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Hochschwenkbarer und in der Arbeitsstellung verriegelbarer Oberwalzentrag-
und -belastungsarm für Zwelriemchenstreckwerke an Spinnmaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf hochschwenkbare und in. der Arbeitsstellung verriegelbare Oberwalzentrag-
und -belastungsarme für Zweiriemchenstreckwerke an Spinnmaschinen, an denen die
Oberwalzenzwillinge durch am Achshals angreifende Belastungssättel und Führungsarme
schwenkbar angelenkt sind, mit einem an ihm abnehmbar angeordneten Oberriemchenkäfig.
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Es ist bereits Gegenstand eines älteren Patents, bei Riemchenstreckwerken
für Spinnmaschinen die einzeln oder paarweise durch einen Quersteg miteinander verbunden
an einem aus der Streckfeldebene aufklappbaren Tragarm angeordneten Oberriemchenkäfige
derart anzuordnen, daß der entweder aus einer Umlenkschiene oder aus einer Umlenkschiene
und zwei Seitenwangen bestehende Oberriemchenkäfig am Tragarm, insbesondere an der
Halterung für die Oberwalze und/oder an dieser selbst, abnehmbar angebracht ist,
wobei zum Niederdrücken und Niederhalten des Oberriemchenkäfigs bzw. des Oberriemchenkäfigpaares
gegen den bzw. die Unterriemchenkäfig(e) bei Doppelriemchenstreckwerken mindestens
ein am Tragarm oder eine an Auslegern des Tragarmes angeordnete Anzahl von elastischen
Druckkörpern vorgesehen ist.
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Gegenstand eines anderen älteren Patents ist es, bei Streckwerken
für Spinnmaschinen mit fliegend in einem hochschwenkbaren Tragarm gelagerten Zwillingsoberwalzen
und fliegend gelagerten Zwillingsoberriemchenkäfigen, die mit den zugehörigen Unterriemchenkäfigen
verriegelbar sind, auf der Tragachse jedes Zwillingsoberriemchenkäfigs eine Hülse
anzuordnen, die ein Ausschwingen des Zwillingsoberrietnchenkäfigs ermöglicht, ferner
Stellglieder vorzusehen, die das Ausschwingen der
Oberriemchenkäfige
beim Abheben des Tragarmes begrenzen, und schließlich Kuppelglieder anzubringen,
die ein selbsttätiges Verriegeln der zusammengehörigen Ober- und Unterriemchenkäfige
beim Senken des Tragarmes sowie ein selbsttätiges Entriegeln beim Hochschwenken
des Tragarmes ermöglichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei hochschwenkbaren und
in der Arbeitsstellung verriegelbaren Oberwalzentrag- und -belastungsarmen für Zweiriemchenstreckwerke
an Spinnmaschinen den Oberriemchenkäfig derart anzuordnen, daß das Oberriemchen
auch bei längerem Betrieb die gewünschte Spannung beibehält. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Oberriemchenkäfig einen auf die Umlenkschiene für das Oberriemchen
wirkenden Kraftspeicher, vorzugsweise eine Feder, aufweist und um seine Tragachse
um einen spitzen Winkel frei schwenkbar ist. Durch die Vereinigung dieser beiden
Merkmale wird eine besonders vorteilhafte Konstruktion geschaffen. Durch den auf
die Umlenkschiene für das Oberriemchen wirkenden Kraftspeicher wird nämlich das
Riemchen stets unter der gewünschten Spannung gehalten, so daß eine Ausnutzung oder
Längung des Oberriemchens ausgeglichen wird, und zwar unabhängig von der Einstellung
der Oberwalzentrag- und -belastungsarme. Diese Wirkung des Kraftspeichers kann jedoch
in dieser günstigen Weise nur deswegen auftreten, weil der Oberriemchenkäfig um
seine Tragachse schwenkbar ist. Um nun ferner das Hochklappen und das ungehinderte
Herabschwenken des Oberwalzentrag- und -belastungsarmes zu ermöglichen, ist die
Schwenkbarkeit des Oberriemchenkäfigs auf einen spitzen Winkel begrenzt.
