DE936958C - Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilmischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AcrylnitrilmischpolymerisatenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 22. DEZEMBER 1955
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 39c GRUPPE 2501
A 15225 IVb j 3g c
John Arthur Price, Stamford, Conn. (V. St. A.)
ist als Erfinder genannt worden
American Cyanamid Company, New York, N. Y. (V. St. A.)
Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilmischpolymerisaten
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 23. Februar 1952 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 10. Februar 1955
Patenterteilung belcanntgemacht am 24. November 1955
Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom 23. Februar 1951 ist in Anspruch, genommen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Acrylnitrilmischpolymerisaten, insbesondere solchen Mischpolymerisaten, die besonders mit -sauren
Farbstoffen leichter zu färben sind als homopolymere Acrylnitrile oder viele der Copolymeren von Acrylnitril
und einem anderen Monomeren oder anderen Monomeren, die bisher bekannt waren oder vorgeschlagen
wurden.
Ein anderes Ziel der Erfindung ist die Herstellung solcher Copolymerer, die versponnen oder anderswie
geformt werden können, um Fasern, Fäden, Bänder, Streifen, Rohre, Stäbe, Folien usw. zu erhalten, die
dann, entweder bevor oder nachdem sie ausgerichtet oder zwecks Verbesserung ihrer Eigenschaften behandelt
worden sind, gefärbt werden.
Erfindungsgemäß wird ein Acrylnitril mit einer oder mehreren quaternären Ammoniumverbindungen der
allgemeinen Formel
[Z-R]+, X"
worin Z eine tertiäre Aminogruppe, R einen äthylenartigen, ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit der
endständigen Gruppe
der 3 bis einschließlich 10 Kohlenstoffatome enthält,
und X~ ein Anion bedeutet, polymerisiert, wobei die
quaternäre Ammoniumverbindung oder die quaternären Arnmoniumverbindungen in einer Menge von ι bis
15 Gewichtsprozent und vorzugsweise 2 bis 10 Gewichtsprozent der Gesamtmenge anwesend sind.
Die Polymerisation kann beispielsweise in wäßrigem Medium mit Hilfe eines Polymerisationskatalysators
durchgeführt werden.
Bei der vorliegenden Erfindung kann Z in Formel (I) irgendeine tertiäre Aminogruppe sein. Veranschaulichende
Klassen von tertiären Aminogruppen sind trialiphatische (z. B. Trialkyl-, Trialkenyl-, TrialkinylundTrialkeninyl-)
Aminogruppen, tricycloaliphatische (z. B. Tricycloalkyl- und Tricycloalkenyl-) Aminogruppen,
tri-(aromatisch substituierte aliphatische) (z. B. Triaralkyl- und Triaralkenyl-) Aminogruppen,
triaromatische (z. B. Triphenyl-, Trixenyl- und Trinaphthyl-) Aminogruppen, tri-(aliphatisch substituierte
aromatische) (z. B. Trialkylaryl- und Trialkenylaryl-) Aminogruppen, monoahphatische-diaromatische,
monoaromatische-dialiphatische, tri-(oxyaliphatische) (z. B. Tri-(oxyalkyl-)) Aminogruppen, tri-(oxycycloaliphatische)
Aminogruppen (z. B. Tn-(OXyCyClOaIlCyI-)
Aminogruppen).
Beispiele für die durch R in Formel (I) gekennzeichneten Radikale sind Allyl (C H8 = C H — CH2-),
Methallyl (CH2 = C(CH3)-CH2- oder CH2
= CH —CH(CH3)-), Äthallyl, Propallyl, Phenylallyl,
Tolylallyl usw.
Beispiele für die durch X~ in Formel (I) gekennzeichneten
Anionen sind Chlor, Brom, Jod, Sulfat, Sulfonat, Phosphat, Hydroxyd, Borat, Cyanid, Carbonat,
Bicarbonat, Thiocyanat, Thiosulfat, Isocyanat, Sulfit, Bisulfit, Nitrat, Nitrit, Oxalat, Silicat, Sulfid,
Cyanat, Acetat und die übrigen üblichen anorganischen und organischen Anionen.
