DE916036C - Kastenartige Formvorrichtung zur Sofortentschalung hochwertiger Betonwerkstuecke und Verfahren zur Sofortentschalung - Google Patents
Kastenartige Formvorrichtung zur Sofortentschalung hochwertiger Betonwerkstuecke und Verfahren zur SofortentschalungInfo
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- B28B13/04—Discharging the shaped articles
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Description
- Kastenartige Formvorrichtung zur Sofortentschalung hochwertiger Betonwerkstücke und Verfahren zur Sofortentschalung Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kastenartige Formvorrichtung, z. B. Stahlform, zur Sofortentschalung hochwertiger, durch intensive Rüttelung verdichteter Werkstücke aus Beton, insbesondere Eisenbahnschwellen aus Spannbeton, zu schaffen, die auf einfache Weise ohne Zuhilfenahme zusätzlicher, die Handhabung erschwerender und verteuernder Einrichtungen den Entschalungsvorgang unter Vermeidung jeglicher Formveränderung des Werkstückes und Aufhebung einer Sogwirkung ermöglicht.
- An sich ist eine Sofortentschalung von Betonkörpern aus z. B. kastenartigen Stahlformen bekannt, die zumeist bei erdfeuchtem, durch Stampfen verdichtetem Beton angewendet wird. Hier treten schon infolge des porösen Betongefüges nennenswerte Sogkräfte nicht in Erscheinung, und das Entschalen kann somit verhältnismäßig leicht erfolgen. Naturgemäß wirkt sich die Porosität eines solchen Betons auf seine Güte sehr nachteilig aus, so daß es sich bei den auf diese Weise hergestellten Betonkörpern nicht um hochwertige Werkstücke handelt.
- Es ist auch schon versucht worden, hochverdichteten Rüttelbeton aus kastenförmigen Formen sofort zu entschaien, doch wird hierbei die Sogkraft außerordentlich stark wirksam, weil sich an der inneren Oberfläche der Form eine Zementleimschicht bildet und der steife, hochverdichtete Beton dann durch den Atmosphärendruck in der Form festgehalten wird. Diese Sogwirkung hat in einer Hinsicht wohl den Vorteil, daß es möglich ist, die kastenartige Form ohne Herausfallen des Betonwerkstückes umzukehren, doch erschwert sie andererseits ein Herausbringen des Werkstückes aus der Form, das dann nur mit Hilfe eines kurzen Rüttelstoßes oder durch mechanische Einwirkungen erfolgen kann. Dabei sind dann aber gewisse Werkstückformveränderungen unvermeidbar. Gerade diese werden bei Betonschwellen, bei denen es insbesondere an den Schienenauflagen und Befestigungsteilen auf genaue Maßhaltigkeit der Werkstücke entscheidend ankommt, als besonders nachteilig empfunden; so daß vielfach vorgezogen wurde, hier auf eine Sofortentschalung ganz zu verzichten.
- Man hat allerdings auch schon erwogen, die nachteilige Sogwirkung durch die sogenannte Vakuumschalung auszuschalten. Bei dieser werden mehrere durchlässige Einlagen verwendet, durch die zunächst das überschußwasser abgesaugt wird und die dann entlüftet werden können, so daß der Sog aufgehoben wird. Diese Art der Schalung, die zusätzliche Einrichtungen in Form von Vakuumpumpen usw. erfordert, ist sehr aufwendig, kostspielig und in der Handhabung zeitraubend, so daß sie praktisch z. B. für die Herstellung von Werkstücken aus hochwertigem Beton in Massenfertigung ausscheidet.
- Man kennt ferner eine Formvorrichtung zum Herstellen von Bausteinen mit einem Einsatzstück, das den Formkastenboden oder einen Teil desselben bildet und innerhalb des Formkastens beweglich angeordnet ist. Das Einsatzstück verbleibt beim Entschalungsvorgäng zunächst auf dem Werkstück und wird erst nach Lösen der Form entfernt.
- Demgegenüber besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß das bzw. die Einsatzstücke luftdicht am Rand des Formkastenausschnittes anliegen und mit Hilfe von Haltevorrichtungen während des Rüttelvorganges sowie des ersten Abbindevorganges durch auf den Formkasten aufgesetzte Bügel luftdicht gegen den Formkasten abgespannt gehalten sind.
- Dabei ist vorgesehen, daß das Einsatzstück den Teil des Werkstückes, dessen Maßhaltigkeit innerhalb gegebener Toleranzen zu gewährleisten ist, umfaßt und sein Ablösen durch an sich bekannte Aufhebung der Sogwirkung des Betons infolge schwacher Verbiegbarkeit des Einsatzstückes erleichtert ist.