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Der vorerwähnte Kraftspeicher kann vorteilhaft dazu benutzt werden,
daß der Oberriemchenhalter und damit das Oberriemchen selbst in Betriebsstellung
gegen das entsprechende Unterriemchen angedrückt werden. Durch Verändern des Druckes
des Kraftspeichers, der zweckmäßig als Feder ausgebildet ist, kann der Anpreßdruck
in weiten Grenzen je nach dem Verzugvorgang geändert werden.
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Durch das Spannen des Oberriemchens genügt es nun, daß Führungsmittel
zum seitlichen Führen des Oberriemchens nur für den Vorderteil am Oberriemchenhalter
vorgesehen sind.
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Der Oberriemchenhalter ist zweckmäßig an seinem vorderen Teil so ausgebildet,
daß dieser als Wendeschiene für das Oberriemchen dient. Wegen der bereits erwähnten
Möglichkeit, das Riemchen zu spannen, ist es vorteilhaft, die Wendeschiene nicht
starr mit dem Oberriemchenhalter zu verbinden.
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In vielen Fällen ist es zweckmäßig, die seitlichen Führungsmittel
für den vorderen Teil des Oberriemchens an der Oberriemchenwendeschiene selbst anzuordnen.
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Der bereits erwähnte Kraftspeicher, der sich sowohl zum Spannen als
auch zum Andrücken des Oberriemchens an das Unterriemchen verwenden läßt, kann entweder
eine Feder des Druckwalzenhalters sein, die über den Führungsarm auf den Oberriemchenhalter
wirkt, oder es kann auch am Oberriemchenhalter eine besondere Feder vorgesehen sein,
die sich gegen einen Teil des Streckwerkes abstützt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus den nachstehend beschriebenen
und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung erkennbar.
Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht eines Zweiriemchenstreckwerkes, Fig. 2 einen
Schnitt nach Linie I-I der Fig. 3, wobei im wesentlichen nur das Oberriemchen mit
seiner Halterung gezeigt ist, Fig.3 die Vorderansicht gemäß Fig.2 mit einem Schnitt
durch den Druckwalzenhalter nach Linie II-11, Fig. q. eine schaubildliche Ansicht
des Oberr iemchenhalters ohne Feder gemäß Fig. 2 und 3, Fig. 5 eine schaubildliche
Ansicht der Feder gemäß Fig. 2 und 3, Fig. 6 einen Schnitt nach Linie III-III der
Fig. 7, die eine weitere Ausführungsform der Erfindung darstellt, Fig.7 die Draufsicht
gemäß Fig.6, wobei der Druckwalzenhalter nur teilweise dargestellt ist, Fig.8 eine
schaubildliche Ansicht des Hauptteils des Oberriemchenhalters gemäß Fig. 6 und 7,
Fig. 9 eine schaubildliche Darstellung der Feder mit Lagerschale gemäß Fig. 6 und
7, Fig. io einen Schnitt nach Linie 4-4 der Fig. i i einer dritten Ausführungsform
der Erfindung, Fig. ii die Draufsicht gemäß Fig. io, wobei der Druckwalzenhalter
ganz weggelassen ist, Fig.12 eine schaubildliche Darstellung gemäß Fig. io und i
i, Fig. 13 eine schaubildliche Ansicht eines Teils der Wendeschiene mit Führungen
für das Oberri einchen, Fig. 14 eine schematische Darstellung der bei der Ausführungsform
gemäß Fig. io bis 13 entstehenden Kräfte, Fig. 15 eine Seitenansicht einer vierten.
Ausführungsform der Erfindung, wobei in gleicher Weise wie bei den übrigen Ausführungsformen
die Zweiriemchenanordnung senkrecht zur Streckfeldebene durch die Mitte der Walzenpaare
hindurch geschnitten ist, Fig. 16 eine schaubildliche Ansicht des Oberriemchenhalters
gemäß Fig. 15.
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In Fig. i ist ein Zweiriemchenstreckwerk schematisch dargestellt.
Die Anordnung des Oberriemchenkäfigs am Oberwalzentragarm entspricht der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 bis 5 und wird im einzelnen im Zusammenhang mit diesen Figuren beschrieben.