Besondere Beispiele für Verbindungen, die durch Formel (I) dargestellt werden, sind Allyltrialkylammoniumchloride
(z. B. Allyltriäthylammoniumchlorid), Allyltrialkylammoniumbromide (z. B. AUyltriäthylammoniumbromid),
Allylpyridiniumchlorid, Allylpyridiniumbromid, Methylallylpyridiniumchlorid, Allyldimethylphenylammoniumbromid,
AHyl-bis- (2-oxyäthyl)-methylammoniumbromid und Allyl-bis-(2-oxyäthyl)-methylammoniumchlorid.
Zur Herstellung der durch Formel (I) umfaßten quaternären Ammoniumverbindungen, die zur Herstellung
der neuen erfindungsgemäßen copolymeren Zusammensetzungen verwendet werden, kann irgendein
geeignetes Verfahren angewendet werden. Ein allgemeines Verfahren zur Herstellung solcher Verbindungen
ist das folgende: Ungefähr äquivalente Mengen eines durch die Anwesenheit der Äthylengruppe
ungesättigten Halogenides, insbesondere des Chlorides oder Bromides, und eines tertiären Amines
werden in einer Flasche mit dem gleichen Volumen eines inerten Lösungsmittels oder Reaktionsmediums,
z. B. Benzol, vermischt. Die Reaktionstemperatur variiert in besonderen Fällen zwischen beispielsweise
und ioo°. Die Reaktionsdauer variiert ebenfalls in besonderen Fällen von beispielsweise 0,5 bis 10 Stunden.
Die ausgefällte quaternäre Ammoniumverbindung wird dann isoliert, z. B. durch Filtration durch
einen Büchner-Trichter, gründlich mit frischem Benzol oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel für
nicht umgesetztes Material gewaschen und z. B. im Vakuum in einem Exsikkator getrocknet. Das durch
die Anwesenheit der Äthylengruppe ungesättigte Halogenid und das tertiäre Amin, die als Ausgangsstoffe
verwendet wurden, entsprechen den in der quaternären Ammoniumverbindung gewünschten
Gruppen.
Um die Copolymerisation der quaternären Ammoniumverbindung mit dem Acrylnitril zu bewirken,
kann irgendein geeignetes Mittel, wie Wärme, Licht oder sowohl Wärme als Licht, mit oder ohne einen
Polymerisationskatalysator verwendet werden. Vorzugsweise wird ein Polymerisationskatalysator verwendet,
um die zur Polymerisation der Mischung von Acrylnitril und quaternärer Ammoniumverbindung
erforderliche Zeitdauer abzukürzen. Es kann irgendeiner der Polymerisationskatalysatoren verwendet
werden, die zur Verwendung bei der Polymerisierung von Verbindungen mit einer ungesättigten äthylenartigen
Gruppe, insbesondere einer .Vinylgruppe, geeignet sind, beispielsweise anorganische Peroxyde.
Es können aber auch z. B. sogenannte »Freie Radikak-Typen von Katalysatoren, ζ. Β. α, α'-Αζο-diisobutyronitril
zur Beschleunigung der Polymerisation verwendet werden.
Falls erwünscht, kann, um ein Copolymeres herzustellen,
die Mischung von Monomeren in emulgiertem oder gelöstem Zustand polymerisiert werden. Gute
Ergebnisse werden erhalten, wenn die Copolymerisation durchgeführt wird, während die Monomeren in
einem geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise Wasser oder einem anderen hauptsächlich aus Wasser bestehenden
Lösungsmittel, gelöst sind. Falls erwünscht, können auch geeignete inerte organische Lösungsmittel,
z. B. Benzol, Toluol und Xylol, verwendet werden. Vorzugsweise wird die Copolymerisationsreaktion
in einem flüssigen Medium durchgeführt, in dem das monomere Gemisch löslich, das Copolymere
jedoch unlöslich ist, z. B. Wasser.
Die Polymerisation kann auch durch übliche Blockpolymerisation bewirkt werden in An- oder
Abwesenheit eines zur Auflösung des monomeren Gemisches geeigneten Lösungsmittels, in welchem das
letztere vorzugsweise inert ist, oder durch übliche Emulsionspolymerisationsverfahren. Die Polymerisation
des Gemisches von Monomeren kann sowohl durch ein kontinuierliches Verfahren als auch durch
ein diskontinuierlich arbeitendes bewirkt werden. Die Konzentration des Katalysators ist relativ
gering, beispielsweise von etwa 1 Gewichtsteil Katalysator
auf 1000 Teile des Gemisches von Monomeren.