- In seinem Mittelteil ist das Einsatzstück durch eine Nabe od. dgl. verstärkt.
- Gemäß der Erfindung sind das oder die Einsatzstücke außer der luftdichten Anpressung gegen den Formkasten durch die Haltevorrichtungen auch in entgegengesetzter Richtung kraftschlüssig aus dem Formkasten herauspreßbar.
- Bei der Entschalung eines in der neuen Formvorrichtung hergestellten Werkstückes im intensiven Rüttelverfahren wird gemäß der Erfindung zweckmäßig in der Weise verfahren, daß zunächst der in den Bügeln mittig geführte Teil der Haltevorrichtung, z. B. Schraubenbolzen, gelockert wird, so daß der übrige Formkastenteil vom Werkstück unter dem Einfluß mechanischer Mittel abgehoben wird, daß anschließend der in bezug auf das Werkstück hochgedrückte kastenartige Formteil z. B. mit Hilfe unter den Rand gelegter Keile od. dgl. in seiner Lage fixiert und sodann im weiteren Arbeitsvorgang das maßhaltige Einsatzstück vorn Werkstück abgehoben und schließlich wieder gegen den Formkasten zu dessen erneuter Verwendung luftdicht angepreßt wird.
- Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Formvorrichtung ermöglicht die Sofortentschalung von hochwertigen Betonwerkstücken, insbesondere von Spannbetonschwellen, ohne daß an den Stellen der Schienenauflager und an den Teilen, in denen die Mittel zur Schienenbefestigung verankert sind, irgendwelche Formveränderungen entstehen können. Zugleich aber auch ermöglicht die Formvorrichtung nach der Erfindung eine schnelle und damit wirtschaftliche Herstellung der Werkstücke.
- Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch diese erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einer in der Zeichnung im Querschnitt beispielsweise veranschaulichten, bevorzugten Ausführungsform einer kastenartigen Stahlformvorrichtung für Betonbauteile.
- Abb. i zeigt die Form mit verdichtetem Beton ausgefüllt, Abb.2 dieselbe mit vom Betonwerkstück etwas abgehobenem kastenartigem Formteil, Abb. 3 dieselbe mit Betonwerkstück und durch untergeschobene Keilstücke od. dgl. angehobenem kastenartigem Formteil und gleichfalls vom Werkstück gelöstem und abgehobenem beweglichem Einsatzformteil.
- Die das Betonwerkstück i umschließende kastenartige Form 2 besitzt am Rand eine fianschförmige Auflage 3 und im Bodenstück q. eine Ausnehmung 5 im maßhaltigen Bereich des Werkstückes i. Der Rand der Ausnehmung 5 ist bei 6 als -luftdicht schließender Sitz für einen beweglichen Formteil bzw. Bodenteil 7 ausgebildet. Dieser Formteil 7 ist in seiner Mittelpartie bei 8 nabenartig verstärkt ausgebildet und mit einem nicht durchgebenden Muttergewinde 9 versehen, im übrigen jedoch von einer Stärke, die eine geringfügige Federung bzw. Verbiegung in sich zuläßt. Er kann sich durch entsprechende Randausbildung saugend dicht in den Sitz 6 einfügen und ist gegen das Innere des Formteiles 2, q. beweglich. Am Bodenstück q. der Form 2 sind ein oder mehrere die Ausnehmung 5 bzw. den Sitz 6 überbrückende Bügel io befestigt, die in ihrer Mitte eine Bohrung i i zum Durchtritt eines Schraubbolzens 12 mit Mehrkantkopf aufweisen, der in dem Muttergewinde 9 verschraubbar ist. Dieser Schraubbolzen i2 bildet einen Teil von Zwischengliedern oder Abstützungen zwischen dem beweglichen Formteil 7 und dem kastenartigen Formteil 2, 4.. Weiter sind zwischen dem Bügel io und dem beweglichen Formteil Druckfederorgane eingeschaltet, die in dem dargestellten Beispiel die Form von Schraubenfedern 13, 14 haben. Diese Federn 13 und 1q. sind in gleichem Abstand von der Bügelmitte bzw. der Bohrung ii angeordnet. 15 sind Keile od. dgl., die bei von dem Werkstück i in entsprechendem, begrenztem Maße abgehobenem kastenartigem Formteil :2 unter den Randflansch 3 desselben geschoben werden (Abb. 3), um das Abheben des beweglichen Formteiles 7 von dem Werkstück i vornehmen zu können.
