-
TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Kohlenhydratoxidase und
ihre Verwendung, z.B. beim Backen.
-
BESCHREIBUNG
DES RELEVANTEN STANDS DER TECHNIK
-
Es
ist bekannt, bei dem Prozess des Brotbackens Brot-verbessernde und/oder
Teig-verbessernde
Zusätze
zu dem Brotteig zuzufügen,
deren Wirkung unter anderem sowohl in einem/r verbesserten Textur,
Volumen, Geschmack und Frische des Brotes wie auch verbesserter
maschineller Bearbeitbarkeit und Stabilität des Teiges resultiert.
-
Teig-„Verbesserer" zum Stärken des
Glutens und Verbessern der rheologischen und Bearbeitungseigenschaften
des Teiges sind in der Industrie gut bekannt und werden seit langer
Zeit verwendet. Nicht spezifische Oxidantien wie z.B. Iodate, Peroxide,
Ascorbinsäure,
Kaliumbromat und Azodicarbonamid haben eine Gluten-stärkende Wirkung.
Es wurde vorgeschlagen, dass diese Verbesserer die Bildung von Interprotein-Bindungen induzieren,
die das Gluten, und hierdurch den Teig, stärken.
-
Es
ist auch bekannt, Glucoseoxidase zu verwenden, um Gluten zu stärken und
die rheologischen und Bearbeitungseigenschaften des Teiges zu verbessern.
So offenbart
US 2,783,150 die
Verwendung von Glucoseoxidase im Mehl, um die Teigstärke sowie
die Textur und das Erscheinungsbild des gebackenen Brots zu verbessern.
EP 321 811 und
EP 338 452 offenbaren die Verwendung
von Glucoseoxidase in Kombination mit anderen Enzymen (Sulfhydryloxidase,
Hemicellulase, Cellulase) beim Backen. Allerdings ist die Wirksamkeit von
Gucoseoxidase als ein Teig- und/oder Brot-verbessernder Zusatz aufgrund
des im Allgemeinen niedrigen Glucosegehalts in den Getreidemehlen,
die zur Herstellung von gebackenen Produkten verwendet werden, begrenzt.
-
Daher
besteht ein Interesse an der Identifizierung von Oxidoreduktasen,
die auf andere Substrate als Glucose wirken. WO 96/39851 offenbart
die Verwendung einer Hexoseoxidase, die in der Lage ist, D-Glucose und
einige andere reduzierende Zucker, einschließlich Maltose, Lactose, Galactose,
Xylose, Arabinose und Cellobiose zu ihren entsprechenden Lactonen
mit anschließender
Hydrolyse zu den entsprechenden Aldobionsäuren zu oxidieren. WO 97/22257
offenbart die Verwendung einer Pyranoseoxidase beim Backen. Das
Enzym katalysiert die Oxidation einiger Monosaccharide an Position
C2 bei gleichzeitiger Freisetzung von Wasserstoffperoxid. Obwohl
Glucose in seiner Pyranoseform tendenziell das bevorzugte Substrat
darstellt, ist das Enzym in der Lage, andere Substrate, z.B. Furanosen,
wie z.B. Xylose, zu oxidieren.
-
Obwohl
Enzyme, die die Oxidation von Glucose und anderen Zuckern direkt
in die entsprechende Aldonsäure
katalysieren, in der Natur weit verbreitet zu sein scheinen, sind
die meisten der bekannten Zuckeroxidasen spezifisch für Monosaccharide.
Eine Oligosaccharidoxidase, die aus einer Weizenvollkornmehlkultur eines
aus Erde isolierten Acremonium strictum Stamms T1 isoliert und gereinigt
wurde, wurde von Lin et al. (1991, Biochim. Biophys. Acta 1118:
41–47)
beschrieben. Das Enzym besitzt die Fähigkeit, Oligosaccharide mit
einem Glucoserest an dem reduzierenden Ende zu oxidieren. Das Enzym
zeigt gegenüber
Maltose, Lactose, Cellubiose und Maltooligosacchariden, die aus
bis zu sieben Glucoseeinheiten zusammengesetzt sind, Reaktivität. JP-A-5-84074
offenbart die Verwendung des Enzyms als ein analytisches Reagens.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Erfinder haben eine neue Kohlenhydratoxidase mit der Fähigkeit
gefunden, Maltodextrine und Cellodextrine effizienter als Glucose
zu oxidieren. Die neue Oxidase kann aus Microdochium, insbesondere
M. nivale, erhalten werden. Die Erfinder haben einen solchen Stamm
als M. nivale CBS 100236 isoliert und hinterlegt. Die Aminosäuresequenz
der neuen Kohlenhydratoxidase hat eine sehr geringe Homologie (< 20% Identität) mit bekannten
Aminosäuresequenzen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Kohlenhyrdatoxidase zur Verfügung, die
in der Lage ist, reduzierende Oligosaccharide mit einem Glucoserest
am reduzierenden Ende zu oxidieren, und die:
- a)
das Polypeptid ist, das von der Kohlenhyratoxidase-kodierenden DNA-Sequenz kodiert wird,
die in Plasmid pCR2.1-TOPO kloniert wurde, welches in Escherichia
coli NRRL B-30034 vorhanden ist, oder
- b) ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz ist, die mindestens
80% Identität
mit der in SEQ ID NR. 2 gezeigten Sequenz aufweist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Kohlenhydratoxidase aus einem Stamm von N.
nivale, vorzugsweise dem Stamm N. nivale, CBS 100236, erhältlich.
-
Darüber hinaus
stellt die vorliegende Erfindung eine Nukleinsäuresequenz bereit, die eine
Nukleinsäuresequenz
umfasst, die diese Kohlenhydratoxidase kodiert.
-
Diese
Nukleinsäuresequenz
umfasst:
- a) die Kohlenhydratoxidase-kodierende
DNA-Sequenz, die in Plasmid pCR2.1-TOPO kloniert wurde, welches in Escherichia
coli NRRL B-30034 vorhanden ist, oder
- b) eine DNA-Sequenz, die mindestens 80% Identität mit der
in den Positionen 67–1550
von SEQ ID NR. 1 gezeigten DNA-Sequenz aufweist.
-
Darüber hinaus
stellt die vorliegende Erfindung ein Nukleinsäurekonstrukt bereit, das die
zuvor definierte Nukleinsäuresequenz
umfasst, die funktionsfähig
mit einer oder mehreren Kontrollsequenzen verknüpft ist, die in der Lage sind,
die Expression der Kohlenhydratoxidase in einem geeigneten Expressionswirt
zu steuern.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein rekombinanter Expressionsvektor, der
dieses Nukleinsäurekonstrukt,
einen Promotor und transkriptionale und translationale Stoppsignale
umfasst.
-
Eine
rekombinante Wirtszelle umfassend dieses Nukleinsäurekonstrukt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Herstellen
einer Kohlenhydratoxidase bereit, das das Kultivieren dieser rekombinanten
Wirtszelle unter Bedingungen, die für die Expression der Kohlenhydratoxidase
zuträglich
sind, und das Gewinnen der Kohlenhydratoxidase umfasst.
-
In
einem noch weiteren Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung die
Verwendung der Kohlenhydratoxidase zum Herstellen eines Teiges und/oder
eines gebackenen Produktes, das aus einem Teig hergestellt ist,
und die Verwendung der Kohlenhydratoxidase, um ein Oligosaccharid
mit einem Glucoserest am reduzierenden Ende zu der entsprechenden
Säure zu
oxidieren.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die 1 bis 3 stellen
die Plasmide pBANe15, pEJG33 bzw. pEJG35 dar. Einzelheiten sind
in den Beispielen angegeben.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Verwendung der Kohlenhydratoxidase
beim Backen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Zugabe der Kohlenhydratoxidase
zu einem Teig bereit. Die Kohlenhydratoxidase kann in Form eines
Teig- und/oder Brot-verbessernden Zusatzes, wie unten beschrieben,
zugefügt
werden.
-
Die
Kohlenhydratoxidase wird im Allgemeinen in einer Menge zugefügt, die
zur Bereitstellung eines messbaren Effekts auf mindestens eine interessierende
Eigenschaft des Teigs und/oder des gebackenen Produkts wirksam ist.
Der Brot-verbessernde und/oder Teig-verbessernde Zusatz wird im
Allgemeinen in den Teig in einer Menge eingeschlossen, die 0,01
bis 5%, insbesondere 0,1 bis 3%, entspricht. Das Enzym wird typischerweise
in einer Menge zugefügt,
die 0,01 bis 100 mg Enzymprotein pro kg Mehl, vorzugsweise 0,1 bis
25 mg pro kg, weiter bevorzugt 0,1 bis 10 mg pro kg, und am meisten
bevorzugt 0,5 bis 5 mg pro kg entspricht.
-
Der
Spiegel an Oligosacchariden im Teig kann durch Zugabe einer Amylase,
die Stärke
hydrolysiert, um als ein Hauptprodukt Oligosaccharide zu bilden,
z.B. eine Bacillus stearothermophilus maltogene alpha-Amylase (kommerziell
erhältlich
als Novamyl®),
eine Aspergillus oryzae alpha-Amylase (kommerziell erhältlich als
Fungamyl®)
oder eine beta-Amylase, erhöht
werden.
-
Die
Verwendung der Oligosaccharidoxidase kann sowohl in einem erhöhten Volumen
und einer verbesserten Krumenstruktur und Weichheit des gebackenen
Produktes wie auch einer erhöhten
Stärke,
Stabilität und
reduzierten Klebrigkeit des Teiges resultieren, was so zu einer
verbesserten maschinellen Bearbeitbarkeit führt. Die Wirkung kann zusätzlich oder
als eine Folge einer Gluten-stärkenden
Wirkung, die unten diskutiert wird, auftreten. Die Wirkung auf den
Teig kann besonders vorteilhaft sein, wenn ein Mehl geringer Güte verwendet
wird. Die verbesserte maschinelle Bearbeitbarkeit ist besonders
wichtig im Zusammenhang mit einem Teig, der industriell verarbeitet
werden soll.
-
Die
Teigstabilität
ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Backteigs und sie ist
für Anwendungen sowohl
im großen
als auch im kleinen Maßstab
wichtig. Ein stabiler, oder starker, Teig ist zu größerer Toleranz hinsichtlich
Mischungszeit, Gärdauer
und Maschinenvibrationen während
des Teigtransports in der Lage, wohingegen ein schwacher, oder weniger
stabiler, Teig weniger tolerant gegenüber diesen Behandlungen ist. Während Mehl
mit einem hohen Glutengehalt und einer guten Glutenqualität zu einem
starken Teig beiträgt, resultiert
ein Mehl, welches einen geringen Proteingehalt enthält, oder
Mehl mit schlechter Glutenqualität
in einem schwachen Teig. Folglich resultiert ein starker Teig, der überlegene
rheologische und Bearbeitungseigenschaften hat, aus einem Mehl,
das ein starkes Glutennetzwerk enthält.
-
Die
Oligosaccharidoxidase kann zu jeder Mischung an Teigsubstanzen,
zu dem Teig, oder zu jeder Substanz, die in den Teig aufgenommen
werden soll, zugefügt
werden; das heißt,
die Oligosaccharidoxidase kann in jedem Schritt der Teigherstellung
zugefügt
werden und sie kann in ein, zwei oder mehreren Schritten zugefügt werden,
wo geeignet und unter Vermeidung der Aussetzung des Enzyms gegenüber starken
Chemikalien oder Bedingungen, bei denen es inaktiviert werden könnte.
-
Substratspezifität
-
Die
Kohlenhydratoxidase hat eine höhere
Aktivität
auf ein Maltooligosaccharid mit einem Polymerisationsgrad von 2
bis 6 (insbesondere Maltose, Maltotriose oder Maltotetraose) als
auf Glucose bei einer Substratkonzentration von 10 mM oder weniger.
Der Vergleich kann bei einer Substratkonzentration von 1 mM oder weniger
durchgeführt
werden und die Aktivität
auf Maltotetraose ist vorzugsweise doppelt so hoch wie die Aktivität auf Glucose.
Die Kohlenhydratoxidase kann eine oxidierende Aktivität auf Maltodextrine-
oder Cellodextrine-Maltotetraose haben, die mindestens doppelt so
hoch ist wie die oxidierende Aktivität auf Glucose bei einer Substratkonzentration
von 0,83 mM.
-
Solche
Substratkonzentrationen sind stellvertretend für die Konzentration in typischen
Teigen, die nach den üblichen
Backgepflogenheiten hergestellt werden. Daher wurde z.B. in einem
aus Teig hergestellten Extrakt festgestellt, dass die Konzentration
von Maltose 4,1 mM betrug, was 41 mMolen/kg Teig, der aus einer 1:10
Extraktion für
1 Stunde bei 40°C
wie von Poulsen, C., et al. (1996, Cereal Chem., 75: 51–57) beschrieben erhalten
wurde, entspricht. Es wurde weiterhin erwähnt, dass die Menge von extrahierbarer
Maltose höher
sein könnte,
wenn ausreichend endogene amylolytische Aktivität (z.B. beta-Amylase) in dem
Teig vorhanden wäre, oder
endogene amylolytische Enzyme zu dem Teig oder Mehl zugefügt würden, was
häufig
gemacht wird. WO 96/39851 offenbart in ähnlicher Weise, dass Maltose
in Teig mit einem Spiegel von 1,4% (Gew./Gew.) vorhanden ist. Daher
kann die Menge an verfügbarem
Substrat, z.B. Maltose, in Abhängigkeit
von sowohl dem Mehltyp und der Mehlmenge, dem Rezept, dem Mischungs-
und Fermentationsverfahren wie auch von der Gegenwart anderer Zusätze differieren.
-
Bei
pH 6 und 50 mM hat die Kohlenhydratoxidase aus M. nivale die folgenden
Präferenzen
(absteigende Reihenfolge): Cellobiose > Maltose > Glucose > Xylose > Lactose.
Auf Basis von Michaelis-Menten-Kinetiken sind die apparenten Km-Werte für
die folgenden Substrate: 59 mM (Cellobiose), 11 mM (Maltose), 42 mM
(Glucose); Vmax ist für Glucose und Maltose ähnlich.
Daher zeigt die Oxidase eine Präferenz
für Maltose gegenüber Glucose,
insbesondere bei niedrigen Substratkonzentrationen (unter 10 mM).
-
Die
Kohlenhydratoxidase aus M. nivale ist in der Lage, Oligosaccharide
mit einem Polymerisationsgrad (DP; degree of polymerization) von
DP2–DP5
bei einer Substratkonzentration von 0,83 mM mit einer höheren Geschwindigkeit
als das entsprechende Monosaccharid zu oxidieren. Daher kann das
Enzym sowohl Maltodextrine als auch Cellodextrine, bei denen die
Monosaccharid-Einheiten durch alpha-1,4- bzw. beta-1,4-glycosidische
Bindungen verknüpft
sind, mit einer höheren
Geschwindigkeit als Glucose hydrolysieren. Die Kohlenhydratoxidase
kann alle Cellodextrine mit DP2–DP5
gleich gut und auf einem ungefähr
10-fach höheren
Niveau als das Monosaccharid Glucose hydrolysieren. Mit Maltodextrinen
als Substrat bewegt sich die Aktivität der Kohlenhydratoxidase von
1 ½-fach
höher für Maltohexaose
bis fast 5-fach höher
für Maltotetraose als
für das
Monosaccharid.
-
Kohlenhydratoxidase-Eigenschaften
-
Die
Kohlenhydratoxidase ist vorzugsweise aktiv und stabil bei einem
pH im Bereich von 5–7,
z.B. mit mehr als 40% Aktivität
in diesem Bereich und am meisten bevorzugt mit einer optimalen Aktivität in diesem Bereich.
Die Kohlenhydratoxidase aus M. nivale hat eine optimale Aktivität bei ungefähr pH 6
und zeigt eine Aktivität,
die mindestens 80% (relativ zur maximalen Aktivität) im pH-Bereich
5 bis 7 beträgt.
Bei 40°C
ist sie im pH-Bereich
4 bis 9 stabil, aber bei pH 3 instabil.
-
Die
Kohlenhydratoxidase ist vorzugsweise aktiv und stabil bei 20 bis
45°C, z.B.
mit mehr als 50% Aktivität
in diesem Bereich und am meisten bevorzugt mit einer optimalen Aktivität in diesem
Bereich. Die Kohlenhydratoxidase aus M. nivale hat eine optimale
Aktivität
bei ungefähr
40°C und
zeigt mindestens 70% Aktivität
(relativ zur maximalen Aktivität)
im Bereich von 30–60°C: Bei pH
6 ist sie bis 60°C
stabil, aber bei 70°C instabil.
Sie hat eine Denaturierungstemperatur von 73°C.
-
Die
Kohlenhydratoxidase ist in der Lage, reduzierende Oligosaccharide
mit einem Glucoserest am reduzierenden Ende zu oxidieren. Sie oxidiert
den Glucoserest an der 1-Position,
um die entsprechende Säure zu
bilden. Daher oxidiert sie Maltose, um Maltobionsäure zu bilden
und Lactose um Lactobionsäure
zu bilden.
-
Die
Kohlenhydratoxidase-Aktivität
kann isoliert sein, z.B. im Wesentlichen frei von anderen, Nicht-Kohlenhydratoxidase-Polypeptiden,
z.B. mehr als 80% rein und weiter bevorzugt mehr als 90% rein auf
einer Proteinbasis, wie durch SDS-PAGE bestimmt.
-
Die
Kohlenhydratoxidase aus M nivale hat eine Molekulargewicht von ungefähr 52 kDa,
wie durch SDS-PAGE bestimmt, und einen isoelektrischen Punkt von
ungefähr
8,9. Sie zeigt mit Elektronenakzeptoren wie Kaliumferricyanid, Methylen-Blau,
Benzoquinon und 2,6-Dichlorphenol-Indophenol (DCPIP) Dehydrogenase
als Nebenaktivität.
-
Quellen für Kohlenhydratoxidase
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann aus Mikroorganismen von Xylariales; insbesondere
mitospore Xylariales wie dem Genus Microdochium, vorzugsweise der
Spezies M. nivale erhalten werden. Solche Stämme sind leicht in Kultursammlungen
wie der „American
Type Culture Collection (ATCC)",
der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
(DSM) und dem Centraalbureau Voor Schimmelcultures (CBS) öffentlich
erhältlich.
