DE69818961T2 - Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat Download PDF

Info

Publication number
DE69818961T2
DE69818961T2 DE69818961T DE69818961T DE69818961T2 DE 69818961 T2 DE69818961 T2 DE 69818961T2 DE 69818961 T DE69818961 T DE 69818961T DE 69818961 T DE69818961 T DE 69818961T DE 69818961 T2 DE69818961 T2 DE 69818961T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
absorber
solution
absorbers
gas stream
ammonium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Revoked
Application number
DE69818961T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69818961D1 (de
Inventor
Peter Schoubye
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Topsoe AS
Original Assignee
Haldor Topsoe AS
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Family has litigation
First worldwide family litigation filed litigation Critical https://patents.darts-ip.com/?family=8088960&utm_source=***_patent&utm_medium=platform_link&utm_campaign=public_patent_search&patent=DE69818961(T2) "Global patent litigation dataset” by Darts-ip is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
Application filed by Haldor Topsoe AS filed Critical Haldor Topsoe AS
Application granted granted Critical
Publication of DE69818961D1 publication Critical patent/DE69818961D1/de
Publication of DE69818961T2 publication Critical patent/DE69818961T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Revoked legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/64Thiosulfates; Dithionites; Polythionates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Cephalosporin Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Ammoniumthiosulfat gemäß Anspruch 1.
  • Bekannt ist die Herstellung von wässrigen Lösungen von Ammoniumthiosulfat (ATS) durch Reaktion einer Lösung von Ammoniumsulfiten mit Schwefel in fester oder flüssiger Form, oder mit Sulfiden oder Polysulfiden typischerweise in wässriger Lösung, wie in Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technolgy, 4. Ausgabe, 1997, Band 24, S. 62 und den US-Patenten 2,412,607; 3,473,891; 3,524,724 und 4,478,807 beschrieben.
  • Aus dem US-Patent 3,431,070 ist auch bekannt, ATS in einem kontinuierlichen Verfahren aus gasförmigen Speiseströmen herzustellen, welche H2S, NH3 und SO2 enthalten. Durch das Verfahren nach diesem Patent wird ATS und Schwefel aus einem ersten Speisegasstrom, enthaltend H2S und NH3 sowie einem zweiten Speisegasstrom, enthaltend SO2 in einem dreistufigen Absorptionsprozess gewonnen. In einem ersten Absorber werden NH3 und H2S im ersten Speisegasstrom zu einem H2S-Abgas und einer NH3-reichen Lösung von ATS aufgetrennt. Der Hauptteil der Lösung wird zu einem zweiten Absorber geleitet, in welchem sie mit dem SO2-reichen Speisegasstrom unter Bildung von Abgas kontaktiert wird, welches abgezogen wird und eine an ATS und Ammoniumsulfiten reiche Lösung wird in einem dritten Absorber mit dem H2S-Abgas aus dem ersten Absorber kontaktiert, gewünschtenfalls mit zusätzlichem H2S. Nach der Entfernung von Schwefel, welcher im dritten Absorber gebildet wird, wird der Hauptanteil der ATS-Lösung aus dem dritten Absorber in den ersten Absorber rückgeführt, während der kleinere Teil mit einer Fraktion der NH3-reichen Lösung von ATS im ersten Absorber unter Bildung der Produktlösung von ATS gemischt wird.
  • Der Hauptnachteil dieses Verfahrens liegt darin, dass das Abgas aus dem dritten Absorber hohe Konzentrationen von H2S enthält, die den Prozess verlassen.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Das allgemeine Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat ohne die Nachteile des bekannten Verfahrens.
