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Zeichenstift Gegenstand der Erfindung ist ein Zeichenstift, der es
ermöglicht, Linien verschiedener, jedoch jeweils gleichbleibender Stärke zu ziehen,
ohne eine Spitzung der Mine vornehmen zu müssen.
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Üblicherweise werden zum Zeichnen gewöhnliche Bleistifte verwendet,
die ihre Schärfe jedoch sehr schnell verlieren, insbesondere dann, wenn die :Minen
weich sind. Es ist deshalb erforderlich, jeweils in kurzen Zeitabständen die Minen
zu spitzen. Dadurch geht einmal sehr viel von der Mine bzw. vom Bleistift verloren
- erfahrungsgemäß gelangen höchstens etwa aoo/o des gesamten Graphitverbrauchs auf
das Zeichenpapier - andererseits muß die eigentliche Zeichenarbeit ständig unterbrochen
werden, und etwa 5o 1/o der gesamten Arbeitszeit entfallen auf das Spitzen des Bleistiftes.
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Um den für das Spitzen der Minen benötigten Zeitaufwand zu sparen,
ist ein Zeicheninstrument bekanntgeworden, bei dem statt einer Mine eine aus Graphit
od. dgl. bestehende Rolle vorgesehen ist, welche in der Spitze des Halters drehbar
gelagert ist und mittels einer am Halter angebrachten Schärfvorrichtung geschärft
werden kann. Ein ständiges Scharfhalten der Rolle und damit eine gleichbleibende
Strichstärke läßt sich mit dieser Vorrichtung jedoch auch nicht erreichen, da sich
die Rolle dauernd abnutzt und ein Schärfen während
des Zeichnens
nicht möglich ist, ohne das Zeichenblatt durch den beim Schärfen entstehenden Graphitstaub
zu beschmutzen.
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Diesem Übelstand abzuhelfen ist Gegenstand der 'vorliegenden Erfindung,
nach der vorgeschlagen wird, eine Graphitmine nicht direkt auf das Zeichenpapier
wirken zu lassen, sondern zwischen Mine und Papier eine Übertragungsralle vorzusehen.
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Derartige Geräte sind an sich bereits bekannt. Unter anderem ist ein
Füllschreib- oder Zeichengerät bekannt, bei dem die Übertragung des Graphits einer
Mine mittels eines Rotationskörpers auf das Zeichenpapier erfolgt. Als Rotationskörper
ist dabei z. B. eine Kugel vorgesehen, deren eine Seite beim Schreiben oder Zeichnen
auf dem Papier gleitet und deren Rückseite auf einer unter Federdruck gegen den
Rollkörper angepreßten Graphitmine schleift. Der wesentliche Nachteil dieser bekannten
Schreib- und Zeichengeräte liegt darin, daß nur Striche bestimmter Stärke damit
gezogen werden können. Außerdem ist es auf Grund der Ausbildung der Rotationskörper
nicht möglich, einen ganz gleichmäßig scharfen Strich 'zu ziehen, da je nach der
Anpressung des Stiftes auf das Zeichenpapier eine mehr oder weniger große Kugelkalotte
den Graphit auf das Papier überträgt, zumal. dann, wenn der Rotationskörper allseitig
beweglich gelagert ist. Es ist nun ferner bereits ein Gerät zum Auftragen von Flüssigkeiten
oder pastenartigen Massen, beispielsweise Leim, bekannt, bei dem ein Rotationskörper
um eine senkrecht zur Längsachse des Gerätes gelagerte Achse angeordnet und als
drehbare walzenförmige Rolle ausgebildet ist. Mit einem derartigen Gerät ist es
zwar möglich, eine gleichbleibende Auftragsbreite zu erzielen, es können jedoch
damit keine Striche verschiedener Stärke gezogen werden.