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Auf der in bekannter Weise ausgebildeten Stanze io sind die Unterwalzen
i i, 12 und 13 in bekannter Weise gelagert. An der mittleren Unterwalze 12 ist ein
Unterriemchen 28 angeordnet, das in bekannter Weise um eine Wendeschiene 1.1. herumläuft
und mittels einer Spannrolle 15 gespannt
wird. Die Oberwalzenzwillinge
16,17 und 18 sind an Führungsarmen i9, 2o und 21 in bekannter Weise schwenkbar aufgehängt.
Diese Führungsarme sind im Oberwalzentragarm 22 federnd abgestützt, wie dies beim
mittleren Führungsarm 2o erkennbar ist, wo der um den Bolzen 33 schwenkbare Arm
2o mittels einer Schraubenfeder 24 nach unten gedrückt wird. An der an der Stanze
io befestigten Tragstange 26 ist mittels Schraube 25 eine Stütze 27 befestigt, an
der der Oberwalzentragarm 22 über einen Bolzen 28 angelenkt ist. Der Oberwalzentragarm
22 wird durch einen Riegel 29 in Arbeitsstellung gehalten. Ein Anschlag 221 dient
als Begrenzung der Schwenkbewegung beim Aufklappen des Druckwalzenhalters 22. An
der mittleren Druckwalze ist ein Oberriemchenkäfig angeordnet, auf dessen Konstruktion
nunmehr an Hand der Fig.2 bis 5 näher eingegangen werden soll.
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In Fig. 2 bis 5 und auch in sämtlichen folgenden ist die Streckfeldebene
sowie der Oberwalzentragarm der besseren Darstellung wegen waagrecht eingezeichnet.
In Wirklichkeit ist die gesamte Anordnung in bekannter Weise nach vorn, d. h. in
Richtung des Luntenlaufes, abwärts geneigt.
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Der nur mit seinem Mittelteil gezeichnete Oberwalzentragarm 3i ist
schematisch dargestellt. Ein Führungsarm 32, der an dem im Oberwalzentragarm 3 i
befestigten Bolzen 33 drehbar gelagert ist, trägt einen aus zwei seitlich abgebogenen
Lappen bestehenden Sattelteil 321. An diesem Sattelteil 321 ist eine Sattelfeder
34 angeordnet, die die Achse 35 des mittleren Oberwalzenzwillings 36 federnd festhält,
derart, daß beim Hochklappen des Oberwalzentragarmes 31 der Oberwalzenzwilling 36
mit hochgeschwenkt wird. Das Unterriemchen 28, die Unterwalze 12 und die Unterriemchenwendeschiene
1q. sind in bekannter Weise, entsprechend Fig. i, angeordnet. Die Spannrolle i5
ist nur in Fig. i eingezeichnet.
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Mit 30 ist das Oberriemchen bezeichnet, das im Oberriemchenkäfig
37, 38 angeordnet ist. Der Oberriemchenkäfig ist in Fig. q. schaubildlich dargestellt
und weist eine Wendeschiene 37 sowie eine Feder 38 (Fig. 5) auf. Der Oberriemchenkäfig
37, 38 dient als Halter für beide Oberriemchen 30, wie sie in Fig. 3 erkennbar sind.
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Die Wendeschiene 37 ist plattenförmig ausgebildet und an der vorderen
Umlenkstelle 371 etwas abgerundet, damit das Oberriemchen während des Betriebes
nicht beschädigt wird. Am Vorderteil der Wendeschiene 37 sind neben den Gleitstellen
für das Oberriemchen vier Lappen 372 ungefähr senkrecht nach unten umgebogen. Diese
Lappen 372 dienen zum Führen der beiden Oberriemchen 30 und verhindern deren
seitliches Verschieben. Außerdem haben sie die Aufgabe, zwischen der Unterriemchenwendeschiene
1q. und der oberen Wendeschiene 37 den gewünschten Abstand aufrechtzuerhalten. Am
Ende der plattenförmigen Wendeschiene 37 sind Arme 373 angeordnet, die im zusammengebauten
Zustand auf der Achse 35 der Oberwalze 36 aufliegen, wie dies insbesondere aus Fig.