-
Der
Genus Microdochium ist in Microdochium Syd (Samuels und Hallett,
1983, TBMS 81: 473) beschrieben. Einige Stämme von Microdochium sind zuvor
unter den Synonymen Gerlachia, G. nivalis, G. oryzae, Fusarium nivale
oder Rynchosporium oryzae beschrieben worden. Sie sind weiter beschrieben
durch Monographella (Hyponectr) fide (Müller, 1977, Rev. Mycol. 41:
129).
-
Ein
bevorzugter Stamm ist M. nivale, NN008551. Es wurde aus einer natürlichen
Quelle isoliert, die in Indien entnommen wurde und gemäß dem Budapester
Vertrag über
die Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren am 4. Dezember 1997 bei dem „Centraalbureau
voor Schimmelcultures" unter
der Zugangsnummer CBS 100236 hinterlegt.
-
Die
Erfinder haben das Gen, das die Kohlenhydratoxidase kodiert, aus
M. nivale CBS 100236 isoliert und in E. coli insertiert. Der E coli
Stamm, der das Gen beherbergt, wurde gemäß dem Budapester Vertrag über die
Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren am 12. Juni 1998 bei der „Agricultural
Research Service Collection" (NRRL),
1815 North University Street, Peoria, IL, hinterlegt und mit NRRL
B-30034 bezeichnet.
-
Zusätzliches
Enzym
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann zu dem Teig als einziges Enzym zugegeben
werden oder sie kann in Kombination mit einem oder mehreren zusätzlichen
Enzymen verwendet werden. Das zusätzliche Enzym kann eine Amylase
(z.B. wie oben beschrieben), eine Cyclodextringlucanotransferase,
eine Peptidase, insbesondere eine Exopeptidase, eine Transglutaminase,
eine Lipase, eine Phospholipase, eine Cellulase, eine Hemicellulase,
insbesondere eine Pentosanase, wie z.B. Xylanase, eine Protease,
eine Protein-Disulfidisomerase, z.B.
eine Protein-Disulfidisomerase wie in WO 95/00636 offenbart, eine
Glycosyltransferase und eine Oxidoreduktase, z.B. eine Peroxidase,
eine Laccase, eine Glucoseoxidase, eine Pyranoseoxidase, eine Lipoxigenase,
eine L-Aminosäureoxidase
oder eine zusätzliche
Kohlenhydratoxidase und ähnliche
sein.
-
Das
zusätzliche
Enzym kann jeden Ursprungs sein, einschließlich von einem Säuger und
einer Pflanze, und vorzugsweise mikrobiellen (Bakterien, Hefe oder
Pilze) Ursprungs sein und kann durch im Stand der Technik gewöhnlich verwendete
Techniken erhalten werden.
-
Die
Amylase kann aus einem Bakterium oder einem Pilz stammen, insbesondere
von einem Stamm von Aspergillus, vorzugsweise einem Stamm von A.
niger oder A. oryzae oder von einem Stamm von Bacillus. Einige Beispiele
sind alpha-Amylase, z.B. aus Bacillus amyloliquefaciens, und Amyloglucosidase,
z.B. aus A. niger. Kommerzielle Produkte schließen BAN und AMG (Produkte von
Novo Nordisk A/S, Dänemark)
Grindamyl A 1000 oder A 5000 (erhältlich von Grindsted Products,
Dänemark)
und Amylase H und Amylase P (Produkte von Gist-Brocades, Niederlande)
ein.
-
Die
Protease kann Neutrase (erhältlich
von Novo Nordisk A/S, Dänemark)
sein.
-
Die
Lipase kann aus einem Stamm von Thermomyces (Humicola), Rhizomucor,
Candida, Aspergillus, Rhizopus oder Pseudomonas, insbesondere aus
T. lanuginosus (H. lanuginosa,
EP
305,216 ), Rhizomucor miehei (
EP
238,023 ), C. antarctica (z.B. Lipase A oder Lipase B, beschrieben
in WO 88/02775), A. niger, Rhizopus delemar oder Rhizopus arrhizus
oder P. cepacia (
EP 214,761 und
WO 89/01032) stammen.
-
Teig
-
Der
Teig ist im Allgemeinen ein Mehlteig, der Weizenschrot oder Weizenmehl
und/oder andere Typen von Schrot, Mehl oder Stärke, wie z.B. Maismehl, Maisstärke, Roggenschrot,
Roggenmehl, Hafermehl, Haferschrot, Sojamehl, Hirseschrot, Hirsemehl,
Reisstärke,
Reismehl, Kartoffelschrot, Kartoffelmehl oder Kartoffelstärke umfasst.
-
Der
Teig kann frisch, gefroren oder vorgebacken sein.
-
Der
Teig ist normalerweise ein Sauerteig oder ein Teig, der einer Ansäuerung unterzogen
wurde. Der Teig kann auf verschiedene Weisen angesäuert sein,
z.B. durch Zugabe chemischer Säuerungsmittel,
z.B. Natriumbicarbonat, oder durch Zugabe von einem Sauerteig (fermentierender
Teig), aber es ist bevorzugt, den Teig durch Zugabe einer geeigneten
Hefekultur, wie z.B. einer Kultur von Saccharomyces cerevisiae (Bäckerhefe)
z.B. einem kommerziell erhältlicher
Stamm von S. cerevisiae, anzusäuern.
-
Der
Teig kann auch andere übliche
Teigzutaten umfassen, z.B.: Proteine, wie z.B. Milch oder Milchpulver,
Gluten und Soja; Eier (entweder ganze Eier, Eigelb oder Eiweiß); Fett,
wie granuliertes Fett oder Öl;
ein Oxidans, wie z.B. Ascorbinsäure,
Kaliumbromat, Kaliumiodat, Azodicarbonamid (ADA) oder Ammoniumpersulfat;
ein Reduktionsmittel, wie z.B. L-Cystein; einen Zucker; ein Salz,
wie z.B. Natriumchlorid, Kalziumacetat, Natriumsulfat oder Kalziumsulfat.
Der Teig kann weiterhin einen Emulgator wie z.B. Mono- oder Diglyceride, Diacetylweinsäureester
von Mono- oder Diglyceriden, Zuckerester von Fettsäuren, Polyglycerinester
von Fettsäuren,
Milchsäureester
von Monoglyceriden, Essigsäureester
von Monoglyceriden, Polyoxyethylenstearate, Phospholipide, Lecithin
und Lysolecithin umfassen.
-
Der
Teig kann ein Nudelteig, vorzugsweise hergestellt aus Hartweizenmehl
oder einem Mehl vergleichbarer Qualität, sein. Die Kohlenhydratoxidase
kann, wenn sie bei der Herstellung von Pasta oder Nudeln verwendet
wird, zu einer Stärkung
der Glutenstruktur führen
und dadurch eine Reduktion der Klebrigkeit des Teiges, eine Erhöhung der
Teigstärke
und ein Teigprodukt mit verbesserter Textur bereitstellen.
-
Gebackenes
Produkt
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann für
jede Art eines aus Teig hergestellten gebackenen Produkts, entweder
mit weichem oder knusprigem Charakter, von weißem, hellem oder dunklem Typ,
verwendet werden. Beispiele sind Brot (insbesondere Weiß-, Vollkorn-
oder Roggenbrot), typischerweise in Form von Laiben oder Brötchen, Brot
vom Typ eines französischen
Baguettes, Pitabrot, Tortillas, Kuchen, Pfannkuchen, Kekse, Kleingebäck, Muffins,
Mürbeteigkrusten,
Knäckebrot,
gedämpftes
Brot, Pizza und ähnliche.
-
Vormischung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vormischung, z.B.
in Form einer Mehlzusammensetzung, eines Teiges und/oder gebackener,
aus Teig hergestellter Produkte, in welchem/r/n die Vormischung
die Kohlenhydratoxidase und gegebenenfalls andere, wie oben spezifizierte
Enzyme umfasst. Die Vormischung kann durch Mischen des/der relevanten
Enzyme) mit einem geeigneten Träger
wie Mehl, Stärke,
einem Zucker oder einem Salz hergestellt werden. Die Vormischung
kann andere Teig-verbessernde und/oder Brot-verbessernde Zusätze, wie
z.B. einen jeden der oben genannten Zusätze, einschließlich der
Enzyme, enthalten.
-
Teig- und/oder Brot-verbessernde
Zusätze
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann als ein Teig- und/oder Brot-verbessernder
Zusatz in Form eines Granulates oder gepressten Pulvers bereitgestellt
werden. Der Teig- und/oder Brot-verbessernde
Zusatz hat vorzugsweise eine enge Partikelgrößenverteilung mit mehr als
95% (des Gewichts) der Partikel im Bereich von 25 bis 500 μm.
-
Granulate
und gepresste Pulver können
durch konventionelle Verfahren, z.B. durch Sprühen der Amylase auf einen Träger in einem
Flüssigbett-Granulator
hergestellt werden. Der Träger
kann aus partikulären Kernen
mit einer geeigneten Partikelgröße bestehen.
Der Träger
kann löslich
oder unlöslich,
z.B. ein Salz (wie z.B. NaCl oder Natriumsulfat), ein Zucker (wie
z.B. Saccharose oder Lactose), ein Zuckeralkohol (wie z.B. Sorbit),
Stärke,
Reis, Maisgrieß oder
Soja sein.
-
Aminosäuresequenzen
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann ein Polypeptid sein, das von Microdochium
nivale CBS 100236 hergestellt wird, hat eine wie in SEQ ID NR. 2
gezeigte Aminosäuresequenz,
oder wird von einem in E. coli NRRL B-30034 vorhandenen Gen kodiert;
oder sie kann ein Analog hiervon sein. Das Analog hat mindestens
80% Identität.
-
Die
in SEQ ID NR. 2 gezeigte Aminosäuresequenz
hat weniger als 20% Identität
mit bekannten Sequenzen. Sie ist zu 13,6% identisch mit der Aminosäuresequenz
eines Reticulinoxidasevorläufers
aus kalifornischer Mohnblume (GenPept Zugangsnummer 2897944) und
zu 17,8% identisch mit der Aminosäuresequenz einer 6-Hydroxy-D-Nikotinoxidase aus
Arthrobacter oxidans (GenPept Zugangsnummer 122805).
-
Eine
Aminosäuresequenz
eines Polypeptids kann unter Verwendung von Standardverfahren zum
Erhalten und Sequenzieren von Peptiden bestimmt werden, z.B. wie
durch Findlay und Geisow, Hrsg., Protein Sequencing – A Practical
Approach, 1989, IRL Press, beschrieben. Ein Vergleich mit den Aminosäuresequenzen
des Stands der Technik hat gezeigt, dass SEQ ID NR. 2 nur eine geringe
Homologie (< 20%)
zu jeder Aminosäuresequenz
des Stands der Technik hat.
-
Das
Polypeptid kann eine Variante mit einer Aminosäuresequenz sein, die sich durch
nicht mehr als drei Aminosäuren,
vorzugsweise nicht mehr als zwei Aminosäuren und weiter bevorzugt nicht
mehr als eine Aminosäure
unterscheidet.
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann mindestens eine Teilsequenz umfassen, die
die N-terminale Aminosäuresequenz,
gezeigt bei Positionen 1–24
von SEQ ID NR. 2, oder die internen Sequenzen, gezeigt bei Positionen
229–266,
249–271,
303–322,
336–347,
383–404,
405–414
und 420–440
von SEQ ID NR. 2 ist. Alternativ kann die Kohlenhydratoxidase vorzugsweise
mindestens 90% und weiter bevorzugt mindestens 97% sein, was die
Aktivität
der Kohlenhydratoxidase (hierin mit „homologe Kohlenhydratoxidase" bezeichnet) und
der allelen Formen und Fragmente hiervon qualitativ erhält, wobei
die Fragmente die Kohlenhydratoxidase-Aktivität behalten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die homologe Kohlenhydratoxidase eine Aminosäuresequenz,
die sich durch fünf
Aminosäuren,
vorzugsweise durch vier Aminosäuren,
mehr bevorzugt durch drei Aminosäuren,
sogar mehr bevorzugt durch zwei Aminosäuren und am meisten bevorzugt
durch eine Aminosäure
von mindestens einer dieser Aminosäure-Teilsequenzen unterscheidet.
-
Die
Aminosäuresequenz
der homologen Kohlenhydratoxidase kann sich von jeder der Aminosäure-Teilsequenzen
durch eine Insertion oder Deletion einer oder mehrerer Aminosäurereste
und/oder der Substitution einer oder mehrerer Aminosäurereste
durch andere Aminosäurereste
unterscheiden. Die Aminosäure-Austausche
sind vorzugsweise von unbedeutender Natur, d. h. konservative Aminosäure-Substitutionen, die
die Tertiärstruktur
und/oder Aktivität
der Kohlenhydratoxidase nicht signifikant beeinflussen. Unbedeutende Aminosäure-Austausche
können
auch kleine Deletionen, typischerweise von 1 bis ungefähr 30 Aminosäuren; kleine
amino- oder carboxyterminale Verlängerungen, wie z.B. ein aminoterminaler
Methioninrest; ein kleines Linkerpeptid von bis zu ungefähr 20 bis
25 Resten; oder eine kleine Verlängerung,
die die Reinigung durch Veränderung
der Nettoladung oder einer anderen Funktion erleichtern, wie z.B.
einen Polyhistidin-Abschnitt, ein
antigenes Epitop oder eine Bindungsdomäne, einschließen.
-
Beispiele
von konservativen Substitutionen sind innerhalb der Gruppe der basischen
Aminosäuren (wie
z.B. Arginin, Lysin und Histidin), sauren Aminosäuren (wie z.B. Glutaminsäure und
Asparaginsäure),
polaren Aminosäuren
(wie z.B. Glutamin und Asparagin), hydrophoben Aminosäuren (wie
z.B. Leucin, Isoleucin und Valin), aromatischen Aminosäuren (wie
z.B. Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin) und kleinen Aminosäuren (wie
z.B. Glycin, Alanin, Serin und Threonin). Aminosäure-Substitutionen, die im
Allgemeinen die spezifische Aktivität nicht verändern, sind im Stand der Technik
bekannt und beschrieben, z.B. von H. Neurath und R. L. Hill, 1979,
in The Proteins, Academic Press, New York. Die am häufigsten
auftretenden Austausche sind: Ala/Ser, Val/Ile, Asp/Glu, Thr/Ser,
Ala/Gly, Ala/Thr, Ser/Asn, Ala/Val, Ser/Gly, Tyr/Phe, Ala/Pro, Lys/Arg, Asp/Asn,
Leu/Ile, Leu/Val, Ala/Glu, Asp/Gly, wie auch diese in umgekehrter
Richtung.
-
Nukleinsäuresequenzen
-
Die
Erfindung stellt eine Nukleinsäuresequenz
bereit, die eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine Kohlenhydratoxidase kodiert. Die Kohlenhydratoxidase-kodierende
Nukleinsäuresequenz
kann umfassen:
- a) den Kohlenhydratoxidase-kodierenden
Teil der DNA-Sequenz, der in ein Plasmid kloniert wurde, welches in
Escherichia coli NRRL B-30034 vorhanden ist, oder
- b) die DNA-Sequenz, die mindestens 80% Identität mit der
in den Positionen 67–1550
von SEQ ID NR. 1 gezeigten, aufweist.
-
Das
Maß der
Identität
kann ungefähr
90%, vorzugsweise ungefähr
95%, und am meisten bevorzugt ungefähr 97% betragen.
-
Die
DNA-Sequenz, die die Kohlenhydratoxidase kodiert, kann aus jeder
Zelle oder jedem Mikroorganismus isoliert werden, die/der die fragliche
Kohlenhydratoxidase produziert, wobei verschiedene, im Stand der
Technik gut bekannte Verfahren verwendet werden können, um
die Nukleinsäuresequenz
aus ihrer natürlichen
Umgebung an eine andere Stelle, wo sie reproduziert werden wird,
zu überführen.
-
Der
die Kohlenhydratoxidase oxidierende Bereich der Nukleinsäuresequenz,
die in CBS 100236 beherbergt ist, oder Subsequenzen hiervon, können verwendet
werden, um eine Oligonukleotidprobe zur Isolierung homologer Gene,
die Kohlenhydratoxidasen aus anderen Stämmen verschiedener Genera oder
Spezies kodieren nach im Stand der Technik gut bekannten Verfahren
zu entwickeln. Folglich kann eine genomische oder cDNA-Bibliothek, die aus
solchen anderen Organismen hergestellt wird, auf DNA gescreent werden,
die mit solchen Proben nach einem Standard-Southern-Blot-Verfahren
hybridisiert, um das entsprechende Gen hierin zu identifizieren
und isolieren. Solche Proben können
wesentlich kürzer
als die gesamte Sequenz sein, aber sie sollten mindestens 15, vorzugsweise
mindestens 25 und am meisten bevorzugt mindestens 40 Nukleotide
in der Länge
umfassen. Längere
Proben, vorzugsweise nicht mehr als 1200 Nukleotide in der Länge, können auch
verwendet werden. Sowohl DNA- als auch RNA-Proben können verwendet
werden. Die Proben werden typischerweise zum Nachweisen des entsprechenden
Gens markiert (z.B. mit 32P, 3H, Biotin oder Avidin). Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
bevorzugte Proben auf Basis von SEQ ID NR. 1 konstruiert werden.
-
Genomische
oder eine andere DNA aus solchen anderen Organismen können durch
Agarose- oder Polyacrylamid-Gelelektrophorese oder andere, im Stand
der Technik bekannte Trennverfahren getrennt werden. DNA aus Bibliotheken
oder aufgetrennte DNA kann auf Nitrocellulose oder andere geeignete
Trägermaterialien überführt und
auf ihnen immobilisiert werden. Um Klone oder DNA zu identifizieren,
die mit Nukleinsäuresequenzen
für die
Kohlenhydratoxidase der vorliegenden Erfindung, die in CBS 100236
beherbergt ist, zu identifizieren, wird das Trägermaterial in einem Southern-Blot verwendet, in
welchem das Trägermaterial schließlich dreimal
für 30
Minuten jeweils unter Verwendung von 2 × SSC, 0,2% SDS bei vorzugsweise
nicht mehr als 40°C,
weiter bevorzugt nicht mehr als 45°C, weiter bevorzugt nicht mehr
als 50°C,
weiter bevorzugt nicht mehr als 55°C, sogar noch mehr bevorzugt
nicht mehr als 60°C,
insbesondere nicht mehr als 65°C
gewaschen wird. Die Moleküle,
mit denen die Oligonukleotidprobe unter diesen Bedingungen hybridisiert,
werden unter Verwendung eines Röntgenfilms
nachgewiesen.