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Die Erfindung bezieht sich nun ebenfalls auf einen Zeichenstift mit
Graphitmine, wobei die Übertragung des Graphits auf das Zeichenpapier mittels eines
in der Spitze des Stiftes angeordneten Rollkörpers erfolgt, gegen welchen die im
Innern des Stiftes geführte Mine mittels einer Feder angepreßt wird. Die Erfindung
liegt dabei darin, daß die in an sich bekannter Weise sowohl als Rollen ausgebildeten
als auch um eine senkrecht zur Stiftachse gelagerte Achse angeordneten und zur Übertragung
des Graphits der Mine auf das Zeichenpapier dienenden Rollkörper in der Spitze des
Stiftes auswechselbar oder in einer an sich bekannten auswechselbaren Minenröhre
angeordnet und mit jeweils verschiedenartig ausgebildeten, abgesetzten Schleifflächen
versehen sind. Jeder einzelne der erfindungsgemäß- in den Zeichenstift einsetzbaren
Rollkörper ist also so ausgebildet, daß -er eine ganz bestimmte Strichstärke beim
Zeichnen ergibt. Durch die Möglichkeit, verschiedene Rollen in das Zeichengerät
einzusetzen, wird erreicht, daß verschieden starke, jedoch jeweils. gleichbleibende
Striche mit dem Gerät gezogen werden können. Es werden also mit diesem Gerät für
Bleistiftzeichnungen die gleichen Vorteile erreicht, wie sie bisher nur mit Reißziehfedern
erzielt werden konnten. Außerdem ist es möglich, mit dem Zeichenstift nach der Erfindung
gleichzeitig Durchschläge der Zeichnung anzufertigen. Die Strichstärke bei Verwendung
eines bestimmten Rollkörpers ist davon unabhängig, ob der Zeichenstift stärker oder
weniger stark aufgedrückt wird.
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Das der Lagerung des Rollkörpers entgegengesetzte Ende der Minenröhre
ist gemäß der Erfindung drehbar und längsverschieblich in dem die Minenröhre aufnehmenden
Halter angeordnet. Auf diese Weise ist eine beliebige Einstellung möglich.
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Um den Gebrauch des Zeichenstiftes stets rechtwinklig zur Rollenachse,
also in der absolut richtigen Stellung zum Papier zu erzwingen, sind erfindungsgemäß
seitlich der Übertragungsrolle Führungen an der Minenröhre vorgesehen.
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Zur Einstellung der Spannung der zum mittelbaren Transport der Mine
über einen Vorschubstift dienenden Feder,ist erfindungsgemäß der Vorschubstift mittels
einer Nase in seitlichen Schlitzen in der Minenröhre geführt und dieser Vorechubstift
mittels Gewinde in einem im Halter gelagerten Kolben längsverstellbar gehalten.
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Der Durchmesser der auswechselbaren Rollkörper ist größer als deren
Breite, wodurch sich eine bessere Führung der Rollkörper ergibt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Prinzip
dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Ansicht des Zeichenstiftes, Fig. 2 einen Querschnitt
durch den Stift mit Kopf und Nachstellungsvorrichtung für die Federspannung, Fig.
3 einen Querschnitt durch eine Rolle zur Ziehung starker Linien, Fig. q. einen Querschnitt
durch eine Rolle zur Ziehung mittelstarker Linien und Fig. 5 einen Querschnitt durch
eine Rolle zur Ziehung sehr scharfer dünner Linien.
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In dem hohlen Halter r mit dem Kopf i i ,ist eine Spiralfeder 2 angeordnet,
die gegen einen Kolben 3 wirkt, der an dem Stift q. befestigt ist. Der Stift q.
hält die Bleimine 5 unter der Wirkung der Feder z gegen den Rand der Rolle 6 gepreßt.
Die Rolle 6 ist um die in den Lagern 8 gehaltene Achse 7 drehbar.
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Weiter ist die Rolle 6 seitlich geführt in einem nicht dargestellten
Längsschlitz, der beispielsweise in der Minenröhre 9 eingearbeitet ist und die Drehung
der im Durchmesser größeren als breiten Rolle 6 ermöglicht. Die Minenröhre 9 ist
einstellbar in ihrer Länge und drehbar gehalten durch an sich bekannte Vorrichtungen,
wie z. B.. geschlitzte Klemmhülsen mit Überwurfschraube, in dem Halter i.
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Der Zeichenstift muß rechtwinklig zur Rollenachse gebraucht werden,
um eine einwandfreie Linienziehung zu ermöglichen. Zu diesem Zweck ist eine Führung
io in der Nähe der Rolle 6 angeordnet, welche die Einhaltung dieser Richtung während
des Stricheziehens erleichtert. Gleichzeitig wird durch diese Führung io das seitliche
Lösen der Rollenachse 7 aus den Lagern 8 verhindert, insbesondere wenn diese Lagerung
zum Zweck des
leichteren Auswechselns der Rollen sehr einfach ausgebildet
ist.
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Die Sachstellung der Federspannung erfolgt durch eine Einrichtung,
die beispielsweise darin besteht, daß die Minenröhre 9 seitliche Schlitze aufweist
und der Stift 4 eine Nase 12 besitzt, die in dem Schlitz 15 längsverschieblich ist.
Das andere Ende des Stiftes 4. wird beispielsweise mit dem Gewinde 16 versehen und
in den Kolben 3 geschraubt und der Kolben 3 mit einer Nase 13 ausgestattet, welche
in einer Nut 14 des Halters i gleitet.