Fläche 370 des Siegelbandes 300 auf der Fläche 570 verrastet gezeigt ist. Ebenso ist für die Fläche 570, die leicht nach oben geneigt dargestellt ist, eine andere Ausführungsform möglich, wie z.B. eine waagrechte Flächenorientierung oder eine nach unten weisende Flächenorientierung.

Die Neigung der Flächen 570 bzw. 370 ist entscheidend für den späteren Halt und Widerstand, den das Siegelband 300 dem Abdrehen der Tubenkappe entgegenbringt, so daß diese bei der Dimensionierung zu beachten ist.

Durch das erstmalige Abdrehen der Tubenkappe 100 wird ein Drehmoment in die Tubenkappe eingeleitet, so daß sich die Tubenkappe auf den Gewindegängen nach oben bewegt. Diese Aufwärtsbewegung leitet eine Zugspannung in die Stege 400 zwischen Siegelband 300 und Tubenkappe 100 ein Die Dicke und Anzahl der Stege 400 ist somit gemäß des aufzubringenden Drehmoments so zu dimensionieren, daß ein Reißen der Stege 400 gewährleistet werden kann.

Ferner dürfen die Stege nicht zu stark ausgelegt werden, da sie sonst durch das aufzubringende Drehmoment und der damit verbundenen Zugspannung nicht durchtrennt werden können und das Siegelband 300 über den Ringwulst 500 nach oben zurückgezogen würde.

In Fig. 4C ist eine besondere Variante der erfindungsgemäßen Siegelbandanordnung gezeigt, für die im einzelnen Schutz begehrt wird. Dargestellt ist ein Nachrüstteil 510, daß formschlüssig über eine Standardtubenschulter (nicht dargestellt) gezogen werden kann, die keinen für die Verrastung mit einer Sigelbandkappe notwendigen Ringwulst 500 aufweist. Somit wäre es möglich, mit zwei Kleinteilen (beispielsweise der in Fig. 4A dargestellten Siegelbandkappe und dem in Fig. 4C dargestellten, komplementär ausgebildeteten Nachrüstteil) beliebige Tuben im nachhinein mit der erfindungsgemäßen Siegelbandfunktion auszustatten.

Fig. 5 zeigt eine weitere, besonders bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kunststofftube mit Siegelband. Bei dieser Ausführungsform weist das Siegelband keine kreisförmig umlaufende Verriegelungsfläche 350 auf, sondern anstelle dessen Verriegelungsnocken 350'. Diese Verriegelungsnocken 350' rutschen über einen entsprechenden, an der Tubenschulter 20 ausgebildeten Ringwust 500' hinweg und verrasten dort. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es auch möglich, die Tubenkappe sowohl mit einer umlaufenden Verriegelungsfläche 350 auszustatten, und diese durch zusätzliche Verriegelungsnocken 350' zu unterstützten. Dies erlaubt eine besonders sichere Verrastung des Siegelbandes. Der Ringwulst 500' kann ansonsten wie der Ringwulst 500 aus Fig. 4B ausgebildet sein, und die Tubenkappe wie die in Fig. 3 Gezeigte.

Die Fign. 6A, 6B, 6C zeigen eine alternative, erfindungsgemäße Tube, wie sie insbesondere in den USA Verwendung findet. Neben der kleineren Ausbildung der als Laminatkappe hersgestellten Tubenkappe zeigen die Fign. 6A-6C aber noch zwei weitere, besonders bevorzugte Merkmale der erfindungsgemäßen Tube. Zunächst ist der Fig. 6A und hier insbesondere der Detailansicht zu entnehmen, das hier anstelle eines Ringwulstes 500 eine Ausbuchtung 500" mit einer flossenartigen Form verwendet wird. Diese Ausbuchtung 500"weist eine mit dem Siegelband 300 zusammenwirkende Fläche 501 auf, die dem Siegelband beim erstmaligen Aufdrehen einen nur sehr geringen Widerstand entgegensetzt, was ein leichtes Aufstreifen des Siegelbandes erlaubt. Beim erstmaligen Trennen jedoch übt die Ausbuchtung einen widerhakenähnlichen Widerstand auf die Verriegelungsnocken 350' des Siegelbandes aus (vergl. Fig. 6B), der zur Trennung von Siegelband (300) und Tubenkappe (100) führt.