-
Die
isolierten Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung, die in der Lage sind, mit einer Oligonukleotidprobe
zu hybridisieren, die mit der Nukleinsäuresequenz für die Kohlenhydratoxidase
der vorliegenden Erfindung, die in CBS 100236 beherbergt ist, ihrem
komplementären
Strang, oder einer Subsequenz hybridisiert, können aus Mikroorganismen eines
jeden Genus, z.B. aus einer Bakterien- oder Pilzquelle, erhalten
werden.
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann erhalten werden aus (oder ist endogen in)
einer gegebenen mikrobiellen Quelle. Daher kann die Kohlenhydratoxidase
durch den Organismus der Quelle oder durch eine Zelle, in welcher
ein Gen aus dieser Quelle eingeführt
wurde, hergestellt wurde.
-
Darüber hinaus
können
homologe Gene identifiziert und aus anderen Quellen, einschließlich Mikroorganismen,
die aus der Natur (z.B. Erde, Kompost, Wasser etc.) unter Verwendung
der oben genannten Proben isoliert wurden, erhalten werden. Techniken
zum Isolieren von Mikroorganismen aus natürlichen Fundorten sind im Stand
der Technik gut bekannt. Die Nukleinsäuresequenz kann dann durch
Screenen einer genomischen oder cDNA-Bibliothek eines anderen Mikroorganismus
in ähnlicher
Weise abgeleitet werden.
-
Nachdem
eine Nukleinsäuresequenz
mit der/den oben beschriebenen Probe(n) nachgewiesen wurde, kann
die Sequenz durch Verwendung von dem Fachmann gut bekannten Verfahren
isoliert oder kloniert werden (siehe z.B. Sambrook et al., 1989,
supra). Die bekannten Techniken, die zur Isolierung oder Klonierung einer
Nukleinsäuresequenz
verwendet werden, schließen
die Isolation aus genomischer DNA, die Herstellung aus cDNA oder
eine Kombination hiervon ein. Das Klonieren der Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung aus solcher genomischer DNA kann z.B.
unter Verwendung der gut bekannten Polymeraskettenreaktion (PCR)
unter Verwendung spezifischer Primer, beispielsweise wie in
US 4,683,202 oder bei R.
K. Saika et al. (1988, Science 239: 487–491) beschrieben, bewirkt
werden. Siehe auch beispielsweise Innis, et al., 1990, PCR Protocols:
A Guide to Methods and Application, Academic Press, New York. Die
Nukleinsäuresequenz kann
aus einem Organismus, der die Kohlenhydratoxidase produziert, oder
einem anderen oder verwandten Organismus, kloniert werden, und daher
kann sie beispielsweise eine Allel- oder Spezies-Variante des die
Kohlenhydratoxidase kodierenden Bereichs der Nukleinsäuresequenz
sein.
-
Alternativ
kann die das Enzym kodierende DNA-Sequenz synthetisch durch etablierte
Standardverfahren, z.B. das Phosphoamidit-Verfahren, welches von
S. L. Beaucage und M. H. Caruthers (1981, Tetrahedron Letters 22:
1859–1869)
beschrieben wurde, oder das von Matthes et al. (1984, The EMBO J.
3: 801–805)
beschriebene Verfahren hergestellt werden. Bei dem zuvor genannten
Phosphoamidit-Verfahren werden Oligonukleotide, z.B. in einem automatischen
DNA-Synthesegerät,
synthetisiert, gereinigt, annealt, ligiert und in geeignete Vektoren
kloniert.
-
Eine
Modifikation der die Kohlenhydratoxidase kodierenden Nukleinsäuresequenz
kann zur Synthese einer Kohlenhydratoxidase, die im Wesentlichen ähnlich zu
der Kohlenhydratoxidase ist, erforderlich sein. Der Ausdruck „im Wesentlichen ähnlich" zu der Kohlenhydratoxidase
bezieht sich auf nicht natürlich
vorkommende Formen der Kohlenhydratoxidase. Diese Kohlenhydratoxidase
kann sich durch eine gewisse technische Veränderung der aus der natürlichen
Quelle isolierten Kohlenhydratoxidase unterscheiden. Zum Beispiel
kann es von Interesse sein, Varianten der Kohlenhydratoxidase zu
synthetisieren, wobei die Varianten sich durch Verwendung von beispielsweise
ortsspezifischer Mutagenese in der spezifischen Aktivität, Thermostabilität, oxidativen
Stabilität,
dem pH-Optimum oder Ähnlichem
unterscheiden. Die analoge Sequenz kann auf Basis des die Kohlenhydratoxidase
kodierenden Bereichs der Nukleinsäuresesequenz für die Kohlenhydratoxidase
der vorliegenden Erfindung, die in CBS 100236 beherbergt ist, einer
Subsequenz hiervon und/oder durch Einführung von Nukleotidsubstitutionen,
die nicht zu einer anderen Aminosäuresequenz der Kohlenhydratoxidase, welche
von der Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, führen,
was aber der Kodonverwendung des Wirtsorganismus, der zur Herstellung
des Enzyms beabsichtigt ist, entspricht, oder durch Einführung von
Nukleotidsubstitutionen, die zu einer anderen Aminosäuresequenz
führen,
konstruiert werden. Für
eine allgemeine Beschreibung der Nukleotidsubstitution siehe z.B.
Ford, et al., 1991, Protein Expression and Purification 2: 95–107.
-
Solche
Substitutionen können
außerhalb
von Bereichen vorgenommen werden, die für die Funktion des Moleküls kritisch
sind und noch in einer aktiven Kohlenhydratoxidase resultieren.
Aminosäurereste,
die für die
Aktivität
der Kohlenhydratoxidase, die durch die isolierte Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, essenziell sind und daher vorzugsweise nicht Gegenstand
von Substitutionen sind, können
gemäß im Stand
der Technik bekannten Verfahren, wie z.B. ortsspezifischer Mutagenese
oder Alanin-Scanning-Mutagenese (siehe z.B. Cunningham und Wells,
1989, Science 244: 1081–1085)
identifiziert werden. Bei der letztgenannten Technik werden Mutationen
bei jedem positiv geladenen Rest im Molekül eingeführt und die resultierenden
mutierten Moleküle
werden auf ihre Proteaseaktivität
getestet, um Aminosäurereste
zu identifizieren, die für
die Aktivität
des Moleküls
kritisch sind. Stellen der Substrat-Enzym-Wechselwirkung können auch
durch Analyse der Kristallstruktur, die durch solche Techniken,
wie Kernspinresonanzanalyse, Kristallographie oder Fotoaffinitätsmarkierung,
bestimmt werden (siehe z.B. de Vos, et al., 1992, Science 255: 306–312; Smith,
et al., 1992, Journal of Molecular Biology 224: 899–904; Wlodaver,
et al., 1992, FEBS Letters 309: 59–64).
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann ein Fusionspolypeptid sein, in welchem
ein anderes Polypeptid an den N-Terminus oder den C-Terminus des
Polypeptids oder Fragments hiervon fusioniert ist. Ein Fusionspolypeptid wird
durch Fusion einer Nukleinsäuresequenz
(oder eines Teils hiervon), welche ein anderes Polypeptid kodiert,
an eine Nukleinsäuresequenz
(oder einen Teil hiervon) der vorliegenden Erfindung hergestellt.
Techniken zur Herstellung von Fusionspolypeptiden sind im Stand
der Technik bekannt und schließen
das Ligieren der kodierenden Sequenzen, die Polypeptide kodieren,
ein, so dass sie im Leserahmen sind und so dass die Expression des
Fusionspolypeptids unter der Kontrolle des/der gleichen Promotors/en
und Terminators ist.
-
Noch
ein weiteres Verfahren zum Identifizieren von Kohlenhydratoxidase-kodierenden
Klonen würde das
Insertieren von genomischen DNA-Fragmenten in einen Expressionsvektor,
wie z.B. ein Plasmid, das Transformieren Kohlenhydratoxidasenegativer
Bakterien mit der resultierenden genomischen DNA-Bibliothek und
danach das Ausplattieren der transformierten Bakterien auf Agar,
enthaltend ein Substat für
die Kohlenhydratoxidase, wodurch den Klonen die Expression der zu
identifizierenden Kohlenhydratoxidase erlaubt ist, beinhalten.
-
Schließlich kann
die DNA-Sequenz von gemischtem genomischem und synthetischem Ursprung,
gemischtem synthetischem und cDNA-Ursprung oder gemischtem genomischen
und cDNA-Ursprung sein, hergestellt nach Standardtechniken durch
Ligieren von Fragmenten synthetischen, genomischen oder cDNA-Ursprungs,
wie geeignet, wobei die Fragemente den verschiedenen Abschnitten
der gesamten DNA-Sequenz entsprechen.
-
Identität der Aminosäure- oder
Nukleinsäuresequenzen
-
Die
Polypeptididentität,
auf die sich diese Beschreibung mit den Ansprüchen bezieht, wird als Maß der Identität zwischen
zwei Sequenzen bestimmt, welche eine Abweichung der ersten Sequenz
von der zweiten anzeigt. Die Identität kann in geeigneter Weise
nach dem Verfahren, das in Needleman, S. B. und Wunsch, C. D., (1970),
Journal of Molecular Biology, 48, 443–45, beschrieben ist, mit den
folgenden Einstellungen für
den Polypeptidsequenzvergleich bestimmt werden: GAP creation penalty
3,0 und GAP extension penalty 0,1. Die Bestimmung kann mittels eines
bekannten Computerprogramms, wie z.B. GAP, welches in dem GCG-Programmpaket
(Programmhandbuch für
das Wisconsin-Paket, Version 8, August 1994, Genetics Computer Group,
575 Science Drive, Madison, Wisconsin, USA 53711) zur Verfügung gestellt
wird, durchgeführt
werden.
-
Alternativ
kann das Maß der
Identität
durch das Clustal-Verfahren (Higgins, 1989, CABIOS 5: 151–153) unter
Verwendung der LASERGENETM MEGALIGNTM Software (DNASTAR, Inc., Madison, WI)
mit einer Identitätstabelle
und den folgenden mehrfachen Alignment-Parametern bestimmt werden:
Gap penalty 10 und Gap length penalty 10. Die paarweisen Alignment-Parameter
betrugen Ktuple = 1, gap penalty = 3, windows = 5 und diagonals
= 5.
-
Der
reife Bereich eines analogen Polypeptids kann ein Maß der Identität von vorzugsweise
mindestens 90%, speziell mindestens 95% mit der Sequenz der oben
beschriebenen Kohlenhydratoxidase zeigen.
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird das Maß der Identität zweier
Nukleinsäuresequenzen durch
das Clustal-Verfahren (Higgins, 1989, CABIOS 5: 151–153) mit
einer Identitätstabelle,
einem gap penalty von 10 und einem gap length penalty von 10 bestimmt.
-
Herstellung
der Kohlenhydratoxidase
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann durch aerobe Kultivierung eines transformierten
Wirtsorganismus, der die geeignete genetische Information enthält, aus
dem oben genannten Stamm hergestellt werden. Solche Transformanten
können
durch im Stand der Technik bekannte Verfahren wie oben beschrieben
hergestellt und kultiviert werden.
-
Nukleinsäurekonstrukte
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Nukleinsäurekonstrukte, die eine Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung umfassen, welche funktionsfähig mit
einer oder mehreren Kontrollsequenzen verbunden ist, die die Expression
der kodierenden, Sequenz in einer geeigneten Wirtszelle unter Bedingungen,
die mit den Kontrollsequenzen zusammen passen, steuern.
-
Das
Nukleinsäurekonstrukt
kann ein Nukleinsäuremolekül, entweder
einzel- oder doppelsträngig, sein,
das aus einem natürlich
vorkommenden Gen isoliert wurde oder das so modifiziert wurde, dass
es Nukleinsäureabschnitte
enthält,
die kombiniert und nebeneinander in einer Weise positioniert wurden,
die sonst nicht in der Natur existieren würde. Das Nukleinsäurekonstrukt
kann eine Expressionscassette sein, wenn das Nukleinsäurekonstrukt
alle die Kontrollsequenzen enthält,
die zur Expression einer kodierenden Sequenz der vorliegenden Erfindung
benötigt
werden. Die kodierende Sequenz kann eine Sequenz sein, die in mRNA
transkribiert und in eine Kohlenhydratoxidase der vorliegenden Erfindung
translatiert wird, wenn sie unter die Kontrolle von geeigneten Kontrollsequenzen
gestellt wird. Die Grenzen der kodierenden Sequenz werden im Allgemeinen
durch ein Translationsstartkodon ATG am 5'-Ende und ein Translationsstoppkodon
am 3'-Ende bestimmt
Eine kodierende Sequenz kann einschließen, ohne darauf begrenzt zu
sein, DNA, cDNA und rekombinante Nukleinsäuresequenzen.
-
Eine
isolierte Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung kann auf eine Vielzahl von Arten manipuliert
werden, um für
die Expression der Kohlenhydratoxidase zu sorgen. Die Manipulation
der Nukleinsäuresequenz
vor der Insertion in einen Vektor kann in Abhängigkeit von dem Expressionsvektor
wünschenswert oder
notwendig sein. Die Techniken zum Modifizieren von Nukleinsäuresequenzen
unter Verwendung von Klonierungsverfahren sind im Stand der Technik
gut bekannt.
-
Die
Kontrollsequenzen können
alle Bestandteile einschließen,
die zur Expression der kodierenden Sequenz der Nukleinsäuresequenz
notwendig oder vorteilhaft sind. Jede Kontrollsequenz kann zu der
die Kohlenhydratoxidase kodierenden Nukleinsäuresequenz nativ oder fremd
sein. Solche Kontrollsequenzen schließen ein, ohne darauf begrenzt
zu sein, einen Leader, einen Promotor, eine Signalsequenz und einen
Transkriptionsterminator. Die Kontrollsequenzen schließen zumindest
einen Promotor sowie Transkriptions- und Translations-Stoppsignale
ein. Die Kontrollsequenzen können mit
Linkem für
Zwecke der Einführung
spezifischer Restriktionsschnittstellen bereitgestellt werden, welche
die Ligation von Kontrollsequenzen mit dem kodierenden Bereich der
eine Kohlenhydratoxidase kodierenden Nukleinsäuresequenz erleichtern.
-
Die
Kontrollsequenz kann eine geeignete Promotorsequenz sein, eine Nukleinsäuresequenz,
die von der Wirtszelle für
die Expression der Nukleinsäuresequenz
erkannt wird. Die Promotorsequenz enthält Transkriptionskontrollsequenzen,
die die Expression der Kohlenhydratoxidase vermitteln. Der Promotor
kann jede Nukleinsäuresequenz
sein, die in der Wirtszelle der Wahl Transkriptionsaktivität zeigt
und kann aus Genen erhalten werden, die extrazelluläre oder
intrazelluläre
Kohlenhydratoxidase entweder homolog oder heterolog zu der Wirtszelle
kodieren.
-
Beispiele
von geeigneten Promotoren zum Steuern der Transkription des Nukleinsäurekonstrukts
der vorliegenden Erfindung, insbesondere in einem bakteriellen Wirt,
sind die Promotoren, die erhalten wurden aus dem E. coli lac-Operon,
dem Streptomyces coelicolor Agarase-Gen (dagA), dem Bacillus subtilis
Levansucrase-Gen (sacB), dem Bacillus licheniformis alpha-Amylase-Gen
(amyL), dem Bacillus stearothermophilus Gen der maltogenen Amylase
(amyM), dem Bacillus amyloliquefaciens alpha-Amylase-Gen (amyQ,
dem Bacillus licheniformis Penicillinase-Gen (penP), den Bacillus
subtilis xylA- und
xylB-Genen und dem prokaryotischen beta-Lactamase-Gen (Villa-Kamaroff
et al., 1978, Proceedings of the National Academy of Sciences USA
75: 3727–3731),
wie auch dem tac-Promotor (DeBoer et al., 1983, Proceedings of the
National Academy of Sciences USA 80: 21–25). Weitere Promotoren sind
beschrieben in „Useful
proteins from recombinant bacteria" in Scientific American, 1980, 242:
74–94;
und in Sambrook et al., 1989, supra.
-
Zur
Transkription in einem Pilzwirt schließen Beispiele verwendbarer
Promotoren jene ein, die aus dem Gen erhältlich sind, das Aspergillus
oryzae TAKA-Amylase, Rhizomucor miehei Asparaginproteinase, A. niger
neutrale a-Amylase, A. niger saure stabile a-Amylase, A. niger Glucoamylase, Rhizomucor
miehei Lipase, A. oryzae alkalische Protease, A. oryzae Triosephosphat-Isomerase
und A. nidulans Acetamidase kodiert.
-
Die
Kontrollsequenz kann auch eine geeignete Transkriptionsterminator-Sequenz
sein, eine Sequenz, die von der Wirtszelle der Wahl zur Terminierung
der Transkription erkannt wird. Die Terminatorsequenz ist mit dem
3'-Ende der die
Kohlenhydratoxidase kodierenden Nukleinsäuresequenz funktionsfähig verknüpft. Jeder Terminator,
der in der Wirtszelle der Wahl funktionsfähig ist, kann in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
-
Die
Kontrollsequenz kann auch eine geeignete Leadersequenz sein, ein
nicht-translatierter Bereich einer mRNA, der für die Translation durch die
Wirtszelle wichtig ist. Die Leadersequenz ist mit dem 5'-Ende der die Kohlenhydratoxidase
kodierenden Nukleinsäuresequenz
funktionsfähig
verknüpft.
