-
Schlafwagen mit quer liegenden Einzelabteilen Die Notwendigkeit zur
Einführung von Einbettabteilen auch für die Fahrgäste der zweiten Klasse hat zu
einer Reihe von Sonderbauarten geführt, die aus dem Bestreben entstanden sind, durch
besondere Anordnungen eine möglichst große Anzahl von Einbettabteilen unterzubringen,
um die Platzausnutzung und damit die Wirtschaftlichkeit der Einbettabteil-Schlafwagen
derjenigen der bisherigen Schlafwagen mit Zweibettabteilen (mit Unter- und Oberbett)
anzunähern oder gleichzustellen.
-
Bekannt sind Anordnungen von Schlafwagen mit Einbettabteilen, bei
welchen entweder die Betten als hochliegende Querbetten über den Seiten- oder Mittelgang
herausragen oder als tiefliegende Querbetten teilweise unter dem höher gelegten
Seiten-oder Mittelgang liegen, ferner Anordnungen einstöckiger Bauart, bei der die
Querbetten zur Ermöglichung geringerer Baulänge der Einzelabteile vom Reisenden
selbsf an die Wand geklappt werden können, ferner Anordnungen eineinhalbstöckiger
Bauart, bei der die Einzelabteile mit Querbetten in der Höhenlage versetzt oder
verschachtelt sind, schließlich Anordnungen doppelstöckiger Bauart mit Querbetten
in zwei Stockwerken
übereinander angeordneter Einbettabteile, die
von dem gemeinsamen Seitengang durch Stufen nach oben oder nach unten zugänglich
sind.
-
Alle diese bisher bekannten Bauarten werden der unerläßlichen Forderung,
im Einbettabteil-Schlafwagen möglichst die gleiche Anzahl Betten wie in den bisher
üblichen Zweibettabteil-Schlafwagen unterzubringen, nur sehr annähernd und unvollkommen
oder nur mit sehr verwickelter Bauart gerecht.
-
Die Erfindung -bezieht sich, auf einen Schlafwagen mit quer liegenden
Einzelabteilen, von denen j e zwei aneinanderstoßende Abteile in der Höhenlage gegeneinander
versetzt sind und bei denen zwecks Verringerung ihrer Baulänge die durch versetzte-Zwischenwände
getrennten Einzelbetten. in den beiden Einzelabteilen übereinanderliegen.
-
Das Neue der Erfindung besteht darin, daß die Einzelbetten nur zu
einem Teil ihrer Breite übereinanderliegen und der dadurch weiter in das Abteil
hineinragende Teil der Bettbreite des in der Längsrichtung oder in der Querrichtung
oder in der Längs- und Querrichtung geteilten Bettauflagers nach oben oder unten
umklappbar angeordnet ist, so daß in einfacher Weise eine größere Anzahl Einzelbettabteile,-auf
die Wagenlänge bezogen, untergebracht werden können und bei Tagesstellung der Bettauflager
ein gegenüber der Nachtstellung vergrößerter Standraum im Abteil geschaffen wird.
-
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Abb. i einen Längsschnitt des Schlafwagens mit quer liegenden Einzelabteilen,
Abb. 2 den zugehörigen Grundriß nach der Linie X-X der Abb. i mit der Anordnung
der Querbetten in Tages- und Nachtstellung, Abb.3 den Querschnitt durch die Einzelabteile
B und C nach der Linie Z-Z der Abb. 2 und Abb. q. einen Querschnitt durch die Einzelabteile
F und G.
-
In den Abteilen B, C in Abb. i und 2 sowie F in Abb. q. ist die Nachtstellung,
in den Abteilen D, F_, F und G der Abb. i und 2 die Tagesstellung der Einzelabteile
eingezeichnet.
-
Aus Abb. i geht hervor, wie zwei aneinanderstoßende Abteile B und
C in der Höhenlage in an sich bekannter Weise gegeneinander versetzt sind. Der über
der Flurbodenhöhe i des Seitenganges gelegene Fußboden 3 des Abteils C ist über
eine Zwischenstufe zugänglich. Der Fußboden .I des anstoßenden unteren Abteils ist
in der Zeichnung um eine Stufe tiefer gelegt als die Flurhöhe 1, um in bekannter
Weise einen größeren freien Raum über dem unteren Bett zu gewinnen. In den aneinanderstoßenden
Einzelabteilen B und C liegen die durch die versetzten Abteiltrennwände 5, 6, 7
getrennten Einzel= betten 8, 9 und 12, 13 in bekannter Weise zum Teil übereinander,
so daß durch diese Verschachtelung dieBreitenabmessung zweier aneinanderstoßender
Abteile B und C verringert wird.
-
Bei den bekannten Bauarten derartiger in der Höhenlage versetzter
Einzelabteile muß der freie Raum über dem unteren Bett des einen Abteils so hoch
sein, daß in der durch die versetzten Trennwände des Nebenabteils gebildeten Nische
der Reisende des unteren Abteils bequem sitzen kann, wobei das untere Bettauflager
als Tagessitz dient. Das hat den Nachteil, daß das höher gelegene Bett des anstoßenden
Abteils verhältnismäßig hoch' liegt, wodurch auch der Fußboden des oberen Abteils
verhältnismäßig hoch liegt gegenüber der Flurhöhe des Seitenganges.