Das weitere, erfindungswesentliche Merkmal ist der Fig. 6B zu entnehmen, und hier insbesondere den Detailansichten. Dargestellt sind Mitnahmeelemente 405, die sowohl am Siegelband 300 als auch an der Tubenkappe 100 angeformt sind. Diese Mitnahmeelemente 405 sind derart zueinander angeordnet und wirken so zusammen, daß beim erstmaligen Aufdrehen der Tubenkappe 100 auf die Tubenschulter 20 (Drehrichtung A) die Stege 400 durch die Mitnahmeelemente 405 von den auftretenden Scherkräften entlastet werden, und beim erstmaligen Trennen der Tubenkappe 100 von der Tubenschulter 20 (Drehrichtung B) die Scherkräfte in vollem Umfang auf die Stege 400 wirken und sie zerreißen.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausbildung der Mitnahmeelemente 405' auf dem Siegelband 300 (oder auf der Tubenkappe 100) weisen diese eine Auflaufschräge auf, die auch bei geringer Beabstandung der Mitnahmeelemente 405, 405' auf jeweils der Tubenkappe 100 und dem Siegelband 300 sicherstellt, daß bei der erstmaligen Trennung von Tubenkappe 100 und Tubenschulter 20 (Drehrichtung B) die Mitnahmeelemente 405, 405' sich nicht verhaken sondern abstoßen und zu einem Zerreißen der Stege 400 führen.

Fig. 7 zeigt eine perspektivische Darstellung des Siegelbandes 300 mit den abgerissenen Stegen 400, den bevorzugten Mitnahmeelementen 405', und der Siegelbandverriegelungsfläche 350. Die Anzahl der Stege 400, ebenso wie die Form- und Querschnitte (s. die folgende Fign. 8,9) kann je nach Materialwahl und/oder ästhetischen Gesichtspunkten gewählt werden, erfindungsgemäß sollte die Anzahl der Stege aber mindestens zwei betragen und sie sollten so dimensioniert sein, daß eine sichtbare Perforation erkennbar ist.

Gemäß der charakteritischen Bruchfestigkeit des jeweiligen Werkstoffs und einem aufzubringenden Drehmoment von Hand ist die Dimensionierung in Verbindung mit der Ganghöhe zu wählen.

Unter sicherheitstechnischen Aspekten kann gerade für medizinische oder pharmazeutische Wirkstoffe, die in Tuben enthalten sind und gegen Kinder vor Mißbrauch gesichert werden sollen, eine günstige Dimensionierung der Stege gewählt werden, so daß nur ein Erwachsener unter Aufbringung eines wesentlich höheren Drehmoments die Stege von dem Siegelband bzw. von der Tubenkappe zu lösen vermag.

Fig. 8 zeigt verschiedene Ausführungsformen der Erfindung bezüglich der Stege 400 (400a, 400b, 400c). 400a ist ein Steg, der im wesentlichen als Rechteck ausgebildet ist, wobei die Abrißfläche nicht eindeutig bestimmt werden kann.

Der Steg 400b steht gleichfalls senkrecht und weist im wesentlichen auch einen rechteckigen Querschnitt auf, jedoch ist durch eine Kerbe 450, die an der Oberkante des Siegelbandes bzw. an dem unteren Ende des Steges 400b angeordnet ist, eine Sollbruchstelle vorgesehen, an der sich die Stege 400b von dem Ring 300 lösen sollen.

Der Steg 400c ist unter einem Winkel α gegenüber der Horizontalen versetzt angeordnet, wodurch die Tubenkappe 100 sehr leicht auf den Tubenkörper aufgedreht werden kann und beim Abschrauben der Tubenkappe durch ein seitliches Dehnen des Stegs 400c eine Kerbwirkung im Mündungsbereich des Stegs 400c in das Siegelband 300 eingeleitet wird, so daß die Stege 400c leichtgängig abreißen können.

Ferner ist das Siegelband 300 im seitlichen Schnitt mit den Flächen 350 und 370 sowie der Unterkante 352 gezeigt, wobei die Dimensionierung der Stege 400 nur beispielhaft -wenn auch bevorzugt- dargestellt ist. Weiterhin ist der seitlichen Schnittansicht eine zusätzliche Ausführungsform zu entnehmen (gestrichelt dargestellt), nach der die Fläche 370 als Hinterschneidung ausgebildet sein kann. Auch diese Ausführungsform stellt eine besonders sichere Verrastung des Siegelbandes sicher.

Die Drehorientierung der Tubenkappe wird durch die Gewindewahl bestimmt. Rechts-gängige Gewinde, wie in Fig. 3 dargestellt, lassen sich in Richtung A auf das Gewinde schrauben und in Richtung B von dem Gewinde lösen. Bei links-gängigen Gewinden ist die Drehrichtung umgekehrt.

Die Fig. 9 zeigt zwei Ausführungsformen 352 a,b der Unterkante 352. Diese Ausführungsformen sind mit einer Sägezahnkontur versehen. Der Vorteil der Sägezahnkontur liegt in der drehhemmenden Wirkung des Siegelbandes bezüglich der Drehrichtung B, wobei die Flanken 390 das Siegelband gegen Verdrehen hemmen, also einen erhöhten Schlupf erzeugen. Die Ausführungsform 352a weist eine vertikale Flanke 390a auf, die Ausführungsform 352b hingegen eine gegenüber der Senkrechten geneigte Flanke 390b. Die geneigte Flanke 390b weist gegenüber der vertikalen Flanke 390 den Vorteil auf, daß eine größere Verdrehsicherung gewährleistet ist und zugleich eine axiale Verschiebsicherung erreicht werden kann, da durch das Verkanten der Hinterschneidung ein höherer Widerstand entgegengebracht wird. Die Konturen 390a,b greifen in eine am Tubenkörper angeordnete, komplementäre Verzahnung ein.