  • Dementsprechend sieht die Erfindung ein Verfahren gemäß Anspruch 1 vor.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfindung wird detaillierter in der nachstehenden Beschreibung erläutert unter Bezugnahme auf spezielle Ausführungsformen der Erfindung zur Herstellung von konzentrierten Ammoniumthiosulfat (ATS)-Lösungen aus Abgasen mit H2S, NH3, SO2, brennbaren S-Verbindungen, Kohlenwasserstoffen, CO2 und H2O. Durch einen SO2-Absorptionsschritt in einem oder zwei in Reihe miteinander verbundenen Absorbern wird SO2 in Ammoniak absorbiert zur Herstellung einer konzentrierten Lösung von Ammoniumhydrosulfit (AHS).
  • Anschließend wird die AHS-Lösung mit H2S und NH3 in einem H2S-Absorber reagiert zum Erhalt einer konzentrierten Lösung von ATS, welches mit kleineren Mengen von Ammoniumsulfit stabilisiert ist. Brennbare Verbindungen, die in den Prozessgasströmen zum SO2-Absorber geleitet werden, werden zu SO2, H2O und CO2 mit äquivalenten Mengen von Luftsauerstoffstrom zum SO2-Absorber oxidiert. Das Abgas aus dem H2S-Absorber kann beträchtliche Mengen von H2S enthalten und wird zu einem Brenner überführt.
  • Das obige Verfahren weist im Vergleich mit den bekannten Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines hochkonzentrierten Stromes von ATS die folgenden Vorteile auf: es sind nur zwei Absorptionsstufen erforderlich und es erfordert und produziert nicht festen oder flüssigen Schwefel, Sulfite oder Polysulfide. Das Verfahren kann einen weiten Bereich an Speisegaszusammensetzungen anwenden. Bis zu 99,99% des Schwefels in den Speisegasen werden in der Produktlösung von ATS mit einer Konzentration von bis zum 65% ATS und 0,1–1% an Sulfiten wiedergewonnen. Aus dem Prozess wird kein H2S emittiert. Die einzige Emission aus dem Verfahren sind 100–200 ppm SO2 und wenige ppm NH3 im Abgas der SO2-Absorptionsstufe, wenn der SO2-Absorptionsschritt mit zwei in Reihe geschalteten Absorptionstürmen durchgeführt wird.
  • In dem in 1 gezeigten Prozess werden wässrige Lösungen von Ammoniumthiosulfat (ATS) aus gasförmigen Speiseströmen hergestellt, welche H2S und Mischungen von H2S und NH3 enthalten. Solche Speiseströme treten typischerweise als Abgasströme von Kohlenwasserstoffentschwefelungen auf, bei der Vergasung von Brennstoffen und Kokereiprozessen. Für das Verfahren geeignete Speiseströme können weiterhin SO2, CO2, Schwefel, COS, N2, H2O und brennbare Substanzen wie Kohlenwasserstoffe enthalten.
  • Das einzige zuzufügende Material ist NH3.
  • Das Verfahren wird in einem SO2-Absorber 8 zur Herstellung von Ammoniumhydrogensulfit (AHS), einem H2S-Absorber 25 zur Herstellung von ATS und einem Brenner 5 stromauf des SO2-Absorbers durchgeführt. In dem SO2-Absorber wird SO2 im Einlassgas in der Leitung 7 mit NH3 unter Herstellung einer wässrigen Lösung von Ammoniumhydrogensulfit (ANS) gewaschen, welche mit H2S und NH3 in H2S-Absorber 25 zu einer wässrigen Lösung von Ammoniumthiosulfat umgesetzt wird. Das Abgas aus dem zweiten Absorber enthält typischerweise mindestens 10% H2S und wird durch die Leitung 26 zum Brenner 5 geleitet, wo es zusammen mit dem Speisestrom in Leitung 1 verbrannt wird.
  • Gasströme mit sehr niedrigen Mengen an oder frei von NH3 werden zum Eintrag in die Speiseströme in Leitung 1 (Speisestrom 1) bevorzugt. Gasströme reich an H2S und NH3 und frei von SO2 sind bevorzugt für den Eintrag in Leitung 23 (Speisestrom 2) und werden zum H2S-Absorber geleitet.
  • Sogenannte "Sauerwasser-Stripgase", welche typischerweise 30–40 Vol.-% je der Komponenten H2S, NH3 und H2O enthalten, sind besonders geeignet zum Eintrag in den Speisestrom 2.