Jede Leadersequenz, die in der Wirtszelle der Wahl funktionsfähig ist,
kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-
Die
Kontrollsequenz kann auch ein ein Signalpeptid kodierender Bereich
sein, der für
eine Aminosäuresequenz
kodiert, die mit dem Aminoterminus der Kohlenhydratoxidase verbunden
ist, das die exprimierte Kohlenhydratoxidase in den sekretorischen
Weg der Zelle steuern kann. Der das Signalpeptid kodierende Bereich
kann für
die Kohlenhydratoxidase nativ sein oder er kann aus fremden Quellen
erhalten werden. Das 5'-Ende
der kodierenden Sequenz der Nukleinsäuresequenz kann inhärent einen
Signalpeptid-kodierenden Bereich enthalten, der natürlicherweise
im Translationsleserahmen mit dem Abschnitt des kodierenden Bereichs,
der die sekretierte Kohlenhydratoxidase kodiert, verbunden ist.
Alternativ kann das 5'-Ende
der kodierenden Sequenz ein Signalpeptid enthalten, das einen Bereich
kodiert, der für
den Teil der kodierenden Sequenz fremd ist, die die sekretierte
Kohlenhydratoxidase kodiert. Der fremde Signalpeptid-kodierende
Bereich kann benötigt
werden, wenn die kodierende Sequenz normalerweise keinen Signalpeptid-kodierenden
Bereich enthält.
Alternativ kann der fremde Signalpeptid-kodierende Bereich einfach
den natürlichen
Signalpeptid-kodierenden
Bereich ersetzen, um eine verstärkte
Sekretion der Kohlenhyratoxidase im Vergleich zum natürlichen
Signalpeptid-kodierenden Bereich, der normalerweise mit der kodierenden
Sequenz verbunden ist, zu erhalten. Jeder Signalpeptid-kodierende
Bereich, der in der Lage ist, die exprimierte Kohlenhydratoxidase
in den sekretorischen Weg der Wirtszelle der Wahl zu lenken, kann
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-
Ein
wirksamer Signalpeptid-kodierender Bereich für eine bakterielle Wirtszelle,
insbesondere Bacillus, ist der Signalpeptid-kodierdende Bereich,
welcher aus dem Gen der maltogenen Amylase aus Bacillus NCIB 11837,
dem Bacillus stearothermophilus alpha-Amylase-Gen, dem Bacillus licheniformis
Subtilisin-Gen, dem Bacillus licheniformis beta-Lactamase-Gen, den Bacillus stearothermophilus
neutralen Proteasegenen (nprT, nprS, nprM) und dem Bacillus subtilis
prsA-Gen erhalten wird. Weitere Signalpeptide sind von Simonen und Palva,
1993, Microbiological Reviews 57: 109–137 beschrieben.
-
Expressionsvektoren
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Expressionsvektoren,
die eine Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung, einen Promotor und transkriptionale
und translationale Stoppsignale enthalten. Verschiedene Nukleinsäure- und
Kontrollsequenzen, die oben beschrieben sind, können zusammengefügt werden,
um einen rekombinanten Expressionsvektor herzustellen, der eine
oder mehrere passende Restriktionsschnittstellen einschließen kann,
um eine Insertion oder Substitution der die Kohlenhydratoxidase
kodierenden Nukleinsäuresequenz
an solchen Stellen zu ermöglichen.
Alternativ kann die Nukleinsäuresequenz der
vorliegenden Erfindung durch Insertieren der Nukleinsäuresequenz
oder eines Nukleinsäurekonstrukts, welches
die Sequenz umfasst, in einem zur Expression geeigneten Vektor exprimiert
werden. Bei der Schaffung des Expressionsvektors ist die kodierende
Sequenz in dem Vektor so lokalisiert, dass die kodierende Sequenz
funktionsfähig
mit zur Expression, und möglicherweise
Sekretion, geeigneten Kontrollsequenzen verknüpft ist.
-
Der
Expressionsvektor kann in Eukaryoten eine Polyadenylierungssequenz
umfassen, die funktionsfähig
mit der die Kohlenhydratoxidase kodierenden DNA-Sequenz verknüpft ist.
Terminations- und Polyadenylierungssequenzen können geeigneterweise aus der
gleichen Quelle wie der Promotor stammen.
-
Der
rekombinante Expressionsvektor kann jeder Vektor sein, der geeigneterweise
rekombinanten DNA-Verfahrensweisen unterzogen werden kann, und die
Expression der Nukleinsäuresequenz
bewirken kann. Die Wahl des Vektors wird typischerweise von der
Kompatibilität
des Vektors mit der Wirtszelle, in welche der Vektor eingeführt werden
soll, abhängen.
Die Vektoren können
linear oder geschlossene zirkuläre
Plasmide sein. Der Vektor kann ein autonom replizierender Vektor,
d. h. ein Vektor, der als extrachromosomale Einheit existiert, dessen
Replikation unabhängig
von der chromosomalen Replikation erfolgt, z.B. ein Plasmid, ein
extrachromosomales Element, ein Minichromosom oder ein künstliches
Chromosom, sein. Der Vektor kann ein jegliches Mittel sein, das
die Selbstreplikation sicherstellt. Alternativ kann der Vektor ein
solcher sein, der, wenn er in eine Wirtszelle eingeführt ist,
sich in das Genom integriert und zusammen mit dem/den Chromosom(en), in
welches er integriert wurde, repliziert wird. Das Vektorsystem kann
ein einzelner Vektor oder ein einzelnes Plasmid, zwei oder mehr
Vektoren oder Plasmide, die zusammen die Gesamt-DNA enthalten, die
in das Genom der Wirtszelle eingeführt werden soll, oder ein Transposon
sein.
-
Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten vorzugsweise einen
oder mehrere selektierbare Marker, die eine einfache Selektion auf
transformierte Zellen erlauben. Ein selektierbarer Marker ist ein
Gen, dessen Produkt eine Biozidresistenz, Resistenz gegen Schwermetalle,
Prototrophie für
Auxotrophe und Ähnliches
bereitstellt. Beispiele für
bakterielle selektierbare Marker sind die dal-Gene aus Bacillus
subtilis oder Bacillus licheniformis oder Marker, die Antibiotikaresistenz
wie z.B. Ampicillin-, Kanamycin-, Erythromycin-, Chloramphenicol-
oder Tetracyclinresistenz verleihen. Darüber hinaus kann die Selektion
durch eine Cotransformation z.B. wie in WO 91/09129 durchgeführt werden,
wo der selektierbare Marker auf einem getrennten Vektor ist.
-
Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten ein Element(e), das
die stabile Integration des Vektors in das Wirtszellgenom oder die
autonome Replikation des Vektors in der Zelle unabhängig von
dem Genom der Zelle erlaubt.
-
Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung können in das Wirtszellgenom
integriert werden, wenn sie in die Wirtszelle eingeführt sind.
Zur Integration kann der Vektor auf die die Kohlenhydratoxidase
kodierende Nukleinsäuresequenz
oder andere Elemente des Vektors zur stabilen Integration des Vektors
in das Genom durch homologe Rekombination angewiesen sein. Alternativ
kann der Vektor zusätzliche
Nukleinsäuresequenzen
zur Steuerung der Integration durch homologe Rekombination in das
Genom der Wirtszelle enthalten. Die zusätzlichen Nukleinsäuresequenzen
ermöglichen
es dem Vektor, in das Wirtszellgenom an einer spezifischen Stelle
im Chromosom integriert zu werden. Um die Wahrscheinlichkeit der
Integration an einer präzisen
Stelle zu erhöhen,
sollten die Integrationselemente vorzugsweise eine ausreichende
Zahl von Nukleinsäuren,
wie z.B. 100 bis 1.500 Basenpaare, vorzugsweise 400 bis 1.500 Basenpaare
und am meisten bevorzugt 800 bis 1.500 Basenpaare enthalten, die
zu der entsprechenden Zielsequenz hoch-homolog sind, um die Wahrscheinlichkeit
einer homologen Rekombination zu erhöhen. Die Integrationselemente
können
eine jede Sequenz sein, die zu der Zielsequenz im Genom der Zelle
homolog ist. Darüber
hinaus können
die Integrationselemente nichtkodierende oder kodierende Nukleinsäuresequenzen
sein.
-
Zur
autonomen Replikation kann der Vektor weiterhin einen Replikationsursprung
umfassen, der es dem Vektor ermöglicht,
sich autonom in der fraglichen Wirtszelle zu replizieren. Beispiele
von bakteriellen Replikationsursprüngen sind die Replikationsursprünge der
Plasmide pBR322, pUC19, pACYC177 und pACYC184, die die Replikation
in E. coli erlauben und pUB110, pE194, pTA1060 und pAMβ1, die die
Replikation in Bacillus erlauben. Der Replikationsursprung kann
einer mit einer Mutation sein, um seine Funktion in einer Bacilluszelle
temperatursensitiv zu machen (siehe z.B. Ehrlich, 1978, Proceedings
of the National Academy of Sciences USA 75: 1433).
-
Mehr
als eine Kopie einer Nukleinsäuresequenz,
die eine Kohlenhydratoxidase der vorliegenden Erfindung kodiert,
kann in die Wirtszelle eingeführt
werden, um die Expression der Nukleinsäuresequenz zu amplifizieren.
Stabile Amplifikation der Nukleinsäuresequenz kann durch Integration
mindestens einer zusätzlichen
Kopie der Sequenz in das Wirtszellgenom unter Verwendung von im
Stand der Technik gut bekannten Verfahren und Selektionieren auf
Transformanten erhalten werden. Ein geeignetes Verfahren zum Erreichen der
Amplifikation von genomischen Sequenzen ist in WO 94/14968 beschrieben.
-
Verfahren,
die zur Konstruktion von Vektoren geeignet sind, die eine Kohlenhydratoxidase
kodieren und jeweils den Promotor, Terminator und andere Elemente
enthalten, sind dem Fachmann gut bekannt (vgl. z.B. Sambrook et
al., supra).
-
Es
kann auch wünschenswert
sein, regulatorische Sequenzen hinzuzufügen, die die Regulation der Expression
der Kohlenhydratoxidase relativ zum Wachstum der Wirtszelle erlauben.
Beispiele für
regulatorische Systeme sind jene, die die Expression des Gens, das
an- oder ausgeschaltet werden soll, in Antwort auf einen chemischen
oder physikalischen Stimulus, einschließlich des Vorhandenseins einer
regulatorischen Verbindung, bewirken. Regulatorische Systeme in
prokaryotischen Systemen würden
die lac-, tac- und trp-Operatorsysteme
einschließen.
Andere Beispiele von regulatorischen Sequenzen sind solche, die
die Genamplifikation erlauben. In diesen Fällen würde die die Kohlenhydratoxidase
kodierende Nukleinsäuresequenz
funktionsfähig
mit einer Regulatorsequenz verknüpft
werden.
-
Während eine
intrazelluläre
Expression in gewisser Hinsicht vorteilhaft sein könnte, z.B.
bei Verwendung von bestimmten Bakterien als Wirtszellen, ist es
im Allgemeinen bevorzugt, dass die exprimierte Kohlenhydratoxidase
extrazellulär
sezerniert wird.
-
Wirtszellen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Wirtszellen, die
entweder ein DNA-Konstrukt oder
einen Expressionsvektor, wie oben beschrieben, umfassen, welche
vorteilhafterweise zur rekombinanten Herstellung der Kohlenhydratoxidase
verwendet werden. Die Wirtszelle kann jeder Abkömmling einer Elternzelle sein,
der aufgrund von Mutationen, die während der Replikation auftreten,
nicht identisch mit der Elternzelle ist. Die Zelle ist vorzugsweise
mit einem Vektor transformiert, der eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, gefolgt von einer Integration des Vektors in das Wirtschromosom. „Transformation" bedeutet das Einführen eines Vektors,
der eine Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung umfasst, in eine Wirtszelle, so dass
der Vektor als chromosomal integrierter oder als ein selbstreplizierender
extrachromosomaler Vektor erhalten bleibt. Die Integration gilt
allgemein als ein Vorteil, da die Nukleinsäuresequenz mit höherer. Wahrscheinlichkeit stabil
in der Zelle erhalten bleibt. Die Integration des Vektors in das
Wirtschromosom tritt durch homologe oder nicht-homologe Rekombination,
wie oben beschrieben, auf.
-
Die
Wahl der Wirtszelle wird in einem großen Ausmaß von dem Gen, das die Kohlenhydratoxidase kodiert,
und seiner Quelle abhängen.
Die Wirtszelle kann eine Zelle eines höheren Organismus, wie z.B.
eines Säugers
oder eines Insekts, sein, aber vorzugsweise ist sie eine mikrobielle
Zelle, z.B. eine Bakterien- oder eine Pilzzelle (einschließlich Hefe).
-
Beispiele
für geeignete
Bakterienzellen sind grampositive Bakterien, einschließlich, ohne
darauf begrenzt zu sein, eine Bacilluszelle, z.B. Bacillus alkalophilus,
Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus brevis, Bacillus circulans,
Bacillus coagulans, Bacillus firmus, Bacillus lautus, Bacillus lentus,
Bacillus licheniformis, Bacillus megaterium, Bacillus pumilus, Bacillus
stearothermophilus, Bacillus subtilis und Bacillus thuringiensis;
oder eine Streptomyces-Zelle, z.B. Streptomyces lividans oder Streptomyces
murinus, oder gramnegative Bakterien wie z.B. E. coli und Pseudomonas
sp. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die bakterielle Wirtszelle eine Zelle von Bacillus lentus, Bacillus
licheniformis, Bacillus stearothermophilus oder Bacillus subtilis.
-
Die
Transformation einer bakteriellen Wirtszelle kann z.B. durch Protoplasten-Transformation (siehe z.B.
Chang und Cohen, 1979, Molecular General Genetics 168: 111–115), durch
Verwendung kompetenter Zellen (siehe z.B. Young und Spizizin, 1961,
Journal of Bacteriology 81: 823–829,
oder Dubnau und Davidoff-Abelson, 1971, Journal of Molecular Biology
56: 209–221),
durch Elektroporation (siehe z.B. Shigekawa und Dower, 1988, Biotechniques
6: 742–751)
oder durch Konjugation (siehe z.B. Koehler und Thorne, 1987, Journal of
Bacteriology 169: 5771–5278)
bewirkt werden.
-
Die
Wirtszelle kann auch ein Eukaryont sein, wie z.B. eine Säugerzelle,
eine Insektenzelle, eine Pflanzenzelle oder eine Pilzzelle. Verwendbare
Säugerzellen
schließen Ovarienzellen
chinesischer Hamster (Chinese hamster ovary (CHO)), HeLa-Zellen,
Babyhamster-Nieren-(baby hamster kidney (BHK))-Zellen, COS-Zellen
oder eine Reihe anderer immortalisierter Zelllinien, die z.B. von
der „American
Type Culture Collection" erhältlich sind,
ein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Wirtszelle eine Pilzzelle. „Pilz", wie hierin verwendet,
schließt
die Stämme
Ascomyceten, Basidomyceten, Chytridiomyceten und Zygomyceten (wie
definiert durch Hawksworth et al., Ainsworth und Bisby's Dictionary of The
Fungi, 8. Ausgabe, 1995, CAB International, University Press, Cambridge,
UK), wie auch die Oomyceten (wie zitiert in Hawksworth et al., 1995, supra,
Seite 171) und alle mitosporen Pilze (Hawksworth et al., 1995, supra)
ein. Repräsentative
Gruppen der Ascomyceten schließen
z.B. ein Neurospora, Eupenicillium (= Penicillium), Emericella (=
Aspergillus), Eurotium (= Aspergillus) und die oben aufgelisteten
echten Hefen. Beispiele für
Basidiomyceten schließen
Pilze im engeren Sinne, Roste und Brände ein. Repräsentative
Gruppen der Chytridiomyceten schließen z.B. ein Allomyces, Blastocladiella,
Coelomomyces und Wasserpilze. Repräsentative Gruppen der Oomyceten
schließen z.B.
ein Saprolegniomyceten Wasserpilze (Wasserschimmelpilz) wie z.B.
Achlya. Beispiele für
mitospore Pilze schließen
Aspergillus, Penicillium, Candida und Alternaria ein. Repräsentative
Gruppen von Zygomyceten schließen
z.B. ein Rhizopus und Mucor.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Pilzwirtszelle eine Hefezelle. „Hefe", wie hierin verwendet, schließt ascosporogene
Hefe (Endomycetales), basidiosporogene Hefe und zu den Fungi Imperfecti
gehörende
Hefen (Blastomyceten). Die ascosporogenen Hefen können in
die Familien Spermophthoraceae und Saccharomycetaceae aufgeteilt
werden. Die letztgenannten umfassen vier Unterfamilien, Schizosaccharomycoideae
(z.B. Genus Schizosaccharomyces), Nadsonioideae, Lipomycoideae und
Saccharomycoideae ( z.B. die Genera Pichia, Kluyveromyces und Saccharomyces).
Die basidiosporogenen Hefen schließen die Genera Leucosporidium,
Rhodosporidium, Sporidiobolus, Filobasidium und Filobasidiella ein.
Die zu den Fungi Imperfecti gehörenden
Hefen werden in zwei Familien eingeteilt, Sporobolomycetaceae (z.B.
Genera Sorobolomyces und Bullera) und Cryptococcaceae (z.B. Genus
Candida). Die Hefe kann sein wie beschrieben in Biology and Activities
of Yeast (Skinner, F. A., Passmore, S. M. und Davenport, R. R.,
Hrsg., Soc. App. Bacteriol. Symposium Folge Nr. 9, 1980). Die Biologie
von Hefen und Manipulation der Hefegenetik sind im Stand der Technik gut
bekannt (siehe z.B. Biochemistry and Genetics of Yeast, Bacil, M.,
Horecker, B. J. und Stopani, A. O. M., Hrsg., 2. Auflage, 1987; The
Yeasts, Rose, A. H. und Harrison, J. S., Hrsg. 2. Auflage, 1987;
und The Molecular Biology of the Yeast Saccharomyces, Strathern
et al., Hrsg., 1981).
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefewirtszelle eine Zelle einer Spezies von Candida, Kluyveromyces,
Saccharomyces, Schizosaccharomyces, Pichia oder Yarowia.