Die Polymerisationstemperatur der polymerisierbaren Mischung, die Acrylnitril und eine quaternäre
Ammoniumverbindung der durch Formel (I) dargestellten Art in den im ersten Absatz der Beschreibung
definierten Verhältnissen enthält, kann über einen weiten Bereich variiert werden, aufwärts bis und
einschließlich oder sogar etwas über den Siedepunkt (bei Atmosphärendruck) des monomeren Gemisches.
In den meisten Fällen wird die Polymerisationstemperatur innerhalb des Bereiches von etwa 20 oder
300, vorzugsweise wenigstens 35 oder 400, bis aufwärts
zur Siedetemperatur des Gemisches von Monomeren liegen. Die Temperatur hängt ab zum Beispiel von dem
besonderen Katalysator, wenn ein solcher verwendet wird, von der gewünschten Polymerisationsgeschwindigkeit
und von anderen bestimmenden Faktoren. Die Verwendung von wesentlich über dem Siedepunkt
des Gemisches von Monomeren liegenden Temperaturen ist nicht ausgeschlossen, jedoch im allgemeinen
weniger erwünscht, da die Polymerisationsreaktion
ίο dann entweder unter Druck in einem geschlossenen
Reaktionsgefäß durchgeführt werden muß oder aus wirtschaftlichen Gründen mit einem Rückflußkühler
oder mit anderen Vorrichtungen zur Wiedergewinnung und Wiederverwendung des verdämpften Monomeren
oder der Monomeren, wenn die Reaktion unter Atmosphärendruck bei der Siedetemperatur der Masse
durchgeführt wird.
Falls erwünscht, können die Monomeren in Gegenwart eines Plastifizierungsmittels für das Copolymere
copolymerisiert werden. Es können Copolymere aus gebundenem Acrylnitril und quaternärer Ammoniumverbindung
in verschiedenen Molekulargewichten hergestellt werden, abhängig z. B. von den besonderen
verwendeten Polymerisationsbedingungen. Das MoIekulargewicht
liegt innerhalb eines Bereiches von etwa 15000 bis etwa 300000 oder darüber, berechnet
nach Viskositätsmessungen gemäß der Staudinger-Gleichung.
Wenn die Copolymerisationsreaktion durchgeführt wird, während die gemischten Monomeren in einem flüssigen Medium gelöst oder dispergiert sind, z. B. in wäßriger Lösung, wird das entstehende Copolymere von dem genannten Medium durch irgendein geeignetes Mittel abgetrennt, z. B. durch Filtration, Zentrifugieren, Extraktion mit einem Lösungsmittel usw.
Wenn die Copolymerisationsreaktion durchgeführt wird, während die gemischten Monomeren in einem flüssigen Medium gelöst oder dispergiert sind, z. B. in wäßriger Lösung, wird das entstehende Copolymere von dem genannten Medium durch irgendein geeignetes Mittel abgetrennt, z. B. durch Filtration, Zentrifugieren, Extraktion mit einem Lösungsmittel usw.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand von Beispielen näher erläutert werden.
Ein mit einem Rührer, Rückflußkühler, Thermometer und Gaseinlaßrohr ausgestattetes Reaktionsgefäß wurde in ein Bad von konstanter Temperatur
gebracht, das bei 65 bis 700 gehalten wurde. In das Gefäß wurde eine Lösung von 71,2 Teilen Acrylnitril,
3,75 Teilen Allyltriäthylammoniumbromid, 1000 Teilen destilliertem Wasser und 0,006 Teilen Natriumhydroxyd
gebracht. Das pH der Lösung war 9,2. Man ließ 30 Minuten lang einen schnellen Strom von
vorgereinigtem Stickstoff über die Oberfläche der Lösung streichen. Dann wurde der Stickstoffstrom
auf etwa eine Blase pro Sekunde herabgesetzt. Darauf wurden 1,5 Teile a, a'-Azodiisobutyronitril hinzugefügt.
Die Lösung wurde nach 3 Minuten zunächst trübe. Die Polymerisation wurde insgesamt 3 Stunden
lang bei 65 bis 700 fortgesetzt. Das Copolymere wurde auf einem Büchner-Trichter gesammelt, mit 2000 Teilen
destilliertem Wasser gewaschen und 16 Stunden lang in einem Ofen bei 700 getrocknet. Die Ausbeute an
trockenem weißem Copolymeren betrug 59 Teile.