  • Im Brenner 5 werden alle brennbaren Stoffe im Speisestrom 1 in Leitung 1 und im Abgas in Leitung 26 bei 900°C–1.500°C zu SO2, H2O und CO2 verbrannt, vorzugsweise mit weniger als 0,5% O2 im Brennerabgas. Die Verbrennungstemperatur kann nach bekannten Methoden durch Rückführung von gekühltem SO2-Gas zum Einlass des Brenners geregelt werden. Das verbrauchte Gas wird im Wärmetauscher 6 gekühlt und durch Leitung in den ersten Absorber 7 gespeist, wo eine Ammoniumhydrogensulfit(AHS)-Lösung durch Kontaktieren des Gases in der Leitung 7 mit einer wässrigen Lösung von NH3 aus der Leitung 12 zur in der Leitung 10 umlaufenden Lösung in einer erforderlichen Menge, um den pH-Wert der Lösung zwischen 5 und 6 aufrecht zu halten, hergestellt wird, wobei AHS in der Lösung nach der Reaktion: (1) NH3 + SO2 + H2O = NH4HSO3 gebildet wird.
  • Kleinere Mengen an Di-Ammoniumsulfit (DAS) entstehen im Gleichgewicht mit AHS durch die Reaktion (2) 2NH3 + SO2 + H2O = (NH4)2SO3
  • Das molare DAS : AHS Verhältnis in der Lösung steigt von 0,01 bei pH 5 auf 0,1 bei pH 6.
  • Der pH-Wert wird durch Zugabe von NH3 geregelt. NH3 kann alternativ durch Zugabe von NH3 in Gasform zum ersten Absorber durch Leitung 11 zugegeben werden. Erforderliches Aufbereitungswasser wird dann durch Leitung 12 zugegeben.
  • Durch Verwendung von zwei in Reihe miteinander verbundenen SO2-Absorbern im SO2 Absorptionsschritt, wie im nachfolgenden Beispiel beschrieben, wird die Emission von SO2 und NH3 aus dem SO2 Absorptionsschritt um einen Faktor 10– 20 reduziert, so dass 99,9% des Schwefels in den Speiseströmen im ATS Produktstrom wiedergewonnen werden.
  • Die Temperatur und der pH-Wert der Sulfitlösung, die in der SO2-Absorptionsstufe hergestellt werden, sind ausgewählt hinsichtlich der Löslichkeit von AHS und DAS und den Partialdrücken im Gleichgewicht mit der Lösung.
  • Die Berechnung des H2O-Massegleichgewichts durch den H2S-Absorber zeigt, dass in Anwesenheit von Wasser im Gasstrom zum H2S-Absorber die Konzentration von ATS in der Produktlösung um 3% niedriger ist als die Konzentration von AHS + DAS in der zum H2S-Absorber geleiteten Lösung (unter der Voraussetzung keiner signifikanten Verdampfung von H2O aus dem H2S-Absorber). Diese Differenz wächst mit zunehmendem H2O : H2S-Verhältnis im Einlass zum H2S-Absorber und erreicht 6,5% bei H2O :H2S = 1 auf molarer Basis. Derart können 60% ATS in der Produktlösung mit 64–70% AHS + DAS bei üblichen Speisegaszusammensetzungen im H2S-Absorber in der SO2-Absorptionsstufe produzierten Lösung erreicht werden. Bei 25°C können bis zu 70–75%AHS + DHS in Wasser bei pH 5 gelöst werden. Die Löslichkeit nimmt auf etwa 60–65% bei pH 6 ab, da DAS sehr viel geringer löslich ist als AHS und das DAS : AHS-Verhältnis wächst etwa von 0,01 auf 0,1 durch pH-Erhöhung von 5 auf 6 an. Die Löslichkeit von AHS und DAS nimmt zu mit ansteigender Temperatur der Lösung.
  • Da die SO2 und NH3 Emission aus den SO2-Absorbern stark mit ansteigender Temperatur zunimmt, wird die Temperatur in den Absorbern so niedrig wie durch die Löslichkeit der Salze in der Lösung zulässig gehalten. Daher werden gewöhnlich Temperaturen von etwa 25°C in der SO2-Absorptionsstufe gewählt. Wenn der SO2-Absorptionsschritt zwei Absorber in Reihe aufweist, wird vorgezogen, den zweiten Absorber, der mit verdünnteren Lösungen arbeitet, bei pH bis zu Werten von 6 und Temperaturen bis hinab zu 10°C oder niedriger zu betreiben, wohingegen der erste Absorber bei pH bis hinab zu 5 und Temperaturen bis zu 40–50 °C gefahren werden kann, um sehr hohe Konzentrationen an Sulfiten in der Lösung aufrecht zu halten.