-
Die Einzelbetten zweier aneinanderstoßender Abteile (8 und 9 in Abteil
B der Abb. 1; 12 und 13 in Abteil C) sind nur zu einem Teil ihrer Breite übereinander
angeordnet (Teil 13 über Teil 8) und der dadurch weiter in das Abteil hineinragend
Teil der Bettbreite (9 in Abteil B, 12 in Abteil C) des in der Längsrichtung geteilten
Bettauflagers um Scharniere i i und 15 nach oben oder unten umklappbar angeordnet.
Die umklappbaren Längsteile 9 und 12 sind dann zweckmäßig nochmals quer geteilt,
um die einzelnen Teile g und io in Abb. 2 in verschiedene Stellungen um Scharniere
i i herumklappen zu können.
-
In dem unteren Abteil B wird für die Tagesstellung der fensterseitige
Betteil 9 nach oben tierumgeklappt (in Abteil E dargestellt), so daß die Rückseite
dieses Bettteils eine Art Fußauflage bildet für die Füße des auf einem in an sich
bekannter Weise an dem Fenster angeordneten festen oder umklappbaren Tagessitz 16
sitzenden Reisenden. Um hierbei die genügende Fußauflagehöhe zu erzielen, wird der
Tagessitz 16 zweckmäßig etwas höher gelegt, etwa unter Einschaltung des Podestes
17 an der Fensterseite. Das türseitige Teilstück io kann unabhängig von Teil 9 ganz
nach oben oder in eine sonst geeignete Stellung nach oben gemäß der Abb. 3 berumgeklappt
werden.
-
In dein oberen Abteil C wird in ähnlicher Weise das in das Abteil
hineinragende fensterseitige Teilstück 12 des längs geteilten Bettauflagers bierumgeklappt,
und zwar zweckmäßig nach unten um das Scharnier 15, wie in Abteil D dargestellt
ist. Dadurch wird es möglich, den fensterseitigen Teil des festen Bettauflagers
13 als Tagessitz für das obere Abteil auszubilden. Da: Teilstück
(14
in Abb. 3) wird zweckmäßig nach oben herumgeklappt oder in eine in Abb. 3 dargestellte
etwa senkrechte Stellung.
-
Durch die beschriebene Anordnung der Einzelbetten und das Herumklappen
des längs geteilten Bettauflagers wird der Vorteil erreicht, daß bei Tagesstellung
des Bettauflagers der Standraum für den Reisenden vor den Betten erheblich vergrößert
wird. Der Reisende ist in der Lage, durch ,einfache Handgriffe die Veränderung des
Bettauflagers in Tages- oder Nachtstellung jederzeit selbst vorzunehmen. Das Feststellen
und Verriegeln der herumgeklappten Betteile erfolgt dabei in einfacher Weise durch
bekannte Mittel.
-
Eine weitere Vergrößerung des freien Raumes vor dem Bettauflager wird
in dem unteren Abteil durch die !im: Abteil F (Abb. i und 4) dargestellteAusführungsform
möglich. Hierbei wird das Bettauflager 18, i9 für die Tagesstellung ganz oder zum
Teil in eine unter dem Fußboden des höher gelegenen Abteils G gebildete Nische 22-hnneingeschoben,
und zwar auf Rollen 2i oder auf Gleitschienen oder auf sonstige Weise.
-
In Abb. 4 ist in Abteil F die Nachtstellung für das Bettauflager 18
und i9 gezeichnet, wobei die offene Nische 22 zweckmäßig gegen das Bettauflager
durch eine am Betteil 18 befindliche Rückwand 23 abgeschlossen wird. In Abb. i und
2 ist im Abteil F das. Bettauflager 18 und i9 in die Nische 22 unter dem Fußboden
3 hineingeschoben (Tagesstellung). Hierbei ist das vordere bewegliche Längsteil
i9 um das Scharnier 2o herumgeklappt, und zwar in, eine etwa senkrechte Stellung
nach oben. Dadurch wird zwischen den Bettteilen 18, 19, dem Fußboden 3 und der Rückwand
23 eine Art Bettkasten hergestellt zur Aufnahme des Bettzeuges während der Tagesstellung.
-
Bei der in den Abteilen B und C (Abb. i und 3) dargestellten Ausführungsform
werden die türseitig beweglichen Längsteile io (Abb. 2 und 3) bzw. 14 (Abb. 3 lind
4) hochgeklappt, so daß diese Längsteile (i o bzw. 14) in Verbindung mit dem festen
Betteil (8 bzw. 13) und einer herabrollbaren oder herabklappbaren Abschlußwand 24
eine Art Bettkasten: bilden zur Aufnahme des Bettzeuges während der Tagesstellung.