Das oben beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung der gleichen Gewichtsmengen verschiedener
anderer quaternärer Ammoniumverbindungen an Stelle von Allyltriäthylamraoniumbromid wiederholt.
Die Ergebnisse waren die folgenden:
Quaternäre
Ammoniumverbindung
Ammoniumverbindung
Allyltriäthylammoniumchlorid
Allylpyridiniumchlorid ...
Methallylpyridiniumchlorid
Allyl-bis- (2-oxyäthyl) -methylammoniumbromid..
Polymerisationszeit
5 Stunden
Ausbeute an trockenem
Mischpolymerisat
52 Teile 36 23
-
56 -
Das Mischpolymerisat war in jedem Fall cremefarben.
In ein wie im Beispiel 1 ausgestattetes Reaktionsgefäß wurde eine Lösung von 47,7 Teilen Acrylnitril,
5,3 Teilen Allyltriäthylammoniumbromid und 900 Teilen destilliertem Wasser eingebracht. Das pH dieser
Lösung war 4,6. Man ließ 30 Minuten lang einen schnellen Strom von vorgereinigtem Stickstoff über
die Oberfläche der Lösung streichen. Dann wurde der Stickstoffstrom auf etwa eine Blase pro Sekunde
herabgesetzt. Darauf wurden 1,71 Teile Ammoniumpersulfat
und 0,71 Teile Natriumbisulfit (meta), jedes in 50 Teilen Wasser gelöst, hinzugefügt. Die Polymerisation
wurde 4 Stunden lang bei 35° durchgeführt. Das Copolymere wurde auf einem Büchner-Trichter
gesammelt, mit 2000 Teilen destilliertem Wasser gewaschen und etwa 16 Stunden lang in einem
Ofen bei 700 getrocknet. Die Ausbeute an trockenem, weißem Copolymeren betrug 43 Teile.
In ein wie im Beispiel 1 ausgestattetes Reaktionsgefäß wurde eine Lösung von 50,3 Teilen Acrylnitril,
2,65 Teilen Allylpyridiniumbromid, 1000 Teilen destilliertem Wasser und 0,008 Teilen Natriumhydroxyd
eingebracht. Da pH dieser Lösung war 8,7. Man ließ 30 Minuten lang einen schnellen Strom von vorgereinigtem
Stickstoff über die Oberfläche der Lösung streichen. Dann wurde der Stickstoffstrom auf etwa
eine Blase pro Sekunde herabgesetzt. Darauf wurden 1,5 Teile a, a'-Azodiisobutyronitril (Polymerisationskatalysator)
hinzugefügt. Man ließ die Polymerisation insgesamt 4 Stunden lang bei 65 bis 700 ablaufen. Das
Copolymere wurde auf einem Büchner-Trichter gesammelt, mit 1000 Teilen destilliertem Wasser gewaschen
und etwa 16 Stunden in einem Ofen bei 70° getrocknet. Die Ausbeute an trockenem, cremefarbenem
Copolymeren betrug 25 Teile.
Beispiel 4 lao
In ein wie im Beispiel 1 ausgestattetes Reaktionsgefäß wurde eine Lösung von 67,5 Teilen Acrylnitril,
7,5 Teilen Allyldimethylphenylammoniumbromid, 1000 Teilen destilliertem Wasser und 0,014 Teilen
Natriumhydroxyd eingebracht. Das pH dieser Lösung war 9,6. Man ließ 30 Minuten lang einen schnellen
Strom von vorgereinigtem Stickstoff über die Oberfläche der Lösung streichen. Dann wurde der Strom
auf etwa eine Blase pro Sekunde herabgesetzt. Darauf wurden 1,9 Teile a, a'-Azodiisobutyronitril hinzugefügt.
Die Polymerisation wurde insgesamt 4 Stunden lang bei 65 bis 700 durchgeführt. Das Copolymere
wurde auf einem Büchner-Trichter gesammelt, mit 1000 Teilen destilliertem Wasser gewaschen und
etwa 16 Stunden in einem Ofen bei 70° getrocknet. Die Ausbeute an trockenem, weißem Copolymeren
betrug 32 Teile.
