DE712481C - Einrichtung zur selbsttaetigen Geschwindigkeitsregelung von Gleichstrommotorenantrieben kontinuierlicher Warmwalzwerke - Google Patents

Description

• Einrichtung zur selbsttätigen Geschwindigkeitsregelung von Gleichstrommotorenantrieben kontinuierlicher Warmwalzwerke Es ist "bekannt, bei kontinuierlichen Walzwerken mit Einzelantrieb durch Gleichstrommotoren die Motoren der einzelnen Walzgerüste mit Ausnahme des Motors des letzten Gerüstes mit einer Gegenkompoundwicklung auszurüsten, die vom Ankerstrom des in der Arbeitsrichtung folgenden Motors durchflossen wird. Diese Anordnung arbeitet in der Weise, daß das Walzgut, sobald es beispielsweise das zweite, auf eine höhere Geschwindigkeit als das erste Gerüst eingestellte Walzgerüst erreicht, eine Spannung erfährt, wodurch der Motor des zweiten Gerüstes stark belastet wird; er nimmt einen entsprechend großen Strom auf, der auch die Gegenkompoundwicklung des Motors des ersten Gerüstes durchfließt, so daß die Drehzahl dieses Motors gesteigert wird und infolgedessen die Spannung des Walzgutes nachläßt, wodurch sich hinwieder die Stromaufnahme des zweiten Motors vermindert und sich ein neuer Gleichgewichtszustand einstellt. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Zugspannung des Walzgutes erzielt.
• Diese Anordnung ist nur geeignet für Walzwerke zum Walzen von Material, das beim Walzen einer Zugspannung unterworfen werden kann, also für Kaltwalzwerke. Dagegen ist diese Einrichtung nicht brauchbar für das -Warmwalzen, bei dem das Walzgut auf dem ganzen Wege durch die einzelnen Walzen niemals gezerrt werden darf, weil sonst unzulässige Querschnittsänderungen eintreten würden. Man hat bisher für Warmwalzwerke sog. Gleichlaufregeleinrichtungen, wie sie von Papiermaschinenantrieben bekannt sind, angewendet, um ein vorbestimmtes Drehzahlverhältniszwischen den einzelnen hintereinanderliegenden Walzgerüsten aufrechtzuerhalten. Diese Maßnahme genügt wohl im allgemeinen bei nicht zu hohen Walzgeschwindigkeiten und wenn das Walzgut sich in allen Gerüsten befindet, nicht jedoch während- des jedesmaligen Einlaufvorganges-von Gerüst zu Gerüst. Es ist zu bedenken, daß jeder Walzmotor zunächst auf seine Leerlaufdrehzahl eingestellt ist. Wird nun das erste Walzgerüst belastet, so geht die Drehzahl des zugehörigen Antriebsmotors zurück. Beim Eintritt des Walzgutes in das nächste Gerüst, dessen Motor noch Leerlaufdrehzahl hat, ist daher die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen im Moment des Eintritts des Walzgutes höher als die Walzgeschwindigkeit. Das Walzbrut wird also in diesem ersten Augenblick gezerrt, was gerade vermieden werden soll. Durch die Erfindung, die zurAufrecltterIialtun ge eine bestimmten Dreltzahlvcrhälttiisscs zwischen den Gleichstromantriebsmotoren (1"r einzelnen Gerüste eines kontinuierlichen Wartmwalzwerkes ehenfalls in hekanntcr Weise Gleichlaufre<,eleinrichtungen verwen<lct, wird ein Zerren des Walzgutes bei Eintritt in die Walzen dadurch verhindert, da(', in die Gleichlaufregelung eine von in der Arbeitsrichtung aufeinanderfolgender 'Motoren ausgehende Regelbeeinflussung eingreift, derart, daß mit Ausnahme des Motors des ersten Walzgerüstes alle in der Arbeitsrichtung folgenden Motoren mit je einer Iiompoundwicklung versehen sind, die nur vom Arbeitsstrom des jeweils in der Arbeitsrichtung vorhergehenden otors durchflossen werden. Dadurch fällt 2 die Drehzahl des in der Arbeitsrichtung folgenden 'Iotors bereits so viel ab, als der Differenz zwischen Leerlauf und Vollastdrehzahl entspricht, d. h. bei Eintritt des Walzgutes in das jeweils nachfolgende Walzgerüst läuft dieses bereits mit der der Walzgeschwindigkeit entsprechenden Drehzahl, und ein Zerren ist sicher, vermieden. Es bildet sich vielmehr durch den infolge der Belastung eintretenden zusätzlichen Drehzahlabfall eine Schlinge im Walzgut. Ein unzulässiges Anwachsen der Schlinge wird durch die Gleichlaufregel.cinrichtungen vermieden, durch die die Drehzahl des betreffenden Motors wieder gesteigert wird, und zwar um so viel, daß das Verhältnis der Drehzahl dieses Motors mit dem vorhergehenden genau der Geschwindigkeit des Walzgutes in den zugehörigen Walzgerüsten entspricht.
• Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß in der Literatur bereits vorgeschlagen wurde, zur Geschwindigkeitsregelung der Einzelantriehe hintereinander angeordneter Walzwerke erden zweiten Motor entsprechend der Belastung des vorhergehenden zu regeln. Doch ist hierbei von dem erfndungsgcmiiHen Zusammenwirken von Gleichlaufsicherungen und Kompoundierung der Motoren zu dem vorstehend erläuterten Zweck keine Rede.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. t, z und 3 sind drei Gerüste des kontinuierlichen Walzwerks. Der Pfeil zeigt die Walzrichtung. Die Gerüste werden von den regelbaren Gleichstrommotoren l11" tll; und M3 angetrieben. GSt, GS., und GS, sind die Gleichlaufsicherungen, in vorliegendem Fall aus Reltiktanzmotoren und Leitgenerator bestehend. C_ und C3 sind die zu Motor 4I= und t113 gehörigen Kompoundwicklungen mit den Regelwiderständen S. und S3. C. wird vom Ankerstrom des Motors tllt und C3 vom Ankerstrom des Motors M. durchflossen, wodurch die beschriebene Wirkung erzielt wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Einrichtung zur selbsttätigen Geschwindigkeitsregelung von Gleichstrommotoren-Antrieben kontinuierlicher Warmwalzwerke, deren Motorendrehzahlen durch Gleichlaufregeleinrichtungen in bestimmtem Verhältnis zueinander gehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß in die Gleichlaufregelung eine von in der Arbeitsrichtung aufeinanderfolgender Motoren ausgehende Regelbeeinflussung eingreift, derart, daß mit Ausnahme des-Motors des ersten Walzgerüstes alle in der Arbeitsrichtung folgenden Motoren mit je einer Kompoundwicllung versehen sind, die nur vom Arbeitsstrom des jeweils in der Arbeitsrichtung vorhergehenden. Motors durchflossen werden.