  • Die Partialdrücke von SO2 und NH3 im Abgas des oder der Absorber der SO2-Absorptionsstufe im Gleichgewicht mit der umlaufenden Lösung sind eine Funktion der Temperatur, des pH und der Sulfitkonzentration in der Lösung. Diese Funktion ist aus der Literatur für verdünnte Lösungen bekannt, jedoch mit beträchtlichen Ungenauigkeiten für konzentrierte Lösungen. 1 zeigt typische Werte der Gasphasegleichgewichtskonzentrationen von SO2 und NH3, berechnet mit den allgemein akzeptierten Werten für verdünnte Systeme bei 25°C mit pKa = 1,81 für H2SO3, 7 für HSO3 und 9,25 für NH4 + und mit Henrykonstanten von 0,58 und 0,03 atm/Mol/Liter für SO2 und NH3 jeweils.
  • Gleichgewichtskonzentrationen von SO2 und NH3 berechnet für 8 typische Fälle bei Anfangsbedingungen von 25°C und Atmosphärendruck sind unten in Tabelle 1 gezeigt.
  • Tabelle 1
    Figure 00070001
  • Der Absorber wird bei hohem Flüssigkeitsrücklaufverhältnis betrieben und die Zusammensetzung der Flüssigkeit ist angenähert dieselbe am Einlass und am Auslass des Absorbers.
  • In industriellen, im Verfahren angewandten SO2-Absorbern können die Partialdrücke von SO2 und NH3 am Ausgang der Absorber abgeschätzt werden als die oben berechneten Drücke multipliziert mit einem Faktor von 1,5 für verdünnte Lösungen und einem Faktor von 3–4 für konzentrierte Lösungen.
  • Die in der SO2-Absorptionsstufe hergestellte AHS und DAS-Lösung wird über die Leitung 21 zum H2S-Absorber 25 geleitet, wo sie der absorbierenden rezirkulierten Lösung in der Leitung 31 zugegeben wird. Gasförmiges NH3 wird durch die Leitung 20 auf den Boden des zweiten Absorbers in einer Menge zugesetzt, die erforderlich ist, um den pH-Wert der rücklaufenden Lösung bei 7–7,5 zu halten, wodurch ATS in der zweiten Absorptionsstufe hergestellt wird nach der Gleichung: (3) 2NH3 + 4NH4HSO3 + 2H2S = 3(NH4)2S2O3 + 3N2O
  • Kleine Mengen von DSA in der Lösung reagieren gemäß (4) 4(NH4)2SO3 + 2H2S = 3(NH4)2S2O3 + 2NH3 + 3N2O
  • Die Temperatur wird im Absorber durch Wärmetauscher 33 geregelt, die in der Leitung 31 installiert sind.
  • Die im Absorber 25 hergestellte Lösung verlässt diesen durch die Leitung 27. Um eine optimale Umsetzung von AHS + DAS zu erzielen, soll der pH in einem Bereich von 6,7–7,7 gehalten werden (geregelt durch Einstellung des Zugabeverhältnisses von NH3), während die Konzentration von H2S im Abgas aus dem zweiten Absorber (geregelt durch die Einstellung der Fließrate von H2S-reichem Speisestrom 2) höher ist als etwa 10% H2S. Der Gehalt von NH3 im Abgas liegt bei etwa 0,5%. Wenn der pH-Wert 8 übersteigt, wird CO2 ebenfalls absorbiert und Sulfate können in der hergestellten Lösung auftreten , wohingegen freier Schwefel in der Lösung erscheinen kann, wenn der pH unter 6,5 liegt. Die Umsetzung zu ATS ist unabhängig von der Temperatur im Bereich von 20–40°C. Die Löslichkeit von ATS steigt leicht an mit der Temperatur von 64 Gew.-% bei 20°C auf 67% bei 40°C. Eine Arbeitstemperatur des H2S-Absorbers bei 25°C wird vorgezogen, wenn Lösungen mit 55–60% ATS und bis zu 1% DAS + AHS hergestellt werden.
  • Die Menge an H2S und NH3, welche über die Leitung 26 zum Brenner geführt wird, nimmt zu mit ansteigender Konzentration im Speisestrom 2 an Komponenten wie CO2, N2 und Kohlenwasserstoffen, die nicht im H2S-Absorber absorbiert werden. Das gesamte NH3 im dem Brenner zugeführten Gas ist durch Verbrennen zu N2 verloren. H2S im Abgas aus dem H2S-Absorber 25 wird vollständig zu SO2 oxidiert und zur Herstellung von AHS und DAS im oder in den SO2-Absober(n) verwendet. Die Rate der ATS-Bildung im Absorber 25 steigt an mit dem durchschnittlichen Partialdruck des H2S im Absorber und das Abgas aus dem Absorber enthält typischerweise mindestens 10% H2S, um eine mindestens 98%ige Umsetzung des Sulfits zu ATS zu erreichen. Daher ist es vorteilhaft, den zweiten Absorber bei erhöhtem Gesamtdruck zu betreiben.