In ein wie im Beispiel 1 ausgestattetes Reaktionsgefäß
wurde eine Lösung von 50,35 Teilen Acrylnitril, 2,65 Teilen AUyl-bis-(2~oxyäthyl)-methylammoniumchlorid
in 800 Teilen destilliertem Wasser eingebracht. Das pH der Lösung war 9,1. Man ließ
30 Minuten lang einen schnellen Strom von vorgereinigtem Stickstoff über die Oberfläche der Lösung
streichen. Dann wurde der Stickstoffstrom auf etwa eine Blase pro Sekunde herabgesetzt. Darauf wurden
2,5 Teile 6o°/0iges Methyläthylketonperoxyd (gelöst in Dimethylphthalät und 0,1 Teil 6°/oiges Kobalt als
Kobaltnaphthenat) hinzugefügt. Die Polymerisation wurde insgesamt 4 Stunden lang bei 65 bis 70° durchgeführt.
Das Copolymere wurde auf einem Büchner-Trichter gesammelt, mit 2000 Teilen 'destilliertem
Wasser gewaschen und etwa 16 Stunden in einem Ofen bei 70° getrocknet. Die Ausbeute an trockenem,
weißem Copolymeren betrug 31 Teile.
In ein wie im Beispiel 1 ausgestattetes Reaktionsgefäß
wurde eine Lösung von 69,75 Teilen Acrylnitril, 3,75 Teilen Methylacrylat, 1,5 Teilen AUylpyridiniumchlorid,
1000 Teilen destilliertem Wasser und 0,008 Teilen Natriumhydroxyd eingebracht. Das pH dieser
Lösung war 9,4. Die Polymerisation, Isolierung, Waschung und Trocknung des Produktes wurde in
gleicher Weise wie im Beispiel 1 durchgeführt. Die Ausbeute an trockenem, weißem Copolymeren betrug
46 Teile.
Proben des homopolymeren Acrylnitrils und der Copolymeren der Beispiele 1 bis 6 einschließlich
wurden dem folgenden Farbversuch unterworfen:
Eine Probe (5-Teile) von trockenem Polymeren oder Copolymeren wurden zu einem Färbebad aus
500 Teilen wäßriger Lösung gegeben, die 0,2 Teile konzentrierte Schwefelsäure, 1 Teil Natriumsulfat
und 0,2 Teile Calcocid Alizarin Blue SAPG (Color Index No.. 1054) enthielt. Man ließ das Färbebad
30 Minuten lang sieden, wonach das Polymerisationsprodukt abfiltriert und mit heißem Wasser gewaschen"
wurde, bis das Wasser frei von Farbstoff war. Die Copolymeren der Beispiele 1 bis 6 einschließlich waren
blau gefärbt, während das homopolymere Acrylnitril keinerlei Farbstoff absorbiert hatte. Daher ist der
Vorteil augenscheinlich, der" resultiert, wenn man ein Acryhiitrilpolymerisationsprodukt dadurch abändert,
daß man einen Teil (z. B. von etwa i°/0 bis etwa
r5°/0 oder mehr, insbesondere von 2 oder 3°/0
bis 8 oder 10 %) des ursprünglichen Acrylnitrils durch eine quaternäre Ammoniumverbindung der durch
Formel (I) dargestellten Art ersetzt, um dadurch eine copolymere Acryhiitrilsubstanz von verbesserter Färbbarkeit
zu erhalten.
An Stelle von α, a'-Azodiisobutyronitril und des Reduktions- Oxydations- (Redox-) Katalysatorsystems,
die in den verschiedenen Beispielen genannt werden, kann irgendein anderer Polymerisationskatalysator
oder eine Kombination von Polymerisationskatalysatoren verwendet werden, wofür im vorigen zahlreiche
Beispiele gegeben worden sind.
Ebenso können außer dem im Beispiel 6 genannten Methylacrylat verschiedene modifizierende Comonomere
verwendet werden. Beispiele für solche Comonomere sind Vinylverbindungen, die von Acrylnitril
(Vinylcyanid)' verschieden sind, einschließlich der aromatischen Vinylverbindungen, insbesondere der
vinylaromatischen Kohlenwasserstoffe, und andere aliphatische Verbindungen, die eine CH2 = C<Gruppe,
und insbesondere solche, die eine einzige derartige Gruppe enthalten.