2 und 3 erkennbar ist. Die Feder 38 ist in eine Öffnung 39 der Platte formschlüssig
eingebracht. Sie liegt mit ihrem geraden Teil an der abgerundeten Kante 322 des
Sattelteils 32i an (Fig. 2), und zwar so, daß zwischen dem freien Ende 38r der Feder
38 und dem hinteren Sattelteil ein Abstand besteht.
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Im Betriebszustand, wie er in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, drückt
die Feder 38 also gegen die Sattelkante 322. Dabei entsteht eine Kraft P, die in
zwei Komponenten P1 und P2 zerlegt werden kann. Die Komponente P1 verläuft parallel
zur Streckfeldebene und spannt das Oberriemchen 30. Die Komponente P2 wirkt senkrecht
zur Streckfeldebene und drückt die Oberriemchenwendeschiene 37 gegen die Unterriemchenwendeschiene
1q.. Die Kräftezerlegung ist aus Fig. 2 ersichtlich.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Druck der Feder 38 nicht
direkt auf die Riemchen, sondern auf die Wendeschiene 37 wirken zu lassen, weil
die Klemmung sehr von Zufälligkeiten, wie Federung, Herstellungstoleranzen usw.,
abhängig ist und weiterhin der Klemmdruck nicht so fein abgestimmt werden kann,
wie es wünschenswert ist, ohne die Spannung des Riemchens zu beeinflussen und eine
Reibungsmitnahme der Wendeschiene 37 in Laufrichtung des Oberriemchens 30 zu verhindern.
Aus diesen Gründen wurde ein Zwischenraum zwischen der Oberriemchenwendeschiene
37 und der Unterriemchenwendeschiene 14 vorgesehen, in dem das Oberriemchen 30 läuft.
Die Lunte wird also im vorliegenden Fall nur durch die Biegesteifigkeit des Oberriemchens
30 geklemmt. Eine optimale Ausnutzung der Biegesteifigkeit wird vor allem
dadurch erreicht, daß das Oberriemchen 30 auf einem verhältnismäßig kleinen
Radius umgelenkt wird. Je nach Länge der Distanzstücke kann die Klemmung verschieden
groß gehalten werden.
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Beim Hochklappen des Oberwalzentragarines 31
wird der mittlere
obere Walzenzwilling 36 zusammen mit dem Oberriemchenkäfig und dem Oberriemchen
nach oben geschwenkt. Bei diesem Hochklappen versucht der Oberriemchenkäfig sich
nach unten, d. h. in Fig. 2 entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn, unter der Wirkung der
Schwerkraft und der Feder 38 zu drehen. Nach einer Schwenkbewegung um einen vorbestimmten
Winkel schlägt das freie Ende 381 der Feder 38 gegen den Führungsarm 32 an und verhindert
so ein weiteres Verschwenken des Oberriemchenhalters.
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Beim Zurückschwenken des Oberwalzentragarmes 31 in die Betriebsstellung
wird der Oberwalzenzwilling 36 mit dem Oberriemchenkäfig 37, 38 und den dazugehörigen
beiden Oberriemchen 30 selbsttätig wieder in die in F ig. 2 gezeichnete Lage zurückgebracht.
Dabei spannen sich die beiden Riemchen und kommen durch das Aufsitzen der Lappen
372 der Oberriemchenwendeschiene 37 auf der Unterriemchenwendeschiene 1q. in ihre
richtige Lage.
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Die Feder 38 kann auch andere Formen aufweisen und durch die verschiedenartigsten
Befestigungsmittel
an der Oberriemchenivendeschiene 37 angebracht
sein. Bei allen. möglichen Federanordnungen ist die Hauptsache, daß sowohl eine
Kraft in Richtung der Streckfeldebene als auch senkrecht dazu auf die obere Wendeschiene
37 wirkt. Bei einer besonders weichen Feder kann unter Umständen auf die Distanzstücke
37a, die auch an der Unterriemchenwendeschiene 14 angebracht sein können, verzichtet
werden.
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In Fig. 6 bis 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt.