  • Umsetzungsraten der Sulfate bis zu 99,9% können bei Atmosphärendruck im zweiten Absorber erreicht werden.
  • Die Verbrennung im Brenner 5 stellt sicher, dass alle brennbaren Stoffe in den Speiseströmen zu SO2, H2O und CO2 verbrannt werden. Die Verbrennung wird mit Minimum-Überschuss an Sauerstoff durchgeführt, um eine Oxidation von Sulfat zu Sulfat in dem oder den SO2-Absorbern zu unterbinden und zu verhindern, dass sich NOx bei der Verbrennung von NH3 bildet.
  • Das Fließverhältnis zwischen dem Strom 1 und dem Strom 2 ist derart eingestellt, dass das Verhältnis vom im Absorber 8 absorbierten SO2 zum im Absorber 25 absorbierten H2S etwa 2 : 1 ist. Dieses Verhältnis ist durch die Stöchiometrie der in den SO2- und H2S-Absorbern stattfindenden Reaktionen vorgegeben.
  • Spuren von H2S und Kohlenwasserstoffen in der Produktlösung in der Leitung 27 können durch Evakuieren der Lösung und/oder durch Belüftung der Lösung mit für die Verbrennung verwendeter Verbrennungsluft entfernt werden.
  • Wenn die Konzentration an Inertem im Speisegas zum H2S/NH3-Absorber unter etwa 20% liegt, kann es vorteilhaft sein, einen Teil des Abgases in der Leitung 26 zum Einlass des Absorbers 25 zurückzuführen, oder als Absorber ein Tankkontaktgefäß zu verwenden, in welchem das Gas blasenförmig durch die Lösung gebracht wird, anstelle einer Füllkörperkolonne oder einer Destillationskolonne.
  • Das nachstehende Beispiel 1 zeigt typische Betriebsbedingungen einer Anlage mit zwei SO2-Absorbern in Reihe zur erfindungsgemäßen Herstellung von ATS aus einem Strom von "Saurem Wasserstrippergas (SWS)" und H2S-Gas, welches an derweitig zur Herstellung von Schwefel im Claus-Prozess verwendet worden wäre. Es ist vorteilhaft im Verfahren, dass alles dem Prozess zuzufügende Wasser dem letzten Absorber der SO2-Absorber zugegeben wird (d. h. dem Absorber, aus welchem das Abgas den Prozess verlässt).
  • Beispiel 1
  • 7,0 kMol/h (157 Nm3/h) SWS Gas mit 35% H2S, 30% NH3, 34% H2O und 1% Kohlenwasserstoffen, berechnet als C3H8 werden für die Herstellung von bis zu 1200 kg/h ATS in wässriger Lösung mit mindestens 60% ATS und annähernd 1% Sulfit verwendet. Bis zu 33 kMol/h von H2S-Gas mit 80% H2S, 15% CO2 und 5% H2O steht als Schwefelaufbereitungsgas für den Prozess zur Verfügung.
  • Das Verfahren ist in den 2 und 3 schematisch gezeigt und wird in den beiden SO2-Absorbern (A11 und A12) durchgeführt mit separaten Rückläufen, H2S/NH3-Absorber A2 und Brenner C.
  • NH3 wird gasförmig in den Prozess eingebracht.
  • Alles für den Prozess erforderliche Aufbereitungswasser wird in den zweiten Absorber der SO2-Absorptionsstufe eingetragen. NH3 für A12 ist in Wasser gelöst, welches A12 zugefügt wird und NH3, welches in A11 verwendet wird, wird in der Mischvorrichtung D im Strom derjenigen Lösung gelöst, welche von A12 nach A11 geleitet wird. Das im H2S/NH3-Absorber A2 verwendete NH3 wird mit dem Speisegas für A2 am Einlass von A2 gemischt.
  • Zwei Fälle werden analysiert: Der "Minimumfall" in 3, wo lediglich die Menge an H2S-Gas in den Prozess eingebracht wird, die erforderlich ist, um dem NH3-Gehalt in den 7 kMol/h an SWS-Gas zu entsprechen und der "Maximumfall" in 2, wo alles verfügbare H2S-Gas im Verfahren zur Herstellung von ATS eingesetzt wird. NH3 wird im "Minimumfall" nicht A2 zugefügt.
  • In beiden Fällen werden etwa 99,9% des Schwefelgehaltes in den Speiseströmen zurückgeführt in den Produktstrom mit 60% ATS und etwa 0,6% Sulfit. Alle relevanten Betriebsdaten sind in 2 und 3 für jeden der beiden Fälle wiedergegeben.