-
In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Hefewirtszelle
eine Saccharomyces carlsbergensis, Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces
diastaticus, Saccharomyces douglasii, Saccharomyces kluyveri, Saccharomyces
norbensis oder Saccharomyces oviformis Zelle. In einer anderen am
meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefewirtszelle eine Kluyveromyces lactis Zelle. In einer
anderen am meisten bevorzugten Ausführurgsform ist die Hefewirtszelle
eine Yarowia lipolytica Zelle.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Pilzwirtszelle eine filamentöse Pilzzelle. „Filamentöse Pilze" schließen alle
filamentösen
Formen der Untergruppe Eumycetes und Oomycetes (wie bei Hawksworth et
al., 1995, supra definiert) ein. Die filamentösen Pilze sind durch eine vegetative
Mycelwand charakterisiert, die aus Chitin, Cellulose, Glucan, Chitosan,
Mannan und anderen komplexen Polysacchariden zusammengesetzt ist.
Vegetatives Wachstum wird durch Hyphenverlängerung erreicht und der Kohlenstoffkatabolismus
ist obligatorisch aerob. Im Gegensatz dazu erfolgt das vegetative
Wachstum von Hefen, wie z.B. Saccharomyces cerevisiae, durch Knospung
eines einzelligen Thallus und der Kohlenstoffkatabolismus kann fermentativ
sein. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die filamentöse Pilzwirtszelle
eine Zelle einer Spezies von Acremonium, Aspergillus, Fusarium,
Humicola, Mucor, Myceliophthora, Neurospora, Penicillium, Thielavia,
Tolypocladium und Trichoderma, ohne darauf beschränkt zu sein.
-
In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die filamentöse Pilzwirtszelle
eine Aspergillus awamori, Apergillus foetidus, Aspergillus japonicus,
Aspergillus nidulans, Aspergillus niger oder Aspergillus oryzae
Zelle. In einer anderen, am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilzwirtszelle eine Fusarium cerealis, Fusarium crookwellense, Fusarium
graminearum, Fusarium oxysporum, Fusarium sambucinum, Fusarium sulphureum
oder Fusarium venenatum Zelle. In einer anderen, am meisten bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilzwirtszelle eine Humicola insolens oder Humicola lanuginosa Zelle. In
einer anderen, am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die filamentöse Pilzwirtszelle
eine Mucor miehei Zelle. In einer anderen, am meisten bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilzwirtszelle eine Myceliophthora thermofilum Zelle. In einer anderen,
am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilzwirtszelle eine Neurospora crassa Zelle. In einer anderen, am
meisten bevorzugten Ausführungsform ist
die filamentöse
Pilzwirtszelle eine Penicillium purpurogenum Zelle. In einer anderen,
am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilzwirtszelle eine Thielavia terrestris Zelle. In einer anderen,
am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die Trichodermazelle eine Trichoderma harzianum, Trichoderma
koningii, Trichoderma longibrachiatum, Trichoderma reesei oder Trichoderma
viride Zelle.
-
Pilzzellen
können
durch ein Verfahren transformiert werden, das in einer an sich bekannten
Weise Protoplastenformation, Transformation der Protoplasten und
Regeneration der Zellwand einbezieht. Geeignete Verfahrensweisen
zur Transformation von Aspergillus-Wirtszellen sind in
EP 238 023 und Yelton et al., 1984, Proceedings
of the National Academy of Science USA 81: 1470–1474, beschrieben. Ein geeignetes
Verfahren zum Transformieren von Fusarium-Spezies ist in Malardier
et al., 1989, Gene 78: 147–156
oder in der parallel anhängigen
US mit der laufenden Nummer 08/269449 beschrieben. Die Hefe kann
unter Verwendung von Verfahrensweisen transformiert werden, die
von Becker und Guarente, in Abelson, J. N. und Simon, M. I., Hrsg. „Guide
to Yeast Genetics and Molecular Biology", Methods in Enzymology, Band 194, S.
182–187,
Academic Press, Inc., New York; Ito, et al., 1983, Journal of Bacteriology
153: 163; und Hinnen, et al., 1978, Proceedings of the National
Academy of Sciences USA, 75: 1920, beschrieben sind. Säugerzellen
können
durch direkte Aufnahme unter Verwendung des Kalziumphosphat-Präzipitationsverfahrens
von Graham und Van der Eb (1978, Virology 52: 546) transformiert
werden.
-
Rekombinante
Verfahren zur Herstellung
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann durch rekombinante Verfahren hergestellt
werden, die das Kultivieren einer wie oben beschriebenen Wirtszelle
unter Bedingungen, die für
die Herstellung dieser Kohlenhydratoxidase zuträglich sind, und das Gewinnen
der Kohlenhydratoxidase aus den Zellen und/oder dem Kulturmedium umfasst.
-
In
diesen Verfahren werden die Zellen in einem Nährstoffmedium, das zur Herstellung
der Kohlenhydratoxidase geeignet ist, unter Verwendung von an sich
bekannten Verfahren kultiviert. Zum Beispiel kann die Zelle durch
Kultivierung in Schüttelflaschen,
Fermentation in kleinem oder großen Maßstab (einschließlich kontinuierlicher,
batchweiser, Fed-Batch- oder Festphasenfermentationen) im Labor
oder in Industrie fermentern kultiviert werden, welche in einem geeigneten
Medium und unter Bedingungen, die erlauben, dass die Kohlenhydratoxidase
exprimiert und/oder isoliert wird, durchgeführt wird. Die Kultivierung
findet in einem geeigneten Nährmedium
statt, das Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganische Salze
umfasst, unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahrensweisen
(siehe z.B. M. V. Arbige et al., in Abraham L. Sonnenshein, James
A. Hoch, und Richard Losick, Hrsg., Bacillus subtilis and other
Gram-Positive Bacteria, American Society for Microbiology, Washington,
D. C., 1993, S. 871–895).
Geeignete Medien sind von gewerblichen Anbietern erhältlich oder
können
gemäß veröffentlichter
Zusammensetzungen (z.B. in den Katalogen der American Type Culture
Collection) hergestellt werden. Wenn die Kohlenhydratoxidase in
das Nährmedium sezerniert
wird, kann die Kohlenhydratoxidase direkt aus dem Medium gewonnen
werden. Wenn die Kohlenhydratoxidase nicht sekretiert wird, wird
sie aus Zelllysaten gewonnen.
-
Die
Kohlenhydratoxidase kann unter Verwendung von im Stand der Technik
bekannten Verfahren, die für
das Polypeptid spezifisch sind, nachgewiesen werden. Diese Nachweisverfahren
schließen
die Verwendung spezifischer Antikörper, Bildung eines Enzymprodukts
oder das Verschwinden eines Substrats ein. Zum Beispiel kann ein
Enzymtest verwendet werden, um die Aktivität des Polypeptids zu bestimmen.
-
Die
resultierende Kohlenhydratoxidase kann durch im Stand der Technik
bekannte Verfahren gewonnen werden. Zum Beispiel kann die Kohlenhydratoxidase
aus dem Nährmedium
durch konventionelle Verfahrensweisen gewonnen werden, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Zentrifugation, Filtration, Extraktion, Sprühtrocknung,
Evaporation oder Präzipitation.
-
Die
Kohlenhydratoxidase der vorliegenden Erfindung kann durch eine Vielzahl
von Verfahrensweisen, die im Stand der Technik bekannt sind, gereinigt
werden, einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Chromatographie (z.B. Ionenaustausch, Affinität, hydrophob,
Chromatofokussierung und Größenausschluss),
elektrophoretische Verfahrensweisen (z.B. präparative isoelektrische Fokussierung
(IEF), differenzielle Solubilisierung (z.B. Ammoniumsulfat-Präzipitation)
oder Extraktion (siehe z.B. Protein Purification, J. C. Janson und Lars
Ryden, Hrsg., VCH Publishers, New York, 1989). Verfahren
zur Bestimmung der Kohlenhydratoxidase-Aktivität DMAB/MBTH-Test
Vormischung: | 7,2
mM 3-Dimethylaminobenzoesäure
(DMAB)
0,33 mM 3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazon (MBTH)
4
mg/ml rekombinante Coprinus cinereus Peroxidase (rCiP)
0,4
M/0,4 M Phosphat/Citratpuffer (pH 6) |
Inkubationsmischung: | 180 μl 500 mM
Glucose 25 mM Citrat 25 mM Phosphat pH 6,0 20 μl Probe |
-
Die
Inkubationsmischung wird für
20 Minuten bei 30°C
inkubiert. Dann werden 100 ml der Inkubationsmischung und 100 ml
Vormischung zusammengemischt. Nach 30 Sekunden wird die Extinktion
bei 540 (oder 490) nm abgelesen. Ein Standard von 0,2 mM H2O2 ist
eingeschlossen.
-
4AA-TOPS-Test
-
Die
Tests werden in Mikrotiter-Platten mit 96 Vertiefungen durchgeführt. 100 μl 0,1 M Phosphat/Citrat, pH
6 wird mit 50 μl
0,24 M Glucose und 50 μl
Vormischung (3 mM 4-Aminoantipyrin
(4AA), 7 mM N-Ethyl-N-sulfopropyl-m-toluidin (TOPS), 40 PODU/ml
rCiP) gemischt und die Reaktion durch Zugabe von 40 μl Oxidaselösung in
geeigneter Verdünnung
gestartet. Die Absorption wird bei 490 nm als Funktion der Zeit
unter Verwendung des „Vmax
Microtiter plate readers" von
Molecular Devices gemessen und die Aktivität als Steigung eines linearen
Anstiegs der Absorption genommen.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1: Herstellung
der Kohlenhydratoxidase aus Wildtyp M. nivale
-
Kultivierung von M. nivale
-
Ein
Stamm von M. nivale, CBS 100236, wurde unter Verwendung des folgenden
Komplettmediums fermentiert:
Schüttelflaschenmedium: | BA |
Rofec
(Roquette) | 10
Gramm |
NH4NO3 (Merck) | 10
Gramm |
KH2PO4 (Merck) | 10
Gramm |
Solcafloc
(Dicacel) | 40
Gramm |
MgSO4–7(H2O) | 0,75
Gramm |
Pluronic
100% (BASF) | 0,1
ml |
Leitungswasser
auf ein Endvolumen von 1000 ml | |
-
Der
pH wurde auf pH 6,5 eingestellt, dann wurde eine Tablette von 500
mg CaCO3 zugefügt. Einhundert ml des Komplettmediums
wurden zu jeder 500-ml-Schüttelflasche
mit 2 Prallflächen
(baffle) zugefügt.
Die Schüttelflaschen
wurden dann für
40 Minuten bei 121°C
autoklaviert. Ein Inoculum wurde aus einer Sporensuspension hergestellt,
die aus 5 PDA-Schrägproben
hergestellt war, die für
7 Tage bei 26°C
wachsen gelassen, und dann in 20 ml sterilem Wasser und Tween 80
(ICI) gewaschen worden waren. Jede Schüttelflasche wurde mit 2 ml
der Sporensuspension inokuliert und dann für 10 Tage bei 26°C unter konstantem
Schütteln
bei 125 Upm kultiviert. Am Ende der Kultivierung wurden die Zellen
pelletiert und das Enzym wurde aus dem Überstand gereinigt.
-
Reinigung
-
Aus
einer 5-Liter-Fermentation wurden 4300 ml zentrifugierte Fermentationsbrühe filtriert
und durch Ultrafiltration unter Verwendung eines Filters mit einem
Molekulargewichts-Rückhaltevermögen von
10 kDa (Filtron) auf 660 ml konzentriert. Das Enzym wurde mit (NH4)2SO4 zwischen 200
und 400 mg/ml präzipitiert. Nach
Lösen des
Präzipitats
in 25 mM Tris pH 7,5 wurde die Probe durch Ultrafiltration gewaschen,
bis die Leitfähigkeit
mit 25 mM Tris pH 7,5 identisch war. Die Probe wurde über eine
Säule von
300 ml Q-Sepharose
XL (Pharmacia), welche mit dem gleichen Puffer equilibriert war,
laufen gelassen und der Durchfluss gesammelt. Nach Zugabe von (NH4)2SO4 bis auf 100
mg/ml wurde die Probe über
eine HIC-Säule
(Toyopearl-butyl 650) (TosoHaas), welche mit 25 mM Tris pH 7,5;
100 mg (NH4)2SO4/ml
equilibriert war, laufen gelassen. Der Durchfluss wurde mit 25 mM
Acetatpuffer pH 5,0 gewaschen und auf eine Säule von SP-Sepharose (Pharmacia), die mit dem gleichen
Puffer equilibriert war, aufgetragen. Das gebundene Enzym wurde
unter Verwendung eines linearen Salzgradienten von 1 M NaCl in 25
mM Acetatpuffer pH 5,0 über
10 Säulenvolumina
eluiert. Die aktiven Fraktionen wurden gepoolt. Die endgültige Reinigung
der Präparation
wurde durch HIC-Chromatographie
auf einer Phenylsuperose-Säule
unter Verwendung eines Puffers von 25 mM Acetatpuffer, pH 5,0 mit
einem linearen Gradienten von 2 M (NH4)2SO4 bis 0 M über 20 Säulenvolumina durchgeführt. Die
aktiven Fraktionen wurden gepoolt und gegen 25 mM Acetatpuffer,
pH 5,0 für
24 Stunden einer Dialyse unterzogen.
-
Charakterisierung
-
Eine
Analyse des gereinigten Proteins durch SDS-PAGE zeigte ein Molekulargewicht
von ungefähr
52 kDa und einen pI von um die 8,9 durch isoelektrische Fokussierung
an.
-
Die
gereinigte M. nivale-Oxidase zeigte auch eine ausgeprägte gelbe
Farbe, was das Vorhandensein von FAD als ein Cofaktor nahe legt.
Ein Extinktionsscan des Enzyms ergab zwei Absorptionsmaxima, bei
385 und 440 nm, was charakteristisch für das Vorhandensein von FAD
in dem Enzym ist. In Gegenwart von Glucose verschwand der Peak bei
440 nm, was auf die Reduktion von FAD hindeutet.
-
Beispiel 2: Aminosäuresequenzen
aus M. nivale Kohlenhydratoxidase
-
Eine
hochgereinigte Präparation
von M. nivale wurde reduziert und alkyliert. Eine Probe des Enzyms wurde
dann mit Lysylendopeptidase (Wako) oder TPCK-Trypsin (Promega) abgebaut.
Die Peptide wurden durch RP-HPLC über eine Vydac-218TP-Säule (Vydac)
in TFA (Trifluoracetat)/Isopropanol isoliert und nochmals über eine
Vydac-218TP-Säule
in TFA/Acetonitril gereinigt. Ausgewählte Peptide wurden durch Edman-Abbau
analysiert. Die N-terminale Sequenz wurde durch Sequenzieren des
gereinigten Enzyms, welches auf eine PVDF-Membran elektrogeblottet
war, bestimmt.
-
Die
Partialsequenzen, die erhalten wurden, waren eine N-terminale Sequenz,
gezeigt bei Positionen 1–24
von SEQ ID NR. 2 und interne Sequenzen wie an Positionen 229–266, 249–271, 303–322, 336–347, 383–404, 405–414, 420–440 von
SEQ ID NR. 2 gezeigt. Keine der Sequenzen aus der Kohlenhydratoxidase zeigte
eine Homologie zu irgendeiner relevanten Sequenz, wenn gegen die
Swissprot- und EMBL-Datenbanken gesucht wurde.
-
Beispiel 3: Extraktion
von Microdochium nivale genomischer DNA
-
Agar-Schrägproben
von Microdochium nivale-(NN008551, CBS 100236)-Mycelien wurden mit
10 ml sterilem 0,008% Tween 20 gespült. 2 ml der Myceliumlösung wurden
in eine 250 ml Schüttelflasche
inokuliert, welche 50 ml MY50 pH 6,0 Medium enthielt. MY50 pH 6,0
Medium war pro Liter zusammengesetzt aus 50 g Maltodextrin, 2 g
MgSO4·7
H2O, 10 g KH2PO4, 2 g K2SO4, 2 g Zitronensäure, 10 g Hefeextrakt, 2 g
Harnstoff und 0,5 ml AMG-Spurenelemente. Die AMG-Spurenmetalllösung war
pro Liter zusammengesetzt aus 14,3 g ZnSO4·7 H2O, 2,5 g CuSO4·5 H2O, 0,5 g NiCl2·6 H2O, 13,8 g FeSO4·7 H2O, 8,5 g MnSO4·H2O und 3 g Zitronensäure. Die Schüttelflasche
wurde bei 26°C,
125 Upm 6 Tage inkubiert.
-
Mycelien
von 6 Tage alten Kulturen wurden durch Miracloth (Calbiochem, La
Jolla, CA) gesammelt, zweimal mit ungefähr 50 ml 10 mM Tris – 1 mM EDTA
pH 8,0 (TE) gespült
und trockengedrückt.
Die Mycelien wurden dann in flüssigem
Stickstoff gefroren und zu einem feinen Pulver in einer elektrischen
Kaffeemühle,
die mit Trockeneis vorgekühlt
war, zermahlen. Eine 2 g-Probe des Pulvers wurde in ein steriles,
wegwerfbares, konisches 50-ml-Röhrchen überführt und
20 ml Lysepuffer (100 mM EDTA, 10 mM Tris, 1% Triton X-100, 500 mM Guanidin-HCl,
200 mM NaCl, pH 8,0) langsam, gefolgt von 20 μg DNase-freier RNase A pro ml zugefügt. Die
Mischung wurde bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert. Proteinase K wurde dann auf 0,8 mg/ml zugefügt und die
Mischung bei 50°C
für zusätzliche
2 Stunden inkubiert. Die lysierte Mischung wurde bei 12–15.000 × g für 20 Minuten
zentrifugiert, um die unlösliche
Debris zu pelletieren.
-
Der
Lysatüberstand
wurde in eine Qiagen-tip-500-Maxi-Säule (Qiagen, Santa Clarita,
CA) überführt, welche
mit 10 ml QBT-Puffer (Qiagen, Santa Clarita, CA) vorequilibriert
war, und die Säule
wurde mit 30 ml QC-Puffer (Qiagen, Santa Clarita, CA) gewaschen.