Der Oberwalzentragarm ist wieder mit 31 und der in diesem befestigte Schwenkbolzen
für den Führungsarm mit 33 bezeichnet. Der Führungsarm 41 trägt in ähnlicher Weise
wie bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel einen Sattelteil 411 mit einer
Sattelfeder 34. Der Führungsarm 41 weist eine Verlängerung 412 auf, deren Zweck
später erläutert werden wird.
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Der Oberriemchenkäfig, um den das Riemchen 5 1 gelegt ist,
weist folgende Teile auf: eine Wendeschiene 42 mit einem Verbindungsbolzen 43, eine
Feder 44, eine Lagerschale 45 und einen Spannwalzenzwilling 46. Die Wendeschiene
42 (Fig. 8) ist am vorderen Ende 42,1 abgerundet und weist einen nach hinten abgebogenen
Teil auf, derart, daß das Vorderende der Wendeschiene 42 einen U-förmigen Querschnitt
erhält. Aus dem oberen Schenkel der Wendeschiene 42 sind in ähnlicher Weise, wie
dies im vorigen Ausführungsbeispiel beschrieben ist, vier Lappen 422 nach oben herausgedrückt.
Am Oberteil 423 der Wendeschiene 42 sind zwei Seitenstücke 424 angeordnet, die im
wesentlichen senkrecht zur Streckenfeldebene stehen. Die Seitenstücke 424 umgreifen
mit Aussparungen 425 die Achse 47 des Oberwalzenzwillings 48. Die beiden Seitenstücke
424 sind durch den bereits erwähnten Verbindungsbolzen 43 zusammengehalten. Der
Oberteil 423 der Wendeschiene 42 weist zwei Schlitze 426 auf, in die das Ende 441
der vorerwähnten Feder 44 eingesteckt ist (Fig. 8 und 9). Das andere Ende 442 der
Feder 44 ist in entsprechende Schlitze der Lagerschale 45 eingesteckt (Fig.9). Mit
ihrem abgerundeten Teil 443 liegt nun die Feder 44 gegen die Verlängerung 412 des
Führungsarmes 41 an, wie dies aus Fig. 6 erkennbar ist. Die Lagerschale 45 umgreift
zur Hälfte die Mittelachse 52 des vorerwähnten Spannwalzenzwillings 46 (Fig. 6).
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Mit 5o ist eine Wendeschiene für das Unterriemchen 28 bezeichnet.
Die mittlere Unterwalze trägt das Bezugszeichen 1a.
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Im Betriebszustand drückt der Spannwalzenzwilling 46 auf die beiden
Oberriemchen 5 i und preßt so diese beiden Oberriemchen 5i gegen die Unterriemchen28,
die dann entsprechend der Länge der Oberriemchen 5 i eingedrückt werden. Die Unterriemchenwendeschiene
5o ist derart ausgebildet, daß das Unterriemchen 28 ungehindert durchgebogen werden
kann. Die Feder 44, die an der Oberriemchenwendeschiene 42 und der Lagerschale 45
befestigt ist, drückt mit ihrem ausgebogenen Mittelteil 443 gegen die Verlängerung
412 des Führungsarmes 41 und spannt dadurch die beiden Oberriemchen 51. Außerdem
drückt sie, wie bereits erwähnt, den Spannwalzenzwilling 46 nach unten.
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Beim Hochschwenken des Oberwalzentragarmes 31 wird der Oberriemchenkäfig
zusammen mit den Oberriemchen durch seine eigene Schwerkraft und durch die Wirkung
der Feder 44 nach unten, entsprechend Fig. 4 entgegen dem Uhrzeigersinn, geschwenkt.
Diese Schwenkbewegung wird dadurch begrenzt, daß der Verbindungsbolzen 43 an der
Unterseite des Führungsarmes 41 anschlägt.
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In Fig. io bis 13 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Der Oberwalzentragarm mit Führungsarm sowie das Unterriemchen
mit Wendeschiene und Unterwalze sind in gleicher Weise ausgebildet wie in dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 und 3.
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Der Oberriemchenkäfig 6o besteht im wesentlichen aus einer Wendeschiene
63 und Seitenwänden 64, die durch einen Bolzen 65 zusammengehalten und um diesen
Bolzen schwenkbar angeordnet sind. Die Wendeschiene 63 weist zwei V-förmige Schienenteile
63 i auf, die j e zwei Kerben 632 besitzen, in denen aus Draht gebogene Führungselemente
74 gehalten werden, wie dies aus Fig. 13 erkennbar ist. Der Käfigrahmen 64
weist zwei Seitenteile 641 auf, die durch die Bolzen 65 zusammengehalten werden.