Die Mengenverhältnisse irgendeines oder mehrerer modifizierender Comonomerer, die zusammen mit dem
Acrylnitril und quaternärer Ammoniumverbindung der durch Formel (I) dargestellten Art in die polymerisierbare
Zusammensetzung eingebracht werden, können nach Belieben oder wie es die Bedingungen
erfordern variiert werden. Gewöhnlich jedoch bildet das Acrylnitril den größeren oder vorwiegenden Gewichtsanteil
(mehr als 50 °/0) des Gesamtgewichts von zu polymerisierenden Monomeren; die quaternäre
Ammoniumverbindung bildet von etwa 1 °/0 bis etwa
15 % des Gesamtgewichtes von Acrylnitril und quaternärer Ammoniumverbindung und irgendein
oder mehrere modifizierende Comonomere (falls solche in dem polymerisierbaren Gemisch anwesend sind)
bilden den Rest der Gesamtmenge von Comonomeren, die der Copolymerisation unterworfen werden.
In den erfindungsgemäß bevorzugten copolymeren Zusammensetzungen (insbesondere thermoplastischen,
copolymeren Zusammensetzungen) wird das Acrylnitril in dem Gemisch von Comonomeren in solcher
Menge verwendet, daß wenigstens 85 Gewichtsprozent gebundenes Acrylnitril in dem Copolymeren vorhanden
sind.
Obwohl die neuen Copolymeren dieser Erfindung besonders verwendbar sind für die Herstellung von
Fasern und Fäden, 'die leichter gefärbt werden können als homopolymere Acrylnitrile, gibt es für sie zahlreiche
andere Anwendungsmöglichkeiten für Kunststoffe und Überzüge. Zum Beispiel können sie mit
oder ohne einen Füllstoff oder einen anderen Zusatzstoff als formbare Zusammensetzungen (oder als Bestandteile
von formbaren Zusammensetzungen) verwendet werden, aus welchen geformte Gegenstände
hergestellt werden, indem man die Zusammensetzungen unter Erhitzen und Druck formt, z. B.
bei Temperaturen in der Größenordnung von 130 oder bis 200° und unter Drücken aufwärts bis zu
Atmosphären. Unter den Füllstoffen, die zur Herstellung von geformten Zusammensetzungen verwendet
werden können, sind a-Cellulosebrei, Asbestfasern, Baumwollflocken, zerkleinerte Tuchabfälle,
935
Glasfasern, Holzmehl, Antimonoxyd, Titandioxyd, Sand, Ton, Glimmerstaub, Diatomeenerde usw.
Die polymerisierbaren Zusammensetzungen gemäß der Erfindung können für die Herstellung von Gußstücken
jeder gewünschten Form und Größe, als Klebstoffe bei der Behandlung von Papier und Papiermasse,
für Überzugszusammensetzungen und für verschiedene andere Zwecke verwendet werden. Das
Copolymere kann nach Aufbringen des monomeren
ίο Gemisches auf das Grundmaterial, das überzogen,
imprägniert oder in anderer Weise behandelt werden soll, in situ gebildet werden.
Aus dem Copolymeren der Erfindung können Fasern hergestellt werden, die entweder unorientiert sein
oder zum Zwecke der Orientierung gestreckt sein können. Die aus dem neuen Polymeren hergestellten
unorientierten und orientierten Fasern sind, besonders mit einem sauren Farbstoff, leicht färbbar, wenn die
Faser sich entweder im Zustand eines Gels (z. B.
eines wäßrigen Gels) oder in trockenem Zustand befindet.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilmischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daßi. Acrylnitril und 2. eine oder mehrere quaternäre Ammoniumverbindungen der allgemeinen Formelworin Z eine tertiäre Aminogruppe, R einen äthylen- 3 ο artigen, ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit der endständigen GruppeCH, =C — C —der 3 bis einschließlich 10 Kohlenstoffe enthält, und X ein Anion bedeuten, polymerisiert werden, wobei die Verbindung oder die Verbindungen 2 1 bis 15 °/0 und vorzugsweise 2 bis 10 Gewichtsprozent der Gesamtmenge von 1 und 2 ausmachen und wobei die Polymerisation beispielsweise im wäßrigen Medium mit Hilfe eines Polymerisationskatalysators durchgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch X~~ dargestellte Anion ein Chlor- oder Bromion ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß R einen Alkyl- oder Methallylrest bedeutet.509 606 12.55
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