Die DNA wurde mit 15 ml QF-Puffer (Qiagen, Santa Clarita, CA) eluiert
und 7 Volumina mittels Filter sterilisiertes Isopropanol zu der
eluierten DNA-Lösung
zugeführt.
Die Lösung
wurde behutsam gemischt und dann für 20 Minuten bei 15.000 × g zentrifugiert,
um die DNA zu pelletieren. Die pelletierte DNA wurde mit 5 ml eiskaltem,
70%-igem Ethanol gewaschen, luftgetrocknet und in 500 μl resuspendiert.
-
Beispiel 4: PCR-Amplifikation
des Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase-Gens
-
Die
Daten der primären
Aminosäuresequenz
aus dem N-terminalen und den internen Fragmenten der gereinigten
Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase, welche in Beispiel 2 beschrieben
sind, wurden verwendet, um die folgenden degenerierten PCR-Primer
zu bilden, um das Kohlenhydratoxidase-Gen aus der genomischen Microdochium
nivale DNA, welche in Beispiel 3 hergestellt wurde, zu amplifizieren:
Vorwärts-Primer
(N-terminale Peptidsequenz): GCIGCIGGIGTICCIATHGAYAT (SEQ ID NR.
3)
Rückwärts Primer
(interne Peptidsequenz): IGGRTCIGCRTARTTDATRTACAT (SEQ ID NR. 4)
-
Die
Amplifikation wurde unter Verwendung eines Hot Wax-OptistartTM-Kits (Invitrogen, San Diego, CA) nach
den Anleitungen des Herstellers ausgeführt. Sechs Reaktionen wurden
hergestellt, die sowohl im pH als auch der Mg2+-Konzentration,
wie unten in der folgenden Tabelle gezeigt, variierten:
-
-
Die
Amplifikationsreaktionen (50 μl)
enthielten 1,62 μg
Microdochium nivale genomische DNA als Template, 50 pMol eines jeden
Primers, 1 × PCR-Puffer,
5 μl eines
10 mM dNTP-Gemisches und ein HotWaxTM Mg2+-Kügelchen,
welches eine geeignete Menge Mg2+ enthielt.
Die Reaktionen wurden in einem Perkin-Elmer-480-„Thermal Cycler", der wie folgt programmiert
war, in Zyklen inkubiert: Zyklus 1 bei 94°C für 2,5 Minuten und 72°C für 2 Minuten;
Zyklen 2 bis 37 jeweils 94°C
für 45
Sekunden, 50°C
für 45
Sekunden und 72°C für 2 Minuten
und Zyklus 38 bei 94°C
für 45
Sekunden, 50°C
für 45
Sekunden und 72°C
für 10
Minuten. Zyklus 39 war ein 4°C
Aufweichzyklus.
-
Ein
Volumen von 9 μl
aus jeder Reaktion wurde auf einem 1% Agarosegel unter Verwendung
von 50 mM Tris – 50
mM Borsäure – 1 mM EDTA-(TBE)-Puffer
einer Elektrophorese unterzogen. Die Reaktionen 4, 5 und 6 ergaben
eine Hauptbande bei 1335 bp. Die Reaktionen 4, 5 und 6 wurden gepoolt
und wie zuvor auf einem 1% Agarosegel einer Elektrophorese unterzogen.
Die 1335-bp-Bande wurde aus dem Gel ausgeschnitten und unter Verwendung
eines Qiaex-II-Gel-Extraktionskits (Qiagen, Santa Clarita, CA) gereinigt.
Das gereinigte 1335-bp-PCR-Produkt wurde dann in pCR2.1-TOPO (Invitrogen,
San Diego, CA) kloniert und in Escherichia-coli-TOP10-Zellen (Invitrogen,
Carlsbad, CA) nach den Anweisungen des Herstellers transformiert.
Die Plasmid-DNA wurde aus den Transformanten unter Verwendung eines „Wizard
Maxi Prep"-Kits
(Promega, Madison, WI) isoliert. Die isolierte Plasmid-DNA wurde
unter Verwendung eines „Applied
Biosystems Prism 377"-DNA-Sequenzierers
und der 377XL-Sammlungs- und
Analyse-Software (Perkin Elmer, Applied Biosystems, Foster City,
CA) nach den Anleitungen des Herstellers sequenziert. Die Sequenzdaten
bestätigen,
dass das 1335-bp-Fragment
einen Teil des Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase-Gens kodierte.
-
Beispiel 5: Southern Blot
von Microdochium-nivale genomischer DNA
-
Eine
Probe der genomischen DNA, hergestellt in Beispiel 3, wurde durch
Southern-Hybridisierung (Maniatis
et al., 1982, Molecular Cloning, a Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York) analysiert. Ungefähr 3 μg der genomischen
DNA wurden mit EcoRI, KpnI, NotI, SacI, SphI oder XbaI (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) verdaut und aufgrund ihrer Größe auf einem
0,6%-Agarosegel
unter Verwendung von TBE-Puffer fraktioniert. Das Gel wurde unter
kurzwelligem UV-Licht photographiert und für 30 Minuten in 0,5 M NaOH–1,5 M NaCl,
gefolgt von 15 Minuten in 1 M Tris-HCl pH 8–1,5 M NaCl eingeweicht. Die
DNA indem Gel wurde auf eine Hybond-N-Hybridisierungsmembran (Amersham
Life Science, Arlington Heights, IL) durch Kapillar-Blotting in
20 × SSPE
(3 M Natriumchlorid–0,2
M dibasisches Natriumphosphat–0,02
M Dinatrium-EDTA) unter Verwendung des Turbo-Blot-Verfahrens (Schleicher und Schuell,
Keene, New Hampshire) überführt. Die
Membran wurde mittels UV (UV Stratalinker 2400, Stratagene, La Jolla,
CA) kreuzvernetzt und dann für
2 Stunden in dem folgenden Hybridisierungspuffer bei 45°C unter leichtem
Schütteln
eingeweicht: 5 × SSPE,
50% Formamid (Vol/Vol), 0,3% SDS und 200 μg/ml denaturierte und gescherter Lachshoden-DNA.
-
Das
1335-bp-Fragment, beschrieben in Beispiel 4, welches einen Teil
der kodierenden Sequenz der Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase
enthielt, wurde durch Random-Priming
(Prime it II, Stratagene, La Jolla, CA) mit α[32P]dCTP
(Amersham, Arlington Heights, IL) radioaktiv markiert. Das α[32P]dCTP-markierte Fragment wurde zu dem Hybridisationspuffer
auf eine Aktivität
von ungefähr
1 × 106 cpm pro ml Puffer zugefügt. Die Mischung wurde dann
mit der Membran über
Nacht bei 45°C
in einem Schüttelwasserbad
inkubiert. Nach der Inkubation wurde die Membran 3 Mal für 15 Minuten
in jeweils 2 × SSC
(0,3 M NaCl, 30 mM Natriumcitrat, pH 7,0) mit 0,2% SDS bei 45°C gewaschen.
Die Membran wurde auf einem Papiertuch für 15 Minuten getrocknet, dann
in eine Plastikfolie eingepackt und für 3 Stunden bei –70°C mit Verstärkerfolien
(Kodak, Rochester, NY) einem Röntgenfilm
ausgesetzt.
-
Der
Southern Blot zeigte das Vorhandensein einer 3-kb-Bande in einer
Spur, die den SacI-Verdau
enthielt. Da der SacI-Verdau eine Bandengröße ergab, die zum Amplifizieren
klein genug war und groß genug war,
um das Volllängen-Gen
zu enthalten, wurde sie zur Isolierung des kompletten Gens durch
inverse PCR verwendet.
-
Beispiel 6: Inverse PCR
der kodierenden Sequenz des Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase-Gens
-
Inverse
PCR wurde verwendet, um die 5'-
und 3'-flankierende
DNA des 1335-bp-Fragments
zu erhalten, um die gesamte kodierende Sequenz des Microdochium
nivale Kohlenhydratoxidase-Gens zu isolieren. Eine 6-μg-Probe der
Microdochium nivale genomischen DNA (Beispiel 3) wurde komplett
mit SacI verdaut und dann unter Verwendung des QIAquick-Nucleotide-Removal-Kits
(Qiagen, Santa Clarita, CA) nach den Anweisungen des Herstellers
gereinigt. Eine 1-μg-Probe
der gereinigten verdauten DNA wurde über Nacht bei 14 bis 16°C mit 10
Einheiten T4-Ligase (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) und
1 × Ligasepuffer
in einem Endvolumen von 500 μl
mit sich selbst ligiert. Die Ligase wurde dann durch Inkubieren
der Reaktion bei 65°C
für 15
Minuten Hitze inaktiviert. Die Reaktion wurde unter Verwendung eines
Microcon 30 (Millipore, Bedford, MA) konzentriert. Die Reaktionsprodukte
wurden unter Verwendung des QIAquick-Nucleotide-Removal-Kits gereinigt.
Die mit sich selbst ligierten Produkte wurden dann als ein Template
für die
inverse PCR verwendet.
-
Die
folgenden gegen das 5'-
und 3'-Ende des
Kohlenhydratoxidase-Gens gerichteten Primer wurden in umgekehrter
Richtung zu denen in der konventionellen PCR gebildet, um aus dem
bekannten Bereich des 1335-bp-PCR-Produkts hinaus zu amplifizieren:
Oberhalb
von 1199 bp: TCCAGTTCTACGACCGCTACG (SEQ ID NR. 5)
Unterhalb
von 158 bp: CAGACTTGGCAGAGACCTTGA (SEQ ID NR. 6)
-
Die
Amplifikationsreaktion (100 μl)
enthielt 100 pMol eines jeden Primers, 1 μg der SacI-verdauten und mit sich selbst ligierten
genomischen DNA, 10 μl
einer 10 mM-dNTP-Mischung,
1 × Taq-Polymerase-Puffer (Perkin
Elmer, Foster City, CA) und 5 Einheiten Taq-Polymerase (Perkin Elmer,
Foster City, CA). Steriles Mineralöl wurde auf die Reaktion geschichtet
und in einen Thermozykler Model-480 von Perkin-Elmer gestellt, der
wie folgt programmiert war: Zyklus 1 bei 94°C für 2,5 Minuten und 72°C für 2 Minuten;
Zyklus 2 bis 11 jeweils bei 94°C
für 30
Sekunden, 55°C
für 45
Sekunden und 72°C
für 2 Minuten;
Zyklen 12 bis 28 jeweils bei 94°C
für 30
Sekunden, 55°C
für 45
Sekunden und 72°C
für 2 Minuten
mit einer Verlängerung
von 20 Sekunden pro Zyklus; und Zyklus 29 bei 72°C für 10 Minuten. Zyklus 30 war
ein 4°C-Aufweichzyklus.
-
Die
Reaktion wurde auf einem 1%-Agarosegel unter Verwendung von TBE-Puffer
einer Elektrophorese unterzogen, was eine 3-kb-Bande ergab. Die
3-kb-Bande wurde aus dem Gel ausgeschnitten und unter Verwendung
eines Qiaex-II-Gel-Extraktions-Kits gereinigt. Das gereinigte 3-kb-PCR-Produkt
wurde dann in pCR2.1-TOPO kloniert und in Escherichia coli TOP-10-Zellen
transformiert, um Escherichia coli pEJG40/TOP10 zu bilden. Die Transformante
E. coli pEJG40/TOP10 wurde gemäß dem Budapester
Vertrag über
die Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren vom 12. Juni 1998 bei der „Agricultural
Research Service Collection (NRRL)", 1815 North University Street, Peoria,
IL hinterlegt und mit NRRL B-30034
bezeichnet.
-
Die
Plasmid-DNA wurde aus der Transformante unter Verwendung eines „Wizard
Maxi Prep Kits" isoliert.
Die isolierte Plasmid-DNA wurde unter Verwendung eines „Applied
Biosystems Prism 377"-DNA-Sequenzierers
und der 377XL-Sammlungs- und Analyse-Software nach der Primer-Wanderungstechnik
mit Färbeterminator-Chemie
sequenziert (Giesecke et al., 1992, Journal of Virol. Methods 38:
47–60).
Zusätzlich
zu den lac-Vorwärts- und
den lac-Rückwärts-Primern
wurden die folgenden Oligonukleotid-Sequenzierungsprimer zum Sequenzieren
verwendet:
-
Sequenzierungsprimer
für das
1335-bp-Fragment:
-
-
Sequenzierungsprimer
für das
inverse PCR-Produkt:
-
Das
Sequenzieren ergab eine Nukleinsäuresequenz
mit einem offenen Leserahmen (open reading frame (ORF)) von 1448
bp (SEQ ID NR. 1), welches ein Intron von 65 bp enthielt. Der G
+ C-Gehalt dieses ORFs betrug 58,33%. Die -3-Position des translationalen
Starts ist ein Adenin in Übereinstimmung
mit den Kozak-Regeln, in welchen die -3-Position immer ein Adenin
ist. Ein putatives TATA-Motiv ist bei –122, TATAAA, auch vorhanden.
-
Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NR. 2) zeigte ein Protein von 495 Aminosäuren mit einem kalkulierten
Molekulargewicht von 54.678 Dalton. Basierend auf den Regeln von
van Heijne (van Heijne, 1984, Journal of Molecular Biology 173:
243–251)
umfassen die ersten 18 Aminosäuren
wahrscheinlich ein sekretorisches Signalpeptid, welches das naszierende
Polypeptid in das endoplasmatische Reticulum lenkt. Ein Wert von
30.395 wurde unter Verwendung des van-Heijne-Programms zur Vorhersage
von Signalpeptiden erhalten. Die Aminosäuresequenzen der Partialpeptide,
die aus dem gereinigten Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase-Fragment
(Beispiel 2) stammen, waren mit denen in der abgeleiteten Aminosäuresequenz
konsistent, mit der Ausnahme, dass es ein vier Aminosäuren umfassendes
Propeptid geben könnte,
in dem die N-terminale
Aminosäuresequenz
nicht unmittelbar auf das Signalpeptid folgt.
-
Beispiel 7: Konstruktion
von Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase-Expressionsvektoren
-
Zwei
synthetische Oligonukleotid-Primer, die unten gezeigt sind, wurden
synthetisiert, um das Kohlenhydratoxidase-Gen aus Microdochium nivale
genomischer DNA zum Subklonieren und Exprimieren in Fusarium- und
Aspergillus-Wirtszellen zu amplifizieren.
-
Um
das Subklonieren des Genfragments in die Expressionsvektoren pDM181
und pBANE15 zu erleichtern, wurden SwaI- und PacI-Restriktionsenzym-Schnittstellen
jeweils an dem 5'-
und 3'-Ende des
Carboxypeptidase-Gens eingeführt.
Vorwärtsprimer:
5'-GATTTAAATATGCGTTCTGCATTTATCTTG-3' (SEQ ID NR. 22)
Rückwärtsprimer:
5'-GTTAATTAATTATTTGACAGGGCGGACAGC-3' (SEQ ID NR. 23)
-
Die
fettgedruckten Buchstaben (jeweils an den Positionen 10 bis 30)
repräsentieren
die kodierende Sequenz.
-
Die
PCR, die Reinigung und das Subklonieren wurden wie in Beispiel 4
beschrieben durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die Zyklusparameter wie folgt verändert wurden:
Zyklus
1 bei 94°C
für 2 Minuten,
60°C für 4 Sekunden
und 72°C
für 45
Sekunden;
Zyklen 2–37
jeweils bei 94°C
für 45
Sekunden, 60°C
für 45
Sekunden und 72°C
für 2 Minuten;
und Zyklus 38 bei 94°C
für 45
Sekunden, 60°C
für 45
Sekunden und 72°C
für 6 Minuten.
Zyklus 39 war ein 4°C-Aufweichzyklus.
-
Der
Vektor pDM181 enthält
den Fusarium oxysporum Trypsin-ähnlichen
Protease-Promotor
und -Terminator als regulatorische Sequenzen und das Streptomyces
hygroscopicus bar-Gen als einen selektierbaren Marker für Pilztransformanten
(WO 98/20136; de Block et al., 1987, EMBO Journal 6: 2513–2518).
Der Vektor pBANE15 (1) enthält den TAKA-Promotor und AMG-Terminator
und das Aspergillus nidulans amdS-Gen als selektierbaren Marker
für Pilztransformantionen.
Beide Vektoren enthalten auch das amp-Gen zur Selektion in E. coli.
-
Der
Kohlenhydratoxidase-Klon, welcher oben erhalten wurde, wurde mit
SwaI und PacI verdaut und durch eine 0,8%-Agarose-Gelelektrophorese
unter Verwendung von TBE-Puffer
und eines Qiaex-II-Gel-Extraktions-Kits gereinigt. Das verdaute
Fragment wurde in pDM181 und pBANE15 kloniert, die zuvor mit SwaI und
PacI verdaut wurden, was jeweils die Expressionsplasmide pEJG35
und pEJG33 ergab (2 und 3).
-
Die
Expressionsplasmide wurden in E. coli-XL-10-Gold-Zellen (Stratagene,
La Jolla, CA) transformiert. Die Transformanten, die die korrekten
Plasmide enthielten, wurden isoliert und die Plasmid-DNA unter Verwendung
des „Wizard
Maxi Prep Kits" präpariert.
-
Beispiel 8: Expression
des Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase-Gens in Aspergillus
oryzae
-
pEJG33
wurde in Protease-defiziente Aspergillus-oryzae-Wirtsstämme JaL142
(Christensen et al., 1988, Bio/Technology 6: 1419–1422) und
JaL228 (WO 98/12300) unter Verwendung von Protoplasten-Transformation
(Yelton et al., 1984, Proceedings of the National Academy of Sciences
USA 81: 1470–1474)
transformiert. Einhundert μl
der Protoplasten (2 × 106) wurden in ein 14-ml-Falcon-Röhrchen mit
ungefähr
5 μg pEJG33
gegeben und vorsichtig gemischt. Ein Volumen von 250 μl 60% PEG
4000 in 10 mM Tris-HCl pH 7,5–10
mM CaCl2 wurde zugefügt und durch vorsichtiges Rollen
gemischt. Das Röhrchen
wurde dann bei 37°C für 30 Minuten
inkubiert. Drei ml STC (1,2 M Sorbit, 10 mM Tris pH 7,5, 10 mM CaCl2) wurde zugefügt und durch Umdrehen gemischt.