Die Fig. 10 schließlich zeigt eine weitere, bevorzugte Kunststofftube, bei der das Schraubgewinde der Kappe 100 an den Kappenboden 150 angeformt ist. Auch diese Tube kann wahlweise den erfindungsgemäßen Arretierungsmechanismus und das erfindungsgemäße Siegelband aufweisen (dargestellt ist eine Ausführungsform nur mit Siegelband).

Claims

Kunststoffbehälter für fließ- oder rieselfähige oder pastenartige Inhaltsstoffe, mit:

a. einem Behälterhauptkörper (50) und einer am Hauptkörper (50) angrenzenden, umlaufenden Schulter (20), die eine Ausbuchtung (500") aufweist.

b. einer zum Verschließen genannten Hauptkörpers (50) mit der genannten Schulter (20) zusammenwirkende Behälterkappe (100), an deren unteren Rand ein Siegelband (300) verläuft, das derart trennbar mit der Kappe (100) verbunden ist, daß es sich beim erstmaligen Trennen der Kappe (100) von der Schulter (20) von der ersteren löst und mit der letzteren verbunden bleibt; dadurch gekennzeichnet, daß

c. die Ausbuchtung (500") eine Unterseite aufweist, die mit der Schulter einen spitzen Winkel einschließt, um das erste Aufdrehen der Kappe (100) zu erleichtern und beim ersten Öffnen des Behälters dem Siegelband einen widerhakenähnlichen Widerstand entgegenzusetzen.
Kunstoffbehälter nach Anspruch 1, wobei das Siegelband (300) durch Stege (400) perforationsartig Tuben Kappe (100) verbunden ist.
Kunstoffbehälter nach Anspruch 2, bei der auf dem Siegelband (300) und dem unteren Kappenrand jeweils mindestens ein Mitnahmeelement (405) angeformt ist, die derart zueinander angeordnet sind und zusammenwirken, daß beim erstmaligen Aufdrehen der Kappe (100) auf die Schulter (20) die Stege (400) durch die Mitnahmeelemente (405) von den auftretenden Scherkräften entlastet werden, und beim erstmaligen Trennen der Kappe (100) von der Schulter (20) die Scherkräfte in vollem Umfang auf die Stege (400) wirken und sie zerreißen.
Kunstoffbehälter nach Anspruch 3, bei der entweder das Mitnahmeelement (405') auf der Kappe (100), oder das Mitnahmeelement (405') auf dem Siegelband (300) eine Auflaufschräge aufweist, die auch bei geringer Beabstandung der Mitnahmeelemente (405, 405') auf jeweils der Kappe (100) und dem Siegelband (300) sicherstellt, daß bei der erstmaligen Trennung von Kappe (100) und Schulter (20) die Scherkräfte in vollem Umfang auf die Stege (400) wirken und sie zerreißen.
Kunstoffbehälter nach einem der Ansprüche 1-4, wobei das Siegelband (300) über eine wulstartige Ausbuchtung (500) auf dem Behälterkörper gedrückt wird, die einen größeren äußeren Durchmesser aufweist als der innere Durchmesser des Siegelbandes (300).
Kunstoffbehälter nach einem der Ansprüche 2-5, wobei die perforationsartigen Stege (400a) im wesentlichen parallel zur Behälterachse verlaufen.
Kunstoffbehälter nach einem der Ansprüche 2-5, wobei die perforationsartigen Stege (400c) gegenüber der Behälterachse winklig angeordnet sind.
Kunstoffbehälter nach einem der Ansprüche 2-7, wobei die perforationsartigen Stege (400b) im Mündungsbereich von Steg und Siegelband (300) eine kerbenartige Ausnehmung (450) aufweisen.
Kunstoffbehälter nach einem der Ansprüche 1-8, wobei die Unterkante (352) des Siegelbandes (300) eine nach unten gerichtete sägezahnartige Kontur (352a, b) aufweist.
Kunstoffbehälter nach Anspruch 9, wobei die sägezahnartige Kontur (352a, b) in eine komplementäre Kontur auf der Oberseite des Behälterkörpers eingreift.
Kunstoffbehälter nach Anspruch 10, wobei die sägezahnartige Kontur eine drehhemmende Wirkung auf das Siegelband (300) ausübt, wenn die Kappe (100) zum Öffnen gedreht wird.