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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Unebenheiten,
insbesondere Teilungsgraten, an Kernen, insbesondere an Sandkernen, oder an ähnlichen
Formlingen.
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Die Eigenschaften und Qualitäten von in Sandformen gegossenen Metallgußstücken
hängen in hohem Maße von der Sauberkeit der eingelegten Kerne ab. Es ist dabei wichtig,
daß die Kernoberfläche glatt und sauber ist und keinerlei von den vorgeformten Konturen
abweichende Erhöhungen aufweist. Die aus- den verschiedensten Werkstoffen herstellbaren
Kerne werden größtenteils in geteilten Kernbüchsen und Matrizen ausgeformt und können
nach ihrer Fertigstellung in ihrer Teilung einen mehr oder weniger starken Grat
haben. Falls dieser Teilungsgrat nicht entfernt wird, kann er Ursache von verschiedenen
Fehlern im Gußstück sein, wie Fremdeinschlüssen, porösen Stellen oder blasigem Guß.
Das Entfernen des Teilungsgrates wird bisher mittels eines Putzspießes oder Putzgummis
durchgeführt, mit welchem der Teilungsgrat abgestreift wird. Bei stärkeren Teilungsgraten
muß eine Feile oder ein Schmirgelstein verwendet werden. Dieses Säubern ist sehr
zeitraubend und umständlich, da jede Kontur, jede Bohrung oder jede Aussparung eines
Kernes einzeln entgratet werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und eine Vorrichtung zu schaffen, mit der einfach und schnell jeder Grat am Kern
entfernt werden kann. Die Erfindung besteht darin, daß den Konturen eines Kernes
durch Anordnung undfoder-6estalt angepaßte Einsätze vorgesehen sind, die rauhe Außenflächen
besitzen. Durch einfaches Durchziehen oder Aufstecken der Kerne auf die Vorrichtung
bzw. der Vorrichtung auf die Kerne kann ein sehr einfaches und sauberes Entgraten
der Kerne durchgeführt werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Einsätze auf einer gemeinsamen Grundplatte
befestigt sind. Dabei können in besonders zweckmäßiger Weise die Einsätze beweglich
auf der Grundplatte montiert sein. In baulich vorteilhafter Weise kann auf den Einsätzen
eine Schmirgelschicht, vorzugsweise durch Aufkleben eines selbstklebenden Schmirgelleinens,
aufgebracht sein.
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Eine äußerst einfache Ausführungsform der Erfindung, die sich besonders
für Kerne mit einer länglichen, glatten Gestalt eignen, erhält man, wenn auf der
Grundplatte wenigstens zwei Einsätze im Abstand der Breite des zu entgratenden Kernes
angeordnet sind.
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Für komplizierte Kerne ist es vorteilhaft, wenn für die Innenkonturen
auf der Grundplatte mehrere zylindrische, vorzugsweise aus Gummi bestehende Bolzen
vorgesehen sind.
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Sollen stabile- Kerne entgratet werden, so kann die Grundplatte ortsfest
angeordnet sein. Bei komplizierten, dünnwandigen Kernen ist es vorteilhaft, wenn
die Grundplatte beweglich, vorzugsweise an einem Balancer hängend, angeordnet ist.
Bei dieser Ausführungsform wird die Vorrichtung auf die Kerne aufgeschoben. Um die
Kerne wieder von der Vorrichtung lösen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Grundplatte
mit einem Auswerfer für den Kern versehen ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einigen Ausführungsformen beispielsweise
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine einfache Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig.2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entgraten komplizierter Kerne, Fig.4
eine weitere Ausführungsform der Erfindung, Fig. 5 eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Entgraten dünnwandiger Kerne, F i g. 6 eine Ansicht von unten auf die Vorrichtung
nach Fig.5 und F i g. 7 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung dient zum gleichzeitigen Entgraten
zweier Kernel und 2, so daß beidhändig gearbeitet werden kann. Die Vorrichtung besteht
im wesentlichen aus Einsätzen 3, 4 und s mit rauher Außenfläche, die im Abstand
der Breite der eine lange, gleichmäßige Form besitzenden Kerne 1 und 2 auf einer
Grundplatte 6 angeordnet sind. Die zylindrischen Einsätze 3,4 und 5 bestehen aus
Schaumgummiteilen, deren Außenseite mit selbstklebendem Schmirgelleinen 7 versehen
ist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Körnung des Schmirgelleinens nicht größer
als 60 und nicht feiner als 100 ist. Die zylindrischen Einsätze 3, 4 und 5 aus Schaumgummi
sind mittels Schrauben 8 auf der Grundplatte 6 gehalten. Die Grundplatte 6 selbst
weist zwei Führungsstangen 9 auf, mit denen sie in entsprechende Führungsschienen
an einem Arbeitsplatz od. dgl. befestigt werden kann. Bei dieser ortsfest angebrachten
Vorrichtung werden die Kerne 1 und 2 an den Einsätzen 3,4 und 5 vorbeibewegt, die
nur durch ihre Anordnung der Kontur der Kerne 1 und 2 angepaßt sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, das ebenfalls zum beidhändigen
Arbeiten geeignet ist, sind die aus Holz bestehenden und zwischen zwei Platten 10
und 11 angeordneten Einsätze 12 und 13 durch ihre Gestalt der Kontur der Kerne 14
angepaßt. Die Außenfläche der Einsätze 12 und 13 ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel
mit Schmirgelleinen 15 beklebt. Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung werden
die Kerne 14 an der ortsfesten Vorrichtung vorbeibewegt. Es ist in manchen Fällen
auch möglich, Einsätze zu verwenden, die aus einem Gemisch aus Binder und Schmirgelgranulat
bestehen.