Claims (6)

  1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Ammoniumthiosulfat aus H2S, SO2 und NH3 durch a) Inkontaktbringen eines ersten SO2 enthaltenden Gasstromes in einem ersten Absorptionsschritt mit NH3 und einer im Kreislauf geführten wässrigen Lösung, enthaltend Ammoniumhydrogensulfit im Gegenstrom mit dem Gasstrom in einem oder mehreren Absorbern, welche in Reihe geschaltet sind, unter Abzug von Abgas und einer wässrigen Lösung von Ammoniumhydrogensulfit mit einer höheren Konzentration an Ammoniumhydrogensulfit als in der zirkulierenden wässrigen Lösung aus einem der Absorber; b) Überleiten der aus einem der Absorber in Stufe a) abgezogenen Ammoniumhydrogensulfitlösung zu einer zweiten Absorptionsstufe in welcher ein zweiter, H2S enthaltender Gasstrom mit NH3 kontaktiert wird und eine im Kreislauf befindliche wässrige Lösung von Ammoniumthiosulfat im Gegenstrom mit dem zweiten Gasstrom; und c) Abzug aus der Stufe b) einer Produktlösung, welche reich an Ammoniumthiosulfat ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gasstrom welcher SO2 enthält, durch Verbrennen eines Speisegasstromes welcher H2S und einen Abgasstrom aus der zweiten Absorptionsstufe aufweist hergestellt ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der aus der ersten Absorptionsstufe abgezogenen wässrigen Lösung auf zwischen 4,5 und 6,5 und in der Produktlösung, welche aus der zweiten Absorptionsstufe abgezogen wird auf zwischen 6,0 und 8,5 eingeregelt ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der wässrigen Lösungen in jeder Absorptionsstufe bei zwischen 0°C und 60°C gehalten wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass in einen oder mehrere Absorber der ersten Absorptionsstufe Wasser hinzugegeben wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an NH3 in Gasform in die erste Absorptionsstufe eingeführt wird und mit Wasser gemischt wird, welches einem oder mehreren Absorbern hinzugefügt wurde und/oder der im Kreislauf geführten Ammoniumhydroxysulfit enthaltenden wässrigen Lösung beigemischt wurde, die zwischen den im ersten Absorptionsschritt in Reihe geschalteten Absorbern geführt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die in die zweite Absorptionsstufe eingeführte NN3-Menge dem zweiten Gasstrom am Einlass des Absorbers beigemischt wird.
DE69818961T 1998-01-09 1998-12-28 Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat Revoked DE69818961T2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DK199800030A DK173171B1 (da) 1998-01-09 1998-01-09 Fremgangsmåde til fremstilling af ammoniumthiosulfat
DK3098 1998-01-09