Der innere dieser beiden Bolzen dient zugleich, wie bereits erwähnt, als Drehachse
für die beiden Käfigteile 63 und 64. Die Seitenteile 641 weisen längliche Ausschnitte
auf, in denen Achshalter 66 angeordnet sind. Diese Achshalter 66 sind im Querschnitt
in Fig. ii erkennbar. Sie weisen nach außen zu eine buchsenförmige, mit einer Bohrung
versehene Verlängerung 661 auf. Die Druckwalzen 61 greifen, wie aus Fig. i i erkennbar,
über diese Verlängerung 661 des Achshalter 66 und sind mit ihren Achsen 611 in die
Bohrung der Verlängerung 661 eingepreßt. Nach innen zu weist der Achshalter 66 einen
mit einer Bohrung versehenen Bund 662 auf, der gegenüber der Mittelachse, der Verlängerung
661 und damit den Druckwalzen 61 um einen bestimmten Betrag versetzt ist. In der
Bohrung der beiden entsprechenden Bunden 662 ist eine Zentralachse 68 drehbar gelagert,
die an ihrem Mittelteil abgesetzt ist. Mit diesem Mittelteil ist die Zentralachse
68 in dem Führungsarm 32 durch Federwirkung gehalten. Durch diese Anordnung ist
die Mittellinie der Zentralachse 68 gegenüber der Mittellinie der Druckwalzen
6.1 ebenfalls versetzt.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist die folgende: Drückt der Führungsarm
32 auf die Zentralachse 68, so versucht diese Achse, infolge ihrer exzentrischen
Lage zur Mittelachse der Druckwalzen, den Rahmen 64 nach unten zu schwenken. Damit
wird die Wendeschiene 63 einmal nach vorn gedrückt und spannt so das Oberriemchen.
Sie wird ferner nach unten gepreßt und drückt so auf das Unterriemchen 28. Die bewegliche
Verbindung der Halterteile 63 und 64 wirkt dabei wie ein Kniegelenk.
In
Fig. 14 ist dieser Vorgang schematisch dargestellt. Die Mittelachse des mittleren
oberen Walzenzwillings 61 ist dort mit 69, der Rahmen 64 mit 7o und die Wendeschiene
63 mit 7 1 bezeichnet. 72 bedeutet die Mittellinie des Drehbolzens 65, um
den die beiden Oberriemchenhalterteile gegeneinander geschwenkt werden können. 73
bedeutet in dieser Figur die Mittellinie der Zentralachse 68, auf die durch den
Führungsarm 32 ein Druck ausgeübt wird. Dieser Druck, der senkrecht nach unten erfolgt,
ist in Fig. 14 mit Q bezeichnet. Durch Zerlegen dieser Kraft in die beiden Komponenten
Q1 und Q2 ist ersichtlich, daß die Wendeschiene 71 mit dieser Kraft auf ihre Unterlage,
in diesem Falle auf das Oberriemchen, drückt. Die Kraft Q1 kann wieder in eine Kraft
Q3 und in eine Kraft Q4 zerlegt werden, von denen die erste Kraft Q3 senkrecht zur
Streckfeldebene und die zweite Kraft Q4 parallel zur Streckfeldebene wirkt.
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In Fig. 15 und 16 ist ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Der Oberwalzentragarm 31 mit Führungen 32 sowie Sattel und Sattelfeder
sind ebenso wie in Fig.2 und 3 dargestellt und bezeichnet. Das Oberriemchen 75 ist
auf einem Oberriemchenkäfig angeordnet, der in Fig. 16 schaubildlich zu sehen ist.
Er besteht im wesentlichen je Oberriemchen aus zwei Seitenteilen 76, die durch einen
Bolzen 77 miteinander verbunden sind, je einer Feder 78 und einer für beide Oberriemchen
gemeinsamen Wendeschiene 79.