Die Lösung
wurde dann direkt auf Cove-Platten gegeben, die pro Liter zusammengesetzt
waren aus 342,3 g Saccharose, 10 ml 1,5 M CsCl, 10 ml 1 M Acetamid,
20 ml 1 × Cove-Salzlösung und
1% Agar. 50 × Cove-Salzlösung war
pro Liter zusammengesetzt aus 26 g KCl, 26 g MgSO4·7 H2O, 76 g KH2PO4 und 50 ml Cove-Spurenmetalle. Die Cove-Spurenmetalllösung war
pro Liter zusammengesetzt aus 0,04 g NaB4O7·10
H2O, 0,4 g CuSO4·5 H2O, 1,2 g FeSO4·7 H2O, 0,7 g MnSO4·H2O, 0,8 g Na2MoO2·2
H2O und 10 g ZnSO4·7 H2O. Die Platten wurden 5 Tage bei 37°C inkubiert.
Die Transformatten wurden auf Platten desselben Mediums überführt und
5 Tage bei 37°C
inkubiert. Die Transformanten wurden durch Ausstreichen der Sporen
und Aufsammeln einzelner Kolonien unter Verwendung der gleichen
Platten unter den gleichen Bedingungen gereinigt. Insgesamt wurden
12 Aspergillus oryzae JaL142-Transformanten und 22 Aspergillus oryzae JaL228-Transformanten
gewonnen.
-
Die
Transformanten wurden auf einzelnen Cove-Platten wie oben wachsen
gelassen und dann auf ihre Kohlenhydratoxidase-Aktivität unter
Verwendung einer Indikatorplatte, die von WiHeveen et al. (1990,
Applied Microbial Biotechnology 33: 683) beschreiben wurde, getestet.
Die untransformierten Wirte wurden als Kontrollen verwendet. Insgesamt
wurden 11 positive Transformanten identifiziert. Sporenvorräte eines
jeden positiven Transformanten wurden mit sterilem, deionisierten
Wasser hergestellt. Ein Volumen von 500 μl eines jeden Sporenvorräte einschließlich des
untransformierten Wirts wurde in 125-ml-Schüttelflaschen,
welche 25 ml MY50-Medium enthielten, inokuliert. Die Schüttelflaschen
wurden bei 37°C,
200 Upm für
7 Tage inkubiert. Da die Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase
FAD als einen Cofaktor enthält,
enthielt ein Satz von Flaschen auch 52 μM Riboflavin 5'-Phosphat (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO).
-
Proben
von 500 μl
wurden am Tag 3, 5 und 7 aus jeder Flasche entfernt und auf ihre
Kohlenhydratoxidaseaktivität
getestet. Die Kohlenhydratoxidaseaktivität wurde in einer Platte mit
96 Vertiefungen gemessen, die 10 μl Überstand
enthielt, gefolgt von der Zugabe von 1 μl o-Anisidin, 69 μl Britton-und-Robinson-Puffer
pH 6,0, 10 μl
1 M D-Glucose und 10 μl
Coprinus cinereus Peroxidase (3,76 PODU/ml), welche wie in WO 92/16634 beschrieben
erhalten wurde. Die Aktivität
wurde bei 405 nm für
10 Minuten in mOD/min gemessen. Die Transformanten produzierten
alle eine nachweisbare Kohlenhydratoxidaseaktivität. Die Zugabe
von Riboflavin-5'-Phosphat
zu den Schüttelflaschen
hatte eine geringe Wirkung auf steigende Aktivität. Proben von 20 μl aus den
besten Kohlenhydratoxidaseproduzenten wurde auf einem 8–16% Tris-Glycin-Gel
(Novex, San Diego, CA) laufen gelassen, wodurch die Produktion von
Kohlenhydratoxidase bestätigt
wurde.
-
Die
Transformanten mit den höchsten
Aktivitäten
wurden sporengereinigt, indem isolierte Kolonien zweimal nacheinander
auf neue COVE-Platten gesetzt und dann in Schüttelflaschen wieder wachsen
gelassen wurden und die Kohlenhydratoxidaseaktivität wurde
wie oben erneut getestet, um die Produktion der Kohlenhydratoxidase
zu bestätigen.
-
Fermentationen
von Aspergillus oryzae JaL228, welcher pEJG33 enthielt, wurden bei
34°C, pH
7, 1000–1200
Upm für
8 Tage in 2-Liter-Laborfermentern, die ein Medium enthielten, was
zusammengesetzt war aus Nutriose, Hefeextrakt, (NH4)2HPO4, MgSO4·7
H2O, Zitronensäure, K2SO4, CaCl2·H2O und Spurenmetalllösung, laufen gelassen. Die
Spurenmetallösung
(1000 ×)
war pro Liter zusammengesetzt aus 22 g ZnSO4·7 H2O, 11 g H3BO3, 5 g MnCl2·4 H2O, 5 g FeSO4·7 H2O, 1,6 g CoCl2·5 H2O, 1,6 g (NH4)6Mo7O24,
und 50 g Na4EDTA. Eine Fermentation wurde
mit 2 × 10–4 M
FMN pro Liter (GOX003.8) supplementiert, wohingegen die andere nicht
supplementiert wurde (GOX002.8).
-
Acht
Tage alte Proben wurden wie oben beschrieben getestet. Die Ergebnisse
zeigten das Vorhandensein von Kohlenhydratoxidaseaktivität in beiden
Fermentationen, aber es wurde kein Unterschied in der Kohlenhydratoxidaseaktivität zwischen
beiden Fermentationsbrühen
beobachtet.
-
Beispiel 9: Expression
des Microdochium nivale Kohlenhydratoxidasegens in Fusarium venenatum
-
pEJG35
wurde in Fusarium venenatum Stamm CC1-3 (WO 97/26330) unter Verwendung
des Verfahrens von Royer et al. (1995, Bio/Technology 13: 1479–1483) mit
BASTATM (Phosphinothricinresistenzselektion) eingeführt. Der
aktive Bestandteil in dem Herbizid BASTATM ist
Phosphinothricin. BASTATM wurde von AgrEvo (Hoechst
Schering, Rodovre, Dänemark)
erhalten und zwei Mal mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol (25:24:1)
und einmal mit Chloroform:Isoamylalkohol (24:1) vor der Verwendung
extrahiert. Auf Basis des Wachstums in Gegenwart von BASTATM wurden 14 Transformanten gewonnen und
dann bei Raumtemperatur auf einzelnen Agarplatten wachsen gelassen,
die aus 20 ml 50 × Vogels
Medium (Royer et al. 1995, supra), 25 g Saccharose, 25 g Nobel-Agar
und 25 mM NaNO3, supplementiert mit 5 mg
BASTATM pro ml wachsen gelassen. Die Transformanten
wurden dann auf ihre Kohlenhydratoxidaseherstellung unter Verwendung
einer Indikatorplatte, die von WiHeveen et al., 1990, supra beschrieben
wurde, getestet. Fünf
getestete Transformanten waren positiv. Ein Plaque eines jeden positiven
Transformanten einschließlich
untransformiertem Fusarium venenatum CC1-3 als Kontrolle wurde in
einzelne 125 ml Schüttelflaschen,
die 30 ml M400Da-Medium, das mit 0,5 g CaCl2 pro
Liter supplementiert war, inokuliert und bei 30°C für 7 Tage unter 150 Upm Schütteln inkubiert.
Das M400Da-Medium war pro Liter zusammengesetzt aus 50 g Maltodextrin,
2 g MgSO4, 2 g KH2PO4, 4 g Zitronensäure, 2 g Harnstoff, 0,5 g CaCl2 und 1 ml Cove-Spurenmetalle. Ein Satz der
Flaschen enthielt auch 52 μM
Riboflavin-5'-Phosphat.
-
An
den Tagen 3, 5, und 7 wurden 500 μl
der Kulturbrühe
aus jeder Flasche entfernt und zentrifugiert. Die Überstände wurden
auf Kohlenhydratoxidaseaktivität,
wie in Beispiel 8 beschrieben, getestet. Die Transformanten produzierten
alle nachweisbare Kohlenhydratoxidaseaktivität. Die Zugabe von Riboflavin-5'-Phosphat zu den
Schüttelflaschen
hatte im Wesentlichen keine Wirkung auf steigende Aktivität. Proben
von 20 μl aus
den besten Kohlenhydratoxidaseaktivitätproduzenten wurden auf einem
8–16%
Tris-Glycin-Gel (Novex, San Diego, CA) laufen gelassen, wodurch
die Produktion von Kohlenhydratoxidase bestätigt wurde. Die besten Produzenten
wurden auf Vogels/BASTATM-Platten sporengereinigt.
-
Eine
Fermentation des Fusarium venenatum Stamms CC1-3, welcher pEJG35
enthielt, wurde bei 30°C
für 8 Tage
in einem 2-Liter-Fermenter, der Medium, welches pro Liter zusammengesetzt
war aus 20 g Saccharose, 2,0 g MgSO4·7 H2O, 2,0 KH2PO4, 2,0 Zitronensäure·H2O,
2,0 g CaCl2·2 H2O,
0,5 ml AMG-Spurenmetalle (pH eingestellt auf 4,5 vor der Sterilisation),
und eine filtersterilisierte Mischung, welche pro Liter zusammengesetzt
war aus 2,5 g Harnstoff und 30 ml einer Sojavitaminmischung, die
nach der Sterilisation und Abkühlen
des Mediums zugefügt
wurde, laufen gelassen. Futterströme waren blockweise autoklavierte
Mischungen, zusammengesetzt aus Saccharose und Harnstoff.
-
Acht
Tage alte Proben wurden wie in Beispiel 8 beschrieben getestet.
Die Ergebnisse zeigten das Vorhandensein von Kohlenhydratoxidaseaktivität.
-
Beispiel 10: Reinigung
von rekombinanter Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase
-
Die
zwei Aspergillus oryzae JaL228-Fermentationsbrühen, GOX002.8 (1,2 l) und GOX003.8
(1,4 l), hergestellt wie in Beispiel 8 beschrieben, wurden kombiniert.
Die kombinierten Brühen
wurden unter Verwendung eines Whatman-#2-Filterpapiers filtriert
und dann gewaschen und durch Ultrafiltration auf 512 ml konzentriert,
wobei ein Amicon-Spiral-Konzentrator,
ausgerüstet
mit einer S1Y10-Membran, verwendet wurde. Die Messung der Kohlenhydratoxidaseaktivität, wie in
Beispiel 8 beschrieben, zeigte im Wesentlichen 100% Wiedergewinnung
des Enzyms.
-
Das
Konzentrat wurde dann auf eine Q-Sepharose-Säule (189 ml; Pharmacia Biotech.
Inc., Piscataway, NJ) geladen, die mit 10 mM Tris-HCl pH 8 vorequilibriert
war. Die Kohlenhydratoxidase wurde mit 2 M NaCl in 10 mM Tris-HCl
pH 8 eluiert. Die Messung der Kohlenhydratoxidaseaktivität, wie oben
beschrieben, zeigte, dass das meiste Enzym nicht an die Säule band.
-
Die
Durchflussfraktion (760 ml) aus der Q-Sepharose-Säule wurde
auf pH 5,5 eingestellt und auf eine SP-Sepharose-Säule (176
ml; Pharmacia Biotech, Inc., Piscataway, NJ) geladen, welche mit
10 mM MES pH 7,5 vorequilibriert war. Die Kohlenhydratoxidase wurde
mit 1 ml NaCl in 10 mM MES pH 5,5 eluiert, was durch SDS-PAGE eine
Kohlenhydratoxidasepräparation
mit einer scheinbaren elektrophoretischen Reinheit ergab. Die Tabelle
weiter unten fasst die Reinigung der rekombinanten Kohlenhydratoxidase
zusammen. Insgesamt wurde eine 14-fache Reinigung mit einer 31%-igen
Wiedergewinnung auf Basis des nachfolgenden Sauerstoffelektroden-Tests
erreicht. Die Kohlenhydratoxidase wurde unter Verwendung einer Hansatech-O2-Elektrode mit einer Testlösung gemessen,
die zusammengesetzt war aus 0,26 ml 10 mM MES pH 5,5, 30 μl 1 M D-Glucose
und 3 μl
Kohlenhydratoxidase.
-
Reinigung
der rekombinanten Kohlenhydratoxidase
-
Einheiten:
Vol, ml; A × V
und Wiedergewinnung (Aktivität × Vol),%;
Aktivität
(Peroxidase/o-Anisidintest), IU/ml.
-
Beispiel 11: Molekulare
Eigenschaften der rekombinanten Kohlenhydratoxidase
-
SDS-PAGE
unter Verwendung eines Novex-8–16%-Tris-Glyin-SDS-PAGE-Gels
zeigte, dass die rekombinanten Kohlenhydratoxidasen, die, wie in
den Beispielen 8 und 9 beschrieben, erhalten wurden, ein Molekulargewicht
von ungefähr
55 kDa hatten, was ähnlich
zu der Wildtyp-Kohlenhydratoxidase ist.
-
Ein
N-terminales Sequenzieren der rekombinanten Kohlenhydratoxidasen
wurde mittels eines „Applied-Biosystems-476A"-Protein-Sequenzierers
(Perkin Elmer/Applied Biosystems Division, Foster City, CA) mit
einer on-line HPLC und einer Flüssigphasen-Trifluoressigsäure-(TFA)-Abgabe
durchgeführt.
Die Präparationen
der rekombinanten Kohlenhydratoxidasen wurden unter reduzierenden
Bedingungen einer SDS-PAGE unter Verwendung eines Novex-10%-Bis-Tris-SDS-PAGE-Gels
und von Novex Nupage MOPS-Puffer unterzogen. Die Gele wurden auf
PVDF-Membranen (Novex, San Diego, CA) für 2 Stunden bei 25 Volt in
10 mM CAPS-Puffer pH 11,0 transgeblottet. Die PVDF-Membranen wurden
in 0,1% Commassie Blue R250 in 40% Methanol/1% Essigsäure gefärbt und
die beobachteten Banden ausgeschnitten. Die ausgeschnittenen Banden
wurden von einer Blot-Kassette unter Verwendung Sequenzierungsagenzien
(Perkin Elmer/Applied Biosystems Division, Foster City, CA) sequenziert.
Der Nachweis von Phenylthiohydantoin-Aminosäuren wurde mittels on-line-HPLC
unter Verwendung von Puffer A, der 3,5% Tetrahydrofuran in Wasser,
mit 18 ml des Vormischungskonzentrats (Perkin Elmer/Applied Biosystems
Division, Foster City, CA) enthielt, das Essigsäure, Natriumacetat und Natriumhexasulfonat
enthielt, und Puffer B, der Acetonitril enthielt, durchgeführt. Die
Daten wurden gesammelt und auf einem Macintosh IIsi unter Verwendung
der Applied Biosystems 610 Datenanalyse-Software analysiert.
-
Das
N-terminale Sequenzieren beider ausgeschnittener Banden ergab die
Sequenz, welche bei Position 1–21
von SEQ ID NR. 2 gezeigt ist, wobei Position 6 nicht bestimmbar
war, aber auf Basis der abgeleiteten Aminosäuresequenz ein Cystein ist.
Die N-terminalen Ergebnisse stimmen mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz überein und
zeigen ein korrektes Prozessieren durch sowohl Aspergillus oryzae
als auch Fusarium venanatum Wirte an.
-
In
10 mM MES-NaCl pH 5,5 hatte die rekombinante Kohlenhydratoxidase
ein für
Flavoproteine typisches Spektrum von UV bis zum sichtbaren Bereich,
was auf einem Shimadzu UV160U-Spektrophotometer mit einer 1-cm-Quartz-Küvette aufgezeichnet
wurde. Die relative Absorption bei 280 und 450 nm betrug 19, was
geringfügig
höher war
als der Wert 12, der für
das Wildtyp-Enzym erhalten wurde. Der Extrinktionskoeffizient bei
280 nm wurde durch Aminosäureanalyse
gemessen und betrug 1,9 g/(l × cm),
während
der vorhergesagte Wert 2,1 betrug (einschließlich des Beitrags eines FAD-Moleküls). Folglich
scheint es so, dass jede rekombinante Kohlenhydratoxidase ein Flavinmolekül (wahrscheinlich
FAD) enthielt.
-
Unter
der Annahme, dass die Oxidation eines jeden D-Glucosemoleküls an die
Reduktion von einem O2 zu H2O2 gekoppelt war, wurde die Aktivität der rekombinanten
Kohlenhydratoxidase unter Verwendung einer Hansatech-O2-Elektrode,
wie in Beispiel 10 beschrieben, gemessen. Die rekombinante Kohlenhydratoxidase
oxidierte D-Glucose (0,1 M) mit einer spezifischen Aktivität von 4,0
IU/A280 oder 116 Durchsätze/Minute bei pH 5,5 und 20°C. Die rekombinante
Kohlenhydratoxidase hatte die gleiche spezifische Aktivität wie das Wildtyp-Enzym,
was durch das in Beispiel 8 beschriebene Coprinus cinereus Peroxidase/Anisidin-Verfahren getestet
wurde.
-
Beispiel 12: Substratspezifität
-
Substratspezifität bei 60
mM Substratkonzentration
-
Die
Substratspezifität
für die
Kohlenhydratoxidase aus M. nivale wurde in einer Mikroplatte bei
Raumtemperatur durch Mischen in der folgenden Reihenfolge bestimmt:
50 μl | 0,4/0,4
M Phosphat/Citrat-Puffer (pH 6) |
50 μl | Substrat
(360 mM) |
50 μl | 21,6
mM 3-Dimethylaminobenzoesäure
(DMAB) |
50 μl | 1
mM 3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazon (MBTH) |
50 μ | 75 μug/ml rek.
Coprinus cinereus Peroxidase (rCiP) |
50 μl | Kohlenhydratoxidase |
-
Die
Absorption bei 595 nm wurde für
mindestens 3 Minuten verfolgt. Der Anstieg der Absorption pro Minute
wurde berechnet und als ein Maß für die relative
Aktivität
verwendet.