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Es ist auch denkbar, als Einsätze Schleifsteine od. dgl.
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vorzusehen.
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In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt, die ebenfalls ortsfest angeordnet ist. Das Anpassen auf
die Kontur des Kernes 16 erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel durch die Anordnung
mehrerer gleichartiger Einsätze, die bei dem Ausführungsbeispiel als zylindrische
Gummibolzen 17 ausgeführt sind, die auf ihrer Außenseite mit Schmirgelleinen beklebt
sind.
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Die Gummibolzen 17 sind auf einer gemeinsamen Grundplatte 18 befestigt.
Hierzu sind eine Vielzahl von Löchern in der Grundplattel8 angebracht, in die die
Gummibolzen 17 eingesetzt und mittels Schrauben gehalten werden können. Dabei kann
die Vorrichtung durch Versetzen der Gummibolzen 17 verschiedenen Kernen angepaßt
werden. Außerdem sind die Löcher in der Grundplatte 18 etwas größer ausgeführt,
so daß ein Verschieben der Gummibolzen 17 möglich ist. Dazu können die Gummibolzen
17 auch noch beweglich an der Grundplatte 18 befestigt sein, so daß sie beim Eindrücken
des Kernes 16
leichte Yinkeleinstellungen einnehmen können. Dic
Grundplatte 18 dieser ortsfesten Vorrichtun; kann über zwei Führungsstangen 19 in
entsprechenden Führungsschienen an einem Arbeitsplatz od. dgl. angebracht werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 sind au; einer gemeinsflmen
Grundplatte 20 sowohl Gummibolzen 17 als auch Einsatzkörper 21 angeordnet, die mit
ihrer Gestalt den Konturen der Kerne 22 und 23 angepaßt sind. Bei dieser Vorrichtung
können vier Kerne 22 und 23 gleichzeitig behandelt werden. Diese Kerne 22 und 23
werden zu einer in der Zeichnung gesehen vertikal liegenden Achse symmetrisch auf
die Vorrichtung aufgesteckt. In der vertikalen Achse sind dabei für die beiden unteren,
gleich ausgebildeten Kerne 22 und für die beiden oberen, ebenfalls gleich ausgebildeten
Kerne 23 jeweils I-förmige Einsätze 21 vorgesehen, an deren Steg und Flanken die
beiden gleichen Kerne 22 bzw. 23 anliegen. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind
auf den Außenflächen der Einsätze Schmirgelschichten angebracht, deren Körnung nicht
gröber als 60 und nicht feiner als 100 sein soll. Diese Schmirgelschicht läßt sich
auch bei komplizierten Formen der Einsatzkörper sehr einfach durch Aufkleben eines
selbstklebenden Schmirgelleinens aufbringen.
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In den F i g. 5 und 6 ist eine bewegliche, an einem Balancer 24 aufgehängte
Vorrichtung dargestellt, die auf einen auf einem Tisch od. dgl. liegenden Kern 25
aufgesteckt wird. Auch diese Vorrichtung weist eine Grundplatte 26 auf, auf der
sowohl Bolzen 17 als auch mit ihrer Gestalt an die Konturen der zu behandelnden
Kerne 25 angepaßte Einsätze 27 angeordnet sind. Diese Vorrichtung eignet sich besonders
für Kerne 25 die dünnwandig sind und eine komplizierte Form besitzen. Um diese Kerne
25 schonend aus dieser Vorrichtung wieder herausnehmen zu könrien, ist auf der Rückseite
der Grundplatte 26 eine Auswerferplatte 28 angeordnet, die vier Bolzen 29 aufweist,
mit denen sie die Grundplatte 26 durchdringt. Diese Bolzen 29 stützen sich über
Federn 30 gegenüber der Grundplatte 26 ab.
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F i g. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das sich besonders gut zum
Entgraten von Kernen eignet, die aus zwei V-förmig oder U-förmig verbundenen, etwa
zylindrischen Teilen bestehen. Derartige Kerne sind beispielsweise für den Einlaß
eines Zylinderkopfes erforderlich. Bei dieser Vorrichtung sind auf einer gemeinsamen
Grundplatte 31 Einsätze 32 und 33 angeordnet, die sowohl durch ihre Form als auch
durch ihre Anordnung der Kontur der zu entgratenden Kerne angepaßt sind. In der
Mitte der Grundplatte 31 befindet sich ein Einsatz 32, dessen Außenfläche etwa der
Innenkontur des zu entgratenden Kernes entspricht. Es können in Beidhandarbeit jeweils
zwei Kerne rittlings auf diesen Einsatz 32 aufgesetzt und nach außen durchgezogen
werden. Um dabei auch die Außen kontur der Kerne von dem Teilungsgrat zu befreien.
sind seitlich von dem mittleren Einsatz 32 etwa im Abstand der zvlindrischen Kerne
jeweils zwei weitere Einsätze 33 vorgesehen. Die Einsätze 32
und 33 bestehen bei
dem Ausführungsbeispiel aus Schaurngummileisten 34 und 35, deren Außenseiten mit
selbstklebendem Schmirgelleinen 36 beklebt sind.
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Die mittlere Schaumgummileiste 34 ist in eine schwalbenschwanzförmige
Ausnehmung 37 einer auf der Grundplatte 31 angebrachten Leiste 38 eingeklemmt, während
die Schaumgummileisten 35 in Schlitze von senkrecht von der Grundplatte 31 aufragenden
Leisten 39 eingesteckt sind.
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Die Einsätze der Ausführungsbeispiele nach den F i g. 1 bis 7 können
aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden, die nach den zu behandelnden
Kernen ausgewählt werden. Die Einsätze können aus Metall, Holz, Gummi, Schaumgummi,
Kunststoff, Schaumkunststoff od. dgl. bestehen.