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69818961D1 DE69818961D1 (de) 2003-11-20
DE69818961T2 true DE69818961T2 (de) 2004-08-12

Family

ID=8088960

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69818961T Revoked DE69818961T2 (de) 1998-01-09 1998-12-28 Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat

Country Status (13)

Country Link
US (1) US6159440A (de)
EP (1) EP0928774B1 (de)
JP (1) JPH11263605A (de)
KR (1) KR100323470B1 (de)
AT (1) ATE252058T1 (de)
CA (1) CA2258187C (de)
CZ (1) CZ297100B6 (de)
DE (1) DE69818961T2 (de)
DK (1) DK173171B1 (de)
EA (1) EA001818B1 (de)
ES (1) ES2209048T3 (de)
NO (1) NO990052L (de)
TW (1) TW520343B (de)

Families Citing this family (18)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6991771B2 (en) * 1996-10-09 2006-01-31 Powerspan Corp. NOx, Hg, and SO2 removal using ammonia
US6534030B2 (en) * 2001-03-14 2003-03-18 El Paso Merchant Energy Petroleum Company Process for producing ammonium thiosulfate
US7052669B2 (en) 2001-04-05 2006-05-30 Haldor Topsoe A/S Process for production of ammonium thiosulphate
DK174407B1 (da) * 2001-04-05 2003-02-17 Topsoe Haldor As Fremgangsmåde til fremstilling af en vandig opløsning af ammoniumthiosulfat
US6936231B2 (en) 2001-12-06 2005-08-30 Powerspan Corp. NOx, Hg, and SO2 removal using ammonia
DE60306460T2 (de) * 2002-06-20 2006-11-09 Haldor Topsoe A/S Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat
US6984368B2 (en) * 2003-06-09 2006-01-10 Tessenderlo Kerley, Inc. Process for preparing calcium thiosulfate solution
US9011823B2 (en) * 2005-02-01 2015-04-21 Ada Foundation Enhanced anti-carious dentifrices, rinses, lozenges, candies and chewing gums and methods of using same
CA2652212C (en) * 2006-05-17 2012-02-21 Thiosolv, L.L.C. Process for treating a gas stream
US7655211B2 (en) * 2006-08-23 2010-02-02 ThioSolv, LLC Process for producing ammonium thiosulfate
US8454929B2 (en) 2010-04-21 2013-06-04 Tessenderlo Kerley, Inc. Continuous process for preparation of calcium thiosulfate liquid solution
US8034318B1 (en) 2010-04-21 2011-10-11 Tessenderlo Kerley, Inc. Process for preparation of calcium thiosulfate liquid solution from lime, sulfur, and sulfur dioxide
US8491798B2 (en) 2011-03-14 2013-07-23 ThioSolv, LLC Eliminating hydrogen sulfide from liquid ammonia
WO2019158474A1 (en) 2018-02-13 2019-08-22 Haldor Topsøe A/S Production of fertilizers from landfill gas or digester gas
HUE064545T2 (hu) 2019-12-17 2024-03-28 Stercorat Hungary Kft Eljárás ammónium-tioszulfát elõállítására
EP4139247A4 (de) * 2020-04-24 2024-06-05 Clarke Rajchel Engineering, LLC Verfahren zur herstellung von ammoniumthiosulfat
US11708267B2 (en) * 2020-12-18 2023-07-25 Uop Llc Process for managing hydrogen sulfide in a refinery
US20230046451A1 (en) * 2021-08-13 2023-02-16 Uop Llc Process for controlling hydrogen sulfide and ammonia flow rates