-
Die
Ergebnisse der oxidierenden Aktivität der Kohlenhydratoxidase der
vorliegenden Erfindung auf verschiedene Mono- und Disaccharidsubstrate
sind in der Tabelle unten zusammengefasst und zeigen, dass die Kohlenhydratoxidase
die meisten reduzierenden Zucker oxidieren kann, und höhere Aktivität auf Maltose und
Cellobiose als auf entsprechende Monosaccharidglucose zeigt. Das
Enzym hatte keine Wirkung auf nichtreduzierende Zucker, wie z.B.
Fructose, Saccharose, Trihalose und Methyl-b-D-Glucopyranosid. Die Ergebnisse sind
als Substratspezifität
von M. nivale Oxidase relativ zu der optimalen Aktivität auf D-Cellobiose
gezeigt.
Substrat | %
Aktivität |
D-Glucose | 69 |
2-Desoxy-D-glucose | 4,2 |
D-Galactose | 31,3 |
D-Mannose | 3,2 |
D-Xylose | 55,6 |
D-Maltose | 83,5 |
D-Cellobiose | „100" |
Lactose | 52,5 |
-
Substratspezifität bei 0,83
mM
-
Weitere
Analysen der Substratspezifität
ergaben, dass die Kohlenhydratoxidase aus M. nivale in der Lage
ist, Oligosaccharide aller Polymerisationsgrade (degrees of polymerization;
DP), die getestet wurden, DP2–DP5,
unter Verwendung der oben beschriebenen Testbedingungen, außer, dass
die Substratkonzentration auf 0,83 mM geändert wurde, zu oxidieren.
Darüber
hinaus kann das Enzym sowohl Maltodextrine als auch Cellodextrine
hydrolysieren, wobei die Monosaccharid-Einheiten durch alpha-1,4- bzw. beta-1,4-glycosidische
Bindungen verknüpft
sind. Die Kohlenhydratoxidase hydrolysiert alle Cellodextrine, die
getestet wurden, gleich gut und auf einem Niveau, das ungefähr 10-fach
höher als
das der Monosaccharide ist. Mit Maltodextrinen als dem Substrat
war die Aktivität
der Kohlenhydratoxidase im Bereich von 1 ½-fach höher für Maltohexaose bis fast 5-fach
höher für Maltotetraose
als für
das Monosaccharid. Die Ergebnisse sind in der Tabelle unten zusammengefasst,
die den Einfluss des Polymerisationsgrades und des Typs der 1,4-Verknüpfung auf
die Kohlenhydratoxidaseaktivität
im Vergleich zu DP 1 (D-Glucose) zeigt.
-
-
Substratspezifität bei 1%
Substratkonzentration
-
Analysen
der oxidierenden Aktivität
der Kohlenhydratoxidase aus M. nivale auf Polysaccharide ergab, dass
das Enzym zu einer signifikanten Aktivität auf Carboxymethylcellulose
(CMC) in der Lage ist, sogar nach Entfernen kleinerer Oligosaccharide
und Monosaccharide durch Dialyse, wenn dies unter den oben beschriebenen
Testbedingungen bei Verwendung einer Substratkonzentration von 1%
getestet wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle unten zusammengefasst,
die die Kohlenhydratoxidaseaktivität auf Carboxymethylcellulose im
Vergleich zu D-Cellobiose zeigt.
Substrat | %
Aktivität |
D-Cellobiose | „100" |
CMC | 17,7 |
CMC,
dialysiert | 8,8 |
-
Substratspezifität bei 10
mM Substratkonzentration
-
Die
oxidierende Aktivität
der Kohlenhydratoxidase aus M. nivale auf verschiedene Substrate
wurde bei pH 7,8 (50 mM Tris-HCl Puffer), 10 mM Substrat, gemessen. Ähnliche
Daten für
Kohlenhydratoxidase aus Acremonium sind zum Vergleich eingeschlossen
(wie beschrieben in BBA (1991) 1118, 41–47).
-
-
Beispiel 13: Oxidation
von Maltose
-
Um
zu zeigen, dass die reduzierende Gruppe an der 1-Position durch
die Kohlenhydratoxidase aus M. nivale oxidiert wird, wurde die Oxidation
von Maltose chromatographisch unter den folgenden Bedingungen verfolgt:
125 μl 0,2
M Citrat-Phosphat-Puffer,
pH 6, wurde zu 250 μl
10 mM Maltose und 75 μl
Wasser zugegeben, bevor 50 μl
gereinigte M. nivale Kohlenhydratoxidase zugegeben wurde. Die Probe
wurde bis zu 30 Minuten bei 40°C
unter konstantem Schütteln
inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 100 μl der Probe
zu 900 μl
Wasser bei 95°C
gestoppt. 50 μl
des Reaktionsgemisches wurden dann durch Anionenaustausch-Chromatographie
(CarboPac- PA1-Säule, Dionex)
und anschließendem
gepulsten amperometrischen Nachweis (Dionex) auf einem Dionex-DX-500-System
unter den folgenden Bedingungen analysiert:
Fließgeschwindigkeit: | 1
ml/min |
Puffer
A: | 0,1
M NaOH (entgast in He) |
Puffer
B: | 0,1
M NaOH, 0,6 mM Natriumacetat (entgast in He) |
Gradient: | 0–3 min,
5% Puffer B
3–19
min, 5–30%
Puffer B
19–21
min, 30–100%
Puffer B
21–23
min, 100% Puffer B
23–24
min, 100–%
Puffer B |
-
Standard-Maltodextrine
(DP1–7)
wurden von Sigma Chemical Co. bezogen. Maltobionsäure wurde gemäß Fitting & Putman (1952)
J. Biol. Chem. 199: 573 hergestellt.
-
Unter
Verwendung des obigen Verfahrens wird die Maltose als ein Peak mit
einer Retentionszeit von ungefähr
8 Minuten nachgewiesen, wohingegen Maltobionsäure als ein Peak mit einer
Retentionszeit von ungefähr
13,3 Minuten nachgewiesen wird. Bei den obigen Bedingungen wird
Maltobionsäure
aus Maltose in Gegenwart von M. nivale Kohlenhydratoxidase gebildet,
da sich ein Peak bei ungefähr
13,3 Minuten entwickelt. Folglich oxidiert die Kohlenhydratoxidase
die freie reduzierende Endgruppe in Maltose. Die Menge der produzierten
Maltobionsäure
ist unten als μM
Maltobionsäure
im Reaktionsgemisch dargestellt:
Inkubationszeit
(Minuten) | Maltobionsäure (μM) |
0 | 0 |
5 | 150 |
10 | 370 |
30 | 880 |
-
Beispiel 14: Bindungskonstante,
Km
-
Gleichgewichtskinetiken
wurden durch Variieren der Konzentration der Kohlenhydratsubstrate
und Bestimmen der Kohlenhydratoxidaseaktivität mittels 4AA-TOPS-Test durchgeführt. Einfache
Michaelis-Menten-Kinetiken wurden angenommen, obwohl die Reaktion
kein einfacher Ein-Substrat-Ein-Produkt-Mechanismus ist (E + S ↔ ES → E + P).
-
Die
Gleichgewichtskinetiken für
die Kohlenhydratoxidase aus M. nivale wurden unter Verwendung einiger
bevorzugter Substrate untersucht. Die kinetischen Konstanten wurden
aus einer Lineweaver-Burke-Grafik unter der Annahme einfacher Michaelis-Menten-Kinetiken (obwohl
dies eine vergleichsweise schlechte Annahme ist) erhalten, um apparente
Werte „K
m" und „V
max" für verschiedene
Substrate zu erhalten. Die Ergebnisse für „K
m" sind:
Glucose: | 42
mM |
Maltose: | 11
mM |
Cellobiose: | 59
mM |
-
Die
Kohlenhydratoxidase zeigt die höchste
Aktivität
auf Cellobiose; allerdings ist „Km" für Cellobiose fast
6-fach höher
als für
Maltose. Ähnlich
ist der „Km" für Glucose
signifikant höher
als für
Maltose, wohingegen die „Vmax" mehr
oder weniger für
beide Substrate gleich ist. Folglich kann die oben gezeigte Präferenz für Maltose
bei niedrigen Substratkonzentrationen durch den niederen Wert für „Km" für Maltose
erklärt
werden.
-
Beispiel 15: pH- und Temperaturaktivitätsprofile
-
Die
Aktivität
der Kohlenhydratoxidase aus M. nivale über einen pH-Bereich wurde
in Mikroplatten bei Raumtemperatur unter Verwendung der oben in
Beispiel 12 beschriebenen Verfahren bestimmt, wobei die Puffer auf
den getesteten pH-Wert eingestellt wurden; der tatsächliche
pH wurde im Reaktionsgemisch gemessen. Die Ergebnisse unten (Aktivität im Vergleich
zum Optimum bei pH 6,32) zeigen, dass die Kohlenhydratoxidase eine
optimale Aktivität
bei pH 5 bis 7 hat und sie ein relative breites pH-Aktivitätsprofil
hat.
pH | %
Aktivität |
3,38 | 5,58 |
4,28 | 27,69 |
5,31 | 88,97 |
6,32 | 100,00 |
7,15 | 96,20 |
8,05 | 57,25 |
-
Das
Temperaturaktivitätsprofil
für die
Kohlenhydratoxidase wurde durch Mischen von Puffer und Substrat
in einem Glasröhrchen
und Vorinkubieren bei verschiedenen Temperaturen (30–80°C) für mindestens
5 Minuten bestimmt:
150 ml 0,4/0,4 M Phosphat/Citrat pH 6
150
ml 180 mM Maltose
150 ml Oxidaseverdünnung
-
Die
Reaktionen wurden durch Zugabe der Oxidase gestartet und die Proben
bei der geeigneten Temperatur in einem eingestellten thermostatischen
Bad inkubiert. Nach 5 Minuten wurden die Proben auf Eis gestellt
und die Bildung von H
2O
2 durch
Zugabe von 450 μl
DMAB:MBTH:rCiP (1:1:1) bei den entsprechenden Konzentrationen wie
in Beispiel 12 bestimmt und der Anstieg der Extinktion bei 590 nm
wurde nach 10 Sekunden auf einem HP-8452A-Dioden-Array-Spektrophotometer
(Hewlett-Packard) gemessen. Eine Blindprobe ohne Inkubation war
eingeschlossen. Die unten gezeigten Ergebnisse (im Vergleich zum
Optimum bei 50°C) zeigen
an, dass das Enzym bis zu mindestens 60°C bei einer optimalen Aktivität bei 50°C aktiv ist.
°C | %
Aktivität |
30 | 86,28 |
40 | 90,98 |
50 | 100,00 |
60 | 79,95 |
70 | 2,27 |
-
Beispiel 16: Thermostabilität durch
DSC
-
Eine
Probe Kohlenhydrat aus M. nivale wurde in 0,1 M MES pH 6 unter Verwendung
der NAP-5-Säulen
von Pharmacia entsalzt. Die Probe (enthaltend 6,5 mg/ml der Oxidase)
wurde auf das VP-DSC-Gerät
(MicroCal) geladen und ein linearer Scan von 20 bis 90°C mit einer
Scangeschwindigkeit von 90°C/h
durchgeführt.
-
Es
wurde gefunden, dass die Denaturierungstemperatur 73°C beträgt.
-
Beispiel 17: Temperatur-
und pH-Stabilität
-
Temperaturstabilität:
-
Die
Kohlenhydratoxidase aus M. nivale wurde 10 Minuten bei pH 6 und
verschiedenen Temperaturen vorinkubiert, bevor die Restaktivität durch
den 4AA-TOPS-Test gemessen wurde:
Temp.°C | Restaktivität% |
40 | 81 |
50 | 78 |
60 | 100 |
70 | 19 |
80 | 2 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass das Enzym bis 60°C stabil, aber bei 70°C und darüber instabil
ist. Dies ist in Einklang mit den Ergebnissen, die aus den DSC-Experimenten
erhalten wurden.
-
pH-Stabilität:
-
Die
Kohlenhydratoxidase aus M. nivale wurde 2 Stunden bei 40°C bei verschiedenen
pH-Werten inkubiert,
bevor die Restaktivität
durch den 4AA-TOPS-Test gemessen wurde:
pH | Restakt.% |
3 | 2 |
4 | 100 |
5 | 95 |
6 | 93 |
7 | 99 |
8 | 97 |
9 | 93 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass das Enzym in dem Bereich von pH 4–9 stabil,
aber bei pH 3 instabil ist. Beispiel
18: Wirkung der Kohlenhydratoxidase auf die Glutenrheologie Brotteigrezept
Weizenmehl | 100%
(= 10 g) |
Wasser | 58%
(einschließlich
Enzymlösung) |
Salz | 1,5% |
Zucker | 1,5% |
-
Das
Weizenmehl war vom Typ Meneba. Das Mehl war frei von Ascorbinsäure.
-
Der
Teig wurde in einem 10-g-Mikromischer (Typ NSI-33R, von „National
Manufacturing Co.")
für 2:30 Minuten
gemischt. Die Kohlenhydratoxidase aus M. nivale wurde vor dem Mischen
zugefügt.
Nach dem Mischen wurde dem Teig für 90 Minuten bei 32°C und einer
relativen Feuchtigkeit von 85% erlaubt zu ruhen. Das Gluten wurde
mit einer Lösung
von 2% NaCl (7 Minuten in einem Glutomatic 2200, Perten Instruments)
aus dem Teig gewaschen und dann in einer Gluten-Index-Zentrifuge
2015 (Perten Instruments) für
1 Minute zentrifugiert.
-
Die
Glutenrheologie wurde in einem Bohlin-VOR-Rheometersystem (Bohlin
Instruments), welches eine Dehnungsverformung bei einer konstanten
Frequenz (1 Hz) durchführte,
analysiert, um die Stärke
des Teigs unter Oszillation zu beurteilen. In diesem Verfahren werden
die viskoelastischen Eigenschaften des Teigs in zwei Komponenten
aufgeteilt, die dynamische Scherspeicherkennzahl G' und die dynamische
Scherverlustkennzahl G''. Das Verhältnis von
Verlust- und Speicherkennzahl ist numerisch gleich zu der Tangente des
viskoelastischen Phasenwinkels d. Ein Anstieg der Speicherkennzahl
G' und ein Abfall
in dem Phasenwinkel d weisen auf einen stärkeren und elastischeren Teig
hin.
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die G'-Speicherkennzahl
relativ zur Dosis der dem Teig zugefügten Kohlenhydratoxidase steigt.
Im Hinblick auf den Phasenwinkel d sind alle Kohlenhydratoxidase-behandelten
Teige von der Referenz unterschiedlich und der Phasenwinkel sinkt
proportional mit der Menge des zugefügten Enzyms. Folglich erhöht die Kohlenhydratoxidase
die elastische Kennzahl und daher die Teigelastizität in einer Dosis-abhängigen Weise.
Die Zahlen stellen den Mittelwert von drei unabhängigen Messungen dar. Die mit einem
Stern markierten Zahlen sind statistisch signifikant gegenüber der
Referenz, ermittelt durch ANOVA-Analyse bei einem 5%-Signifikanzniveau.
-
Beispiel
19: Wirkung der Kohlenhydratoxidase auf die Teigkonsistenz Backverfahren
-
Das
Mehl war Ascorbinsäure-frei.
-
Verfahren:
Der Teig wurde in einem 10-g-Mikromixer (Typ NSI-33R, von National
Manufacturing Co.) für
2% Minuten gemischt. Die Kohlenhydratoxidase aus M. nivale wurde
vor dem Mischen zugefügt.
Die Endtemperatur des Teiges nach dem Mischen betrug ungefähr 27°C. Der Teig
wurde sofort nach dem Mischen beurteilt.
-
Beurteilung des Teiges
-
Die
Teigklebrigkeit und -festigkeit wurden empirisch anhand der folgenden
Skala gemessen:
-
-
Die
Beurteilung wurde über
zwei Tage unter Verwendung von drei Wiederholungen für jede Dosis
pro Tag durchgeführt.
Die Daten, die in der Tabelle unten zusammengefasst sind, stellen
den Mittelwert von sechs Untersuchungen dar. Die Ergebnisse zeigen,
dass sowohl die Teigfestigkeit als auch -klebrigkeit die gleiche Tendenz
eines Dosisabhängigen
Ansteigens der Fähigkeit
der Kohlenhydratoxidase zeigen, einen Teig mit einer exzellenten
Teigkonsistenz zu ergeben. Bei 200 und 300 Einheiten/kg beurteilte
ein ausgebildeter Bäcker den
Teig als mit exzellenter Festigkeit und Weichheit und mit einer
sehr luftigen Konsistenz.
-
-
Beispiel 20
-
Um
die Toleranz von Microdochium nivale Kohlenhydratoxidase (MCO) gegenüber Veränderungen verschiedener
Verarbeitungsparameter zu untersuchen, wurde MCO in einem „European
straight dough", Backtest
im Standardmaßstab
(2 kg Mehl) getestet. Im Vergleich zu dem Standardbackverfahren (ABF-SP.1217.01/01)
war der Teig bei Erhöhen
des Wassergehalts, bei Erhöhen
der Rührzeit
und/oder bei Erhöhen
der Fermentationszeit gespannt. Der Test hatte das Ziel zu klären, ob
MCO den Teig resistenter gegen diese Veränderungen machen kann. Um ein
realistisches Backverfahren zu simulieren, wurde MCO in Kombination
mit Fungamyl Super MA (Xylanase und Amylase) getestet. Die Anordnung
basierte auf einem nicht-vollständigen,
statistischen Design. Im Vergleich zu einer Kontrolle, die kein
MCO enthielt, resultierte die Zugabe von MCO in einer besseren Teig/Brotrobustheit.
Zum Beispiel kann, wenn die Standfestigkeit beurteilt wird (= Fläche des „Fußes") zum Beispiel geschlossen
werden, dass keine signifikanten Wechselwirkungen zwischen MCO-Dosierung
(0 bis 200 U) und einer Erhöhung
der Wasserzugabe um 1,5% und einer Erhöhung der Rührzeit um + 2 Minuten beobachtet
werden, geschlossen wurden.
-
ANGABEN
ZU EINEM HINTERLEGTEN MIKROORGANISMUS (REGEL
13
bis PCT))
-
ANGABEN
ZU EINEM HINTERLEGTEN MIKROORGANISMUS (REGEL
13
bis PCT))
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-