- Die Arbeitsweise mit der neuen Formvorrichtung ist kurz folgende: In der in Abb. i gezeigten Stellung liegt der Rand des beweglichen Formteiles 7 dicht schließend im Sitz 6. Das Werkstück i haftet durch den Atmosphärendruck (Sog) fest in der Formvorrichtung, so daß die Form ohne Schaden für das Werkstück umkehrbar ist. Der Schraubbolzen 12 ist ganz in .das Muttergewinde 9 eingeschraubt und sein Kopf liegt am Bügel io an. Die Federn 13, 14 sind dabei gespannt, d. h. ihre Druckwirkung ist durch den Schraubbolzen 12 aufgenommen. Um die Sofortentschalun.g durchzuführen, wird der Schraubbolzen 12 mit Hilfe eines Werkzeuges in dem Muttergewinde 9 des fest auf dem Werkstück i aufruhenden Formteiles 7 verschraubt, so daß der Bügel io nebst kastenartigem Formteil 2, 4 unter dem Druck der Federn 13, 14, also kraftschlüssig in die in Abb. 2 dargestellte, von dem Werkstück i abgehobene Stellung gelangt. Die Anordnung der Federn 13, 14 in gleichem Abstand von der Bügelmitte sichert dabei ein gleichmäßiges Anheben des FormteileS 2, 4 vom Werkstück i. Bei Beginn der Drehung der Schraube 12 löst sich der bewegliche Formteil 7 vom Sitz 6, so daß Luft in die Form eintritt und damit die Sogwirkung beseitigt ist.
- In der in Abb. 2 gezeigten abgehobenen Lage der Formvorrichtung werden unter den Rand 3 des kastenartigen Formteiles Keile 15 od. dgl. geschoben, gegen die sich nun der kastenartige Formteil 2, 4 abstützt, wenn der Schraubbolzen 12 zum Ablösen des beweglichen Formteiles 7 vom Werkstück i jetzt wieder ganz in das Muttergewinde 9 eingeschraubt wird. Dabei spannen sich die Federn 13, 14 und legt sich der bewegliche Form- bzw. Bodenteil 7 wieder dicht schließend gegen den Sitz 6 (Abb. 3).
- Alsdann kann die Formvorrichtung vom Werkstück i entfernt werden und ist zur erneuten Verwendung bereit.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Kastenartige Formvorrichtung, z. B. Stahlform, zur Sofortentschalung hochwertiger, durch intensive Rüttelung verdichteter Betonwerkstücke, insbesondere von Eisenbahnschwellen aus Spannbeton, die ein oder mehrere Einsatzstücke aufweist, die den Formkastenboden oder einen Teil desselben bilden, innerhalb des Formkastens beweglich angeordnet sind und beim Entschalungsvorgang zunächst auf dem Werkstück verbleiben und erst nach Lösen der Form entfernbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die Einsatzstücke (7) luftdicht am Rand (6) des Formkastenausschnittes (5) anliegen und mit Hilfe von Haltevorrichtungen während des Rüttelvorganges sowie des ersten Abbindevorganges durch auf den Formkasten (2) aufgesetzte Bügel (io) luftdicht gegen den Formkasten abgespannt gehalten sind.
- 2. Formvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück (7) den Teil des Werkstückes, dessen Maßhaltigkeit innerhalb gegebener Toleranzen zu gewährleisten ist, umfaßt und sein Ablösen durch an sich bekannte Aufhebung der Sogwirkung des Betons infolge schwacher Verbiegbarkeit des Einsatzstückes (7) erleichtert ist.
- 3. Formvorrichtung nach Anspruch i oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück 7 in seinem Mittelteil durch eine Nabe (8) od. dgl. verstärkt ist.
- 4. Formvorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Einsatzstücke (7) außer der luftdichten Anpressung gegen den Formkasten (2) durch die Haltevorrichtungen auch in entgegengesetzter Richtung kraftschlüssig aus dem Formkasten (2) herauspreßbar sind.
- 5. Verfahren zum Entschalen eines mittels einer Formvorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 4 hergestellten Werkstückes im intensiven Rüttelverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der in den Bügeln mittig geführte Teil der Haltevorrichtung, z. B. Schraubenholz en, .gelockert wird, so daß der übrige Formkastenteii vom Werkstück unter dem Einfluß mechanischer Mittel abgehoben wird; daß anschließend der in bezug auf das Werkstück hochgedrückte kastenartige Formteil z. B. mit Hilfe unter den Rand gelegter Keile od. dgl. in seiner Lage fixiert und sodann im weiteren Arbeitsvorgang das maßhaltige Einsatzstück vom Werkstück abgehoben und schließlich wieder gegen den Formkasten zu dessen erneuter Verwendung luftdicht angepreßt wird: Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 809 402, 178 111, 820 117, 802 325.
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