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2412607A (en) * 1943-10-21 1946-12-17 Mallinckrodt Chemical Works Ammonium thiosulfate
US3431070A (en) * 1964-04-28 1969-03-04 Union Oil Co Method of treating ammonia and hydrogen sulfide gases to produce ammonium thiosulfate and sulfur therefrom
DE1265146C2 (de) * 1966-03-05 1973-01-18 Goldschmidt Ag Th Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung vorzugsweise konzentrierter waessriger Ammoniumthiosulfatloesungen
US3524724A (en) * 1966-10-12 1970-08-18 Continental Oil Co Method for making ammonium thiosulfate and ammonium sulfate
US4478807A (en) * 1982-09-30 1984-10-23 Ott Clifford J Method for manufacture of ammonium thiosulfate from ammonia and _solid sulfur or H2 S rich gas stream and/or both solid sulfur _and H2 S gas streams

Also Published As

Publication number Publication date
CA2258187C (en) 2009-01-06
NO990052D0 (no) 1999-01-07
TW520343B (en) 2003-02-11
DK173171B1 (da) 2000-02-28
NO990052L (no) 1999-07-12
KR19990067809A (ko) 1999-08-25
CA2258187A1 (en) 1999-07-09
KR100323470B1 (ko) 2002-02-04
EA199900008A3 (ru) 1999-12-29
ATE252058T1 (de) 2003-11-15
JPH11263605A (ja) 1999-09-28
US6159440A (en) 2000-12-12
EP0928774B1 (de) 2003-10-15
EP0928774A1 (de) 1999-07-14
CZ297100B6 (cs) 2006-09-13
EA001818B1 (ru) 2001-08-27
DE69818961D1 (de) 2003-11-20
CZ3899A3 (cs) 2000-07-12
EA199900008A2 (ru) 1999-08-26
ES2209048T3 (es) 2004-06-16
DK3098A (da) 1999-07-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69818961T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat
EP2507167B1 (de) Vorrichtung und verfahren zur verbrennung von schwefel und schwefelhaltigen verbindungen
DE2334994A1 (de) Verfahren zur oxidation sulfidhaltigen abwassers
DE2445445B2 (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus Verbrennungsabgasen
DE3784746T2 (de) Verfahren zum entfernen von nox und sox aus einer gasmischung.
DE69206323T2 (de) Verfahren zur Regenerierung von Abfallschwefelsäure.
DE2209720A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwe feldioxid aus Gasen
DE2615307A1 (de) Verfahren zur reinigung von schwefeldioxidhaltigem gas
DE69006749T2 (de) Verfahren zur Entfernung von SOx aus einer Gasmischung.
DE60306460T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat
DE2930607A1 (de) Verfahren zur behandlung von abgas, das stickoxide und schwefeldioxide enthaelt
US4565678A (en) Method of reducing sulfur oxide and nitrogen oxide content of flue gas
DE3335931C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefel aus einem NH↓3↓-haltigen und einem NH-↓3↓-freien Sauergas
DE2249253A1 (de) Verfahren zur reinigung von schwefligsaeureanhydrid oder schwefelwasserstoff enthaltendem industrieabgas mit gleichzeitiger gewinnung von elementarem schwefel
DE3873400T2 (de) Verfahren zur gewinnung von schwefel aus h2s-haltigen gasstroemen.
DD210066A5 (de) Selbstregulierendes verfahren zur entfernung von hydrogensulfid aus gasen
DE2337364B2 (de) Verfahren zum Reinigen eines Schwefelwasserstoff enthaltenden Gases
DE2227878B2 (de) Verfahren zur herstellung schwefeldioxidhaltiger gase
DE2524124A1 (de) Verfahren zur reinigung schwefelwasserstoffhaltiger abgase
AT394955B (de) Verfahren zur reinigung von rauchgasen
DE2537893A1 (de) Verfahren zur reinigung von ammoniumsulfathaltigem rueckstandswasser
DE2424337A1 (de) Verfahren zum entfernen von schwefel- und stickoxiden aus gasstroemen
DE2332886A1 (de) Verfahren zur gewinnung von schwefel aus ammoniumsalzen von schwefelsauerstoffsaeuren
DE2344924A1 (de) Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus gasen unter gewinnung von schwefel
WO2000012429A1 (de) Verfahren zum entfernen von stickstoffoxiden aus nitrosylschwefelsäure

Legal Events

Date Code Title Description
8363 Opposition against the patent
8331 Complete revocation