Die Seitenteile 76 weisen sattelförmige Aussparungen
761 auf, in die die Achsen 35 des Oberwalzenzwillings 36 in bekannter Weise eingreifen.
Schräg nach vorn unten sind in den Seitenteilen 76 Schlitze 762 eingearbeitet, in
denen die Wendeschiene 79 gleiten kann. Auf der Innenseite der Innenseitenteile
76 sind die Federn 78 angeordnet, die mit ihrem Mittelteil um einen im Seitenteil
befestigten Bolzen 82 herumgewunden sind. Mit dem einen freien Ende 781 drücken
die Federn 78 auf die Wendeschiene 79, und mit ihrem anderen Ende 782 sind sie unter
einem aus den inneren Seitenteilen 76 herausgestanzten Haken 763 eingehakt, so daß
die Wendeschiene 79 durch die Wirkung der Feder 78 nach vorn unten, d. h. aus dem
Schlitz 762 herausgedrückt wird. Am oberen vorderen Teil weisen die Seitenteile
76 :Nasen 764 auf, die zum seitlichen Führen des Oberriemchens dienen, wie dies
insbesondere aus Fig. 15 und 16 erkennbar ist. Die inneren Seitenteile sind durch
einen Blechstreifen 765 zusammengehalten. Am vorderen unteren Ende weisen die Seitenteile
Riegel 766 auf, mit denen sie unter ein an der Unterriemchenwendeschiene
83 mittels Schrauben 86 befestigtes Winkeleisen 85 greifen (Fig. i5).
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Zum seitlichen Führen ist die Oberriemchenwendeschiene 79 bei 791
an beiden Enden umgebogen, wie dies aus Fig. 16 erkennbar ist.
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Das Unterriemchen und die Unterwalze sind entsprechend der Anordnung
nach Fig. 2 und 3 bezeichnet.
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Beim Hochklappen des Oberwalzentragarmes 31
um seine nicht dargestellte
Achse wird der Oberwalzenzwilling 36, wie bereits beschrieben, nach oben mitgenommen.
Der Oberriemchenkäfig wird nun mit seinem hinteren Teil mit nach oben geschwenkt,
während sein vorderer Teil noch unter das Winkeleisen 85 greift. Durch die Schwenkbewegung
gleitet der Riegel 766 an dem Schenkel des Winkeleisens 85 entlang, und nach kurzem
Weg ist dann der Oberriemchenhalter entriegelt. Beim weiteren Hochklappen des Druckwalzenhalters
31 setzt der Oberriemchenhalter mit den beiden Oberriemchen seine Schwenkbewegung
so lange fort, bis die Blechschiene 765 am Oberwalzentragarm 31 anschlägt.
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Beim Herunterklappen des Oberwalzentragarmes 3 i berühren die Oberriemchenkäfige
bzw. die beiden Oberriemchen mit dem an der Wendeschiene 79 befindlichen Teil zuerst
das Unterriemchen 28 und gleiten auf diesem entlang, bis der Druckwalzenhalter in
Betriebsstellung ist. Gleichzeitig greift der am Oberriemchenhalter angebrachte
Einschnitt selbsttätig um den freien Schenkel 85 des an der Wendeschiene
83 für das Unterriemchen angebrachten Winkeleisens 85 ein. Damit beim Abheben des
Oberwalzentragarmes 31 die Wendeschiene 79 von der Feder 78 nicht zu weit in Richtung
ihrer Gleitebene aus dem Halter gedrückt wird, kann für die Feder 78 nur ein kleiner
Federweg vorgesehen werden, z. B. mittels eines Anschlags 767 oder durch harte Federung.
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In Betriebsstellung, d. h. also bei verriegeltem Oberwalzenhalter,
drückt die Feder 78 auf die Wendeschiene 79 und diese wieder auf das Oberriemchen
in einer Richtung schräg nach vorn unten, wodurch einmal das Oberriemchen gespannt
und dieses zum anderen gegen das Unterriemchen gepreßt wird. Die Feder 78 kann diese
Wirkung deswegen ausüben, weil sich der Oberriemchenhalter gegen einen ortsfesten
Teil des Streckwerkes, in diesem Fall gegen das Winkeleisen 85, abstützt.